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DSDas Dampfschiff Columbine, welches von London nach Boulogne ging, ist neulich auf einen Felsen geraunt, und fast gaͤnzlich zerstoͤrt worden. Die 250 Passagiere, welche
sich am Bord desselben befanden, sind gluͤcklicher Weise ge⸗
rettet worden. — Der Courier widerlegt einen im Morning⸗Herald ent⸗
haltenen Artikel, wonach die Gold⸗Mine zu Gongo Soco eingestuͤrzt Untersuchungen hat ich ein solches Ereigniß nicht zugetragen. — gh 889 Nachrichten aus Malta befand sich das Schiff Warspite am 12. August vor jener Insel. Es wurde repa⸗ rirt, um Sir Edward Codrington, den man taͤglich auf der Asia aus Alexandrien erwartete, nach England zuruͤckzubringen.
Aus Nord⸗Amerika wird naͤchstens die Brigg Suffolk mit und Geschenken zur Unterstuͤtzung der . öriechen abgehen.
8 g 2 n. Mocca melden, daß die Araber auf der
HOstseite des Rothen Meeres gegen die Tuͤrkei aufgestanden
sind, und ihr Joch abschuͤtteln wollen.
Am 16ten ist die Herzogin von Hamilton von Dover
nach dem Continent abgereist. 8 Laut Nachrichten aus Calcutta war in der Ostindischen albinsel in diesem Sommer die Cholera morbus mit un⸗
gewoͤhnlicher Heftigkeit verbreitet.
Am Dienstage fand eine Versammlung des Gartenbau⸗ Vereins statt.
Neulich ward zu Ehren des Hrn. Grant (fruͤheren Praͤ⸗ sidenten der Handels⸗Kammer) zu Inverneß ein großes Mit⸗ tagsmahl gegeben.
Sir E. Denny ist an der Stelle des verstorbenen Ober⸗ sten Cuff zum Parlaments⸗Mitgliede fuͤr Tralee erwaͤhlt worden.
Es sind Depeschen von Sir George Don aus Gibraltar vom 4ten eingelaufen. Es hatte sich zu Gibraltar ein boͤs⸗ artiges Fieber gezeigt, welches indessen nur wenige Todesfaͤlle zur Folge gehabt hat. Jedoch hatten die Spanier aus Furcht vor Ansteckung einen Gesundheits⸗Cordon gezogen. Mehrere reiche Einwohner flohen nach St. Roque und einige Juden nach Marseille. Beim Abgange der Depeschen war bereits alle Unruhe wegen der Krankheit verschwunden. — General Gudin, Commandeur der Franzoͤsischen Truppen zu Cadix, hat am 1sten Befehl erhalten, sobald von Rochefort aus Fahrzeuge mit Schuhen und anderm Bedarf anlangen wuͤr⸗ den, die Ruͤckreise nach Frankreich mit seinen Soldaten anzutreten.
Es sind Briefe von Hrn. Earle aus Neu⸗Seeland ein⸗ gegangen. Er und sein Freund, Hr. Shank, landeten zu Shukianga und wanderten, von den Haͤuptlingen jener Co⸗ lonie begleitet, durch die Insel bis zu der friedlichen Ansied⸗ lung an der Insel⸗Bai. Sowohl von dieser Bai, als auch von den interessantesten Punkten der noͤrdlichen Insel hat Hr. Earle Zeichnungen aufgenommen. Er wird sich nach den Salomons⸗Inseln begeben, um denjenigen Theil der Kuͤste aufzunehmen, welcher durch La Peyrouse's Schiffbruch so beruͤhmt geworden ist.
Die Schiffe Phoͤbe und Hoppett sind kuͤrzlich mit eini— gen der aus Brasilien zuruͤckgeschickten Auswanderer aus je— nem Lande nach Irland zuruͤckgekehrt.
Das Schiff der Vereinigten Staaten, Vincennes, be— suchte vor einiger Zeit die Insel Juan Fernandez (auf wel⸗ cher Robinson Crusoe gelebt haben soll) an der Chilesischen Kuͤste. Es befanden sich zwei Jankees und sechs Otaheitier auf der Insel. Der Boden ist außerordentlich fruchtbar.
Die Singapore⸗Chronicle meint, der Theil unseres Ver⸗ trages von 1815, welcher den Amerikanischen Handel mit unseren oͤstlichen Besitzungen auf Calcutta, Madras, Bom⸗ bay und Penang beschraͤnkt, werde haͤufig von den Amerika⸗ nern umgangen, welche mit Singapore heimlich Handel trieben. Haͤtten die Amerikaner die freie Erlaubniß, mit die⸗ sem Platze zu verkehren, so wuͤrde dies fuͤr die letzteren von großem Nutzen seyn.
Gestern Morgen wurden viel Geschaͤfte in Englischem und fremdem Weizen gemacht. Die Preise waren um volle 3 Shill. per Quarter hoͤher als am Montage. Fuͤr einige schoͤne Proben wurden von den Factoren 96 Shill. per Quar⸗ ter verlangt, und sie meinten dennoch, zu wenig zu fordern. Gerste und Hafer hielten sich zu den fruͤheren Preisen. An Weizen wurden in der vergangenen Woche 7,500 Quarter, an Gerste 1,150 Quarter, an Hafer 5,300 Quarter aus England; aus Irland: 1,200 Quarter Weizen, 400 Quarter Gerste, 11,900 Quarter Hafer: aus fremden Laͤndern: 9,800 Quarter Wei rter Hafer, 8,400 Saͤcke Mehl
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822 vn““ g e d e r 1 a n d e. Bruͤssel, 20. Sept. Die Generale von 8n van Geen werden mit Naͤchstem aus Java hier 8 Der vor einigen Monaten aus dieser Kolonie zurich Oberst Bischof ist zum General⸗Major ernannt wor wird bald wieder nach Batavia abgehen, um dort de Befehl der Niederlaͤndischen Armee zu uͤbernehmen, Der Marquis von Asche hat, wie es heißt, en an die Regierung uͤberlassen. Es soll zur Wohnung Prinzessin Mariane K. H. und den Prinzen Gustan des vormaligen Koͤnigs von Schweden, nach deren q lung, bestimmt seyn. 3 Amsterdam, 20. Sept. Auf die gestern zu gekommene Nachricht, daß Rußland im Begriff sen Vermittelung der hiesigen Banquiers Hope und Em⸗ neue Anleihe von 18 Mill. Gulden zu 99 pCt. mit 1 loͤsung in 37 Jahren, abzuschließen, waren fast alles Papiere und vorzuͤglich die Russischen, mit sinkenze sen; bei letztern betraͤgt die Differenz seit drei Tage Am gestrigen Getreide⸗Markt waren sehr schan ten Weizen gesucht, doch wenig vorhanden. Das N. hat hoͤhere Preise eingebracht. Roggen fand zu den Coursen guten Absatz. Gerste blieb unveraͤndert! Hafer wurden hoͤhere Preise angelegt. 13pfuͤndig bunter Polnischer Weizen galt Fl. 305. — 127pft Fl. 297. — 118 bis 120pfuͤnd. bunter Fl. 242 bisz 128pfüüͤnd. bunter Koͤnigsberger Fl. 260 im Vers 118 bis 119pfünd. Preußischer Roggen Fl. 156 biß 119 bis 120pfuͤnd. schoͤner dito Fl. 160 bis 162. — h Holsteinsche Gerste Fl. 135. — 107pfuͤnd. Koͤnighe 120. — 70pfuͤnd. Futter⸗Hafer Fl. 80. — Hafer wichts⸗Angabe Fl. 46. — Leinsaat blieb ohne Verz 103 pfüͤnd. Koͤnigsberger Fl. 202 ½. — 110pfuͤnd SHeut schland. Dresden, im September 1828. Seine Majestaͤt von Sachsen haben zum Gedaͤchtniß a October vorigen Jahres im ganzen Lande e mene Erbhuldigung, Medaillen in Gold und E. praͤgen lassen. Diese Huldigungs⸗Medaille enthib einen Seite das wohlgetroffene Brustbild Sr. Mi nigs Anton und Ihrer Maj. der hochseeligen Kim ria Theresia, und auf der andern Seite „Vaterhuld fuͤr Buͤrgertreue“ zwischen enm und Lorbeer-⸗Zweige, so wie unten am Rande hel „Dresden den 8ten, Freiburg den 10ten, Plem 13ten, Bauzen den 20sten, Leipzig den 24sten Oetis Zum Andenken und zu Bezeigung hoͤchster n Zufriedenheit mit den bei jener Gelegenheit erhaltn fachen Beweisen treuer Liebe und Ergebenheit, sie mehrere dergleichen Medaillen sowohl in Gold ale an verschiedene Individuen ausgehaͤndigt worden. Frankfurt a. M. 21. Sept. Die Wiener Eh tirungen, welche vom 15. — 17. Sept. hier eintraftn, nicht in dem erwarteten Verhaͤltniß zu den von hin gangenen steigenden Preisen der Effecten: man in nicht so rasch gefolgt. Die Reaction stellte sich st unserm Platz ein, der Cours ging mit jedem Tag th
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ruͤck und es entstand ein merklicher Stillstand in daf
noch so lebhaften Verkehr. Indeß blieben doch deer lanten aufs Steigen standhaft und zeigten keine List geben, vertrauend, daß die steigende Tendenz sich . der einstellen werde. Metall. gingen von 96 ¼ auf 9. Actien von 1324 auf 1320, Partial von 126 auf! ruͤck. Dabei war doch der Umsatz und zwar unm Baar in diesen Effecten noch ziemlich lebhaft. Auff ferung wurde nichts gemacht: es zeigten sich dazu 6 geber als Nehmer. In allen uͤbrigen Staats⸗Papie es still und ging sehr wenig um. — Am 18. Sept unveraͤnderte Course vom Ausland; dabei hatten die liten Festtag: so kam es, daß es im Papierhandel st Nur nach Metalliq. war einige Frage, alle uͤbrigen! ohne Umsatz. Am 19. und 20. Sept. kamen gem warten etwas niedrigere Notirungen von Wien und Die unguͤnstigen Zeitungs⸗Nachrichten von dem Ste Dinge auf dem Kriegs⸗Theater wirkten ebenfalls nac Metalliq. gingen auf 952 ½, Bank⸗Aktien auf 1315 Einige unserer Speculanten aufs Steigen maͤchten
tan mehrere Verkaͤufe, gleich als suchten sie in Zel Nutzen von den fruͤher gemachten billigen Einkaͤufen lisiren. — Andere gingen durch ansehnliche Promst
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die Seite der Bai 2 F 1““ — A “
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gung. Metallig. stehen 26 pCt niedriger und Bank⸗
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Haͤuser geneigt zeigten, zu den etwas gewichenen pr. comptant einzuthun, so blieben Oesterr. Effecten luß der Boͤrse willig begehrt. — Fuͤr Zeitkaͤufe we⸗
½ Fl. pr. Stuͤck hoͤher auf Lieferung in einem Mo⸗ pr. comptant. An effectiven Stuͤcken ist kein Man⸗ s baare Geld erhaͤlt sich im Ueberfluß. Im Wechsel⸗ var es im Lauf der Woche ziemlich lebhaft. London sterdam 2 Monat etwas weniger begehrt, als die Devisen. Disconto 3 pCt. Geld. mburg, 23. Sept. Vor Ankunft der Hollaͤndischen ch's Dampfboot waren die Fonds begehrt und stei⸗ Man bezahlte Actien mit 1108 und Daͤn. 61 v⅜. Mit traf die Nachricht vom Abschluß einer neuen, bei den Hope u. Comp. negocirten, Russ. Anleihe ein, wor⸗ onds matt und niedriger waren. In Amsterdam Fall nur geringe und bei den Russischen Effecten t. anzunehmen; die alte Hope'sche Anleihe siel je⸗ 101 ½ auf 99 3. — Am Lësten blieben die Fonds olgenden Coursen: 3pCt. Franz. Rente 73 ⅛¾; alte ufs. 99 ½; Hamb. Certif. 84 ¾ Engl. Russ. 87. a (sie standen vorher eben so); Metalliques 92 ½; 87 v⅞. Man kannte in Amsterdam den Fall der Con⸗ pCt., naͤmlich auf 88. — Die neue Russ. Anl. 8 Millionen Hollaͤndische Gulden in Obligationen Fl. und wird durch jaͤhrliche Verloosung al pari in e 37 Jahren abbezahlt. Man macht in Amsterdam neuen Anleihe à 99 pCt. Die 3 pCt. Rente in Pa⸗ sich sehr hoch, naͤmlich 74 Fr. 10 Cent. In Lon⸗ te man bereits die letzten Ereignisse bei Schumla Tod des General⸗Majors Wrede. Russ. waren in pCt. gefallen, auf 94. Consols 88. Daͤn. 64. Berlin nichts Neues und Course unveraͤndert; von isen 10999,. — Unsere Boͤrse endigte ziemlich fest. rr. Metalliq., den 30. Sept., 96 ½. 3. Partial⸗ esgl., 125 ⅞. Bank⸗Actien, desgl., 1105. Preuß. von 1818, desgl., 99 ½. Daͤnische 3pCtige Anl., Z4pCtige, desgl., 81 ½. Russ. Engl. Anl., desgl., 1I. Anl. Hamb. Certific. zu 5 pCt., desgl., 86 ⅞. Ctige Pfandbriefe, desgl., 85 . Norweg. 6 pCtige gl., 106 ¾. Hanndͤversche Loose, desgl., 129 ½. on heute zwischen Geld und Briefe. Amsterdam hrt mit 2 à 3 Cents uͤber Cours. Antwerpen zu Paris Geld. Petersburg fehlt bei Nachfrage. Valuten zu lassen. Spanien Geld und Portugal Italien stille. Dukaten à 105 ⁄ offerirt. Dis⸗
Ct. s, 2 Mon., 186 ¾. Bordeaux, 2 Mon., 186 3¾. 9, 2 Mon., 927. London, 2 Mon., 13 Mark *; kurz, 13 Mark 10 ½⅞ Schill. Madrid, 3 Mon., dir, 3 Mon., 91 ¾. Bilbao, 3 Mon., 91. Lissa⸗ kon., 33 7. Porto, 3 Mon., 33 ½. Genua, 3 Mon., orno, 3 Mon., 88 ¾. Amsterdam, 2 Mon., 35.30; 20. Antwerpen, 2 Mon., 35. 37; kurz, 35.22. en, 2 Mon., 210. Augsburg, 6 Wochen, 146. a. M., 6 Wochen, 146 &. Prag, 6 Wochen, 1453. Wochen, 145 ½. Triest, 6 Wochen, 146. Bres⸗ Pochen, 151 ½. Leipzig, 6 Wochen, 146 ½; Messe Gold 102 ⅞. Louisd'or 11 Mark 4 ½ Schill. und 14¼ Schill. Daͤnisch grob Courant 123 ½. Neue tel 128.
Spanien.
Journal du Commerce meldet aus⸗-Madrid vom
ber:
Koͤnigliche Familie wird sich am 18ten d. M. von dem Escurial begeben. Die Minister werden ab⸗ dorthin reisen, um mit dem Koͤnige zu arbeiten. unte Don Antonio Ugarte wird in Madrid erwar⸗ ell bereits in Bayonne seyn.
Erfinder und Inspector der neuen Lotterie, Herr anzohelen, wurde vorgestern in der Nacht beim egehen von zwei oder drei Personen angefallen, die bere, jedoch nicht toͤdtliche, Dolchstiche versetzten. ache soll die Ursache dieses Vorfalls seyn. Jene bespricht uͤbrigens nicht der Erwartung der Regie⸗ elche dieselbe ohne Zweifel aufheben und den In⸗
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rselben absetzen wird. — Der Minister der Justiz
Hauptpfeiler der
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und der Gnaden hat von dem geistlichen Capitel von Tuy 8 8 den General⸗Director
eine sehr energische Vorstellung gegen der Marine, Herrn Villavicencio, erhalten, weil der Letztere die Rechte der Fischer an den Ufern und der Muͤndung des Minho aufrecht erhaͤlt, von denen das Capitel einen Zehn⸗ ten fuͤr den Fischfang verlangt. Der General⸗Director wird in dieser Eingabe ein Atheist und ein Gottloser ge⸗ nannt. — Ein Spanisches Journal, das der Priester Se⸗ bastian Minano in Bayonne herausgeben wollte, und wozu er bei seiner letzten Reise nach Paris Erlaubniß erhalten hatte, wird wahrscheinlich auf Einsprache unseres Justiz⸗ Ministers nicht erscheinen duͤrfen. Eben so ist dem genann⸗ ten Geistlichen verboten worden, das Kreuz der Ehren⸗Legion zu tragen, wenn er nicht 3000 Realen zahlen will. Mit dieser Summe muß jeder Spanier die Erlaubniß, einen fremden Orden zu tragen, erkaufen. — Pariser Blaͤtter enthalten sehr ausfuͤhrliche Nachrichten uͤber den (von uns bereits gemeldeten) Aufstand der Gaͤrt⸗ ner in Saragossa; wir theilen daraus nachtraͤglich folgendes mit: Die Zwistigkeiten zwischen dem geistlichen Capitel und den Gaͤrtnern haben eine ernste Wendung genommen, und nur dem Benehmen unseres General⸗Capitains Saint⸗March verdankt man es, daß kein Blut dabei geflossen ist. Das geistliche Capitel gewann bekanntlich seinen Prozeß, und man war im Begriff, die Mobilien der Gaͤrtner zu verkaufen, um aus dem geloͤsten Gelde den Zehnten an das Capitel zu bezahlen. Am Morgen des fuͤr den Verkauf bestimmten Ta⸗ ges versammelten sich zaͤhlreiche Gruppen von Gaͤrtnern in den Straßen und auf den Plaͤtzen, waͤhrend andere sich an die Thore stellten, und die auf das Feld gehenden Tageloͤhner mit der Aeußerung zuruͤckhielten, daß Niemand fuͤr die geist⸗ lichen Herren arbeiten duͤrfe, so lange ihr Zwist mit densel⸗ ben nicht beigelegt sey. Um 8 Uhr Morgens erhielten die Haufen noch bedeutende Verstaͤrkungen und auch die Be⸗ wohner der Vorstaͤdte ergriffen die Parthei der Gaͤrtner. Mit großen Stoͤcken bewaffnet, und mit dem Geschrei: „Der Koͤnig lebe! keine Zehnten mehr fuͤr Gemuͤse!“ das sie mit fuͤrchterlichen Drohungen gegen den Bi⸗ schof begleiteten, zogen sie nach dem Platze, wo der Ver⸗ kauf statt finden sollte, und bald wurde der Volks⸗Aufstand allgemein. Der General⸗Capitain schickte den Hauptmann der Einones (Soldaten aus den Pyrenaͤen), welche beim Volke sehr beliebt sind, zu ihnen, um sie in Guͤte zur Ruhe aufzufordern. Die Aufruͤhrer aber beschlossen, Abgeordnete zu dem General⸗Capitain mit der Erklaͤrung zu schicken, daß sie nur dann sich beruhigen wuͤrden, wenn sie die Versiche⸗ rung erhielten, daß sie von dem Zehnten an das Capitel be⸗ freit werden sollten, und wenn der Verkauf ihres beweg⸗ lichen Eigenthums eingestellt wuͤrde. Der General⸗Capitain versprach, daß man ihre Beschwerden beruͤcksichtigen werde, worauf die Gaͤrtner jubelnd durch die Straßen zogen, und die Ruhe hergestellt wurde. Der Gerichtshof, der sich waͤhrend der Unruhen versammelte und wo der General⸗Capitain den Vorsitz fuͤhrte, hat keinen Entschluß gefaßt. Am Abend wagte kein Geistlicher, auf den Straßen zu erscheinen. Portygal. Das Journal des Débats meldet aus Lissabon, vom 3. September: Außer den Vorbereitungen zur Befestigung Lissabons und der Kuͤsten beschaͤftigte sich die Regierung auch noch da⸗ mit, das den Tajo beherrschende Fort von Belem und das nicht minder wichtige von Saint⸗Julien in Vertheidigungs⸗ Zustand zu setzen. Die in letzterem befindlichen Staats⸗Ge⸗ fangenen werden in das Schloß von Caseals, 5 Stunden von Lissabon gebracht. Ueber die Ursache dieser Maaßre⸗ geln herrschen unter unsern Politikern verschiedene Meinun⸗ gen; einige schreiben sie der Furcht vor einem Brasilianischen Geschwader zu. Der Herzog von Cadaval soll bei Dom Miguel um seine Entlassung aus dem Amte eines Premier⸗ Ministers und um die Erlaubniß, ins Ausland zu reisen, angehalten haben. Dieses Geruͤcht wird einigermaßen durch Reise⸗Anstalten bestaͤtigt, die man im Palast des Herzogs bemerkt. In diesem Falle wuͤrde die eigentlich Miguelistische Parthei ihres Oberhauptes entbehren. Der erste Kammer⸗ herr Dom Miguel's, Marquis von Bellas, fruͤher ein gro⸗ ßer Guͤnstling desselben, ist entfernt worden. Er unter⸗ stuͤtzte den 1“ Cadaval thaͤtig und war ein Mi n.
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