1828 / 286 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 24 Oct 1828 18:00:01 GMT) scan diff

Feind, und war bemuͤht, denselben an unsere Redouten her⸗ anzulocken und somit in deren Feuer zu bringen. Gegen Mittag erhielt der Feind aus der Stadt eine Verstaͤrkung von regulairer Infanterie und Cavallerie; er wurde jedoch durch das Feuer unserer Redouten zum Ruͤckzuge nach Schumla gezwungen.

Die folgenden Tage beschoß bedeutenden Verlust fuͤr uns.

Am 20. Sept. (2. Oct.) detachirte der Feind ein Corps von 4000 Mann Infanterie und 5000 Mann Cavallerie mit 14 Kanonen nach der Straße von Silistria, um den Gene⸗ ral⸗Major Nabel, welcher mit einer Brigade Uhlanen gegen Schumla vorruͤckte, von unserem Lager abzuschneiden. Der General⸗Adjutant Orlow wurde demnach beauftragt, die Ab⸗ sicht des Feindes zu vereiteln, und setzte sich sofort mit der 1sten 1 Batail fanterie und 16 Kanonen gegen das Dorf Kadikioi in Marsch, griff den Feind an, brachte sein Geschuͤtz zum Schweigen und zwang ihn zum Ruͤckzuge. Inzwischen hatte der General⸗

man sich gegenseitig ohne

Major Nabel, der von der feindlichen Cavallerie angegriffen

ward, dieselbe abgeschnitten und sich mit der Division des

Nachrichten uͤber die Kriegsereignisse in der kleinen Wal⸗ lachei am 22. Sept. (4. Oct.)

Der General⸗Lieutenant Langeron meldet Folgendes: Der Seraskier von Widdin, an der Spitze von 26000 Mann mit 30 Kanonen, verließ am 12. (24.) Sept. die Verschan⸗ zungen bei Kalafat. Im Voraus war er schon zum Pascha

1 dieser Stadt bestimmt worden; eine Ernennung, die bis jetzt

in den beiden Fuͤrstenthuͤmern kein Beispiel hat. Bis an das Dorf Boglesta vorgeruͤckt, begannen die Tuͤrken sich zu verschanzen; in einer Entfernung von 7 Werst stand Gen.

Major. Geismar mit einer Abtheilung von 4200 Mann un⸗

ter den Waffen. Trotz dieser Ueberlegenheit der Streitkraͤfte beschloß Gen. Geismar, den Tuͤrken zuvorzukommen, und durch einen kraͤftigen Angriff sie an der Fortsetzung der Ver⸗ schanzungen zu hindern; demzufolge griff er sie den 14. (26.) Sept. gegen Mittag an. Ein hartnaͤckiger Kampf begann, und dauerte bis zum Anbruch der Nacht, ohne daß sich der eine oder andere Theil eines entscheidenden Vortheils zu erfreuen hatte. Das Neurussische und Kargopolsche Dragoner⸗Regi⸗ ment zeichneten sich an diesem Tage hauptsaͤchlich aus, nicht minder das Tamskische Infanterie⸗Regiment, welches nicht ohne bedeutenden Verlust den Angriff des regulairen Tuͤrki⸗ schen Fußvolks zuruͤckschlug.

Nach dieser Schlacht sah General Geismar wohl ein, daß er am folgenden Tage abermals wuͤrde angegrissen wer⸗ den, und daß der um so Vieles uͤberlegene Feind ihn leicht umzingeln, oder wenigstens in die Flanke greifen koͤnne; er entschloß sich daher, ihn noch in derselben Nacht zum zwei— ten Mal anzugreifen, und fuͤhrte dieses mit dem glaͤnzend— sten Erfolge aus. Nach einem verzweifelten Widerstande wurden die Tuͤrkischen regulairen Truppen aufgerieben; die anderen Corps wichen in der groͤßten Verwirrung; von Schrecken entsetzt, flohen sie bis Kalefat, wo gegen 10,000 Mann, ohne Waffen, welche sie weggeworfen hatten, ankamen. Der Verlust des Feindes betraͤgt ei— nige Tausend an Getoͤdteten, und 600 Gefangene. Zu den ersteren gehoͤrt der Pascha von Albanien. Das ganze feind⸗ liche Lager sfiel in des Siegers Haͤnde, außerdem 24 Fahnen, 7 Kanonen, eine bedeutende Anzahl Pferde, Wagen, und Kriegs⸗ und Mundvorrath aller Art. Wir verloren gegen 600 Mann an Getoͤdteten und Verwundeten. 1

Dieser glaͤnzende Sieg sichert von nun an der kleinen Wallachei Ruhe zu, und verhindert die Ausfuͤhrung des vom Seraskier geaͤußerten Vorhabens, diese Provinz zu veroͤden, und ihr die Verbindung mit dem zu ihrer Vertheidigung bestimmten Russischen Korps abzuschneiden. Diese ruhm⸗ wuͤrdige That des Gen. Geismar belohnte S. M. durch die Ernennung desselben zum General⸗Lieutenant. 8

HOdessa, 11. Okt. Aus Cherson haben wir folgende Details uͤber die Reise Ihrer Majestaͤt der regierenden Kai⸗ serin durch das dortige Gouvernement erhalten: Am 21. September uͤbernachteten J. M. in der deutschen Colonie Worms, am 22. in der Militair⸗Colonie Constantinowka, und am dritten Tage in Olschanka. Ueberall wurde die Kaiserin von den Zurufungen des Volkes begruͤßt, welches in Massen nach der großen Straße gestroͤmt war, um die geliebte Fuͤrstin zu sehen. Am folgenden Tage reiste v

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bei vollkommenem Wohlseyn nach Umane im Gouvernement

Kiew ab, wo Hoͤchstdieselbe zwei Tage zubringen wird.

reitenden Jaͤger-Division, 4 Bataillons In⸗

Vorgestern ist die Fregatte Spechnoi

angekommen.

Die Schnelligkeit, mit der die Bildung des neuen sigen Hospitals fuͤr die Kranken und Verwundeten 9 Armee in der Tuͤrkei vorgeschritten ist, beweist, daß die i Einwohner den ganzen Umfang der Dankbarkeit ere die wir unseren tapferen Kriegern schuldig sind. P. jedes Standes haben durch freiwillige Beitroͤge ein Re von dem Eifer gezeigt, mit welchem sie die Erwant des Kaisers zu entsprechen wuͤnschen. Auch die Aerzc Anstalt verdienen wegen ihrer thaͤtigen und wirksame lichen Huͤlfe das groͤßte Lob.

Briefe aus Nicolajew melden, daß der Gesundh stand des Vice-Admirals Fuͤrsten Mentschikow hoͤchst; digend und seine Wunde in taͤglich fortschreitender §⸗ begriffen ist. Gestern Abend ist ein zur Kaiserlichen N gehoͤriges und von Varna kommendes Dampfschiff nat colajew abgesegelt. Frankreich.

Paris, 17. Oct. Am 14ten Nachmittags arheite Koͤnig hinter einander mit Hrn. v. Rayneval, dem a des Innern und dem See⸗Minister, dessen Reise nagt tes von den hiesigen oͤffentlichen Blaͤttern irrthuͤmlich, det worden war. Vorgestern, als am Namenstage vi phine, empfingen Ihre Koͤnigl. Hoheit die Gluͤckwuͤrn Koͤniglichen und der Orleans 'schen Familie. Nach deß fuͤhrten Se. Maj., im Beiseyn des Dauphins, den im Minister-Rathe, bei welchem der kuͤrzlich von Landsitze zur Stadt zuruͤckgekehrte Finanz⸗Minister; zugegen war. Der Koͤnig wird sich am naͤchsten N den 20sten, auf fuͤnf Tage nach Fontainebleau begeben

Man wird sich erinnern, daß die letzte Bekanntms des Moniteurs uͤber die allmaͤhlige Ausfuͤhrung der nung vom 16. Juni, von den beiden Oppositions⸗F. aus dem Grunde zu Gunsten der Geist lichkein gelegt worden war, weil es bloß darin hieß, daß der die geistlichen Schulen zu Albi, Autun, Belley, Meon und Vannes autorisirt habe; von einer festgese Zahl dieser Schulen aber darin eben so wenig als wa Bestaͤtigung der Superioren derselben die Rede wa Constitutionnel forderte hierauf das amtliche Blm seine Bekanntmachungen kuͤnftig ausfuͤhrlicher zu geher der Quotidienne und der Gazette de France jeglice, wand zu benehmen, die Minister der Schwaͤche; (Man vergleiche hieruͤber Nr. 283, 284 und Staats⸗Zeitung.) Jetzt liest man in der amtlich brik des gestrigen Moniteurs die nachstehent kanntmachung: „Ministerium der geistlichen Am heiten. Mittelst Verordnung vom 15. d. M. haben & 1) die Zahl der geistlichen Secundair⸗Schulen in den! sen von Avignon, Quimper und Tarbes; 2) die Gema worin diese Schulen kuͤnftig bestehen sollen, bestimmt! eine zweite Verordnung von demselben Tage haben Ee. die von den Erzbischoͤfen und Bischoͤfen jener Diiche

troffene Wahl der Superioren und Directoren der fünft

in befindlichen geistlichen Secundair⸗Schulen geme Dieselben Foͤrmlichkeiten sind auch hinsite der Dioͤcesen von Albi, Autun, Belley, Met ban und Vannes, deren der Moniteur vom! d. M. summari sch erwaͤhnt hat, erfuͤllt wol Alles der Verordnung vom 16. Juni gemaͤß, deren 2. mungen allmaͤhlig in Ausfuͤhrung gebracht werden.“ Die Gazette de France entbloͤdet sich nicht, de den Erzbischof von Toulouse, Cardinal von Clermont⸗

nerre, ergangenen CEin der Nachschrift zum gestrigen der Staats⸗Zeitung erwaͤhnten) Befehl, bis auf Va den Hof zu meiden, mit folgenden Worten zu begt „Wenn man einen Fuͤrsten der Kirche, einen Mann,

Ergebenheit fuͤr den Koͤnig allgemein bekannt ist, von

solchen Ungnade betroffen sieht, so fraͤgt man sich, u

Ausdruͤcke, die den Vorwand dazu gegeben haben, etwas Beleidigendes fuͤr die Koͤnigl. Autoritaͤt oder di son des Monarchen enthielten; hier ist aber bloß von Briefe an einen Minister die Rede. hat sich sonach des Namens des Koͤnigs b

um sich in seinen eigenen Streitigkeiten zu raͤchen. 2 ein Ministerium auf solche Weise die persoͤnliche Aut— lauf des Koͤnigs in seine Maaßregeln verflicht, so darf marsz . festgesetzt worden. aus schließen, daß es nicht mehr uͤber die Mittel, das Er

Ruder zu fuͤhren, gebiete und daß seine Macht zu Ende

Dies erinnert lebhaft an jene Zeiten bedauernswerthen, denkens, wo der Herzog Decazes, in seinem Zorne ges

vornehmsten Personen, kurze Zeit vor seinem Falle ei

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Das Ministen

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s Betragen des Erzbischofs von Toulouse giebt dem rier frangais Anlaß, an den Stolz und die Eitel⸗ ines Groß⸗Onkels desselben, welcher im Jahre 1661 of von Noyon wurde und dieses Bisthum 36 Jahre verwaltete, zu erinnern. Als er den Krummstab nie⸗ te, dietirte naͤmlich der Graf Franz von Clermont⸗ erre seinem Secretair, dem Abbé Lucas, eine Denkschrift, enoch im Drucke existirt und worin er zu seinem eige⸗ obe unter andern sagte: „die Geistlichkeit ruͤhme sich, m Praͤsidenten, der Hof ihn zum Grafen, der Senat in Richter und Frankreich ihn zum Pair zu haben; taat ehre ihn als Rath, der Orden des heiligen Gei⸗ [s Commandeur, die Franzoͤsische Academie als deren lund die ganze Welt als ein Wunder.“

er Constitutionnel enthaͤlt unter der Rubrik: nde Ausschuͤsse““ Folgendes: „Die wahren leitenden huͤsse sind die sogenannten religioͤsen Corporationen, wo uͤber Gegenstände der Politik verhandelt und Netze annt, aus denen sich selbst einige unserer ersten smaͤnner noch immer nicht ganz haben losmachen koͤn⸗ Jene in der Einbildung beruhenden Ausschuͤsse sind sonnen worden, um die oͤffentliche Aufmerksamkeit von eigentlichen Ausschuͤssen abzuziehen. Die Quotidienne e Gazette de France glauben an die Existenz der so— ten leitenden Ausschuͤsse eben so wenig, als an die Un⸗ keit des großen Lama; aber sie stellen sich, als ob sie glaubten, weil solches zu Declamationen und Ver⸗ ungen Anlaß giebt, und von diesen doch immer etwas bleibt.“ her Moniteur giebt eine Uebersicht des Ertrages der ten Steuern waͤhrend der neun ersten Monate des hen Jahres, im Vergleich zu demjenigen waͤhrend der rsten Monate des Jahres 1825, welches dem Budget 29 zur Grundlage gedient hat, und des Jahres 1827. ellt araus, daß das Jahr 1828 im Vergleich zu ine Mehr⸗Einnahme von 22,194,000 Fr. und im Ver⸗ zu 1827 eine Mehr⸗Einnahme von 21,233,000 Fr. et, worunter die Zoͤlle allein einen Mehr⸗Ertrag von 2 ½ und 11 Millionen gewaͤhren. er Marschall Herzog von Reggio hat vorgestern in ene von Grenelle die Infanterie, Cavallerie und Ar⸗ von der Garde, so wie die hier in Garnison liegenden Regimenter manoeuvriren lassen.

6 Journal du Commerce meldet, daß die mit ersuchung des Franzoͤsischen Zoll⸗Systems beauftragte ssion am 27. d. M. ihre erste Sitzung halten werde. as von dem Maler Garneray fuͤr Rechnung der Re⸗

auf Morea angefertigte Gemaͤlde der Schlacht bei n ist hier angelangt. Der Kuͤnstler selbst, welcher sei⸗ chwaͤchten Gesundheit wegen nur kleine Tagereisen kann, wird naͤchstens erwartet.

as letzte Heft der Bérangerschen Lieder ist vorgestern, suchen des Koͤniglichen Procurators, bei den hiesigen indlern in Beschlag genommen worden. 1 eliberalen Blaͤtter geben ihr Mißfallen daruͤber inen, daß die Normal⸗Schule bei der Universitaͤt noch biederhergestellt worden sey. Auch das Journal des ts befuͤrchtet, daß man den Plan dazu aufgegeben habe. jie Quotidienne schlaͤgt den Waͤhlern des Departe— der Aude zum Nachfolger des Generals Andréossy, s Generals Clausel, den die liberale Parthei ihnen be⸗ hatte, den General Grafen von la Tour⸗d'Auvergue lcher vor mehreren Jahren schon einmal Mitglied der anten unfindbaren Kammer war. Marseille hat man am 9ten d. M. um 3 Uhr n. Morgens eine kleine Erderschuͤtterung verspuͤrt, einige Secunden anhielt; die Richtung, welche die ing nahm, ist jedoch noch nicht genau zu ermitteln

an glaubt, daß Herr Esmangart, Praͤfekt des Nieder

„welcher kuͤrzlich hier war, jetzt aber wieder kurg zuruͤckgekehrt ist, sich im Auftrage der Regierung fgaiti begeben, und daß Herr Pichon, fruͤher diesseitiger 5 bei den Vereinigten Staaten, ihn dorthin beglei⸗— e Taxe fuͤr das 4pfuͤndige Brod ist fuͤr die zweite des laufenden Monats auf 18 ½ Sous (7½ Si

11““

ud Großbritanien 11“

on, 17. Oct. Vorgestern hatten der Russische anzoͤsische Botschafter, gestern der Preußische, Spa⸗ ud Wuͤrtembergische Gesandte Zusammenkuͤnfte mi

nach

liches Verbot gegen den Herzog von Fitz⸗James erhier rafen Aberdeen. 8

111“

17.

Die Fuͤrstin Lieven, d und Herr von Montezuma mit seiner Gemahlin sind der jungen Koͤnigin von Portugal vorgestellt worden.

Der Herzog von Wellington haͤlt sich gegenwaͤrtig zu Sudburn, dem Landsitze des Marquis von Hertford, auf. Auch Herr V. Fitzgerald, Herr Croker und Herr Planta be⸗ finden sich daselbst. 1

Die Commissaire fuͤr die Reduction der National⸗ Schuld machten am Dienstag ihre ersten Kaͤufe fuͤr das lau— fende Jahr. Es sollen, der in der letzten Parlaments⸗ Sitzung durchgegangenen Acte zufolge, jaͤhrlich nur 3,000,000 Pfd. zur Unterstuͤtzung des Sinking⸗Fonds verwendet werden.

Von Lord Heytesbury und Lord Stuart de Rothsay sind Depeschen eingelaufen.

Herr Brougham soll vollkommen wieder hergestellt seyn.

Die hier ansaͤßigen Portugiesen haben von Neuem eine Versammlung gehalten, um das Naͤhere uͤber den Scepter und den Abdruck der Charte, welche der jungen Koͤnigin uͤberreicht werden sollen, zu verabreden.

Am Montag haben die Portugiesen zu Plymouth zur Feier des Geburtstages Dom Pedroͤs ihre Haͤuser erleuchtet. Mehrere Transparente stellten die Landung der jungen Koͤnigin von Portugal, ihre Kroͤnung durch den Koͤnig von England, die Beschuͤtzung der Portugiesen durch Britanien dar. Am 13ten wurde von einigen Portugiesischen Officieren im Bei⸗ seyn zahlreicher Zuschauer eine theatralische Darstellung auf⸗ gefuͤhrt. Die Hauptscenen waren die Begebenheiten der Por⸗ tugiesischen Fluͤchtlinge bei der Bruͤcke San Martenno de Adagno in Spanien. Ein Vorspiel, welches sich auf den jetzigen Zustand der Portugiesen bezieht und worin Dom Pedro's Bildniß, und die Buͤste der jungen Koͤnigin ange⸗ bracht ward, ging vorher. Nachdem der Vorhang gefallen war, recitirte einer der Portugiesischen Studenten, welche als Freiwillige gedient hatten, mehrere Oden und Sonnette, die an die Koͤnigin, Dom Pedro und General Pizarro ge⸗ richtet waren, wofuͤr sich letzterer verbindlichst bedankte. Zwi⸗ schen den Akten wurde die Portoer Hymne und God save the King gesungen.

Der Kanzler der Schatzkammer ist nach seinem Landsitze bei Dorking abgegangen.

Der Courier fordert die Briten auf, zur Unterstuͤtzung der ungluͤcklichen Einwohner Gibraltars, welche sich, um die Krankheit zu vermeiden, im neutralen Grunde gelagert ha⸗ ben, und fuͤr welche eine Subscription eroͤffnet werden soll, schnell Beitraͤge zu liefern, indem sonst der Mangel der Krankheit zu Huͤlfe kommen werde, um Englands dortige Unterthanen wegzuraffen. 8

In der naͤchsten Woche soll eine Versammlung zu Pe⸗ nenden-⸗Heath stattfinden, um uͤber eine dem Parlamente ein⸗ zureichende Bittschrift, Behufs der Beschuͤtzung der prote⸗ 1 stantischen Kirche gegen die Katholiken, zu berathschlagen. Der Graf von Winchelsea, die Lords Berley, C. Despencer, Sydney und Andere werden mit ihren Paͤchtern zugege seyn. Da auch mehrere Katholiken⸗Freunde sich einfinden werden, so laͤßt sich erwarten, daß die Versammlung sehr stuͤrmisch seyn werde. 8

Der Courier bemerkt daruͤber Folgendes: Da der Tag herannaht, an welchem die Maͤnner von Kent ihre .1n“ haͤnglichkeit an die Constitution aussprechen sollen, so wendet sich die Aufmerksamkeit des ganzen Koͤnigreiches auf das Re⸗ sultat ihrer Verhandlungen. Auf der einen Seite steht die Integritaͤt der protestantischen Sache auf dem Spiele, auf 8 der andern Seite werden die verbuͤndeten Katholiken erfah⸗ ren, ob ihre Heftigkeit die Protestanten eingeschuͤchtert, oder zum Widerstande angefeuert habe. Hieruͤber werden sich di 3 Maͤnner von Kent im Namen ihrer protestantischen Mitbruͤ⸗ der entscheiden. Sie moͤgen diese Entscheidung in einem Tone abgeben, welcher weder mißverstanden werden noch unbeachtet bleiben kann. Sie haben sich einer edlen, aber ernsthaften Verantwortlichkeit unterzogen, sie moͤgen sich erinnern, was sie sich und ihrem Lande schuldig sind.

Jede Eigenschaft, welche eine Gesellschaft von Englaͤndern ehrwuͤrdig machen kann, besitzen die Maͤnner von Kent in so hohem Grade, daß sie dadurch zum Sprichwort geworden sind. An Reich⸗ thum, Einfluß und Intelligenz steht die Grafschaft Kent keiner andern nach, die sich unter der Herrschaft eines Bri⸗ tischen Koͤnigs befindet. Wollen ihre Bewohner diesen Ruhm dadurch verwirken, daß sie einen Plan vernachlaͤssigen, wel⸗ cher, wenn er nicht auf eine wuͤrdige Weise erfuͤllt wird, ih nen zur Schande gereicht? Die Sache, welche zu ent wuͤrdigen sie kein Recht haben, giebt uns ein Recht, sie zur Anwendung ihrer besten Kraͤfte und Gruudsaͤge anzufeuern. Sie haben versprochen, den Protestanten von England ein Beispiel zu geben. Ist es ein fehlerhaftes, ver⸗