1828 / 259 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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In vielen Doͤrfern und Staͤdten versammelt sich der Poͤbel,

zum Theil mit gruͤnen Baͤndern und Tuͤchern geschmuͤckt, und stoͤßt furchtbare Drohungen gegen die Orange⸗Parthei aus. Zu Caher stellten sich die Unruhestifter dem Hause des Grafen Glengall (eines Protestanten) gegenuͤber auf und

riefen: „der Tag der Wieder⸗Vergeltung sey nahe; die schaͤnd⸗ lichen Orangisten seyen geschlagen.“

Hr. O'Connell hat ein sehr langes Schreiben an Hrn. Hunt gerichtet, welches sich auf einen von Letzterem gegen ihn in einem Morgenblatte gemachten Angriff bezieht. „Sie haben mir,“ heißt es darin, „ein gut Theil Schwaͤrze zuge⸗ dacht, ohne auch nur im Geringsten die Polier⸗Buͤrste zu gebrauchen.“

Neulich ward am Bord des Schiffes San Josef im Hafen zu Plymouth ein glaͤnzender Ball gegeben.

Am Freitag Abend ward zu Edinburg dem General⸗Major David Stuart, welcher bald abreisen wird, um das Gouver— nement von St. Lucia zu uͤbernehmen, von dem Schottischen Hochlands⸗Club ein glaͤnzendes Gastmahl gegeben.

Nach einem von der Times mitgetheilten Geruͤcht uͤber die letzten Ereignisse in Madeira, sollten die Constitutionnel⸗ len, obgleich General Valdez sich auf ein Englisches Schiff gefluͤchtet, sich doch im Innern der Insel und in den Ber— gen zu hartnaͤckigem Widerstande vorbereiten, wodurch die bei Funchal ans Land gestiegenen Miguelisten entweder ge⸗

noͤthigt werden wuͤrden, die Insel zu verlassen, oder sich mit den Anhaͤngern Dom Pedro's zu verbinden.

Im Globe vom 18. liest man dagegen Folgendes: „Gestern ver⸗ breitete sich hier ein Geruͤcht, welches, von einer Menge Ein⸗ zelnheiten begleitet, ganz darauf berechnet war, Hoffnungen uͤr die Wieder-Erlangung der Insel Madeira Seitens der Constitutionnellen zu erregen. Wir wundern uns, daß ein

wegen der Genauigkeit und gesunden Beurtheilungskraft sei⸗ ner Correspondenten ausgezeichnetes Morgenblatt (die Times) diesem Geruͤchte irgend einen Werth beilegen konnte, und fuͤrchten, daß dasselbe auch nicht im Geringsten gegruͤn⸗ det sey. So viel wir erfahren haben, ist in der City kein einziges, mit Madeira in Verbindungen stehendes Handlungs⸗ haus von einiger Bedeutung, welches nicht von seinen Cor— reespondenten alle Einzelnheiten uͤber die Uebergabe der Insel an Dom Miguel's Armee erfahren haͤtte; es ist wahr, daß nur wenige Details angegeben werden, aber die Thatsachen vereinigen sich entschieden dahin, daß die Truppen am 23sten landeten, am folgenden Tage in die Hauptstadt Funchal ein— zogen, und daß Alles ruhig war. Alle Englischen und Por⸗ tugiesischen Bewohner, welche sich an Bord der im Hafen liegenden Schiffe gefluͤchtet hatten, stiegen am 25sten wieder ans Land. Kein Exceß irgend einer Art ist vorgefallen, alle Einwohner sind in ihre Behausungen zuruͤckgekehrt, der neue Gouverneur hat den dort ansaͤssigen Englaͤndern und Portugiesen die staͤrksten Versicherungen gegeben, daß er sie beschuͤtzen werde, und bei allen Zusammenkuͤnften hat er den Wunsch ausgesprochen, alle Streitigkeiten auszugleichen. Nur drei Personen sind verhaftet worden. Dies sind Portugie⸗ sen, welche an den letzten politischen Ereignissen thaͤtigen Antheil genommen haben, der eine ist der Befehlshaber der Festung. Man erwartete indeß, daß sie Alle wieder freige⸗ lassen werden wuͤrden. Der bisherige Gouverneur Valdez befand sich mit seiner Familie am Bord des Englischen Fahr⸗ zeuges Alligator.“ (Vergl. uͤbrigens Artikel Portugal.)

Das Schiff Madagascar, von 46 Kanonen, Capitain Spencer, wird abgehen, um unsere Escadre im Mittelmeer zu verstaͤrken.

Das Versammlungshaus zu Bermuda sollte am 16. August zusammen kommen. Die Nachrichten uͤber die Erndte zu Halifax lauten hoͤchst unguͤnstig.

Nach den letzten Meldungen aus Buenos⸗Ayres ward dort ein Franzoͤsisches Schiff mit 20 Kanonen und 220 Mann als Pirat ausgeruͤstet. 8

FSeutschland 8

Vom Main, 22. Sept. Der Schwaͤbische Mercur mel⸗ det aus Offenbach vom 17. Sept.: Die Fuͤrsorge unserer Regierung, Offenbach zu einem Niederlags⸗ Platze fremder und einheimischer Handels⸗Waaren zu erheben, ist, wie die gegenwaͤrtigen Resultate zeigen, von dem besten Erfolg ge⸗— kroͤnt worden, und gewaͤhrt uns nur eine noch erfreulichere Aussicht in die Zukunft. Bereits gleichzeitig mit der Geleits⸗ Woche der benachbarten Frankfurter Messe hatten mehrere der hier anwesenden Verkaͤufer von Wollen⸗Fabrikaten ihre Lager so gaͤnzlich geraͤumt, daß sie frische Vorraͤthe sich nach⸗ kommen zu lassen, fuͤr rathsam erachteten. In der juͤngst verflossenen Woche ging es nicht minder lebhaft am Leder⸗ Markte zu. Im Allgemeinen aber haben nicht bloß saͤmmt⸗ liche dermalen hier anwesende Handelsleute ihre jetzigen Ge⸗

fuͤrchten

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1— G die naͤchsten Frankfurter Messe wieder in Miethe genommen, sondern es sin bereits fuͤr jenen Zeitpunkt Bestellungen von Seiten rer Handelsleute, die dort den Platz noch nicht bezvge ten, gemacht worden. Unsere Local⸗Behoͤrden beesfn die zweckmaͤßigsten Einrichtungen zur Erleichterung ze sigen Verkehrs fuͤr die Zukunft zu treffen und habh diesem Zweck die noͤthigen Notizen von den d hier anwesenden Gaͤsten eingezogen. Auch von 6 der Regierung erwartet man noch fernere Begünf gen fuͤr den Handel des Platzes, wo sich nunmechr nur fuͤr die Haͤuser⸗Besitzer, sondern auch fuͤr diejenige der Einwohner, die seither an Nahrungslosigkeit litte die jetzt als Markthelfer, Ablader, Schiebkaͤrner ven werden, eine ganz neue Erwerbs⸗Quelle eroͤffnet hat. rere neue Laͤden sind bereits im Bauen begriffen mn viele andere sollen demnaͤchst eingerichtet werden. tung der freien Stadt Frankfurt begleitet die Mim des vorstehenden Artikels mit folgender Bemerkung: . glaubt man, daß die neuen Handels⸗Verhaͤltnisse der Offenbach genutzt, det haben.

aber der Stadt Frankfurt nicht,

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Wien, 20. Sept. Bei dem seit einigen Tagg Bessern eingetretenen Witterungs⸗Wechsel sind die ”- der neuerdings ins Lager bei Traiskirchen eingeruͤckten! pen wieder fortgesetzt worden. Gestern war Cavalle noeuvre und heute Production von 2 Infanterie⸗Ne tern und 2 Jaͤger⸗Bataillons. Morgen Sonntags⸗ das Wetter guͤnstig bleibt, ist große Kirchen⸗Parade un morgen Feld-Manoeuvre, wozu die hiesige Besatzun ruͤckt, und die Wachen mittlerweile (wie schon vorigeng tag) vom Buͤrger⸗Militair bezogen werden. Kuͤnftigat

stag soll der Abmarsch der Truppen aus dem Lager 1

6 Spanien. Cadix, 4. Sept. Das Franzoͤsische Fahrzeug ist in den hiesigen Hafen eingelaufen. Der Capitaine er sey an der Kuͤste der Barbarei einer Corsaren⸗Be gegnet, die ihm in Spanischer Sprache befahl, die aufzuziehen. In der Besorgniß, daß es ein Algh Fahrzeug seyn moͤchte, habe er es nicht gethan, vielm guͤnstigen Wind benutzt, um das Weite zu gewinnenl Corsar, der eine gekaperte Brigg nicht fahren lasen h verfolgte ihn nicht.

Nach den neuesten Briefen aus Havana (von ie sten Tagen des August) hat Admiral Laborde die Eme des Barradas, welche von der Kriegs⸗Fregaͤtte Restme escortirt wurde, am Cap San-Antonio getroffen. glaubte, sein Geschwader werde sich nach dem Ufer dal péche in der Provinz Yucatan, oder nach dem Spme Antheile von San⸗Domingo wenden. 11““

Ein Privat⸗Brief aus Lissabon vom 8. Sept. (I Londoner Blatte) enthaͤlt Folgendes: Man kann sichl Begriff von dem Enthusiasmus machen, den die 1. der Koͤnigin (naͤmlich der Donna Maria da Gloria braltar) hier erregt hat, trotz der Polizei, deren mm Patrouillen zu Pferde und zu Fuß mit gezogenen Sch tern und geladenen Flinten jeden Voruͤbergehenden im fassen, um wo moͤglich die Gefuͤhle seines Herzens spaͤhen. Die Bank⸗Directoren, denen man mit da faͤngniß gedrohet hat, wenn sie die Bank laͤnger in tigkeit ließen, haben sich zu der Bekanntmachung gul gesehen, daß sie Morgen wieder anfangen wuͤrden,” Geschaͤfte zu machen.

Durch ein, noch nicht publicirtes, Deeret hat Don guel, mit einem Federzuge, alle der hier etablirten D boot⸗Gesellschaft bewilligten Patente und Privilegien ve tet. Diese willkuͤhrliche Handlung ist nicht nur ungn sondern auch verderblich fuͤr die Unternehmer, da die 0 schaft bisher im Vertrauen auf ein 14 jaͤhriges Privlt gehandelt hat, und jetzt nicht nur die Fahrt nach! aufgeben, sondern sich auch alle Lasten und Verordul gefallen lassen muß, denen die uͤbrigen Fahrzeuge unten fen sind. Im Eingange des Decrets sind keine N. gruͤnde angefuͤhrt; muͤndlich aber giebt man als Ursache daß die Dampfschifffahrt eine gefaͤhrliche Englische Frit rer⸗Erfindung sey, an der Hr. John Doyle Theil haͤtt

Es wird in aller Eile eine zweite Expedition, aus Mann bestehend, nach Madeira vorbereitet, da man

scheint, daß die dahin gesandte n nicht

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ich seyn moͤchten die Insel zu behaupten, indem die ge⸗ dort anwesende Macht sich in die Gebirge zuruͤckgezo⸗ at. In unsern noͤrdlichen Provinzen haben sich Guerillas zu Gunsten Dom Pedro's gezeigt. Italien. öe Curin, 19. Sept. Mit jedem Tage verschoͤnert sich e Stadt durch neue Bauten, die theils von der Regie⸗ theils von Privat-Leuten unternommen werden, und wird sie den schoͤnsten Hauptstaͤdten Europa's gleich⸗ en. Auf Kosten des Staatsschatzes sind die Facçaden iöniglichen Athenaͤums und der Akademie der Wissen⸗ in vollendet worden. Letztere hat zwei Pavillons nach nungen von Guerini erhalten, welche das reiche, dem Drovetti abgekaufte, Aegyptische Cabinet aufnehmen Auch die St. Philipps⸗Kirche, welche der Architect a begonnen hatte, ist durch die Freigebigkeit des Koͤ⸗ nd des Prinzen von Carignan vollendet worden. Das inzial⸗Collegium in dem fruͤheren Kloster der Paulisten ges der groͤßten und wohlgeordnetsten in ganz Italien. em Senats⸗Pallast, der vor 50 Jahren angefangen und schon wieder in Truͤmmer verfiel, sind die Archi⸗ in voller Thaͤtigkeit fuͤr den Wiederaufbau; er erhaͤlt Facade von Granit⸗Saͤulen und wird gewiß einer der ten Tempel der Gerechtigkeit seyn. Die Fagade des Arse⸗ wo die reitende Artillerie und der Train befindlich sind, ald beendigt seyn. Die Kirche Unserer lieben Frauen, deren ung von der Municipalitaͤt bei dem Einzuge des Koͤ⸗ am 21. Mai 1824 beschlossen wurde, steigt der Po⸗ e gegenuͤber empor; sie wird, nach dem Pantheon in gebaut, von der Po⸗Straße und dem Schloßplatze esehen, einen schoͤnen Anblick gewaͤhren. Die steinerne, inem einzigen Bogen bestehende Bruͤcke uͤber die Doire an Kuͤhnheit der Architektur nur von der beruͤhmten „Bruͤcke in Venedig erreicht. Auch die Privatleute, Erlassung einiger Abgaben und das Beispiel der Re⸗ germuthigt, arbeiten mit Emsigkeit an der Verlaͤnge⸗ mehrerer Straßen. Am Ende der Po⸗Straße erhebt bie durch Zauberei, der große und praͤchtige Emmanuel⸗ von Roͤmischen Arkaden umgeben. Schoͤne Privat⸗ de zieren, wie in Paris, unsere Boulevards. Turin heute 30,000 Einwohner mehr fassen, als im Jahre und seine Bevoͤlkerung betraͤgt uͤber 120,000 Einwohner. Tuͤrkei und Griechenland. Der Oesterreichische Beobachter enthaͤlt folgende Mit⸗ agen: Schreiben aus Korfu vom 1. September. Vorgestern August Abends gegen 9 Uhr kehrte der Lord⸗Ober⸗ issair, General Adam, welcher sich am 26sten am Bord Fonischen Dampfschiffes nach Zante eingeschifft hatte, een Englischen Vice-Admiral Sir Pulteney Malcolm st zu sprechen, wieder hieher zuruͤck. Wie verlautet, beneral Adam, nachdem er Sir P. Malcolm zu Zante getroffen hatte, sich nach Navarin, wo dieser Admiragl efand, begeben, und dort die Admiraͤle de Rigny und en gefunden haben, die mit einer bedeutenden Anzahl Kriegsschiffen (man giebt deren Zahl auf 28 an) im nvon Navarin vor Anker gelegen haͤtten. . Bald nach der Ruͤckkehr des obbesagten Dampfschiffes itete sich hier die Nachricht, daß Sir Eduard Codring⸗ von seiner nach Alerandrien unternommenen Fahrt be⸗ wieder in die Gewaͤsser von Navarin zuruͤckgekehrt sey. e Sendung nach Alexandrien soll zum Zwecke gehabt den Vice-Koͤnig von Aegypten zu bewegen, seinen zu beauftragen, Morea zu raͤumen, und allen in sei⸗ Gewalt befindlichen Griechischen Gefangenen die Frei⸗ zu schenken. Mehmed Ali soll die Vorschlaͤge des Ad⸗ Codrington angenommen, und ihm ein Schreiben an

h Sohn Ibrahim uͤbergeben haben, worin er demselben

lt, nach Aegypten zuruͤck zu kehren, und ihm die zu die⸗ Ruͤckkehr noͤthigen Schiffe zu senden verspricht. Es heißt, Eduard Codrington habe nach seiner Ruͤckkehr aus ndrien in die Gewaͤsser von Navarin die Fregatte d nach Patras abgefertigt, wo Ibrahim⸗Pascha sich ge⸗ aͤrtig befindet, um ihm das Schreiben seines Vaters zu eben, und ihn einzuladen, zu einer Unterredung mit (Admiral Codrington) nach Navarin zuruͤck zu kehren. estern Nachmittags gegen 3 Uhr schiffte sich Graf eminot am Bord der Fregatte Juno ein. Herr von

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Ribeaupierre hatte sich bereits in der Nacht vom 30. auf den 31sten v. M. an Bord der Fregatte Constantin begeben. Das hiesige Fort und die hier vor Anker liegende Kaiserl. Oesterreichische Korvette Adria (die vor einigen Tagen aus Vurla angelangt war) gaben waͤhrend der Einschiffung des General Guilleminot Artillerie⸗Salven, welche von der Fre⸗ gatte Juno erwiedert wurden. Auch Herr von Ribeaupierre wurde durch Artillerie⸗Salven der Korvette Adria begruͤßt, die von der Russischen Fregatte gleichfalls erwiedert worden sind. Nach 3 Uhr gingen die beiden Fregatten, jedoch bei widrigem Winde, nach dem Archipelagus unter Segel. Die am 30sten v. M. von Navarin hier eingetroffene Russische Brigg Ochta lichtete gleichzeitig die Anker, und folgte den beiden Fregatten. Hr. Stratford⸗Canning war bereits in der Nacht vom 25sten auf den 26sten v. M. am Bord der Eng⸗ lischen Fregatte Talbot, uͤber Zante, wo er sich einige Tage aufhalten wollte, ebenfalls nach dem Archipelagus abgegangen.

Schreiben aus Korfn vom 9. Sept. Das gestern von den suͤdlichen Inseln dieser Staaten hier eingetroffene Dampf⸗ schifnf Sir Frederick Adam, bringt Briefe aus Zante vom 4ten und 6ten d. M., welchen zufolge die Franzoͤsische Ex⸗ pedition, mit 8000 bis 9000 Mann Landungs⸗Truppen am Bord, am 28. und 29. Aug. zu Petalidi (im Golf von Ka⸗ lamata) angelangt ist. Die Truppen wurden, obgedachten Briefen zufolge, sogleich ans Land gesetzt, und von den von den nahen Gebirgen herabgestroͤmten Bewohnern jener Ge⸗ gend mit vielen Freudensbezeugungen aufgenommen. Ei⸗ nige aus der Morea zu Zante angekommene Barkenfuͤhrer versicherten, Ibrahim⸗Pascha habe (vermuthlich in Folge der an ihn ergangenen Einladung des Admiral Codrington) Pa⸗ tras verlassen, um uͤber Pyrgos nach den Messenischen Fe⸗ stungen zuruͤckzukehren. Waͤhrend des Marsches haͤtten seine Truppen den Griechischen Einwohnern nicht das geringste Leid zugefuͤgt, auch alle Lebensbeduͤrfnisse, die ihnen von Letzteren, wie auch fruͤher schon, so lange Ibrahim sich in Patras befand, geliefert wurden, puͤnktlich bezahlt. In ei⸗ nem Engpasse seyen fuͤnf Aegyptier von den im Hinterhalte versteckten Griechen getoͤdtet worden, ohne daß Ibrahim des⸗ halb irgend Repressalien gegen die Griechen gebraucht habe. Ein gewisser Ullo, einer der Verpflegungs⸗Commissaire der Truppen Ibrahims, welcher von Modon mit einer Ladung Erz, Kupfer und altem Eisen zu Zante angekommen war, versicherte, es seyen vierzig Aegyptische Transportschiffe zu Modon eingetroffen, um Ibrahims Truppen daselbst an Bord zu nehmen.

Gestern Nachmittags traf der zum Russischen Agenten bei der Griechischen Regierung bestimmte Graf Bulgari am Bord der Paͤpstlichen Goelette Concordia, Capitain Burat⸗ teri, von Ancona in vier Tagen hier ein, und wird morgen mit dem Jonischen Dampfschiffe nach Zante abgehen. Außer dem Kaiserlich Russischen Hofrathe Grafen Panin, reist auch der Russische Faäͤhnrich Sassanoff mit dem Grafen Bulgari. S Columbien.

DDie Carthagena⸗Zeitung giebt den (wie es heißt, mit 4000

Unterschriften versehenen) Beschluß einer großen am 13. Juni zu Bogota, unter dem Vorsitz des Provinzial⸗Intendanten statt gehabten Versammlung der Civil⸗, Municipal⸗ und geistlichen Autoritaͤten, woran auch die Familien⸗Vaͤter aus der Stadt und deren Nachbarschaft Antheil genommen haben. In diesem Beschluß wird gesagt: Da sich die Nation in einer schwie⸗ rigen Lage befindet, indem sie im Suͤden von Seiten Peru's und im Norden von Seiten der Spanier in Cuba mit Krieg bedroht wird; da die Versammlung von Ocanna weder die Mehrzahl noch die Wuͤnsche der Nation repraͤsentirt; und da man hauptsaͤchlich in der gegenwaͤrtigen Crisis einer starken und kraͤftigen Regierung bedarf; so beschließt dieser und aͤhnlicher Ursachen wegen die Versammlung: 1) daß wir auf keine Weise irgend einer Verordnung der Versamm⸗ lung von Ocanna Folge leisten wollen, da sie den Willen der Nation nicht repraͤsentirt; 2) daß wir mithin, indem wir die Versammlung als ungesetzlich betrachten, die Voll⸗ machten unserer zu derselben abgeordneten Deputirten auf⸗ heben, und selbige Deputirte nach Hause berufen; 3) daß dem Befreier⸗Praͤsident ausschließlich die Ober⸗Verwaltung der Republik uͤbertragen werde, mit unbeschraͤnkter, von uns garantirter, Vollmacht, alle Geschaͤftszweige so zu organi⸗ siren, wie es ihm beliebt, auf daß die Uebel, von denen die Republik heimgesucht ist, geheilt, ihre Einheit erhalten, ihre

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