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Seit einigen Tagen sind an verschiedenen Orten Flintenkugeln durch die Fenster in bewohnte Haͤuser ge schossen oder geschleudert worden, ohne daß ein Knall gehoͤrt oder ermittelt werden konnte, woher diese geheim⸗ nißvollen Angriffe herruͤhren.
Fuͤnsprocentige Rente 100 Fr. 80 C. — Dreiproc. 66 Fr. 50 C.
Lendon, 7. Deecbr. Vorgestern ist die Prinzessin Auguste, zum erstenmale sait der Genesang von ihrer Krankheit, wieder ausgefahren; gestern hat J. K. H. die Spazierfahrt wiederholt. 1
Am 4. d. begabh sich der Herzog v. Wellington nach Windsor und speiste daͤselbst bei Sr. Maj. zu Mittag.
Wir haben, sagt der Courier, heute fruͤh Nachricht aus Malta erhalten. Admiral Codrington war am 3. November mit dem Geschwader daselbst eingetroffen. Es war nicht auf dasselbe von dem Forts (von Navarin) gefeuert worden (wie es letzthin hieß), noch war uͤber⸗ haupt seit der Schlacht von Navarin ein Schuß gefal⸗ len. Zu Smyena befand sich eine bedeutende Macht der Alliirten und alle Besorgnisse wegen Gefahren fuͤr die Personen und das Eigenthum der Europaͤer waren vor⸗ uͤber. Wie man versichert, waren es einige franzoͤsische Renegaten, welche den Ibrahim Pascha beredeten, den Waffenstillstand zu brechen, welches er notorisch und auf das staͤrkste dadurch that, daß er die, jedenfalls im Waf⸗ feustillstand einbegriffene aͤgyptische Landmacht zur Ver⸗ heerung Morea's gebrauchte. Unsere Briefe sind im Ganzen uͤber die beiden Hauptpunkte befriedigend, naͤm⸗ lich 1) daß Jedermann von allen Stationen und Par⸗ teien in der Levante in Ansehung der dringenden Noth⸗ wendigkeit, welche fuͤr die Bestrafung von Ibrahims Treubruch vorhanden war, uͤbereinstimmt und zweitens, daß das Leben und Eigenthum der Franken, weit ent⸗ fernt, gefaͤhrdet zu sein, durch die in der Schlacht von Navearin von den Alltirten gezeigte Kraft und Eat⸗ schlossenheit wahrscheinlich mehr gesichert worden sind. „
In Dublin hat sich ein Comtté von sehr angesehe nen Personen gebildet, die, um den Armen Beschaͤfti⸗ gung zu gewaͤhren, einen großen schiffbaren Kanal zwi⸗ schen Dnblin und Galway (etwa 21 Meilen lang) an⸗ jegen will. Derselbe soll binnen 6 Johren beendigt wer⸗ den und wuͤrde nicht weniger als 25,000 Familien Be⸗ schaͤftigung geben. Die Kosten sind auf 5 ½ Millionen Pfund Sterlinge angeschlagen.
Am 1. December machte der bekannte katholische Advokat Sheil in der Versammlung des katholischen Vereins folgenden Vorschlag: Man solle die hohen Wuͤr⸗ dentraͤger der anglicanisch⸗protestantischen Kirche ersu— suchen, ihre Einkuͤnfte denen der Apostel dadurch etwas naͤher zu bringen, daß sie sich mit einem Drittheil da⸗ von begnügten, das zweite aber zu Almosen an die Ar⸗ men und das dritte zur Ausbesserung ihrer Kirchen ver⸗ wenden moͤchten. Bis jetzt muͤssen die Irlaͤndischen Ka⸗ tholiken zu diesem letzteren Zwecke mit beitragen.
Zwischen Neu York und Gibraltar ist eine Paquet⸗ bootfahrt eingerichtet. 88
Nach den neuesten Handelsbriefen aus Buenos⸗ Ayres hat die dasige Regierung die beabsichtigte Anleihe von 6 Millionen Dollars wirklich zu Stande gebracht. Uebrigens lebten die Hoffnungen zum F eieden zwischen Buenos⸗Ayres und Brastlien wieder auf.
Aus dem Haag, 6. Dec. Der Geburtstag Sr K. Hoh. des Prinzen von Oranien wurde heute festlich begangen.
Jn der heutigen Sitzung der zweiten Kammer der Generalstaaten wurde der Tagesordnung gemaͤß, zur Verhandlung uͤber die beiden Gesetzentwuͤrfe wegen Fest stellung der Verthetlung des gesammten Grundsteuerbe trags unter die Provinzen des Koͤnigreichs und resp. wegen Bildung eines Fonds zum Behuf des den uͤber lasteten Provinzen zu gewaͤhrenden Erlasses, geschritten.
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Der erstgedachte Gesetzentwurf, wonach im Ga 16 122,208 Fl. als Betrag der Grundsteuer fuͤr v unter die Provinzen vertheilt werden sollen, wurde einigen Dedatten mit einer Majoritaͤt von 69 gegen Stimmen angenommen. Groͤßere Dedatten erregte zweite Gesetzentwurf, uͤber welchen die Verhandlung in der gedachten Sitzung noch nicht beendigt, san auf den folgenden Tag vertagt wurden.
Bruͤssel, 9. Deechr. Der Koͤnigl. Niederläͤndse Kabinets Kourier Hoogen ist vorgestern Abend aus! Haag, mit Depeschen nach Rom hier durchgegangen
Die Maas ist bei Bois la Duͤc dinnen den l 24 Stunden um 37 Zoll gewachsen.
Vom Main, 10. Dezbr. Das Herzogl. Nasu sche Verordnungsblatt vom 8. d. enthaͤlt eine lahg herrliche Verordnung, nach welcher alle Arten von zardspielen im ganzen Umfang des Herzogthums deß stalt verboten worden, daß dieselben nur an Bade⸗ Brunnenorten erlaubt sind. Die Uebertretung hie Verbots wird im ersten Fall mit einer Strafe von bis 150 fl, im zweiten Fall von 150 dis 300 fl, dritten mit einer Korrectionsstrafe von wenigstahgf Monaten und hoͤchstens 3 Jahren; das Uebertretent ser Verordnung von der herzoglichen Hofdienerze dem Militair und der Civrldienerschaft wird stang letzteren Strafe mit Dienstentsetzung und Cassation ahndet.
Ein anderes Edict befiehlt die Erhebung zw Simpeln direkter Steuern zur Deckung des vorlaͤuftt Beda fs der Landessteuerkasse fuͤr das Jahr 1626.
Aus Mainz wird unterm 8. d. gescheeden:
Preise auf unserm gestrigen Fruchtmarkt haben Kch ah
mals gehoben; die Ursache davon liegt wohl zunaͤchst der allgemeinen Conjunctur, indem der Aufschlag ol waͤrts ist, und die Versendungen nach den hollaͤndis und oberrheinischen Haͤfen fortwaͤhren; in specci u auch auf unserm Platze der Umstand zur Preiserhoͤhe der Produkte beigetragen haben, daß maunche Mip Baͤcker, Maͤckler als Beauftragte von Spekulanten, rekt bei den Gutsbesitzern auf dem Lande nicht unhe tende Einkaͤufe machen, wodurch der oͤffentliche A. verkleinert und der Preis gesteigert wird; aus diesen sache war denn auch weniger Zufuhr wie gewoͤhn Die Mittelpreise der Fruͤchte wurden dennoch wie stehend amtlich notirt: Waizen fl. 9 1 kr. pr. N Korn fl. 7. 6 kr.; Gerste fl. 5. 4 kr.; Hafer fl 3. ℳ Spelz fl. 3. 20 kr. — In Folge dieses Aufschlagg auch der Brodpreits abermals in die Hoͤhe gegangh daß das fein gemischte 4pfuͤndige Brod auf 13 khv das Roggenbrod auf 11 kr. angesetzt ist. — Moͤchne auch der Pfaͤlzer Wein, der seit einiger Zeit wieder gebannt liegt, einigen Zug und Preiswuͤrdigkeit erhnl
Das Großzherzogl. Hess. Regierungeblatt enthaͤlt oͤffentliche Belobung des Forstmeisters Louis in Eulbh durch dessen Anstrengung bei einem Brande in Eul dieser Ort gerettet wurde. Der mehr als siebenzit rige Greis begann fast allein das, wegen Mangelt Leuten und Wasser, so wie bei einem heftigen Wü fast verzweifelte Werk des Loͤschens, und ruhete eher, als bis er nach zweistuͤndiger Anstrengung! Feuer bekaͤmpft hatte. Waͤhrend dieser Arbeit wa⸗ Mannu barfuüß, nur mit einem Hemde bekleidet/ Nn triefte von Wasser. Die Aufforderung, wenigstensse besten Sachen zu fluͤchten, nicht achtend, hielt er 66 seine Pflicht, sich so lange um die Erhaltung des! baͤudes zu bemuͤhen, als noch Hoffnung zu dessen - tung vorhanden war. M
Kassel, 9. Decbr.
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Deputirten haben sich
sechenlands bewaffneten
Der Generallieutenant C ther Moritz v. Muͤller, Gouverneur von Kassel, Gi. kreuz des Kurfuͤrstl. Hausorden, vom goldnen Loͤwen! ist gestern Morgen nach zweimonatlichem Krankenle 1t 2sten Jahre seines Alters mit Tode abgegangen⸗lektor des Gymnasiums, Consistorialrat
„„drid, 26. Novbr. In der Gegend von Sala er eh maliger Offizier verhaftet worden, der dem Rafe: es lebe der freie Koͤnig, eine Bande dasärt hatte und sie durch Stehlen von Pferden in Dörsecn beritten zu machen suchte. Auch bei Ta anca ist ein solcher Aufruͤhrer ergriffen und nach A! t worden. Pne peoge⸗ des Farco del Ponte, welcher beschul t ist, die Aufruͤhrer in Catalonien mit Geld versehn haben, wird eifrig betrieben; er soll sehr wichtige schuͤsse gegeben haben, wodurch viele angesehene Per⸗ en compeoömtttirt sind. . . b Vorgestern war Ministerrath, wozu der Direktor Ranten und der Direktor der Tilgungs Kasse beru⸗ daher man muthmwaaßt, uͤber Mittel zu berathen, die fuͤr die ggentdsten Ausgaben noͤthigen Fonds herbeizuschaffen. Lissabonn, 18. Novbr. Gestern haben sich eine ße Anzahl Pairs im Paollast von Ajuda eingefunden, ihre Gegenwart in der Hauptstadt, wohin sie durch Dekret vom 4. berufen worden, constatiren zu lassen. in gleicher Absicht bei dem stbesten der Kammer gestellt. 5 Der franzoͤsische Botschafter, Herzog von Rauzon, seit eingigen Tagen eine Reise in die Provianzen
etreten.
wurden, undelt hat,
Die spanischen Fluͤchtlinge, welche sich noch im Ge⸗
gniß befanden, sind auf englische Fayrzeuge nach Eng⸗ ingeschifft worden. 1 der, wegen einiger Artikel waͤhrend letzten Unruben, verhafteten Zeitungs⸗ Redaktoren den bei ver chlossenen Thuͤen verhandelt werden. Constantinopel, 24. Novbr. Es ist hier noch hts entschieden. Die Gesandten der drei zu Gunsten Maͤchte sind noch hier und en heute eine fuͤnsstuͤndige Zusammenkunft mit dem s Efendi gehabt. Ueber das Resultat derselben ist ts bekannt geworden, allein man glaubt nicht, daß
Ldie Crisis noch uͤber ein Paar Tage hinaus verlaͤn⸗
koͤnne. Aegyten.
Nachrichten aus Alexandrien vom 9. ober zufolge, hat Aegypten in diesem Sommer eine
gute U berschwemmung des Nils gehabt und man artete daher eine reichliche Aerndte; indessen war es, en der Ungewißheit am polttischen Horizonte, sehr in den Geschaͤften. — Der Vicekoͤnig wurde in et⸗ n Tagen von Kairo erwartet. — Am 9. Okt. sind Schiffe unter Escorte der franzoͤsischen Krieasbrigg get, von Alexandrien nach Frankreich abgegangen 15 franzoͤsische Schiffe lagen, auf Ladung wartend, im Hafen. — Man hatte in Alexandrien Aussich zur Errichtung eines Theaters. Die erste Idee dazu en einige juͤdische Kaufleute, welche in einem Saale Hotel Valenein italienische Stuͤcke auffuͤhren ließen. kische und armenische Kaufleute, die italienisch ver n, waren als Zuschauer zugegen, so daß die Sache hden Gouverneur kam, der es bedauerte, daß ihn die unde der italienischen Sprache dieses Vergnuͤgens uhe. Man uͤbersetzte hierauf „die Gefangenen von utinero““ ins Arabische, und will dies Stuͤck nun vor aͤgyptischen Behoͤrden auffuͤhren. Maon schmeichelt sogar, daß der Vicekoͤnig der Vorstellung beiwoh e 111“
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Berlin. Das berlinische Gymnasium uen er wird kommenden Mittwoch, den 19. Dez., die aͤchtnißfeier seiner Wohlthaͤter beqehen. In dem wort zur desfallsigen Einladungsschrift gedenkt der h Dr. Beller
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daß es sich darum
zum frommen Andenken an
mann zunaͤchst eines so eben von dem Koͤnigl. hohen
Ministerium der geistlichen, Unterrichts und Medizinal⸗ Geschenks fuͤr die
Gymnasiumsdibliothek, bestehend in dem ersten Heft des
Angelegenheiten ihm zugegangenen zweiten Theils der Hamasah, d. i. Anthologte alter ara⸗ bischer Dichter, als Fortsetzung der fruͤher zugesandten 3 Hefte des ersten Theils dieses Werks. Von diesem kostbaren Schatze arabischer Weisheit und Dichtkunst waren bisher weder der Tert, noch die Schelten gedruckt, die kleine Probe abgerechnet, welche Albert Schultens
in seiner Ausgabe des Thomae Erpenii Grammatica
Arabica, Lugd. Batav. 1767 aus ser Handschrift der Leydener Bioliothek aufgenommen. Diese große, von Adu Tammam al Tai, der in oder ersten Haͤfte des 9ten Jahrhunderts nach Christo lebte, gesammelte, aus 10 Theilen bestehende und Auszuüge aus wohl 100 arabi
schen Dichtern (angeblich von 1000 Schriftst Ulern) ent⸗ 88
haltende Blumenlese war bisher nur hane schriftlich in den Bibliotheken in Holland, Frankreich, vorhanden. Mit Unterstuͤtzung ger Koͤnigl. preußischen Regierung hat der gelehrte Professor der orientalischen
Sprachen, Dr. Freytag, in Bonn 1826 angefangen, die⸗ ses Werk, mit saͤmmtlichen
in Quarto herauszugeben. Das obgedachte, so eben er⸗
Enagland ꝛc. 3
Scholten Tawrizis, arabisch
schienene erste Heft des zweiten Theils enthaͤlt elegische
Geichte, unter andern auf das Absterben thätern und anderen Maͤnnern, die sich um den Staat und die Jugendbildung verdient gemacht haben, derungen der Empfineungen der Liebe und Dahkbarkeit, kurz, Gegenstaͤnde einer wahren Wohlthaͤte festsschrift.
Im weiteren Fortgang dieser Scheift werden der verstorbenen bebeutendsten siums namhaft gemacht. „Ganz besonders,“ (heißt es weiter) „gedenkt das Gymnastum bei des Kurfuͤrsten Johann Georg, der im Jahre 1574 einen Theil des alten eingegangenen Gymnasium schenkte, so wie des damaligen der die Mirtel zum Ausbau gewährte. Die Oertlichkeit,
Wohtthaͤter des Gymna]. b
von Wohl⸗
diesem Feste des
die vor drittehalohundert Jahren zureichte, war indessen
in den neueren Zeiten nicht mehr genuͤgend. Das ge⸗ meinsame und eintraͤchtige Streben aller Lehrer und das
Vertrauen der Mitbuͤrger hatte die Anstalt erweitert.
Ein Anbau wurde dringendes Beduͤrfniß. Da schenkten Seine jetzt glorreich regierende Koͤnigl. Maj. 1819 noch einen Theil des ehemaltgen Klosters, und Ein Hochl. Magistrat mit Erner Wohlloͤbl. Stadtverordneten⸗Ver⸗
—
Franciscanerklosters zum Magistrats,
1. 8
sammlung verwilligten und deponirten schon Geldmittel
zum Aufbau, so daß nun bald das gute Werk deginnen
wird. Zeitgenossen und Nachkommen werden die Na⸗
men allee derjenigen Edlen segnen, welche sich dabei Ver⸗ dienste erwerben. Gymnasiumsaeten und Annalen die Kunde davon lesen, und sie spaͤtern Generationen dankbar mittheilen.“
Die Festlichkeiten, welche nach der Stiftung zu dieser Gedaäͤchtnißfeter gehoͤren, sind: eine Trauermustk, alle verstordenen Wohlthaͤ⸗ ter, dann Reden der Scholaren in 6 Sprachen, nament⸗ lich in der griechischen, lateinischen, deutschen, franzoͤst⸗ schen, italienischen und enaglischen, wozu diesmal noch 1 eine kurze in hebraͤischer Sprache kommt. Zur Abwech⸗ selung werden dazwischen Declamatitonen Die Hauptrede haͤlt diesmal der Peofessor Dr. Ridbeck in lateinischer Sprache. 86
Aachen. Die Verwaltung des Kirchenwesens wird mit Ordnung betrieben, namentlich gewinnt die Fe stellung und Sicherung des Kirchenvermoͤgens noch an Klarheit und Uedersicht, nachdem die fa st Verwirrung und Unregelmaäͤßigkeit Kirchenlagerbuͤcher von neuem aufgestellt und vervollstaͤn⸗ 8 digt worden. So ungern auch die Kirchenvorstande an? fangs sich dieser muͤysamen Arbeit unterziehen wollten, so sehr danken dieselben jetzt fuͤr die getroffene nothwen⸗
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statt finden.
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Spaͤte Nachkommen werden aus den
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