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111111166A“ daruͤber zu. öeklagen. Die Regierung handelt nach Recht uüunnd Pflicht. Es ist gesetzlich wahr, daß die Bischoͤfe sich üͤber die Denkschrift ohne die Erlaubniß des Koͤnigs nicht berathen durften. Wenn sonach die Minister dieses Acten⸗ stuͤck als apokryphisch betrachten, und dasselbe dem Koͤnige nicht vorlegen, so ist dies nur ein Beweis ihrer Nachsicht. Denn wollten sie es wirklich als ein Werk des Episcopats und als das Resultat einer Berathung betrachten, so muͤßten sie die Verfasser desselben dafuͤr gesetzlich bestrafen. So aber ziehen sie es vor, uͤber einen strafbaren Widerstand gegen die Regierung ein Auge zuzudruͤcken und begnuͤgen sich mit der Erklaͤrung, daß die Landes⸗Gesetze und die zur Vollzie⸗ b erlassenen Verordnungen in Ausfuͤhrung kom⸗ mmen werden. Es handelt sich hier von der Freiheit des Landes und von der Unabhaͤngigkeit der Regierung.“ — Der Courrier frangais findet die Sprache des Moni⸗ teurs noch nicht entschieden genug. „Es liegen darin,“ sagt derselbe, „einige Aeußerungen des Zweifels, die uns der uͤrde der Regierung nicht eben zu entsprechen scheinen; enn Jedermann weiß, und das Ministerium selbst kann es nicht bezweifeln, daß die Denkschrift wirklich das Werk der ischoͤfe ist. Eben so aͤrmlich duͤnkt es uns, daß man sich hinter den Umstand verschanzen will, das Actenstuͤck trage ine Unterschrift; denn die Quotidienne hatte Tages vor⸗ her noch ausdruͤcklich die Protestation mit der Unter⸗ schrift des Erzbischofs von Toulouse bekannt gemacht. Wozu soll also noch der scheinbare Unglaube des Ministe⸗ riums dienen? Es sollte uns nicht wundern, wenn der Ar⸗ tikel des Moniteurs zu einer neuen Denkschrift von Seiten der Bischoͤfe Anlaß gaͤbe, worin das Ministerium foͤrmlich mit dem Bannfluche dafuͤr belegt wuͤrde, daß es behauptet, sie (die Bischoͤfe) haͤtten nicht das Recht, sich ohne Bewil— ligung des Koͤnigs zu versammeln, zu berathen und gemein⸗ schaftlich zu protestiren. Der Moniteur haͤtte daher besser ge⸗— than, wenn er sich bloß auf die Erklaͤrung beschraͤnkt haͤtte, daß die Regierung die Gesetze in Ausfuͤhrung zu bringen wissen werde.“ — Der Messager des Chambres aͤußert uͤber denselben Gegenstand: „Die Declamationen einiger leidenschaftlichen Schriftsteller hatten eine Parthei⸗Verbindung gegen die Re⸗ gierung unter Maͤnnern geschaffen, deren ganzer Beruf darin bestehen sollte, Liebe gegen den Fuͤrsten und Achtung fuͤr die Gesetze zu verbreiten. Willens⸗Festigkeit von Seiten der Re⸗ gierung wird hinreichen, um diese kleinen Intriguen zu Falle zu bringen. Eine Vereinigung der Praͤlaten Frankreichs, welche in Masse gegen einen Aecet des Koöͤnigl. Willens recla⸗ miren, wuͤrde sowohl mit den Traditionen der alten Mo— narchie, als mit den neuen Grundsaͤtzen unserer Concordate mit dem heiligen Stuhle in Widerspruch stehen. Die soge⸗ nannte Reclamation des Clerus ist in jeder Beziehung un⸗ gesetzlich. Es ist ein alter in Frankreich anerkannter Grund⸗ satz, daß die Bischoͤfe nicht ohne Autorisation des Koͤnigs zusammenkommen und Beschluͤsse fassen duͤrfen. Fruͤher ver⸗ einigte sich die Geistlichkeit nur als National⸗Concilium oder zu der fuͤnfjaͤhrigen Versammlung, dem Vertrage von Poissy vom Jahr 1567 gemaͤß. Die neueren Bestimmungen uͤber dieses Verhaͤltniß sind noch formeller. Das Concordat von 1801 verbietet jede Art von Vereinigung des Clerus ohne vorgaͤngige Erlaubniß der Regierung. Ohne die Bestimmun⸗ gen des peinlichen Gesetzbuches in Betreff der Bekanntma⸗ chung von Schriften uͤber Staats⸗Angelegenheiten zu erwaͤh⸗ nen, bemerken wir, daß es unziemlich war, diese Reclama⸗ tion der Publicitaͤt der Gazette und der Quotidienne zu uͤber⸗ geben; der wahre Schmerz haßt Aufsehen und Geraͤusch. Wenn die Verfasser der Denkschrift glauben, daß sie der Re⸗ gierung sich mit einem non possumus widersetzen koͤnnen, so wird diese ihrerseits erwidern: „Nein, der Koͤnig kann nicht dulden, daß man die Rechte der Souverainitaͤt ver⸗
hung derselben
kenne, und die Grundsaͤtze der oͤffentlichen Ordnung zum
Schaden der Religion und der Monarchie umstoße.“”“ e 8
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Großbritanien und Irland. . London, 16. Jul. Der heutige Courier erklaͤrt, daß das Geruͤcht von einem Mißverstaͤndniß zwischen dem Her⸗ zog von Wellington und Hrn. Peel, in Betreff der Entlas⸗ sung des Herzogs von Clarence von dem Posten als Groß⸗ Admiral, voͤllig ungegruͤndet, und sonach von dem Austritte des Hrn. Peel aus dem Ministerium nicht die Rede sey. 8 Trotz der oft wiederholten Behauptungen ldes Cou⸗ rier, daß Frankreich und England in Betreff der Ex⸗ pedition nach Morea vollkommen einverstanden seyen, hegt die New⸗Times eine ganz andere Meinung von der Sache; sie wisse (sagt dieselbe) aus sehr guter Quelle, obgleich sie es nicht offiziell berichten duͤrfe, daß England die Gruͤnde, auf welche das Franzoͤsische Ministerium jene Kriegs⸗
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vl1A111A4A4A“ Unternehmung basire, sehr unzulaͤng gefunden: dem Franzoͤsischen Cabinet dargethan habe, wie die genheiten Griechenlands keine Veraͤnderung erlitten haͤt wie Rußlands Angriff gegen die Tuͤrkei den Streitigken der letzteren mit den Griechen ganz fremd sey 98; Ibrahim Pascha Morea raͤumen wolle. Dem angefühn
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Blatte zufolge soll sich sogar die Englische Regierung Fra⸗
reichs kriegerischem Einschreiten mit allen moͤglichen Ge Vorstellungen widersetzt und dasselbe fuͤr einen Bruch“ Vertrages vom 6. Juli erklaͤrt haben. Das Journal äͤufs es habe die Nachricht so gegeben, wie sie ihm zugekonm sey, aber es halte sie fuͤr wahr, da die Umstaͤnde sie wu scheinlich machten; es liege keinesweges in Englands In esse, Morea durch Franzoͤsische Truppen besetzen zu sast wenn die Expedition wirklich nach Griechenland abgehe
werde England, trotz seines Widerwillens gegen den Kn zu ergreifen wissen, um nicht an den Folgen eiden.
Es ist leider nur zu klar, sagt die Times, daß durq gend ein Mißgeschick, die beiden abstracten Maaßregeln Nicht⸗Einmischung in die Portugiesischen Angelegenheiten wohl, als der Blokade⸗Anerkennung, in sofern die Brit Regierung darin betheiligt ist, auf das Feindlichste (wief gen nicht auf das Geschickteste) auf die allgemeine Fra Europa's eingewirkt haben. Die Spanische und die Pm giesische Constitution, so wie die Portugiesische Krome die Opfer einer Politik geworden, die obige Maaßrege Basis angenommen hatte. Der Einfluß Grobbritaniens den Cabinetten beider Koͤnigreiche und die Achtung in es bei den angesehensten Bewohnern der Halb⸗Insel i sind verloren gegangen. Frankreich hat seinen Einfel Spanien und dessen militairische Besetzung als seinen teresse gemaͤß, gerechtfertigt; es wußte die Sache Schatten zu unterscheiden. Sein System war damals Dc tismus in Paris und in Madrid. Es blieb diesem Chf treu und entwickelte seine Macht vor den Augen allaz von Europa. Was Frankreich fuͤr Tyranney that, ne England nicht fuͤr Freiheit zu thun — keine Hand sich um diese zu vertheidigen. Wenn Griechische Geühmg aus Aegyptischer Sclaverei befreit werden sollen, sie uns ein Britischer Staatsmann, daß die Befreiung me lich sey, weil sie schon Sclaven waͤren, — was so veels als weil ein Uebel geschehen sey, duͤrfe man keinen Wi machen, ihm abzuhelfen. Ganz verschieden und vil muͤthiger war die Politik unserer Nachbaren, die in Augenblick eine specielle Mission nach Aegypten sendenn das Gute zu vollenden, das man hier fuͤr unmoͤglich und die Sache moͤge nun schlecht oder gut ausfallen- halten das Letztere fuͤr unfehlbar — so wird sie die Segm der ganzen Christenheit auf Frankreichs Namen herben Was nun (faͤhrt die Times fort) die Portugiesischen! gewanderten betrifft, diesen ungluͤcklichen Rest der mit schen Patrioten von Porto, die aus Spanien gejagt n sollen, und denen kein anderer Ausweg uͤbrig bleibt, nach einer fremden Kuͤste einzuschiffen, auf welche At len diese gerettet werden? Sie, die Kinder des Brit Interesses in Portugal? sollen sie ihre Sicherheit in e
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reich oder in England finden? — sollen Englische odert
zoͤsische Schiffe sie aufnehmen?
Das „Katholische Journal,“ welches bei den Häͤm der katholischen Association in Ungnade gefallen wer, aufgehoͤrt. Die Association wird nun ein neues FZeitz nach einem andern Plane herausgegeben.
Den Neu⸗Yorker Zeitungen zufolge scheint zwar! nem Theile von Amerika in diesem Jahre eben so ru sche Witterung zu herrschen, als in England; doch i
8
Erndte sehr gut ausgefallen. 89
Kaufleute, welche Briefe aus Madeira haben, läͤlh daß bei dem Aufrufe auch der Englischen Einwohneg Waffendienste zugleich festgesetzt worden sey, daß si Weigerungsfalle die Insel verlassen sollten. Letztere ba ten, an einem Streite nicht Theil nehmen zu duͤrfen, der Regierungs⸗Form betreffe, und es soll ein nicht sehr it schaftlicher Briefwechsel zwischen ihnen und Gen. Valdi gefallen seyn. Der General soll uͤbrigens nicht alleit sicherung der Unterstuͤtzung von den reichen Portugiesen der Insel, sondern auch 15,000 M. Miliz zu seiner 1 gung haben und zu einer nachdruͤcklichen Vertheidigung allen Punkten wohl geruͤstet seyn. Daß er den Bischg den groͤßern Theil des Clerus aufpacken., und forts konnte (wobei auffallend ist, daß die beiden Schiffe, mi chen es geschah, gerade „Friede und Eintracht“, Peaas Harmony hießen) beweiset seinen uͤberwiegenden Einfing
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hie Quotidienne schreibt aus Madrid, unterm 7 Aug.:
lten dazu gemacht. chung de ng wird am 12ten große Galla und Handkuß bei Hofe
a und den umliegenden Doͤrfern in der Ebene des Dor⸗ Tarabanchel de Abajo ein Manoeuvre ausfuͤhren. s wird von einem Balkon des Gasthofes im Dorfe dem erischen Feste zusehen.
Der Oberst Pereira vom Regiment der Provinzial⸗ zen von Tuy hat bei Entwaffnung der fliehenden Por⸗ esen 8 Millionen Realen nts⸗Kassen gefunden. Ein Privatschreiben aus Cadix vom 2. August, im Jour⸗ du Commerce, enthaͤlt Folgendes:
Unsere neuesten Briefe aus Havana sind aus den ersten en des Juli datirt. aus Vera⸗Cruz in der
Das Geschwader des Admirals Laborde, aus 2 Linien⸗ en, zwei Fregatten und einer Brigg bestehend, hatte nsmittel fuͤr 2 Monate. e von Vera⸗Cruz segeln, um das Linienschiff Asia zu erennen, das entmastet unter den Kanonen des Forts Ulloa liegt.
— Ein Schreiben aus Gibraltar vom 1. August Journal du Commerce) meldet: Allgemein hat sich
Geruͤcht verbreitet,
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8. 2 1
allein iegen der Constitutionnellen in Por⸗ war noch nicht bekannt geworden. 8 der Graf von Belmore ist zum General⸗Capitain und Statthalter der Insel Jamaica, und der General⸗ Lewis Grant zum Statthalter der Insel Trinidad t worden. — der Admiral Flemming, Befehlshaber der bei Jamaica irten Abtheilung der Englischen Schiffe, bemuͤht sich e Weise Vorkehrungen gegen die besonders bei Cuba hr haͤufigen Seeraͤuber zu treffen und die nach Europa den Fahrzeuge vor den gefaͤhrlichen Angriffen derselben ützen. Er wird mit oder ohne Genehmigung der Spa⸗ Autoritaͤten, ein Schiffs⸗Depot in der Nachbarschaft ap Antonio eroͤffnen, welches fuͤr den Handel und die heit der Schifffahrt von großem Nutzen seyn wird. daͤhrend eines vor Kurzem in London statt gehabten ters bemerkte eine mit Naͤhen beschaͤftigte Dame ein en an der Spitze ihrer Nadel und erhielt in demsel⸗ ugenblick zwei empfindliche elektrische Schlaͤge in beide die uͤbrigens keine weitere Folgen hatten. .
Daͤnemark. der Hamburger Correspondent erklaͤrt in seinem Blatte 20. August die fruͤher aus Kopenhagen vom 5. August heilte (auch in die Staatszeitung, Nr. 214. uͤberge⸗ ne) Nachricht, daß ein gewißer Selstrup als Verfertiger r Daͤnischer Staatspapiere, verhaftet worden sey, der gtigung beduͤrftig: indem nach zuverlaͤssigen Nachrichten ter Selstrup weder die besagten falschen Obligationen igt habe, noch in Folge des desfalls vom Ober⸗Polizei⸗ zu Kopenhagen wider verschiedene Auslaͤnder eingelei⸗ ntersuchung sich dermalen in Haft befindet, oder uͤber⸗ verhaftet gewesen ist. 8. Fer
Deutschland.
remen, 20. August. Nach Aussage des Steuer⸗ s und der Matrosen des Englischen Schooners Dee, ain Robert Little, nach New⸗Castle bestimmt, fegelte Schooner am 15ten d. M- mit einer Ladung Stuͤck⸗ von der Elbe und wurde Tags darauf unweit Lange⸗ †15 Faden Tiefe so leck, daß die Mannschaft jeden Augen⸗ rchtenmußte zu sinken. In der groͤßten Noth sah sie das von ven gekommene Packetboot und setzte ihre Nothflagge Das Packetboot konnte aber der hohen See wegen Huͤlfe leisten, so wie ein zweites Schiff und ein Blan⸗ Cver, welche in ihre Naͤhe kamen, sie ohne Huͤlfe ; in dem Augenblicke, da der Schooner in Begriff war, üugehen, traf aus Westen der Hannoͤversche Lootsen— ein. Die Lootsen, die Gefahr bemerkend, und im ßtseyn ihrer Pflicht, selbst mit eigener Gefahr zu hel⸗ bersuchten die Rettung der Mannschaft und hatten das „in drei Versuchen sechs Mann der Schiffs⸗Equipage ten. Nur der Capitain, welcher der Letzte vom Schiffe vollte, ist leider mit dem Schooner gesunken.
Spanien.
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Der festliche Einzug JJ. MM. wird am Morgen des d. M. statt haben. Die Stadt⸗Behoͤrden haben große Nach einer Bekanntmachung der
und in allen Kirchen ein Te Deum gesungen werden. l3ten werden die Koͤnigl. Freiwilligen von Madrid,
Der
2 Millionen Fr.) in den Re⸗
Eine Franzoͤsische Kriegs⸗Fregatte Havana angekommen; sie hatte
Fonds und sechszehn Spanische Passagiere an Bord.
Man sagt, es werde nach der
daß die Brasilianische Fregatte Elisa⸗
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beth K en, welche in den letzten Tagen diese Bai 8— verlassen hat, eine zur Marine Dom Miguel's gehoͤrige Brigg gekapert habe. Es wird hinzugefuͤgt, daß der Befehls haber des Schiffs die Briefe, welche er von hier an den Kaiser von Brasilien mitgenommen, einem anderen Fahrzeuge uͤbergeben habe, weil er befehligt sey, an der Portugiesischen Kuͤste zu kreuzen. Manche Personen wollen aus guter Quelle wissen, daß naͤchstens ein ganzes Brasilianisches Ge⸗ schwader die Fregatte Elisabeth verstaͤrken werde. 1.“
Madrid, 7. August. Die Reinigungs⸗Commissio- nen, welche im Oktober 1823 nach der Restauration in allen Provinzen errichtet wurden, sind wahrscheinlich ihrer Aufloͤsung nahe. Auf die Anfrage des Koͤnigs bei den verschiedenen Ministerien, ob die Umstaͤnde eine solche Maaßregel gestatteten, haben die Minister nach mehreren Zusammenkuͤnften erwidert, daß jene Commissionen in den fuͤnf Jahren ihres Bestehens Zeit gehabt haͤtten, die Reinigung aller Beamten zu bewerkstelligen und daß jeden⸗ falls die Zahl derselben sehr vermindert werden koͤnne. Diese Antwort laͤßt hoffen, daß die Reinigungs⸗Junten aus⸗ einander gehen und die Purification der Staatsdiener den betreffenden Ministern uͤbertragen werden wird. 8
Die zur Bewillkommnung IJJ. MM. nach la Granja abgereisten Minister haben eine lange Unterredung mit dem Premier⸗Minister Calomarde gehabt. Bei ihrer Ruͤckkehr nach Madrid erhielten die Minister einen Koͤniglichen Be⸗ 8 fehl, die wirksamsten Mittel zur voͤlligen Vernichtung aller Spuren der Revolution vorzuschlagen. Die bestehenden Ver⸗ haͤltnisse machen eine offene und einfache Antwort uͤber die⸗ sen delikaten Punkt hoͤchst schwierig, und die Minister wer⸗ den die zu machenden Vorschlaͤge einer reiflichen Erwaͤgung unterwerfen. 8
Die Apostolischen, welche jeder Ausgleichung mit den Liberalen entgegen sind, halten in der Hauptstadt und lin den Provinzen haͤufige Zusammenkuͤnfte. In Folge des Ge⸗ ruͤchts, daß naͤchstens ein Koͤniglicher Befehl erscheinen werde, durch welchen die Guͤter der Geistlichen mit einer starken Auf⸗-⸗ lage belastet werden sollen, verdoppelt der Clerus seine An⸗ strengungen, um eine solche Maaßregel zu hintertreiben, und sein Einfluß sichert ihm einen gluͤcklichen Erfolg derselben zu.
Zu den Festlichkeiten, welche fuͤr die Ruͤckkehr IJ. M. M. nach Madrid veranstaltet werden, gehoͤrt ein Feldlager fuͤr 22,000 Mann royalistischer Freiwilligen; zu diesem Zwecke haben bereits mehrere Staabs⸗Officiere das Terrain zwischen der Hauptstaͤdt und dem eine Stunde entfernten Dorfe Cara⸗ banchel untersucht. 2
Gestern Nachmittag sind zwei außerordentliche Couriere von Lissabon hier angekommen. Bei einem derselben be-⸗ merkte man, daß er den Arm in einer Binde trug. An demselben Abende fertigte der Englische Gesandte einen Cou⸗ rier nach London ab. 8 8. t a en veareihe * Eee
Florenz, 13. August. Gestern kamen Ihre Kaiserl. und Koͤnigl. Hoheiten die regierende Großherzogin mit Ihren Prinzessinnen Toͤchtern und der verwittweten Großherzogin aus Livorno in der Villa Poggio Imperiale an. Heute rei⸗ sen die hohen Herrschaften wieder nach Siena ab und lassen nur die juͤngste Erzherzogin auf dem genannten Landhause zuruͤck. Der Großherzog wird auf seiner Ruͤckkehr von Sa⸗ voyen, nachdem er auf der Durchreise Turin und Genua besucht hat, morgen in Siena ankommen.
— Das Giornale del Regno delle due August berichtet Folgendes:
Wir haben, als wir die Zerstreuung der Capozzolischen Bande meldeten, *) eines gewissen Ricci erwaͤhnt, der sich vor den Gendarmen durch die Flucht gerettet hatte. Seit⸗ dem war er ein unzertrennlicher Gefaͤhrte der Bruͤder Ca⸗ pozzoli, und zwar einer der wildesten. Als er aber sah, daß man diese unablaͤssig verfolge, hielt er es fuͤr sicherer, sie zu verlassen, und irrte nun in den Gebuͤschen von Campora, im District Vallo, umher. Am 29sten Morgens gelang es zwei Landleuten der Gemeinde Campora, den Raͤuber in diesen Gebuͤschen zu toͤdten. Die Leiche mit den Waffen ist nach Vallo, dem“⸗Hauptorte des Districts, gebracht worden. Die beiden Individuen erhielten 400 Ducaten Belohnung und die Ehre unter die Stadt⸗Wachen aufgenommen zu werden.
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Sicilie vom 5ten
In den letzten Tagen des Juli wurde eine andere wichtig:
Entdeckung gemacht, welche man gleichfalls den energischen und schnellen Maaßregeln des Befehlshabers der Gendar⸗ merie, Marschall del Corretto, verdankt. Er hatte in Er⸗ fahrung gebracht, daß mehrere kostbare Gegenstaͤnde, die bei
») S. Nr. 201. der Staats⸗Zeitung.
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