1828 / 278 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

woaͤhrend der Belagerung einen großen Theil der Artillerie, besonders bei der Vertheidigung des Hagelsberges, leitete, erwarben ihm auf's Neue das Wohlwollen seines Monar⸗ chen und die Achtung seiner Kriegs⸗Gefaͤhrten.

Nach dem Frieden von Tilsit erhielt Holtzendorff, der

durch die Huld des Koͤnigs am 21. Juni 1807 zum Major

befoͤrdert und im Februar 1809 zum Commandeur der neu errichteten reitenden Garde⸗Artillerie⸗Compagnie er⸗ nannt worden war, die Stelle eines Brigadiers der ge⸗ sammten reitenden Artillerie. Dieser neuen Laufbahn vidmete er alle seine Kraͤfte, und die Umsicht, mit der er die durch die Reorganisation des Heeres neu formir⸗ ten Batterien felddienstmaͤßig auszubilden, sie auf die Be⸗ nnutzung des Terrains, auf das uͤbereinstimmende Handeln mmit den andern Waffen, aufmerksam zu machen suchte, ver⸗

dienen eine ehrenvolle Erwaͤhnung. Was er uͤberhaupt in

dieser sehr beguͤnstigten Stellung schaffend und bildend fuͤr

ddie reitende Artillerie gewirkt, lebt dauernd fort, in dem eh⸗ renden Andenken seiner damaligen Untergebenen. Bei dem Ausbruche des großen Kampfes 1813 ward Holtzendorff dem Corps des General von Buͤlow als com⸗ mmandirender Artillerie⸗Offizier zugetheilt, wohnte den Ge⸗ fechten von Halle und Luckau bei, und ward bei der neuen Formation der Armee im Waffenstillstande, nachdem er waͤh⸗ rend desselben zum Obristlieutenant ernannt worden, als Kommandeur der Artillerie des 3ten Armee⸗Corps ange⸗ stellt. Mit der Schlacht bei Groß⸗Beeren eroͤffnete er eh⸗ renvoll seine erweiterte Laufbahn; der Artillerie⸗Angriff mit dem jene Schlacht eingeleitet wurde, wird immer ein musterhaftes Beispiel fuͤr den Gebrauch dieser Waffe blei⸗ ben, auch ward er fuͤr diese Schlacht zum Obersten ernannt. Mit gleicher Umsicht und Thaͤtigkeit nahm er nun an allen Kriegs⸗Ereignissen des 3ten Armee⸗Corps Theil; Dennewitz, das Bombardement von Wittenberg, Leip⸗ ig (wofuͤr ihn die Gnade seines Koͤnigs zum General⸗Ma⸗ jor befoͤrderte), die Eroberung von Holland, die Schlacht bei Laon, die Beschießung von Soissons ꝛc. bilden die Erinne⸗ rungs⸗Punkte, welche den Beweis geben, daß er in den ver⸗ schiedensten Verhaͤltnissen des Kriges die Artillerie richtig zu brauchen verstand. Mit den Beweisen der Allerhoͤchsten Gnade und der ehrenden Anerkennung der erhabenen Bun⸗ desgenossen seines Monarchen ruͤhmlich geschmuͤckt, blieb der General nach dem Pariser Frieden 1814 als Fuͤhrer der Ar⸗ tillerie der Rhein⸗Armee im des General Grafen Kleist von Nollendorf in Achen zuruͤck, und uͤber⸗ nahm bei dem Wieder⸗Ausbruch der Feindseligkeiten im J. 1815 interimistisch den Befehl uͤber die Artillerie bei dem eere des Fuͤrsten Bluͤcher. Die Schlacht bei Ligny gab ihm bald eine neue Gelegenheit zur Entwickelung seiner krie⸗ gerischen Thaͤtigkeit, doch indem er waͤhrend dieses blutigen Kampfes die Aufstellung der Batterien leitete, entfernte ihn eine bedeutende, durch eine Kanonen⸗Kugel erhaltene, Con⸗ tusion vom Schlachtfelde, die indessen, so bedenklich sie auch anfaͤnglich erschien, ihm doch in wenigen Wochen bereits er— laubte, von rastlosem Eifer getrieben, dem unterdessen in Frankreich siegreich eingeruͤckten Heere zu folgen.

Nach dem Frieden von 1815 erhielt Holtzendorff die erste Artillerie⸗Inspektion, der er zur dauernden Zufriedenheit sei⸗ nes erhabenen Chefs des Prinzen August von Preußen Koͤnigl. Hoheit ehrenvoll vorstand, und wurde 1818 zum Generallieu⸗ tenant befoͤrdert.

Holtzendorff, der unermuͤdet auf seiner kriegerischen Lauf⸗ bahn fortzuschreiten strebte, hegte nun den Wunsch, auch mit der Fuͤhrung der uͤbrigen Waffen vertrauter zu werden, und der Koͤnig erfuͤllte seine Bitte, indem er ihm im Jahre 1820 das Kommando der 2ten Division in Danzig ertheilte. Eine neue Laufbahn eroͤffnete sich hier fuͤr Holtzendorff, und indem er der Ausbildung seiner Untergebenen zum Felddienst, und dem uͤbereinstimmenden Eingreifen aller Waffen seine ganze Aufmerksamkeit widmete, gelang es ihm auch hier, sich den huldvollen Beifall seines gnaͤdigen Koͤniges zu erwerben.

Als endlich eine so lange unermuͤdet angestrengte Thaͤ⸗ tigkeit einige Erholung zu fordern schien, erhielt er im Juni 1825 die Stelle eines General⸗Inspekteurs des Militair⸗Er⸗ ziehungs⸗ und Bildungs⸗Wesens der Armee. So fremd auch eine derartige Beschaͤftigung seinem bisherigen Leben lag, so ergriff doch Holtzendorff diesen neuen Dienstauftrag mit gewohnter Treue und Diensteifer. Sein richtiger Blick ließ ihn bald den Standpunkt auffinden, auf dem alles er⸗ lernte Wissen des Kriegers nur dann seinen Werth erhaͤlt,

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wenn er es fuͤr die praktischen Dienstverhaͤltnisse rie anzuwenden versteht, und durch diese Ansicht bestimmt, tete er mit nuͤtzlichem Erfolge das ihm anvertraute schaͤft. 9. Dies ist der einfache Abriß seines dem Koͤnige und terlande treu gewidmeten thaͤtigen Lebens. Ein unerschuͤtterlicher Muth, ein richtiger Blick in Gefahr, eine Vorliebe fuͤr den Krieg, die ihn selbst im geruͤckten Alter nie verließ, seltener Diensteifer, seltene muͤthigkeit, und Wohlwollen gegen seine Nebenmenschen diese Grundzuͤge bildeten den Charakter des Verstorben der wohl zu den treuesten Dienern des Koͤnigs, zu edelsten Mitgliedern des Heeres gezaͤhlt werden darf! Welche Fuͤlle von Liebe und Wohlwollen sein rei Gemuͤth im Familien⸗Verbande nach allen Richtungen ßerte, wird allen vertrauteren Freunden des Verewigten unvergessener Erinnerung bleiben. Im Jahre 1791 einem Fraͤulein von Boyen verehelicht, beweinen ihn e der tief gebeugten Wittwe, 4 Toͤchter, 2 Schwieger⸗SCh und mehrere Enkel. Er ruhe in Frieden!

Diejenigen Herren Buchhaͤndler und Verleger, we Zeitungen und Zeitschriften drucken lassen, und solche a die Post⸗Anstalten zu debitiren wuͤnschen, werden einga von den, mit dem Jahre 1829 herauszugebenden, un allgemeines Interesse habenden Gegenstaͤnden, oder va nen, die in dem, bei jeder Preußischen Post⸗Anstalt ke lich einzusehenden Zeitungs⸗-Preis⸗Courant, noch nicht zeichnet worden, dem unterzeichneten Comtoir, spaͤtestens zum 15. November d. J. entweder einen Prospectus,

aus welchem der Umfang einer Jahres⸗Liefen dsddie Erscheinungs⸗Weise, der Jahres⸗Preis Abbonnements⸗Termin deutlich zu ersehen ist, robe⸗Blaͤtter sous bande mitzutheilen.

Die Befoͤrderung werden die Post⸗Anstalten por bewerkstelligen. 81e8c. s17

Berlin, den 15. October 18 8. Keonigliches Zeitungs⸗Comtoir.

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6 Koͤnigliche Schauspiele. Donnerstag, 16. Oct. Im Schauspielhause: Vate Tochter, Schauspiel in 5 Abtheilungen, von E. Ra Heaf Der Kapellmeister aus Venedig, Singspiel Aufzug.

Freitag, 17. Oet. Im Opernhause, auf Begehren⸗ Juan, Oper in 2 Abtheilungen, mit Tanz; Musik vog zart. (Mad. Milder wird als Elvira wieder auftreten

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Koͤnigsstaͤdtsches Theater.

Donnerstag, 16. Oct. Lenore.

Freitag, 17. Oet. Zum Erstenmale: Die Saͤn Montag, oder: Die falsche Nachtigall. Posse mit 6. in 3 Akten. Seitenstuͤck zur falschen Prima Donna.” Kirchner, vom K. K. priviligirten Theater an der Eduard Montag, als Gastrolle.)

Sonnabend, 18. Oct. Zum Erstenmale: Elise und! dio. Komische Oper in 2 Akten, nach dem Italtaͤni Musik von Mercadante.

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Auswärtige Börsen. Amsterdam, 10. Oct. Oesterr. 598 Metalliq. 913. Bank-Actien 1307. Loose ¹ Fl. 185. Partial-Oblig. 374. Russ. Engl. Anleihe 99 5. Rus Ham fic. 84¼. SrEts.1 Wiesn 10 dHee t. Metall. 94 2⁄. Bank-Actien 1076. 11““ W1114“ In No. 275. der Staats⸗Zeitung, in der Bo S. 2 Sp. 2 3. 16 v. u. lies: „50 Millionen“ „15 Mill.“ Im vorgestrigen Blatte S. 4 Sp. 2 Z. 22 v. u. n„ihm“ st. „ihn“. In der Beilage S. 1 Sp. 1 3. 22 lies: „persoͤnlichen Feindes“ st. „persoͤnlicher Fei Sp. 2 Z. 33 v. o. lies: „vermehren“ st. „vernehmen“¹ S. 3 Sp. 2 Z. 10 v. u. lies: „Furnow“ st. „Jurne

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1“ Redacteur John, Mitredacteur Cot

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London, 10. Oct. deutend erholt, jedoch Ihre Sir Edward Codrington ist am „Wir sind“

Nachrichten aus Windsor vom 7. gewohnten Spazierfahrten noch nicht wieder d d. auf dem „Warspite“ von (heißt es im City⸗Artikel des vorgestrigen Courier) „autorisir

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r Staats⸗Zeitung.

Oct. zufolge haben Se. begonnen. Malta hier eingetroffen.

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Maj. der Koͤnig sich zwar schon

nen Nachrichten von einer, Seitens der Oesterreichischen Regierung mit Hrn. N. M. Rorhfchäid abszschioseren aufscgeron⸗

dersprechen.“

Am Dienstage wurden der gen Koͤnigin von kunft in England: „Ich weiß daß ettet haben, und ich hoffe, Sie werden dieselbe jetzt

In einer gestern gehaltenen hnna Maria II. eine Gluͤckwuͤnschungs⸗Adresse dro der Portugiesischen Nation verliehenen -

Portugal vorgestellt; Ihre Maj.

fenigen von der entsprechenden Zeit des rmehrung ergeben. und zeigen.

Consols 86 i. 1. iech. 17¾. 18 ¼.

Paris, 10. Oct. Rußlands Absicht sey, vor den

sobald er erfaͤhrt, daß die Blokade

Die Gazette de France erklaͤrt in i . nach Lissabon fuͤr wa Fr erdichtet.

Der Portugiesische Botschafter Koͤnigin Donna Maria da Gloria wartete Alles Heu fuͤr - glich an diesem Artikel fehlt, von Ton

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Azkhour den Platz zu uͤbergeben, indem sie um nave

n; die Garnison aber benutzte die Zeit der Unterhand⸗ a⸗ sich in den Schluchten der benachbarten Berge zu ßland.

St. Petersburg, 8. Oct. Mittelst Ukas vom 3. August) haben Se. Maj. der Kaiser um die Stadt⸗

aͤnfte Kronstadts zu vermehren und dadurch den Ein⸗

ern, zum Flor desselben, Mittel an die Hand zu geben, hoͤcst verordnet: 1) Die Ausladung des Ballastes von m Hafen zu Kronstadt einlaufenden Kauffarthei⸗Schif⸗ 2) die Faͤhren im Kronstaͤdtschen Kaufmannshafen und e Einnahme daͤvon, vom Jahre 1828 an, der Verwal⸗ des Rathhauses (Duma) in Kronstadt, mit puͤnktlicher bahtung der zugleich Allerhoͤchst ertheilten Vorschriften, assen. Die hiesige Handels⸗Zeitung sagt: „Die letzten aͤndischen Zeitungen haben uns die Nachricht einer Rus⸗ en Anleihe in Holland von achtzehn Millionen Gulden gebracht. Zugleich wird geschrieben, daß Herip zu 99 verkauft wird. Die maͤßige Summe der

eihe beweiset schon, daß unsere Regierung zu dieser

bregel wohl nur aus Vorsicht geschritten ist, um ihre andenen Ressourcen allmaͤhlig nachzufuͤllen, wie sie etwa rieg verzehren duͤrfte. Der Stand des Serips zeigt, der Erfolg der Festigkeit unsers Credits entspricht, auf die Nachricht dieser Anleihe standen unsere Fonds

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Herzog von Wellington und der

J. antworteten auf den Gluͤckwun Ihre Gnaden schon einmal die sch des

e. zum zweiten Male retten.“ Versammlung der hier ansaͤßigen Portugiesen 6 nebst ns goldenen dF. ege zerllehenen Charte zu uͤberreichen. Heute wird der Rechnungs⸗Abschluß fuͤr das beendete Fr gemacht.

In dem Zoll⸗Ertrag wird sich eine, dem

28 1— Handels⸗Kammern der Franzoͤsischen v. n Darde n ein Geschwader in der nition, welche nach Konstantinopel bestimmt sind, 1n Beschlag 5

. q hier eingetroffen und die Pferde der bei der Expeditions⸗Armee befindlichen Cavallerie u aus dorthin geschafft w den, was bedeutende

Graf Aberdeen von dem

Herzogs wegen Meinem erhabenen

ist beschlossen worden

Krone von Portugal

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Portug. 56. Brasil. 50. Span. 11¾.

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zu nehmen.

Rezende, ist, von Genua

kommend, wo er hat sich sofort eiligst 4

nach London begeben.

Kosten verursacht. 3

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I' Hür. â/ Mreiiie vUoUVvöeA, v́vv Arzrivrriune —v. AFnu ’e v⸗

nachrichtigt worden, daß es die Absicht des Russischen Gou⸗ vernements sey, vor den Dardanellen ein Geschwader kreu⸗ zen zu lassen, um die Verproviantirungen an Lebensmitteln und Kriegs⸗Munition, die etwa nach Konstantinopel verla⸗ den werden moͤchten, in Beschlag zu nehmen. Sobald mir die Nachricht zugeht, daß die Blokade wirklich begonnen habe, werde ich mich beeilen Sie davon in Kenntniß zu sez⸗ zen. Die gegenwaͤrtige Mittheilung ist die einzige, die mir die von Frankreich in Blokade⸗Angelegenheiten von jeher be⸗ folgten Grundsaͤtze Ihnen vor der Hand zu machen gestatten. Genehmigen Sie ꝛc. (gez.) Saint⸗Cricq.“

Auch im Moniteur wird jetzt die Abfertigung des

Herzogs von Rauzan nach Lissabon fuͤr eine Luͤge erklaͤrt. er Herzog ist allerdings abgereist, aber nach einem seiner Guͤter in der Normandie.

In der Gazette de France liest man heute wieder einen virulenten Artikel gegen die liberale Parthei, in Be⸗ treff der von derselben verlangten Absetzungen, die jenes Blatt als einen wesentlichen Schritt zur Revosution betrach⸗ tet. „Man weiß in der That nicht,“ heißt es unter an⸗ dern darin, „woruͤber man sich heutiges Tages mehr wun⸗ dern soll, ob uͤber die Schamlosigkeit der Revolutionairs, oder uͤber die Sorglosigkeit der Royalisten. Unsere Feinde befol⸗ gen dieselbe Tactik und fuͤhren ganz dieselbe Sprache als in den Jahren 1791, 1792 u. folg. Die Proscriptionen gehen ihren Gang; die Listen der auserkohrenen Opfer sind bereits

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; eigt, da Absicht - wen, Fibenspatre und Kriegs⸗ Hagsv 1 er Minister behaͤlt sich in seine ige Der Graf Roy ist auf seinem 1en8 . vv die Handels⸗Kammern davon fsere 5 6 8 n Landgut nit einer 6 att welche den Kammern in ihrer naͤchsten Sitzung bengee⸗ werden 9 Söe.

Marquis von Palmella der oͤchstdero roßvater

1 der Koͤnigi cepter und einer Abschrift der von Dom

Die Einnahme wi im G 8 8 beaseee - hme wird zwar im Ganzen vorigen Jahres ziemlich nahe kommen, in der Aeccise aber sich eine bennede; 8

Courier zufolge jedoch nur scheinbare, Abnahme von 300,000 Schatzk.⸗Scheine 75. 76 Praͤm. Russ. 92 ½. ¼.

Igen Kenntniß zu setzen. „die Finanzen betreffend, beschaͤf,

utigen Blatte die Nachricht von der Absendung des Herzogs von Rau⸗ in Wien, Marquis von

auf die Ankunft

nd Artillerie muß, da es dort