1828 / 219 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 18 Aug 1828 18:00:01 GMT) scan diff

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Garnisonen von Gjurjewo und Rustschuck bestand. entspann

mangeln. Wallachei Widdin

gar anschickten, und erreichte sie am 26. Juni lafat. send Reiter und zehn dem durch die Artillerie der uumgeben, gedeckt. Detaschement von Den Choe der Ottomanischen Reiterei abwartend, warf er

Kornilow, der sie beobachtete,

Partheien, nach der Walla

8 Diese Affaire kostet uns

ssie, und nachdem er

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Garde zurg-. Wie es scheint ist dieser Ruͤckzug mit Eilfer⸗ igkeit geschehen, denn an vielen Orten hat er die Waffen und Mundvorraͤthe im Stiche gelassen. Gesttrn besetzte unsere Avantgarde Jenibazar. Der Feind bezeigte anfangs Lust, sich dort zu halten, sah sich aber durch einige Kanonenschuͤsse und das Vordringen der Kosa⸗ ken gezwungen, dieses Dorf zu raͤumen. Auf den Anhoͤhen rings umher manoeuvrirte die neue regulaire Reiterei der Tuͤrken in guter Ordnung und mit ziemlicher Akkuratesse, ließ sich jedoch in kein Gefecht ein.

Heute vereinigten sich unsere saͤmmtlichen Truppen. Mor⸗ gen hoffen wir unsere Bewegung auf Schumla fortzusetzen, um die Stellung der Tuͤrken zu recognosciren und ihre Streit⸗ kraͤfte genau zu erfahren.

Auf unserm linken Fluͤgel besetzte der General⸗Adjutant Benkendorf II. Prawody; der General⸗Adjutant Suchtelen aber, der sich Varna naͤherte und einige Ausfaͤlle der Gar⸗ nison, die noch Verstaͤrkung von regulairen Truppen erwar⸗ tete, zuruͤckschlug, nahm die Position vor dieser Stadt ein. Die Operationen gegen dieselbe nehmen ihren Anfang, so⸗ bald zu dem Detaschement des Grafen Suchtelen einerseits die, von dem General Uschakow commandirte Brigade hin⸗ zustoͤßt?), welche Tultscha eroberte, andererseits die Flotte unter Befehl des Admiral Greigh in Varna anlangt. Die tiefe und gefahrlose Rhede von Kovarna ist mit Schiffen bedeckt, die uns Lebensmittel zufuͤhren, und die Linie unserer Verproviantirung abkuͤrzen, welche das zweite Echelon bildet. In den Gegenden von Gjurgewo und Kalafat haben die Tuͤrkischen Garnisonen, bei ihren Versuchen, die große und kleine Wallachei zu beunruhigen, bedeutende Verluste erlitten.

Vor der erstgenannten Festung wurde der General

am 21. Juni (3. Juli) von einem 6000 Mann starken Corps attaquirt, das aus den Es sich ein hitziges Gefecht, das von waͤhrte. Der Feind hatte im Sinne, den General Korni⸗ low aus seiner Position zu verdraͤngen und sich, mit seinen chei ungehindert Bahn zu brechen.

Allein aller ihrer Anstrengungen ungeachtet, wurden die Tuͤr⸗

ken auf allen Punkten geschlagen und nach Gjurgewo hinein

Todte auf dem Platze zuruͤckließen. zwanzig Mann, die in der Fronte

Als der General Baron Geismar in der kleinen

erfuhr, daß die Tuͤrken der Garnisonen in und Kalafat uͤber die Donau gegangen seyen, benachbarten Doͤrfern pluͤnderten, und sich so⸗ ihn zu uͤberfallen, ruͤckte er gegen sie 1— 8. Juli) unweit Ka⸗ Sie hatten viertausend Mann Infanterie ‚„ fuͤnftau⸗ Feldstuͤcke mit sich, und waren außer⸗ Retranchements, die Kalafat Der General Geismar ruͤckte mit einem viertausend Mann auf den Feind los.

gejagt, wobei sie achtzig

alle Versuche der Tuͤrken, seinen linken

Fluͤgel zu umzingeln, vereitelt hatte, schlug er sie total und

trieb sie nach Kalafat gen, sich blicken zu lassen. iinn dem die Tuͤrken 400 Mann an Todten,

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nichts bedeutend war,

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zuruͤck, wo sie schon nicht mehr wa⸗ Die Resultate dieses Gefechtes, 1 . Verwundeten und Gefangenen einbuͤßten, waͤhrend unser Verlust fast bestehen in der Hemmung ihrer Ein—

faͤlle und der Sicherstellung der fruchtbarsten Kreise der klei⸗

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Wallachei.

nen Der Gesundheitszustand unserer Truppen ist hoͤchst be⸗

frriedigend.

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Im Lager vor Schumla, vom 8. (20.) Juli 1828, um 1ö“ 10 Uhr Abends. „Die allgemeine Bewegung deren in dem gestrigen Schrei⸗ ben erwaͤhnt wurde, ging heute vor sich. Um 5 Uhr Mor⸗ gens zog sich das 7te Corps, das unter den Befehl des Chefs vom Generalstabe, Grafen Diebitsch, gestellt ist, die Berge entlang auf der linken Seite des Balkan, wo Schumla liegt. Um 6 Uhr marschirten unsere Hauptkraͤfte unter hoͤchsteigener Anfuͤhrung Sr. Majestaͤt des Kaisers, nach folgender Ordnung vorwaͤrts: drei Brigaden der gten Divi⸗ sion in Echelons, mit ihrer Artillerie, bildeten die Avant⸗ arde unter Commando des Generals von der Infanterie udzewitsch, indem sie den linken Fluͤgel an das Detasche⸗ ment des Grafen Diebitsch lehnten und den rechten vor dem Feinde verdeckten. Hinter dem zweiten Echelon der Avant⸗

*) Nach den von uns mitgetheilten neueren bereits geschehen. Vergl.

Nr. 209 der Staats⸗Zeitung.

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dies

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zwei bis eilf Uhr

““ em ganzen He

r betruͤbt und wird von d

garde zogen, bereit das Quarré mit 12 Kanonen zu h das 15te und 16te Jaͤgerregiment, befehligt von dem ral⸗Adjutanten Alexander Benkendorf. An ihrer Spite der Kaiser Selbst. Zur Rechten dieser beiden Regin befanden sich drei Husarenregimenter von der Div sa Generals Ruͤdiger; das 4te, Prinz von Oranien 9 Verstaͤrkung der linken Flanke des 7ten Corps beordern einiger Entfernung von der Brigade, die die Person Kaiserl. Majestaͤt bewahrte, ging die ganze Reserve⸗] rie mit 4 Bataillonen der 8. Division; rechts von dies tillerie aber befand sich die Division der reitenden Jags ter Anfuͤhrung des General⸗Adjutanten, Grafen Orlon

ue hdem der General⸗Adjutant Konstantin Benkendorf

awody eingenommen hatte, fertigte er Streif⸗Partheien auf Wege nach Aydos ab, woselbst sie auf feindlichen Troß ßen. Ein Bataillon des Infanterie⸗Regimentes Herzog ellington unter dem Commando des Fluͤgel⸗Adjutanten Ba⸗ Dellingshausen, attaquirte denselben, konnte ihn aber hht nehmen, weil es in dem engen Defilé nicht moͤglich ar, die Packwagen umzuwenden, aus denen derselbe be⸗ nd. Daher wurde dieser Troß fast ganz vernichtet. Inft 1 . djut⸗ In diesem Augenblicke brachte Sr. Majestaͤt der Adju⸗ zn Bei dem Ausmarsche aus Jenibazar um 6 Uhr M. at des Admiral Greigh die in Anapa erbeuteten 29 Fah⸗ gingen unsere Truppen in obenerwaͤhnter Schlachtonn. Er war zu Schiffe nach Kuͤstendshi gekommen. Der bis 11 Uhr, unbehindert, auf einem Boden, der von zebhmiral hatte sich angeschickt, bald nach der Abreise dieses tiefen Rissen durchschnitten war. Die feindlichen Vorhuriers, mit der Flotte nach Varna zu gehen. retirirten in dem Maaße, als wir vorruͤckten. Nachdem Rußland. 82 10 bis 12 Werst zuruͤckgelegt und die Anhoͤhe erreicht -a. St. Petersburg, 8. August. Am 27. Juli hatte auf der das Doͤrfchen Buchailik liegt, erblickten wit saerr O-Sulivan de Graß die Ehre als Geschaͤftstraͤger Sr. des schlammigen Baches, der den Fuß dieses Berges bej die Tuͤrkische Reiterei in einigen Linien aufgestellt. Der hatte, allem Anscheine nach, an zehntausend Reiter sechs Echelons aufgestellt waren. Seinen rechten Fluͤgt barg er, aus Furcht, das Corps des Grafen Diebitsch n ihn werfen; seine Artillerie war in den Gebuͤschen 1 stellt, die das Centrum seiner Position verdeckten, sein! Flügel aber reichte weiter, als unser rechter. Ottoma Infanterie zeigte sich nirgends; die erwaͤhnte Reiterth bestand augenscheinlich aus kegulairen Truppen. Jn Augenblicke, als wir des Feindes ansichtig wurden, wah Bewegung des Grafen Diebitsch auf unserem linken noch nicht zu Stande gebracht. Deshalb hieß Se. M. die ganze Infanterie⸗ olonne Halt machen, und befäg reitenden Jaͤger⸗Division des Grafen Orlow, sich zur schließung an den rechten Fluͤgel des General⸗Lieuta Ruͤdiger fertig zu halten, und die Tuͤrkische Cavalz werfen, im Fall sie sich's beikommen ließe, uns zu un Um 4 12 Uhr entspann sich ein unbedeutendes Gete zwischen den Kosacken unter dem Commando des Ga Majors Kirsanow, und einer Abtheilung der feindlichen vallerie. Um Mittags⸗Zeit, als der Graf Diebitsch dse Flanke des Feindes voͤllig cotoyirt hatte, begann in uͤn Centrum der Angriff durch eine Kanonade gegen d/ zunaͤchst stehenden Reihen der feindlichen Cavallerie, zogen sich sogleich Colonnenweise auf die Hoͤhen der 8 zuruͤck, wo ihre Reserven standen. Zu eben der Zeit der General Rudzewitsch den Bach in Buchanlik, mit Brigaden, durch zwei Batterien der Reserve⸗Artillert staͤrkt, welche auf den Befehl Sr. Majestaͤt ihm zu gegangen waren. Von der andern Seite ruͤckte der Diebitsch gleichfalls vor, und eroͤffnete den Angriff mit Kanonade, welche den rechten Fluͤgel des Feindes naͤth die von ihm besetzten Anhoͤhen zu verlassen. Endlich attag noch auf unserem rechten Fluͤgel der General⸗Lieutenant diger die Tuͤrken, die im Walde im Hinterhalt lagen, und waͤ waͤhrend das Feuer der reitenden Artillerie des Grafen Orb Verwirrung in ihren Reihen vollendete. Da ruͤckte ganze Linie im Schnellschritt in die fruͤher vom Feinde hauptete Position. Indessen versuchten die Tuͤrken, Schlacht zu erneuern: richteten einiges Geschuͤtz gegn Ite Corps, schossen aus Kanonen auf das Detasche des Generals von der Infanterie, Rudzewitsch, erml ten eine Batterie gegen unsere linke Flanke und vout ten uns mit Kavallerie anzugreifen. Doch ihr war nicht von langer Dauer, und die Attaquen he keinen Erfolg. Auf allen Punkten geschlagen, wichen st unter die Mauern von Schumla. Schon um 4 Uhr.. ten wir die Plaͤtze, auf denen wir sie angetroffen hat und die aͤußerste linke Flanke des Grafen Diebitsch ocenh den Weg, der aus Schumla durch Eski⸗Stambul nach! stantinopel fuͤhrt. In dieser Position brachten Se. Mäj der Kaiser und Ihre Armee diese Nacht auf den Bivouacn Alle Evolutionen in diesem Gefechte gingen mit hafter Ordnung und Puͤnktlichkeit vor sich. Es schien / machten die Truppen ein einfaches Manoeupre, Noch ij 1 wir nicht mit Genauigkeit den Verlust des Feindes oder¹. Die Herzogin von Berry befaͤnd sich am 3ten d. M. unsrigen anzugeben. Letzterer ist uͤbrigens sehr geringzahtloch in Saint⸗Sauveur, konnte aber der schlechten Witte⸗ im Ganzen kann man annehmen, daß 150 Mann in ung wegen nur selten Ausfluͤge in die Umgegend machen. Fronte fehlen, Doch unter der kleinen Zahl der Getoͤdtetnem 4ten wollte J. K. H. das Bad Bardèges besuchen. findet sich leider der Fluͤgel⸗Adjutant Sr. Kaiserl. Mass. An die Stelle des in den Ruhestand versetzten Obersten, Oberst Read. Auf dem linken Fluͤgel sank er, getroffen Grafen von Laurenein, ist nunmehr der Oberst von der In⸗ einer Kanonenkugel, unweit von dem Grafen Diebitsch. Panterie und Adjutant des Dauphins, Herr von Levis, Her⸗ Verlust dieses Offiziers, der sich durch Tapferkeit wie dbwog von Ventadour, zum Kommandeur des 54sten Linien⸗

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Mutter in Pawlowsk vorgestellt zu werden und am 3ten d. rde dem Fuͤrsten von Hohenlohe⸗Kirchberg, außerordent⸗ em Botschafter und bevollmaͤchtigtigten Minister Seiner gjestaͤt des Koͤnigs von Wuͤrtemberg, der fuͤr eine Zeitlang en Posten verlaͤßt, seine Abschieds⸗Audienz bei Ihrer Maj. eben jener Sommer⸗Residenz gewaͤhrt. 8*

Aus Nicolajeff, 29. Juni wird gemeldet: Das Linien⸗ jiff Tschesma von 84 Kanonen und die Brigg Mingrelien

n 16 Kanonen, beide auf hiesigen Werften gebaut, sind

Psten und 27sten d. M. vom Stapel gelassen worden. er Tschesma wird durch den Bug und den Timan ins chwarze Meer und nach Otchakoff gehen, wo er ausgeruͤstet rden soll. Man wird keine Kameele dazu noͤthig haben,

der Fluß Ingoul durch die Sorgfalt des Admirals Greigh ne hinreichende Tiefe erhalten hat. Seit dem Fruͤhjahr tes hier viel geregnet; das Getreide ist schoͤn, und in igen Gegenden hat die Endte bereits begonnen. Leider rwuͤsten die Heuschrecken die Felder sehr; der harte Win⸗ hat die Eier dieses schaͤdlichen Insekts nicht zerstoͤrt, wie an hoffte.

14. Jul. Das Dampfschiff Odessa, in Ni⸗ lajeff gebaut und fuͤr die Communication unserer Stadt t der Krimm bestimmt, ist vorgestern hier angekommen;

ist von vorzuͤglicher Bauart. Wir hoffen, daß es am sten d. M. zur ersten Fahrt nach der Krimm bereit seyn

d dann regelmaͤßig alle Sonntage nach Kozloff (Eupato⸗ a), von da nach Falta am suͤdlichen Ufer segeln und von aus wieder nach Odessa zuruͤckkehren wird.

Fast taͤglich sehen wir ungeheure Wolken von Heu⸗ hrecken voruͤberziehen; in manchen Gegenden lassen sie sich jeder. Bis jetzt koͤnnen wir uns gluͤcklich schaͤtzen, denn r von ihnen angerichtete Schaden ist im Verhaͤltniß zu rer Menge sehr gering. 1

In unseren Hafen sind drei Oesterreichische Schiffe aus onstantinopel eingelaufen; der Voleto hat die Fahrt in 7 agen, der Eroe in 5 Tagen und der Giacomo in 4 Tagen emacht. Alle drei sind mit Ballast angekommen.

Frankreich. Iz1

Pairs⸗Kammer. In der Sitzung vom 9. August, dorin der Marquis v. Pastoret an die Stelle des ab⸗ besenden Kanzlers den Vorsitz fuͤhrte, wurden 3 Berichte bgestattet; der erste von dem Grafen v. Malleville, uͤber en Gesetz⸗Entwurf wegen der 1,200,000 Fr. fuͤr die geistli⸗ en Secundair⸗Schulen; der zweite von dem Grafen Si⸗ eon uͤber den Gesetz⸗Entwurf wegen Abtretung der Elysaͤi⸗ chen Felder an die Stadt Paris; und der dritte von dem Grafen Mollien, uͤber das Einnahme⸗Budget. Die Kam⸗ er wollte sich am 12ten uͤber die beiden ersteren Entwuͤrfe erathen und sich gleichzeitig den Bericht uͤber das Ausgabe⸗ Budget abstatten lassen.

Paris, 11. August. Der Moniteur giebt jetzt ebenfalls ie Reise⸗Route des Koͤnigs, in der Art, wie solche bereits im gestrigen Blatte der Staats⸗Zeitung) mitgetheilt worden st, nur mit dem Unterschiede, daß danach der Dauphin gleiichzeitig mit Sr. Maj. hierher zuruͤckkehren wuͤrde.

einen edlen Charakter auszeichnete , hat Se. Majestaͤt Regiments ernannt worden. .“

aj. des Koͤnigs der Niederlande, Ihrer Maj. der Kaise⸗

ere be⸗

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““ b ““ Der Erzbischof von Rheims, Cardinal von Latil, ist am Sten d. M. nach seinem Erzbisthume zuruͤckgekehrt. 2

Tan versichert, daß der oberste Kriegs⸗Rath sich, mit Bewilligung des Dauphins und im Einverstaͤndnisse mit dem Kriegs⸗Minister, mit einer voͤlligen Umschmelzung des bishe⸗ rigen Militair⸗Systems beschaͤftige. Wie es scheint, so wer⸗ den die schon seit langer Zeit von den erfahrensten und un⸗ terrichtetsten Militairs getheilten Ansichten, der neuen Zusam⸗ menstellung des Heeres zur Grundlage dienen, und wird die militairische Macht hinfuͤhro aus einer activen und einer Re⸗ serve⸗Armee bestehen. Zur Ausfuͤhrung dieses Plans wird man aber, um in den Graͤnzen des Budgets des Kriegs⸗Mi⸗ nisteriums zu bleiben, sich ohne Zweifel genoͤthigt sehen, die Dauer des activen Dienstes zu verkuͤrzen.

Hr. Dupin der Aeltere, dessen Gesundheit durch die An⸗ strengungen der diesjaͤhrigen langen Sitzung sehr gelitten hat, ist vor einigen Tagen nach seinem Departement (der Nisvre) zuruͤckgekehrt. Hr. Benj. Constant wurde, auf sei⸗ ner Reise nach den Baͤdern zu Baden, am 9ten oder 10ten d. M. in Strasburg erwartet.

Ueber den Stand des Getreides gehen aus verschiedenen Gegenden Frankreichs seit einiger Zeit guͤnstigere Nachrichten ein. Aus Bourg (Dept. des Ain) meldet man, daß, nach⸗ dem die Witterung sich gebessert hat, die Erndte, mit Aus⸗ nahme einiger oͤrtlichen Verluste, reichlich zu werden verspreche;

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eine Folge davon sey, daß in der dortigen Gegend der Markt⸗

preis des Getreides seit Anfang d. M. wieder allmaͤhlig falle.

Aus Luc im Departement des Var, meldet man unterm 4ten d. M., daß seit Menschengedenken in der Provence keine so große Duͤrre geherrscht habe, als gegenwaͤrtig. Seit drei Monaten ist weder in Aix noch in Antibes auch nur ein Tropfen Regen gefallen, so daß die Baͤume bereits anfan⸗ gen, ihr Laub zu verlieren.

In Folge der Beschlagnahme zweier Nummern der Ga⸗ zette de France ist der verantwortliche Herausgaber dieses Blattes vor den Instructions⸗Richter geladen worden; die Gazette ist angeschuldigt, zu Haß und Verachtung der Re⸗ gierung aufgereizt zu haben.

Der Constitutionnel enthalt unter der Rubrik: Nach⸗ richten aus Morea, folgenden Artikel: „Man versichert, daß Briefe von sehr neuem Datum und großem Interesse so eben aus Griechenland in Paris angekommen sind. Der Admiral von Rigny schreibt, daß auf sein Ansuchen ihm 800 gefangene Griechen ausgeliefert worden seyen, daß 3000 Albaneser, die zu der Aegyptischen Armee in Morea gehoͤr⸗ ten, sich anheischig gemacht haben, nicht mehr gegen die Griechen zu fechten, und daß Ibrahim Pascha selbst feierlich versprochen habe, das Land zu raͤumen und mit seinen Trup⸗ pen nach Aegypten zuruͤckzukehren. Sollten diese Nachrich⸗ ten, deren Authenticitaͤt man uns verbuͤrgt, sich bestaͤtigen, so wird die beabsichtigte Expedition nach Griechenland an Hindernissen viel, an Wichtigkeit aber nichts verlieren. Waͤh⸗ rend sie dem Kraftaufwande, welchen die Halsstarrigkeit des Sultans vielleicht erneuern moͤchte, ein unuͤbersteigliches Hin⸗ derniß entgegenstellt, wird sie den militairischen und politi⸗ tischen Character behalten, den wir ihr bereits beigelegt ha⸗ ben. Wir wiederholen es: das Heer fuͤhlt ganz die Wich⸗ tigkeit des ihm gewordenen Auftrages; es wird den Erwar⸗ tungen Frankreichs entsprechen, das sich gluͤcklich fuͤhlt und stolz darauf ist, die Civilisation heute aufs Neue an einem Orte zu verbreiten, welcher fruͤher die Wiege derselben war. Die Gazette de France beunruhigt das Lob, welches wir der Erhebung des militairischen Geistes in Frankreich ertheilt ha⸗ ben. Sie allein konnte sich daruͤber wundern; aber sie muß sich daran gewoͤhnen, denn trotz aller ultramontanischen Wuͤnsche bestehen unsere Bataillone aus Offizieren und Sol⸗ daten, und nicht aus Buͤßenden und Congreganisten.“

Der Courrier francçais stellt uͤber die muthmaßliche Raͤu⸗ mung Moreas von Ibrahim Pascha folgende Betrachtun⸗ gen an: „Die Generale sind abgereis't, die Regimenter versammelt, die Transportschiffe gemiethet. Koͤnnten aber bei alle dem nicht Umstaͤnde eintreten, welche die Expedition ruͤckgaͤngig machten? Wenn z. B. der Zweck, den man vor Augen hatte, als man die Expedition beschloß, schon er⸗ reicht waͤre, noch ehe dieselbe unsere Ufer verlassen haͤtte, wuͤrde man nichtsdestoweniger auf die Einschiffung be⸗ stehen, und wuͤrde letztere alsdann, in den Augen die⸗ ser oder jener Macht, die sich dadurch beunruhigt sieht, wohl noch als hinlaͤnglich gerechtfertigt erscheinen? Der ein⸗ gestandene Zweck der Expedition, ihre amtliche Bestimmung, war, Ibrahim⸗Pascha zur Raͤumung Morea's zu zwingen; wenn Ibrahim nun aber dieses Land freiwillig raͤumt, so erscheint die Expedition unnuͤtz. Schon vor drei Tagen sprach man hier und da von Aussetzung der Expedition und Gegen⸗Be⸗