1828 / 309 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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im der Pairs⸗Kammer wollte man, so we⸗

und Unabhaͤngigkeit zu verleihen. 1 eine ungeschmaͤlerte Autoritaͤt zu geben, wollle nig als moͤglich, sie weder von dem Fuͤrsten, noch von dem Volke ausgehen lassen. Zu diesern Zwecke machte man sie erblich. So gestellt kann sie bald fuͤr das Koͤnigthum, bald fuͤr das Volk eintreten. Nichtsdestoweni⸗ ger bleibt sie einem Einflusse unterworfen, es sey nun von Seiten des Koͤnigs oder der Wahlkammer. Der reproͤsen⸗ tative Staat wuͤrde unmoͤglich seyn, wenn die ersten Gewal⸗ ten, welche ihn constituiren, ganz isolirt gegen einander da⸗ staäͤnden. Sie wuͤrden aber ihre Bestimmung nicht erfuͤllen und ihren Namen nicht verdienen, wenn sie nicht unabhaͤn⸗ gig waͤren. Die Unabhaͤngigkeit der Pairs⸗Kammer beruht gaͤnzlich auf der Unabsetzbarkeit und Erblichkeit. Was be⸗ wirken nun aber willkuͤhrliche Ernennungen fuͤr die erbliche Kammer? Sie setzen die Beguͤnstigung an die Stelle des Gesetzes, und machen aus einem Unterpfande der Unabhaͤn⸗ gigkeit ein Mittel der Verfuͤhrung. Wenn die Erblichkeit zugesagt oder verweigert werden kann, so erwarten alle Pairs, welche keine Nachkommen haben, eine Verguͤnstigung von den Ministern, und sind darum nicht so unabhaͤngig, wie ihre Collegen; sie hoͤren auf, die Gleichen unter den Gleichen zu seyn. Die Erblichkeit als Kammer ihren wesentlichen Charakter, man kann sagen, sie erniedrigt die Pairs⸗Wuͤrde. Man wird uns den Einwurf machen: Wollt ihr die großen Namen erloͤschen lassen? Wir wollen, was die Natur will. Wenn es wahr ist, daß die Familien sterblich sind, wie die Menschen, welche sie bilden, so wollen wir sie nicht unsterblich machen. Sie moͤgen sich mit der Unsterblichkeit ihrer Namen begnuͤgen. Bedarf es fuͤr edle Herzen einer andern Unsterblichkeit, als die, welche die Geschichte gewaͤhrt? Das Geschlecht der Lhoͤpital, Coligny, Sully ist erloschen; Hoche, Kleber, Marceaux haben keine Nachkommen: sind darum diese Namen untergegangen 2 Wenn nur der aͤltere Zweig einer Familie ausstirbt, so ist es natuͤrlich, daß man durch eine besondere Ernennung einen von denen zur Pairschaft beruft, welche denselben Namen fuͤhren, besonders in den sehr seltenen Faͤllen, wo dieser Name der Pairschaft mehr Glanz giebt, als er von ihr em⸗ pfaͤngt. Aber wenn der Name keine Erben mehr hat, ist es laͤcherlich, solche unterzuschieben, und durch eine Fiction un⸗ bekannte Enkelkinder und namenlose Schwiegersoͤhne zu er⸗ hoͤhen, welche die Nachwelt taͤuschen sollen. Der Ruhm der Pairschaft beruht darin, woraus heut zu Tage aller Ruhm geschoͤpft wird, in dem Benehmen. Wenn die Pairs⸗Kam⸗ mer nur stets ihrem Staate Dienste leistet, so wird ihre Ehre auch fuͤr immer gesichert seyn.“

Zwischen Garde⸗Grenadieren zu Pferde und Garde⸗ Schweizern ist es, am Namenstage des Koͤnigs, in einem Wirthshause bei Versailles zu einer blutigen Schlaͤgerei ge⸗ kommen, wobei von beiden Seiten 5 bis 6 Mann auf dem Platze geblieben, 25 bis 30 aber mehr oder minder schwer verwundet worden seyn sollen (2).

Der Oberst Fabvier, welcher hier in dem Hause der Aeltern seines Reise⸗Gefaͤhrten, Herrn Molidre, wo auch der General La Fayette wohnt, in der groͤßten Zuruͤckgezo⸗ genheit lebt und mit einer weitlaͤuftigen Arbeit beschaͤftigt ist, worin er der Regierung seine Ansichten uͤber Griechen⸗ land darlegen will, wird, heißt es, demnaͤchst mit dem Grade eines General⸗Majors nach Morea zuruͤckkehren, nicht sowohl um ein eigenes Commando daselbst zu uͤbernehmen, als um die Griechen in den Stand zu setzen, den Beistand unserer Truppen zu entbehren, welche, sobald deren Gegenwart auf Morea nicht mehr fuͤr unumgaͤnglich noͤthig erachtet wird, naͤmlich zum kuͤnftigen Fruͤhjahr, zuruͤckberufen werden sollen.

Die Stadt St. Mihiel (Dept. der Maas) hat am 28sten v. M. dem Deputirten ihres Bezirks, Hrn. Etienne, und dem Praͤfekten des Departements, Grafen von Arros, im Saale des dortigen Rathhauses ein glaͤnzendes Mahl von einigen achtzig Couverts gegeben. Die Gazette de France bemerkt bei dieser Gelegenheit, Herr Etienne, ehemaliger Re⸗ dacteur der Minerva und jetziger Redacteur des Constitu⸗ tionnel, habe vollkommen Recht gehabt, als er fruͤher in der Minerva gesagt habe: die Gegenwart muß saͤen, damit die Zukunft erndten koͤnne. V

Ein Privat⸗Schreiben des Constitutionnel aus Tou⸗ lon vom 2. Nov. meldet: „Das Linienschiff „der Trident’“, die Brigg „der Voltigeur“, und die Goelette „Dauphi⸗ noise“, sind nebst 15 Transportschiffen, welche Mund⸗Vorraͤthe und Lager⸗Geraͤthschaften fuͤr unsere Armee in Morea gela⸗ den hatten, gestern unter Segel gegangen. Alles, was unter unsern Augen vorgeht, macht es wahrscheinlich, daß unsere Armee noch lange in Griechenland bleiben werde. Der hiesige Militair⸗Intendant hat neue

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Sich aber schon sehr fruͤh zuruͤck.

Verguͤnstigung nimmt der Pairs⸗

Kauf⸗Vertroͤge mit Handels⸗

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leuten unserer Stadt fuͤr Bretter, Hacken ꝛc. abgesch die zur Verfertigung von Lager⸗Baracken fuͤr unsere dm bestimmt sind. Von Marseille werden dort gemiethete portschiffe erwartet.“ b

Aus Neu⸗Orleans meldet man, daß, als am 12.)] das Dampfboot Grampus, Cap. Morisson, eben dam schaͤftigt war, vier Fahrzeuge den Missisippi hinauf zu siren, einer von den Dampffesseln platzte, und saͤmmlik Bord befindliche Personen, mit einziger Ausnahme de pitains und eines Passagiers, die mit leichten Contn davon kamen, in die Luft sprengte. Auch die dem I boote zunaͤchst befindlichen Schiffe sind bedeutend bese worden; einem derselben wurden zwei von seinen h und ein Theil des Plattbords zertruͤmmert; die entfe haben nur in ihrem Takelwerk gelitten.

Großbritanien und Irland. London, 5. Nov. Der Koͤnig war am Sonne in seinem Zimmer beschaͤftigt. Am Abende desselben speisten Se. Maj. in Ihrer gewoͤhnlichen Umgebung, Die Gicht belaͤstige noch immer im Arm und Handgelenk. Als der Koͤn letzten Mal spatzieren fuhr, erkaͤltete Er sich ein wem jedoch seitdem fast ganz wieder hergestellt.

Auch der Herzog von Clarence ist seit einiger 3 unwohl gewesen. Seit gestern haben Sich Se. K. gebessert.

Die Prinzessin Auguste begab sich gestern morgae dem Koͤniglichen Pavillon zu Brighton, woselbst Ig nigliche Hoheit einige Zeit verweilen werden.

Aus Odessa, dem Haag und Paris sind Depesch gelaufen.

Der Oesterreichische Botschafter hatte gestern Ge mit dem Grafen Aberdeen im auswaͤrtigen Amte.

Die Bibliothek der Corporation der Stadt Lond den Gebrauch der Mitglieder derselben und deren Mi ist jetzt taͤglich zu bestimmten Stunden eroͤffnet.

„Wir erwarteten vollkommen vorbereitet,“ (sg Courier) „daß das Resultat der Versammlung zu den⸗Heath und das Schicksal der ungluͤcklichen Mis Hrn. Shiel bedeutende Unruhe unter den sogenannt wieglern von Irland hervorbringen und sie vielleicht i gefaͤhrlichen und laͤcherlichen Wagniß treiben wuͤrde war es nicht moͤglich, daß die Verstaͤndigsten und sten jener Parthei selbst, wir meinen Diejenigen, ¼ was zu verlieren haben, blind gegen die Gefahln ploͤtzlichen Aufwallung seyn wuͤrden, und deswegen ein kluger Entschluß, nichts uͤber diesen Gegenstamt gen, bis man die Sache achtundvierzig Stunden in legung genommen habe. Dies ist das Geheimniß sa gewoͤhnlichen Stillschweigens, auf welches wir kuͤrzt auf ein Zeichen von Verlegenheit und zugleich, 1 wenigstens hofften, von Reue, aufmerksam gema ben; dadurch wird nun auch das Wunder erklaͤrt, u Irlaͤndische Zeitung zwei Tage lang unbefleckt von de sinn (2) der Association war. Es ist dies beinahe das! daß wir im Stande sind, Hrn. O'Connel wegen seines Ven zu loben, und wir thun dies mit einer Achtung, die nur!. Erstaunen gleich ist. Es war sehr noͤthig, daß der Mund Leute, wie die Morphy's und Brady's und Andere si so einer Krisis gestopft wurde. Es ist nicht zu sage zu welchem Punkte sie Charaktere und Personen com tirt haben wuͤrden, wenn sie in einem solchen Auge ihrer eigenen Indiscretion uͤberlassen worden waͤren, deswegen war es ebenso vernuͤnftig als gut, daß Hr.! nel sie hinderte, etwas anderes zu sagen, als was mit Absicht uͤbereinstimmte. Zu dem Ende kam man dahi

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ein, daß eine gewisse Zeit hindurch nichts in der Assö⸗ gesprochen werden sollte. Herr O'Connel begab sich schen mit Lord Roßmore und Killeen nach Mullingal entwarf daselbst ein Reglement fuͤr das Verfahren de tholiken, welches dieselben, um ihre Parthei unverlett halten, ohne Murren annehmen muͤssen. Der Pl Verfahrens, welches Herr O'Connell unter den jetzigen mutheten Umstaͤnden einschlaͤgt, ist eben so ungew als die List, mit welcher er ihn ausfuͤhrt, uͤberraschend. sagt er den Katholiken, sie sollten sehr erfreut seyn, große Frage vor eine oͤffentliche Versammlung des V bracht sey, und wenn auch die Entscheidung der Ve lung von Penenden⸗Heath ihren geheiligten Prinzipt gegen gewesen, ernstlich andere Versammlungen dee Art zu fordern. Um dies zu erleichtern, giebt er fuͤr den Rath, daß eine katholische Mission nach Englad ternommen werden soll, um unsere Herzen zu erweich⸗

sern Verstand zu erleuchten. Dieser Mission sollen mehrere jester zugesellt werden, um alle Fragen, die man auch etwa er die Lehrsaͤtze an sie richten moͤchte, zu beantworten.

der Spitze dieses abenteuerlichen Corps wird Herr Connell selbst als Parlaments⸗Mitglied und General⸗Be⸗ lmaͤchtigter sich befinden, und es ist seine entschiedene Ab⸗ st, uns zu uͤberzeugen, daß wir auf alles hoͤren und alles

glauben, was er uns uͤber unsere Verstocktheit und Be⸗ raͤnktheit sagt. Als ein Anfang zu diesem verfaͤnglichen orschlage fuͤgt er hinzu: daß zwei Herren aus jeder Stadt

Irland das Parlaments⸗Mitglied fuͤr Clare begleiten en, wenn er seinen Sitz im Parlament einnimmt. Die sscheidenheit dieses Vorschlags ist wirklich ganz außeror⸗ tlich. Das Wahre an der Sache ist, daß Herr O Con⸗ auf Herrn Shiel eifersuͤchtig ist. Bei Herrn Shiel's fnahme hieselbst hat es nicht viel zu beneiden gegeben, rnoch stolziert er als Repraͤsentant der sieben Millionen umher; 5 Herr O' Connel als eine unverantwortliche Anmaaßung rachtet, denn er ist stolz auf die Auszeichnung, die 7 Mil⸗ nen zu repraͤsentiren, und kann nicht zugeben, daß ein An— r seinen Platz einnehme, sollte es auch bloß seyn, um ver⸗ ttet zu werden. Die Eifersucht zwischen diesen ehrwuͤrdi⸗ Helden und ihr wahrscheinliches Resultat erinnert uns folgende Anekdote, welche von Steele erzaͤhlt wird. Ein ann ging in den Laden eines Juweliers, um eine Uhr zu fen, und bestellte, daß sie nach einem bestimmten Hause hickt wuͤrde, wobei er sich den Titel des Sir Richard eele beilegte. Nun trug es sich zu, daß Steele grade zu Zeit sehr unpopulair war, und unser Juwelier war auf

populairen Seite. Er warf daher vorerst den falschen eele aus der Thuͤre, und gab ihn dann dem Poͤbel preis. hrend nun dieser ihn mißhandelte, ging der wirkliche Sir chard Steele vorbei. Wer ist der arme Kerl? rief der rdige Ritter. Sir Richard Steele, antwortete einer aus Haufen, und ich stehe dafuͤr, daß er tuͤchtig durchge⸗ kt werden soll. „Wie, er Sir Richard Steele!“ rief

Ritter, mehr auf seinen Ruhm eifersuͤchtig als auf sein en bedacht, „es ist nicht wahr, der Schuft ist ein Betruͤ⸗

ich bin Sir Richard Steele.“ Gut, rief der Mann, so len wir euch an seiner Stelle durchpruͤgeln.

Das Dublin Morning⸗Register giebt den Braun⸗ beigern zu vernehmen, daß das 7te leichte Dragoner⸗Re⸗ sent, welches vornehmlich aus Englaͤndern besteht, auf seine

tion nach Dublin zuruͤckgerufen worden, weil sich nicht geringste Anlaß zu seinem Marsche nach Tipperary erge⸗ hat, waͤhrend das 8te oder die Koͤnigl. Irischen Husa⸗

welches das vorher genannte Regiment in der Haupt⸗

t abgeloͤset hatte, nach dem Schauplatze der Orangisten— uhen im Norden beordert worden ist.

Die Limerick⸗Chroniele behauptet, daß sich jetzt eine Militair⸗Macht von fast 50,000 Mann in Irland nde.

In den Verhandlungen einer Versammlung Amerikani⸗ r Manufacturisten zu Harrisburg in den Vereinigten aaten kommt folgende Aeußerung vor: „Das neue Bri⸗

vche System des freien Handels verbietet die Einfuhr jedes

eikels, den Britischer Boden oder Britische Arbeit hervor⸗ mgen kann, außer was einen oder den andern Artikel be⸗ ftt, den Großbritanien, es sey nun durch groͤßeres Capital r aus anderen Ursachen, wohlfeiler als andere Nationen ern kann. Auf eine Verwendung des Britischen Bot⸗ fters in Paris, daß eine Zoll⸗Herabsetzung in Frankreich, gleichen Schritt mit der in Großbritanien hielte, einge⸗ Ert werden moͤge, gab der damalige General⸗Zoll⸗Director, .v. St. Criecg, die scharfsinnige Antwort: „„Das von gland angenommene System ist bewundernswerth, weil es ne seiner Manufacturen gefaͤhrdet, und wir wollen, wenn erst so weit sind, wie England, eben so liberal seyn; bis in aber muͤssen wir bei unsern Prohibitiv⸗Abgaben blei⸗ Im Morning Journal liest man Folgendes: Die Art Weise, wie die Franzosen unseren Handel auf den ver⸗ edenen Maͤrkten Europa's, und unseren Einfluß in allen eilen der Welt untergraben, kann selbst einen Stoiker ht ungeruͤhrt lassen. Bei den von uns herabgesetzten Zoͤllen Frankreich gewonnen die Amerikaner schließen unsere ollenwaarenaus, und fahren fort, uns mit Baumwolle zu sehen von Spanien sind wir ausgeschlossen und er⸗ hte Zoͤlle erschweren unseren Handel auf dem Rhein. Alle ere Beschwerden daruͤber sind vergebens gewesen. Aber neues Blatt zu dem Catalog unserer Handelsbedraͤng⸗ e liefert das Benehmen der Franzosen gegen uns in Por⸗

dhal. Nach dem bekannten Tractat von Mettuan durften

unsere Fabricate, mit einem Zoll von 15 pCt. vom

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anderer Nationen 30 Prozent zahlen mußten. Dieser Tractat lief im Jahre 1825 ab, und ist nie wieder er⸗ neuert worden.

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schen beiden Regierungen statt, daß Alles auf dem alten

Fuß bleiben sollte, aber in Folge der ungluͤcklichen Verhaͤlt⸗ nisse Portugals wurden die Seegesetze so nachlaͤssig gehand⸗ habt, und die Nation selbst war so gleichguͤltig gegen Alles geworden, was England betraf, weil wir uns so unbedachter

Weise in ihre Privatangelegenheiten gemischt hatten, daß

jene Verabredung weder strenge gehalten, noch dem Schleich⸗

handel kraͤftig entgegen gearbeitet wurde. Demzufolge sieht

man in jedem Laden von Lissabon und

Porto Franzoͤ⸗

sische und Deutsche Fabrikate, wo man sie fruͤher nicht

zu Gesicht bekam. Unser Handel ist stoͤrt. Der Irlaͤndische Kaufmann mag jetzt seine But⸗ ter selbst verbrauchen, da der Hollaͤnder sie wohlfeiler liefern kann. Unsere Leinwandwaaren werden von Deut⸗ scher Leinwand verdraͤngt, waͤhrend Franzoͤsische Tuͤcher, ge⸗ druckte Cattune und Strumpfwaaren und Flandrische Spitzen aͤhnliche Britische Artikel von Portugals Maͤrkten ar schließen. Wir haben in diesem Augenblick kein einziges Kriegs⸗ schiff im Tajo. Britische Bewohner und Britisches Inter esse genießen keines Schutzes. Die Franzosen haben in Lissabon ein Kriegsschiff von 28 Kanonen. Dieses Schiff duͤrfte vielleicht außer den Franzoͤsischen Speculanten auch die Agenten Palmella's und seine Parthei in England beschuͤtzen sollen. Am Bord dieser Brigg befindet sich wenigstens ein ausgezeichneter Rechtsgelehrter, Namens Borges, der dem Vernehmen nach mit dem Marquis Palmella in Verbindung steht. Mann genießt Franzoͤsischen Schutz, und seine Anstrengungen scheinen darauf hinaus zu gehen, die gegenwaͤrtige Portugie⸗ sische Regierung in Verlegenheit zu setzen, und der Flotten⸗Offi⸗ zier, der ihn beschuͤtzt, soll das Vertrauen des Franzoͤsischen

dort gaͤnzlich zer⸗

aus⸗

Dieser

See⸗Ministers genießen. Das Franzoͤsische Ministerium kann

keine andere Absicht hierbei haben, als dasselbe Uebergewicht in Portugal zu erlangen, wie in Spanien. (2) Mit Spa⸗

nien stand Frankreich in einiger Verbindung, und war

auf gewisse Weise bei seiner Wohlfahrt interessirt; das

ist aber mit Portugal nicht der Fall. Dort sollte es keinen Handel haben, weil es von dortigen Erzeugnissen nichts con⸗ sumirt. Doch sie sind da, und unterdessen nimmt unser Handel rasch und unaufhaltsam ab.“

Die Regierung laͤßt mit einem Fahrzeuge von Plymouth noch neun Aerzte und ein bedeutendes Quantum Zelt⸗Geraͤth eiligst nach Gibraltar abgehen.

Waͤhrend einer Reparatur der Dreieinigkeits⸗Kirche in Hull fand man beim Einreißen eines alten Gemaͤuers, in der Mitte eines Steines, der, aller Wahrscheinlichkeit nach, dort 500 Jahre lang eingemauert gelegen hatte, eine lebende Biene. Nachdem sie an die freie Luft gebracht worden war,

ward sie allmaͤhlig matter, und am Abend des naͤchsten Tages

war sie todt. Stein und Biene werden von den Arbeits⸗ Leuten den Neugierigen gezeigt. Die Oeffnung im Stein ist von der Groͤße einer kleinen Birne, und laͤßt nicht die min⸗ deste Spur sehen, wo aͤußere Luft haͤtte hineinkommen koͤnnen.

Der Roͤmtsche Fußboden in Laneing Down, der vor etlichen Monaten von einem Herrn Medhurst entdeckt wurde, zieht viel elegante Welt aus Brighton und andern benach⸗ barten Badeplaͤtzen dahin. Er befand sich unter einer Ruine, die einem großen Grabhuͤgel glich. Beim Nachgraben kam eine 40 Quadratfuß große Gallerie zum Vorschein. In ih⸗ rer Mitte befindet sich ein 16 Quadratfuß großes Gemach mit einem vortrefflich erhaltenen ausgelegten Fußboden. Man glaubt, daß dieses Gebaͤude fruͤher ein Tempel war, der er⸗ baut wurde, als die Roͤmer noch Befehlshaber und Beschuͤz⸗ zer von Britanien waren. Mitten im Zimmer fand man eine Menge Asche und in selbiger 25 Roͤmische, Alt⸗Britische und Saͤchsische Muͤnzen; auf einer Seite des Gebaͤudes 12 Silberstuͤcke, wovon keines dem andern gleicht, eine ansehn⸗ liche Zahl von Armbaͤndern, Ringen, Perlschnuͤren, Schnal⸗ len, Kaͤmmen, Haken und Fragmente von Schweroͤtern und Bogen. Auch stoͤößt man auf mehrere Graͤber mit Vasen, zerbrochener Toͤpfer⸗Arbeit von verschiedenen Formen, Asche der Verstorbenen, Ringen u. s. w.

London, 8. Oct. Der Franzoͤsische Botschafter hatte am Dienstag Abend, in Folge einer Mittheilung von Seiten des Herzogs von Wellington, eine sehr lange Conferenz mit dem Grafen von Aberdeen, welcher auch mit dem Preußischen, dem Brasilianischen, Spanischen und Neapolitanischen Ge⸗ sandten Geschaͤfte hatte.

Der Graf von Aberdeen ist vorgestern auf die Jagd ge⸗

Werth, in Portugal einfuͤhren, waͤhrend die Fabrikate

Es fand zwar eine Verabredung zwi⸗