1828 / 232 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ihren jaͤmmerlichen Klagen selbst nur einen Gegenstand des Scherzes und Spaßes erblickt. Wir wußten wohl, daß obgleich sie in der Scheinheiligkeit ihres Gleichen sucht, sie die Maske des Kummers und Schmerzes doch bald abwer⸗ fen wuͤrde.“

Man versichert, daß der Herzog von Chartres, ältester Sohn des Herzogs von Orleans, binnen kurzem zum Gene⸗ ral⸗Obersten der Dragoner ernannt werden, und den Gene⸗— ral⸗Major Baudrand vom Ingenteur⸗Corps zum Adjutanten erhalten wird.

Der Graf v. Malartic, einer der Deputirten des De⸗ partements der niedern Seine ist am 19ten d. M. auf sei⸗ nem Schlosse zu Totes unweit Dieppe mit Tode abgegangen.

Unter den Zoͤglingen, die kuͤrzlich in den verschiedenen hiesigen Gymnasien Preise davon getragen haben, befinden sich Griechen, Tuͤrken, ein Perser, Aegyptier, mehrere Mu⸗ latten und sogar ein Neger aus den neuen Suͤd⸗Amerikani⸗ schen Staaten.

In diesen Tagen ist hier ein aus Madrid kommender Spanischer Courier durchgereist, welcher dem Grafen v. Ofa⸗ lia in London den Befehl uͤberbringt, sich unverzuͤglich als Koͤnigl. Spanischer Botschafter am Franzoͤsischen Hofe nach Paris zu begeben; es scheint fast, als ob Hr. v. Ofalia sich Anfangs geweigert habe, den ihm uͤbertragenen neuen Po⸗ sten anzunehmen.

Aus Havre wird vom 20. August gemeldet: Der Bri⸗ gade⸗General Palharès, den der Gouverneur von Madeira nach London geschickt hat, um bei der Englischen Regierung Huͤlfe nachzusuchen, ist im Begriff auf der Brasilianischen Fregatte „Elisabeth“ nach Funchal zuruͤckzukehren und wird auf seinem Wege Terceira, die einzige Dom Pedro treu ge⸗ bliebene Azorische Insel, beruͤhren. Nach einem aus Exe⸗

ter datirten Briefe des Generals hat er von den Englischen

Ministern nichts erlangen koͤnnen. Dennoch wird die „Eli⸗ sabeth,“ durch Unterstuͤtzung mehrerer nach England geflo⸗ hener Portugiesen mit Kriegs⸗Munition und Geld versehen werden und eine bedeutende Anzahl ausgezeichneter und ent

schlossener Offiziere nach Madeira hinuͤberfuͤhren. Der

Courrier Frangais fuͤgt zu dieser Nachricht hinzu, daß nach einem Briefe aus Portsmouth der Graf von Itabayana nach seiner letzten Protestation der Englischen Regierung ange⸗ zeigt habe, Dom Pedro lasse ein Geschwader ausruͤsten, das Lissabon blokiren solle.

8 Großbritanten und Irland. 8

London, 23. Aug. Die Times, welche sich (wie wir gemeldet haben) schon fruͤher heftig gegen Lord Strangford und dessen Mission nach Brasilien ausgesprochen hatte, faͤhrt in ihren Angriffen gegen denselben fort. „Der diplomattische Character des Lords (bemerkt sie) ist jetzt genugsam bekannt, um uͤberall nach seinem Werthe geschaͤtzt zu werden, und wenn Se. Gnaden den Kaiser von Brasilien belaͤstigen soll, so muß eine absichtliche Beleidigung damit bezweckt werden.

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Ihn solch' einem Falle wird, wie wir hoffen, Se. Brasiliani⸗

sche Majestaͤt denselben Sinn offenbaren, wie der Kaiser von Rußland, und Se. Gnaden werden sich aus Rio mit glei— chen Ehren⸗Bezeugungen entfernen, wie die waren, welche deren Abreise von St. Petersburg auszeichneten.“

In einem an den Herausgeber desselben Blattes ge⸗ richteten Briefe liest man Folgendes: „Da Lord Strangford im Begriff ist, nach Brasilien abzureisen, so wuͤrden Sie mich verbinden, wenn Sie ihm bemerklich machten, daß er zu seinen Portugiesischen Studien bei seinem fruͤheren Au⸗ fenthalte zu Rio einige seltene Buͤcher aus des verstorbenen Koͤnigs Johann Privat⸗Bibliothek benutzt hat. Er stand sogar in solcher Gunst bei Sr. Maj., daß ihm erlaubt wurde, dieselben in seinem eigenen Hause zu lesen. Durch irgend einen Zufall vergaß er bei seiner Abreise, sie zuruͤckzugeben, und Se. Hochselige Maj., die zwar kein sehr eifriger Leser waren, aber doch kostbare Werke liebten, beklagten sich uͤber diese Nachlaͤssigkeit. Fuͤr die Wiedererlangung des einen derselben, die dramatischen Werke des beruͤhmten Gli Vin⸗ cente, waren Hoͤchstdieselben so sehr bemuͤht, daß sie mehrere Nachfolger des Lords beauftragten, wegen der Sache an ihn zu schrelben. Da ich versichert bin, daß das Zuruͤckbehalten dieses Buchs ein bloßer Zufall ist, so bitte ich Se. Gnaden, wenn sie dasselbe noch nicht zuruͤckgestellt haben sollten, es mit nach Rio zu nehmen. Ein alter Diplomat.“

b Die Antwort, welche Lord Aberdeen am 12. Juli einer Deputation Londoner Kaufleute wegen der Portugiesischen Angelegenheiten ertheilte, und in welcher er aͤußerte, daß nur diejenigen Britischen Unterthanen ein Recht auf Schutz von Seiten ihres Vaterlandes haͤtten, welche sich nicht mit Worten oder Thaten gegen Dom Miguel erklaͤrt haͤtten, sist jetzt in einer Uebersetzung in den Blaͤttern von Lissabon

und Porto erschienen. Die dortigen Englaͤnder sind sone deswegen, als auch wegen der Zuruͤckziehung der Britsch Schiffe aus den Portugiesischen Haͤfen, in die hoͤchste stuͤrzung versetzt worden. Die Times begleitet die Mitz⸗ lung des Briefs, in welchem dies angezeigt wird, mit en

dringenden Aufforderung an die Minister, ihre ungluͤcklihe schm

Landsleurte nicht laͤnger in Unruhe und Ungewißheit schma⸗ ten zu lassen, sondern ihr Eigenthum und ihre Person wirksam zu beschuͤtzen.

Der edle Staats⸗Secretair fuͤr die auswaͤrtigen Ahh legenheiten, bemerkt dasselbe Blatt, erklaͤrte vor Kurzem Oberhause, als die Rede von den Portugiesischen Angalen heiten war, daß die Freunde Englands eher in der Faczu der Absolutisten, als unter den Fahnen der in Portugal findlichen constitutionnellen Parthei zu finden waͤren. Hit diese Behauptung ihre Richtigkeit, so wuͤrde sie der schn⸗ dendste Sarcasmus gegen die Englische Politik seyn; te gluͤcklicherweise liefern die bisherigen Thatsachen, welh Einfluß auch in dieser Hinsicht die Verwaltung des Lords in Zukunft haben moͤge, ein ganz verschiedenes sultat. Wenn man alle Pamphlete, die seit den letzten Jahren aus der Apostolischen Presse hervorgingen, une sucht, so wie die, von den Freunden Dom Miguels erlan nen Manifeste wenn man ihre fanatischen Zeitungsze ter durchgeht ihr Betragen beruͤcksichtigt und Sprache, die sie gegen unsere Landsleute fuͤhren, so deckt man uͤberall einen tiefgewurzelten Haß gegen . land, eine haͤmisch feindselige Gesinnung gegen Engse⸗ Interesse, und eine Art von rohem Instinkt, uns alles n liche Uebel anzuthun. Ein Englaͤnder, ein Freimaurer, Atheist oder ein Däaͤmon, scheinen in ihrem Woͤrterbuch! gleicher Bedeutung zu seyn. Unsere Minister werde eine Rotte Jacobiner geschildert; unsere Kaufleute als truͤgerische und geldgierige Monopolisten, und unsere“ tik so dargestellt, als ob sie keinen andern Zweck habe den: eine egoistische Ruhmsucht dadurch zu befriedigen, sie Alles zu desorganisiren und in Verwirrung zu brig trachte. Um diese Aeußerungen zu rechtfertigen, giebt die ie ausfuͤhrlich eine (bereits fruͤher erwaͤhnte) Proclamatich, Marquis von Chaves vom Januar d. J. und bbegleitat selbe mit folgender Schluß⸗Bemerkung: Die Macht der heit kann nicht weiter gehen und in verabscheuungsw ren Farben kann sich der Haß der Factionen nicht si Und doch ist es dieselbe Parthei, die eine solche She fuͤhrt, welche wir nach der Meinung unseres Staats⸗ tairs die Freunde Englands nennen sollen, waͤhrend uwif getreuen, loyalen und aufgeklaͤrten Maͤnner, die durch Beispiel zur Annahme der liberalen Institutionen ihres? verains bewogen wurden, ihrem Schicksal und der ihrer tenden Rache uͤberlassen.

Die Communication zwischen Madeira und Lissaben gaͤnzlich abgebrochen, so daß einige Personen auf jenern sel Briefe mit dem Schiffe Peace nach England geste haben, um sie von dort aus nach der Hauptstadt Porng⸗ befoͤrdern zu lassen. Die Times aͤußert: „Es ist kein). tugiesisches Schiff irgend einer Art vor Madeira. Was nun aus der von unserer Regierung so foͤrmlich anerkamm effectiven Blokade werden?“ 1

In einer hier stattgehabten Versammlung mehn mit der Marine in Verbindung stehender Personen, aͤl ein Hr. Peter Laing, als Vorsitzer, es sey nothwendig,” bei dieser wichtigen Gelegenheit die Unterthanen Sr. 9 darauf hinwirkten, daß Se. Koͤnigl. Hoheit in deren 19 blieben. Demnaͤchst schlug er mehrere Resolutionen 1 welche Danksagungen an den Herzog fuͤr seine Verwalt der Marine enthielten und einstimmig angenommen wut

Die Morning-Chronicle behauptet, der Herzog von! rence habe sich seiner persoͤnlichen Ehre wegen verpflih gesehen, sein Amt niederzulegen; die Minister haͤtten naͤm den unter ihm stehenden Admiralitaͤtsrath sich selbst ven wortlich und so von ihren Befehlen abhaͤngig machen wole da indessen Se. Koͤnigl. Hoheit, unbeschadet ihrer Ehren der guten Meinung der Nation, dies nicht haͤtten zuge koͤnnen, so sey unverzuͤgliche Resignation die Folge gewit

Trotzdem, daß der Courier und die Irischen Orange zu wiederholten Malen erklaͤrt haben, Hr. Dawson nicht in seiner Rede zu Derry als Organ des Herzogs Wellington gesprochen, bemuͤht sich die Times, das 1 theil zu beweisen, und zwar erstens, weil Hr. Dawson m daran gedacht haben wuͤrde, seine Billigung der Emang tion auszusprechen, ohne vorher den Herzog von Wellin daruͤber zu benachrichtigen; und dann, weil in diesen 1 der Herzog, wenn er den, den Katholiken zu bewillige Zugestaͤndnissen abgeneigt gewesen waͤre, seinem Sech

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ntersagt haben wuͤrde, als Diener der Krone aufzu⸗ drittens endlich, weil, was nicht unbeachtet bleiben Hr. Dawson nach Ablegung jener Erklaäͤrung seinen nden Posten noch laͤnger behalten habe. „Die Oran⸗ er,“ faͤhrt das genannte Blatt fort, „nennen sich pfer und disciplinirt. Wem sind sie aber treu? Nicht nige und dem Lande, nur der Sache des Schimpfes, bstsucht, der Ungerechtigkeit und der Unterdruͤckung. d wuͤthend, weil sie schwach sind; die Katholiken aber t und ruhig, weil sie sich ihres steigenden Ueberge⸗ ewußt sind.“ e. Mitglieder der Synode zu Munster haben in ihrer Versammlung eine Adresse an den Marquis v. Ang⸗ schlossen, in welcher sie ihm zu seiner Ernennung zum eutenant Gluͤck wuͤnschen und feste Anhaͤnglichkeit an zsundsaͤtze der Verfassung versprechen. In seinem Ant⸗ eiben aͤußert er ebenfalls den Willen, nach der Auf⸗ tung dieser Verfassung zu streben, und auf alle Weise Gluͤck zu befoͤrdern, wobei er sich mit vollem Ver⸗ uf die Huͤlfe der Presbyterianer verlasse. rkoͤnnen, sagt die Morning⸗Chroniele, einem Zeitge⸗ dem Standard, Glauben beimessen, wenn er uns t, daß die Irischen Protestanten hoͤchst entschlossene sser seyen. Kuͤhn und tapfer sind sie ohne Zweifel. ndert Jahre lang sind sie auf die armen Katholiken vorden. Irlands Zustand ist der Preis, den wir fuͤr ausamkeit bezahlt haben. Fern sey es von uns, die chen Neigungen dieser Tapferen in Zweifel zu Es moͤchte vielleicht moͤglich seyn, Irland mit 50,000 zu besetzen und mit dieser Garnison und den sechs „000 Orangisten die Katholiken zu unterdruͤcken. Aber and kann mit 500 Mann besetzt werden, und wir en Tag zu erleben, wo 1000 füͤr Irland hinreichen Guter Gott! Soll eine der schoͤnsten Inseln in t fuͤr immer eine Garnison vnn 50,000 Mann haben Schauplatz der Unterdruͤckung von 6 Millionen Wir wuͤnschen Irland mit England gleichgestellt zu Im ganzen uͤbrigen Europa leben Katholiken und nten friedlich und gluͤcklich neben eina nicht auch in Irland geschehen? ankfurt, a. M., 25. August. Ihre Kaiserliche Ho⸗ Frau Großfuͤrstiun Helena sind gestern Abend uͤn⸗ Namen einer Graͤfin von Romanoff und in Be⸗ Hoͤchst Ihrer Tochter der Großfuͤrstinn Marie hier men und im Gasthof „zum dömischen Kaiser“ ab⸗

ürzburg, 23. August. Se. Majestaͤt der Koͤnig gestern Vormittags auf der Durchreise von Bad au nach Gaibach in Schweinfurt ein, und wurden

erfreuten Bewohnern dieser Stadt mit allen er— n Zeichen der Huldigung und Verehrung empfangen. . Se. Maj. die Aufwartung der Beamten und des thes angenommen, den verschiedenen Erzeugnissen weinfurter Fabriken, Manufacturen und Gewerbe, die Vorsaale vor den Koͤnigl. Zimmern aufgestellt waren he Aufmerksamkeit geschenkt, und mehrece theils hier der Naͤhe befindliche Fabriken besucht hatten, setzten seselben Ihre Reise nach Gaibach unter abermaligem i des Geschuͤtzes und dem Schalle der Glocken, wei⸗

Um 4 Uhr Nachmittags kamen Se. Koͤnigl. t in dem graͤflichen Schlosse zu Gaibach an, und hier von dem Grafen v. Schoͤnborn, dem das Gluͤck

wurde, von einem so huldvollen Koͤnige besucht zu so wie von dessen bereits versammelten uͤbrigen an⸗ en Gaͤsten mit den tiefsten Ehrfurchts⸗ und Freude⸗ ugen, unter dem Donner des Geschuͤtzes und dem Ge⸗ er Glocken feierlichst empfangen, und in die mit fuͤrst⸗ racht eingerichteten Salons eingefuͤhrt. In diesem Mo— urde die auf den Zinnen des Schloßthurms aufgepflanzte mit den graͤflichen Hausfarben: Roth und Gelb, ploͤtzlich randern vertauscht, die aus den Baierischen Natio⸗ n: Blau und Weiß, bestand, und andeutete, wer bieker sey. Nach aufgehobener Tafel fuhren Se. Maj. nig, von den uͤbrigen hohen Gästen in einer langen glaͤnzender Equipagen begleitet, nach der Constitu⸗ aͤule, und nahmen auf der dort errichteten Tri⸗ üuf einem praͤchtigen Armsessel Platz. Hier nun, do eines großen, mit Tausenden von Menschen gebil⸗ reises, hielt vorerst Se. Durchl. der Hr. Reichs⸗ irst von Wallerstein eine, dem beabsichtigten Feste mweihung der nunmehr vollendeten Constitutions⸗ aupassende Rede, worauf dann der Hr. Pfarrer Schleiß festlich gekleidete maͤnnliche und weibliche Jugend

liche Feler im Beiseyn der K. Behoͤrden u. s.

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uͤber Sinn und Deutung dieses Weihfestes eindringende Worte gesprochen. Unter der Rede desselben wurden an 8 Jüng, Unge und 8 Maͤdchen, die alle in der Volkstracht der acht Baierischen Kreise bekleidet 8 Uhren, mit der Abbildung der Constitutions⸗Saͤule auf der Ruͤckseite, und an die 8 Maͤdchen goldene Kreuze als An- denken vertheilt. Mehrmal wiederholter Vivat⸗Ruf und das harmonische Spiel eines stark besetzten Milttair⸗Musik⸗Chors 8

beschlossen den denkwuͤrdigen Akt. dem graͤflichen Hofgarten beim naͤchtlichen Dunkel mancher⸗ 1 lei brillante Illuminationen, großartige Transparente, aufßf— den Schutz unseres weisen Koͤnigs fuͤr Kuͤnste und Wissen⸗ schaften, fuͤr Handel und Gewerbfleiß sich beziehend, die Augen der unuͤberfehbaren Menge ergoͤtzten, und in weittr Entfernung umher auf der Halburg, laͤngs des Steigerwala⸗ des, zu Zeulitzheim, Wipfeld ꝛc. groge Feuermassen auch die ferne frohe Theilnahme der Bewohner Baierfrankens verkuͤn⸗ deten, ging der Koͤnigl. Feierzug von der Anhoͤhe in das Innere des Schlosses zuruͤck. Doch nach kurzer Weile und Erho⸗ lung daselbst erhob sich der Zug abermals auf jene Anhoͤhe, um die indeß angezuͤndete Oriflamme des Kandelabers auf der Constitukg tionssaͤule zu schauen, deren bedeutsames Feuer eine herrliche

Wirkung machte, und von Sr. Koͤnigl. Majestaͤt mit enthu:, siastischem Gefuͤhle betrachtet und belobt wurde. Dies war m der Augenblick, wo der Koͤnig Sich das große Band des Baierischen Civil⸗Verdienst⸗Ordens vom Halse nahm, und in den allergnaͤdigsten Ausdruͤcken den Hrn. Reichsrath Gra⸗ fen von Schoͤnborn, den edlen und hochherzigen Patrioten und Anhaͤnger der Constitution, damit zierte. Viele Hun⸗ derte von Wagen und viele Tausende von Neugierigen und Schaulustigen waren nach Gaibach gekommen.

Se. Maj. der Koͤnig sind heute Morgens um 52 Uhr von Gaibach uͤber Kitzingen, Marktbreit u. s. w. nach In⸗ golstadt abgereiset, wo Allerhoͤchstdleselben morgen den Grund⸗ stein zum neuen Festungsbau feierlichst legen.

Nuͤrnberg, 25. August. Zur Begehung des erfreu⸗ lichen Namens- und Geburtsfestes Sr. Maj. des Koͤnigs, die bereits gestern Abends mit einem glaͤnzenden Museums⸗ ball und einer passenden Festlichkeit im Theater eingeleitet worden, fand heute Vormittags die gewoͤhnliche gottesdienst⸗ s. w. und ei⸗ ner Abtheilung der K. Linientruppen Statt. Die sonst bei den hohen Namens⸗ und Geburtssesten IJJ. KK. MM. uͤbliche große Parade des K. Militairs und der Landwehr mußte der anhaltend schlechten Witterung wegen unterblei⸗ ben. Nachmittags wurde auf der sogenannten Peterhaide das Nationalfast in der Art eroͤffnet, wie es seit zwei Jah⸗ ren bereits begangen worden.

Tegernsee, 21. August. Gestern Vormittags sind Se. Hoh. der Herzog Max zur Freude des gesammten Hofes hier eingetroffen. Die hohe Vermaͤhlung ist nun auf den 9. September bestimmt.

Portugal.

Der Globe giebt (naͤchst den gestern von uns mitgetheil⸗ ten) noch folgende Nachrichten aus Lissabon vom 8. August:

Herr Doyle und Herr Young sind noch fortwährend gefangen, und uͤber ihr kuͤnftiges Schicksal hoͤrt man nichts.

Des Grafen von Villafltor Wohnhaus in Caes San⸗ tarem, das confiscirt worden war, ist fuͤr 6000 Rs. ver⸗ kauft worden.

Die Trombeta finale vom 1sten d. M. enthaͤlt einen Auszug aus einer in Lissabon, unter Sanction der Regie⸗ rung Dom Miguels erschienenen Schrift, in welcher der Ruhm, den sich England im Spanischen Kriege gegen Buonoparte bei⸗ mißt, sehr bestritten wird. So heißt es unter andern, die

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Englaͤnder haͤtten nie einen Sieg anders als mit den Spa⸗

niern vereint erkaͤmpft, und Spanien haͤtte in Cadix, Sa—⸗ ragossa schon glaͤnzende Triumphe gefeiert, ehe noch ein Englaͤnder auf Spanischem Boden erschienen sey; bei Co⸗ runna, wo sie allein fochten, seyen sie geschlagen worden ꝛc. Dieselbe Zeitung vom 6ten enthaͤlt ein an die Portu⸗ giesische Nation gerichtetes Manifest, worin sich noch hef⸗ tigere Aeußerungen gegen England befinden. Wie lange, heißt es darin; sollen wir noch schimpflicher Weise die eisernen Fesseln treuloser Fremden tragen? Wie lange sollen Fremde den todten Koͤrper unserer Nation zerfleischen, sich in unserem Blute waͤlzen, uns Gesetze vorschreiben und den Saamen der Zwietracht, der Immoralitaͤt und der Irreligion unter uns ausstreuen? ... Es wuͤrde zu langweilig seyn, die unzaͤhligen Eingriffe der Britischen Regierung in Tractate herzuzaͤhlen, auf welche sie sich jetzt, mit einer verabscheuungs⸗ wuͤrdigen Heuchelei beruft, um uns zu unterdruͤcken. In Asien, Afrika und Amerika findet man die Beweise unsres allmaͤligen Sinkens in Kuͤnsten, Wissenschaften, Ackerbau,

waren, und zwar an die ersten