1828 / 288 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sun, 26 Oct 1828 18:00:01 GMT) scan diff

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vZZE.“ Alles, denn, was sie auch sagen moͤgen, sie kennen ihre

Schwaͤche so gut, als wir unsere Kraft. Wir glauben, daß wenn das Ministerium standhaft bleibt und den taͤglichen Angriffen muthig die Stirn bietet, es sich halten wird.

Wessen wir aber vor Allem gewiß sind, ist, daß eine Aen⸗ derung des Ministeriums niemals zu Gunsten unserer Li⸗ guisten ausfallen kann.“

Die Gazette de France aͤußerte vorgestern: der Be⸗ such, welchen der Minister der geistlichen Angelegenheiten kuͤrzlich in seiner Dioͤcese abgestattet habe, mache großes Auf⸗ sehn; der junge Praͤlat sey von seiner Stellung ganz be⸗ rauscht, und habe bei einem großen Diner, welches man ihm in Beauvais gegeben, unter andern gesagt: „das Ministe⸗ rium habe die verfassungsmaͤßige Bahn betreten und schon ließen sich die gluͤcklichen Folgen davon verspuͤren; die Ver⸗ waltung werde bei dem angenommenen System beharren und bei der naͤchsten Sitzung die Wahl der General⸗Con⸗ seils dem Volke uͤberlassen.“ Der Minister hat hierauf das nachstehende Schreiben an den Redacteur der Gazette de France in die oͤffentlichen Blaͤtter einruͤcken lassen: „Mein Herr, die Person, welche Ihnen den Text zu dem in Ihrem Blatte vom 17. enthaltenen kleinen Stadtge⸗ schwaͤtze geliefert, hat sich, wenigstens was mich betrifft, bloß uͤber Sie lustig machen wollen; Alles in der Erzaͤhlung Ih⸗ res Correspondenten ist falsch und erdichtet; ich laͤugne so⸗ wohl die angefuͤhrten Thatsachen, als die gehaltenen Reden und die geschriebenen oder empfangenen Briefe. In Beau⸗ vais weiß man, daß nicht die Politik es war, womit ich mich waͤhrend meiner Anwesenheit daselbst beschaͤftigte; auch wissen meine Freunde am besten, ob ich von meiner Stellung berauscht bin, und ob es mir viel kosten wuͤrde, sie auf⸗ zugeben. Bisher hatten Sie bloß den Minister angegriffen, und ich schwieg daher; heute aber sind Sie vorwitzig genug, einige Einzelnheiten aus dem Privat⸗Leben des Bischofs zu geben, um das Publikum damit zu unterhalten, und ich habe daher geglaubt, daß es jetzt an der Zeit sey, Ihnen und Ih⸗ ren Lesern zu zeigen, wie wenig Glauben Ihr Correspondent verdiene. Ich halte mich uͤberzeugt, daß Sie die von Ihnen angefuͤhrten unwahren Thatsachen dadurch berichtigen wer⸗ den, daß sie meine Reclamation in die erste Nummer Ihres Blattes einruͤcken; ichzbeschraͤnke mich darauf, Sie darum zu bitten und habe die Ehre zu seyn ꝛc.

(gez.) F. J. H. Bischof von Beauvais.“

Die Auotidienne laͤßt sich einen Brief aus Wien vom 9ten d. M. schreiben, um ihren Lesern anzukuͤndigen, daß die Belagerung von Varna von den Russen aufgehoben worden sey, nachdem der aus Adrianopel zum Entsatze der Festung herbeigeeilte Groß⸗Vezier den Belagerern eine voͤllige Niederlage beigebracht habe; auch von Schumla haͤtten die Russen sich zuruͤckgezogen, da sie einen großen Theil der Mannschaft durch Krankheiten und ihre saͤmmtlichen Pferde aus Mangel an Fourage eingebuͤßt haͤtten. Die Quoti⸗ dienne ist mit ihren Correspondenten eben so schlimm daran als die Gazette.

Eine Koͤnigliche Verordnung vom 12. d. M. verfuͤgt die Einfuͤhrung der peinlichen Gerichtsordnung auf Martinique und Guadeloupe.

In den Generalstaͤben der groͤßeren Staͤdte Frankreichs haben kuͤrzlich bedeutende Einschraͤnkungen stattgefunden. Hier in Paris sind die bisher von dem Grafen von Divonne versehenen Functionen eines Chefs des Generalstabes mit denen des Platz⸗Majors Barons von Gazan vereinigt, und der Graf von Divonne ist dagegen zum Commandanten von Havre ernannt worden.

Der Courrier francçais meldet, daß Herr von Sal⸗ vandy, Mitarbeiter am Journal des Débats, zum Staats⸗ rathe erhoben, und dagegen der Requéêtenmeister Herr Ge⸗ noude, Director und Haupt⸗Eigenthuͤmer der Gazette de France, aus der Liste der Mitglieder des Staats⸗Raths ge⸗ strichen worden sey, da seine Profession als Buchdrucker sich mit einem solchen Posten nicht vertrage. Die Gazette de France macht hieruͤber ihre Glossen.

Die liberale Parthei bezeichnet den Waͤhlern des De⸗ partements des Doubs den General Bachelu als Nachfolger des kuͤrzlich verstorbenen Herrn Jobez in der Deputirten⸗ Kammer. Ineg Großbritanien und Irland. 1682b4* 18. Oct. „Auf Nichts,“ heißt es in der

——vLondon, et. Times, „legen Diejenigen, welche im Allgemeinen geneigt sind, unser parlamentarisches Verfahren zu verdammen, so viel Gewicht, als auf die Bemerkung, wie unnuͤtz manche Untersuchungen seyen, welche man ohne angemessenen Be⸗ weggrund beginne, ohne die noͤthige Einsicht fortsetze und

Die großen blauen

ohne practisches Resultat beschließe.

Buͤcher, welche waͤhrend der Sitzung auf einan gen und die von dem verstorbenen Herzoge vahe berland den Baͤnden Herrn Gibbon's ertheilte Ben⸗ verdienen, werden von Denen, die auf die oben *8 Weise raisonniren, triumphirend angefuͤhrt. 9 anderes verdammtes dickes Buch, Herr Gibbon,0 8 Bemerkung jenes vornehmen Kritikers. Wenn ein ßes Buch““ nicht ganz mit Unrecht ein „J„großes genannt worden ist, so wird es ohne Zweifel ein 8 ßeres, sobald es aus dem oͤffentlichen Schatze bezahlh und man muß zugeben, daß es laͤcherlich ist, die Fin richte in den Fenstern eines Pfandleihers, die Schist anschlagungen in dem Laden eines Kaͤsehaͤndlers, Vn Berichten uͤber Landstreicherei und Unsittlichkeit als Um um fromme Abhandlungen, und die Zeugnisse uͤber stand von Irland als Bedeckungen von TCorker Bun von Lundy⸗Foot's Schnupftaback zu erblicken. Ohnen koͤnnte man vorsichtiger mit den Vorschlaͤgen zur Herg

mancher Actenstuͤcke der Sitzung, und vernuͤnftiger unl

nomischer mit deren Druck umgehen; allein man! vergessen, daß unser anwendbarstes Gegenmittel gega hende Mißbraͤuche aus einer unbeschraͤnkten Oeffene herruͤhrt; und gering ist der Verstoß, wenn zu vie rung ertheilt wird, im Vergleich mit dem Verbrecha ches dadurch begangen wird, daß man dieselbe vand Auch ist es von der hoͤchsten Wichtigkeit, die oͤffentliche auf Veraͤnderungen vorzubereiten, welche durch die Fe der Zeit noͤthig werden, mit welchen indessen die um dabei interessirten Individuen und moͤglicherweise Masse des Volks nicht einverstanden sind. Bemerzze richte werden auf diese Weise die Pioniere, nel Marsche der Gesetzgebung vorangehen. Die Mildern res See⸗Gesetzbuches und die Annahme freisinniger Grundsaͤtze verdanken den von Lord Wallace eingereigt richten uͤber den auswaͤrtigen Handel ihren Ursprmg Wiederannahme der Baar⸗Zahlungen im Jahre 181 schwerlich eingetreten seyn, wenn nicht der Bericht darauf hingewirkt haͤtte. Auf dieselbe Wih ir James Mackintosh's Bericht uͤber die Crimimg den Grund zu den von Hrn. Peel und Lord h eingefuͤhrten Bills. Es wuͤrde in der That unphil seyn, solche Maaßregeln als werthlos zu betrachta, gute Folgen nicht augenblicklich sichtbar sind. In ie und Politik giebt es eben so wie in dem Pfleme einen Saamen, welcher eine Zeitlang in der Er⸗ muß, bevor er keimt und welcher lange vorher ug seyn muß, ehe er Fruͤchte bringt. Ein noch schaͤtzenn rer Zweig der parlamentarischen Untersuchung ist m welcher seine heilsamen Wirkungen ohne alles Eihse der Gesetzgebung und bloß durch seine Bearbeitung ü lichen Meinung hervorbringt, indem er die Aufmet thaͤtiger und wohlwollender Menschen auf nuͤtzliche lenkt und so durch natuͤrliche Mittel die Groͤße der ie chen Kenntnisse und Gluͤckseligkeit vermehrt. Diess Beobachtungen sind in Veziehung auf die Erziehun auf die wunderbare Ausdehnung, welche die Mit Unterrichts seit dem Berichte des merkwuͤrdigen Au Herrn Brougham's erhalten haben, gemacht worden ter den vielen wichtigen Wohlthaten, welche durch diesen seinen Mitmenschen zu Theil geworden sind, sind seine chen Bemuͤhungen fuͤr die Sache der Erziehung, wenn auch! glaͤnzendsten, doch die festesten Anspruͤche, welche er! Achtung der gegenwaͤrtigen und auf die Danklbarte kuͤnftigen Generation hat. Der beredte Verfechte oͤffentlichen Freiheit, der vollendete Redner, der 9 Vertheidiger, der aufgeklaͤrte Reformator unserer Gef jeden dieser Titel bewilligt ihm das Englische Volk und allgemein, und ist stolz, ihn anzuerkennen. A. verleihen ihm unsere innigste und unverstellteste Anerke als demjenigen, welcher den großen Impuls zur Er des Volks gegeben hat, einen Impuls, den die Freuk Freiheit unterstuͤtzen und welchem die Feinde der Kend jetzt gezwungener Weise ihre Huͤlfe geben muͤssen 90 Gruͤnder des neuen Koͤnigs⸗Collegiums sowohl als d doner Universitaͤt in diesen nuͤtzlichen und wohlth Bestrebungen, in der Erfuͤllung dieser ehrenvollen P Wir sind zu diesen Bemerkungen in Folge einer waͤhle

letzten Sitzungen des Unterhauses gemachten Angabe ver worden. Nach Berichten, welche Hr. Brougham im

sammelte und welche sich auf 484 Pfarreien in verschi Theilen Englands bezogen, betrug die Zahl der nicht de taͤglichen Schulen zwischen 1400 und 1500, mit etwas ger als 50,000 Schuͤlern. Im Jahre 1828 wurde Hrn. Spring⸗Rice angezeigt, daß nach aͤhnlichen von

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am angestellten Untersuchungen die Zahl der Schulen hͤler sich um mehr als das Doppelte vergroͤßert hatte, die Zahl der Schulen betrug mehr als 3000 und die chuͤler 100,000. Den Freunden der Freiheit, Wissen⸗ und Tugend kann man keine angenehmere Nachricht

hce sehr heftigen Artikeln greift die Times die schweig⸗Clubs und die Minister an. Jene sucht sie die Bemerkung laͤcherlich zu machen, daß dieselben, trotz üffenen Kriegs⸗Erklaͤrungen gegen die Katholiken, den⸗ offten, durch ihre Grundsaͤtze Irland zu befriedigen. Pabinet wirft sie vor, daß es keinen Schritt thue, um ruhen in jenem Koͤnigreiche wirksam zu unterdruͤcken. aͤußert sie, „die Minister die Gesetze aufheben wol⸗ icch welche die Katholiken von einem wichtigen Theile gerlichen Rechte ausgeschlossen werden; so moͤgen sie unt machen. Sind aber ihre Absichten nicht von die⸗ t, so mag der Himmel dies Land vom Untergange T. a einige Londoner Blaͤtter sich seit Kurzem auf Er⸗ gen uͤber die gesetzlichen Anspruͤche der jungen Koͤni⸗ Portugal auf den Thron ihres Landes eingelassen so widerlegt ein Correspondent der Times die Anga⸗ senigen von ihnen, welche an jenen Anspruͤchen zwei⸗ Einige haben angefuͤhrt, Dom Pedro habe seine Krone cob der Zweite niederlegt. „Dies,“ heißt es in dem ten Blatte, „ist eine sonderbare Zusammenstellung von Dom Pedro dankte ab, um sein Volk frei zu ma⸗ kacob II floh, weil er das seinige nicht zu Sklaven konnte. Ferner sagt man, der Koͤnig habe den Thron mnem alten Gesetze dadurch verwirkt, daß er Portugal n habe. Solch ein Gesetz giebt es nicht und außer⸗ icht das Beispiel Alfons IV, V und Emanuels, wel⸗ einige Zeit abwesend waren, dagegen. Eben so un⸗ ist die Meinung, daß dem Sohne Dom Pedro's das Recht vor Donna Maria II gebuͤhre, denn jener ist kein r Portugiesischer Unterthan. Er kam zur Welt, als die ngigkeit Brasiliens schon anerkannt war, waͤhrend seine swestern, von denen Donna Maria die aͤlteste ist, geboren als Portugal, Brasilien und Algarbien noch ein ver⸗ Koͤnigreich waren. Zwar betrachten einige Portu⸗ Rechtsgelehrte den Kaiserlichenn Prinzen von Bra⸗ bden Erben des Herzogthums Braganza, in welches emde succediren koͤnnen, aber dieses Herzogthum 5 Koͤnigreich Portugal sind zwei ganz verschiedene und daher entsteht die Verschiedenheit der Rechte dem Brasilianischen Prinzen und seinen Schwestern, rtugiesischen Prinzessinnen. Was Dom Miguels uf den Thron belangt, so hat er durch seine eigenen, de seines Vaters unmittelbar folgenden Handlungen nnung zu erkennen gegeben, daß ihm dasselbe nicht zustehe. näͤmlich nicht Besitz von der Krone, sondern von tern von Infantado, die ihm als Prinzen von Beja , und deren Besitzer nach dem Gesetze von Lamego in erst auf den Thron zu succediren berechtigt ist, ie Koͤnigliche Linie ausstirbt. Ehe aber dieser Fall gnen kann, haben die vier Toͤchter Dom Pedro's das st auf die Succession. Bevor die vier directen Li⸗ eselben nicht ausgestorben sind, kann Dom Miguel, Haupt einer Seiten⸗Linie, oder einer seiner Descen⸗ nicht suecediren. Durch die Anerkennung Dom Mi⸗ -Guͤrden daher jene vier Linien ihrer durch das Gesetz ego regulirten Successions⸗Rechte beraubt werden.“ ch dem Globe vom 16. d. M. soll der Befehl, den Fstliche Nuntius und der Spanische Gesandte erhal⸗ en, Lissabon zu verlassen und sich nach Madrid zu fuͤr Dom Miguel Veranlassung gewesen seyn, einen mit Depeschen nach Madrid abzusenden, welche die in den Koͤnig Ferdinand enthalten, ihn mit Dom nter der Bedingung zu versoͤhnen, daß er sich, wie rsprochen, mit seiner Nichte Donna Maria Gloria e. Die am 3. in Madrid eingelaufenen Nachrichten rto sind der Sache Dom Pedro's sehr guͤnstig. Meh⸗ vorzuͤglichsten Einwohner sollen laut ihre Zufrieden⸗ Dom Pedro's Proclamation zu erkennen gegeben haben. ber den gegenwaͤrtigen Zustand des Getreide⸗Marktes die Times: „Schon fruͤher hatten wir behauptet,

pbald das Korn in unserm Lande wegen schlechter

theuer geworden sey, der Preis sogleich in allen Ge⸗ usfuͤhrenden Laͤndern des Continents steigen wuͤrde; ahrung hat dies jetzt bewaͤhrt, und alle andererseits llten Berechnungen der Leichtigkeit, mit welcher man den Europa's Korn wuͤrde auftreiben koͤnnen und der endigkeit, gegen die Zulassung desselben in unser Land

durch schwere Einfuhr⸗Abgaben zu sorgen, haben sich in einem Augenblicke als falsch ausgewiesen. Die Concurrenz der Speculanten hat den Preis des Korns in Hamburg fast so hoch gesteigert, als er in England ist, und zwar, bevor noch ein Bushel davon verschifft worden; unsere Abgaben⸗Scala, welche sich auf eine bloße Veranschlagung desjenigen Preises gruͤndet, zu welchem man das Korn bauen koͤnnte, ist des⸗ halb viel zu hoch. Wenn wir Korn zu einem erreichbaren Preise haben, so muß der Speculant durch die Einfuͤhrung des fremden Artikels leiden, und wenn das Getreide hoch im Preise bleibt, so muß der Britische Arbeiter umkommen, wenn nicht sein Arbeitslohn augenblicklich vermehrt wird. Sechszehn Schillinge als gewoͤhnliches Arbeitslohn fuͤr die Woche ist bei den gegenwaͤrtigen Getreide⸗Preisen nicht zu viel. Unsere Gesetzgeber haben gewiß durch ihre grausamen Korn⸗Gesetze ihr Moͤglichstes gethan, um den Continent bei eintretendem Mangel zur Unterstuͤtzung unfaͤhig zu machen, und einer leidenden Volks⸗Klasse ihre einzige Huͤlfsquelle zu rauben, sobald es an heimischen Vorraͤthen fehlt.

Wir erwaͤhnten vor einigen Tagen (in Nr. 285) eines Herrn Robert Owen, der der Mexicanischen Republik und der Regierung von Coahuila und Texas eine Denkschrift uͤberreicht hatte, welche das Gesuch um Anweisung einer Strecke Landes zur Errichtung einer neuen Colonie enthielt. Da es manchen Lesern angenehm seyn duͤrfte, etwas Naͤhe⸗ res uͤber Herrn Owen's Plan zu erfahren, so geben wir hiermit einen Auszug aus jener Denkschrift. Der Verfasser sagt naͤmlich unter andern darin: Schon in einer fruͤheren Lebensperiode entdeckte ich, daß alle menschlichen Einrichtun⸗ gen auf einer irrigen Basis ruhten, und daß es nothwendig sey, ein verschiedenes Verfahren zu beobachten, um die Be⸗ voͤlkerung der Welt von ihren Irrthuͤmern zu heilen. Vier⸗ zig Jahre lang beschaͤftigte ich mich mit Versuchen, um Wahrheit von Irrthum zu unterscheiden. Ich habe mich davon uͤberzeugt, daß das Streben nach Reichthum vorherr⸗ schend, und daß es nothwendig ist, Maaßregeln zu ergreifen, die Bewohner aller Laͤnder vor Armuth zu schuͤtzen. Die Erreichung dieses Zwecks haͤngt von zwei Hauptbedingungen ab; die gehoͤrige Ausbildung des Charakters eines jeden Kindes, um es empfaͤnglich zu machen, die ihm fuͤr sein kuͤnftiges Leben von der neuen Gesellschaft anzuweisende Stelle vollkommen einzunehmen, und Alles, was sie ihm bie⸗ tet, freudig und in Sicherheit zu genießen. Ferner habe ich die Ueberzeugung gewonnen, daß eine Gesellschaft, die darauf ausgehen will, dem künftigen menschlichen Geschlechte gluͤck⸗ lichere Verhaͤltnisse vorzubereiten, ihre neuen Grundsaͤtze auch in einem neuen Staate muͤsse in's Leben treten lassen, wo keine fruͤheren Gesetze und Einrichtungen sich ihrer freien Entwickelung in den Weg stellen. Deshalb bitte ich um Einraͤumung der Provinz Texas, die ganz zu diesem Behuf geeig⸗ net ist, und daß der unabhaͤngige Besitz derselben der Gesellschaft von Seiten Mexico's, Nordamerika's und Großbritaniens ga⸗ rantirt werde. Die Gesellschaft soll aus Individuen allerLaͤnder bestehen, die mit vorurtheilsfreiem Sinn nur das Beste der Menschen vor Augen haben, und entschlossen sind, alle ihre Kraͤfte aufzubieten, um ihnen durch Erziehung, Leitung und Versorgung ein ruhiges, gluͤckliches Leben zu sichern. Alle Regierungen der Welt muͤssen das groͤßte Interesse an den Plan der Gesellschaft haben. Das allgemeine Fortschreiten in geistiger Hinsicht, die taͤglich sich mehrenden Entdeckungen in Kuͤnsten und Wissenschaften, machen moralische und phy⸗ sische Revolutionen in allen Laͤndern unvermeidlich; diesen durch eine neue naturgemaͤße, practisch dargelegte Muster⸗ Verfassung vorzubeugen, ist der Hauptzweck der Gesellschaft Der Verfasser schließt mit der Aeußerung: daß er nichts wolle, als seine Erfahrungen zum Besten seiner Mitmenschen in Anwendung bringen; fuͤr sich selbst brauche er nichts und fordere er Nichts. Nach den Aeußerungen der Times, die diesen Aufsatz mittheilt, scheint es uͤbrigens nicht ganz un⸗ wahrscheinlich zu seyn, daß sich Hrn. Owen's Plan realisirt.

Niederlande.

Bruͤssel, 19. Oct. So eben ist das Programm der Feierlichkeiten erschienen, mit denen morgen die Eroͤffnung der Generalstaaten durch den Koͤnig statt finden wird. Se. Majestaͤt wird von dem Prinzen von Oranien und dem Prinzen Friedrich begleitet seyn, und Artillerie⸗Salven sollen den Augenblick verkuͤnden, wo der Koͤnig von Seinem Pa⸗ lais abfaͤhrt, so wie den, in welchem Hoͤchstderselbe die Ver⸗ sammlung der Generalstaaten verlaͤßt. Vom 22sten d. M. an werden Se. Majestaͤt jeden Mittwoch um 12 Uhr öoͤffent⸗ liche Audienz ertheilen.

Der Catholique giebt den Personal⸗Bestand der fuͤnf in den suͤdlichen und der drei in den noͤrdlichen Pro⸗ vinzen der Niederlande vorhandenen Seminarien. Es geht