1828 / 193 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

useum ist nicht so bedeutend, und befaßt hauptsaͤchlich nur 8 1₰4 . Metallwerthes kostbareren Sachen; der groͤßte und interessanteste Theil der nordischen Alterthuͤmer ist in einer besondern, uͤber dem Chor der Trinitatis⸗Kirche besind⸗ lichen Sammlung aufbewahrt, deren weiter unten noch er⸗ 1 waͤhnt werden soll. Im Koͤnigl. Museum besinden sich Waf⸗ b fen, Geraͤthschaften, Geschmeide, Grab⸗Urnen, darunter vier aus Gold gearbeitet; verschiedene Gegenstaͤnde des katholi⸗ schen Cultus, und eine Menge von Finger⸗Ringen aller Art, unter welchen sich ein hoͤchst seltner und merkwuͤrdiger golde⸗ ner Ring auszeichnet, in welchen eine Runen „Inschrift mit einer eigenen Composition aus Blei eingelegt ist; er soll bei Bergen in Norwegen gefunden sein. Auch werden hiier als letzter Ueberrest aus dem Heidenthume im noͤrdlichen 8 Europa 5 Trommeten mit darauf angebrachten Figuren von magischer Bedeutung gezeigt, deren sich noch die heidnischen

Lapplaͤnder bei ihren Weissagungen und Beschwoͤrungen be⸗

dienen. Zu 2. Unter den antiken Gemmen bemerkt man insbe⸗

sondere eine Sammlung Egyptischer Scarabeen meist mit Hieroglyphen; auch sieht man hier eine ganze Reihe Daͤni⸗ s(sccher Koͤnige von den aͤltesten Zeiten, sowohl in Intaglis als Kameen in verschiedenen zum Theil seltenen Edelsteinen; ferner Philipp II, Köͤnig von Spanien, in Onix geschnitten, uüund in einem goldenen mit Edelsteinen z Rahmen kkleaaaäingefaßt. Aus Bergkrystall, Jaspis und chat sind eine Mienge Gegenstaͤnde in Formen aller Art vorhanden, und außerdem mehrere gute Mosaik⸗Arbeiten; von letzteren ver⸗ dient namentlich ein Tisch erwaͤhnt zu werden, dessen Platte, aus Florentinischem Mosaik, eine Anzahl kleiner Voͤgel, Fruͤchte und Blumen darstellt; so wie ein modernes Roͤmi⸗ sches Mosaikstuͤck von Salandri; in der Mitte desselben sieht man einen Blumenkorb, rund herum sind vier kleine Land⸗ schaften und vier Stuͤcke mit Thier⸗Abbildungen. Die Gold, und Silber⸗Arbeiten dieser Sammlung bestehen mei⸗ stens in Pokalen, Kelchen und altgeformten Kruͤgen. 8 Zu 3. Die ehrenwerthe Sammlung hat ihren groͤßten Reieichthum an Japanischen und Chinesischen Sachen; die Japanische Lakirung uͤbertrifft gewoͤhnlich die Chinesische an Guͤte; unter einer großen Menge lakirter und theilweise mit Gold oder Perlenmutter eingelegter Gegenstaͤnde aller Art, zeichnet sich ein schwarzer goldlakirter Harnisch aus, mit hutfoͤrmigem Helm, Visir und Halskragen aus Kupfer. Die Arm⸗ und Beinschienen sind mit Seidenlitzen zusammen⸗ genaͤht, so daß alles sich bewegen kann. Die Chinesischen Sachen bestehen groͤßtheils in Porzellan und einigen sehr kuͤnstlichen Arbeiten aus Elfenbein, so z. B. ein Gebaͤude von mehreren Etagen mit Laternen, Glocken, Blumentoͤpfen, einem Pauckenschlaͤger, Musikanten und Tanzenden, welche durch ein Uhrwerk in Bewegung gesetzt werden. Aus Ostindien finden sich hier Waffen, Spieße, Dolche, Hausge⸗ raͤthschaften, Amulette ꝛc. unter andern eine ostindische Huckoh oder Tabackspfeife von Silber, vergoldet, und mit mannich⸗ faltigen geschliffenen Glasperlen geziert. Sie hat dem Na⸗ bob von Luͤcknau gehoͤrt und wurde im Jahre 1815 dem General Stafford geschenkt, welcher sie bei seinem Tode dem Doctor Wollick in Calcutta hinterließ; dieser hat sie dem Daͤnischen Museo uͤberreicht. Bei den Persi⸗ schen Sachen sieht man einen achteckigen flachen Kuchen aus Erde von dem Orte, wo Hussein, ein Heiliger der Perser, von der Secte der Schyten getoͤdtet wurde. Eine einzige Familie hat ausschließlich das Recht, diese Kuchen zu bereiten, so wie auch dazu, Rosenkraͤnze aus derselben Erde zu verfertigen. Die Kuchen werden in eine Form gepreßt; oben befindet sich ein Rundtheil, und am Rande st ein Spruch aus dem Koran eingedruckt. Die Schy⸗ ten beruͤhren ihre Stirn mit diesem Kuchen waͤhrend des Gebetes zum Propheten. Aus der Tuͤrkei sind ver⸗ schiedene Waffen und Reitzeuge vorhanden, auch einige Tro⸗ phaͤen, welche der Daͤnische Admiral Cort Adler, waͤhrend eer in Venetianischen Kriegsdiensten war, in einer Schlacht ggegen die Tuͤrken im Jahre 1654, erwarb, namentlich der Saͤbel, welchen er dem Tuͤrkischen Admiral mit eigner Hand

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abnahm, und den der Koͤnig Christian V. nachher im

nenschen Kriege

1676, selbst fuͤhrte. Auch Afrikanischen, Amerikanischen und Groͤnlaͤndische sind mehrere interessante Gegenstaͤnde, deren einze nung hier jedoch zu weit fuͤhren wuͤrde.

Zu 4. Von den eigentlichen Kunstsachen befinden der Zahl nach 1100 Stuͤck im Museum; es sind Alt Kruzifixve, Statuen, Buͤsten, Gruppen, Basreliefs u. a. m groͤßtentheis aus Holz, Elfenbein, Bernstein, Silber ꝛc. fertigt. Wenn gleich dergleichen Kunstsachen sich mehr ohg⸗ weniger fast in allen Musen vorfinden, so verdienen doch ve schiedene derselben wohl einer besondern Betrachtung, d B. ein Altar von Ebenholz, der fruͤher in der Schloßkirch, zu Husum war; er ist 8 Fuß hoch, 5 Fuß breit, und reichlich mit Leisten, Platten und erhabenen Fi ber ausgeziert, daß das Gewicht des Silbers 66 Pfund sh traͤgt. Die darauf angebrachten, theils gravirten, theils g. triebenen und gegossenen silbernen Platten und Figuren si len Scenen aus der Leidensgeschichte Jesu dar, und sinh Augsburg im Jahre 1620 nach Zeichnungen des als Mal

Sche⸗ n Sachen lne Erwig⸗

Figuren in Eh

und Kupferstecher bekannten Heinrich Goltz ausgearbeitet.

Ferner eine Gruppe, den vom Apollo geschundenen Marsse und das Urtheil des Mydas vorstellend; die Statue Kaisers Leopold zu Pferde, im Jahre 1659 aus einem Ctjc Haupt Johannes auf einer Sölse von Giovano Bernini; mehrere Modelle von Kriegsschfi⸗ ein aus Silber, vergoldeter Bronze und Elfenbein zusamm gesetzter Pokal uͤber 33 Zoll hoch; der Kranz des Bec ist aus einem einzigen Stuͤcke Elfenbein gearbeitet und ih Basreliefs geziert.

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Konigliche Schauspiele. Dienstag, 22. Juli. Im Schauspielhause: Maͤm

schule, Lustspiel in 3 Abtheilungen, nach Molière, von bein. Hierauf auf Begehren: Gabriele, Drama in theilungen, nach dem Franzoͤsischen, von Castelli. Muͤller: Gabriele, als Gastrolle.)

Eingetretener Hindernisse wegen kann die angekuͤn

Vorstellung des Trauerspiels: Der Nibelungen⸗Hort, nicht gegeben werden.

Zu der heutigen Vorstellung sind Bill

zeichnet guͤltig.

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Dienstag,

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22. Juli.

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Zum Erstenmale wiederholt: Teufelsstein in Moͤdlingen, oder: Die Zauberrose. Enn mantisch⸗komisches Volksmaͤrchen in 3 Aufzuͤgen von

ler. Musik von Wenzel Muͤller.

Mittwoch, 23. Jul. Die Heirath par force, oder: Das Fest der Handwerker.

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weibliche Husar. Hierauf:

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Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. C

Berliner Börse. Den 21. Juli 1828.

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St.-Schuld Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Bo. Ob. incl. Litt. H Kurm. Ob. m. I. C. Neum. Int. Sch. do. Berlin. Stadt-Ob. Königsbg. do.

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Paris, 16. Juli. Die Pairs⸗Kammer hat in lhrer vorgestrigen Sitzun den Ge Ent iber die 8. Za⸗ 6 etz⸗Entwurf uͤber die emit einer Majoritaͤt von 68 Stimmen (139 gegen 71) angenommen. . 8

periodische

2.

Ueber die geheime Sitzung der Deputirten⸗Kammer am 14ten d. M. vernimmt man unter der Hand, daß, nach⸗ 1 der Graf von la Bourdonnaye sich nachdruͤcklich gegen die von Herrn Salverte gemachte Proposition, die Eendergc⸗ gder Pariser National⸗Garde betreffend, erklaͤrt hatte, diese Proposition durch die vorlaͤufige Frage, wonach den betreffenden Gegenstand keine weitere Berathung statt finden darf, beseitigt worden ist. Die liberale Parthei tuͤber den Ausgang dieser Sache sehr niedergeschlagen zu seyn, und bezeichnet schon jetzt die neue Majovritaͤt, die sich 5

Deputirten⸗Kammer zu bilden anfaͤngt, mit dem Namen der Villeleschen. en 18 WE1. süs Fs Nachricht erhalten haben, daß die M . Juli in Porto eingeruͤckt sey; die constitutionnellen Truppen waͤren d t nur noch 1““ herumirrende Banden davon uͤbrig. 86 3 us Bayonne wird unterm 8ten d. geschrieben: Der Marquis von Chaves hat durch den Telegraphen von der zͤsischeen Regierung seine Paͤsse nachgesucht, um nach Lissabon abzureisen; er hat aber noch keine Antmorr Gestern schloß 38 Rente zu 72 Fr. 95 Cent. 538 zu 105 Fr. 90 Cent. 8

Frankfurt a. M., 18. Jult. Obligationen 122 ⅛. Alles Briefrf.

auf die unabsehbaren Uebel, worin eine sechsmonatliche Ackerbau und Gestuͤte zur Vertheidigung derselben auftrat, bhaͤngigkeit der Zeitungsschreiber die Monarchie stuͤrzen und namentlich zu beweisen suchte, daß seit dem Jahre 1824 te. Auf die Bemerkung zweier Koͤniglicher Commissaire die Einbringung fremder Pferde sich vermindert, und dage⸗ Herren Bacot de Romand und Bourdeau) daß gen die Ausfuͤhrung inlaͤndischer Pferde sich verdoppelt habe. Auwendung des gemeinen Rechts der Regierung noch Am Schlusse seiner Rede bewies derselbe die Nuͤtzlichkeit der tel genug an die Hand gebe, um waͤhrend jener 6 Mo⸗ Pariser Reitschule, und widersetzte sich einer Ersparniß einen etwanigen Preß⸗Unfug zu unterdruͤcken, wurde aber von 41,500 Fr., welche die Commission fuͤr diesen Gegen⸗ der gedachte Zusatz⸗Artikel verworfen. Der naͤchste Siz⸗ stand in Antrag gebracht hatte. Nach ihm stellte der Ba⸗ hstag der Pairs⸗Kammer ist noch nicht angesetzt; man ron v. Haussez ausfuͤhrliche Betrachtungen uͤber die Reit⸗ bt aber daß die Commission, welche sich mit der Pruͤ⸗ schulen an, die sowohl er, als die Herren v. Leyval und des Entwurfes wegen Auslegung der Gesetze nach zwei Jobez fuͤr sehr nuͤtzlich und mithin der Aufltnunterung werth ations⸗Urtheilen beschaͤftigt hat, noch im Laufe dieser hielten. Auch der Minister des Innern trat dieser che ihren Bericht abstatten werde, und zwar, wie man Ansicht bei, und widersetzte sich daher jeder Ersparniß, so⸗ 8 immt, durch den Grafen Molé. wohl auf die Gestuͤte, als auf die Reitschulen. Hr. Au⸗ Deputirten⸗Kamm er. Sitzung vom 14. Juli. gustin Prier verlangte, daß die Ersparniß auf 150,000 Fr. 1 ber Verlesung des Prokokolls der stuͤrmischen Sitzung festgesetzt werde. Sein Vorschlag, welchem sich Hr. Enouf 12ten, welches uͤbrigens zu keiner Reclamation Anlaß mit dem seinigen anschloß, wurde inzwischen, jedoch nur zeigte der Praͤsident der Versammlung den Tod eines mit schwacher Stimmen? Meh hat everworfen , und dagegen

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