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8 rung, diejenige Parthei in Lissabon zu unterstuͤtzen und auf⸗
8 .F11“. zu erhalten, welche dort die Opposition gegen die jetzt eestehende Regierung bildet. Dies Verfahren steht in einem dirrkten Gegensatze gegen das unsrer Regierung, welche bei 8 den neuesten Unruhen in Portugal die strengste Neutralitaͤt p„eobachtet hat; ein Verfahren, welches nicht minder durch das Interesse, das wer nothwendiger Weise fuͤr die Ruhe Portugals haben muͤssen, vorgeschrieben wird, als auch durch
den Wunsch, den Frieden Europa's aufrecht zu erhalten, der durchaus nothwendigerweise gestoͤrt werden wuͤrde wenndie Halb⸗ Insel wieder in die Gewalt der Revolutionaire geriethe, wie dies im Jahre 1820 der Fall war. Daß dies geschehen wuͤrde, wenn die der jetzigen Regierung entgegengesetzte Parthei die Oberhand ge⸗
2 woͤnne, unterliegt keinem Zweifel, wenn schon sie ihre Absichten und Entwuͤrfe unter der Maske der Legitimitaͤt zu verbergen su⸗ chen. Wenn die Europaͤischen Maͤchte bis jetzt die Rechte Dom Miguel's noch nicht anerkannt haben, so muß man annehmen, daß sie ihre Gruͤnde dazu haben, deren Triftig⸗ keit zu untersuchen uns nicht zukommt. Aber wir wuͤnschen, das Publikum davon zu benachrichtigen, daß unser Handel mit Portugal sich seinem gaͤnzlichen Verfall naͤhert, daß wir in diesem Lande nicht mehr in demselben Lichte betrachtet werden, wie es fruͤher der Fall war. Das Verfahren unse⸗ rer dasigen Beamten hat dies Resultat hervorgebracht, dazu kam noch das Verfahren gewisser Individuen, welche nicht allein das constitutionnelle System unterstuͤtzt haben, sondern, soweit ihre Macht ging, sich auch jeder Maaßregel der beste⸗ henden Regierung entgegengesetzt haben. Wenn wir nicht mehr den guten Willen der Nation oder der Regierung be⸗ sitzen, wie koͤnnen wir erwarten, einen vortheilhaften Ver⸗ kehr mit Portugal zu unterhalten, wie koͤnnen wir erwarten, den Einfluß noch fernerhin auszuuͤben, des⸗ sen wir bisher uns erfreuten? Sind wir denn nicht vollkommen berechtigt, zu erklaͤren, daß es hohe Zeit ist, Schritte zu thun, um unsere fruͤheren vortheilhaften Ver⸗ haͤltnisse in Bezug auf den Portugiesischen Handel wieder herzustellen und eine rivalisirende Nation zu verhindern, daß sie diejenige Stellung einnehme, aus der wir nur durch un⸗ sere eigene Nachlaͤssigkeit fuͤr immer entfernt werden koͤnnen.“
Der Scotsmann erwähnt eines Werkes des Professors
Leslie (Elements of natural Philosophv), in welchem einige sehr kuͤhne, originelle und sinnreiche Meinungen in Bezug auf die innere Beschaffenheit der Erde aufgestellt sind. (Wir behalten uns eine weitere Mittheilung davon vor.)
Den Versicherungen einiger hiesigen Blaͤtter, daß die letzten Banquerutte in Glasgow durch Verluste im Ostindi⸗ schen Handel verursacht worden seyen, wird von der Glas⸗
gow Chroniele widersprochen, welche jene Ungluͤcksfaͤlle einzig und allein den Verlusten im Jahre 1826 zuschreibt. Die Grundursach des ganzen in Schottland zuweilen eintre⸗ tenden Handels⸗Ungluͤcks ist die Leichtigkeit, mit welcher man
8* dort weit uͤber sein Vermoͤgen und uͤber den fremden Absatz
hiinaus speculiren kann. Bei dem gegenwaͤrtigen System der
Landbanken nimmt der Credit die Stelle des Capitals ein
— und er ist oft fuͤr den Mann von soliden Vermoͤgen schwe⸗ rer zu erhalten, als fuͤr den welcher nur einen fingirten
KRieichthum besitzt. Die Banken haben die unverantwortliche
1 . f 2 8 Oberaufsicht uͤber alle dortigen Handels⸗Angelegenheiten —
uber Credit und Capital erworben. v.
. Von drei bei dem Ungluͤck im Covent⸗Garden⸗Theater stark beschaͤdigten Arbeitern ist leider einer gestorben, und keein zweiter dem Tode nahe; der dritte befindet sich ziem⸗ 5 Das verbreitete Geruͤcht, als ob man den Plan aufge⸗ Medicinal⸗Schule im Koͤnigs⸗Collegium
geben haͤtte, eine
einzurichten, ist völlig ungegruͤndet. b
8 Verschiedene Mobilien aus dem Koͤnigl. Pavillon in
Brighton und aus den Pallaͤsten in Hampton⸗Court und
Kensington sind auf Allerhoͤchsten Befehl nach Windsor in's Schloß gebracht worden.
Wie es heißt, haben Se. Majestaͤt zu befehlen geruhet, daß der beruͤhmte Maler, Sir Thomas Lawrence, das Bild⸗ niß des Herrn Wyatwille, des Baumeisters des neuen
Schlosses von Windsor, verfertigen soll.
2 Der Courier giebt im geürigen Blatte einige weitere
Details uͤber die neue Einrichtung des Schlosses von Wind⸗
sor.*) Eine doppelte, mit dunkel scharlachrothem Tuch be⸗
deckte Treppe von Eichenholz fuͤhrt zu den Privat⸗Gemaͤchern Sr. Maj. durch einen Corridor, der einen außerordentlich schöͤnen Anblick gewaͤhrt. Seine Wande zieren die Bildnisse voon verstorbenen und lebenden Helden und Staatsmaͤnnern, 1 sich in der Geschichte Großbritaniens auszeichneten. Das
») Sieche Nr. 283. der Staats⸗Zeitung. 1“
der Verkauf sehr gedruͤckt.
Schlafgemach ist in Carmoisin⸗Farbe und das Bett mit d kel scharlachrothem Seidenzeuge drappirt; ein Nebenzimn enthaͤlt Vorrichtungen zu warmen und kalten Baͤdern. 2 mit dem Schlafgemach zusammenhaͤngende Fruͤhstuͤck Zim ist mit reichem blauen Seidenstoff ausgeschlagen, und d daran stoßende Pagen⸗Zimmer einfach aber geschmack meublirt. Sr. Maj. Ankleide⸗Gemach unterscheidet sich nig von dem einer angesehenen Privatperson. Mit der dasselbe folgenden Bibliothek beginnt die Pracht und. Glanz, die der Wuͤrde eines Englischen Monarchen anm messen sind. Der Speisesaal schließt die Reihe der Koͤn Privat⸗Gemaͤcher, worunter der Musiksaal sich durch se achteckige Form auszeichnet. Alle Meubeln sind von he vollendeter Arbeit, und mit ganz vorzuͤglichem Geschn ausgewaͤhlt.
In Jamaica hat man sich sehr daruͤber gefreut, daß die Erlaubniß fuͤr Spanische Schiffe ertheilt worden is, die dortigen Hoͤfen einzulaufen, was seit 1826 verboten wesen war. Der Handel Jamaicas mit den Spanise Besitzungen, welcher dadurch sehe gelitten hatte, wird de die Aufhebung jenes Verbots wieder emporgehoben. unter einer Bedingung ist diese Aufhebung erfolgt, naͤm unter der — daß alle einlaufenden Spanischen Schiffe m nur Spanischen Eigenern gehoͤren, sondern auch entwede Spanien oder von Britischem Holze gebaut sein muͤssen. die Spanier in jener Hemisphaͤre nur sehr wenig Sc bauen und vorzuͤglich Amerikanische gebrauchen, so betras man die neue Anordnung als einen hoͤchst wirksamen Se fuͤr Britische Schiffseigner. Die Kaufleute von Jam wuͤrden die unbedingte Zulassung aller Fahrzeuge mit nischen Waaren vorgezogen haben; indessen halten sie den die gegenwaͤrtige Regulation in Bezug auf die Handelsin essen der Insel im Allgemeinen fuͤr hoͤchst nuͤtzlich.
Die Zufuhr von Englischem Weizen war heute zien beschraͤnkt, und ohngeachtet des außerordentlichen Markte befindlichen Vorrathes von fremdem We Die Kaͤufer vom Lande, d viele gegenwaͤrtig waren, hielten sehr mit ihren Einke zuruͤck, weil sie wußten, daß vor einigen Tagen 100 Quarters im Zoll⸗Amte angegeben worden waren, und wenigen Verkaͤufe, die statt fanden, wurden 2 bis 3 C niedriger geschlossen, als vorigen Montag. Auch in M Gerste war es still, und der hoͤchstbedungene Preis 41 C pr. Quarter. Hafer fand wenige Kaͤufer zu 1 Shill. Quarter niedriger. In anderen Artikeln keine Veraͤnden Die Zufuhr betrug aus England: 3595 Quarter Wei 8606 Quarter Gerste, 3539 AQuarter Malz, 4880 Qua Hafer; aus dem Auslande: 19,197 Quarter We 1350 Quarter Gerste, 3990 Quarter Hafer; aus Irl⸗ 1296 Quarter Weizen und 13,860 Quarter Hafer. I aus England 9499 Säͤͤcke, und aus Amerika 100
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 21. Nov. In dem Pleno des Ri⸗ hauses am letzten Dienstage wurde eine Discussion uͤber Annahme der von Sr. Maj. dem Koͤnige im Jahre erlassenen Ritterhaus⸗Ordnung fortgesetzt. Der Freihert ckarswaͤrd sprach dafuͤr, daß das Volk das Recht habe, selbst seine Gesetze zu geben, und trug darauf an, daß Ritterhaus⸗Ordnung von 1818 die einzig geltende seyn se
—= Der Graf Schwerin außerte: was er zu sagen
haͤtte er aus einem Buche genommen, das die Gescht Schwedens enthalte (hierbei zeigte der Graf das Grund setz vor), darin stehe geschrieben: „gesetzmäaͤßig gekroͤnter nig, ein den Gesetzen gehorsames Volk.“ Der 87 8e 6. Grund⸗Gesetzes enthalte, daß der Koͤnig ohne die Einn gung der Staͤnde, und die Staͤnde ohne die des Koͤnigs gend ein Gesetz weder erlassen, noch abschaffen koͤnnten. dies jetzt aber geschehen waͤre, so glaubte er (der Graf), die erlassene neue Ritterhaus⸗Ordnung, welche dem Ge⸗ Gesetze zuwider sey, keine verbindende Kraft habe. Graf Wetterstedt und mehrere Andere vertheidigten Maaßregel der Regierung, und nach angestellter Votin wurde die neue Rirterhaus⸗Ordnung mit einer Mehrheirt 67 Stimmen angenommen. In dem Nachmittags⸗P. fanden viele Reservationen gegen diesen Beschluß statt. Die Koͤnigl. Proposition, hinsichtlich der Staats⸗ duͤrfnisse, enthaͤlt folgende Angaben: Fuͤr den Koͤnigl. Etat wird eine Erhöhung von 738,549 Rthlr. auf 748, Rthlr. Bwo.; fuͤr den Civil⸗ und Land⸗Etat: von 1,813 Rthlr. auf 1,959,500 Rthlr.; fuͤr das Land⸗Millitair⸗ Fortisications⸗Departement: von 3,205,663 Rthlr. 3,386,100 Rthlr.; fuͤr die Kler isey und die Lehr⸗Anstalt
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schtagene Kirche gebracht,
der Kirche an der Fronte der Division,
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von 403,614 auf 407,400 Rthlr.; fuͤr das Departement der Wissenschaften und schoͤnen Kuͤnste: von 26,487 auf 30,500 Rthlr. erfordert. Fuͤr milde Stiftungen sind 116,400 Rthlr. angeschlagen, und die Pensionen von 51,000 auf 56,000 Rthlr., o wie die allgemeinen und außerordentlichen Ausqgaben von 417,872 auf 527,800 Rthlr. erhoͤht worden. Ackerbau, Handel und Gewerbe erheischen eine Erhoͤhung von 113,389 auf 133,600 Rthlr., und das Marine⸗Wesen von 1,039,025 auf 1,225,900 Rthlr. Das jaͤhrliche Staats⸗Budget belaͤuft ich, der K. Proposition zufolge, von dem Jahre 1830 bis um naͤchsten Reichstage auf 8,879,700 Rthlr. und uͤbersteigt ithin um 525,609 Rthlr., die bei der vorigen Staatsregu⸗ irung veranschlagte Summe. Die jaͤhrlichen Staats⸗Ein⸗ ünfte werden angeschlagen, wie folgt: die ordentlichen Ein⸗ ahmen zu 3,749,470 Rthlr.; die außerordentlichen zu 422,000 Rthlr.; zusammen also 7,171,470 Rthlr., wodurch sch ein Ausfall von 1,708,230 Rthlr. ergiebt, der durch be⸗ ondere Bewilligungen gedeckt werden muß. — Ueberdies werden noch außerordentliche Bewilligungen von 3,591,000 Rthlr. fuͤr das Fortificationswesen vorgeschlagen, die bin⸗ en fuͤnf Jahren mittelst zinstragender Staats⸗Obligationen getilgt werden sollen. .
Seit Anfang dieses Jahres sind 264,922 Tonnen Ge⸗ reide und 2,372,729 Kannen Branntwein in die hiesige auptstadt eingefuͤhrt worden.
Eine neue Zeitung: Reichstags⸗Blätter des Va⸗
lerlandes, ist hier angekuͤndigt worden.
Deutschland.
Karlsruhe, 25. Nov. Zu Ehren der Gedaͤchtnißfeier karl Friedrichs gab heute der Koͤnigl. Preußische Gesandte, err Baron von Otterstedt, IJJ. HH. den Herren Mark⸗ tafen Leopold, Wilhelm und Max, JIJ. DD. dem Herrn erzog von Braunschweig⸗Oels und dem Herrn Fuͤrsten von fuͤrstenberg ein großes Mittagsmahl, wozu das diplomatische Forps, die Minister, der Erzbischof, der 689 Mitglieder er Kammern ꝛc. geladen waren. Der Herr Gesandte brachte abei in gefuͤhlten Worten einen Trinkspruch auf die Gesund⸗ eit Sr. Koͤnigl. Hoheit des Großherzogs und das Wohl es Großherzoglichen Hauses aus, welchen Se. Hoheit der Herr Markgraf Leopold in inniger Bewegung mit einem Sr. Majestaͤt dem Koͤnige von Preußen gewidmeten Toast
rwiederten. Stuttgart, 27. Nov. Die Leiche des Kaiserlich Rus⸗ schen Generals von Benkendorf II., der (wie fruͤher gemel⸗ het worden) in dem eine halbe Stunde von hier entfernten leinen Dorfe Heslach, neben seiner im Jahre 1823 verstor⸗ benen, und auf dem dasigen Kirchhofe beigesetzten Gemahlin peerdigt zu werden gewuͤnscht hatte, langte am 13ten d. in genanntem Orte an, und ward vorerst nach einem angemes⸗ en decorirten Zimmer des Schulhauses, am 18ten d. aber unter Glocken⸗Gelaͤute und Gesang in die schwarz ausge⸗ — und dafelbst der Sarg mit des Verblichenen Waffen, Wappen und Ehren⸗Zeichen und einem von Freundes⸗Hand gewundenen Lorbeerkranze geschmuͤckt, vor dem Altar aufgestellt. Um 2 Uhr lud das feierliche Ge⸗ aͤute zum Eintritt in die Kirche, nachdem zuvor jon unter den Befehlen des General⸗Lieutenants, Prinzen Karl von Hohenlohe⸗Kirchberg, mit ein⸗r Batterie von sechs Kanonen sich auf der Straße mit der Fronte gegen die Kirche aufgestellt hatte. Verwandte des Verstorbenen, der aiserl. Russische Geschaͤftstraͤger und Seecretair, der Adju⸗ tant des Bruders des Ersteren, von Sudjenko (welcher die Leiche begleitet hatte), das diplomatische Corps, Koͤnigl. Mi⸗ nister, Ober⸗Hof⸗Beamte, Generale und sonstige Officiere, so wie auch viele Buͤrger Stuttgarts aus alter Anhaͤnglichkeit an den Verstorbenen, hatten sich in der Kirche zur Feierlich⸗ keit eingefunden, welche mit einer vom Kapellmeister Lind⸗ paintner in Musik gesetzten und durch mehrere Hof⸗Saͤnger und das Koͤnigl. Orchester ausgefuͤhrten Trauer⸗Cantate begann. Nachdem der Ober⸗Hofprediger von d'Autel eine sehr gehalt⸗ volle Rede vorgetragen, wurde unter Absingung des Liedes „die Auferstehung“ der Sarg durch 24 Feldwebel, welche denselben vor Anfang der Feierlichkeit umstellt hatten, von die der Leiche die militairische Ehre bezeugte, vorbei zum Gottesacker getragen. Saͤmmtliche Anwesende folgten paarweise. Am Thore des Gottesackers wurde die Leiche noch einmal aufgestellt, worauf die Division vorbei defilirte, und salutirte. Sodann setzte
8 .
IllIgemeinen Preußischen Staate⸗Zei
eine Divi⸗
gearteten die
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tung Nr. 326.
sich der Leichenzug wieder in Bewegung, und erreichte endlich das Monument, wo wegen Beschraͤnktheit des Raumes der 8 Gruft nur die Verwandten und die oben angegebenen Mit⸗ glieder der hiesigen Kaiserl. Russischen Gesandtschaft Zeugen der Beisetzung und Einsegnung der Leiche durch den Ober⸗ Nesh es 18 d'Autel 97 Se. egensburg, 25. Nov. eute entschlief nach schwe-⸗ rer Krankheit Se. Exc. Freiherr von n Aschnc Baierischer Kaͤmmerer, Wirklicher Geheimer⸗ und Staatsrath, General⸗Commissair und Praͤsident der Regierung des Re⸗ genkreises, Großkreuz des Koͤniglich Baierischen TCivil⸗Ver⸗ 8 dienst- und Ritter des Koͤniglich Preußischen Rothen Adler⸗ Ordens 2ter Klasse. 11“1“ Oesterreich. 8
Die Allgemeine Zeitung enthält folgende Correspon⸗ 1 denz⸗Mitthetlungen aus Wien 24 San S e
Wien, 22. Nov. Man schreibt aus Ungarn, daß die Viehseuche in mehreren Graͤnz⸗Comitaten sich gezeigt und be. reits bedeutenden Schaden angerichtet habe; diese Krankheit soll aus Polen dahin gebracht worden, und auch schon nach Maͤhren gedrungen seyn. Nach den letzten Sanitaͤts⸗Berich⸗ ten aus Kronstadt haͤtten sich die Pestfaͤlle in dem benachbar⸗ ten, von diesem Uebel angegriffenen Dorfe vermehrt; da jedoch dieses bereits eingeschlossen und alle Vorsichts⸗Maaß⸗ regeln getroffen sind, so unterliegt es bei den wohleingerich⸗ teten Sanitaͤts⸗Anstalten keinem Zweifel, daß in Kurzem alle Gefahr einer weiteren Verbreitung beseitigt seyn wird. 3 Trriest, 20. Nov. Nach Handels⸗Berichten aus Zara sollen die Montenegriner neuerlich die Graͤnzen Dalmatiens durch raͤuberische Einfaͤlle beunruhigen. Dies soll die Ver⸗ staͤrkung des Graͤnz⸗Cordons durch Abtheilungen von Jägern veranlaßt, und den Gouverneur bewogen haben, das Kriegs⸗ Gesetz zu proclamiren, in Folge dessen mehrere eingebrachte Raͤuber bereits hns g st. worden ö . 12
Lissabon, 8. Nov. Die hiesige Hofzeitung ent⸗ haͤlt im heutigen Blatte einen Befehl der General⸗Studien⸗ Direktion, den Lehrstuhl der Natur⸗Philosophie und Moral in Lamego neu zu besetzen. Die sich zu dieser Stelle quali⸗ ficirenden Individuen haben sich mit ihren Zeugnissen und den Attesten ihrer resp. Obrigkeiten vor der Studien⸗Com⸗ mission in Coimbra oder Lissabon zu stellen.
Die genannte Zeitung macht fortwaͤhrend Anzeige von eingegangenen freiwilligen Beitraͤgen zur Bestreitung der Staatsbeduͤrfnisse; besonders zeichnen sich die Staͤdte Penafiel und Coimbra in dieser Hinsicht aus.
Eine Verordnung des Finanz⸗Ministeriums enthaͤlt
8.87. 1— 212—
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schaͤrfende Bestimmungen gegen die Verfaͤlschung des Stem⸗
pelpapiers, indem sich neuerdings mehrere Spuren davon gezeigt haben. Die Strafen fuͤr die Wiederholung dieses Verbrechens sind auf 5jaͤhrige Verbannung nach Afrika fest⸗ halön und die Verkaͤufer von dergleichen Papier mit ver⸗ haͤltnißmaͤßig eben so strenger Ahndung bedroht worden.
Ein Artikel in dem Lonvoher Morning⸗Journal, worin gesagt wird, daß die jetzt in England lebenden Por⸗ tugiesen, Anhaͤnger der Charte und der Revolution, die Uebel, von denen ihr Vaterland jetzt befreit worden, dem sie gastfreundlich beherbergenden England mittheilten, hat hier großes Aufsehen erregt. „Wir sind uͤberzeugt,“ (sagt die Hofzeitung) „daß das weise Ministerium Sr. Groß⸗ Britanischen Majestaͤt nicht laͤnger zoͤgern wird, diese Feinde der Ordnung und Verbreiter der Rebellion aus einem Lande zu verbannen, das sich ihnen nur zu lange als beste Zuflucht dargeboten hat.“
In der Hofzeitung vom 5ten d. M. liest man Folgen⸗ des: „Der Krieg, den einige Portugiesen, unwuͤrdig dieses Namens und ihres Vaterlandes, diesem sowohl heimlich als oͤffentlich erklaͤrt haben, bewaͤhrt das alte Spruͤchwort aufs Neue: corruptio optimi pessima. Unsern Tagen war es leider vorbehalten, der erstaunten Welt zu zeigen, daß die Portugiesische Nation, so geachtet von allen Voͤlkern wegen ihrer Treue und Rechtlichkeit, einige Individuen zaͤhlt, die entartet genug sind, das hochverraͤtherische Schwerdt gegen die eigene Mutter, unser gemeinschaftliches Geburtsland, zu zuͤcken, und zu beweisen, daß dieselben den minder geachteten Theil anderer Nationen noch weit an Schaͤdlichkeit uͤber⸗ treffen. Mit welchem Gefuͤhle muͤssen diese wenigen Aus⸗ auf sie gerichteten Blicke Europas erdulden, die