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licher Armeen unseres Welttheils hinreichen wuͤrden;
die Wahlen der Regierung nicht ausschließlich einer Mei⸗ nung, sondern allen entsprechen; hierauf giebt es nur eine Ant⸗
wort, naͤmlich die, daß die Regierung keine Parthei ist und
daß sonach ihre Pflicht erheischt, solche Ehrenmaͤnner zu sich zu berufen, deren Einfluß und Wichtigkeit sich aus den Pahlen und den letzten Kammer⸗Verhandlungen erge⸗ ben haben. Das Journal du Commerce ertheilt sonach, ohne es zu wollen, der getroffenen Maaßregel das schoͤnste Lob.“
In einem Aufsatze uͤber die neue Organisation des
Staats⸗Raths, worin der Courrier frangais es haupt⸗
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saͤchlich tadelt, daß diese Organisation durch eine Verordnung und nicht durch ein Gesetz erfolgt ist, klagt derselbe zugleich im Allgemeinen uͤber die allzu große Beamten⸗Zahl; Frank⸗ reich habe so viel Generale, daß sie zur Anfuͤhrung 88..-s ebenso wuͤrde man mit den Staats⸗Ministern alle Cabinette von Europa versehen koͤnnen; die Saͤle des Pallastes Luxemburg waͤren kaum groß genug, um die ganze Masse der jetzigen Pairs aufzunehmen, und der Louvre, so dauerhaft er auch gebaut sey, sinke fast zusammen unter der Last der Staats⸗ raͤthe im ordentlichen und außerordentlichen Dienste, der Eh⸗ ren⸗Staatsraͤthe, Requêtenmeister und Auditoren. Die Lyoner allgemeine Zeitung hat, nachdem sie am 13ten M. von ihren Abonnenten in ruͤhrenden Ausdruͤcken Ab⸗ schied genommen, zu erscheinen aufgehoͤrt; sie spricht in ihrer letzten Nummer die Hoffnung aus, manches Gute in ihrem Leben gestiftet zu haben, und verweist den Rest ihrer Leser an die Gazette de France, deren Absatz mit jedem Tage zunehme. Am Schlusse ihrer Abschieds⸗Rede giebt sie ihr Bedauern zu erkennen, daß sie sich vor Beendigung des Kampfes zuruͤckziehen muͤsse, da die Gesellschaft verwaist scheine und Frankreich einer unruhigen Zeit entgegeneile: das democratische Element behalte die Oberhand uͤber das mo⸗ narchische, die Geistlichkeit werde unterdruͤckt, und die Preß⸗ freiheit beschleunige noch die Ruͤckkehr einer religioͤsen und politischen Revolution. „Moͤge Frankreich,“ so heißt es zu— letzt, „bei Zeiten wieder einlenken, damit es nicht durch zu harte Proben in den Weg des Heils zuruͤckgefuͤhrt werde, außer dem es nichts als finstere Abgruͤnde giebt. Dies ist unser letzter Wunsch. Gluͤcklich werden wir uns schaͤtzen, wenn derselbe in Erfuͤllung geht; gluͤcklicher noch, wenn der Antheil an einer so heiligen Sache in den Herzen ihrer Ver⸗ fechter sich an die Erinnerung der Bemuͤhungen knuͤpft, die wir derselben unausgesetzt gewidmet haben.“
Der Constitutionnel theilt Privat⸗Briefe aus Na⸗ varin bis zum 24Asten October mit, worin es unter andern heißt: „Der Admiral Rigny steht im Begriff, mit dem groͤß⸗ ten Theile seines Geschwaders nach dem Golf von Lepanto unter Segel zu gehen. Auch der General Maison hat sich
mit der Mehrzahl seiner Truppen dorthin gewandt, um sich
angehoͤren, die nicht an Hand⸗Arbeit gewoͤhnt ist.
der Forts zu bemaͤchtigen, die am Eingange der unter dem Na⸗ men der kleinen Dardanellen bekannten Meerenge liegen, und die etwa von 3000 Albanesern, welche sich von Ibrahim's Armee ge⸗ trennt hatten, so wie von einigen Deserteurs dieser Armee, welche Morea nicht verlassen wollten, besetzt sind. Es geht hier das Geruͤcht, daß der diesseitige Botschafter, Graf von Guilleminot, sich am Bord der Fregatte „Juno“ nach Nea⸗
pel begeben werde. — Ueber die Operationen der Brigade
des Generals Schneider vor Patras vernimmt man nach⸗ traͤglich hier Folgendes: Als die Garnisonen von Patras und des Schlosses von Morea endlich in die Uebergabe die⸗ ser Plaͤtze gewilligt hatten, glaubten sie, daß man sie entwe⸗ der nach Konstantinopel schicken oder ihnen erlauben werde, nach Hause zu gehen; der Commandant von Patras hatte inzwischen, wahrscheinlich aus Furcht vor dem Großherrn, in die Capitulation eine Bedingung einschalten lassen, wo⸗ nach der Admiral Rigny sich anheischig machte, Transport⸗ Schiffe zu stellen, um die Garnison nach Alexandrien zu fuͤhren. Als nun die Truppen, woraus diese Garnison be⸗ stand, an dem Meeres⸗Ufer angelangt waren und man sie zwingen wollte, sich auf Franzoͤsischen Schiffen nach Aegyp⸗ ten uͤbersetzen zu lassen, erfolgte ein allgemeiner Aufstand, deren Opfer die Aegyptischen und Moreotischen Offtziere wurden. Die Franzosen sahen sich hierauf genoͤthigt, Feuer auf die Rebellen zu geben, wodurch diese theils getoͤdtet, theils zum Gehorsam gezwungen wurden. iese Details sind durch das Schreiben eines Schiffs⸗Capitains, der Zeuge der Begebenheit gewesen seyn will, hier bekannt geworden.“ 89 Großbritanien und Irland.
London, 15. Nov. Die Times erneuert ihren Aufruf zur Mildthaͤtigkeit gegen die Spanischen Fluͤchtlinge. „Siekoͤn⸗ nen nicht arbeiten,“ sagt sie, „und zu betteln schaͤmen sie sich. Sie koͤnnen nicht arbeiten, weil sie fast alle einer Klasse Manche,
ein ihnen guͤnstiges Zeichen aus.
Hauptzweck seiner
die mit der Britischen Regierung in Verbindung stehen ben geaͤußert, viele Spanier seyen freiwillig hieher gef tet, um sich in England ernaͤhren zu lassen. Guter
aben die, welche eine solche Anklage anbrachten, nur, Augenblick uͤber den Sinn derselben nachgedacht? Hoͤchste, was aus den Fonds des Ausschusses bezahlt den ist, hat in keinem Falle 48 oder 50 Shilling monz fuͤr einen Familien⸗Vater uͤberstiegen, und von dieser; nigkeit mußten Personen vom hoͤchsten Rang subsistiren von niederen Klassen haben sich mit viel weniger bi muͤssen. Jetzt mag uns ein Englaͤnder antworten, Art der Existenz ein Einkommen von 25 bis 30 Pfd. lich einem menschlichen Wesen, dessen Heimath Londaon gewaͤhren wuͤrde. Niemand, der nur uͤberhauͤpt in Eg⸗ leben kann, wuͤrde nach England kommen, um bei s Mitteln, als der Ausschuß selbst zu den besten Zeiten de halb zu verhungern. — Andere meinen, die Spanier ei fuͤr ihren eigenen Unterhalt arbeiten, da doch augh Franzoͤsischen Emigranten durch ihren Kunstfleiß vie dient haͤtten. Aber die Emigranten kamen zur Zei Krieges hieher, wo es viel Arbeit und wenig Haͤnde Ist dies jetzt der Fall? Und dennoch arbeiten die Spe welche Gelegenheit dazu finden koͤnnen, hoͤchst emstg Brod fuͤr ihre Kinder zu verdienen, und nicht diese den sich an die Regierung oder an den Ausschuß. M. die Huͤlflosen und Schwachen flehen wir das Mitleid rer Landsleute an. Der Minister (der Herzog von Pe ton) hat den Vorschlag abgelehnt, diese geheiligte Las oͤffentlichen Schatze aufzuerlegen, und wir erfuͤllen eim ßere Pflicht, wenn wir seiner Weigerung gemaͤß ham als wenn wir ihn tadeln wollten. Wir rufen die M gen an, dem Gebote Gottes zu gehorchen, die Hungra⸗ ernaͤhren, die Nackten zu kleiden und die vor Kaͤlte sü den, ohne Obdach herumirrenden Fremdlinge zu beherbeng⸗ Das genannte Blatt macht demnaͤchst besonders zwe hoͤchsten Elende preis gegebene Familien⸗Vaͤter, a sich fruͤher um ihr Vaterland sehr verdient gemacht
namhaft, und nimmt die oͤffentliche Mildthaͤtigkeit st
in Anspruch. Dies sind der Oberst⸗Lieutenant Don nio Mancha und der Oberst⸗Lieutenant Don Vincente terra, fruͤherer Gouverneur von Peniscola. Der geber der Times selbst hat sich bereits mit 20 Pfd. s. unterzeichnet.
Am letzten Montage ward in Leeds eine Versamn gehalten, welche die Bildung eines Braunschweig⸗Cluhs Zweck hatte. Es wurde unter andern beschlossen, vß— Mitglied einen jaͤhrlichen Beitrag von nicht mehrab Guinee, und nicht weniger als einer halben Krome u . haͤtten, um die zufaͤlligen Kosten zu decken. Einem schuß wird die Vollmacht uͤbertragen, die Zahl der Me der zu vermehren, und den Praͤsidenten, den Seecretai Schatzmeister zu erwaͤhlen. Die Times macht hierbe Bemerkung: „In einer so volkreichen Stadt wie Leede es nicht schwer halten, zwei oder dreihundert Persona vereinigen, um allenfalls auf einem Fuß umher zu spiit oder ihre Roͤcke auf dem Ruͤcken zuzuknoͤpfen, oden Ausfuͤhrung irgend eines aͤhnlichen Einfallss Auf jeden befanden sich in der Versammlung nur die Revpraͤsente eines sehr kleinen Theiles der Bevoͤlkerung, und zwar diesen schwerlich Jemand, dem die Absichten der M. bekannt seyn konnten. Wir fuͤrchten, daß die Tory's die aus eigenem Antriebe so sehr beeiferten, den Herzog Wellington gegen die Katholiken zu unterstuͤtzen, sic uͤberzeugen werden, daß sie ein schlechtes Spiel gespiat ben, und daß sie Ja sagten, wo sie haͤtten Nein sagen so
Lord Langfad hat seinen Unwillen uͤber die Braunsch Clubs ausgesprochen, und Lord Erroll, Miltown und rere Andere, deren Beispiel wahrscheinlich von dem Ha von Leinster, und dem Marquis von Downshire befolgt den wird, haben sich aus der Zahl der Mitglieder des darestreet⸗Braunschweig⸗Clubs zu Dublin ausstreichen Die Katholiken Irlands betrachten die Ankunft von Tul aus England als ein Mittel, sie vor den Angriffen d natischen Neomanry des Nordens zu schuͤtzen, und sinn her sehr erfreut daruͤber. Die Meisten von ihnen legen hartnaͤckige Stillschweigen des Herzogs von Wellington
Es ist vor Kurzem der erste Theil der Beschreibun ner Reise durch das vereinigte Koͤnigreich von Sir . Phillips erschienen, welche dadurch vieles Interesse an daß der Verfasser besonders eine Schilderung aller se Großbritanien lebenden Gelehrten, Dichter oder sonst! risch bekannter Maͤnner giebt, welche kennen zu lerne Reise war. Dieser erste Theil enthe
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durch die Grafschaften Bedfordshire, Northamptonshire eicestershire. Die Morning⸗Chroniecle, nachdem Werk im Allgemeinen gelobt, sagt in Bezug auf die hhe Literatur noch Folgendes: „Wir koͤnnen zu dieser inung Gluͤck wuͤnschen, denn sie verspricht viel fuͤr die Ft. Es ist wahr, daß unsere Literatur bisher beinahe faule Muͤßiggaͤnger berechnet gewesen ist, aber die etung des Geschmacks an liberalen Kenntnissen in den n und untern Klassen wird mit der Zeit den Wunsch buͤchern aller Art hervorbringen. Noch darf kein Buch⸗ r die Verbreitung eines groͤßern wissenschaftlichen unternehmen, weil eben so wenig danach gefragt und nur erst seit Kurzem ist ein, der Jurisprudenz, so wichtigen Gegenstand, insbesondere gewidmetes al (Review) erschienen, waͤhrend in Deutschland so uͤr die Jurisprudenz sowohl, als auch fuͤr Theologie dhilosophie bestimmt sind. Aber jetzt wird die Literatur dem Tage mehr populair. Ehe nicht die Kenntniß al⸗
die Wohlfahrt der Menschheit wichtigen Gegenstaͤnde ein ist, kann der Erfolg der Verbesserungen nur gering
Niederlande. ßruͤssel, 18. Nov. Vorgestern erhielt der Hof die ge Nachricht von dem Tode Ihrer Majestaͤt der ver⸗ eten Kaiserin von Rußland, Maria Feodorowna, gebor⸗ rinzessin von Wuͤrtemberg. Die hohe Fuͤrstin beehrte un⸗ ttadt i. J. 1818 mit einem mehrwoͤchentlichen Aufenthalte, at Erinnerungen zuruͤckgelassen, welche die Einwohner ßhen zur lebhaftesten Theilnahme an dem Schmerze oͤniglichen Familie uͤber dieses betruͤbende Ereigniß be⸗ Man erinnert sich der Leutseligkeit und Theilnahme, sie die oͤffentlichen Anstalten und namentlich die Kran⸗ iser besuchte und beschenkte. — Heute, als an dem Ge⸗ age Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin, sollte großer Ball bei und uͤber acht Tage ein aͤhnliches Fest in dem neuen e des Prinzen von Oranien seyn. Diese Feste sind ingestellt. Am Mittwoch wird der Hof auf 6 Wochen r fuͤr die 228 Verblichene anlegen. J. KK. HH. der Prinz und die Prinzessin von Ora⸗ gewohnen seit dem Sonnabend Ihr neues Palais. zestern wurde der neue Bischof von Namur, Herr Ni⸗ Alexis Ondernard, vom Minister des Innern beim e eingefuͤhrt, und leistete in die Haͤnde Sr. Maj. den er Treue. b1öö““ DHresden, 20. Nov. Gestern Nachmittags 4 Uhr n in der katholischen Hofkirche die Vigilien, so wie Vormittags die Exequien fuͤr die hochselige verwittwete in gehalten. hannover, 21. Nov. Seine Koͤnigliche Hoheit der al⸗Gouverneur haben Sich vorgestern nach Rotenkir⸗ hegeben, und werden daselbst bis gegen das Ende dieses ats verweilen. schleitz, 19. Nov. Gestern wurde zu Gera die Ge⸗ n des Prinzen Heinrich des 67ͤsten Juͤngern Reußen, en Bruders unsers regierenden Fuͤrsten, von einem Prin⸗ fuͤcklich entbunden. Der neugeborene Prinz wird den en Heinrich XI. erhalten. Frankfurt a. M., 20. Nov. Man berichtet aus Lon⸗ sunter dem 15ten d. M., hinsichtlich des Getreide⸗Ver⸗ Folgendes: „Der Durchschnitts⸗Preis dieser Woche t den Zoll fuͤr Weizen auf 2 Shill. 8 Pre. pr. Quar⸗ und man erwartet ihn mit Bestimmtheit auf 1 Shill. ie naͤchste Woche; auch die Zoͤlle fuͤr Gerste und Hafer niedriger. In Folge dessen zeigte sich gestern viel Nach⸗ nach fremdem Getreide unter Schloß; es ward indessen hgemacht, da die Gebote unter den Forderungen der r waren.“ Hier und in Mainz ist es seit 8 Tagen stille; an letz⸗ Orte wurde Weizen à Fl. 9¾ und Roggen à Fl. 8 ¼¾ Darmstaͤdter Malter verkauft. v1161““
“ . . Oesterre i ..“ 8 8 Wien, 19. Nov. Nach Inhalt des uͤber den Ausfall ezten Pesther Jahrmarkts von dem dasigen Handelsstand teten Berichts, war der Markt in Produkten nicht ht. Von Manufactur⸗Waaren fanden vorzuͤglich ordi⸗ und mittel-⸗feine Tuͤcher, wie auch sonstige wollene ter⸗Waaren, starken Absatz. Hinsichtlich der uͤbrigen sufactur⸗- und Fabrik⸗Waaren war der Markt, was den Pros⸗Handel betrifft, unbedeutend, und hinsichtlich des il⸗Handels schlecht. Folgendes sind die Preise einiger es⸗Producte in Conventions⸗Muͤnze: Der Centner Schaf⸗
feine einschuͤrige 60 — 80 Fl., desgl. mittelfeine 40 —
b; desgl. zweischuͤrige Winterwolle, feine 34 — 36 Fl.,
14 — 16 ½ Fl., Kuͤhhaͤute 8 — 10 Fl., Kalbfelle 1 ½ — 1 ¾
mittelfeine 29 — 32 Fl.; desgl. Sommerwolle, feine 35 — 36
Fl., mittelfeine 28 — 32 Fl.; Bacsker ordin. Winterwolle “
24 — 26 Fl., desgl. Sommerwolle 24 — 26 Fl. Wein, alter, rother, Ofner 5 — 6 Fl., desgl. letzter Fechsung 3— 4 Fl., weißer, alter 5 — 7 Fl., desgl. letzter Fechsung
3 ½ — 42 Fl.; alter Pesther Steinbrucher 6—8 Fl.; Gebirgs⸗
weine, weiße und rothe 2— 4 Fl.; Landweine, weiße und rothe 2 — 3 Fl. Das Paar Ochsenhaͤute, nach Qualitaͤt
2 l.
Schaffelle ½ — 1 ½ Fl.; Roßhaͤute 3 ½ — 4 Fl. Fnes Aus Neapel vom 7. Nov. wird (im Oesterreichi⸗ schen Beobachter) geschrieben: „Durch die vor vier Ta⸗ gen aus Tripolis hier eingelaufene Franzoͤsische Kriegsbrigg „Aventurier“, hat man die erfreuliche Nachricht erhalten, daß die seit einiger Zeit, unter Franzoͤsischer Vermittlung, zwischen der hiesigen Regierung und der Regentschaft von Tripolis angeknuͤpften Unterhandlungen, zum definitiven Ab⸗ schlusse des Friedens gefuͤhrt haben, kraft dessen die, waͤhrend der Feindseligkeiten, gegenseitig gemachten Prisen herausge⸗ geben werden sollen.“ 8 88.8 Spanien. Die Quotidienne giebt Folgendes aus Madrid, vom 6ten November: „Der hieher gefluͤchtete Bischof von San Yago de Chili, Don Juan Rodriguez, wird eine Broschuͤre herausgeben, worin er es scharf tadelt, daß Bolivar dem Papste Bischoͤfe fuͤr unsere alten Amerikanischen Besitzungen vorschlagen will. Wir werden auf diese Schrift zuruͤckkom⸗ men, die eine wichtige Frage behandelt. — Die Briefe aus Andalusien beruhigen uͤber den Gesundheits⸗Zustand dieser Provinz; die Hitze ist dort noch immer sehr groß, aber da das gelbe Fieber in der Festung Gibraltar concentrirt und die Jahres-Zeit sehr vorgeruͤckt ist, so wird die Epidemie sich hoffentlich nicht weiter verbreiten. — Die Direction der Bergwerke ist benachrichtigt worden, daß man bei Badajoz eine Quecksilber⸗-Mine entdeckt hat. Fuͤr Spanien, das schon die unerschoͤpflichen Quecksilber-Minen von Almaden besitzt, ist diese Entdeckung nicht von großer Wichtigkeit. — Heute um 12 Uhr ist“ (wie wir bereits gemeldet haben) „der ge⸗ sammte Hof hier eingetroffen, und wurde von einer großen Volksmasse begruͤßt, die sich auf den Straßen versammelt hatte. Das diplomatische Corps, die Spanischen Granden u. s. w. hatten sich nach dem Pallast begeben, um J. J. M. M. zu empfangen. Die von dem Grafen Ofalia mit England abgeschlossenen Bedingungen uͤber die Forderungen unserer Englischen Glaͤubiger werden treulich erfuͤllt. Unser Hof⸗Banquier in Paris wird die Zahlung leisten und hat zu dem Ende eine Summe von 200 Millionen Realen zu 4 pCt. erhalten. Unsere Regierung hat sich verpflichtet, bin⸗ nen jetzt und zwoͤlf bis sechzehn Monaten keine Renten wei⸗ ter auszugeben und keine neue Anleihe abzuschließen. Unsere Rechnung mit Frankreich ist mittelst einer Einschreibung von 80 Millionen Realen in's große Buch nunmehr entschieden beendigt. Unseren Gegenforderungen an Frankreich geschieht dadurch kein Eintrag. Der Minister Calomarde hat sich waͤhrend seines Aufenthaltes im Escurial, nach Vorschrift der Aerzte, taͤglich zu Pferde Bewegung gemacht, was Sr. Exc. sehr gut bekom⸗ men ist. Der Graf von Torre Nurquiz, Gouverneur des Indischen Rathes, ist in Lerma, auf der Ruͤckkehr von Na⸗ varra nach Madrid, gestorben. Der Rath von Castilien und der von Indien sind jetzt ohne Gouverneur und ohne Praͤsidenten. Der Kriegs⸗Minister hat den Koͤnig von den Zwistigkeiten zwischen dem Gouverneur von Badajoz Llemaz Gabriel und dem General⸗Capitain der Provinz, San Juan, unterrichtet. Einige Raͤuber von den in der Provinz Va⸗ lencia umherstreifenden Banden sind durch die Truppen ge⸗ fangen, und in Valencia gehangen worden.“
— Dasselbe Blatt schreibt aus Barcelona, vom 8. Nov. Ein von den Galeeren entlaufener Verbrecher, Na⸗ mens Farré, ist neulich gefangen worden; er war in der Provinz durch mehrere Mordthaten beruͤchtigt. Die Unzu⸗ friedenen, welche vor Kurzem die Ruhe der Provinz zu stoͤ⸗ ren suchten, und dann nach dem Roussillon entflohen, wollen, einem Geruͤchte zufolge, einen neuen Einfall in Spanien unternehmen. Ihr Plan wurde durch wichtige Papiere ver⸗ rathen, die man bei einem ihrer Emissarien fand, der in Santa Coloma de Farnes verhaftet wurde. Der hier in Haft sitzende Oberst Ortega hat sich mit dem Knochen eines Huhn's, das man ihm zum Mittagstische aufgetragen hatte, die Adern geoͤffnet. Die Instruction in dem Prozesse gegen die Mitglieder der hier entdeckten Verschwoͤrung wird thaͤtig fortgesetzt. Aus einem, von Seiten der Ober⸗Sanitaͤts⸗Commis⸗ sion in Sevilla, am 28. Oct. beka int gemachten Decret, geht