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ist mir unmoͤglich, die Freude zu schildern, welche die fried⸗
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Der Praͤsident Gelechenlands an die Elnwohner der sechs Departements des Archipel.
Die außerordentlichen Commissaire der Regierung bege⸗ ben sich in Euere Mitte, sie kommen um durch ihre Anstren⸗ gungen zur Erfuͤllung der Wuͤnsche, die Ihr uns oft be⸗ zeugt habt, beizutragen, und die Verwaltung Eueres Landes unter den Schutz der Gesetze zu stellen. Eines der Haupt⸗ Interessen fuͤr die Inseln und den Staat ist die Schiffahrt und der Handel. Ihr wißt nur zu gut, wie dieses Inter⸗ esse durch eine Handvoll Raͤuber gefaͤhrdet worden ist, wel⸗ che den Namen und die Flagge Griechenlands zu entweihen gewagt haben. Wenn die von der Regierung bisher getrof⸗ fenen Maaßregeln dem Uebel Einhalt gethan haben, so muͤssen neue Maaßregeln der Nation und Europa die Ge⸗ waͤhr geben, daß dieses Uebel nicht mehr wiederkehren wird. Zur Erreichung dieses großen Ziels sind die außerordentlichen Tommissaire beauftragt, das die National⸗Schiffahrt betref⸗ fende Reglement auszufuͤhren und ausfuͤhren zu lassen. Macht Euch mit allen Verfuͤgungen desselben bekannt, und erkennt deren Wichtigkeit. Wollet Euch vertrauensvoll nach ihnen richten, und Ihr werdet die Fruͤchte davon erndten. Sollte das Gesetz verletzt und die National⸗Flagge noch einmal durch Mißbraͤuche beeintraͤchtigt werden, so setzt Ihr Euere Marine unwiderbringlich aufs Spiel, und Ihr koͤnnt selbst beurtheilen, was dann Euer Loos seyn wuͤrde. Mit gleicher Offenheit verlangt die Regierung von Euch, ein voll⸗ kommnes Vertrauen gegen die außerordentlichen Commissaire zu hegen und ihren Anordnungen zu folgen, denn sie werden sich nie von den Befehlen entfernen, mit denen sie versehen sind. Alle Civil⸗ und Militair⸗Behoͤrden des Departements, wel⸗ ches einer dieser Commissarien leitet, muͤssen gleichfalls den Befehlen Folge leisten, die sie von demselben erhalten wer⸗ den. Ihr werdet mit der Regierung an Euerer eigenen Re⸗ stauration arbeiten. Wir arbeiten daran unter den Augen der Maͤchte, welche unser Ungluͤck eines wohlwollenden In⸗ teresses wuͤrdigen und die Hoffnungen ermuthigen, welche uns der Tractat vom 6. Juli fassen laͤßt. Unsere Zukunft ist in den Haͤnden derselben. Wir wollen unsere Pflichten
erfuͤllen und so wenig an dem Erbarmen des Allmaͤchtigen, als an der Gerechtigkeit der verbuͤndeten Souveraine zweifeln.
Aegina
am 14. (26.) Mai 1828. ö6 Der Praͤsident Griechenlandsds “ J. A. Capodistrias. 1 111A4“X“ S. Trikupis. “
— Folgendes ist ein Auszug aus einem (in dem vorgenannten Blatte enthaltenen) officiellen Bericht des Herrn B. Ruffo, provisorischen Gouverneurs von Syra, vom 14. (26.) Mai:
Seit mehreren Tagen wußte ich, daß auf dieser Insel sich eine aus hieher gefluͤchtetem Gesindel bestehende Gesell⸗ schaft von Seeraͤubern bildete, und glaubte, die noͤthigen Maaßregeln treffen zu muͤssen, um das Uebel in der Geburt
zu ersticken. von hier mit seinem Fahrzeuge nach Aegina ab. Er hatte zwei Matrosen und sechs Passagiere an Bord. Die Strand⸗ wachen sahen ihn die Richtung nach einem vom Hafen weit entfernten Punkte unserer Insel nehmen. Ich ließ sogleich das Schiff anhalten, und eine Truppen⸗Abtheilung ver⸗ haftete zu gleicher Zeit auf der Insel nahe dem Orte, wohin das Fahrzeug steuerte, den Anton Mosconopulos. Die ersten Verhoͤre ergaben, daß sie einen Plan zur Seeraͤuberei geschmiedet und daß ihr Anfuͤhrer Strati Ma⸗ rouli, ein, durch seine Gewaltthaͤtigkeiten beruͤchtigter See⸗ raͤuber nach Miconi gegangen war, um dort Lebensmittel, Waffen und ein tauglicheres Fahrzeug anzuschaffen, und daß sie gleichfalls dorthin gingen, um sich mit ihm zu vereinigen. Ich sandte ohne Zeitverlust eine Abtheilung Soldaten nach Miconi, und der genannte Seeraͤuber⸗Hauptmann mit 14 seiner Mitschuldigen sind bereits in den Haͤnden des Ge⸗ richts. Ich habe das Fahrzeug der Seeraͤuber am Eingange b afens verbrennen lassen und beeile mich, der Regie⸗ rung die Schuldigen und die ihre Gestaͤndnisse darthuenden Verhoͤre zu schicken. Befuͤrchtend, daß diese Gesellschaft ge⸗ heime Verzweigungen haben moͤchte, deren Faden noch nicht ge⸗ funden worden, fordere ich den Capitain Georg Sahiri von der Corvette Hydra auf, eine Fahrt um die Inseln zu machen, welche die Seeraͤuber vorzugsweise zum Zufluchtsorte waͤhlen. Es
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lichen Bewohner von Syra und den benachbarten Inseln bei diesem Vorfall gezetgt haben, der ihnen beweist, daß die RNegierung nichts zur Verhuͤtung des Ungluͤckz, welches die Seeraͤuberei so oft uͤber sie gebracht hat, verabsaͤumt. — Das⸗ selbe Blatt theilt darauf die aus Poros den 30. Mai n. St. 8 ““
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Am ilten (23sten) ging Theodor Bogaziano
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datirte Antwort des Praͤsidenten Capodistrias mit, in chem er dem Herrn Benizelo Ruffo fuͤr diesen der Eht⸗ National⸗Flagge geleisteten wichtigen Dienst das graͤßte
ertheilt.
Peariser Blaͤtter enthalten folgenden Privatbrie Tanger vom 23. Juni. Der Kaiser (von Marokko) gekommen, um einige Tage hier zu verweilen, und hat fremden Consuln Audienz gegeben. Ich will versuchen nen eine Skizze von dieser seltsamen Ceremonie zu Sie fand im Hofe der Wohnung des Kaisers Statt mit aufgespanntem Sonnenschirm zu Pferde hielt. Da fuͤhrende Beamte stieß mit einer toͤlpischen Hoͤflichken Consul, den er seinem Herrn vorstellte, vorwaͤrts, und terte seinen Namen her. Seine Maj. richtete daran den Consul einige schmeichelhafte Worte uͤber die Fa schaft, die er fuͤr seinen Souverain, oder fuͤr die Regia welche er repraͤsentire, hege, der Consul zog sich daran ruͤck und Se. Maj. ritt im Trott einigemal im Hofe . und machte an dem vorigen Platze Halt. So wurden TConsuln nach einander vorgelassen. Die Ceremonie ze. kaum eine halbe Stunde. Nur der Consul der Veriii Staaten erhielt eine besondere Auszeichnung. Den von Neapel hat Se. Maj., wie es scheint, nicht ameen da der Souverain desselben gewisse Bedingungen net fuͤllt und besonders weil er den Tribut von mehrere send Piastern nicht gezahlt hat, den der Koͤnig von N. fuͤr die Erlaubniß einen Consul in Tanger zu haben, lich zu entrichten versprochen hat. Demungeachtet hu Kaiser diesem Consul zu erlauben geruht, noch fuͤnf M. hier zu bleiben; er wird aber wahrscheinlich das Landz sen muͤssen, wenn nach Verlauf dieser Frist das Geth⸗ angekommen ist. Wenige Tage nach jener Feierlichte der Kaiser mit seinem Gefolge die Stadt im Zorne vel weil ein Derwisch ihm prophezeite, daß ihn ein große gluͤck bedrohe, wenn er einen Tag laͤnger verweile. Maj., die dem Anscheine nach etwas aberglaͤubisch ist, nicht abwarten, ob die Propbezeiung sich verwirkliche.
Brasilien.
Die neuesten in London angekommenen Blaͤtter tung von Rio⸗Janeiro enthalten die beiden Decrete de sers vom 2. Mai in Betreff des Zoll⸗Wesens; nach sten Decret soll, da es dringend noͤthig, die alten 7 schen Zoll⸗Vorordnungen umzugestalten, ein aus 7 P.. unter dem Vorsitz des Finanz⸗Ministers bestehendes ie errichtet werden, um einen Gesetz-Vorschlag zu bilden, welchem eine dem gegenwaͤrtigen Zustande des Hande gemessene neue Methode angegeben werden soll, um de auf die einfachste und sicherste Art zu erheben. Das Decret sagt, daß, da die puͤnktlichste Erhebung der viel vom Tarif abhinge, nach welchem man die Pm vom Werth der Waaren nimmt, ein Comité von 249 nen errichtet werden solle, um den bisherigen Tarif dü sehen und zu verbessern und die verschiedenen Handele kel aufs Neue zu taxiren und zu klassificiren. Dem 0 wird die moͤglichste Beschleunigung dieser Arbeit ane len. Als Basis der neuen Taxirung schreibt seine J. tion ihm vor, aus den Preisen, welche die Waaren sten, von wo sie herkommen (nach Zuschlag von 10 und aus den Brasilianischen Preisen, einen Mittelyte bilden. Einige Brasilianische Blaͤtter nennen diese regeln des Hrn. Calmon sehr unvorsichtig fuͤr den geget tigen Zustand des Brasilianischen Handels gewaͤhlt, um auf berechnet, das eigene Land in Contribution zu Auch die Wahl der 24 Personen wird scharf beurtheil dafuͤr gehalten, daß sie dem ihnen aufgetragenen Gh nicht gewachsen seyen.
Die Rede des Kaisers von Brasilien, sagt die I bei Eroͤffnung der Sitzung des gesetzgebenden Corps, N. von Manchem in Europa mit Ungeduld erwartet we seyn. Jetzt da sie da ist, wird man von den alten bü ten Formen uͤberrascht, deren sich der Kaiser bedient Freundschafts-Versicherungen von allen Europaͤischen rungen — Friede mit allen Amerikanischen Staaten, mit Buenos⸗Ayres Krieg, der mit doppelter Energie st setzt werden soll, wenn der Feind nicht nachgiebt — wendigkeit des Geldes und der Verbesserung der Final Aber uͤber das, was uns am meisten interessirt, uͤber Pe gal, nur einige Worte uͤber seine Entsagung der Portut schen Krone. Diese geschah aber, wie man sich erin wird, zum Besten seiner Tochter; Dom Miguel war Regent. Auf jeden Fall ist diese Dunkelheit nicht geelg die Unruhen in Portugal zu daͤmpfen, noch ist sie der, unserer Meinung, gerechten Sache guͤnstig. Bel
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Breslau. Im Monat Juni sind aus Ober⸗Schlesien zuf der Oder hier angekommen: 156 Schiffe mit Bergwerks⸗ hrodukten, 3 mit Getreide, 63 mit Brennholz, 6 mit Zie⸗ gein, 1 mit Stabholz, 1 mit Lohrinde, 1 mit Wolle, 1 mit Falg und 39 Gaͤnge Bauholz. G
Koͤln, 16. Juli. Lord Gower ist von London kom⸗ und mit Gefolge heute hier durchgereiset, um sich ins Hauptquartler des Kaisers von Rußland zu begeben.
Königsberg, 17. Juli. Nach dem in unserer heuti⸗ in Zeitung enthaltenen Monats⸗Berichte sind im Juli in dillau 90 Schiffe angekommen, von denen 30 mit Stuͤckguͤtern,? st Kalk und Theer, und 58 mit Ballast beladen; ausgegangen ind 78 Schiffe, 65 mit Getreide, 5 mit Hanf und Garn, wit Holz und 5 mit Ballast. In Memel sind eingelau⸗ sen: 97 Schiffe, 85 mit Ballast, 7 mit Heringen und 5 mit Stückgut; ausgesegelt sind 91 Schiffe, 62 mit Holz, 22 mit Fireide, 2 mit Saat, 4 mit Flachs und 1 mit Ballast. Von fußland sind auf dem Pregel 56 Wittinnen und Triften und 6 Kaͤhne mit Getreide und andern Russischen Producten kladen, eingegangen. Auf den hiesigen Handlungsspeichern nd aufgemessen: vom Inlaͤndischen Getreide, 306 Lasten Peitzen, 389 L. Roggen, 23 L. Gerste, 124 L. Hafer, 4 L. biße und ½ L. graue Erbsen; vom auslaͤndischen Getreide, 51 L. Weitzen, 2514 L. Roggen, 30 L. Hafer, und 32 L. beiße Erbsen. Abgemessen sind: nach dem Inlande, 83 L. soggen, 5 L. Gerste; nach dem Auslande, 638 L. Weitzen, 971 L. Roggen und 10 L. Gerste.
Auf der Feldmark des Dorfes Regeln im Lyckschen reise (Litthauen) wurden 5 Personen beim Huͤten des Vie⸗ es von einem tollen Wolf uͤberfallen und zum Theil sehr kschaͤdigt. Nach ihrer Aufnahme in das Kreis⸗Lazareth sind ereits 3 von ihnen an der Wasserscheu verstorben; die bei⸗ n uͤbrigen weniger verletzten Leute sind noch der aͤrztlichen hehandlung unterworfen. 1
Posen. Mehrere Gutsbesitzer haben sich um das Schul⸗ hesen sehr verdient gemacht; so hat der Herr von Treskow uf Chladowo, ein zweckmaͤßiges Local zur Schule in Chla⸗ pwo hergegeben und sich erboten, saͤmmtliche aͤrmere Kinder r auswaͤrtigen dort eingeschulten Gemeinden auf seine osten zu Mittag speisen zu lassen, um den Kindern den schulbesuch zu erleichtern. Ferne haben der Herr Fuͤrst An⸗ n Ordinat von Sulkowski auf Schloß Reisen fuͤr die in hobialkowo neu einzurichtende Schule, der Graf Joseph v. ycielski in Rokosowo und Groß Leuka, der Graf Franz on Mycielski in Drzewieec, der Graf Casimir von Potul⸗ ki in Dussin und der Gutsbesitzer Gustav v. Pottworowski
Gola, Kroͤbner Kreises, neue Schulhaͤuser auf eigene osten erbauen lassen, und die Gemeinden nur zu Anfuhr r Bau⸗Materialien, Strohbedachung und einigen Hand⸗
ensten beim Bau verpflichtet. 8 8 Vermischte Nachrichten. has Koͤnigliche Kunst⸗Museum zu Kopenhagen. 1. Das jetzige Kunst⸗Museum ist ein Theil der ehemaligen oͤnigl. Kunstkammer, welche einen großen Reichthum an Nerkwuͤrdigkeiten der Natur und Kunst, so wie auch an lterthuͤmern besaß; sie wurde in der Mitte des 17ten Jahr⸗ nderts vom Koͤnig Friedrich III. angelegt, allein erst un⸗ t dessen Sohn Christian V. voͤllig eingerichtet, und seitdem ter den nachfolgenden Koͤnigen bedeutend vermehrt. Die unst⸗ Kammer befand sich in einem an der suͤdlichen Seite 6 Christiansburger Schlosses stehenden langen Gebaͤude, ter Koͤnig Friedrich III. aufgefuͤhrt, dessen drei⸗ he Bestimmung als Zeughaus, Bibliothek und Kunst⸗ ümmer, durch die Worte: Mars, lex, ars, angedeu⸗ t wurde. Im Verlauf der Zeit wurden nach und ach einzelne bedeutend angewachsene Theile der ganzen Hammlung von derselben abgesondert, um besondere Mu⸗ en zu bilden, z. B. die Medaillen, Mineralien⸗, und Na⸗ ralien⸗Sammlung. Im Jahre 1821 befahl der Koͤnig die lusarbeitung wissenschaftlicher Verzeichnisse von allen in der unstkammer aufbewahrten Gegenstaͤnden, und wurden letz⸗ re in systematische Ordnung gebracht. Der Name Kunst⸗ ammer ward in den des Koͤnigl. Kunst⸗Museums abgeaͤn⸗ it, und das Ganze in einem anderweitigen besonderen Ge⸗
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14. zur Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung Nr. 192.
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baͤude aufgestellt, indem das fruͤhere Local Bibliothek benutzt wurde. Das Museum besteht zur Zeit aus folgenden Haupt⸗Sammlungen: 1. die Alterthuͤmer in 2 Abtheilungen: 78 r a) d8 cbelschen, Griechischen, Etrurischen und 8. Pa. b) die nordischen Alterthuͤmer gkeiten 1 und Merk Sen des Mittelalters. 1 xeeeen 2. die Gemmen, Pasten und Abbruͤcke von Steinen, aͤchte und andere moderne geschliffene Steine
2 nebst Kostbarkeiten in Gold und Silber.
u. s. w. aus fremden Laͤndern. 4) Die geschnitzten und bbein, Bernstein, Holz und anderen dce sirte Arbeiten u. s. w. der verschiedenen Gegenstaͤnde hen, duͤrfte eine kurze Er wuͤrdiger Stuͤcke nicht ohne Interesse seyn. Zu 1. Die Sammlung der Aegyptischen Alterthuͤmer erhielt schon sirte und Bronce
selben, geschah im vorigen Jahrhundert durch die von Nie⸗
Ohne in eine weitlaͤufige und detaillirte Beschreibung dieser Sammlungen einzuge⸗ Erwaͤhnung einzelner besonders merk⸗
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zur Koͤniglichen
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geschnittenen
3) Die ethnographische Sammlung mit Waffen, Kleidern
gedrechselten Sachen aus Elfen⸗ Materialien, pous⸗
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im t7ten Jahrhundert einige Mumien; mumi⸗ Figuren; eine bedeutende Vergroͤßerung der⸗
buhr vor seiner Reise nach Arabien heimgebrachten Gegen⸗
staͤnde, und durch verschiedene vom Grafen Moltke
. — ge⸗ schenkte Stuͤcke. Hierzu kam ferner im Jahre
1810,
die vom verstorbenen Staats⸗Minister Hoegh⸗Heldberg
Sammlung.
nachgelassene
Außer mehreren kleinern
und groͤßeren ziemlich gut erhaltenen Mumien finden sich zwei Deckel von steinernen Sarkophagen in Mumienform vor, naͤmlich ein großer wohlerhaltener Deckel von dichtem Gruͤnstein, und ein kleinerer von Floͤtz⸗Kalkstein mit Verstei⸗
nerungen von Liesenstein mit hieroglyphischen Charakteren. Diese beiden Deckel sind Ueberbleibsel aus der Aegyptischen Urzeit; sie gleichen in allen Theilen, sowohl der convexen als concaven Seite, den Deckeln der hoͤlzernen Mumien⸗ kasten; beide sind mit dem gewoͤhnlichen Aegyptischen Kopf⸗ putze versehen, der eine sogar mit dem Barte, der von dem andern abgestoßen zu seyn scheint. thumsforscher Georg Zoega entdeckte diese beiden Denkmaͤler auf einem Edelhofe in Fuͤnen, wohin sie wahrscheinlich durch einen im Jahre 1643 daselbst verstorbenen Oberst Friis ge⸗ bracht waren, der in seiner Jugend weitlaͤuftige Reisen im Orient gemacht hatte. Die Sammlmung enthaͤlt ferner eine
Menge Figuren von Goͤttern, Priestern, Menschen und
Thieren, theils aus Stein, theils aus Thon gebraunt, theils aus Bronze, theils aus Holz mit Gips uͤberzogen; eben so Vasen, Kruͤge, Tafeln aus Holz und Stein mit gemal⸗ ten oder eingegrabenen Hieroglyphen, unter andern aber auch eine vollstaͤndige Papyrus⸗Rolle, welche in dem innersten Sar⸗ kophage einer im Jahre 1821 hierher gesandten Mumie gele⸗ gen hatte. Die Papyrus⸗Rolle wurde gluͤcklich ohne eine Be⸗ schaͤdigung aufgerollt; sie hat 14 F. 6 Z. in der Laͤnge, 7 Z. 2 Lin. in der Breite, und ist auf beiden Seiten beschrie⸗ ben. Ueber der Schrift finden sich große und fortlaufende Darstellungen, theils, wie es scheint von Scenen aus dem Leben des Verstorbenen, theils von Opfer⸗ oder Andachts⸗ Processionen; theils Hindeutungen auf den Zustand nach dem Tode. Die Rolle ist, um auf beiden Seiten betrachtet werden zu koͤnnen, zwischen Glasplatten gelegt. — Unter den Griechischen und Roͤmischen Alterthuͤmern zeichnet sich vor⸗ zuͤglich eine schoͤne antike Buͤste des Kaisers Marcus Aurel Antoninus in kolossaler Groͤöße aus; Kopf und Hals sind aus Bronze, das Gewand aber aus Aegyptischem Marmor und spaͤter angefuͤgt; ferner eine weibliche kolossale Buͤste aus Marmor; nach Einigen die der Koͤniginn Berenier, nach andern Cleopatra's, und eine marmorne antike Buͤste des Kaisers Galba — ein Kopf des Seneca aus Porphir — u. a. m. Viele alt⸗Roͤmische Sachen aus Thon wurden im Jahre 1823 bei dem Dorfe Sididand, unweit des alten Car⸗ thago auf Veranlassung des Daͤnischen Consulats in Tunis ausgegraben, und nach Copenhagen gesandt. Darunter sind antike Lampen, ein siebenarmiger Leuchter, Agnus dei, das Kreuz, ꝛc. vermuthlich alle aus der Zeit, als die erste christ⸗ liche Colonie in der Naͤhe der Staͤdte Galipia, Napdia, und Hadrumitum sich niederließ. 8 b
Die Sammlung der nordischen Alterthuͤmer im Koͤnigl.
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Der Daͤnische Alter⸗