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Rathgebern Maͤnner, die als eifrige Geg⸗ t bekannt sind. Die Kammer hat das Vil⸗
behalten zu 8. ner der Preß⸗Freihei⸗ G 1G lolesche Se in Anklagestand versetzt, und die Ver⸗ trauten desselben sitzen noch im Staats⸗Rathe. Heißt das nicht offenbar die Kammer verachten und sich uͤber unsere Institutionen lustig machen; und vergißt das Ministerium, wenn es so handelt, nicht, was Recht und Pslicht von ihm erheischen? Glauben die Minister denn etwa, daß sie durch ihre Maͤßigung die Congreganisten versoͤhnen werden? daß die Priester⸗Parthei es ihnen jemals vergessen werde, von ihnen zum Gehorsam ermahnt worden zu seyn? Herr von Feu⸗ trier bleibt deshalb nicht minder heimlich excommunicirt. Nichts kann, in den Augen der Geistlichkeit, die angeblich empfangene Beleidigung wieder gut machen, als das Aus⸗ scheiden der Minister. Oder glaubt das Ministerium viel⸗ leicht, daß es sich aus den Werkzeugen eines Villeèle jemals Freunde machen werde? Nicht doch; diese hassen es und be⸗ trachten es nur als eine Art von Interimisticum, welches unmeglich von Dauer seyn koͤnne. Auch machen sie, die sonst immer gewohnt waren, den Mantel nach dem Winde zu haͤngen, diesmal aus ihren wahren Absichten gar kein Ge⸗ heimniß; warum? weil sie sehen, daß Alle, welche zu ihrer Parthei gehoͤren, nichts desto weniger ihre Stellen behalten. Mußte es dahin mit uns kommen? Zehn Monate nach dem Sturze Villdles wird sein System noch befolgt. Noch im⸗
mer haͤlt der maͤchtige Staatsmann das Ministerium fest
umschlungen, und dieses glaubt Wunder was es thut, wenn es, einem solchen Gegner gegenuͤber, sich uͤberhaupt noch auf⸗ recht erhaͤlt. Man muß in der That die Verblendung unse⸗ rer Staatsmaͤnner bedauern, die sich auf solche Weise das Vertrauen ihrer Mitbuͤrger zu erwerben hoffen.“.
Der Messager des Chambres aͤußert: „Der Gang der Regierung wird, trotz dem Geschrei einiger unruhigen Geister, richtig gewuͤrdigt. Stets herrschte in Frankreich ein tiefes Gefuͤhl fuͤr das Gerechte und Wahre, und dieses offenbart sich jetzt mit neuer Kraft. Nach den man⸗ nigfachen Unruhen, die unser Vaterland bewegten, nahm dasselbe die Restauration als ein neues Zeitalter der Ein⸗ tracht und des Friedens auf. Die hohe Einsicht des Urhe⸗ bers der Charte sah voraus, was die Zeit spaͤter erzeugt hat, naͤmlich dieses Annaͤhern der Geister, dieses Vergessen der Vergangenheit, diese freie Annahme eines politischen Sy⸗ stems, welches den Ruhm und das Gluͤck des Landes be⸗ gruͤndet. Was will man heute in Frankreich? Die erlauchte Dynastie der Bourbons und die Freiheit, die zu den zahlrei⸗ chen Wohlthaten derselben gehoͤrt. Dies ist der Wunsch der erkenntlichen und treuen Unterthanen. Das neue Ministerium ist durch das Koͤnigliche Vertrauen dazu berufen, diesem allgemei⸗ nen Beduͤrfniß der Geister zu entsprechen, die Liebe zu den Bour⸗ bonen, gleichsam als eine politische Religion allgemein zu machen. Alles, was Frankreich an Talent und Ruhm besitzt, um den Thron zu versammeln, und unseren Gesetzen die angemessene Entwickelung zu geben — dies sind die Absichten desselben und es hofft mit Unterstuͤtzung der politischen Gewalten, die großherzigen Absichten des Koͤnigs zu verwirklichen. Dieser von einer aufrichtigen Ergebenheit gegen den Thron und von genauer Kenntniß der Zeit und des Landes vorgezeich⸗ nete Plan hat indessen Gegner gefunden. Wenn die Maͤn⸗ ner von richtigem Urtheil und klaren Ansichten sich mit der Regierung vereinigt haben, um die Absichten derselben, die man eben so royalistisch als national nennen muß, zu unter⸗ stuͤtzen, so haben Andere an dieser Wendung unserer oͤffent⸗ lichen Angelegenheiten keinen Antheil nehmen wollen; Einige wollten dieselbe uͤbereilen, Andere schrieen, dieselbe fuͤhre gerade Weges zur Revolution. Wir haben bereits mehrmals diese abweichenden Meinungen gepruͤft, welche vielleicht durch
ihren Widerspruch selbst das vollkommenste Lob des Systems
dder Maͤßigung und Unpartheilichkeit aussprechen, und wollen
heute nur die Thatsache hervorheben, daß dieses Geschrei wenig Wirkung auf die Gesellschaft gemacht hat, die in der Regierung ihre Stuͤtze und Befriedigung findet. Es ist ein großer Vortheil er constitutionnellen Systeme und der Preßfreiheit, die Gei⸗ ster zu einer richtigen Wuͤrdigung der Dinge faͤhig zu ma⸗ chen. Wenn sich eine oͤffentliche Meinung uͤber einen Gegen⸗ stand der Politik oder uͤber den Gang der Regierung gebil⸗ det hat, so traͤgt die freie Presse vielleicht dazu bei, sie in den Geistern zu befestigen. Die Journale machen jetzt nur noch Eindruck, wenn sie Wahrheit enthalten, sie finden an hren Lesern Richter, und das Publikum loͤscht, wie durch Instinkt, in ihren Kolonnen alle unwahren Uebertreibun⸗ gen aus. So werden z. B. die beiden Gesetze uͤber die Wah⸗ en und die Presse, der lebhaften Opposition ungeachtet, als wesentliche Verbesserungen unseres oͤffentlichen Rechts aner⸗
kannt, und in dieser Beziehung haben die Behauptungen F 1“ . f 8 . 1“ 11“] 9
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des Courrier⸗frangais eben so wenig wie die der g dienne und der Gazette die oͤffentliche Ueberzeugung aͤndert. Die Blaͤtter also, welche sich noch von dem einer gerechten und verbessernden Regierung entfen taͤuschen sich uͤber unsere Zeit und uͤber den Geis Staates. Es gab eine Epoche, in der die Oppef populair war, weil die Staatsverwaltung sich von constitutionnellen Grundsaͤtzen entfernte; damals mu die Journalisten, welche dieses System bekaͤmpften, die Einmuͤthigkeit zusammengehalten, welche stets Vertheidiger eines bedrohten großen Interesses beseelt.
aber, wo die Regierung sich mitten in die oͤffentlichen g essen hinein gestellt hat und denselben mit Vorsicht ge will, ist die Opposttion zu einem Kampfe ohne Feind den, der wohl die Neugierde erregen kann, aber auf die nung keinen Einfluß hat. Wir begreifen sehr wohl, da beiden Anhaͤnger eines gefallenen Systems sich der Venz lung hingeben, weil der Staat ihre Dienste abweist, abt Freunde des Koͤnigs und der Charte haben eine edlen sicht, sie wollen die Regierung des Koͤnigs unterstuͤtzen, heißt heut zu Tage, sie wollen populair seyn.”“
An der Ausbesserung des Saales der Deputirten⸗g mer wird mit großer Thaͤtigkeit gearbeitet, um diesele zur Eroͤffnung der naͤchsten Sitzung zu beendigen. In der Neben⸗Saͤle soll in diesen Tagen das große Gs des Herrn Delaval aufgehaͤngt werden, welches die s keit
der Kroͤnung Carls X. in dem Augenblick darstel der Koͤnig den gewoͤhnlichen Eid leistet. Diese großsg rische Composition enthaͤlt uͤber 60 Personen, laum aͤhnliche Portraͤts, zu welchen die Originale selbst i haben, und war dem Kuͤnstler von dem Minister des „. mit Zustimmung der Quaͤstoren, fuͤr die Deputirten⸗ mer besonders aufgetragen worden.
Der Marquis von Lavradio, ein Abgeordneten Miguel's, ist, aus England kommend, auf dem Pach Camilla in Haͤvre eingetroffen. Auf seiner Ueberfahrt sich mit Niemandem unterhalten und sich allen Nachfor gen von Seiten seiner⸗Reisegefaͤhrten geschickt zu en gewußt. Gleich nach seiner Landung setzte er seine fort, so daß er bereits vorgestern hier angelangt ist.
Auf den Schiffswerften zu Cherbourg herrsch Thoͤtigkeit, seitdem der See⸗Minister diesen Hafen! hat. Vier Linienschiffe, worunter „der Herzog von deaux“ von 130 Kanonen, imgleichen eine Fregat 60 Kanonen, liegen fast segelfertig da. Eine zweite und zwei Corvetten sind im Bau begriffen, und der Regierung angekaufte Dampfschiff „le comme Hàvre“ wird naͤchstens nach Morea unter Segel gehen dem es in Toulon 6 zwoͤlfpfuͤndige Caronnaden an genommen. Es ist dies das erste bewaffnete Schiff dh welches in der Franzoͤsischen Marine gebraucht wilrd.
Der Erfolg des Wettrennens, welches vorgestern e der „Vittoria“ des Herzogs von Guiche und dem „ des Lord Seymour statt gefunden hat und worauf t den Theilen eine Summe von 6000 Fr. gewettet . war, ist abermals zu Gunsten des ersteren Pferdes al len. Der „Linkboy“ erreichte das Ziel zwei Secunde ter; es muß indessen bemerkt werden, daß dieses Pfe Pfund mehr zu tragen hatte, als sein Gegner.
Der Oberst Fabvier ist am 8ten in Lyon angelan er von einer großen Anzahl der vornehmsten Bewohne pfangen wurde und festlich bewirthet werden sollte. ¹ genden Tage, Morgens um 5 Uhr, setzte er jedogh seine Reise nach der Hauptstadt fort.
In Straßburg wurde am 8ten d. M. den drei Deputin Departements des Nieder⸗Rheins, Herren Benjamin Lo Saglio und v. Tuͤrkheim, von 140 Waͤhlern und anget Buͤrgern von Straßburg ein glaͤnzendes Mahl gegebe demselben Tage fand in Neufchaͤteau ein aͤhnliches Fel welches die dortigen Einwohner dem durchreisenden D. ten des Departements des Wasgaus, Obersten von— minot, bereiteten.
⸗ Großbritanien und Irland. London, 11. Oct. Es sind sehr beunruhigende ruͤchte uͤber den Gesundheits⸗Zustand Sr. Maj. im -
Am Donnerstage versammelte sich die katholisch ciation zu Dublin. Herr Lawleß erschien in derselben der Medaille und dem Orden der Befreier geschmuͤch von seiner Reise Bericht abzustatten. 1
Ein Englisches Blatt giebt folgende Beschreibung gegenwaͤrtigen Zustande des Koͤniglichen Schlosses in sor und seiner Umgebungen.
1 Die fuͤr Se. Majestaͤt bestimmten z beinabe ganz vollendet. Die neue, ein
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anlichkeit und Pracht in allen Theilen auf das Ge⸗
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„ umschließt ohngefaͤhr 2 Morgen Landes und ist zu Gorcum sich gerade vor den Ge⸗
Slumengarten bestimmt, der sich 1 in Sr. Majestaͤt ausbreitet. Unter der Terrasse be⸗ sich ein, gegen 200 Fuß langes, Gewaͤchshaus mit Gothischen Fenstern. Der suͤdliche Fluͤgel des Schlo⸗ tbeinahe fertig und schließt in seiner Mitte die Haupt⸗ Irt in sich; der Bogen, den dieser Thorweg bildet, ist als man ihn in irgend einem andern Schlosse in nd sindet, und die Aussicht, die man durch denselben ü autzerordentlich schön. Auf dem entferntesten Punkt ahin fuͤhrenden Straße, soll das Standbild Georg's ritten aufgestellt werden; dieses ist so colossal, daß 12 Arbeitsleute im Innern des Pferdes gefruͤhstuͤckt
Die fuͤr Se. Majestaͤt bei außerordentlichen Gele⸗
ten bestimmte Auffahrt ist großartig und imponirend. er Teufelsthurm an der suͤdwestlichen Ecke, in welchem „Koͤnig von Schottland, gefangen saß, ist bis jetzt unveraͤndert geblieben; der runde Thurm, den Koͤnig in von Frankreich als Gefangener bewohnte, soll um er 50 Fuß erhoͤht, und zu seinen Fuͤßen die Statue
zu Pferde, die fruͤher auf einer anderen Stelle stand,
ichtet werden. Dieser runde und der Braunschweiger gewaͤhren, aus einer gewissen Entfernung gesehen, Verbindung mit den herrlichen Umgebungen, einen , wie man ihn so leicht nicht wieder in Europa duͤrfte. 1b n Gesandten, die Koͤnigl. Minister u. s. w. unter prachtvorullen Porticus aus, der in die Staats⸗ r fuͤhrt; auf dem Porticus erhebt sich ein Thurm, Styl mit der uͤbrigen Architectur uͤbereinstimmt. an der suͤdoͤstlichen Seite befindet sich der Eingang Majestaͤt Privat⸗Gemaͤchern. Ueber diesem Eingang ein reich verzierter Baldachin hervor, zu dem eine nicht sehr breite Treppe fuͤhrt; die Thuͤren sind in chem Geschmack, getaͤfelt, und mir Scheiben von Spie⸗ versehen. Eine große und schoͤne Treppe, die sich in rme theilt, fuͤhrt von hier in die Koͤniglichen Gemaͤ⸗ as erste derselben ist ein Musiksaal in Form eines ßigen Achtecks; auf einer Seite desselben erheben sich heatralisch die Sitze fuͤr die Musiker; die andere ist [Koͤnig und den engeren Zirkel seiner Umgebungen . Dann kommen der schoͤne Speisesaal und die schoͤne Bibliothek. Die massiven Gothischen hervor⸗ den Fenster, durch welche diese Saͤle ihr Licht er⸗ machen einen außerordentlichen Eindruck. Außer n anderen Scheiben enthaͤlt jedes dieser Fetister 4 en, von denen jede 5 Fuß hoch und ohngefaͤhr 2 Fuß Zwischen den Fenstern sind in diesen und in allen Zimmern Spiegel, und ihnen gegenuͤber wieder an⸗ gebracht, wodurch sich die in selbigen sich aufhaltenden en bis ins Unendliche vervielfaͤltigt sehen. Die Sei⸗ e im Speisesaal sind von Rosenholz, reich mit Bild⸗ rbeit verziert und mit Gold ausgelegt; Stuͤhle und s sind von Wallnuß⸗ und Rosenholz und die Ueber⸗ wie Fenster⸗Vorhaͤnge von Atlas oder Seidenstoffen, e Alles, was zum Meublement gehoͤrt, nach des Koͤ⸗ usdruͤcklichem Willen, Englisches Fabrikat sind. An bliothek stoͤßt das Schreibezimmer Sr. Majestaͤt mit leinen Cabinet, dessen Schluͤssel nie aus des Koͤnigs koͤmmt, indem darin die Privat⸗Papiere Sr. Maj. ahrt werden. Das Hauptgemach im Braunschweiger ist der Fruͤhstuͤcksaal. Ein praͤchtiger Corridor fuͤhrt von den Besuchzimmern, die indessen noch nicht so bald vollen⸗ in duͤrften. Im Corridor befinden sich mehrere Fami⸗ maͤlde von Zossany und Zuccarelli und eine große An⸗ en Bildnissen ausgezeichneter Personen, wie z. B. von „St. Vineent, Lord Moira ꝛc.; es ist aber noch viel Platz vorhanden und bis jetzt noch nicht entschieden, .Maj. kleine aber ausgesuchte Sammlung von Ge⸗ aus der Hollaͤndischen und Flamlaͤndischen Schule oder in die neue Waterloo⸗Gallerie gebracht soll. Gegenwaͤrtig sind die Arbeiter am meisten mit George⸗Halle und dem großen Ballsaal beschaͤftigt; ste koͤmmt an Groͤße der Westminster⸗Halle nahe. Lyatville, der den Bau leitet, sagt das Englische Blatt glusse seiner Beschreibung, hat Ursache auf sein Werk seyn, weil er, ohne das Geringste im Styl und im ter des urspruͤnglichen Gebaͤudes geaͤndert zu haben, ste zu vereinigen gewußt hat. d-C61A16A6AA“ ruͤssel, 15. Oct. Se. Maj. der Koͤnig wird mor⸗
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die Koͤnigin tre⸗
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begeben.
hierher zu
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folge an demselben Tage hiesigen Residenz an. Monsignor Capaccini befindet sich seit Freitag hier; er ist bei einem seiner Landsleute abgestiegen. Sonnabend hat er, wie es heißt, mit dem Niederlaͤndischen Legationsrathe am Roͤmischen Hofe, Hrn. Germain, bei dem Minister des Innern zu Mittag gespeist. Den Sonntag be⸗ merkte man ihn in der großen Messe in der St. Gudula⸗ Kirche. — General Quiroga begiebt sich uͤber Antwerpen nach London zuruͤck. 1 4“*“ 1 8— 1 D eut 1 ) b a n d. 8 bEI11.1“ 8 Muͤnchen, 12. Oct. Heute Nachmittag hatte auf der Theresten⸗Wiese das Nachrennen statt, wobei auch auslaͤndi⸗ sche Pferde zugelassen wurden. & zugegen. b Das Wetter war diesmal sehr schoͤn, die Menge der Zuschauer fast so groß wie vor acht Tagen, und was die Freude aller Anwesenden uͤber Alles erhoͤhte, war die begluͤk⸗ kende Ankunft J. J. M. M. des Koͤnigs und der Koͤnigin, Allerhoͤchstwelche „ von dem freudigsten Zurufe begruͤßt, um 8 4 Uhr auf der Wiese eintrafen und nach beendigtem Pferde⸗
om Schlosse Loo abreisen um sich uͤber Utrecht und
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Rennen dieselbe, unter allgemeinem Volksjubel, wieder ver⸗
14. Oct.
Bei feierlichen Gelegenheiten steigen die ließen.
8 Nach dem (am 5ten d. M. erschienenen) letzten Bade⸗Wochenblatt von Baden⸗Baden, hat sich die Anzahl der im Jahre 1828 daselbst angekomme⸗
Karlsruhe,
belaufen
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I V nen Babe⸗Gaͤste und anderer Fremden auf 10,136 Personen
1“ Spanien. “
Pariser Blaͤtter melden aus Madrid unterm 2. Oct. „Das Koͤnigliche Deeret, welches den, Staatsrath auf den Fuß von 1792 zuruͤckstellt, hat zu verschiedenen Geruͤchten
Anlaß gegeben: Pater Cyrillo de la Alameda soll zum Bi⸗
mals Carl V. zum Koͤnig ausrufen.
schof von Malaga ernannt seyn, und der Herzog von Infan⸗ tado nebst dem General Castanos den Abschied erhalten ha⸗ ben; die Herren Erro, Aznares und Elizalde werden (sagt man) Aemter in San Sebastian und in Andalusien bekom-⸗ men, der Bischof von Leon ist aufgefordert woͤrden, sich in seine Dioͤcese zu begeben und der Erzbischof von Toledo hat
dieselbe Weisung erhalten, und wird nach Rom abreisen.
Alles dies sind jedoch vor der Hand noch Geruͤchte. Es ist davon die Rede, mehrere aufgeloͤste Regimenter von Provin⸗
zial⸗Milizen wieder unter die Waffen zu rufen. Da einige Linien⸗Infanterie⸗Regimenter, welche fuͤr die Besatzung von Cadix bestimmt waren, zu dem Sanitaͤts⸗Cordon bei Gibral⸗ tar verwendet worden sind, so muͤssen mehrere Marine⸗Ba⸗ taillons auf der Insel Leon den Dienst der Landtruppen ver⸗ sehen. Der General⸗Capitain von Valencia, General Longa, der sich gegenwaͤrtig hier befindet, hat so eben Befehl erhal⸗ ten, sich nach seiner Provinz zuruͤck zu begeben, wo seine Ge⸗
genwart noͤthig ist, indem einige Banden, die man kaum
zerstreut hatte, sich wieder gesammelt haben und die Provinz von Neuem beunruhigen. Der General⸗Capitain von Cata⸗ lonien, Graf Espana, hat durch einen Courier die Regierung benachrichtigt, daß mehrere Banden Unzufriedener in Nie⸗ der⸗Catalonien herumziehen, und daß andere sich an den Grenzen Arragoniens zeigen, er hat daher Befehl bekommen, das in Barcelona stehende Garde⸗Regiment bei sich zu be⸗ halten. Privatbriefe aus Katalonien melden, daß der Pater Pugnal, der bei den letzten Unruhen Amnestie erhielt, und der beruͤchtigte Banden⸗Chef Carragol die beiden Raͤ⸗ delsfuͤhrer des neuen Aufstandes seyen, und daß sie aber⸗ General Monet wird nach den Haupt⸗Sammelplaͤtzen der Aufruͤhrer marschiren,
und Oberst Aristegui zieht in den Bergen Ober⸗Cataloniens umher, um sich einiger Personen zu bemaͤchtigen, deren Ver⸗
haftung hoͤchst wichtig ist.
Ein Theil der Garnison von
Barcelona bringt die Nacht unter den Waffen in den Ca⸗
sernen zu. fangene entflohen.
Aus der dortigen Citadelle sind drei Staats⸗Ge⸗ Die unruhigen Gaͤrtner von Saragossa
sind jetzt durch das kluge Verfahren des General⸗Capitains von Arragonien, St. March, beschwichtigt. — Nach Briefen aus Sevilla ist die erste Abtheilung der Franzoͤsischen Trup⸗
pen aus Cadix am 27sten v.
M.
in Alcala de los Panade⸗
ros eingetroffen, am 28sten kam der Franzoͤsische Intendant nach Sevilla, um die Stadt zu besehen, und General Gudin
wurde in derselben Absicht am folgenden Tage dort erwartet. Wir wissen zuverlaͤssig, daß die Expedition des General Bar⸗ radas sich nach den Ufern von Campéche gewendet hat, zur großen Freude des General
Vives, Geyeral⸗Capitains der
11.“X“
ten in Begleitung der Prinzessin Mariane K. H. nebst Gge.— die Reise uͤber den Haag nach er
Abend
Es waren 16 Rennpferde
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