1828 / 251 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 19 Sep 1828 18:00:01 GMT) scan diff

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Operationen vor Schumla, vom 15., 16. und 17. (27.

bis 29.) August.

Von dem 10. (22.) bis zum 13. (25.) August ist kein bemerkenswerthes Ereigniß bei Schumla vorgefallen.

In der Nacht vom 13. (25.) zum 14. (26.) August

machde der Feind zu gleicher Zeit einen Angriff auf unsere

beeiden Fluͤgel, und auf die Stellung, welche der General⸗

Lieutenant Ruͤdiger bei Eski⸗Stambul besetzt hielt. . Auf unserem rechten Fluͤgel gelang es dem Feinde, be⸗ guͤnstigt von einem heftig brausenden Sturme, seine Be⸗ wegung gegen eine unserer Redouten zu verbergen, und letz⸗ eceere fast ohne Schwertstreich einzunehmen. Gleich darauf ggriff die Tuͤrkische Reiterei, durch mehrere Colonnen regulai⸗ reer Infanterie und acht Stuͤck reitendes Geschuͤtz gedeckt, die fol⸗ ggende Redoute an, waͤhrend ein anderes Cavallerie⸗Corps unseren rechten Fluͤgel zu umgehen suchte. Dieser Angriff wurde aber von unseren Kosaken, welche von der Abtheilung der Jaͤger zu Pferde unterstuͤtzt wurden, abgewiesen. Das⸗ selbe Schicksal hatten die wiederholten Angriffe des Feindes auf unserer zweite Redoute; er wurde durch das Feuer, wel⸗ ches die benachbarten Redouten, so wie das 15te und 16te Jaͤger⸗-Regiment zu Fuß und ein Bataillon des Regiments Tambow, auf ihn richteten, zuruͤckgeworfen. Eine noch hinzukommende reitende Batterie entschied den Ruͤckzug und bald auch die Niederlage der Tuͤrken, welche die Flucht er⸗

griffen, die eroberte Redoute im Stich ließen, und hinter

den Mauern von Schumla Schutz suchten. Dennoch war es ihnen gelungen, die sechs Stuͤck Geschuͤtz, welche sie in der Redoute fanden, nach der Stadt zu bringen. Unser Verlust an diesem Punkte betrug 163 Todte und 424 Ver⸗ wundete. Unter Ersteren ist der General⸗Major Baron v. Wrede, Commandeur der dritten Brigade der 8ten Division. Er fiel in der von den Tuͤrken eroberten Redoute, als ein Opfer der Nachlaͤssigkeit, mit der er den ihm anvertrauten Posten bewacht hatte. Wir haben auch den Verlust des tapferen Obersten Efemiew zu bedauern, welcher das 15te Jaͤger⸗Regiment zu Fuß anfuͤhrte, und in dem Augenblicke siel, wo er sich an die Spitze seiner Soldaten stellte, um die vom Feinde bereits besetzte Redoute wieder zu nehmen. Auf unserem linken Fluͤgel griffen die Tuͤrken mit der⸗ selben Heftigkeit die aͤußerste Linke des 7. Corps an. Ihr Zweck schien zu seyn, sich des Dorfes Marasch und der Wagenburg so wie des bei jenem Orte befindlichen Hospi⸗ tals zu bemaͤchtigen; aber alle ihre Anstrengungen scheiter⸗ ten an der Tapferkeit der zwei Bataillone vom Regimente Ufa. Das erste Bataillon, welches zu wiederholten Malen von dem an Zahl sehr uͤberlegenen Feinde angegriffen wurde, hat 300 Mann an Todten und Verwundeten verloren. Auch hier fiel eine Kanone, nachdem sie demontirt worden, in die aͤnde der Tuͤrken. Bei Eski⸗Stambul endlich schlug der zeneral⸗Lieutenant Ruͤdiger den Feind, der ihn mit einem Corps Infanterie und Cavallerie angriff, mit bedeutendem Verluste des Letztern zuruͤck. In Folge dieser Gefechte fand der Feld⸗Marschall Graf Wittgenstein eine Concentrations⸗ Bewegung noͤthig, welcher gemaͤß General⸗Lieutenant Ruͤdi⸗ ger die Stellung von Eski⸗Stambul verließ, um sich den beiden, Schumla blokirenden Corps zu naͤhern. DerFeind saͤumte nicht, den Ruͤckzug des General Ruͤdiger zu benutzen, und warf am 16sten (28.) einige Verstaäͤrkung mit einem Trans⸗ port von Lebensmitteln auf der Straße von Tschali⸗Kavak

in jene Festung.

zow ein, welcher von Sr. Majestaͤt dem Kaiser statt

Fuͤrsten Menzikow mit dem Befehl der Belagerung z tragt war.

In der Nacht des 19. (31.) August machte der ze

einen Ausfall gegen die den rechten Fluͤgel unserer Linien theidigende Redoute, wurde aber von zwei Compagnien

Regiments „Herzog v. Wellington“ mit Verlust zurie

worfen. Dennoch machte er, als der Graf Woronzon

der Besichtigung der Werke an diese Redoute kam, einen i

Ausfall mit mehr Streitkraͤften, aber eben so wenigem solge. Die Tuͤrken verloren den genoͤthigt, noch vor der Ankunft ven die Flucht zu ergreifen. Indessen

unserer benutzte

feindliches Detaschement die Beschaffenheit des Terrm

und nahm eine feste Stellung vor unserer Rechten

Der Feind hatte an dieser Stelle 5 Fahnen aufgestelt;, Compagnie des Regiments von Mohilew, das der tuf

Capitain Paulow anfuͤhrte, erbot sich zur Eroberung e

ben, als der Graf Woronzow Freiwillige fuͤr diesen Am Mit einbrechender Nacht ruͤckte sie in tiefem 6 schweigen vor, stuͤrzte sich unversehens auf den Feind, die 5 Fahnen und machte einen großen Theil der die lung vertheidigenden Feinde mit dem Bajonette nieder.“ Kaiser hat dem Capitain Paulow das ehrenvoll vecze

aufrief.

St. Georgen⸗Kreuz ertheilt.

Am 18. (30.) Aug. schickte Admiral Greigh, der äh

ren hatte, daß die Tuͤrken in Neada jenseits Burgas, Arsenal gebildet, und daselbst einen bedeutenden Vam von Munitionen aller Art gesammelt haͤtten, 2 Fregat 1 Schloop und 1 Kutter, unter den Befehlen des H. manns Kritzky ab, um sich des Arsenals zu bemaͤchtigen, es zu zerstoͤren. Ein gluͤcklicher Erfolg kroͤnte die N gungen dieses Officiers. Ungeachtet eines heftigen N standes nahm er alle Tuͤrkischen Batterien, schleifte dieset nahm 12 Geschuͤtze von großem Kaliber mit, vernagen uͤbrigen oder zerbrach ihre Laffetten, und sprengte das! nal mit allen Pulver- und anderen Vorraͤthen in die Diese Waffenthat, welche einen neuen Glanz auf die des Schwarzen Meers wirft, wurde in dem kurzen Zei von 10 Stunden ausgefuͤhrt, und kostete uns nur 11 und 8 verwundete Matrosen.

Se. Maj. der Kaiser sind am 21. Aug. (2. Se von Odessa nach Varna abgegangen (S. Art. Odessa selbst sich das Garde⸗Corps unter dem Commando Sr. Hoheit des Großfuͤrsten Michael einfinden wird.

Ueber die, in der Hauptsache bereits bekannten . tionen des detachirten Kaukasischen Armee-Corps vom bis zum 28. Juli (28. Juli bis 9. August) enthäͤl Journal de St. Petersbourg folgendes Naͤhere. Die sischen Waffen sind in Asien mit neuem Erfolge g. worden. Nach der Einnahme von Kars marschirte der

neral⸗Adjutant Graf Paskewitsch von Erivan mit sh

Armee⸗Corps gegen die Festung Achalkalaky durch die Kette der Tschildyr-Berge, und kam am 23. Juli (4.] vor den Mauern derselben an, nachdem er alle Hinde der Oertlichkeiten uͤberwunden hatte. In der folge

Nacht wurden zwei Batterien errichtet, welche vom niet

Morgen an ein lebhaftes Feuer eroͤffneten. Dasselh schaͤdigte die Festung und brachte Bestuͤrzung unter die satzung, von welcher ein Theil entfloh, waͤhrend unsert

iel Mannschaft und

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ö1 a Ss lal jer, und unsere Truppen ruͤckten in die Stadt ein, wo

Kanonen, 1 Moͤrser und große Kriegs⸗ und Mund⸗ the fanden.

eber die Festung Achalkalaky theilt das Journal de St. bbourg aus der Tifliser Zeitung noch Folgendes mit: jese Festung liegt auf dem Gipfel eines schmalen Ge⸗ zwischen den steilen Ufern der beiden kleinen Fluͤsse ara⸗Tschai und Taparavan⸗Tschai, welche zwischen klippen hinfließen und in geringer Entfernung von der sich vereinigen, wo sie dann den Namen Achalkalaky⸗ annehmen. Von diesem Punkte gehen vier Wege on denen einer nach Kars, der andere nach Achalzyk, itte nach Tsalka und der vierte, der nur ein schlechter banen⸗Weg ist, nach Kartalinien fuͤhrt. Die Festung alaky besteht aus einem Viereck von steinernen Mau⸗ welche mit Schießscharten durchbrochen sind, und von und viereckigten Thuͤrmen vertheidigt werden. Im und Norden sind doppelte eiserne Thore angebracht, durch Thuͤrme vertheidigt werden, deren obere Stock⸗ mit Schießloͤchern versehen sind. Die Citadelle liegt zher als die Stadt, und alle ihre Thuͤrme haben zwei erke. Zwei von Stein gewoͤlbte Gaͤnge fuͤhren, einer r Citadelle nach Taparavan⸗Tschai, der andere aus der g nach Gendara⸗Tschali. In letzterer befindet sich eine ee, die in ein Hospital umgeschaffen worden ist, und 40 ‚deren Bewohner sich vor der Ankunft unserer Trup⸗ die Berge gefluͤchtet haben. In der Citadelle sind Holz⸗Magazine, ein Pulver⸗Magazin in einem steiner⸗ hurme, einige Wohnungen fuͤr die Garnison und eine atte unter dem Hauptthurm. ie Eroberung dieses Platzes ist fuͤr die Ruhe der an— den Provinzen Somchetien und Kartalinien von der Wichtigkeit. Vermoͤge ihrer Lage in dem vorsprin⸗ Winkel, welcher beide Provinzen trennt, machte sie Raͤubern, deren Schlupfwinkel sie war, leicht, fort⸗ d die Russischen Graͤnzen zu beunruhigen, und diese den zu verwuͤsten. In militairischer Hinsicht bietet die ng von Achalkalyk einige bemerkenswerthe Umstaͤnde nd die unerschrockene Besatzung verdient mit Recht zu werden. Die Vertheidiger der Festung, die sich nur 0 Mann beliefen, und wahrscheinlich aus den tapfer⸗ iegern im ganzen Achalzyk bestanden, hatten sich mu⸗ Achalkalyk eingeschlossen, nachdem sie die Einwohner vertrieben, und entschlossen, sich unter den Ruinen stung begraben zu lassen, hatten sie sich selbst alle keit zu einem Abzuge aus derselben abgeschnitten. von Erde und Steinen waren innen und außen vor horen aufgehaͤuft. Bei der Eroberung fand man allenen Tuͤrken in weißer Kleidung, ein Zeichen, sich dem Tode geweiht hatten. Laͤnger als zwei n hielten die Belagerten das furchtbare Feuer Batterien aus, welche kaum einen Flintenschuß weit Festung errichtet waren, und ein Bollwerk nach dem zertruͤmmerten. Sobald die Batterien schwiegen, an parlamentiren konnte, faßten sie neue Hoffnung rweigerten die Uebergabe. Wahrscheinlich hofften sie, folgenden Nacht durch das tiefe Flußbette des Tapa⸗ schai zu entkommen; andrerseits glaubten sie, daß die stuͤrmen wuͤrden, noch ehe alle Befestigungen zerstoͤrt sie hatten alle Vertheidigungsmaaßregeln getroffen,

8 8 e S serlichen Majestaͤten besahen in letzterer Stadt

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1 Majestaͤt die Admira⸗ litaͤt, die weitlaͤuftigen Werfte derselben, die zum Theil der Krone, zum Theil Privat⸗Personen (HH. Perowski und Serebrenny gehoͤren), das juͤngst erbaute Observatorium, das mit den schoͤnsten Instrumenten hinlaͤnglich versehen ist, und sich unter der Aufsicht eines gelehrten Astronomen befindet; das Karten⸗Depot, die Steuermanns⸗Schule und die Ar⸗ tillerie-Schule, die ein Local besitzt, das durch imposante Groͤße und architectontsche Schoͤnheit gleich ausgezeichnet ist. Die Ordnung, welche in allen diesen Anstalten herrscht, die zweckmaͤßige Einrichtung derselben, die Einfuͤhrung aller neuen Erfindungen, aller Huͤlfsmittel, deren Nutzen die Er⸗ fahrung bewaͤhrt, zeugen von der Anstrengung und dem Eifer der Marine⸗Vorgesetzten in Nikolajew und erwarben ihnen das vollkommene Wohlwollen Sr. Maj. des Kaisers.

Auf den Admiralitaͤts⸗Werften nahmen Ihre Majestaͤten zwei im Bau begriffene Schiffe von 64 Kanonen jedes, und ein unlaͤngst vom Stapel gelaufenes Linienschiff von 84 Kanonen, das auf der Werft des Hrn. Perowski erbaut war, desgleichen auch die noͤthigen Materialien zum Bau eines andern Dreideckers in Augenschein; auf der Werft des Hrn. Serebrenny besahen Sie eine Fregatte, Korvette und einige Transportschiffe. Der Schiffsbau auf den Pri⸗ vat⸗Werften macht der Industrie der Unternehmer und der Geschicklichkeit der dabei thaͤtig gewesenen Baumeister Ehre. Seine Majestaͤt der Kaiser haben mit nicht geringerem Vergnuͤgen die Verschoͤnerung bemerkt, welche der Stadt Nikolajew durch die neuen Gebaͤude und die Erweiterung des Ortes zugewachsen ist.

Ihre Majestat die Kaiserin hatten die Gnade, die fuͤr Matrosentoͤchter errichtete Schule zu besuchen, die mit vie⸗ len andern Einrichtungen dieser Art unter der heilbringenden Leitung Ihrer Majestaͤt der Kaiserin Mutter steht.

Nach gehaltener Heerschau uͤber die zwei Reserve⸗Ba⸗ taillone, unter dem Commando des General⸗Lieutenants Grafen Witte, traten Se. Majestaͤt nebst der Kaiserin die Ruͤckreise auf der Pacht Utecha wieder an, und trafen am 29sten um 4 Uhr Morgens wieder hier ein. 8

Ungeachtet des Verbots, Getreide aus den Haͤfen des Schwarzen Meeres auszufuͤhren, kommen fortwaͤhrend Ge⸗ treide-Aufkaͤufer nach Odessa. Der Grund davon ist die Theurung des Getreides in dem Auslande. Das Winter⸗ Getreide ist in vergangener Woche mit 10 Rubel 25 Kop. der Tschetwert, der Tuͤrkische Weizen mit 9 Rubel 25 Kop. 88 worden. Die Verkaͤufer haben den Preis noch ge-⸗

eigert.

Auf unserer Rhede sind am 1sten d. M. zwei Schiffe unter Oesterreichischer Flagge angekommen, die Brigantine „Furioso“ und der „Conte Porcia“, beide mit Ballast. Das erstere hat in 3 Wochen, das letztere in 6 Tagen die Fahrt von Konstantinopel hieher gemacht. ““

Gestern ist die Sardinische Brigg „il Fenomeno“, mit verschiedenen Getreide-Arten beladen, nach Konstantinopel abgesegelt. Die Sardinische Brigg „Maria Louise“”“ wird naͤchstens mit Waaren nach Konstantinopel abgehen. 1⁷

Frankreich. ie.

Paris, 12. Sept. Der Moniteur berichtet uͤber die Ankunft des Koͤnigs in Straßburg. In der Anrede, womit der Praͤsident des Handels⸗Tribunals Se. Maj. begrüßte, ließ derselbe folgende Aeußerung einfließen: „Wenn der Elsaß sich nicht aller der Quellen seiner fruͤheren Wohlfahrt

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zu erfreuen hat, wenn Ungluͤcksfaͤlle, die Ewr. Maj. nicht unbekannt sind und welche den Handel dieser Stadt schwver betroffen haben, die volle Theilnahme der Regierung bei se wesentlichen Leiden in Anspruch nehmen, so wird Ihnen, 928 . Sire, der Gedanke angenehm seyn, daß das Vertrauen un⸗-⸗ ter den Tritten eines Bourbons neu erwacht, und daß Ihre Gegenwart fuͤr alle Ihre Unterthanen die Morgenroͤthe einer gluͤcklicheren Zukunft ist.“ Der Koͤnig antwortete: „Mit Vergnuͤgen empfange ich den Ausdruck Ihrer Gesinnungen. Jedermann weiß wie groß der Antheil ist, den Ich an dem fuͤr das Gluͤck Meiner Unterthanen so noͤthigen Handels⸗ Verkehr nehme. Mit gleicher Sorge beschaͤftige Ich Mich und werde Ich Mich stets damit beschaͤftigen, und gluͤcklich werde Ich Mich schaͤtzen wenn es mir gelingt die etwa be-— stehenden Hindernisse, in so weit meine Pflichten und die Lage der Dinge es Mir erlauben, hinwegzuraͤumen. Ver⸗ doppeln Sie wo moͤglich Ihren Eifer in der Ausuͤbung Ihrer wichtigen Amts⸗Verrichtungen und halten Sie sich Meiner Theilnahme und Meiner Erkenntlichkett gewiß.“ Auch

der Praͤsident der Handels⸗Kammer, Herr Humann, aͤußerte

in seiner Anrede: „Der Elsaß leidet unter einigen gesetzlichen Bestimmungen, welche den Lauf seiner Wohlfahrt hemmen;

er giebt sich aber der Hoffnung hin, daß diese Hemmnisse

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r Sturm wuͤrde moͤrderisch gewesen seyn. Aber gegen rwartung setzte die Artillerie ihr zerstoͤrendes Feuer s die Besatzung, auf's Aeußerste gebracht, ihr Heil in icht suchte, und von den Mauern herabsprang, wo unserer Reiterei und Infanterie niedergemacht wurde.

1 Rußland. dessa, 3. Sept. Nach einem mehr als dreiwoͤchent⸗ Aufenthalte in Odessa haben Sich Se. Maäj. der Kai⸗ ern Abend auf der Fregatte Flora nach Varna ein⸗ Um 5 ½ Uhr ging das Schiff mit guͤnstigem Winde Segel, und war nach einer Stunde aus dem Gesicht. er Koͤnigl. Preuß. General⸗Major Graf von Nostiz t Seine Majestaͤt. e. Majestaͤt der Kaiser haben die Tage vom 25. bis ig. dazu benutzt, eine Stadt zu besehen, die von Tag an Bedeutung und Wohlstand zunimmt und die Anla⸗ Augenschein zu nehmen, die durch die Fuͤrsorge des Admi⸗ reigh in den letzten Jahren zu Stande gekommen sind.

feren Soldaten unter Anfuͤhrung des General⸗Major I. Osten⸗Sacken, sich in die Stadt stuͤrzten, und die darl findlichen Tuͤrken zwangen, die Waffen niederzulegen. Fluͤchtlinge wurden verfolgt und eine große Anzahl dels fiel von der Hand unserer Soldaten. Wir haben in! kalaky 14 Kanonen, 21 Fahnen und einen großen Von von Waffen und Munition erobert und 300 Gefangene macht. Unter letzteren befindet sich der Gouverneuk Provinz Achalkalaky, Muta⸗Bek, nebst vielen Offih und hoͤheren Beamten. Die Tuͤrken haben 600 Man Todten und Verwundeten verloren.

Der General⸗Major, Baron Osten⸗Sacken, wurde auf mit einem Detaschement gegen die Festung Gertz geschickt. In dem Augenblicke, wo unsere Reiterei auf umgebenden Hoͤhen erschien, ergriffen viele Einwohneg Stadt die Flucht, und die Besatzung gerieth in Bestuͤrz Der General⸗Major Osten⸗Sacken, diesen Umstann nutzend, gab dem Obersten Rajewsky Befehl, den Plat der Tartarischen Miliz anzugreifen. Bei seiner Ankunst ter den Mauern der Stadt begann der Oberst Unterhsten um 7 Uhr Abends schifften sich (wie bereits letzthin lungen mit den Aeltesten der Stadt, und bestimmte sie et worden) Se. Majestaͤt nebst Ihrer Majestaͤt der Kaise⸗ augenblickliche Uebergabe der Festung zu bewirken. Die V der Yacht Utecha ein und fuhren nach Nicolajew, 200 bewaffneten Einwohnern bestehende Garnison ging soöchstdieselben 2 Tage zuzubringen geruhten. Ihre Kai⸗

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Operationen vor Varnaꝗ. Eö“ MNiach dem Gefecht vom 9. (21.), in welchem der Fuͤrst Menzikow ungluͤcklicher Weise verwundet wurde, setzte man die Belagerungs⸗Arbeiten mit der groͤßten Thaͤtigkeit unter der Leitung des Chefs seines Generalstabes, des General⸗ es Perowsky, von der Suite Sr. Majestaͤt des Kai⸗

2 ers, ort.

In den Tagen des 11. 12. 13. und 14. (23. bis 26.) August wurde, trotz dem lebhaften Feuer der Belagerten ddie Sappe bis 80 Toisen von der Festung selbst (corps de la placc) vorpoussirt und eine neue Batterie von 5 Moͤrsern aangelegt und mit Geschuͤtz besetzt. Dieses Werk that solche MWMirkung und uͤberraschte die Garnison in solchem Grade, daß am Abend des 14. (26.), als die neue Batterie ihr Feuer eroͤffnete, das 13. und 14. Jaͤger⸗Regiment mit dem Baäajo⸗ nette die Contre⸗Approschen des Feindes nahme⸗n. Ueber

100 Tuͤrken blieben todt in ihren Tranchéen. 1 Am 15. und 16. (27. und 28.) fiel nichts von Bedeu⸗

men ruhig.

tung vor. Die Arbeiten der Sappe ruͤckten vor und wir befestigten alle des Schutzes beduͤrftigen Punkte unserer Linie. Am 17. (29.) traf der General⸗Adjutant Graf Woron⸗

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