1828 / 188 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 18 Jul 1828 18:00:01 GMT) scan diff

Es giebt daher gluͤcklicher Weise erst sehr wenige Kranke un⸗

ter den Truppen.

9 Aus Bucharest vom 23. Juni wird gemeldet: General Roth ist nach Ueberwindung aller oͤrtlichen Schwierigkeiten bei Oltenitza, mit seiner Armee von 40,000 Mann uͤber die Doonau gegangen. Silistria und Giurgewo sind bereits

berennt. Rußland.

St. Petersburg, 8. Juli. Gestern am Geburtstage

des Kaisers und Ihrer Kaiserlichen Hoheit der Großfuͤrstin Alexandra Nicolajewna wurden in der Schloß⸗Capelle zu Paulowsk, in Gegenwart Ihrer Majestaͤt der Kaiserin Mutter und Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfuͤrsten Thron⸗ erben, ein feierlicher Gottesdienst und Te Deum abgehalten. Ihre Kaiserl. Majestaͤt empfing demnaͤchst die Gluͤckwuͤnsche der Mitglieder des Reichsraths, der Minister, der Genera⸗ litaͤt, des Hofes und mehrerer anderer Standes⸗Personen, welche sodann die Ehre hatten zur Tafel gezogen zu werden. In saͤmmtlichen hiesigen Kirchen war ebenfalls feierlicher Gpottesdienst, und am Abend war die Stadt erleuchtet. Odessa, 16. (28.) Juni. Auf Veranlassung der Ein⸗ nahme von Brailow wurde gestern in der Kathedrale hieselbst, in Anwesenheit Ihrer Majestaͤt der Kaiserin Alexan⸗ dra Feodorowna, ein feierliches Te Deum fuͤr den Fortgang, mit dem der Allmaͤchtige den Glanz unserer Waffen vermehrt hat, gesungen. .““ Vorgestern verließen Ihre Majestaͤt die Kaiserin die Stadt, um Ihre Sommer⸗Residenz in dem Landhause des Hrn. Baron Rainaud aufzuschlagen. Ihre Maäjestaͤt und Ihre Kaiserl. Hoheit die Großfuͤrstin Maria Nikolajewna cerfreuen sich des vollkommensten Wohlseyns.

Am 9. Juli wird ein Schiff von 84 Kanonen in Ni⸗ kolajew vom Stapel laufen. 8

Der General⸗Lieutenant Graf von Blom, außeror⸗ dentlicher Gesandte und bevollmaͤchtigter Minister Sr. Maj. des Koͤnigs von Daͤnemark, am Russischen Kaiserhofe, ist hier angelangt und begiebt sich in das Hauptquartier Sr. Miajestaͤt des Kaisers.

Das hiesige Journal enthaͤlt folgende offizielle Bekannt⸗ machungen: „Die zu Odessa, auf allerhoͤchsten Befehl nie⸗ dergesetzte Commission, welche die Reclamationen Russischer

Unterthanen gegen die Ottomannische Pforte seit der Epoche der Schlacht von Navarin zu pruͤfen hat, fordert alle dieje⸗

nigen, welche Anspruͤche geltend zu machen haben, auf, ihren desfallsigen Gesuchen die noͤthigen Belaͤge beizufuͤgen. Die⸗ jenigen Personen, welche bereits Reclamationen eingereicht haben, ohne sie mit authentischen Belaͤgen zu unterstuͤtzen, weerden ersucht, selbe unverzuͤglich an die Commission einzu⸗ senden.“

„Auf die Vorstellungen des Hrn. General Gouverneurs von Neu⸗Rußland, haben Se. Maj. der Kaiser den wirkli⸗ chen Staatsrath Dunajeff, Gouverneur von Taganrog, mit der provisorischen Verwaltung von Bessarabien beauftragt. Se. Excellenz sind bereits nach Kischeneff abgegangen.

Vorgestern sind in den hiesigen Hafen von Konstan⸗ rinopel in 8 Tagen eingelaufen: das Neapolitanische Schiff Helena, Cap. Lauro, und die Oesterreichische Brigg Bello⸗ phron, Cap. Vucassowitsch, beide mit Kaufmannsguͤtern.

PNMolen. Warschau, 14. Julj. Der Geburtstag J. M. der

Kaiserin Alexandra ist gestern durch Gottesdienst im Lager unnd in der Stadt, durch ein großes Diner beim Vertreter des Statthalters, freies Theater, allgemeine Erleuchtung ꝛc. feierlichst begangen worden. Ihre Kaiserl. Hoheit, die Frau Großherzogin von Weimar trifft mit der Prinzessin Auguste Koͤnigl. Hoheit auf der Ruͤckreise von St. Petersburg heute 8 hier ein, und wird, nach einem kurzen Aufenthalte, die Reise nach Weimar fortsetzen. . Se. Maj. der Kaiser haben Allerhoͤchst Ihrem Botschaf⸗ ter am Kaiserl. Oesterreichischen Hofe, Hrn. v. Tatitscheff und dem Hrn. Fuͤrsten v. Metternich, bei Gelegenheit des zwischen Oesterreich und Polen uͤber die gegenseitigen Liqui⸗ dations⸗Angelegenheiten zu Stande gebrachten Abkommens, den Weißen Adler⸗Orden verliehen. Frankreich. Pairs⸗Kammer. In der Sitzung vom 9. Juli wurden zuvoͤrderst 3 Special⸗Commissionen, zur Pruͤfung der drei Gesetz⸗Entwuͤrfe wegen Auslegung der Gesetze nach 2 Cassations⸗Urtheilen, wegen des Rechnungs⸗Abschlusses von 1826, und wegen der Zuschuͤsse auf das Budget fuͤr 1827, ernannt. Hierauf begannen die Berathungen uͤber den Ge⸗ jetz⸗Entwurf wegen der periodischen Presse; die Grafen v.

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selbe erklaͤrte, daß die Freunde des wechselseitigen Untern

dagegen, der Vicomte d'Ambray daruͤber,

Am folgenden Tage sollte die Discussion fortgesetzt w

Ueber die in dieser Sitzung gepflogenen Verhandlun⸗ vernimmt man unter der Hand Folgendes: Der Graf! Saint⸗Roman behauptete, daß das Gesetz hinsichtlich Mittel, die es zur Unterdruͤckung des Preß⸗Unfuges in P schlag bringe, unzulaͤnglich sey, und daß, waͤhrend man! durch die Censur, das Zeitungs⸗Privilegium und die Tenze Prozesse aufgebe, man die Gesellschaft ohne alle theidigung gegen ihre bestaͤndigen Ruhestoͤrer lasse. 2 Graf Molé dagegen vertheidigte das Gesetz in ein sehr beredten Vortrage, welcher nach der Aeußenn des Journal des Débats auf die Versammlung ein großen Eindruck machte, und den dieses Blatt ih Lesern ausfuͤhrlich mittheilt. Indem dieser Pair sich Allgemeinen fuͤr die Aufrechthaltung des Grundsatzes Preßfreiheit aussprach, suchte er vorzuͤglich zu beweisen, die Freiheit der periodischen Presse der verfassungsmäaß Regierung unumgaͤnglich nothwendig sey. Nach ihm mat der Vicomte d'Ambray eine grelle Schilderung von Verderbniß der Gesellschaft und vorzuͤglich der Jugenz, wie von den zahllosen Uebeln, welche die Presse un mentlich die periodische, gegen welche der Redner sichf heftig aͤußerte, herbeizufuͤhren vermoͤchten. Am Schlusfe ner Rede soll derselbe den Vorschlag gemacht haben, diß gen Zeitschriften von der Cautionsstellung ganz zu dieg, ren, die sich einem von der Regterung zu ernennenden sur⸗-Rathe unterwerfen wollten. Der Graf von la Bul donnaye erhob sich gegen das Gesetz und gegen die P0f freiheit im Allgemeinen, wogegen der Baron Pasg dieselben in einer sehr ausfuͤhrlichen Rede in Schutz üe und bei dieser Gelegenheit einen sehr treffenden und simn chen Vergleich zwischen England, ehe es eine perict Presse hatte, und seitdem es einer voͤllig freien Prese nießt, aufstellte.

Deputirten⸗Kammer. In der Sitzung votß Juli, worin die Berathungen uͤber das Budget des nisteriums des oͤffentlichen Unterrichts fortgesetzt wu trat zuvoͤrderst Herr von Vatimesnil mit der Erkla hervor, daß der Koͤnig in die von dem Grafen von Lal in Antrag gebrachte Uebertragung der bei den Stivpendie ersparenden 50,000 Fr. auf den Elementar⸗Unterricht w Herr Marchegay de Lousigny hielt diese Sumn unzulaͤnglich, und bewies die Nothwendigkeit, vorzuͤg den westlichen Departements den wechselseitigen Unten zu vermehren. Der Baron von Puymaurin hoh Vortheile des Elementar⸗Unterrichts heraus, gab den Wunsch zu erkennen, daß man vorzugsweise die C— len der frères ignorantins, welche nur in sofern d Spottnamen verdienten, als sie die Laster der Welt igmg ten, beguͤnstigen moͤchte; den wechselseitigen Unterricht er, eben seiner Schnelligkeit wegen, fuͤr nachtheilig. Nach bestieg abermals Hr. Carl Dupin die Rednerbuͤhne.

dem Eifer und der Uneigennuͤtzigkeit der unwisseng Bruͤder volle Gerechtigkeit widerfahren ließen; indessen ren diese letzteren nicht in hinreichender Anzahl vorhann da von 28,000 Elementar⸗Schulen, welche Frankreich bef nur 700 von dieser Congregation geleitet wuͤrden. Frankreich“ fuͤgte derselbe hinzu, „besuchen 2 Mill. Kinder derlei Geschlechts die Schule; 6 Mill. sollten sie aber besu und wuͤrden sie besuchen, wenn sie die Mittel dazu haͤtten. Staat unterstuͤtzt sie; womit aber? mit 50,000 Franken; macht auf jedes Kind beduͤrftiger Eltern jaͤhrlich Centimen, wenn die Kammer jene Summe verdoppelt, 3 Centimen. Ich lange daher dringend, daß die Minister im naͤchsten ¹. fuͤr den Elementar-⸗Unterricht nicht eine so ganz laͤchtt Summe fordern. Die Budgets⸗Commission ist in seltsamen Irrthum befangen, wenn sie behauptet, daß Elementarschulen nicht sowohl des Geldes, als der Fre und eines aufgeklaͤrten Schutzes beduͤrften. In Frank zaͤhlt man auf 38,000 Gemeinden, 14,000 die keinen Et lehrer haben, nicht aber deshalb, weil man ihnen eine Ch verweigert, sondern weil sie zu arm sind, um sich Lehrer halten zu koͤnnen. Man spricht soviel von NM reichs Reichthum; wenn man indessen berechnet, was .0

jeden Einwohner, nach Bezahlung seiner Abgaben, von ütht noͤthig wäre. Aber es ist mir bekannt, und mit Schmerz Ertrage seiner Haͤnde⸗Arbeit, seiner Renten, seiner Paaß ich es sagen, daß es Maͤnner giebt, welche durch un⸗ oder von seinen sonstigen Einnahmen noch uͤbrig bleibt ückliche Prophezeihungen die Gemuͤther zu beunruhigen su⸗ kommen im Durchschnitte taͤglich auf den Kopf nur 63 Ceen, und die, nachdem sie lange Zeit die Grundsaͤtze der Re⸗ timen, und nach Abzug von Paris und den sehr frucht lution muthig bekaͤmpft haben, sich jetzt von ihren Leiden—

aften dergestalt verleiten lassen, daß sie selbst am ersten

ren und betriebsamen Bezirken, gar nur 40 Centimen,

1 . und der Gh Molé, so wie der Baron Pasquier dafuͤr vernehm

Vorte alle die nothwendigsten Beduͤrfnisse des Men⸗ n bestritten werden sollen. Und um sich von diesem nͤe zu uͤberzeugen, braucht man nicht etwa erst nach den en, der Gascogne, oder der obern Auvergne zu gehen;

auf vier Tagereisen von der Hauptstadt, an den Ufern boire, findet man auf 240 Quadrat, Lieues ein bleiches nervtes Volk, dem Mangel und Elend auf dem Gesichte

brieben stehen; hier stoͤßt man auf Gemeinden, die sich

klich schaͤtzen, wenn sie nur einen Mann unter sich fin⸗

welcher schreiben kann, um einen Maire aus ihm zu hen, oder einen andern, welcher mindestens nur seinen en unterzeichnen kann, um ihn zum Adjuncten zu waͤh⸗ Ich fuͤhre diese Beispiele bloß an, um zu beweisen, nothwendig es ist, daß Frankreich jenen Gemeinden zu ife ele, und durch den Unterricht die moralische Ausbil⸗ unserer durch Armuth niedergebeugten Landsleute be⸗ be. Daß dieses moͤglich sey, laͤßt sich bei einem Budget 980 Millionen nicht bezweifeln. Man streiche aus den lich bedachten Budgets der sieben Ministerien nur die ecuren und die sonstigen uͤberfluͤssigen Ausgaben, und wird eine Summe eruͤbrigen, welche vollkommen hin⸗ öt, um den dringendsten Beduͤrfnissen des Volks⸗Unter⸗ z zu genuͤgen. 86 Praͤfekte erhalten uͤber 2 Millionen Gesoldungen, nicht zu gedenken der freien Wohnung und igen Neben⸗Einnahmen. Wie leicht ließen sich hierauf parnisse machen, wodurch die beduͤrftigen Elementar⸗ hulen unterstuͤtzt oder neue begruͤndet werden koͤnnten; bald wuͤrden alsdann jene armen Gemeinden sich auf⸗ en, und statt daß sie jetzt dem Schatze nur wenige Cen⸗ en fuͤr die Hectare einbringen, demselben eben so viel nken zuwenden! Es ist mein Wunsch, meine Hoffnung, es recht bald dahin komme; ja, ich bin dessen gewiß.“ r Duvergier de Hauranne bemerkte, daß der im dget enthaltene Fonds von 50,000 Fr. nicht fuͤr die Zoͤg⸗ e, sondern fuͤr die Lehrer bestimmt sey, denen daraus gtificationen zuerkannt wuͤrden. Er verlangte bei dieser egenheit einige Aufschluͤsse uͤber den 13ten Artikel der ordnung vom 21. April d. J., wonach die Schulhalter, der von einer andern als der katholischen Religion, nur erst naufnehmen duͤrfen, wenn sie dazu die Erlaubniß von dem Koͤ⸗ ichen Unterrichts⸗Rathe eingeholt haben. Der Koͤnigliche nmissarius Baron Cuvier aͤußerte, daß dieser Artikel dings unter den protestantischen Familien Besorgnisse gt habe; der Zweck desselben sey indessen nur gewesen zu indern, daß der Proselytengeist nicht uͤberhand nehme und oͤllige Religions⸗Freiheit unterdruͤcke. Hierauf wurde, Antrage des Hrn. v. Laborde gemaͤß, die Beishuͤlfe fuͤr

Elementar⸗Unterricht von 50,000 auf 100,000 Fr. erhoöͤht,

demnaͤchst auch das besondere Budget der Universitaͤt, im rage von 2,270,000 Fr. angenommen. Jetzt kam das dget des Ministeriums des Innern an die Reihe. Baron Mchin stellte eine lange Untersuchung der sgaben dieses Ministeriums an, und lobte es bei dieser egenheit, daß die dramatischen Censoren seit einiger Zeit Theater⸗Dichter nicht mehr so chikanirten, wie sonst, wo⸗ een diese ihrerseits jetzt auch alle solche Scenen zu ver⸗ den suchten, welche zu einem oͤffentlichen Aergernisse An⸗ geben koͤnnten. Der Redner erhob sich demnaͤchst gegen die ßgaben der geheimen Polizei, bei welcher er große Ersparnisse moͤglich hielt. Der Minister des Innern trat zur theidigung seines Budgets auf. Er nahm vorerst die neral⸗Directoren in Schutz, von denen die Commission auptet hatte, daß sie fuͤglich durch Divisions⸗Chefs ersetzt den koͤnnten; hierauf gab er einige Aufschluͤsse uͤber das rsonale seines Ministeriums, und bewies die Unmoͤglich⸗ „sowohl auf diesen Theil seines Budgets, als auf den geheimen Ausgaben, die schon von 2,900,000 Fr., che Summe sie in fruͤheren Jahren betragen, auf 1,900,000 herabgesetzt worden waͤren, große Ersparnisse zu machen. r Minister benutzte diese Gelegenheit, um sich uͤber die greganisten zu aͤußern. „Die geheimen Ausgaben,“

ate derselbe, „lassen sich schwer vertheidigen, denn ich ver⸗

g nicht, Ihnen den Gegenstand derselben naͤher anzudeu⸗ ; es handelt sich hier gleichsam um eine Gewissenssache. e Commission hat mit Recht behauptet, daß Ruhe und cherheit in Frankreich herrschten, und daß mithin zur Er⸗ tung derselben die bedeutende Summe von 2 Millionen

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3 8 8 8 8 8 8 8 b 8 8 b 2 . 8 5 8 22 .“ v““ 8 88 ö 8 42 1““ 3 2 8 1 4 n ½ 1 5 h“ EE e11141A4A“*“*“ a·ee] 114*“*“ Karassu herrsche Hitze (bis 30 °) sehr gemindert haben. Saint⸗Roman und von la Bourdonnaye ließen hb Wohnung, Unterhalt, Heizung, Bekleidung, mit ei⸗] daruͤber erschrecken sollten. Wir waren zoch kuͤrzlich Zeugen,

wie sich die gottesfuͤrchtige Menge zu de Tempeln des Herrn

deaͤngte; wir alle wissen, wie sehr der Lönig, seine Minister und seine Unterthanen sich beeifern, dieGeistlichkeit auf eine wuͤrdige Weise auszustatten;

und bei sochen glaͤnzenden Be⸗ 1

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weisen von Froͤmmigkeit, Ehrfurcht und Liebe behaupten jene unvorsichtigen Maͤnner noch, daß die Religion verbannt, die Geistlichkeit verfolgt, der Gewissensfride gestoͤrt sey, und

daß die Gottlosigkeit den Sieg davon trage.

Glauben die⸗

selben etwa dadurch, daß sie einen ehrzuͤrdigen und tugend⸗ haften Praͤlaten, der zugleich Minister des Koͤnigs ist, berw— schimpfen, ein Beispiel ihrer Ehefurch fuͤr die Kirche und ihre Diener zu geben? Eine solche Umerechtigkeit muß uns

tief betruͤben, aber sie beunruhigt uns ücht.

wird schon an den Tag kommen, und es wird sich alsdann zeigen, ob jene heftigen und uͤbertriebenn Klagen rechtmaͤßig

gewesen sind.

Die Geistlichkeit, deren Name compromittirt worden ist, weiß besser als irgend Jemnd, was ihres AUm⸗

tes ist, und eine Regierung, welche ds goͤttliche wie die menschlichen Gesetze zu achten weiß, daf auf den Beistand

der Bischoͤfe rechnen.

Maͤnner darzustellen, die sich von dem Styme fortreißen lassen, gegen den sie nicht schwimmen koͤnnen. Wir werden, wenn die Gelegenheit sich darbietet, unrechtnaͤßige Forderungen wohl zuruͤckzuweisen, und der Autoritaͤt des Koͤnigs, deren Verwahrer wir sind, Achtung zu verscaffen wissen. mag man uns mit bittern und ehrenrihrigen Aeußerungen verfolgen; in dem Zeitalter, wo wir lchen, haͤngt die Ehre des Mannes nicht von einer Beleidigunz ab. Ich wiederhole es daher, die oͤffentliche Ruhe und Sichetheit werden nicht ge⸗ stoͤrt werden; aber diese Vorsicht schließt nicht die Wachsam⸗ keit aus, die zu allen Zeiten nothwendig ist, deren Ausuͤbung sich aber in einem weiten Reiche ohne bedeutende Kosten nicht bewerkstelligen laͤßt; ich hoffe dahr, daß Sie, meine Herren, die fuͤr geheime Ausgaben verlargte Summe bewilli⸗ gen werden, indem ich zugleich erklaͤre, daß der Koͤnigliche Dienst durch die von der Commission terlangte Ersparniß von 200,000 Fr. nicht gefaͤhrdet werden wrd.“ Die Kam⸗ mer beschaͤftigte sich hierauf mit den einplnen Artikeln des

Budgets. 3,170,000 Franken.

150 auf 120,000 Fr. herabgesetzt.

Leicht

Die Kosten der Central⸗Veiwaltung betragen Das Gehalt des Mnisters wurde von Auf die ganze Section

hatte die Commission noch eine Ersparnis von 60,000 Fr. in Antrag gebracht, wogegen Hr. Mereier den Vorschlag machte, die 74,000 Fr. fuͤr die 4 Generch⸗Directoren ganz

einzuziehen.

dagegen der der Commission angerommen.

Dieser Antrag wurde aAFer verworfen, und Ein Gleiches

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8

28

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Die Wahrheit

Umsonst bemuͤh man sich uns als 2 8

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geschah hinsichtlich der Pensionen in Betrage von 95,000 Fr. Der materielle Theil der Cenwval⸗Verwaltung wurde von 242,000 auf 222,000, und die geheimen Ausgaben von

1,900,000 auf 1,700,000 Fr herabgesetzt.

Fuͤr die Bruͤcken

8

und Chausseen werden 42,430,000 Fr. verlangt. Nachdem der General⸗Director Heer Becquey, so wie die Herren von Beaumont und von Wrigode sich uͤber diesen Gegenstand hatten vernehmen lassen, wurde die Forsetzung der Berathung auf den folgenden Tag verlegt. 1

Paris, 11. Juk.

Cloud einen dreistuͤndigen Minister⸗Rath.

Vorgestern hielt der Koͤnig in St. 8 Nach Aufhebung

desselben ertheilten Se. Maj. dem Englischen Botschafter, Lord Granville, eine Privat⸗Audienz und empfingen aus dese. sen Haͤnden sein Ruͤckberufungs⸗Schreiben. 8 Der Messager des Chambres hat die (unter der Rubrik Portugal enthaltenen) neuesten Nachrichten aus Lissabon aus

dem

Journal des Débats aufgenommen, und begleitet die⸗

selbe mit Bemerkungen, woraus hervorzugehen scheint, daß

die Regierung gestern von Dom Miguel’s Annahme des Koͤ⸗

nigstitels noch keine amtliche Anzeige gehabt hat. 1 Herr v. Bully, Deputirter des Departements des Nor⸗

dens, hat auf das Bureau der Deputirten⸗Kammer eine

Bittschrift saͤmmtlicher Detailhaͤndler in Lille niedergelegt, worin dieselben verlangen, daß man dem Mißbrauche, der mit den oͤffentlichen Versteigerungen neuer Waaren⸗Artikel getrieben wird, durch zweckdienliche Maaßregeln Einhalt thue. Die Gacette de France und die Quotidienne hatten un- laͤngst gemeldet, daß einige Schuͤler des Collegiums zu Auxerre, den Altar in einer der dortigen Kirchen verunreinigt und zugleich erklaͤrt haͤtten, daß das Land jetzt der Gotteshaͤuser und Priester nicht mehr beduͤrfe; hierauf schreibt nunmehr ein Professor von dorther, daß an dieser Nachricht auch nicht

Depts. des Gard protestiren in den oͤffentlichen Blaͤttern gegen das von der Quotidienne und der Gazette de France verbreitete Geruͤcht, daß die Ruhe in der

ein wahres Wort sey. Die fuͤnf Deputirten des

Stadt Nimes gestoͤrt sey.

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