1828 / 260 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

fern das Leben verloren. Der General⸗Major Perowskin

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ist durch einen Schuß verwundet worden. 88 Frankreich. 1

Paris, 21. Sept. Der Koͤnig ist vorgestern Nach⸗ mittag um 3 Uhr von seiner Reise nach den oͤstlichen Pro⸗ vinzen im besten Wohlseyn wieder hier eingetroffen und hat sich sofort nach St. Cloud begeben, wo Er um 5 Uhr an⸗ langte und beim Aussteigen aus dem Wagen von dem Dau⸗ phin, dem Herzoge von Bordeaux, dessen Schwester und den großen Hof⸗Chargen empfangen wurde. Ueber die Reise Sr. Majestaͤt enthaͤlt der Moni⸗ teur nachtraͤglich noch Folgendes. In Troyes verfuͤgte der Koͤnig Sich am 18ten Morgens um 9 Uhr zur Messe nach der Cathedrale, wo Er von dem Bischofe empfangen wurde. Nach Beendigung derselben begaben Se. Maj. Sich zu Fuß durch einen Theil der Stadt nach dem Hospitale, und nahmen demnaͤchst eine Ausstellung von den Erzeugnissen des Ge⸗ werbfleißes des Departements in Augenschein. Gegen Mit⸗ tag verließ der Koͤnig Troyes. An der Graͤnze des Depar⸗ tements der Seine und Marne fanden Se. Maj. den Praͤ⸗ fekten, den commandirenden General der Provinz und den Unter⸗Praͤfekten von Provins. Eine halbe Meile vor der Stadt war das daselbst in Garnison liegende Garde⸗Jaͤger⸗ Regiment aufgestellt, unter dessen Geleit der Koͤnig um 5 Uhr vor den Thoren von Provins anlangte. Unter einem Triumphbogen wurden Se. Maj. von dem Maire mit einer kurzen Anrede begruͤßt. Der Einzug erfolgte in einem offe⸗ nen Wagen; die Straßen, welche der Zug beruͤhrte, waren mit Laub⸗ und Blumengewinden geziert. Im Unter⸗ Praͤfektur⸗Gebaͤude stiegen Seine Majestaͤt ab, und empfin⸗ gen sofort die Civil⸗ und Militair⸗Behoͤrden, von denen die vornehmsten zur Tafel gezogen wurden. Abends beehrte der Monarch einen Ihm zu Ehren von der Stadt gegebenen Ball mit Seiner Gegenwart. Auch im Freien wurden auf den schoͤn erleuchteten oͤffentlichen Spatziergaͤn⸗ gen von dem Volke Taͤnze aufgefuͤhrt. Am folgenden Mor⸗ gen um 9 Uhr verließen Se. Maj. diese Stadt, nachdem Sie das Garde⸗Jaͤger⸗Regiment gemustert hatten. An der Graͤnze des Seine⸗Departements hatten Sich der Praͤfekt Graf von Chabrol und der Polizei⸗Praͤfekt Herr von Bel⸗ leyme nebst ihren Unter⸗Behoͤrden, so wie das noch versam⸗ melte General⸗Conseil des Departements eingefunden. Der Praͤfekt bewillkommnete den Koͤnig mit folgender Anrede: „Sire, Ihre Reise unter Ihren Voͤlkern der Provinzen ist nichts als eine Reihefolge von Festlichkeiten gewesen. Ue⸗ berall sind die Herzen Ihnen entgegen geflogen, uͤberall sind Sie auf Ihrem Wege von dem freudigen Rufe der Liebe und Erkenntlichkeit begruͤßt worden. Gluͤcklich der Koͤnig, der nur fuͤr seine Unterthanen lebt, der die Gabe, ihnen zu gefallen und ihre Gluͤckseligkeit zu sichern, in so hohem Grade besitzt! Gluͤcklich das Land, fuͤr welches der Thron die Quelle so vieler Wohlthaten, so großen Gluͤckes ist! Moͤchte dagegen auch der Anblick unserer Wohlfahrt und das Schauspiel der allgemeinen Freude die kostbaren Tage Ewr. Majestaͤt verjuͤngen und verschoͤnern. Dies ist der Wunsch, den die Behörden des Seine⸗Departements Ih⸗ nen in dem Augenblicke auszudruͤcken kommen, wo, nachdem Sie jene fuͤr Sie mit Laub und Blumen geschmuͤckten Dorfschaften durchreist sind, Sie im Begriffe stehen, in Ihren Fuͤrstlichen Pallast zuruͤckzukehren.“ Der Koͤnig erwiederte: „Die Reise, von der Ich komme, hat Mich mit lebhafter Zufriedenheit erfuͤllt, da Ich gesehen habe, wie der Ausdruck des Gluͤckes sich auf allen Gesichtern malt, alle Herzen belebt. Im vorigen Jahre besuchte Ich Meine noͤrdlichen Provinzen, in diesem Meine oͤstlichen; uͤberall heabe Ich dieselbe Gesinnungen, dieselbe Aufnahme gefunden. Dies macht Mich, Ich darf es sagen, gluͤcklich, da jene Ge⸗ sinnungen Mir beweisen, daß Meine Bemuͤhungen fuͤr das GHluͤck Meines Volkes, und fuͤr die Wohlfahrt und den Ruhm Frankreichs, nicht eitel und unnuͤtz sind. Ihnen widme Ich alle Meine Gedanken. Sie sind die liebste, die einzige Beschaͤftigung Meines Lebens. Es freut Mich, Sie, meine Herren, und diese Hauptstadt wiederzusehen, die Mir so wichtige Dienste geleistet, Mir so viele Beweise von Liebe und Anhaͤnglichkeit gegeben hat. Das Andenken an dieselbe

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2g 5 Fn ni erloͤschen. daß sie Mir zu theuer sind, als daß Ich sie je vergessen 28 koͤnnte.“ Gruͤnbelaubte L üra deh forcnl b in 88 kleinen Ortschaften, die der Koͤnig zu beruͤhren hatte, auf⸗ gerichtet worden, und fast alle Haͤuser waren mit Festons unnd Blumen⸗Kraͤnzen behangen. Der Minister des Innern ist gestern Nachmittag um 2 Uhr hier eingetroffen. V Der Koͤnig hat dem Depart Aisne die Statu

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Seyen Sie versichert,

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Racines geschenkt; sie soll in Ferté⸗Milon, dem verden. Zur N tung der Kosten hat das General⸗Conseil eine Sun

orte des großen Dichters, aufgestellt werden.

4000 Fr. ausgesetzt.

gen und der diesjaͤhrigen Reise Sr. M. aufzustellen erzaͤhlen, welcher sich bei

senden uͤberall geaͤußert hat. Diesmal ist der Fre

weiber die Patrizier zur Erde bestatteten. ist aufrichtig und einstimmig gewesen. Die An des Elsasses, welche sich auf allen Straßen m Koͤnig draͤngten und ihm ein langes Leben wie wußten sehr wohl warum sie dies thaten. Sei Bauern, aus frohn⸗ und zinspflichtigen Leuten, freieg geworden sind, die ihre Mandatarien selbst waͤhlen, sie nicht mehr jene einfaͤltige und furchtsame Neuge sie ehedem bei der Durchreise des Usurpators herh sie kommen, um in dem Monarchen das Haupt eine rung zu ehren, die ihnen einen Winkel Erde, einen seitige Schule und die Freiheit gegeben hat, und die ijn Guͤter erhaͤlt. Carl X. hat lebhaft das Gluͤck gefit ches darin liegt, ein volksthuͤmlicher Koͤnig zu sa man kann von jeuer Zusammenkunft zwischen Kin

und das Volk mit seinem Koͤnige zufrieden gewe Auch hat das amtliche Blatt nicht noͤthig gehabt, lichen Ton der gewoͤhnlichen Erzaͤhlungen anzunehn aus bestaubten Actenstuͤcken alte Phrasen hervon und sie den Umstaͤnden anzupassen; der Mon bloß ein getreuer Erzaͤhler der Thatsachen gewesen,“ eigener Einbildungskraft oder niedriger Schmeichte hinzuzufuͤgen. Im vorigen Jahre, im Lage Omer, gab es auch Triumphbogen, Wahlspruͤche! plimentirungen von Seiten der Behoͤrden. Ahbg betrachtet, welch ein Unterschied! Zwar liebte man nig auch damals wie jetzt; man war ihm mit Liebe wie der Charte zugethan, denn er schwebt in gleicher Gefahr; aber wenn in Frankreich das N so schweigt es. Sein Enthusiasmus darf durch bdi genehme Ruͤckerinnerung gelaͤhmt werden; erblicht dem Koͤnige schlechte Minister, so zollt es dem N zwar auch noch Beifall, aber nur mit Bedauern. Wege nach St. Omer waren die Beamten sehr Koͤnig bemuͤht; alle hatten freudestrahlende Gist moͤgen treue Diener gewesen seyn, aber sie wartne in dem Maaße, daß sie den Ministern zu mißfalne wagen sollen; um den Augen des Monarchen eine Leere zu verbergen, draͤngten sie sich dicht um ihnn diesen gedraͤngten Reihen moͤchte indessen Carls doch zuweilen mit Betruͤbniß kalte und unzufriedem, ter gewahrt haben, und gewiß bekuͤmmerte es ihn von all den Stimmen, die zu seinen Ohren erschal kostbarste, die Volksstimme, oftmals fehlte. Jahre dagegen ist die Freude vorzuͤglich auf der d Volkes gewesen. Wenn einige Beamte der Charte! Volksfreiheiten erwaͤhnt haben, so werden sie deshalb Ministern denuncirt werden. Andere haben das Wv des Monarchen fuͤr oͤrtliche Beduͤrfnisse in Anspruch men. Hat diese achtbare Freimuͤthigkeit etwa Cal⸗ letzt? Hat er sich beleidigt gefuͤhlt, daß man sein Vorrecht, die Wunden seiner Unterthanen zu heilen spruch genommen hat? Und wo sind jene Opfer der der Jesuiten geblieben, mit deren zahllosen Bittschti dem Lande drohte? Warum haben sie sich nicht den zu Fuͤßen geworfen, und ihm ihre bethraͤnten M überreicht? Warum haben die ehrwuͤrdigen Vaͤter durch Einen von den Ihrigen eine ruͤhrende Sceul lassen? An Gelegenheit dazu hat es gewiß nicht geft der Zugang zum Koͤnige stand Jedermann offen. Elsaß, sollten Metz, Verdun, Straßburg, Nancy Fesuiten keinen Geschmack finden? O nein! antme Lyoner Zeitung; aber Hr. v. Martignac ist vora um den Klagenden einen Knebel anzulegen; er be. Haus⸗Arrest gegeben, und den Gensd armei „Wenn Subject mit einem Papier in der Hand V schickt es fort, damit es nicht bis zum Koͤnige 2

[Ber Gedanke ist so uͤbel nicht, meine Herren c-

Das Journal des Débats findet sich nach der Re des Koͤnigs veranlaßt einen Vergleich zwischen der z kann“ sagt dasselbe, „nicht genug von dem Enthus dem Anblicke des erhabeng

nicht aus bezahltem Munde erschollen; man hat nic polizeilichen Fonds jene Maͤnner mit starker und wohß der Stimme bezahlt, die bei unseren Festlichkeiten rufen, etwa in der Art wie in dem alten Rom die Die

Volk mit Recht behaupten, daß der Koͤnig mit seinee

v . aͤnen Ihr ein bleiches, entstelltes, in Thraͤneds ℳ1/

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esst, daß die Jesuiten stets eine Antwort berelt Miemand hat indessen, dem Himmel sey Dank, den betruͤbt. Die Bischoͤfe, welche die Ehre gehabt haben, der Spitze ihrer Geistlichkeit zu begruͤßen, sie moͤgen un dem beruͤchtigten Memoire Theil haben oder nicht, uͤber diesen Priester⸗Streit ein ehrfurchtsvolles Schwei⸗ obachtet. Auch waͤre in der That die Zeit uͤbel ge⸗ gewesen, um vor dem Koͤnige eine schlechte Sache zu ten. Fuͤr die Volks⸗Freiheiten giebt es gewiß nichts schter es als dergleichen Reisen des Hauptes der Regie⸗ der Monarch unterrichtet sich dadurch selbst von den hen seiner Unterthanen; das Schwelgen oder die laute des Volkes geben ihm das richtige Maaß von der gkeit seiner Minister; in den Staͤdten wie auf dem Lande lernt er wahrheitsliebende Maͤnner kennen, de⸗ uldigung nicht bloß foͤrmlich ist, sondern von Herzen und die ihn uͤber die wahren Beduͤrfnisse des Lan⸗ nell und besser aufklaͤren, als die lichtvollsten Berichte Anister es nur immer im Stande sind.“ n hiesiges Blatt richtete vor Kurzem folgende Worte Minister: „Jetzt koͤnnt ihr sehen, was die Liberalen Hrdnung nennen; es ist die Umwerfung alles Be⸗ en, die Abaͤnderung der Gesetze und der Wechsel in bersonal der Verwaltung. Haltet ein! noch ist es Hierauf erwiedert der Messager des Chambres: ‚ʒ Journal versteht unter gesetzlicher Ordnung die Bei⸗ ng oder vielmehr die Unbeweglichkeit hinsichtlich der sowohl wie der Beamten. Ihm zufolge ist jede ng eine Revolution. Nach unserer Ansicht besteht zliche Ordnung in der Ausfuͤhrung der Gesetze, in rantie aller Rechte und der Beschuͤtzung der verschie⸗ nteressen. Dadurch sind Abaͤnderungen nicht ausge⸗ I, welche die Zeit und die oͤffentlichen Beduͤrfnisse in setzen und in den Handlungen der Regierung noth⸗ machen. Die buͤrgerliche Gesellschaft schreitet so nbemerkbar fort, bis Verbesserungen des Bestehenden ich werden. Was unter einem fruͤheren System gut tunter dem folgenden unangemessen. Einige Gesetze außer Gewohnheit, andere lassen sich nicht mehr en. Aenderungen sind also mit gesetzlicher Ordnung hl vertraͤglich, vorausgesetzt, daß sie von der Ver⸗ geletet werden, und von der gesetzlichen Macht aus⸗ Es ist daher falsch, sie mit der Revolution zu ver⸗ Wenden wir dies auf die Gegenwart an, so alz sich, ob unsere jetzigen Gesetze uͤber die oͤffentliche ung und uͤber das Communal⸗Wesen mit unserem aSystem der Gesetzlichkeit und Freiheit in Harmonie aun Die Grafen Corbière und Villèle haben in der son uͤber das Budget von 1818 bewiesen, daß dies r Fall sey. Wuͤrde man eine Revolution herbeifuͤh⸗ henn man dieser imposanten Ansicht folgte? Uebri⸗ rd die Regierung sich nur damit beschaͤftigen, die denen Parthieen des bestehenden Systems zu modifi⸗ welche schon seit zehn Jahren der Gegenstand gerech⸗ nerkungen der constitutionnellen Royalisten sind. Ver⸗ n liegt in dem Charakter einer gesetzmaͤßigen Regie⸗ nd Unbeweglichkeit, wir wiederholen es, bezeich⸗ ht den Royalismus bei einem Volke, dessen Ruhm es ar, an der Spitze der Civilisation zu stehen. e Gazette de France fragte in ihrem letzten Blatte: man es lesen, mit welcher frechen Dreistigkeit sich rthei, deren Organ der Constitutionnel ist, uͤber ihre en und Plaͤne gegen die Minister ausspricht, ohne fuͤr Zukunft zu zittern?“ Der Constitutionnel giebt zur t: „Mag immerhin die Gazette unsere Gedanken hrem Zusammenhange anfuͤhren, um den Sinn der⸗ zu entstellen, das ist in der Ordnung; die Jesuiten es nicht anders. Weil wir in einem Artikel einige en in den mit der Charte und der repraͤsentativen ung noch disharmonirenden Gesetzen verlangen, behaup⸗ es Blatt, daß wir eine Umwaͤlzung in der Landes⸗ ltung fordern. Diese Anstrengung ihrer Logik darf cht in Verwunderung setzen. Aber dasselbe Blatt mischt eine sinnlosen Beschuldigungen einen erhabenen Na⸗ den wir zu hoch achten, um ihn in unsern Discussio⸗ nennen. Die Gazette wagt es, uns Haß gegen den und das constitutionnelle Koͤnigthum und Plaͤne einer zung Schuld zu geben. Dies ist gehaͤssig und unwuͤrdig hriftsteller, die sich achten; dies muß man einen nicht denden Unfug, eine schaͤndliche Verleumdung nennen. die Politik der Gazette nicht so beschraͤnkt, und be⸗ bei ihrer Beschraͤnktheit wenigstens mehr Ehrlichkeit, so sie wissen, daß die wahre, der Charte angemessene hye Ordnung sowohl fuͤr alle die Freiheiten, welche

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8 11“ 4“ Frankreich verlangt, als fuͤr die Sicherheit un Thrones die guͤnstigste ist; sie wuͤrde dann wissen, daß schlechte Gesetze, Uebermaaß der Gewalt, Ungleichheit, Privilegien und absolute Herrschaft der Geistlichkeit zu allen Zeiten Unruhen und Umwaͤlzungen Aber das apostolische Blatt kennt weder die Vergangenheit

noch die Gegenwart; es dreht sich in einem Kreise veralteter 3 Unwissend und kurz⸗

Irrthuͤmer und Vorurtheile herum.

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herbeigefuͤhrt haben.

sichtig, sollte dasselbe wenigstens nicht in der Beleidigung und

Verleumdung Huͤlfe suchen. Persoͤnliche Verletzungen und

Luͤgen bringen in Niemandes Hand gute Fruͤchte; es ist ein unfruchtbarer Boden, wo nur Brombeerstraͤucher und Un⸗

kraut wachsen. Diejenigen, welche Verleumdungen aussaͤen, erndten nur Verachtung.“

Mit Bezugnahme auf das in Nr. 252. der Staats⸗ Zeitung mitgetheilte Rundschreiben des Erzbischofs von Athen

bemerkt der Courrier frangais unter der Aufschrift: „Die

schmuggelnden Moͤnche“ Folgendes: Bisher betrachtete man die Moͤnche als der buͤrgerlichen

Gesellschaft schaͤdliche Leute, da sie viel consumiren aber

nichts produciren. wurfe der Unnuͤtzlichkeit rein zu waschen, hatten die Spa⸗ nischen Moͤnche sich auf den Handel, und, was noch mehr ist, auf die Schmuggelei gelegt. Die Erlaubniß des Koͤnigs, in ihren Klostergaͤrten den noͤthigen Taback fuͤr ihren Bedarf

Um sich von diesem allgemeinen Vor-⸗

zu bauen, hatten sie dergestalt ausgedehnt, daß sie bedeu⸗ tende Massen desselben zu einem weit niedrigeren Preise ver⸗

kauften, als die Tabacks⸗Regie solches vermochte. bens versuchte der Fiscus sich der Vergroͤßerung dieses neuen Industriezweiges zu widersetzen. deutender und gewinnreicher. Die vielleicht allein nicht stark genug fuͤhlte, suchte Beistand bei

Verge⸗

Derselde wurde taͤglich be⸗ Kegierung, welche sich

dem heiligen Stuhle, und der Apostolische Nuntius hat dem⸗ zufolge ein Rundschschreiben (das Eingangs erwaͤhnte) an die Vorsteher der Kloͤster ergehen lassen, worin er sie an die

päͤpstlichen Bullen erinnert, die den Moͤnchen jede Art des

1 untersagen, und ihnen verbieten, mehr Taback, als ihr persoͤnliches Beduͤrfniß erfordere, zu bauen.“ Der Großsiegelbewahrer hat nach Marseille den Befehl

ertheilt, einen Geistlichen, der vor etwa 3 Wochen in der

Kirche zu Saint⸗Ferréol von der Kanzel herab verkuͤndete, daß in der Sakristei Exemplare von dem von den Bischoͤfen

an den Koͤnig gerichteten Memoire, diesem (wie er sich

aͤußerte) Denkmale eines ehrenvollen Widerstandes, verkauft wuͤrden, gerichtlich zu belangen, da diese Aeußerung des Geist⸗

lichen der Convention vom 26. Messidor des Jahres X. wegen Uebertretung der priesterlichen Befugnisse zuwider sey.

Aus Marseille meldet man unterm 14ten d. M.: „die Quarantaine des Obersten Fabvier ist noch nicht zu Ende; man weiß auch nicht, ob sie 25 oder 30 Tage dauern wird. In der Gesellschaft des Obersten befindet sich ein junger

Philhellene, Namens Molière, der vor zwei Jahren durch

diese Stadt kam, um sich nach Griechenland zu begeben. Der Oberst Fabvier hat der Regierung wichtige Documente

uͤber den Zustand Griechenlands und namentlich Morea's

uͤbermacht. Man nennt noch drei Regimenter, die nach Morea eingeschifft werden sollen. Es hat sich hier das Ge⸗ ruͤcht verbreitet, daß die Vollziehung der mit Ibrahim⸗Pascha abgeschlossenen Convention von Seiten der unter seinen Truppen befindlichen Tuͤrken einigen Widerstand finde, da

diese die Convention nicht anerkennen wollen und sich dieser⸗

halb auf bestimmte Befehle aus Konstantinopel berufen, wo⸗

nach sie sich jedweder Landung von Seiten der drei großen .

Maͤchte widersetzen und baldige Verstaͤrkungen gewaͤrtigen sollen. Lord Cochrane schickt sich an, unsere Stadt am Bord des kuͤrzlich hieselbst angekommenen Dampfbotes „Merkur““ zu verlassen. mania begeben und daselbst dieses Schiff bewaffnen werde, was ihm in England nicht erlaubt worden war.

Hiesige oͤffentliche Blaͤtter versichern, daß die Oesterrei⸗ chische Regierung bei den Gebruͤdern Rothschild eine Anleihe von 100 Millionen Gulden eroͤffnet habe, und daß, den con⸗ traͤctlichen Bestimmungen gemaͤß, jene Regierung dabei 50 Millionen Metalliques zum Pari⸗Course in Zahlung an⸗ nehmen werde; dies sey die eigentliche Ursache des Steigens jenes Oesterreichischen Papiers.

Heute finden auf dem Marsfelde die Pferderennen um die Koͤniglichen Preise von resp. 5000 und 6000 Fr. statt.

Großbritanien und Irland. 8

London, 20. Sept. Wenn man, aͤußert die New⸗ Times, aus der Aufregung, welche unter den Feinden der Emancipation herrscht, auf die Verfuͤgungen der Minister schließen . so kann man annehmen, daß der Herzog von Wellington sich entschlossen habe, Maaßregeln zur Wieder⸗

Man glaubt, daß er sich nach Napoli di Ro⸗