ber, Ukrainische und andere Lammer⸗Felle und Grauwerk jeder Sorte fuͤr die Ausfuhr⸗Abgabe zu fuͤhren, ist hiermit aufgehoben. Sowohl das Verschreiben der Seide, als die Ausfuhr der Biber — die bis dahin ein Artikel des Han⸗ dels der Krone waren — wie auch der Laͤmmer⸗Felle und des Grauwerks, die fruͤher der ganzen Kaufmannschaft zu⸗ stand, soll frei seyn, so wie es vorher statt gefunden hat.
12) Die Chinesische Karawane, welche fruͤher kraft des im Jahre 1728 abgeschlossenen Traktats, alle drei Jahre von der Krone abgefertigt wurde, soll dem freien Handel uͤberlassen werden und es Jedermann erlaubt seyn, sowohl auf der Graͤnze Handel zu treiben als auch nach Pekin mit Entrichtung der Zoll⸗Abgaben nach dem Tarif und in Ueber⸗ einstimmung mit den in den Traktaten zwischen Rußland und China bestehenden Bedingungen koͤnnen die Kaufleute ihre Karawanen nach dem Beispiel der Kron⸗Karawanen absenden. Bis sich die Kaufleute zur Absendung einer sol⸗ chen Karawane mit ihren Waaren werden versammelt ha⸗ ben und an der Chinesischen Graͤnze angekommen seyn, soll unterdessen der in diesem Jahre von hier nach Pekin an das dortige Tribunal mit offiziellen Briefen abgefertigte Capitain⸗ Lieutenant Unserer Leibgarde Kropotov von daher zur Graͤnze zuruͤckkehren und die Karawane nach Pekin begleiten. Die Anstellung eines Directors dieser Karawane wird der Kauf⸗ mannschaft uͤberlassen. Die durch fruͤhere Ukasen von den Jahren 1731, 1734, 1739 und 1752 zur Ausfuhr verbotenen Pelzwaaren, als Kamtschatkische Biber u. s. w. sollen fuͤr die Entrichtung der tarifmaͤßigen Zoll⸗Abgaben zur Ausfuhr erlaubt seyn.
13) Von den fuͤr die hier errichteten Fabriken sollen, außer den im Tarif von 1757 zollfrei einzufuͤhren erlaubten Materialien, unter dieser Benennung durchaus keine andern dergleichen zollfrei zugelassen werden. Das Commerz⸗Colle⸗ gium soll den Zoll⸗Aemtern dies aufs Strengste einschaͤrfen, und man soll außerdem noch die Zollpaͤchter durch ihre Unter⸗ schrift verpflichten, daß von allen im Tarif mit Zoll⸗Abgaben belasteten Waaren dieselben zum Vollen erhoben werden, ohne irgend eine Verminderung oder Erhoͤhung, woruͤber sie sich auch durch Contrakt verbindlich gemacht haben, damit von einer solchen Verminderung und gaͤnzlich zollfreien Zu⸗ lassung den Kaufleuten, die die volle Zoll⸗Abgabe entrichten, in ihrem Handel kein Nachtheil und keine Stoͤrung entstehe.
14) Zucker⸗Raffinerien, sowohl die bis jetzt errichteten
und in Thaͤtigkeit befindlichen — wozu vorzuͤglich die Raffi⸗
nerie von May gehoͤrt, welche noch bei Lebzeiten Peters des Großen angelegt und erweitert worden — wie auch andere, von Jedem, der es wuͤnscht, in Rußland zu errichtende, sol⸗ len die erforderlichen Materialien fuͤr die im Tarif von 1757 verordneten Hafen⸗ und innern Zoll⸗Abgaben beziehen, ohne die geringste Verminderung der gedachten Abgaben;
unnd die den Zucker⸗Fabrikanten Cabenaught im Jahre 1752
—62—
auf zehn Jahre und May im Jahre 1757 auf sechs Jahre ertheilte Beguͤnstigung zur bloßen Entrichtung der innern Zoll⸗Abgaben zu 6 Kop. vom Rubel, ist von jetzt an auf⸗ gehoben und befohlen, die im Tarif verordnete Zoll⸗Abgabe zum Vollen zu erheben. 114“ (Fortsetzung folgt.) ““
Kdcoͤnigliche Schauspiele.
Mittwoch, 10. September. Im Schauspielhause: Die buchstäbliche Auslegung der Gesetze, Lustspiel in 1 Aufzug, von Broͤmel. (Neu einstudirt.) Hierauf, zum Erstenmale: Der beste Ton, Lustspiel in 4 Abtheilungen, vom Dr. Carl
Toͤpfer. 1 Donnerstag, 11. September. Im Schauspielhause;
Ludwig XI. in Peronne, historisch⸗romantisches g in 5 Abthellungen, nach Walter Scott's Quintin 7 von J. v Auffenberg.
Freitag, 12. September. Im Opernhau Wassertraͤger, Singspiel in 3 Abthellungen, Musit rubini. (Hr. Wehrstedt, vom Herzoglichen Hostt Braunschweig: Micheli als Gastrolle.) Hierauf: Da Capitain, Vaudeville in 1 Aufzug, von C. Blum Lanz: Julie, Fraͤulein von Schaͤtzel: Henriette.)
Koöonigsstäͤdtsches Theater.
Mittwoch, 10. September. Zum Erstenmale we Die Brautschau, oder: Der Schmetterling. Origi in 5 Akten von W. Marsano. Donnerstag, 11. September. Der Vorsatz. Wiedermann: Gretchen.) Hierauf: die umgeworfenen Komische Oper in 2 Akten; Musik von Boyeldieu.
Berliner Börs Den 9. Sept. 1828.
Amtl. Fonds- und Geld. Cours Zettel. (Preup 2f.Brief Geld.]
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St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Bo. Obincl. Litt. H Kurm. Ob. m. l. C. Neum. Int. Sch. do. Berlin. Stadt-Ob. dito dito Königsbg. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. Z. Westpr. Pfdb. A. dito dito B. Grosshz. Pos. do. Ostpr. Pfandbrf. 97 96 ⅔
mechsel- und Gelad-Cours. (Berlin, den 9. Sept.)
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Pomm. Pfandbr. 10. Kur- u. Neum do.] Schlesische do. Pomm. Dom. do. Märk. do. do. Ostpr. do. do. Rückst. C. d. Kmk. — do. do. d. mk. — Zins-Sch. d. Kmk. dito d. Nmk. Holl. vollw. Duc.] Friedrichsd'or.
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in eine große Wichtigkeit beizulegen.
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ntliche Rachrichten.
Krironik des Tages. Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung .— Bromberg, ist der Geistliche Michael Splet⸗
zum Pfarrer der katholischen Kirche zu Choyna im Wongroviec ernannt worden; Liegnitz, ist der Kandidat der Theologie, Rumpe, arrer in Graͤnowitz, Liegnitzschen Kreises, bestaͤtigt
desgleichen der Kandidat Pfeiffer, als Pastor ersdorff, Rothenburgischen Kreises, und der Kandldat schaͤr als Pastor in Wilhelmsdorff und Groͤditzberg, 9⸗9 a ynau sch en K rei es AA“ 3
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AZAusland. Frankreich. ris, 4. Sept. Der Koͤnig hat am 1sten d. M. hr Morgens Meaux verlassen und ist, nachdem Se. den Graͤnzen der Departements der Aisne und der von den beiden resp. Praͤfekten complimentirt wor⸗ ren, an demselben Tage Abends um 5 ½ Uhr in eingetroffen. Bei dessen Ankunft uͤberreichte der an der Spitze des Stadt⸗Rathes, dem Monarchen luͤssel der Stadt; Se. Maj. bestiegen hierauf einen Wagen und verfuͤgten sich nach dem Praͤfektur⸗Ge⸗ wo fuͤr Hoͤchstdieselben das Nachtquartier bestellt ier empfingen Se. Maj. die Geistlichkeit, so wie air- und Civil⸗Behoͤrden. Der Maaire uͤberreichte Gelegenheit, einem alten Herkommen gemaͤß, dem inen Korb mit Weinen der Provinz, welchen Se. it vieler Guͤte annahmen. Nach der Tafel, wozu ehmsten Behoͤrden geladen worden waren, verfuͤgte ig sich zu einem Balle nach dem Rathhause, wo, Hoͤchstdieselben Sich mit den Damen unterhalten naͤchst auf einem fuͤr Sie errichteten Throne, Ihnen e der Dauphin, Platz genommen hatten, der Ball stihrer Gegenwart eroͤffnet wurde. Nach einigen en zogen Se. Maj. Sich zuruͤck. Abends war die rleuchtet. 888 8 »Herzog von Bordeauy hat sich mit seiner Schwester d. M. von St. Cloud nach Rambouilllet begeben; K. H. H. werden jedoch schon morgen von dort zu— artet. e Stadt Metz hat, auf die Nachricht von der bevor⸗ n Anwesenheit des Koͤnigs in ihren Mauern, eine von 40,000 Fr. zu den bei dieser Gelegenheit zu ltenden Festen votirt, und eine Anleihe auf Hoͤhe Humme eroͤffnet. Saint⸗Cloud sind am ;sten d. M. die beiden Garde
ps⸗Compagnien Mouchy und Luxemburg durch die
nien Solre und Grammont; das 2te Grenadier⸗ it zu Pferde durch das 1ste Cuirassier⸗Regiment ʒ Jäaͤger⸗Regiment durch das Lanciers⸗Regiment im abgeloͤst worden. 8 . r Messager des Chambres sagt: Der Englische Cou⸗ rt fort, den politischen Artikeln in den Franzoͤsischen Wir koͤnnen es hht oft genug wiederholen, daß er sich ja huͤten moͤge, z mit den Gesinnungen des Kabinets zu verwechseln. e Infantin Maria Anna von Portugal ist mit Ih⸗ emahl, dem Marquis von Loulé, so wie dem Grafen Graͤfin von Villaflor hier eingetroffcen.
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itungs⸗Nachrichten.
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Man versichert, daß der Graf da Ponte, welcher von Dom Miguel zum Botschafter am hiesigen Hofe ernannt, aber nicht anerkannt worden ist, in wenigen Tagen nach Wien abreisen werde.
Mehrere Inhaber falscher Bankzettel haben sich vor— genommen, den Dirigenten der Bank vor dem Handels⸗ Tribunale zur Auszahlung derselben zu zwingen.
Die Quotidienne ist hoͤchlich entruͤstet daruͤber, daß man einem Philosophen wie Gall ein Denkmal setzen will. Das⸗ selbe Blatt ruͤgt die nachstehenden Worte des Constitution⸗ nel in einem Aufsatze zu Gunsten der beiden Verordnungen vom 16. Juni: „Sobald es erst voͤllig erwiesen ist, daß die Bischoͤfe den Landesgesetzen nicht gehorchen koͤnnen oder wol⸗ len, so wird es nicht mehr auf die Frage ankommen, ob das Land der Gesetze, sondern ob es der Bischoͤfe entbeh⸗ ren koͤnne.“ „So ist's recht!“ ruft die Quotidienne aus, „jetzt fraͤgt das ministerielle Blatt schon, ob man nicht gaͤnzlich ohne Bischoͤfe fertig werden koͤnne. Warum aber auch nicht? wenn man dem Dr. Gall ein Monument errich⸗ tet, wenn man den Koͤnigsmord ehrt und bezahlt, so darf man ja wohl auch daran denken, wie man sich die Geistlich⸗ keit, jenes ganze kostspielige Episcopat, und die unnuͤtz gewor⸗ dene Religion selbst vom Leibe schaffen kann.“ Die Gazette de France erinnert an die Zeit, wo man der Vernunft⸗Goͤttin opferte und wo oͤffentliche Maͤdchen die Altaͤre bedienten. „Man moͤge sich indeß beruhigen,“ fuͤgt sie hinzu, „noch ist unser Vaterland nicht so tief gesunken, daß es in der Macht einiger elender Scribler stehen sollte, den Cultus un⸗ serer Vaͤter und die Religion des heiligen Ludwig uͤber den Haufen zu stoßen.“
Aus einer amtlichen Uebersicht, welche bei Gelegenheit der Organisation der Cantonal⸗Comités zur Beaufsichtigung des Elementar⸗Unterrichts in den Departements der Heiden, der oberen und niederen Pyrenaͤen zur Sprache gekommen ist, ergeben sich folgende Resultate uͤber das Unterrichtswe⸗ sen in jenen dreien, von der Akademie zu Pau ressortiren⸗ den Departements im Jahre 1824:
Niedere Pyrenaen. — Bevoͤlkerung; 399,454 Ein⸗ wohner; Zahl der Gemeinen, 652; worunter mit Schulen versehen, 558; Protestantische Schulen, 4; Schulen des wechselseitigen Unterrichts, 21; Schulen der Bruͤder der christlichen Moral, 4; Zahl der Schuͤler im Winter, 12,470; im Sommer, 8480.
Obere Pyrenäaͤen. — Bevoͤlkerung, 211,960 Einw.; Zahl der Gemeinen, 494; darunter mit Schulen versehen, 268; protestantische Schulen, keine; Schulen des wechselsei⸗ tigen Unterrichts, 3; Zahl der Schuͤler im Winter, 11,576; im Sommer, 7916.
Heiden. Bevoͤlkerung, 257,511 Einw.; Zahl der Gemeinen, 352; darunter mit Schulen versehen, 227; Pro⸗ testantische Schulen, keine; Schulen des wechselseitigen Un⸗ terrichts, 4; Schulen der Bruͤder der christlichen Moral, 2; Zahl der Schuͤler im Winter, 3900; im Sommer, 3500.
Der Messager des Chambres bedauert, daß es ihm durchaus an Documenten fehle, um dieser Uebersicht eine Zusammenstellung der Resultate des Elementar⸗Unterrichts in den letzten Jahren gegenuͤber allerdings interessant seyn wuͤrde.
Das Journal des Débats entlehnt aus dem Précurseur
ein Schreiben aus Lyon vom 30sten v. M. folgenden In halts: „Man mißt hier der Reise des Großherzogs von Tos⸗ cana nach Turin dem Wunsche bei, die Mißverstaͤndnisse aus⸗ zugleichen, die sich zwischen dem Koͤnige von Sardinien und dem Prinzen von Carlgnan erhoben hatten. Eine Aussoͤh⸗ nung hat in der That Statt gefunden; daher die Ehrenbe⸗ zeugungen, die dem Prinzen, als muthmaßlichen Thronerben, in Chambery zu Theil geworden sind. Er hatte, sagt man, Frankreichs Vermittelung in Anspruch genommen; da aber
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stellen zu koͤnnen, was