1828 / 212 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Die saͤmmtlichen hoͤchsten und hohen Personen begaben sich demnaͤchst auf den Kanonen⸗Platz, wo ebenfalls eine militai⸗ rische feierliche Andacht statt fand.

Zu Mittage war bei dem Herrn Erzbischofe ein glaͤn⸗ zendes Diner, bei welchem der von demselben auf das Wohl des gefeierten Landesvaters ausgebrachte Toast mit dem groͤß⸗ ten Enthusiasmus aufgenommen wurde. Gleiche Gefuͤhle belebten die zu einem festlichen Mahle sowohl im Cassino als in der Officier⸗Speisungs⸗Anstalt Versammelten. In der Speisungs⸗Anstalt der grauen Schwestern wurden auf Veranstaltung Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Prinzessin Louise

von Preußen gegen dreihundert Arme gespeist; eben so wur⸗ den in der Erziehungs⸗Anstalt fuͤr verwaisete und verwahr⸗ losete Knaben, diese festlich bewirthet. Ueberall herrschte der groͤßte Frohsinn an diesem, Allen so feierlichen, so theuren Tage. Ein glaͤnzender Ball und Souper bei Ihrer Koͤnigl. Hoheit und dem Koͤnigl. Statthalter des Großherzogthums, so wie ein zahlreich besuchter Ball in der Resource des Logen⸗ Hauses beschloß die Feier des Tages. Swinemuͤnde, 4. August. Der gestrige Tag wurde hier, wie gewiß in der ganzen Monarchie, aufs Festlichste begangen. Schon am fruͤhen Morgen verkuͤndete eine Ge⸗ sschuͤtz⸗Salve den Anbruch des festlichen Tages. Am Mittage hatte sich in einem, vor dem Gesellschaftshause dazu errich⸗ teten, mit Guirlanden geschmuͤckten Zelte, in dessen Mitte das Bildniß unsers hochgeliebten Landesvaters auf einem mit Blumen und Kraͤnzen geschmuͤckten Altare aufgestellt war, eine Gesellschaft von uͤber 250 Personen zu einem fro⸗ hen Mittagsmahle vereinigt, bei welchem von des als Curgast hier anwesenden Herrn Kriegs⸗Ministers, Generals der In⸗ fanterie von Hacke Excellenz der Trinkspruch auf das Wohl ddes allverehrten Monarchen ausgebracht wurde. Mehrere der im Hafen liegenden Schiffe, welche saͤmmt⸗ lich flaggten und großentheils mit Kraͤnzen geziert waren, be⸗ gleiteten den Toast mit Kanonen⸗Salven, und ganz beson⸗ ders zeichnete sich das der Koͤnigl. Seehandlung gehoͤrende,

durch seine Reise nach China bekannte Schiff Mentor durch geschmackvolle, aus Blumengewinden und Kraͤnzen bis in die

Spitze der Masten angebrachte Decoration aus, in deren

Mittte der Koͤnigliche Namenszug prangte.

Eine reichliche, im Sinne unsers mildthätigen Monar⸗ 1 8 chen veranstaltete Sammlung zum Besten der Armen, schloß deas Mahl und ein solenner Ball im Saale des Gesellschafst⸗

heauses die Feier des Tages, bei deren Anordnung die hiesige

Beade⸗Direction ihren regen Sinn fuͤr alles Schoͤne und

Gute abermals bethaͤtigt hatte.

Ddie Zahl der hiesigen Badegaͤste belaͤuft sich auf 510. Breslau, 4. August. Die Winterfruͤchte sind meisten⸗

theils eingebracht, obschon das Wetter die ganze Zeit der

Ernndte hindurch veraͤnderlich war. Der reiche Ertrag, wel⸗

Ichhen die eingebrachten Fruͤchte versprechen, hat schon Einfluß

aauf die Getreide⸗Preise gehabt und ist der Preis derselben

Nauf den Durchschnittssatz des Jahres 1821 zuruͤckgegangen.

Deer beste Weizen war gestern 2 Rthlr., Roggen 1 Rthlr.

3 Sgr., Hafer 20 Sgr. pro Scheffel.

ch2 Zu dem großen Campement des V. und VI. Armee⸗ Corps in der Ebene des Zobtenberges ist alles vorbereitet. Die Zelte fuͤr das Lager sind angefertigt und fuüͤr die Ver⸗

pflegung der Truppen ist hinreichend gesorgt. Den 18ten

d. M. ruͤcken selbige in das Lager ein; den lsten, 2ten und

3ten k. M. hat das V. Armee⸗Corps bei Liegnitz, den Aten

5ten und 6ten das VI. Armee⸗Corps bei Kapsdorf und Do⸗ manze Revue; den 8ten und oten k. M. werden die großen

Manoͤvres ausgefuͤhrt.

Mehrere Baͤder und Mineral⸗Quellen der hiesigen Pro⸗ vinz sind sehr besucht. Reinerz begruͤndet seinen Ruf als ssiiccheres Heilmittel fuͤr Brustkranke immer vollstaͤndiger und mit jedem Jahre sendet das Ausland mehr Leidende dem⸗ selben zu. Mit außerordentlicher Sorgfalt wird Bedacht ggenommen, die Einrichtungen dieser Anstalt zu vervollkom⸗ menen und den Aufenthalt der Kranken in derselben ange⸗ nehm und erfolgreich zu machen. Auch die Schwefel⸗Auellen von Landeck haben viel Zuspruch und Altwasser hebt sich un⸗ rteer dem jetzigen Besitzer dieses, seinen alten Ruf doch neben

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Partial⸗ Obligationen 122⅔

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6. August. 3 Brief.

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MNeueste Boͤrsen⸗ Oesterr. 58 Metalliq. 93 5., Bank⸗Actien 1287.

WE“ EVEEEö“ 8 den vielen neu aufgenommenen Brunnen behaupter

Ortes sichtlich empor. .

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oͤnigliche Schauspiele.

Sonntag, 10. August. Im Opernhause: Oberon, der Elfen, romantische Feen⸗Oper in 3 Abtheilungen; von C. M. v. Weber. Ballets vom Koͤnigl. Ballen Telle. (Letzte Vorstellung der Rezia durch Mad. 6 vor deren Urlaubsreise.)

In Charlottenburg: Welcher ist der Braͤutigam) spiel in 4 Abtheilungen, von Frau v. Weißenthurn. Posch, vom Großherzoglich Mecklenburgischen Hofthen Strelitz: Langers, und Mad. Fiedler: Kaͤthe, als Gastt Hierauf: Das war ich! Lustspiel in 1 Aufzug, von (Dlle. Thieme vom Großherzoglich Mecklenburgischen theater zu Strelitz: die Base, als Gastrolle.)

Montag, 11. August. Im Opernhause: Belisa mantisches Trauerspiel in 5 Abthellungen, von Edugn Schenk. (Herr Eßlair: Belisar, als letzte Gastrolle.)

Koͤnigsstaͤdtsches Theater.

Sonntag, 10. August. Oberon, Koͤnig der Esse mische Zauber⸗Oper in 3 Akten.

Montag, 11. Angust. Zum Erstenmale: Der Ge Lustspiel in 4 Akten, nach dem Italienischen des riei, frei bearbeitet von Vogel. Hierauf, zum male: Brausekoͤpfchen, komische Oper in 1 Akt, nag Franzoͤsischen des Etienne, von Louis Angely. Misf Boyeldieu.

Dienstag, 12. August. Drei Vaͤter auf Einmal,. auf: Die umgeworfenen Wagen, komische Oper in? Musik von Boyeldieu. .

Berliner Börse. er hen; Den 9. August 1828.

Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preu ss.

92 ½ 921 [Pomm. Pfandbr.] 4 103 ½ 102 i⅔ [Kur- u. Neum. do. 100 [Schlesische do. 99 [pomm. Dom. do. 90 Märk. do. do. 90 ½¾ [Ostpr. do. do. —-— Rückst. C. d. Kmk 89 ¾⅔ do. do. d. Nmk. EZins-Sch. d. Kmk. dito d. Nmk. Holl. vollw. Duc. Grofehz. Pos. do. Friedrichsd'or.

Ostpr. Pfandbrf. 8 Disconto .. ..

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It echsel- un d Geld-Cours. (Berlin, den 9. August.)

St.-Schuld-Sch.] Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22

Bo. Ob. incl. Litt. H Kurm. Ob. m. l. C. Neum. Int. Sch.do. Berlin. Stadt-Ob. Königsbg. do. Elbinger do. Danz. do. in -Th. Z. Westpr. Pfdb. A.

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Mt. 1 Mt. 2nh 103 ½ 103½ 29

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London Paris..

Wien in 20 X Augsburg Breslau

Leipzig Frankfurt a. M. WzZ. . .. Petersburg. 3

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250 Fl. 300 Mk. 300 Mk. 1 LStl. 300 Fr. 150 Fl. 2 150 Fl. 2 100 Thl. 2 Mt. 100 Thl. Uso. 150 Fl. [2 Mt.

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88 8 Amsterdam, 4. August. Oesterr. 5pCt. Metalliq. 90 2. Bank-Actien 1300. 10 100 Fl. 183. Part. Oblig. 371. Russ. Engl. Anl. 85 ½. Ru e-w eh RMache icht en. eae m mme Geld. Loose zu 100 Fl.

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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. Fa⸗

Angekommen: Der Koͤnigl. Niederlaͤndische Major Adjutant von Omphal, als Courier von Bruͤssel. 32 CCTD1111 EEEE11““] 1829

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Zeitungs⸗Nachrich Ausland.

Rußland. . St. Petersburg, 1. August. Se. Maj. der Kaiser Nmittelst gnaͤdigsten Reseripts vom 25. Juni (7. Juli) den General⸗Inspector des Medicinal⸗Wesens der e, Geheimen Rath Baronet Wyllie, zur Bezeichnung 6 Wohlwollens fuͤr seine vieljaͤhrigen und nuͤtzlichen ste, und fuͤr die ausgezeichnete Ordnung im Kriegs⸗Me⸗ al⸗Wesen, besonders aber fuͤr die hoͤchst thaͤtige Huͤlfe, erselbe im gegenwaͤrtigen Kriege den tapfern auf dem der Ehre verwundeten Kriegern erwiesen hat, zum des St. Alexander⸗Nevski⸗Ordens zu ernennen geruhet. Mittelst Allerhoͤchsten Parole⸗Befehls vom 27. Juni uli) im Lager bei

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Bazardschick haben Se. Mazestaͤt de Auszeichnungen zu verleihen geruhet: fuͤr Tapferkeit die Perser dem Nishegorodschen Dragoner⸗Regimente, gien⸗Standarten; den Grenadier Regimentern Cherson Grusten, dem Carabinier⸗Regimente Erivan, und der erie⸗Compagnie Nr. 1. der Grenadier⸗Artillerie⸗Brigade KRaukasus, Metallplatten auf den Tschako's mit der In⸗ „fuͤr Auszeichnung“; und dem 42sten Jaͤger⸗Regi⸗ Fahnen, mit der Inschrift: „fuͤr Vertheidigung der Festung schi gegen das Perser⸗Heer 1826“; fuͤr Tapferkeit ge⸗ die Tuͤrken: dem 13ten und 14ten Jäaͤger⸗Regimente en, mit der Inschrift: „fuͤr die Belagerung und Ein⸗ e der Festung Anapa“; dem 17ten Jaͤger⸗Regimente en, mit der Inschrift: „fuͤr den Uebergang uͤber die u am 27ͤsten Mai 1828“°, und der 44sten Marine⸗ page, Metallplatten auf den Tschako's mit der Inschrift: Auszeichnung.“ Der Requeten⸗Meister im Staats⸗Rath des Koͤnigreichs en, Hr. Tengoborski, ist zum Russischen General⸗Consul kanzig ernannt worden.

Montag den 11ten Augu

wollte. Eben so wurden die saäͤmmtlichen uͤbrigen hoͤheren Abschaͤz⸗

Millionen ermaͤchtigt wird, wurde ebenfalls

Odessa, 19. Juli. Die Kaiserliche Jacht Utekha ist, Anapa kommend, auf hiesiger Rhede vor Anker gegan⸗ Sie hat die Nachricht gebracht, daß die vom Admiral gh befehligte Flotte und die Brigade, welche unter dem ando des General⸗Adjutanten, Fuͤrsten Mentzikow, die ug Anapa belagert hat, nach der Westkuͤste des Schwar⸗ Meeres abzugehen im Begriff standen. In der Zeit sten bis 16ten d. M. sind 4 Fahrzeuge unter Oester⸗ scher Flagge hier eingelaufen, deren drei von Konstan⸗

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l kamen.

Deputirten⸗Kammer. Die Sitzung vom 2. Au⸗ wurde um 12 ½⅞ Uhr eroͤffnet, mußte aber nach Vorle⸗ des Protocolls uͤber eine Stunde lang suspendirt blei⸗ da nur sehr wenige Mitglieder der Kammer gegenwaͤr⸗ varen. Die Baͤnke der rechten Seite waren fast ganz auf der Ministerbank bemerkte man die Minister des ern, der Finanzen und der Marine. Gegen 1 ¾ Uhr, etwa die erforderliche Zahl von Deputirten anwesend mochte, verlas der Praͤsident, zum großen Bedauern Versammlung, ein Schreiben des Hrn. Rallier (Ille Vilaine), worin dieser aͤlteste Deputirte anzeigte, daß, seines vorgeruͤckten Alters wegen, blind und taub zu

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1823.

werden anfange, mithin der Kammer in der naͤchsten Sitzung von keinem Nutzen mehr seyn koͤnne, er es fuͤr Pflicht halte, sein Amt als Deputirter niederzulegen. Hierauf wurden die Be⸗ rathungen uͤber das Einnahme⸗Budget fortgesetzt und beendigt. Zur Tilgung der consolidirten Schuld ist namentlich der Neben⸗ Ertrag der Waldungen angewiesen, welcher fuͤr das laufende Jahr mit 3,550,000 Franken und fuͤr das naͤchste Jahr mit einer gleichen Summe in Ansatz gebracht wird; letzteres aus⸗ nahmsweise, da der Ertrag des Holzschlages bisher immer nur erst auf das naͤchstjaͤhrige Budget gebracht wurde. Die Commission verlangte, daß man die Ertragssumme jener bei⸗ den Jahre auf 500,000 Fr. hoͤher berechne, wobei sie das Jahr 1825 zur Basis annahm. Auf die Bemerkung des Finanz⸗Ministers aber, daß das gedachte Jahr nur als Aus⸗ nahme gelten koͤnne, weil damals wegen der vielen Bauten in Paris weit mehr Holz als gewoͤhnlich verbraucht worden ö124 und daß man sonach von dem Jahre 1827 muüͤsse,

ausgehen wurde das Amendement der Commission verworfen.

Der Haupt⸗Ertrag des Holzschlages selbst wird fuͤr das laux- sende Jahr mit 23,750,000 Fr. und ausnahmsweise auch schon fuͤr das kuͤnftige Jahr mit einer aͤhnlichen Summe aufgerechnet. Die Commission hatte vorgeschlagen, die erstere Summe auf 26 Millionen zu erhoͤhen, die zweite aber ganz abzu⸗ setzen. Beide Antraͤge wurden indessen verworfen. Ein G. 1 geschah hinsichtlich der Zoͤlle und der Salzsteuer welche die Com⸗ misston von 152 Millionen auf etwa 159 Millionen erhöht wissen zungen der Commission ohne irgend eine Discussion verworfen, 8* und das Einnahme⸗Budget in der Art, wie es vorgelegt worden war, naͤmlich zu der Hoͤhe von 986,156,821 Fr. an⸗ genommen. Der folgende Artikel, worin der Finanz⸗Mini⸗ ster zur Ausgabe Koͤniglicher Bons bis zur Hoͤhe von 150 eillio ohne Weiteres bewilligt. Noch blieben drei Zusatz⸗Artikel. In einem der⸗ selben verlangte Hr. Dumeilet, daß die Budgets, wodurch die zur Bestreitung oͤrtlicher Ausgaben verwendeten Zusatz⸗ Centimen, so wie uͤberhaupt die gewoͤhnlichen und außerge⸗ woͤhnlichen Ausgabe⸗ und Einnahme⸗Rechnungen der Depar⸗ tements, alljaͤhrlich durch den Druck bekannt gemacht werden. Der Ertrag jener Zusatz⸗Centimen ist sehr bedeutend; in ei⸗ nigen Departements betraͤgt er uͤber eine Million; in den meisten aber zwischen 5 und 800,000 Fr. Hr. Dumeilet meinte nun, daß es sehr Unrecht sey, daß uͤber eine Summe, welche sich im Jahre 1826 im Ganzen genommen auf 50 Millionen Franken belaufen habe, den Steuerpflichtigen nicht die mindeste Rechnung abgelegt, und daß letztere bloß von den General⸗Raͤthen, die aus absetzbaren Beamten bestaͤn⸗ den, revidirt werde. Der Minister des Innern gab seine Verwunderung daruͤber zu erkennen, daß ein so wichtiges Amen⸗ dement, als das des Hrn. Dumeilet, der Kammer vorgelegt werde, bevor es ihm selbst, den es doch am meisten interessire, mit⸗ getheilt worden sey. Die Versammlung werde leicht fuͤhlen, daß er sich nicht eher daruͤber aussprechen koͤnne, als bis er das Gutachten der General⸗Raͤthe daruͤber eingeholt habe, von denen, wie er schon jetzt wisse, Einige fuͤr, Andere wi⸗ der die Bekanntmachung ihrer Rechnungen stimmten. 1 B. Constant erklaͤrte zuvoͤrderst, wie er mit Bedauern 8 nehme, daß die von den Deputirten vorgeschlagenen Amen⸗ dements seit einiger Zeit mit einer gewissen Ungunst aufge⸗ nommen wuͤrden; und doch haͤtten die Mitglieder der Kam⸗ mer kein anderes Mittel, als das der Tribune, um den Mi⸗ nistern nuͤtzliche Vorschlaͤge zu machen. „Wir duͤrfen daher,“ fuhr der Redner fort, „keinen Anstand nehmen, dergleichen Antraͤge zu machen, da, selbst wenn sie nicht in Erwaͤgung gezogen werden, das Land doch erfaährt, daß wir unsere Pflicht erfuͤllt haben. Ich halte diese Erklärung fuͤr um so nothwendiger, als ich nach dem Gange des jetzigen Ministeriums gewiß weit entfernt bin, mich in eine systematische Oppo