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Ausland.
MNachrichten vom Kriegs⸗Schauplatze. m Lager bei dem Walle Trajan's, den 8ten (osten) V Juni 1828. b Am 3. (15.) d. M. verließ der Kaiser mit dem Haupt⸗ guartier das Lager bei Babadagh und begab Sich uͤber beydaont und Tachaoul hinter dem Corps des General sudzewicz bis nach dem alten Walle Trajan's. Bei dem⸗ ben befindet sich gegenwaͤrtig das Lager Sr. Majestaͤt, id das Corps des General Rudzewicz hat ebenfalls diese Ftelung eingenommen. Wir erwarten die Corps, welche eFuͤrstenthuͤmer besetzt halten, so wie die Heerestheile, welche im rechten Donau⸗Ufer folgen, um mit ihnen vereinigt die noͤ⸗ vigen Operationen verfolgen zu koͤnnen. Wir sind Haͤhrend des Karsches von Bäabadagh nach dem Walle Trajan's nicht auf n Feind gestoßen. Erst unter den Mauern der Stadt ustendzia, welche die Tuͤrken sorgfaͤltig befestigt haben, ist wahrgenommen worden. Die Vorposten des General üdzewicz sind bereits am 4. (16.) daselbst eingetroffen. Am (i7.) und 6. (18.) haben einige Scharmuͤtzel Statt gefun⸗ n. Der Feind war auf den, die Staht Kustendzia umge⸗ nden Anhoͤhen vertheilt und versuchte unter dem Schutze * Kanonen dieses Platzes, unsere Vorposten zuruͤckzu⸗ ngen. 2 Feine Bemuͤhungen blieben ohne Erfolg, und der Ge⸗ ral Ruͤdiger ließ, ohne gestoͤrt zu werden, am 7. (19.) der estung gegenuͤber die ersten Batterien errichten. 8 demselben Tage nahm Seine Majestaͤt dieselben in enschein. e. der Ruͤckkehr aus Kustendzia empfing der Kaiser tauͤbende Nachrichten aus Brailow. — Die Belagerungs⸗Arbeiten waren so weit gediehen, ß nichts weiter uͤbrig blieb, als Bresche schießen zu lassen. s wurden daher drei Minen unter den Waͤllen von Brai⸗ sw angelegt. Die Minen auf dem rechten und linken Fluͤ⸗ llwaren bestimmt die Escarpements auf zwei Punkten erstoͤren, die in der Mitte dagegen sollte den Graben erschuͤtten, um den Eingang in die Bresche zu erleich⸗ en. Man beschloß am 3. (15.) Juni um 3 Uhr fruͤh nch Abbrennen der dritten Rakete (es sollten drei nach mnander abgebrannt werden) alle drei Minen in demselben ugenblicke anzuzuͤnden. Gleich nach der Sprengung der⸗ ben sollten unsere Truppen gegen die zwei zu machenden reschen vorruͤcken, und die Festung stuͤrmen. Sie wurden mnach in zwei Colonnen getheilt und zwar jede in zwei chelons, um sich gegenseitig unterstuͤtzen zu koͤnnen. — 1. Nach Besitznahme beider Breschen sollte eine Abthei⸗ ng den Wall besetzen, zwei Abtheilungen ins Centrum er Festung dringen, die vierte aber die Reserve lden. Am 3ten (15ten) war zur festgesetzten Stunde fllles zum Angriff vorbereitet. Die Mine auf dem schten Fluͤgel wurde beim Abbrennen der zweiten Ra⸗ ste, also zwei Minuten fruͤher als hestimmt gewesen, ange⸗ udet, sie ging zu fruͤh los und verschuͤttete den Offi⸗ er, welcher mit der Anzuͤndung der mittleren Mine de⸗ uftragt war, und welche daher unangezuͤndet blieb. Die Nine auf dem linken Fluͤgel ging beim Abbrennen der itten Rakete los. Die sich von allen Seiten erhebenden Ftaub⸗ und Rauchmassen machten es unmoͤglich zu sehen, os keine der Breschen zu pafsiren sey. Unsere Kolonnen gannen also nichtsdestowemiger den Sturm. An der sitze derselben befanden sich saͤmmtliche Generaͤle und tziere so wie die Volontaire, welche sich erboten nen die feindlichen Waͤlle sofort zu besetzen. Die des ihen Fluͤgels, 120 an der Zahl warfen sich in die Gra⸗ EE““ * . I 5
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ben und es gelang ihnen die Waͤlle 9 durch 18 8. locker jedoch mit Ausnahme eines nteroffiziers, welcher sich in die Donau warf, den Tod, da ihnen keine Linheresehnn folgen konnte. Auf dem linken Fluͤgel traten dieselben Hin⸗ dernisse ein, und unsere Truppen strengten sich um onst an, die unuͤbersteiglichen Schwierigkeiten zu besiegen, welche sich dem Erfolge ihrer Bemuͤhungen entgegen stellten. Umsonst setzten sich die Generale und Offiziere durch die Gegenwart Sr. K. H. des Großfuͤrsten Michael, welcher den Sturm lei⸗ tete, angefeuert, mit groͤßter Tapferkeit dem feindlichen Feuer aus, um den Truppen mit ihrem Beispiele von Heldenmuth voranzugehen. Man sah bald, daß der Sturm nicht gelin⸗ gen koͤnne und zog sich zuruͤck. Waͤhrend die Eolonnen sich in den Graͤben der Festung befanden und durch die Commu⸗ nieations,Sappen bis nach der dritten Parallele in ihre fruͤ⸗ here Stellung zuruͤckgezogen, nahm das Regiment Kasan eine Stellung auf dem aͤußersten Punkte mehrerer Werke ein. Diese Bewegung wurbe mit groͤßter Ordnung ausgefuͤhrt, wenn gleich dabei ein bedeutender Verlust nicht zu vermeiden war, da das Feuer des Feindes, welcher an die Stelle des
zu ersteigen, da die eworden war.
demontirten Geschuͤtzes die Feld⸗Artillerie benutzte, nicht nur
stark, sondern auch gut bedient war. Er verdoppelte sein Feuer, als er sah, daß wir uns zuruͤckzogen, und um diesen ersten guͤnstigen Augenblick nicht unbenutzt zu lassen, machte die Gar⸗ nison, Behufs der Zerstoͤrung unserer Arbeiten sechs Ausfaͤlle und zwar einen nach dem andern. Sie wurden aber stets vom Regimente Kasan mit bewunderungswerther Tapferkeit un⸗ ter einem großen Verluste von Todten zuruͤckgeworfen. Um 11 ⅞˖ Uhr hatten unsere Truppen dieselbe Stellung wieder eingenommen, in deren Besitz sie sich vor dem Sturm be⸗ fanden, und trotz dem wiederholten Angriffe ist es dem Feinde doch nicht gelungen irgend eins von unsern Werken zu er⸗ obern oder zu zerstoͤren. Am 4.
fuͤrsten Michael in die Luft gesprengt. Am 5. erschienen Tuͤrkische Parlamentairs und trugen bei Sr. serlichen Hoheit auf einen zehntaͤgigen Waffenstillstand an, indem sie zugleich erklaͤrten bereit sei, falls ihr bis dahin keine Huͤlfe wuͤrde. Großfuͤrst bewilligte bloß einen Waffenstillstand von 24 Stunden, welcher angenommen wurde. der weitern Mittheilung von dem entgegen, was nach lblauf desselben vorgefallen ist.
Der Tag des 3. (15.) ist ein Zeuge gewesen, wie unsere Generale, Officiere und Soldaten an Muth keit gewetteifert haben; aber er hat uns auch schmerz⸗ liche Verluste zugefuͤgt. Wir bedauern den Tod zweier Ge⸗
Sie fanden
„ daß die Festung sich zu ergeben Der
b (16.) wurde die Mine, welche Ta⸗ ges zuvor nicht angtzuͤndet werden konnte, auf Befehl des Groß⸗ (17.) fruͤh Morgens
ai⸗
Wir sehen mit Un-⸗
und Tapfer⸗
nerale, des General⸗Majors Wolf, welcher die 18. Division
befehligte, und des General⸗Majors Timroth. 3 Regimente⸗Chefs, 16 Staabs⸗ fficiere und 75 Subaltern⸗
Offiziere sind mehr oder minder schwer verwundet worden. 640 Mann sind getoͤdtet, und 1340 Unterofficiere und Ge⸗:
meine verwundet worden; unter diesen letzteren befinden sich
aber viele, welche in wenigen Tagen wieder werden in Reihe und Glied treten koͤnnen. Die Tuͤrken haben mit einem Muthe vertheidigt, welcher das groͤßte Lob ver⸗
dient; ihr Verlust an Todten ist indessen, bei den verschiedenen
Ausfaͤllen, die sie gemacht haben, nicht unbedeutend gewesen.
In diesem Augenblicke uͤberbringt der Adju⸗ tant Seiner Kaiserl. Hoheit des Großfuͤrsten Michael, Obrist Bibikow Sr. Majestaͤt die Schluͤs⸗ sel von Brallow. 1 ₰
Diese Festung hat sich nach Ablauf des ihr bewilligten Waffenstillstandes ergeben. Auch ist die Nachricht von der Uebergabe der Festung Matschin eingegangen. Die naͤheren Umstaͤnde werden unverzuͤglich bekannt gemacht werden.
1 General,