daraus hervor, daß die Zahl der Zoͤglinge sich im Jahre 1825 auf 1710 belief, waͤhrend sie 1828 nur 421 betraͤgt. Jenes Blatt schreibt diese Verminderung den Verordnungen der Mi⸗ nister uͤber die Seminarien zu. 8e Spanien.
Madrid, 10. Oet. Am 2ten d. M. war in Gibraltar die Anzahl der Fieberkranken auf 658 Personen gestiegen; es starben an gedachtem Tage 14 und wurden gesund entlassen 53 Personen. Am Abend jenes Tages blieb der Kranken⸗ Bestand auf 591 Personen, davon 290 schwer krank, 170 leicht krank und 131 in der Genesung begriffen waren.
Da von Seiten der Portugiesischen Regierung auch nicht die geringsten Anstalten getroffen und selbst nicht einmal einzelne Maaßregeln ergrissen worden sind, um der Anstek⸗ kung in Portugal von Gibraltar aus, vorzubeugen, so hat der General⸗Capitain von Estremadura, General Don Juan verordnet, alle aus Portugal kommenden Briefe durch hei⸗ ßen Essig ziehen, und auf die uͤbliche Art mit einem Eisen durchschlagen zu lassen. 8 It alien.
Das Diario di Roma meldet aus Rom vom 11. Oet. „Vorgestern ist der außerordentliche Gesandte Seiner Allerchristlichen Majestaͤt beim heiligen Stuhle, Vicomte von Chateaubriand, hier eingetroffen.
In den ersten Tagen dieses Monats wurden vier junge Niederlaͤnder, welche in der philosophischen Klasse der Loͤwe⸗ ner Universitaͤt studirt haben, in das Roͤmische Seminar als Pensionnaire des Koͤnigs der Niederlande aufgenommen.
Ancona, 7. Oct. Gestern legte, von Navarin kom⸗ mend, die Russische Fregatte „Grymetsky“ von 24 Kanonen in hiesigen Hafen an. Sie hat einen General⸗Adjutanten Sr. Maj. des Kaisers an Bord, der Debpeschen an seinen Souverain zu uͤberbringen hat. u“*“ S111“ Aegypten hat durch seine Lage, als Graͤnzstaat zwischen zwei großen und maͤchtigen Erdtheilen, und im Angesichte des weniger furchtbaren, aber stark bevoͤlkerten und industrie⸗ reichen Europa, das die Erzeugnisse aller Erdtheile in seinen Bereich aufnimmt und herbeizieht, einen Vorzug, der noch mehr durch den Besitz des einzigen sichern und geraͤumigen Hafens an den Gestaden des Mittellaͤndischen Meeres erhoͤht wird. Die vom Innern des Landes kommenden und dahin abgehenden Karawanen, wodurch die Produkte des heißen Afrika sowohl zu Lande als zu Wasser uͤber das Rothe Meer nach Arabien und nach den entferntesten Besitzungen Eng⸗ lands in Asien gebracht werden, machen das Land jetzt, wie zu den Zeiten der Ptolemaͤer, zum Mittelpunkt eines Welt⸗ handels, welcher zu den bedeutendsten gehoͤrt, die die Ge⸗ schichte kennt. Doch wenn dies auch nicht oder wenigstens nicht in dem hohen Grade, wie es wirklich geschieht, statt faͤnde, so wuͤrde doch das, was Aegypten als die Produkte des eigenen Bodens und des eigenen Fleißes auf den Welt⸗ markt zu Alexandrien bringt, hinreichend und uͤberfluͤssig seyn, um diese Stadt, die Schoͤpfung des groͤßten Eroberers, auch zu einem der groͤßten und ersten Handelsplaͤtze der Erde zu ma⸗ chen, und der jetzige Pascha, Mehemet Ali, hat es sich seit einer Reihe von Jahren, als er, nach erfolgter Hinwegraͤu⸗ mung der Mammelucken⸗Haͤuptlinge, keine maͤchtigen Gegner im Lande selbst mehr zu fuͤrchten hatte, auf das eifrigste angelegen seyn lassen, Ackerbau, Gewerbe, Handel und vor Allem die geistige Cultur des Landes zu verbessern. Es ist wohl nicht zu laͤugnen, daß er dabei allgemeinere und groß⸗ artigere Ansichten zu Grunde legt, als man ihm gewoͤhnlich nur beizumessen pflegt, daß er naäͤmlich nur die Staats⸗Ein⸗ kuͤnfte mehren wolle, um daraus Mittel zur Unterhaltung Ueg. auf Europaͤische Weise organisirten Truppen ziehen zu
nnen.
Unendlich groß aber ist der Unterschied, welchen eine Vergleichung des jetzigen Zustandes Aegyptens mit seinem fruͤheren, besonders vor der Franzoͤsischen Expedition gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts, deutlich macht. Viele dem Aegyptischen Handel sonst fremde Artikel werden jetzt mit Erfolg cultivirt, eine steigende Aufklaͤrung, aber auch ein damit bis jetzt wenigstens fast uͤberall verbunden gewesener Luxus, neue Ansiedlungen, die Einfuͤhrung der kunstreichsten und zusammengesetztesten Maschinerieen, vermehren taͤglich den Gebrauch Europaͤischer Industrie⸗Artikel, wodurch der Geld Umlauf bedeutend lebhafter wird, und die Aus⸗ suhr des eigenen Ueberflusses in hohem Maaße zunimmt. Zu allem diesen kommt noch, daß durch eine betraͤchtliche An⸗ zahl Europaͤischer Familien, die sich unter der jetzigen duld⸗ samen Regierung in Aegypten niedergelassen haben, der na⸗ tuͤrliche Gebrauch und Absatz der Produkte des Landes und die Lebendigkeit und Mannigfaltigkeit des Handels, so wie
8 1““ 2
8
des Handels
dessen weitere Verbreitung theils schon bedeutend be
worden, theils sich taͤglich noch vermehren. Alle Kre⸗ Landes, welche durch die fruͤhere, im hoͤchsten Gran tische, Regierung und die Partheiungen, welche im ; Herzen des Volkes entstehend und wurzelnd, an desen Kraft und seinem Mark zehrten, wenn auch nicht n druͤckt, doch wenigstens sehr niedergehalten und gehemm erheben sich freier, da die Regierung sie selbst auf moͤgliche Art und Weise dazu anregt unb auffordert Dessenungeachtet aber, trotz aller dieser das eh die Thaͤtigkeit des Volks so sehr anregenden Vort an einen ganz freien Handel in Aegypten nie 8 Der Pascha hat sich desselben, so wie fast aller Geneg maͤchtigt, seine Schiffe sind es, oder die von fremden M entnommene und gemiethete, und durch seine Agenten bes⸗ welche die Waaren und alle Produkte Aegyptischen nicht nur nach der Tuͤrkei, Italien, Frankreich und Oeß sondern auch nach England, Holland und dem Nordenf Doch hat er auch so schon vieles und, im Vergleic den fruͤheren Zustand, wirklich Ungeheures gethan; er viele Ueberfluͤssige und Unnuͤtze in der Staats⸗Vern abgeschafft, Eingebornen so wie Auslaͤndern voͤllige heit des Verkehrs im Lande gewaͤhrt, und so haupf den Grund gelegt, auf welchem der Handel seinen c ßigen und sicheren Gang gehen konnte; dabei unterlz nicht, allgemeinnuͤtzige Kenntnisse aufzumuntern und breiten. Nach allem diesen laͤßt sich wohl die Frag⸗ man oͤfter gethan hat, bejahend beantworten, ob s diese mit Huͤlfe eines Pascha, und durch seine abscge walt zu Stande gebrachten Reformen in Aegypten und Bestand haben werden, wenn einmal die jetzige
rung und die Prinzipe, welche sie beseelten, und ausgingen, aufhoͤren sollten, und ein anderer Zwinghes
Thron besteigt? Denn die Resultate, welche durch e gen Bestrebungen der jetzigen Regierung hervorgebrag sind ja schon festes und unentreißbares Eigenthum he kes und des Landes geworden, wenn sie auch in ihtm Grunde und bei ihrer Entstehung dem Pascha nur a ten; und das Volk und der ganze Zustand des Lande eine Reihe von Jahren darin immer mehr befestigt staͤrkt, wird sich bei einer etwanigen einmal eintretne aktion in dem festen Besitze aller dieser Vortheile ten wissen. Auf der anderen Seite muß man aber auch i gessen in Erwaͤgung zu bringen, daß der Pascha ein groͤßsten Feinde, der ihm den hartnaͤckigsten Widensa gegensetzte, und seine besten Entwuͤrfe, wenn auch den Augenblick scheitern, so doch fuͤr die Dauer! machte, in den unendlich vielen, oft ganz leeren aͤuss urtheilen hatte, welche theils die Religion theils aber dies wohl am meisten, ein altes, oft bis in die se Zeiten der Geschichte zuruͤckgehendes, Herkommen undt brauch geheiligt haben, und welche das Volk selbst wohlthaͤtigen Einrichtungen des Pascha entgegenseht auch dieses wird gewiß verschwinden, sobald die l. gung, daß die Einrichtungen des Pascha, abgesehen Verfahren bei deren Durchsetzung im Grunde doch Volk nuͤtzlich waren, allgemeiner geworden seyn witd. Mehemet Ali, indem er vor allem auf die Verme der Staats⸗Einkuͤnfte ausging, richtete seine ganze A samkeit auf eine alte von jeher sehr ergiebig geweseme grube fuͤr Aegypten, naͤmlich auf den Handel mit Indian der Englische Consul in Alexandrien Hr. Brigg, der zugleit Spitze eines großen und seine Verbindungen weithin verd den Handlungshauses stand, im Jahre 1818 von Indien kam, so verband sich der Pascha mit ihm in Hinst Speculationen nach jenen Laͤndern. Aber das Unterm hatte keineswegs einen erwuͤnschten Fortgang. Versc Ereignisse trafen ungluͤcklicherweise zusammen, um das Unternehmen scheitern zu machen. Der totale Verlus zer Schiffsladungen, die fehlgeschlagene Berechnung d satzes, der Krieg mit den Wechabiten, waren die K woran das Ganze unterging. Dieser Versuch, den d zwischen Indien und Aegypten zu beleben, soll dems mehrere Hunderttausend Piaster gekostet haben. Doch⸗ er dessenungeachtet einen Nutzen fuͤr Ali. Er wurde auf den Reichthum und die Huͤlfsquellen seines eignen des aufmerksam gemacht, die Gruͤndung und Anlegun Manufacturen, die Einfuͤhrung von Maschinen, auf n alles er jetzt aufmerksam wurde, brachte ihm einen Ii Gewinn, als es vielleicht selbst bei dem guͤnstigsten Fon mit Indien der Fall gewesen waͤre. b
das Project dieses Handels keineswegs ganz aufgegeben. wie man hofft, eine Dampfschifffahrt auf dem Ro⸗ Meere zu Stande kommen, so wuͤrde der Transport btert, die Zeit der Ueberfahrt vermindert werden, und zanze so eine andere Gestalt gewinnen.
(Fortsetzung folgt)
E“ ke“ 11“ Vom 15ten bis zum 19ten d. M. ete hier ein orkanaͤhnlicher Sturm aus Nord⸗Nord⸗West die See ging furchtbar hoch. Heftige Regenguͤsse, mit roßen Hagelschlossen vermischt, machten das Wetter noch kerlicher. Dieser Sturm hat viel Ungluͤck verursacht; Schiffe, die in den hiesigen Hafen einlaufen wollten, sen auf den Strand und wurden von den Wellen zer⸗ Das eine davon, eine Daͤnische Galiasse, „Emanuel“ int, und gefuͤhrt vom Capitain J. Jensen, welches von nhagen nach Koͤnigsberg bestimmt und mit Stuͤckgut, Zucker, Citronen, Trauben⸗Rosinen, Kaffee, Oel u. s. w. n war, strandete am 15ten Nachmittags 3 Uhr im See⸗ der Festung gegenuͤber; die darauf befindliche, aus 5 In⸗ en bestehende Mannschaft wurde mittelst des Rettungs⸗ es gluͤcklich ans Land gebracht. Das zweite, mit Salz ene Schiff, Namens „Amphitrite“, gefuͤhrt vom Capi— C. W. Rickeles, lag eine Zeit lang auf der Rhede vor ‚der Sturm zerriß das Ankertau und es wurde nach n, 1½ Meile von hier, bis Moͤvenhaven getrieben, wo [den Strand gerieth. Das Rettungs⸗Boot eilte mit
e/
zillau, 20. Oct.
Mootsen⸗Commandeur und vielen ruͤstigen Seeleuten da—
und die Mannschaft wurde gestern, außer dem hiesigen pootsen G. Schebke, wenn gleich mit außerordentlicher engung und Gefahr, gluͤcklich errettet. Der G. Schebke dagegen so ungluͤcklich von dem Communications⸗Tau,
„
s vom Lande, vermittelst einer Haubitze, nach dem ge⸗
seten Schiffe geschossen wurde, und an welchem er sich, den uͤbrigen Geretteten, in das, hinter dem Schiffe zu Aufnahme bereit liegende, Boot herablassen wollte, loͤs rathen und konnte, da ihn die Brandungen sogleich be⸗ und der Strom fortriß, trotz aller Anstrengung nicht et werden. Er hinterlaͤßt eine Frau mit 6 Kindern in ger Lage. Das dritte Schiff, „Frederica“, gefuͤhrt vom ain D. Albrecht, strandete am 18ten 3 ¼ Meilen von hier r Station Polcki; von der darauf befindlichen Mann⸗ „bestehend in 7 Mann, sind der Capitain und 3 Mann
et, der Passagier ist ertrunken und der Steuermann ei⸗
Stunden nach seiner Rettung gestorben, 2 Mann waren in offener See durch eine Sturzwelle uͤber Bord ge⸗ gen worden. Ein viertes Schiff mit Ballast, dem hie⸗ Rheder P. Lietke gehoͤrig, „Bluͤcher“ genannt, ging, bdem es das Seetief beim Einlaufen erreicht hatte, auf Strom vor Anker; es wurde jedoch uͤber Nacht, bei der nen Ausstroͤmung der See in das Haff, auf eine flache e geworfen und daselbst festgesetzt, so daß es sehr leck e; doch ist zur Rettung desselben Aussicht vorhanden.
Das Elbinger Dampfboot, welches (wie wir bereits gestern ldet haben) ebenfalls von jenem und nach erfolgter Rettung der Passagiere in der Nacht 17ten zum 18ten ganz verschwunden war, soll, wie jetzt utet, vom Sturme und den Wellen nach dem jenseitigen zUfer getrieben, daselbst auf den Strand gesetzt und so geworden seyn, daß es voll Wasser steht. u
Vermischte Nachrichten.
ef des juͤngeren Champollion aus Alexand
18. bis zum 29. August. 8 (Schluß.)
“ 88
Die Beschreibungen, welche man in Buͤchern von dieser
dt liest, geben nur ein sehr unvollstaͤndiges Bild dersel⸗ Wir glaubten zu unsren Antipoden und in eine ganz Welt gekommen zu seyn. Enge, mit Krambuden be⸗ e Gassen, in denen sich Menschen von allen Farben her⸗ raͤngen, schlafende Hunde und Reihen von Kameelen,
he Toͤne, welche von allen Seiten erschallen, und in die
die kreischenden Stimmen der Weiber und halbnackter
Sturme betroffen wor⸗
8. FEe.*“*““; eeeee—,.
tung Nr. 288.
————
Kinder mischen, ein Staub zum Ersticken, und hier und da ein zierlich gekleideter Herr, der sein schoͤnes reich gezaumtes Pferd mit vieler Geschicklichket tummelt, das sind die Ge⸗ genstaͤnde, welche eine Straße Alexandriens darbietet. Nach einem anderthalbstuͤndigen Ritte auf unseren Eseln und nach manchen Umwegen gelangten wir zu unserm General⸗Consul Drovetti, bei dem wir die freundlichste Aufnahme fanden. Er wunderte sich zwar, daß wir unter den gegenwaͤrtigen Um staͤnden gekommen Versicherung, daß unsere Forschungs⸗Reise keine Hindernisse erfahren wuͤrde. Zugleich bot er mir eine Wohnung im Fran⸗ zoͤsischen Pallaste, dem alten Haupt⸗Quartiere unserer Armee, an. Ich fand ein kleines huͤbsches Schlafgemach eingerich⸗ tet, es war das des General Kleber, und mit lebhafter Be⸗ wegung legte ich mich in dem Zimmer nieder, wo einst der Sieger von Heliopolis ruhte. Die Franzosen sind noch uͤberall in Alexandrien in gutem Andenken. Bei meiner Ankunft hoͤrte ich von den Aegyptischen Trommelschlaͤgern und Pfeifern denselben Zapfenstreich wie in Paris, und alle alten Franzoͤsischen Maͤrsche sind durch den Nizam⸗Gedid in Aufnahme gekommen. Alte Araber sprechen sogar noch Fran⸗ zoͤsisch. Als ich vor einigen Tagen fruͤh Morgens ausging, um die Obelisken der Cleopatra zu besehen, traf ich bei den Sandhuͤgeln, welche die Truͤmmern des alten Alexandriens be⸗ decken, einen blinden alten Araber, der sich von einem Kinde fuͤhren ließ; ich trat naͤher und als er erfuhr, daß ich ein Franzose sey, sagte er, indem er mir die Hand zum Gruße reichte: „Guten Morgen, Buͤrger, schenke mir etwas, ich habe noch nicht gefruͤhstuͤckt.“ Ich konnte und wollte dieser Beredtsamkeit nicht widerstehen, und gab dem Araber alle Franzoͤsische Sous, die ich noch hatte; er befuͤhlte sie und rief sogleich aus: „Das gilt hier nicht, mein Freund;“ als ich ihm aber einen Aegyptischen Piaster in die Hand druͤckte, fuͤgte er hinzu: „Ah das ist gut, ich danke dir, Buͤrger.“ Solche Begegnisse in der Wuͤste wiegen eine schoͤne Oper in Paris auf. — Schon bin ich mit den Sitten und Ge⸗ braͤuchen des Landes befreundet; der Kaffe, die Pfeife, die Mittagsruhe, die Esel, der Schnurbart und die Hitze sind mir vertraut. Alle Denkmaͤler in den Umgebungen Alexan⸗ driens habe ich besucht. Die Saͤule des Pompejus hat nichts Ausgezeichnetes, doch habe ich auch dort Ausbeute gefunden. Die Saͤule ruht auf einem aus alten Truͤmmern errichteten Mauerwerk, worauf ich das Zeichen Psammetichs II. er⸗ kannte. Auch die Griechische Inschrift an der Saͤule ent⸗ ging mir nicht, uͤber welche noch einige Ungewißheit herrscht. Ein guter Abdruck auf Papier, den ich aͤn⸗ fertigen lasse, wird die Zweifel heben. Die Obelisken der Cleopatra habe ich mehrmals besucht, immer auf unsern Eseln, welche die jungen Araber ein gutes Cabal (proven⸗ galisches Wort fuͤr Pferd) nennen. Von diesen beiden Obe⸗ lisken hat der Pascha von Aegypten den aufrecht stehenden unserm Koͤnige zum Geschenk gemacht. Der am Boden lie⸗ gende gehoͤrt den Englaͤndern. Die auf beiden befindlichen hieroglyphischen Inschriften habe ich copirt und unter mei⸗ nen Augen zeichnen lassen. Dies wird die erste genaue Ab⸗ bildung davon seyn. Beide Obelisken, welche drei Reihen von Hieroglyphen auf jeder Seite haben, sind urspruͤnglich vom Koͤnig Moͤris vor dem großen Sonnen⸗Tempel in He⸗ liopolis errichtet worden. Die Seiten⸗Inschriften sind von Sesostris, und an der Ostseite habe ich zwei andere sehr kurze entdeckt, welche vom Nachfolger des Sesostris herruͤh⸗ ren. Also sind drei Epochen auf diesen Denkmaͤlern bezeich⸗ net. Die alten granitenen Wuͤrfel, auf denen sie gestanden haben, sind noch vorhanden. Durch Nachgrabungen meiner Araber haͤbe ich mich aber uͤberzeugt, daß diese Wuͤrfel auf Sockeln von drei Stufen ruhen, welche von Roͤmischer oder Griechischer Arbeit sind. Am 24. August um Vice⸗Koͤnig.
8 Uhr Morgens empfing uns der Se. Hoheit bewohnt mehrere schoͤne Haͤuser, welche mit vieler Sorgfalt in dem Geschmack der Pallaͤste von Konstantinopel gebaut sind; sie nehmen sich gut aus, und
liegen auf der alten Pharus⸗Insel. Wir begaben uns insge⸗ sammt, an unserer Spitze Hrn. Drovetti, dahin, alle aufs Beste gekleidet, einige in einer zweispaͤnnigen Kalesche, die anderen auf Eseln, den Wagen umgebend. Nachdem wir an der großen Treppe des Divans⸗Saales ausgestiegen waren, traten wir in ein großes mit Beamten angefuͤlltes Zimmer, und wurden so⸗ gleich in einen zweiten Saal gefuͤhrt; in einer Ecke desselben saß
“
seyen, gab uns jedoch die beruhigenee