1828 / 200 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 30 Jul 1828 18:00:01 GMT) scan diff

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v1111A4*“ Ihre Majestit die Koͤnigin und der neugeborne Prinz genießen nach Umständen einer guten Gesundbeit.

Vor einigen Tagen beehrten Se. Majestaͤt die Kunst⸗ Gießerei an der Nymphenburger Straße mit Ihrem Be⸗ suche, und besahen die eben vollendete kolossale Constitutions⸗ Saͤule, die auf dem graͤflich Schoͤnbornischen Schlosse Gai⸗ bach im naͤchsten Monate aufgestellt werden soll, so wie das seiner Vollendung nahe Gießhaus zu dem Monumente, wel⸗ ches die Stadt Muͤnchen nach Proͤfessor Rauch’'s Modell dem hoͤchstseligen Koͤnige Max Joseph setzt, und dessen Aus⸗ fuͤhrung nunmehr nach Allerhoͤchsten Befehlen mit Naͤchstem beginnen wird.

In der heutigen 98sten Sitzung der Kammer der Abgeordneten wurde der Beschluß der Kammer der Reichs⸗ raͤthe uͤber das Conseriptions⸗Gesetz verlesen, sodann der Gesammt⸗Beschluß uͤber die Militair⸗Gerichtsbarkeit und die Fragen zur Abstimmung uͤber die Verwendung der Staats⸗ Einnahmen von 18343 und 18 ¾ ½ genehmigt, hierauf vom Ab⸗ geordneten Geyer der Beschluß der Kammer der Reichsraͤthe uͤber das Gewerbsteuer⸗Gesetz vorgelegt und zu berathen an⸗ gefangen. Freiherr v. Closen beantragte, uͤber diesen Ge⸗ genstand erst dann abzustimmen, wenn das Erwerbsteuer⸗ Gesetz ebenfalls von der Kammer der Reichsraͤthe zuruͤck⸗ komme; viele Mitglieder sprachen fuͤr diesen Antrag, unter Andern die Abgeordneten Rabel und Graf Benzel⸗Sternau, der es fuͤr einen Ehrenpunkt der Kammer erklaͤrte, daß das Erwerb⸗ und Gewerbsteuer⸗Gesetz gleichzeitig ins Leben traͤ⸗ ten; wuͤrde dies nicht geschehen, so waͤren die Abgeordneten des Bayerschen Volkes wuͤrdig, daß die Frauen bei ihrer Nachhausekunft ihnen den Spinnrocken entgegenbraͤchten. Der Abgeordnete Rudhart hielt beide Gesetze fuͤr unaus⸗ fuͤhrbar und fuͤr eine Landes⸗Calamitaͤt. Zuletzt beschloß die Kammer einstimmig: die weitere Berathung uͤber das Ge⸗ werbesteuer⸗Gesetz auszusetzen, bis der Beschluß der Kammer der Reichsraͤthe uͤber das Erwerdbsteuer⸗Gesetz an sie gelangt sein werde. Auf hierauf erstatteten Vortrag der Abgeordneten Dangel, den Beschluß der Reichsraͤthe uͤber das Malz⸗Auf⸗ schlags⸗Gesetz betreffend, wurde die von der ersten Kammer beantragte Modisication: die Judicatur in Defraudations⸗ faͤllen den unmittelbaren standesherrlichen Gerichten zuzuge⸗ stehen von der Kammer der Abgeordneten einstimmig ver⸗ worfen. Nach der oͤffentlichen Sitzung folgte die geheime v. uͤber den Gesetz⸗Entwurf, die Ehren⸗Gtrichte

etreffend.

Nuͤrnberg, 25. Juli. Ihre K. Hoh. die Frau Kur⸗ fuͤrstin von Hessen⸗Cassel und Ihre Hoh. die Prinzessin Ka⸗ roline sind vorgestern unter dem Namen als Graͤfinnen von Schoͤnfeld nebst Gefolge von Bad Liebenstein hier eingetrof⸗ fen, nahmen Ihr Absteigequartier im Gasthaus zum rothen Roß und werden einige Tage hier verweilen.

Der hiesige „Correspondent von und fuͤr Deutschland“ enthaͤlt im heutigen Blatte Folgendes: Von der Donau, 19. Juli⸗ halt des Koͤnigl. Großbritanischen, fuͤr das Hauptquartier Sr. Maj. des Kaisers Nikolaus bestimmten Borschafters, am Kaiserl. Oesterreichischen Hoslager, hat Veranlassung zu mancherlei Geruͤchten gegeben, welche, in Verbindung mit andern gleichzeitigen Vorgaͤngen, die Boͤrse zu Wien in Be⸗ troffenheit versetzt und ein nicht unbedeutendes Fallen der „Course der Oesterreichischen Staats⸗Effecten bewirkt haben. „Man spricht von Allianzen, die zwischen mehreren Europaͤi⸗ schen Großmaͤchten unterhandelt, ja wohl gar schon abge⸗ chlossen waͤren, und deren specieller Zweck dahin ginge, den angeblich bedrohten Status quo in diesem Welttheile zu ver⸗ bürgen. England, nebst Oesterreich und Frankreich, fuͤgt man hinzu, bildeten den Kern derselben; andere Staaten minde⸗ er Groͤße, denen aber nicht weniger an der Erhaltung des gegenwaͤrtigen Systems gelegen, wuͤrden dem Buͤndnisse un⸗ fehlbar in dem Augenblicke beitreten, wo die Dringlichkeit der Gefayhr die Ergreifung von Abwendungs⸗Maaßregeln orderte. Indessen bedenken diese Allarmschlaͤger nicht, daß

Der laͤngere Aufent⸗

seit dem Ausbruch des Russisch⸗Tuͤrkischen Krieges, an des⸗

sen moͤgliche Resultate sich im dem Anschein nach knuͤpfen, noch keine einzige Conjunctur eingetreten ist, welche in den diesem Kriege vorangegangenen Manifesten nicht vorhergesehen wurde. Und diese Manifeste erhielten zu ihrer Zeit die Sanction aller Europaͤischen Ca⸗ binette. Nach diesen Ruͤcksichten moͤchten denn auch wobhl alle jene Geruͤcht: zu wuͤrdigen seyn, die waͤhrend der letz⸗ ten acht oder vierzehn Tage in Umlauf gesetzt worden sind, und denen die Verstaͤndigern wohl nicht cher einigen Glau⸗ ben schenken duͤrften, als bis wirkliche Thatsachen zu deren Unterstuͤtzung eingetreten sind. Es geht seit Kurzem auch

die Rede von Recrutirung in Ungarn und einem

Grunde alle jene Besorgnisse

pterliege, oder ob sie aus einer und derselben Quelle s

defestigen, alle Kanonen fortnahmen.

1A14AAA4“ ußerordentlichen Landtage daselbst. Ob diesen Gerig eine groͤßere Begruͤndung, als den oben angefuͤhrten. ist noch nicht mit Bestimmtheit ausgemittelt. - es, daß 30,000 Mann Landwehr in kuͤrzester Frist mohj macht werden sollen. Die Kosten der neuen Truppa hebung schlaͤgt man zu 10 bis 12 Millionen Kaisergulher . 1a2 Ah S e h. . b 2282*

enrms16 panienn.

Madrid, 12. Juli. J. J. M. M. genossen, 1 der, bis zum 9. Juli gehenden Berichten aus Burzi selbst fortwaͤhrend des erwuͤnschtesten Wohlseyns.

In Cabra (Koͤnigreich Cordoba) ist zufolge einet der General⸗Inspection des oͤffentlichen Unterrichts ahe benen, und von Sr. Katholischen Majestaͤt genehm Gutachtens, die Unterrichts⸗Austalt, welche unter den men Real⸗Collegto daselbst fruͤher bestand, am 1 Junix wieder eröͤffnet worden.

Madrid, 14. Juli. Die neuesten Briefe aus bestaͤtigen die fruͤher gegebenen Nachrichten von der schiffung der Artillerie, die mit solchem Eifer ausgef wird, daß zu befuͤrchten ist, man werde das Geschi Munition und alle Vertheidigungsmittel der Festuun⸗ nehmen, um das Betragen der Englaͤnder in Ferrün 1809 nachzuahmen, die unter dem Vorwande, Conan

Ferner

mit die Franzosen ein ähnliches Benehmen werden znl tigen koͤnnen. Die Nachricht, daß sie große Massa Lebensmitteln eingeschifft haben, hat sich auch nevene bestätigt. Kuͤrzlich von Cadix angekommene Personen versichert, daß nur 3000 Mann sich einschiffen und zn Cadix bleiben werden. Diese neue Verfuͤgung wird e wohnern mißfallen, aber einer Mengs von Leuten w. seyn, die sich ganz unter dem Schutze der Franzosen den und eher auswandern wuͤrden, als sich unter die Zut der etwas strengen Spanischen Behoͤrden zu begebden Feld⸗Marschall Fleyres ist zum Gouverneur von Ci nannt und Herr Malvar zum Polizei⸗Intendanten, Maͤnner, deren Charakter zu hitzig und rauh ist, s die Umstaͤnde nicht geeignet, welche viel Vorsicht ven Wiewohl unendlich viele und widersprechende Geruͤcg die Portugiesischen Angelegenheiten in Umlauf sind, so viel gewiß, daß die Parthei Dom Miguel . Truppen der Junta siegte, die am 24. Juni bei 0 eine gäͤnzliche Niederlage erlitten und in einigen Gefechten nicht gluͤcklicher waren. Daher giebt me Sache Dom Pedros gaͤnzlich verloren. Die Spanist gterung läßt von ihren Verbindungen mit Lissabon! bekannt werden. Zwei außerordentliche Couriere sind von dort eingetroffen und ein dritter aus Badajoz, ae

sen Zwecken man durchaus gar nichts weiß.

Der General⸗Capitain in Badajoz erwaͤhnt in vertrauten Correspondenz kein Wort von den Begeh ten in Portugal; man weiß nur, daß er Truppen vet hat, die ihm sogleich geschickt worden sind. Bet der klamation Dom Miguel'’s zum absoluten Koͤnig dure Cortes zrigte sich in Lissabon am 2ten d. M. der Gel Anarchie in seiner ganzen Ausdehnung. In Corum ein Dampfschiff mit 122 Fluͤchtlingen aus Oporto ange men, die sich im ungluͤcklichsten Zustande befinden, ohh bensmittel, ohne Paͤsse und einige halb nackt.

So eben erfahren wir die gaͤnzliche Niederlag Constitutionellen und den Einzug der Migueliseen Porto. hn 8 9+%

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Lissabon, 11. Juli. Die Hofzeitung enthaͤlt ein

Derjenigen, welche zu Dom Miguel's Fonds beigetragen ben. Seit dem 1. Juli sind fuͤr denselben 18 Contos gefaähr 36,000 Pfd.) eingegangen. Außer dem macht dae nannte Blatt die amtliche Anzeige von der Uebergabt Porto. Die Hofzeitung theilt ferner einen Besehl „Sr. Majestaͤt“ mit, wonach fuͤr alle Portugiesischen; daten in Spanien, welche zu den Regimentern Nr. 14., 17. und 24., zum Jaͤger⸗Bataillon Nr. 4. und zu vallerie-Regimente Nr. 2. gehoͤren, eigene Wohnunge Stand gesetzt werden sollen; diese Truppen sollen ihren ausgezahlt erhalten, sobald sie sich einigen Generalen Portugal gezeigt haben werden. EE n. Tuͤrkei. . 8

Ein Schreiben aus Bukarest vom 6. Juli (in det gemeinen Zeitung) meldet: Mehrere Pulks Kosaken stre zwischen Schumla und Silistria, und fuͤgen den Tuͤrken! Unterbrechung der Communication vielen Schaden zu.!

wan weiß nit,

perschwunden.

i1111161612*X* ein, von Hussein Pascha, der das Lager von Schumla jigt, an den Pascha von Widdin mit Depeschen abge⸗ ter Tatar, sey von den Kosaken aufgefangen, und nach Hauptquartier gebracht worden, und diese Depeschen

n von solcher Wichtigkeit geschienen, daß der General⸗ rtiermeister Diebitsch mit dem Kaiser mehrere Stunden

beitet und gleich darauf Couriere an die verschiede⸗

eecorps abgefertigt habe. Man glaubte, Hussein . * Pascha von Widdin Iölstrukrisnan⸗ uͤber Benehmen und Mittheilungen uͤber Servien zugeschickt, ie in der kleinen Wallachei unter dem General Gortza⸗ bis jetzt nur zur Beobachtung des Tuͤrkischen Lagers zu fat gebrauchte Infanterie⸗Division bedeutende Verstaͤr⸗ en erhalten hat, und unverzuͤglich gegen Servien vor⸗ n soll, wo die Tuͤrken Truppen aus Bosnien an sich , und eine betraͤchtliche Streitmacht an der Morava elen wollen. Die Servier sollen sich gegen den Ein⸗ ch der Truppen aus Bosnien erklaͤrt und gedroht haben, sammt aufzustehen, wenn man gegen die Vertraͤge zu un gedenke; es scheint aber, daß man von Tuͤrkischer hiesen Vorstellungen kein Gehoͤr giebt, und daß die ser sich veranlaßt sehen werden, zur Vertheidigung ihrer te zu den Waffen zu greifen. Die Russischen Truppen daher vermuthlich Befehl erhalten, den Serviern zu e zu kommen. 18 . in anderes Schreiben aus Bukarest vom 10. Juli (in enanuten Zeitung) enthaͤlt unter Anderem: Es verbrei⸗ hh hier das Geruͤcht, daß Abdurahman⸗Pascha von Bos⸗ uf der Reise zu dem von ihm, zufolge des Großherr⸗ Bewaffnungs⸗Fermans, gesammelten Truppen⸗Corps, Meuchelmöoͤrder getoͤdtet worden sey. Bestaͤtigte sich Geruͤcht, so duͤrfte es leicht innere Unruhen in Bos⸗ zur Folge haben, und die Stellung Bosniens gegen jen wesentlich veraͤndern. Uebrigens beharren die Ser⸗ ortwaͤhrend in ihrer Stellung und scheinen nichts Feind⸗ gegen die Pforte unternehmen, aber auch kein Ein⸗

en einer bewaffneten Tuͤrkischen Macht in ihr Land ge⸗

a zu wollen.

Nachrichten aus Bistritz vom 12. Juli zufolge (in ben Zeitung) ist die Russische Garnison zu Bucharest N der daselbst ausgebrochenen Pest ausgezogen und acquirt vor der Stadt.

In einem Schreiben aus Hermannstadt, 9. Juli (in den Blatte) heißt es: Die Belagerungs⸗Arbeiten der

vor Silistria werden mit groͤßter Thaͤtigkeit betrie⸗ und Trotz der hartnaͤckigen Gegenwehr der Tuͤrken It man nicht an der baldigen Uebergabe. General ar ist zu Crajova angekommen, und üuͤbernimmt den hefehl uͤber die Russischen Truppen in jener Gegend. Hoffnungen, welche man fuͤr die Ruhe Serviens hegte, Der Bosnia⸗Valisi Abduraman⸗Bei ist en Bosnischen Streitkraͤften im Anzuge, um sich einen hug mit gewaffneter Hand zu erzwingen, und Fuͤrst sch it auf den Punkt gekommen, Parthei nehmen zu n. Der Kampf, der sich hier entspinnt, duͤrfte einen dern Abschnitt in der Geschichte dieses Kriegs, und eine de bilden, die unabhaͤngig von den Bewegungen der schen Armeen, bald einen volksthuͤmlichen Charakter leln wird. Die christlichen Servier und muselmänni⸗ Bosnier gelten fuͤr die zwei am meisten kriegerischen me der Tuͤrkischen Bevoͤlkerung, und sind sie einmal nder gerathen, so duͤrften sich die blutigen Scenen der ren Servischen Kaͤmpfe unter Czerny George leicht er⸗ n. Wir stehen daher auch von dieser Seite am Vor⸗ e von Ereignissen, die, mit den uͤbrigen Verhaͤltnissen sammenhange betrachtet, zwar wohl nicht so lange als riechische Insurrection dauern duͤrften, doch aber auch gceen in einigen Wochen zu einem Resultate fuͤhren

Der Oesterreichische Beobachter meldet: Den neue⸗

Perichten aus Bukarest vom 7ten und 11ten d. M.

e, greift daselbst, trotz aller Bemuͤhungen und strengen regeln der Sanitaͤts⸗Behoͤrden, das Pest⸗Uebel taͤglich um sich, und verbreitet sich in den Doͤrfern der naͤchst⸗ nen Districte. Ueber dreihundert Familien sind bis ach den verschiedenen Lazarethen gebracht, und eben so i der Stadt selbst unter Aufsicht gestellt worden. Auf icklichen Befehl Sr. Majestaͤt des Kaisers von Ruß⸗ ind nicht nur alle Gerichtshoͤfe in Bukarest geschlossen, n sogar die Divans⸗Versammlungen und jede Feier⸗ oder Ceremonie, die eine Volksversammlung, folglich eine Beruͤhrung mit Angesteckten, veranlassen koͤnnte, rengste untersagt worden.

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Die Jamaica⸗Zeitung (deren Blaͤtter bis zum 17. Juni in London eingegangen) enthaͤlt die ten Berathungen des Columbischen schlag betrafen: „man solle Bolivar bitten, wegen der kuͤnftigen Regierung der Republik der Versamm⸗

lung vorzulegen.“ Bolivar war besonders mit Finanz⸗- Maaße⸗

regeln beschaͤftigt. Unter dem neuen System hatten die Zoll⸗Abgaben einen Ausfall gegeben und der Libertador hat ein Decret erlassen, wodurch der ganze Tarif veraͤndert wird. Die neuesten Nachrichten aus in Londoner Blaͤttern) berichten, daß der General⸗Congreß seine Berathungen zu Ocana in großer Eintracht fortsetzte; seine Aufmerksamkeit richtete sich vorzuͤglich auf gewisse Aen⸗ derungen in der Columbischen Regierung, und unter an⸗ dern auf die Betrachtung der Frage, ob es dienlich seyn moͤchte, dem Befreter das wichtige Amt eines Dictators zuzuerkennen, da es neuere Ereignisse noͤthig machten, daß er mit einer groͤßeren Gewalt bekleidet werde, als er jetzt genieze, indem er durch einen solchen Posten faͤhig werden wuͤrde, mit mehr Wirksamkeit im Falle von Unruhen die

oͤffentliche Sicherheit der Republik wieder herzustellen.

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Londoner Blaͤtter

aus Merico vom 26. Mai: Sier sowohl wie in Vera⸗Cruz herrscht die groͤßte Ruhe. ie reichen Kaufleute, sogar Spanier, sind zu ihrem fruͤheren Geschaͤft zuruͤckgekehrt, da sie durch die von der Regierung genommenen Maaßregeln uͤberzeugt worden sind, daß die Gesetze nur solcht Menschen treffen koͤnnen, die ihre Hoffnungen und Erwartungen in Umwaäͤlzungen, Raͤubereien und Unordnungen aller Art setzen. Diese Maaßregeln sollten in London keine Unruhe, sondern im Gegentheil Freude erregen. Die Mexixranischen Papiere werden sicherlich bald auf ihren wahren Werth kommen. Die

[von der Regierung getroffenen Verfuͤgungen muͤssen England

beweisen, daß sie Treue und Glauben und Huͤlfsquellen be⸗ sitzt; um ihren pecuniaͤren Verpflichtungen zu genuͤgen, har sie vor Schluß der Sitzung ein Decret erlassen, woduech die neuen Zoͤlle von 7 pCt. auf alles ausgefuͤhrte Gold und Silber, sowohl in Barren als gemuͤnzt, und ¼ aller Ein⸗ fuhrzoͤlle der Republik, zum Besten der Dividend⸗Zahlungen und zur Verri r National⸗Schuld bestimmt werden.

Inland.

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TCarlsruhe in Schlesien, 21. Gestern Abend um 7 Uhr wurde die Gemahlin Sr. Koͤnigl. Hoh. des Her⸗ zogs Eugen von Wuͤrtemberg, gehorne Prinzessin von Ho⸗ heulohe⸗ Langenburg, von einem Prinzen sehr gluͤcklich ent⸗ bunden. v111414“

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Vermischte Nachrichten.

Auszuͤge aus einem Schreiben des Dr. Mertens, an den

5 Kaiserl. Russischen Staatsrath

I1 (Schluß.) 11““ Am 19. August erreichten wir die Bucht von Illuluk auf Unalaschka. Wir durften hier nur auf einen Aufenthalt von einem Tage rechnen, widrige Winde waren aber Ursache, daß wir hier fuͤnf Tage verweilten. Da ich aber auf mei⸗ nen Excursionen nach dem ersten Tage nie unser Schiff aus dem Gesicht verlieren durfte, so konnte ich dieselben nicht nach Belieben ausdehnen. Ich sammelte indeß doch etwas uͤber 200 Landpflanzen. Die Menge der Seepflanzen ist sehr bedeutend und die Anzahl merkwuͤrdiger Arten unter densel⸗ ben nicht gering. An Seethieren war der Strand arm, doch erhielt ich eine interessante noch unbeschriebene Gattung von Rothwuͤrmern, die sich durch ihre Groͤße und die besondere Vertheilung ihres Gefaͤß⸗Systems auszeichnet. Aus einer

5 ff

Hoͤhle, einem alten Begraͤbniß⸗Orte der urspruͤnglichen Be⸗

wohner dieser Insel, holte ich mir sechs Aleuten⸗Schaͤdel. Nachdem wir Unalaschka verlassen hatten, bekamen wir die Inseln St. Georg, St. Matwei und die Behrings⸗Inseln

Nachricht, daß die letz⸗ —* Congresses den Vor⸗. seine Pläne

Columbien (heißt es

enthalten folgende Privat⸗Nachrichten

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zu Gesicht; allein, so gern auch unser vortrefflicher Capitain

es gesehen haͤtte, daß wir, wenn auch nur auf wenige Stun- den, diese interessanten Punkte des Kamtschatkischen M eres

besucht haͤtten, so erlaubten die heftigen und durchaus wi⸗ drigen Winde solches doch nicht, und erst am 12. September traten wir zum erstenmale wieder an's Land.