111A“ 1114“*“ “ Nachricht aus England, daß die Fonds daselbst, wegen der/ Niederlaͤndische Gesand chen Erfolge seiner
Vorschlaͤge des Finanz⸗Comité's, um den Sinking⸗Fonds ein⸗ Bemuͤhungen zweifle, so lange sich die Pforte mit dem
uziehen, um pCt. gefallen waren; dieselbe hatte auf hiesi⸗ Princip der Londoner Stipulatlonen nicht einzuverstehen ge⸗
gem Markt ebenfalls einen unguͤnstigen Einfluß, obgleich Hol⸗ denke. Die Antwort war, daß die Pforte allerdings die
sändische Staatspapiere sich noch ziemlich gut erhielten. Ruͤckkehr der Botschafter nach der Hauptstadt wuͤnsche, und
Seit dem juͤngsten bedeutenden Verkauf von Java⸗Kaffee daß die dem Hrn. Baron van Zuylen muͤndlich gemachte
ist es mit diesem Artikel zwar fester geworden, doch einen Eroͤffnunz die wahren Absichten der Pforte zur Wiederher⸗
hoͤhern Preis kann man nicht bedingen; fuͤr ord. Surinam stellung des guten Einverstaͤndnisses mit den besagten Hoͤfen
und Berbice zahlt man 26. 27 Cent. und fuͤr gebrochnen nicht verkennen lasse. Waͤhrend die Pforte auf diese neuen 18. 19 Cent., 40 Faͤsser sehr schoͤner Berbice sind zu 38 ¾ diplomatischen Einleitungen einen großen Werth legte, und
Cent. und 70 Ballen zu 35 Cent. vergeben worden. Roher sich mit mancherlei Hoffnungen schmeichelte, betrieb man in
Zucker erhaͤlt sich sehr fest und bleibt begehrt; es sollen 700 qPera die Abfertigung der Couriere an die verschiedenen Hoͤfe
Kisten Prima⸗Sorte Havana verhandelt seyn, unter denen unter minder guͤnstiger Ansicht. Denn wenn auch die Cabi⸗
300 Kisten fein blond zu Fl. 52 ¾ abgenommen sind; auch in nette von London und Paris eher zu bewegen seyn moͤchten,
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Wuͤrde ihn sein geseßmaͤiger Herrscher erhoben hab “ ige Achtung widerfahren zu lassen. . Hee,ʒFveeg. bis zum 23. und von Montreal bis zum 27. Mai melden, daß in diesem Jahre nicht so Viele dorthin ausgewandert sind, wie fruͤher. Wahrscheinlich haben Mehrere erwartet, daß Herrn Hortons Auswande⸗ rungs⸗Plan Beifall finden und ihnen so Unterstuͤtzung ge⸗ “ waͤhrt werden wuͤrde; jedoch sind aus England, besonders ‚us der Grafschaft York schon 300 Personen angelangt. “ Der Courier bemerkt uͤber Herrn Horton s Auswan—⸗ deerungs⸗Project Folgendes: Nach Herrn Horton’'s Andeu⸗ rtung sollen die Auswanderer die ihnen zum Anbau und zur Ausstattung vorgeschossenen Gelder puͤnktlich wiederbezah⸗
den Herzog von Wellington gerichteten Brief unsern , vorlegen. Wir muͤßten uns sehr taͤuschen, wenn dies E ben nicht in England und Irland die groͤßeste Sensatic regen und fuͤr beide Laͤnder von sehr heilsamen Folgen! ollte. .
Ueber die in neueren Zeiten wieder oͤfter zur Spr gekommene Frage wegen der Aufhebung der Negerscla aͤäußert sich der Courier folgendermaßen: Es ist kein Zmo daß schon viel fuͤr diesen Gegenstand geschehen ist, und man noch mehr beabsichtigt. Aber die Frage ist, ob; hiebei rasch oder mit Ueberlegung zu Werke gehen Fiat justitia, ruat caelum ist der strenge Ausspruch Moralisten — aber in weltlichen Dingen muß die Geret
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len; allein die bloße Erwaͤhnung von Millionen, als ver⸗
mmuthlicher Einkuͤnfte von einer so eben erst entstandenen Armen⸗Colonie wuͤrde uns, wenn wir auch noch so sangui⸗
nischer Natur waͤren, in Schrecken setzen.
Dasselbe Blatt macht sehr bittere Ausfaͤlle gegen die ka⸗ tholische Association, weil sie sich der Wahl des Herrn V. Fitzgerald widersetzt. Folgendes sind seine Worte: Daß man
der Wahl des Hrn. V. Fitzgerald von Seiten der katholi⸗
schen Association widerstrebt, ist nicht nur unvernuͤnftig, son⸗ dern sogar schaͤndlich, da Hr. Fitzgerald immer ein Freund der katholischen Sache war und sein Vater ihr sein Ver⸗ moͤgen und seinen Stand aufgeopfert hat. — Man spricht bei den Versammlungen der katholischen Association ohne Ruͤckficht auf Rang, Stand und Talent von einem Jeden in den groͤbsten Ausdruͤcken. Man sagt Peel, Vesey Fitz⸗ gerald und Wellington; in dem Dialekt Jack Cade’'s: „Heda! Buckingham! und Clifford! Allein diese veraͤchtliche Vertrau⸗ lichkeit ist nicht absichtslos. Man bezweckt damit die Ver⸗ nichtung aller Achtung vor Rang, Stand und Talenten. Wir werden auf diese Wahl fuͤr Clare genau Achtung geben, weil bei dieser Gelegenheit sich die Frage entscheiden muß, ob die Katholiken in Irland noch ferner unter dem Despotismus und der unumschraͤnkten Aufsicht der Asso⸗ ciation stehen sollen, und ob sie zur Befoͤrderung ihrer Zwecke andere Mittel als die bisher gebrauchten anwenden werden. Hr. Shiel hat die Absichten der katholischen Asso⸗ ciation in der letzten Versammlung derselben deutlich genug ausgesprochen, indem er gesagt hat, es sey ihr Zweck, „einen Beweis von der Macht abzulegen, welche sie in Haͤnden habe.“ Wir danken der Association fuͤr diese Erklaͤrung. Es koͤnnen jetzt keine Mißverstaͤndnisse mehr uͤber ihre Plaͤne obwalten. — Hrn. O'Connel's Reden sind so unverschaͤmt und unleidlich in ihren Ausdruͤcken, daß wir keine Worte finden, unsern Widerwillen dagegen auszusprechen. „Got⸗ teslaͤsterisch,“ „schauderhaft,“ „gemein,“ „blutig“ und „unchristlich“ sind die mildesten Epitheta, welche er fuͤr das Englische Betragen und Gefuͤhl kennt. Die Zusammensez⸗ zung des Cabinets, die Wiederherstellung der Constitution und die Vertheilung des Kirchen⸗Eigenthums — der Inbe⸗ griff der koͤniglichen, parlamentarischen und geistlichen Macht — ist der Gegenstand seines bescheidenen Verlangens. Und auch dieses sollen die Katholiken nicht annehmen, sondern der Britischen Froͤmmelei mit Gewalt entringen! Indessen wird der Handschuh des Prahlers nicht so leicht hingewor⸗ fen. Sollten jedoch die Aufwiegler wirklich das beabsichtigen, womit sie drohen, so wird ihnen das Volk von England mit einer Stimme antworten, welche sie in die Schranken der Bescheidenheit zuruͤckweisen wird. —
Der Dublin-Advertiser berichtet, daß Herr O'Connel jetzt persoͤnlich als Candidat fuͤr die Grafschaft Clare gegen Herrn Vesey Fitzgerald auftreten wird. Das angefuͤhrte Blatt meint, Herr O'Connel koͤnne, wenn er gewaͤhlt wuͤrde, waͤhrend der Parlaments⸗Ferien alle Rechte eines Parlaments⸗ Mitgliedes ausuͤben, und werde wahrscheinlich beim Wieder⸗ anfange der Sitzungen in das Unterhaus treten, mit der Absicht, seinen Sitz dort einzunehmen und so die Frage we⸗ gen der katholischen Emancipation, auf eine ganz neue Weise zu vertheidigen. Dieser Entschluß des Herrn O'Connel hat zu Dublin viel Aufsehn gemacht.
Nach dem Limerick Chronicle ist es gewiß, daß Hr. Ve⸗ sey Fitzgerald wieder zum Parlaments⸗Mitgliede fuͤr Clare gewaͤhlt werden wird, trotz dem, daß sich die katholische As⸗ sociation, unter Anfuͤhrung des Herrn O'Connel, alle er⸗ sinnliche Muͤhe giebt, dies zu verhindern. Der Globe lobt Herrn O'Connel's Betragen, da Herr Vesey Fitzgerald wenn gleich ein Verfechter der Emancipation, sich der Aufhebung der Test⸗ und Corporations⸗Acte widersetzt und zu Gunsten des Fleckens East⸗Retford gestimmt habe.
Die Dublin⸗Evening⸗Post vom letzten Sonnabend kuͤn⸗ digt Folgendes an: Am naͤchsten Dienstage werden wir eeinen sehr wichtigen, von dem ehrwuͤrdigen Dr. D.
keit oft mit der Klugheit Hand in Hand gehen: m numen ab est, si sit prudentia. Wir muͤssen besonderz
die Ungerechtigkeit aufmerksam machen, welche darin!
daß man sich einer erhitzten Sprache gegen die weißen
wohner der Colonien bediene, als wenn sie nur Gegenst
der Verachtung und Verabscheuung waͤren.
Gestern begann der Verkauf der Bibliothek des j Canning.
An demselben Tage versammelten sich die Portugitst Kaufleute, um noch einmal uͤber die Einschmelzung der Miguel zu Ehren geschlagenen Medaille zu berathschl der dagegen gerichtete Vorschlag des Herrn Pinto wan 12 gegen 6 Stimmen verworfen, und die Einschmelzun befohlen.
Aus Santjago de Chili vom 2. Maͤrz wird geme daß ein Pirat unter Spanischer Flagge den Versuch g. hatte, im Hafen von Coquimbo Schiffe zu kapern.
Ein Brief aus Rangoon vom 24. Febr. meldet, Sir Archibald Campbell, der sich am 13. Januar am mein aufhielt, die Capitains Rowlandson und Montme bestimmt habe, als Gesandte nach Ava zu gehn, wahrn lich um die Auslieferung einiger Britischen Deserten bewirken. Zu Rangoon machte man große Anstaltz dritten, im Frieden zu Yan⸗da⸗bo bedingten Terminzah Der Fuͤrst von Jrawaddi wird aus Mangel an Gelde 10 Schiffslasten Zimmerholz, jede von 600 T. last, bezahlen.
Der Brighton⸗Herald meint, der Herausgeber de mes werde wegen seiner bitteren Bemerkungen gehe Herzog und die Herzogin von St. Albans naͤchsten⸗ Gericht erscheinen muͤssen.
1“ Niederlande.
Bruͤssel, 27. Juni. Wir haben Zeitungen am tavia bis zum 29. Januar; sie enthalten umstaͤndlich richte der Gꝛnerale de Kock, van Geen, Holsman und rer uͤber das, was zur Wiederherstellung der Ruhe! Insel geschieht.
bei ihrer Annaͤhrung schnell die Flucht ergreifen. Ä. scheint zugleich, daß sie auf ihre Plane, das Land in ruhr zu erhalten, nicht verzichten; kaum sind an Punkte auseinander gesprengt, als sie sich wieder sa und an einem andern erscheinen. Ueberdies machen Banden eine Expedition noͤthig. Bei jeder Gelegenhe gen unsere Truppen Muth und Taktik. Sonach
die Lage der Dinge in jener Colonie fuͤr uns zwar niczt
schlimmert, aber auch nicht sonderlich verbessert.
Der General⸗Commissaͤr hat durch eine Bekanntm. von 24. Januar die Bank von Java, deren Actien uͤber eine Million Gulden betragen, fuͤr constituirt und zum Chef derselben Hrn. de Haan, Praͤsidenten doe richts⸗Conseils in Samarang, ernannt. sen worden, mit den Unterschreibungen bis zur Sum zwei Millionen fortfahren zu lassen. 1
Nach Berichten von⸗ Djocjokarta bis zum 17. war dort Alles ruhig. Oberst Cochius war benagh worden, daß Dipo Negoro sich begnuͤgte, aus dem? von Mataran Reiß zu ziehen, um die Aufruͤhrer zu ren, die in großer Anzahl in Banjoe⸗Oerist und Dligh sammelt waren, und Kadoe und den Distrikt von † zu beunruhigen suchen; jedoch war nichts wichtiges doß gefallen. Geruͤchten zufolge bedrohte zwei Banden,] von 1500, die andere von 800 Meuterern die Distrike Borodor und Probolingo mit einem Einfalle; es war reits die noͤthigen Maaßregeln getroffen worden ihm zukommen. .
Amsterdam, 28. Juni. Sowohl der Ueberfl
Geldes, als die Schwierigkeit, es unter zu bringen ꝙ
ursacht, daß von Zeit zu Zeit bedeutende Einkäuf Staatspapieren gemacht werden, welches deren Prel
her im Aufgehen erhielt. An gestriger Boͤrse hatt⸗
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Aus diesen Berichten geht hervor, h Rebellen vor unsern Truppen nicht Stand halten,
Zugleich. ist b
Erlaͤuterungen
Surinam war lebhafter Umsatz zu Fl. 38 bis Fl. 43. — Die Frage fuͤr raffinirte Waare dauert fort, und das Vor⸗ raͤthige geht zu vorigen Preisen leicht von der Hand.
Am gestrigen Getraide⸗-Markt wurde schoͤner Polnischer Weizen nicht, wie fruͤher, ausgeboten; geringe und rothe Sorten waren schwer anzubringen. In Roggen ging sehr wenig um. 129pfuͤndiger rother Koͤnigsberger Weizen galt Fl. 215. 119. 120pfuͤndiger Preußischer Roggen Fl. 138. 140.
8⸗ aͤnemark. Kopenhagen, 24. Jun. Diesen Morgen um 2 ¾
Uhr sind Se. Maj. der Koͤnig mit dem Dampfboote Kiel wieder im hoͤchsten Wohlseyn in hiesiger Residenz eingetroffen.
„Am 30sten werden die Koͤnigl. Herrschaften Ihren Som⸗ mer⸗Aufenthalt zu
Friedrichsberg beziehen. Deutschland. Hamburg, 1. Juli. Diesen Morgen ist der erste diesjaͤhrige Embdener Heeringsjaͤger, Schiff Ostfriesland, Capitaͤn E. Pollmann mit 36 Tonnen neuer Heeringe hier angekommen.
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Paringaäall. Mit Bezug auf die gestern im Supplement gegebenen Nachrichten theilen wir aus dem im Courier enthaltenen nach London gekommenen Lissaboner Briefe vom 16. Jun. noch folgendes mit: Nach den Scharmuͤtzeln vom 9. und 11. waren am Abend des letzteren Tages die Truppen zu Leiria unter Waffen und in großer Unruhe, man erwartete dort und im Kloster Alcobaca Dom Miguels Ankunft, wel⸗ cher, wie gesagt, sich ernstlich auf eine Flucht zur See vor— zubereiten scheint. — Fuͤnf von den Studenten, welche an der Ermordung der Professoren bei Coimbra Theil genom⸗ men haben, sollten am naͤchsten Freitage gehangen werden. — Das Verfahren der Agenten des Infanten und der Apo⸗ stolischen gegen die hier ansaͤssigen Englaͤnder ist empoͤrend. Hr. William Young ist unter dem Vorwande, er sey ein Ketzer und Spion, eigentlich aber, weil er ein Englaͤnder ist, unter abscheulicher Behandlung aus einem Kerker in den andern geschleppt und zuletzt in das Castell von Lissabon ein⸗ gesperrt worden, wo er sich noch befindet. 58 Pera, 29. Mai (Beschluß der Mittheilung in Num. 171. dieser Zeitung, aus der Allgemeinen Zeitung.) Es war am 4. Mai, daß der Niederlaͤndische Gesandte dem Reis⸗Effendi in Person seine Aufwartung machte; er benutzte diese Gelegen⸗ heit, sagte mir der Dolmetscher, um den Tuͤrkischen Minister muͤndlich uͤber die politischen Angelegenheiten Europas und uͤber die gefaͤhrliche Stellung der Pforte aufzuklaͤren; der Reis⸗Effendi druͤckte dem Herrn Baron van Zuylen seine Erkenntlichkeit fuͤr seine freundschaftlichen Gesinnungen aus, verharrte aber auf dem angenommenen Systeme, und ver⸗ schanzte sich hinter die Redlichkeit der Tuͤrkischen Regierung, die ihre Tractate stets gewissenhaft erfuͤllt habe; er erklaͤrte ferner, daß die Macht ihres religioͤsen Glaubens der Pforte verbiete, die Stipulaionen des Traktats vom 6. Juli anzu⸗ erkennen, aͤußerte aber zugleich, daß es fuͤr alle Theile nur angenehm sein muͤßte, die Botschafter Frankreichs und Eng⸗ lands nach Konstantinopel zuruͤckkehren zu sehen. So wenig der zuletzt ausgedruͤckte Wunsch des Reis⸗Effendi durch irgend einen, den jetzigen politischen Verhaͤltnissen entsprechenden Grund motivirt ward, und nur auf die freundschaftlichen Gesinnungen, welche seit undenklichen Zeiten zwischen den Regierungen Englands, Frankreichs und der Pforte Statt gefunden, gestuͤtzt schien, so glaubte doch der Niederlaͤndische Gesandte diese gute Stimmung der Pforte benuͤtzen und sie zur Kenntniß der andern Hoͤfe bringen zu muͤssen. Er schickte zu diesem Ende am 7. Mai seinen ersten Legations⸗Secretair nach dem Pforten⸗Pallaste, um von dem Reis⸗Cffendi in der uͤb⸗ lichen Form noch einmal in Erfahrung zu bringen, ob es der forte angenehm seyn wuͤrde, die ihm muͤndlich gemachte Erklaͤrung gehoͤrigen Orts mitgetheilt zu sehen, und welche
sie dabei gegeben wissen wolle, da er (der
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der Pforte den Schritt zur Ausgleichung zu erleichtern, so war doch kaum anzunehmen, daß das Petersburger Cabinet gleiche Stimmung zeigen und seine Erklaͤrung zuruͤcknehmen wuͤrde, um ein vermuthlich illusorisches Versoͤhnungsfest zu feiern. In den Europaͤischen Gesandtschafts⸗Hotels ward jedoch nichts ver⸗ absaͤumt, den Wuͤnschen der Pforte zu entsprechen, und zur Wie⸗ derherstellung der freundschaftlichen Verhaͤltnisse mit den ver⸗ einigten Maͤchten moͤglichst beizutragen. Couriere wurden nach Wien, Berlin, Paris und London abgeschickt, um diese Hoͤfe von dem Vorgegangenen zu unterrichten. Nun tra⸗ fen aber die Russische Kriegserklaͤrung und das Russische Manifest am 13 in Konstantinopel ein, und die Hoffnungen der Pforte, so wie die guten Absichten der Gesandten, die vor einigen Tagen noch gluͤckliche Resultate zu versprechen schienen, wurden durch diesen zwar nicht unerwarteten In⸗ eidentpunkt sehr verdunkelt. Die Pforte betrug sich bei die⸗ ser Nachricht auf eine Weise, daß die fremden Diplomaten fast die Ueberzeugung erhalten mußten, es sei ihr nicht Ernst den Kampf zu bestehen, und sie sei resignirt unterzugehn. Der Großherr beschied seinen Liebling, einen gebornen Sar⸗ dinier, zu sich, um dessen Rath zu hoͤren. Der feine Ita⸗ liener, der den Charakter seines Herrn genau kennt, uͤber⸗ bot denselben durch heroische Exklamationen; der Divan ward versammelt, und der Wille des Padischah, der Ge⸗ walt die Gewalt entgegen zu setzen, demselben kund gemacht. Die ersten Kommunikationen, welche die Dolmetscher der verschiedenen Missionen nach Eingang der Kriegserklaͤrung in dem Pfortenpallaste hatten, ließen jedoch nicht verkennen, daß man daselbst die Politik mit kaͤlterem Blute zu behan⸗ deln anfangen wollte, und daß man sich mehr als fruͤher mit dem Gedanken beschaͤftigte, die Botschafter Englands und Frankreichs zur Ruͤckkehr nach Konstantinopel zu bewe⸗ gen. Der Reis⸗Effendi war zuvorkommend, und zeigte sich ungewoͤhnlich gefaͤllig gegen die Diplomaten in Pera; die
anbefohlne strenge Sperre des Bosphorus hinderte nicht, einen
Ferman fuͤr zwei Russische Kauffahrer zur Fahrt nach Odessa zu erhalten u. die Verfolgungen der Katholiken wurden in Bezug
auf die noch geringe uͤbrig gebliebene Zahl eingestellt. Die Euro-
paͤischen Diplomaten uͤberließen sich daher dem Glauben, die Pforte suche einen Ausweg, um mit Ehren ein schlecht be⸗
gonnenes Spiel zu Ende zu bringen. Jeder hielt sich daher fuͤr verpflichtet, der Pforte die Mittel dazu an die Hand zu geben, die allein in dem Traktate vom 6. Jul. zu liegen
schienen. Ermahnungen und Aufforderungen zur unvorzuͤg⸗ lichen und unbeschraͤnkten Annahme der Stipulationen dessel⸗
ben gingen also ununterbrochen nach dem Pfortenpallaste. Die guten Absichten des Niederlaͤndischen, Oestreichischen und Preußischen Gesandten wurden von dem Reis⸗Effendi auch nicht verkannt, und am 17. Mai erhielt der Dolmetsche
des Baron van Zuylen eine Mittheilung, die mehrere Fra⸗ gen in Bezug auf den Traktat vom 6. Jul. und auf die ge⸗ genseitigen Verhaͤltnisse der Maͤchte enthielt. Die bedeu⸗
tungsvollste war eine, wodurch die Pforte wissen wollte, b
Frankreich und England die angeordneten Verfuͤgungen Ruß lands mißbilligen wuͤrden, wenn sich die Pforte mit ihnen uͤber den Traktat vom 6. Jul. zu verstaͤndigen gedaͤchte? Die Annahme des Traktats vom 6. Jul., war die Antwor des Barons van Zuylen, wird die unmittelbare Wiederau knuͤpfung der abgebrochenen Verhaͤltnisse mit den beiden Maͤch⸗ ten nach sich ziehen, und muß auf alle uͤbrigen Verhaͤltnisse gluͤcklich einwirken. Es vergingen nach dieser Verstaͤndigung einige Tage, ohne daß von Seiten der Pforte die Frage weiter beruͤhrt wurde. Die Anstalten in der Hauptstadt und ihrer Umgebung deuteten die Absicht der Pforte an, durch die Erneuerung der Unterhandlungen Mißtrauen und
Zwietracht unter die Maͤchte zu bringen, um unter dem — Schutze der einen oder der andern Krieg gegen Rußland fuͤhe
ren zu koͤnnen. Die Nachricht, daß Brailow von den Rus⸗ sen beschossen werde, gab der Hauptstadt ein noch kriegeri⸗ scheres Ansehen, und Hussein⸗Pascha, der bis dahin sich ge⸗
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