zu verwalten. Wie man sagt, hat er Befehl von seiner Re⸗ gierung, seine Flagge nicht eher niederzulassen, als bis der Vice⸗Koͤnig selbst es verlange. Die Reisen Sr. Hoheit in Nieder⸗Aegypten beabsichtigen die Verbesserung der verschie⸗ denen Cultur⸗Zweige und des Schicksals der ackerbauenden Klasse. Man will die Production durch das gesteigerte In⸗ teresse derer vermehren, die sich mit dem Ackerbau beschaͤfti⸗ gen. Befolgt man diesen gluͤcklichen Gedanken mit gehoͤri⸗ ger Ausdauer, so wird sich Mehemet⸗Ali glaͤnzender Resul⸗ tate zu erfreuen haben, und sich die Genugthuung verschaf⸗ fen, den eigenen Nutzen seiner Unterthanen zu befoͤrdern, indem er sie zugleich dem Lande nuͤtzlicher macht.
Vor einiger Zeit wurden, auf Befehl des Vice⸗Koͤnigs, Oliven⸗Pflanzungen angelegt, die, wie man versichert, vollkom⸗ men gut eingeschlagen sind, und in Zeit von 3 Jahren eine reiche Erndte erwarten lassen. Es scheint Sr. Hoheit Plan zu seyn, diesen interessanten Cultur⸗Zweig moͤglichst auszu⸗ e“] *
Im neuesten Blatte (vom 16. Aug.) enthaͤlt der Cour⸗ rier de Smyrne folgendes Schreiben aus Alexandrien vom 23. Juli:
Die Franzoͤsische Corvette „la Diligente“ ist in drei
Tagen von Navarin hier angekommen und bringt Depeschen von Ibrahim⸗Pascha und dem Grafen Guilleminot. Man glaubt, daß dieselben den zwischen dem Prinzen und den Ad⸗ miraͤlen abgeschlossenen Vertrag uͤber die Raͤumung von Morea enthalten. Mit derselben Gelegenheit angekommene Briefe melden die bevorstehende Ankunft der beiden Engli⸗ schen Linienschiffe „Ocean“ und „Revenge“. Nach einigen sollen sie die hier bereit liegenden Transportschiffe, welche die Truppen aus Morea abholen wuͤrden, nach Navarin be⸗ gleiten, nach andern kommen sie hierher, um gewaltsam die Auslieferung der vor Kurzem hier ausgeschifften 3000 Grie⸗ chischen Gefangenen zu fordern. Inm hiesigen Hafen liegen vier Franzoͤsische Kriegsschiffe, die Fregatte „Circe““, die Corvetten „Lionne“ und „Dili⸗ gente“ und die Brigg „der Voltigeur“, ferner die Englische Corvette „Pelorus““ und die Oesterreichische Brigg „Orion“. — Der Vice⸗Koͤnig haͤlt sich noch in den Doͤrfern Nieder⸗ Aegyptens auf. — Herr Barker ist zum Groͤßbritanischen General⸗Consul fuͤr unsere Residenz ernannt worden, mit einem besondern von der Ostindischen Compagnie ausgesetz⸗ ten Gehalte.
Der Vice⸗Koͤnig wendet jetzt seine ganze Thaͤtigkeit darauf, dem gesunkenen Landbau aufzuhelfen, zu welchem es an Arbeitern fehlt, und der nur dadurch wieder gehoben werden kann, daß man die Landbebauer durch Verbesserung ihres Looses zum Arbeiten aufmuntert. Die Baumwollen⸗ Erndte wird kaum 120,000 Centner betragen, von denen 40,000 fuͤr Triest und 25,000 fuͤr ein Haus in der Schweiz bestimmt sind. Es wuͤrden also ungefaͤhr 60,000 Centner uͤbrig bleiben, in die sich Frankreich und England theilen koͤnnten; aber seit dem traurigen Erfolge der letzten Sen⸗
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dungen nach Marseille, der uͤbrigens mehr von besonderen
Umstäͤnden als von der Stellung des Artikels selbst her⸗ ruͤhrte, will der Vice⸗Koͤnig nichts mehr nach diesem Hafen schicken. Daher sind die zehn Franzoͤsischen Fahrzeuge, die im hiesigen Hafen liegen, schon lange unbeschaͤftigt. Ein einziges, das seit vier Monaten in Ladung liegt, wird naͤch⸗ stens unter Bedeckung der Kriegsbrigg „der Voltigeur“ mit 300 Ballen Baumwolle, mit Gummi, Weihrauch und an⸗ deren Droguerien in See gehen. Die Feldfruͤchte, welche nicht soviel Sorgfalt, wie die Baumwolle, verlangen, und deren Gerathen von dem Wasserstande des Nil abhaͤngt, versprechen dieses Jahr eine reiche Erndte. Man sagt, daß eine Million Ardebs an Getreide, Bohnen, Mais, Leinsaa⸗ men und dergl. werden ausgefuͤhrt werden koͤnnen. Der Weinbau hat sich sehr ausgebreitet und laͤßt fuͤr kommendes Jahr eine gute Lese hoffen. Dieses neue Produkt Aegyp⸗ tens wird in der Folge dem bedeutenden Weinhandel, wel⸗ chen Marseille mit uns treibt, viel Abbruch thun. Die Handelsverbindungen mit der Insel Syra sind seit einiger Zeit ansehnlich gewachsen.
(dSDie neuesten Nachrichten aus Alexandrien s. unter Pa⸗ ris, vom 12. Sept.)
Aus Triest, vom 3. September wird in der Allgemei⸗ nen Zeitung gemeldet: Directen Nachrichten aus Korfu, vom 13. Aug. zufolge sollen in Navarin 1 Aegyptisches Li⸗ nienschiff und 6 Fregatten zur Verfuͤgung Ibrahim Pascha's eingetroffen seyn, und es wurde immer wahrscheinlicher, daß sich Ibrahim Pascha mit seinen Aegyptiern nach 1 einschiffen werde. G 1 ¹
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Nachrichten aus Griechenland.
Die Griechische Biene enthaͤlt im neuesten Blatte
26. Juli — 7. August) folgende Proclamation des
Befehlshabers der Armee von Ost⸗Griechenland: „An die in den verschiedenen Orten des freien chenlands zerstreuten Buͤrger der Provinzen dieses
ments. Es ist hinlaͤnglich bekannt, durch welche Umf
die Provinzen des oͤstlichen Griechenlands genoͤthigt n den Lauf des Krieges, dessen Last und Drangsale sie
Jahre hindurch hochherzig ertragen hatten, vor der
zu unterbrechen. Die Regierung, welche die Befreium ser Provinzen stets als einen wichtigen Gegenstanz großen Arbeiten betrachtet, hat nach ihrer Verordnung das Militair⸗Wesen (unter Nr. 180) ein hinlaͤnglich ches Corps tapferer Krieger versammelt und organisite uͤber sie mir seit dem Monat Maͤrz laufenden Jahtes Ober⸗Befehl uͤbertragen hat. Starke Gruͤnde verhinze daß dieses Corps eher in Bewegung gesetzt wurde.
achtungswuͤrdige Regierung hat es aber endlich, unge aller der Schwierigkeiten, von denen sie umringt ist, ihre Thaͤtigkeit dahin gebracht, dasselbe mit allen er chen Mitteln zu versehen, und sie hat mir befohlen, z unverzuͤglichen Aufbruch gegen den Feind bereit zu Da ich von der vorzuͤglichen Ergebenheit, die ich za schuldig bin, aufs vollkommenste durchdrungen, und me Wunsche beseelt bin, ihr die reellsten und zur Rechtfertzga Vertrauens, womit sie mich beehrt, geeignetsten Bewesst⸗ zu geben, so eile ich, ihre Befehle zu vollziehen, um meinen Ruhm darin. — Alle Welt kennt den Eife⸗ Eurem Charakter eigen ist. Auf diesen Gedanken zweifle ich nicht, daß Ihr Euch bestreben werde
waͤrtig noch mehr Beweise davon zu geben, da Ihr uh
terliche Sorgfalt der Regierung kennt, und die Grumg welche unsere militairischen Unternehmungen aufme zur Stuͤtze habt. Die gegenwaͤrtige Expedition w. das Departement von Ost⸗Griechenland die Krisis hat ren. Jeder von den Buͤrgern dieser Provinzen soll Vaterlands⸗Liebe, die er in seinem Busen hegt, wat beweisen. — Von diesen Grundsaͤtzen ausgehend, diese Buͤrger ein, nicht zu ihrer Schmach bloße 3. unseres Feldzugs zu bleiben, sondern sich saäͤmm Hauptquartier zu begeben, um zur Befreiung ihn math mitzuwirken. Diejenigen, die dieses zu Stande sind, werden die Waffen ergreifen, die
Greise hingegen uns mit ihren Rathschlaͤgen und m Einflusse unterstuͤtzen. Ich fuͤrchte uͤbrigens nicht, M zum Vaterlande in dem Herzen derer unserer Landege loschen zu sehen, welche zu Gunsten unserer heiligen ihr Blut verspritzt, und die dem Drang der Umsti der Absicht nachgegeben haben, um zu warten, bis guͤnstigere Gelegenheiten herbeifuͤhren werde. Weld legenheit koͤnnte ihnen aber besser, als die jehze Wieder⸗Erlangung ihrer politischen Existenz vert — Die Regierung hat mir aufgetragen, in alln
vinzen, aus denen die Ueberreste der bekriegten
triebenen Barbaren verschwinden wuͤrden, Demoge einzusetzen. Wir duͤrfen uns den gluͤcklichsten, galh unsern Wuͤnschen ausfallenden Erfolg versprechen, Regierung, welche die zuversichtliche Hoffnung naͤhn die erwarteten Wirkungen ihren Wuͤnschen und ihren Ausgaben entsprechen werden, wird ein nicht minden neues Vergnuͤgen empfinden, wenn sie sehen wird, die Primaten und die Weisen dieser Provinzen de nern Einrichtung und Verwaltung bis zur Installatt gesetzlichen Behoͤrden unterziehen. — Meines Thell dige ich mich einer Pflicht, die meine Stellung el und die nur Eure gluͤckliche Herstellung bezweckt. N ist es nunmehr, Eure patriotischen Gesinnungen ule zu beweisen, und noch einige Opfer auf dieser neuen bahn zu bringen. Ihr werdet dadurch bei der Regl die zu unserem Gluͤcke waltet, Euren Ruf bef Im Hauptquartier zu Megara am 21. Juli (2. ¹ 1828. Der Ober⸗Befehlshaber der Armee von Oft chenland: Demetrius YPpsilanti.“
— Im selbigen Blatte giebt die Griechische Bien folgenden Auszug eines Schreibens aus dem Grrie Feldlager auf Kreta vom 13. (25.) Juli: „Gegen E vorigen Monats kam ein Tuͤrkischer Anfuͤhrer, 9 Agriolidi, mit 500 Mann zu Calives, einem Dorfe l cerono, an, um sich auf dieser Straße nach Canea il ben, wo er sich dem Hauptquartiere anschließen sollte. Mangel an Lebensmitteln sah er sich genoͤthigt, einige im genannten Dorfe zu verweilen, um Kornfruͤchte
men zu bringen. Unsere Anfuͤhrer B. Manußojanal h““ 1 1 I “ 1 IeF Wrr Ulg
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g Tsudero, die sich in derselben Provinz aufhielten, ge⸗ en dadurch Zeit, ihn anzugreifen. Sie erschlugen meh⸗ von den Tuͤrken, trieben sie endlich in die Flucht, und en ihnen ihre Saumthiere, ihre Munition und ihr icke ab. — Saͤmmtliche Tuͤrken auf Kreta sind gegen⸗ ig in den Festungen eingeschlossen. Zwischen den Alba⸗ n, welche sich zu Canea befinden, und den eingebornen en ist Zwietracht ausgebrochen, welche Fehde ihnen nicht al an irgend eine Bewegung gegen die Griechen zu n erlaubt. Da sie uns bei so bewandten Umstaͤnden Waffen⸗Gewalt entgegen setzen koͤnnen, und uns doch ndern wollen, ihnen zu schaden, so haben sie uns einen fenstillstand vorgeschlagen; da wir aber ihren Mangel treue und Glauben, vorzuͤglich bei ihren Befehlshabern, Erfahrung kennen, so haben wir auf diesen Vorschlag einmal geantwortet. — Alle unsere Anfuͤhrer versam⸗ sich zu Sphakia, um dem Abgesandten der Regierung Reineck, entgegen zu gehen. Man beabsichtigt, sich ihm uͤber die Mittel zu berathen, die Feindseligkeiten rzu betreiben, und sich Behufs der Belagerung der den Feinden besetzten festen Plaͤtze in Corps zu vereinigen. Columbien. Englische Blaͤtter theilen den aus Bogota vom 13ten 1828 datirten Aufruf des Intendanten Pedro Alcan⸗
erran an die Bewohner der Provinz Candenamara worin er dieselben ermahnt, sich den Beschluͤssen der vention von Ocana zu widersetzen, und sich zu einer ammlung zu vereinigen, in welcher die Maaßregeln fuͤr Constituirung einer kraͤftigen Regierung berathen wer⸗ sollten. „Peru“, heißt es in dieser Proclamation, groht uns; Spanien macht große Vorbereitungen uns zreifen. Der Befreier kehrt nach der Hauptstadt zu⸗ um sein hohes Amt niederzulegen. Wenn dies geschieht, Hein Buͤrgerkrieg unvermeidlich und der Triumph unse⸗ nuswaͤrtigen Feinde gewiß. Das Verfahren der Con⸗ son ist Schuld an diesem Ungluͤck. Sie wollte nicht auf Stimme der Convention hoͤren, welche der Befreier be⸗ e. Statt uns eine kraͤftige Regierung zu geben, suchte ine Foͤderativ⸗Regieruns zu constituiren. Der Befreier ‚daß Columbien durch die Verfassung, welche in der hention festgesetzt wurde, nicht gerettet werden koͤnne. pird den Ober⸗Befehl niederlegen und durch seine Re⸗ tion wird das letzte Vereinigungs⸗Band zerrissen seyn. Norden und Suͤden wird nur sein Ansehen geachtet en. Wir brauchen eine maͤchtige und kraftvolle Regie⸗ ‚„ und wir muͤssen eine solche ins Leben rufen."”)0) Englische Blaͤtter machen folgende Mittheilungen aus
vom 4. Juni: Der Britische Consul zu Lima hat eine
ige des Admirals Flemming, welcher auf der Station
amaica den Ober⸗Befehl fuͤhrt, bekannt gemacht. Es wird
gemeldet, daß Kriegsschiffe zu Kingston bereit seyn den, nach der Ankunft der Englischen Post nach Porto⸗ und Chagres abzusegeln und dort acht Tage zu war⸗ um uͤber Panama Briefe aus Lima und andern Haͤfen
tillen Oceans in Empfang zu nehmen. Dies ist eine die Erleichterung der Communication hoͤchst nuͤtzliche ichtung. Der Finanz⸗Ausschuß des Peruanischen Con⸗ es hat einen vom 29. April datirten Bericht uͤber Pe⸗ innere und aͤußere Schuld und andere Finanz⸗Angele⸗ heiten des Landes abgefaßt. Er liefert jedoch viel weni⸗ Grund zu Hoffnungen fuͤr die Englischen Glaͤubiger, als Finanz⸗Bericht von 1827. Als Gruͤnde dafuͤr, daß die pruͤche derselben noch nicht befriedigt worden sind, wer⸗ angegeben: die Nothwendigkeit, eine große Armee zu rhalten; außerordentliche Ausgaben fuͤr die Seemacht fuͤr den gesetzgebenden Koͤrper. In dem Berichte wer⸗ die Repraͤsentanten des Landes dringend aufgefordert,
2e Anstrengungen zu scheuen, um den Credit der Repu⸗
nicht untergehen zu lassen. Es waren nicht Mittel ge⸗ vorhanden, um die Ausgabe von 1,066,900 Dollars, fuͤr Zinsen, zu bestreiten. Peru, heißt es in dem Be⸗ e, hat durch seine Agenten, als es die Anleihe zu Lon⸗ machte, feierlich die Einkuͤnfte der Zollhaͤuser und Muͤnze verpfaͤndet. Es hat durch ein oͤffentliches Do⸗ ent versprochen, diese Einkuͤnfte nicht eher zu gebrauchen, or es nicht die fuͤr den ersten Theil der Schuld faͤllige
bidende bezahlt haben wuͤrde; und soll es sich jetzt mit
bloßen Betheuerung begnuͤgen: es wuͤnsche seine Glaͤu⸗ r zu befriedigen, habe aber nicht die Mittel dazu? Solch Verfahren wuͤrde die ganze Nation und den Congreß
besondere brandmarken.
Der Mercurio Peruano vom 3. Juny enthaͤlt einige 25. April zu St. Jago de Chili publicirte Documente. b v““ 8 1 1
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n. 1“
Berlin, 17. Sevpt.
bruch; die Be
Das eine ist eine Ermahnung des Britischen General⸗Con⸗ suls, Heren Nugent, an die Chilesische Regierung, wegen der Bezahlung ihrer in England contrahirten Schuld. In dem andern fordert der Vice⸗Praͤsident der Republick den Congreß derselben auf, jener Ermahnung Genuͤge zu leisten
und deshalb das Regierungs⸗Gut St. Domingo, welches Der Congreß
20,000 Pfd. einbringen wuͤrde, zu verkaufen. hat diesen Verkauf bewilligt und die ausfuͤhrende Macht den desfalsigen Gesetz⸗Entwurf ratifizitrt.
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Zu der in diesem Jahre hier haltenden Versammlung der Naturforscher und Aerzte haben sich bereits uͤber 150 Fremde eingefunden, und ihre Zahl vermehrt sich stuͤndlich. Schon seit laͤnger als 8 Tagen sind auf der Post mehrere Lohndiener angestellt, um die zu ver⸗ schiedenen Tages⸗Zeiten mit den Schnellposten aus allen Richtungen Eintreffenden zu empfangen; auch Diejenigen, welche nicht mit der Post ankommen, erhalten an allen Tho⸗ ren der Residenz die ihnen noͤthigen Nachweisungen. — Im Senats⸗Saal des Universitaͤts⸗Gebaͤudes sind zu bestimmten Stunden des Tages die Herren Geschaͤftsfuüͤhrer, die Herren
58.“
A. v. Humboldt und Dr. Lichtenstein, zum Empfange der
angekommenen Mitglieder bereit. ter andern zur beliebigen Auswahl ein Verzeichniß von 200 disponiblen Privat⸗Wohnungen. — Seit bereits 8 Tagen vereinigen sich die Fremden in einem geschlossenen Zirkel im Café⸗Royal unter den Linden; kuͤnftig wird die gemeinschaft⸗ liche Mittags-Tafel im nunmehr fertig gewordenen neuen Exercier⸗Hause am Karlsplatze gehalten werden.
Dort finden dieselben un⸗
Die statutenmaͤßigen Versammlungen, die in dem gro⸗ *
ßen Saale der Sing⸗Academie stattfinden werden, beginnen morgen; Hr. A. v. Humboldt wird die erste Sitzung mit einer Rede eroͤffnen. Abends werden die Fremden einem Feste beiwohnen, das der Hr. A. v. Humboldt im Concert⸗ Saale des Schauspielhauses fuͤr sie veranstaltet hat, und zu die Hoͤchsten und Hohen Staatsbeamten eingela⸗ den sind.
Um, so viel als moͤglich, einem groͤßeren Theile des Publikums die Gelegenheit zu verschaffen, den Vorlesungen beiwohnen zu koͤnnen, haben die Herren Geschaͤftsfuͤhrer die Einrichtung getroffen, einige Hundert Einlaß⸗Karten taͤglich, und zwar jeden Tag an andere Personen, zu vertheilen.
Breslau. Im vorigen Monate sind vom Lande auf hiesigen Markt gebracht und verkauft worden: 17,218 Schfl. Weizen, 18,374 Schfl. Roggen, 802 Schfl. Gerste, 5214 Schfl. Hafer.
In demselben Zeitraume sind aus Ober⸗Schlesien hier angekommen: 13 Schiffe mit Bergwerks⸗Producten, 32 mit Brennholz, 2 mit Ziegeln, 1 mit Getreide, 1 mit Kauf⸗ manns⸗Waaren, 4 Gaͤnge Bauholz.
Koͤln, 9. Sept. Das Koͤnigl. hohe Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegenheiten ist angelegentlich bemuͤht, fuͤr die Sicherung und Erhaltung der Rheinischen Merkwuͤrdigkeiten Sorge zu tragen. Es be⸗ zweckt naͤmlich eine vollstaͤndige Aufsuchung und genaue Ver⸗ zeichnung aller dem Staate, den Kirchen und Communen gehoͤrigen, in historischer, artistischer und literarischer Him⸗ sicht merkwuͤrdigen Gegenstaͤnde unserer Provinzen, um auf amtlichem Wege unsere vaterlaͤndischen Denkmaͤler sicher zu stellen, und an ihren Oertern zu erhalten. Der mit diesem Ge⸗ schaͤft beauftragte Hr. Conservator Geerling wird deßhalb, gemaͤß seiner Instruction, die verschiedenen Kreise der Rhein⸗ Provinzen nach einander bereisen und untersuchen, und Ar⸗ chive, Bibliotheken, alterthuͤmlich-merkwuͤrdige Gebaͤude Altaͤre, Tabernakel, Leichensteine, Statuen, Inschriften Altar-Bilder, Wandgemaͤlde, Portraits, Glasmalereien, Schnitz⸗ und Gußwerke u. s. w. aufzeichnen, Ausgrabungen veranstalten, und zur Conservirung der merkwuͤrdigen Ge⸗
genstaͤnde das Erforderliche vorschlagen und einleiten.
Vermischte Nachrichten. Auszug aus einer
der Entdeckung der Aleutischen Inseln, nebst kurzer historischer Uebersicht des Pelzhandels. (Aus dem Russischen.) ü 4 (Fortsetzung.) “ Im ZJahre 1753 entdeckte Peter Baschmakoff in oͤstlicher Richtung verschiedne unbekannte Inseln, deren Lage er aus Mangel der dazu gehoͤrigen Kenntnisse nicht zu be⸗ stimmen vermogte. An einer dieser Inseln litt er Schiff⸗ atzung ward von den Einwohnern mit Pfeil⸗
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chronologischen Geschichte