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a111444“““ “ um Chef des Generalstabes; ferner solle 25 welcher die Artillerie befehligt, Dretzel, Unter⸗ Chef des Generalstabes, und von Cubières zu General⸗Ma⸗ jors ernannt worden seyn. Man glaubt, daß Letzterer das Commando der Schneiderschen Brigade erhalten, und daß die Expeditions⸗Armee auf 25,000 Mann werde gebracht werden. Auch versichert man, daß der Marquis Maison den Marschalls⸗Stab erhalten habe. Alle diese Nachrichten sind indessen bis jetzt erst auf außeramtlichem Wege bekannnt geworden. 8
Der Courrier francais sagt in Bezug auf das von dem Constitutionnel verbreitete Geruͤcht, daß die Expeditions⸗ Armee binnen Kurzem aus Morea zuruͤckkehren werde: „Wir halten dieses Geruͤcht fuͤr ungegruͤndet. Es ist moͤglich, daß ein Handlungshaus zu Marseille Gegenbefehle in Betreff der Verproviantirung unseres Heeres erhalten habe; gewiß be⸗ ziehen sich diese aber nicht sowohl auf die Aufhebung der be⸗ reits abgeschlossenen Contracte, als vielmehr auf die Ab⸗ schließung neuer. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden un⸗ sere Truppen Morea vor dem naͤchsten Fruͤhjahre nicht ver⸗ lassen, da ihr Auftrag noch nicht erfuͤllt ist; die Gegenwart derselben in Morea ist zur Befoͤrderung der militairischen Organisation Griechenlands nothwendig. Wir duͤrfen die Griechen nicht eher sich selbst uͤberlassen, als bis sie im Stande sind, ihre Unabhaͤngigkeit allein und ohne unser Zu⸗ thun zu vertheidigen.“ 1
Der diesseitige Botschafter am Kaiserl. Russischen Hofe und mit ihm der Vicomte von la Ferronnays, Sohn des Ministers der auswaͤrtigen Angelegenheiten, sind am 25sten Abends aus Odessa hier eingetroffen.
Der oberste Kriegs⸗Rath, welcher bereits aus 18 Mit⸗ gliedern besteht, ist, wie man vernimmt, noch durch fuͤnf General⸗Lieutenants vermehrt worden, naͤmlich die Herren Kellermann, Mermet, von France, von Laroche⸗Aymon und von Guiche.
Der Kriegs⸗Minister hat eine Commission niedergesetzt, um die in politischer und commercieller Beziehung wichtige Frage der Bereitung und des Debits des Salpeters zu un⸗ tersuchen. Der Graf Chaptal ist Praͤses derselben.
Die Gazette de France meldet, angeblich nach ei⸗ nem Roͤmischen Blatte, die Russischen Schiffe, welche die Dardanellen blokirten, häaͤtten bereits mehr als 20 mit Ge⸗ treide beladene und nach Konstantinopel bestimmte Schiffe in Beschlag genommen, weshalb in dieser Hauptstadt unter dem Volke einige Uuruhen ausgebrochen seyen.
Der Polizei⸗Praͤfekt nimmt in einem Aufrufe an die Bewohner dieser Hauptstadt den thaͤtigen Beistand derselben zu der Stiftung einer Anstalt mittelst freiwilliger mil⸗ der Gaben in Anspruch, worin bejahrte und gebrechliche Bettler beiderlei Geschlechts aufgenommen, und auf eine ihren Kraͤften und Faͤhigkeiten entsprechende Weise beschaͤf⸗ tigt werden sollen. In Bordeauy besteht bereits ein solches Armenhaus. t
Alle Zeitungen dieser Hauptstadt und der Provinz kuͤn⸗ digten zu seiner Zeit an, daß ein Bruder Ibrahim Paschas zur Vollendung seiner Erziehung in Frankreich angelangt sey und in Toulon in Quarantaine liege. Der Messager de Marseille berichtigt jetzt diese Nachricht dahin, daß der junge Mensch, welchen man fuͤr einen Bruder Ibrahims gehalten habe, und der sich jetzt in Marseille befinde, ein Sohn des Osman Bey, Anfuͤhrers der disciplinirten Trup⸗ pen des Vice⸗Koͤnigs von Aegypten sey, daß er Mustapha heiße und auf eigene Kosten des Vice⸗Koͤnigs in Frankreich erzogen werden solle.
Die drei ersten Colonnen der ehemaligen Besatzung von Cadix sind am 20., 21. und 22. d. M. in Bayonne an⸗ gelangt.
Der Koͤnig von Spanien hat 28 Decorationen des Karls⸗ und des St. Ferdinands⸗Ordens zur Vertheilung un⸗ ter die ehemalige Besatzung von Pampelona bewilligt.
Großbritanien und Irland. . London, 25. Nov. Die Morning Chroniele wiederholt ihre schon oͤfter ausgesprochene Ansicht, daß die Stimmung des Volks, wo sie sich frei aussprechen koͤnne, den Zugestaͤndnissen an die Katholiken nicht entgegen sey. Zum Belag fuͤr ihre Behauptung fuͤhrt sie jetzt (nachdem sie bereits fruͤher aus verschiedenen Provinzial⸗Blaͤttern aͤhnliche Mittheilungen gemacht hatte) den Manchester⸗Guardian an, aus dem sie Folgendes mittheilt: „Die Aufforderung zu einer Versammlung, um sich den weiteren Zugestandnissen an die Katholiken zu widersetzen, hatte am vorigen Freitag 128 Un⸗ terschriften, am letzten Sonnabend aber zaͤhlte sie 506. Aber vpoon diesen Namen hoͤren wir einen sehr großen Theil zum ersten Male nennen, ob wir gleich eine sehr ausgedehnte und
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genaue Kenntniß der Einwohner haben.
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Diese Namen wer⸗ den wahrlich nicht dazu dienen, die oͤffentliche Meinung ken⸗ nen zu lernen. Eine Gegen⸗Aufforderung aber hatte, nach⸗ dem sie kaum in Umlauf gesetzt war, schon zwischen 100 und 200 Unterschriften, und demnaͤchst hat sich die Zahl der Letz⸗ teren, ohne daß irgend persoͤnliche Bewerbungen statt gefunden haͤtten, auf 431 mit hinzugefuͤgten Wohnungs⸗Angaben erhoͤht. Das Vermoͤgen der Unterschriebenen kann man fuͤglich auf 3 Millionen Pfd. Sterl. schaͤtzen; es ist bei Weitem groͤßer als das Vermoͤgen der Gegner. Zum Beweise, wo in der gebildeten Klasse das Uebergewicht sey, dient auch, daß bei der antikatholischen Aufforderung nur die Namen von einem Rechtsgelehrten und zwei Aerzten waren, wogegen unter der andern (der Emancipation guͤnstigen) Aufforderung zwei Rechtsgelehrte und elf Aerzte unterzeichnet waren.“ „Kann es wohl“ (sagt das genannte Blatt) „einen bessern Beweis geben, fuͤr welche Ansicht unter den gebildeten und wohl⸗ habenden Klassen das Uebergewicht sey?“
Ueber die letzten, vom Franzoͤsischen Ministerium vor⸗ genommenen Veraͤnderungen heißt es in einem Englischen Blatte: „Es scheint, als ob diese Veraͤnderungen zu jenen politischen Neutralisationen gehoͤren, in welchen die Ingre⸗ dienzien, so wie es in chemischen Operationen derselben Art der Fall ist, in bedeutenden Quantitaͤten hinzugethan wer⸗ den, um sich gegenseitig zu neutralisiren, und ein Resultat hervorzubringen, bei welchem keine originelle Eigenschaft be⸗ sonders vorherrschend ist. Man wird sich erinnern, daß Hrn. von Villèle’s Verwaltung darauf hinausging, sich auf alle Weise gegen den Willen der Nation zu behaupten. Das tadelhafte Betragen mehrerer Praͤfekten, die sich damals als Werkzeuge hatten brauchen lassen, veranlaßte zuletzt die ge⸗ genwͤrtige Verwaltung, 5 derselben zu entlassen und 4 zu versetzen. Der Staats⸗Rath, der etwas Aehnliches mit un⸗ serem Geheimen⸗Rath hat, jedoch eine bestimmtere positive Macht besitzt, ist auch umgeschmolzen, und durch Einfuͤhrung mehrerer constitutionneller Mitglieder hoffentlich verbessert worden, so daß man im Ganzen der oͤffentlichen Meinung ein bestimmtes Zugestaͤndniß gemacht hat. Es ist nicht zu laͤug⸗ nen, daß die Franzoͤsische Nation in ihrem politischen Charakter und Benehmen rasch vorwaͤrts schreitet. Waͤhrend in England eine thoͤrigte, bestechliche und intolerante Faction, in Beziehung auf Manufacturen, Geld⸗Angelegenheiten und Handels⸗Ver⸗ bindungen, die augenscheinlichsten Erfahrungssaͤtze verlaͤugnet, giebt in Frankreich eine Koͤnigliche Commission die Erklaͤrung von sich, daß von jetzt an der Grundsatz einer moͤglichst gro⸗ ßen Handelsfreiheit unveraͤnderlich beibehalten werden solle. Wir fuͤrchten, daß Frankreich, in Vergleich zu England, die Fabel des Hasen und der Schildkroͤte verwirklichen werde.“
Ueber den vorgestern von uns mitgetheilten Aufsatz aus dem Morning⸗Journal, der sich auf die Franzoͤsischen Linien⸗ schiffe im Tajo bezieht, aͤußert sich ein anderes Englisches Blatt, der British Traveller, folgendermaaßen: „Das Morning⸗Journal scheint es sehr uͤbel genommen zu haben, daß die Franzoͤsische Regierung Schiffe in den Tajo statio⸗ nirte, und nachdem es die Frage aufgeworfen, zu welchem Zweck sie diese Maaßregel ergriffen, meint es: daß es nicht ihre Absicht gewesen waͤre, ihre Unterthanen in Lissabon zu beschuͤtzen, weil sich dort nur eine geringe Anzahl derselben befaͤnde. Wir wissen nicht genau, wie viel Franzosen sich in Lissabon aufhalten, die in Zeiten der Noth auf den Schutz der Re⸗ gierung Anspruch machen duͤrfen, indessen gestehen wir, daß
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uns jene Maaßregel einigermaaßen auffallend erschienen ist.
Einmal Hinsichts Frankreichs, das wenige seiner Unterthanen in Lissabon hat, und sich entschließt, sie zu beschuͤtzen; — anderer Seits Ruͤcksichts Englands, das viele dergleichen dort hat, und sich entschließt, sie nicht zu beschuͤtzen. Unser College freuet sich uͤber den Contrast, der hieraus fuͤr das Britische Ministerium, im Vergleich zu dem Franzoͤsischen, hervorgeht; es ist aber nicht unwahvbscheinlich, daß die in Portugal lebenden Englaͤnder anders uͤber diesen Gegenstand denken, und weit davon entfernt sind, ihr National⸗ und per⸗ soͤnliches Gefuͤhl dadurch erhoͤhet zu sehen, daß man sie, unter den gegenwaͤrtigen Umstaͤnden, ruhig ihrem Schicksale uͤber⸗ laͤßt. uͤber „eine strenge und achtungswerthe Neutralitaͤt“ von Seiten Englands. Es ist im Gegentheil nicht nur die Po⸗ litik, sondern sogar die Pflicht Englands, ein solches System zu befolgen. Wenn England es bis jetzt gethan hat, so ver⸗ langen die Freunde Portugals nichts mehr, als daß es so fortfahren moͤge. Im entgegengesetzten Fall (und alle Welt weiß, daß hieruͤber mancherlei Verdacht im Publikum herrscht) wuͤrde es am besten fuͤr seinen eigenen Ruf und fuͤr das Interesse seines Verbuͤndeten seyn, wenn es sein System je
[außer Thaͤtigkeit gesetzt sind.
Weder wir noch die Constitutionnellen fuͤhren Klagen
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angenschaft und Verhoͤr in Portugal herausgegeben hat, erkt die Morning-Chroniele daß nach der Laͤnge der zu urtheilen, welche Hr. Young in jenem Lande gelebt hat, ohl mit den Sitten und Gewohnheiten des Volks sehr raut seyn muͤsse, indem er naͤmlich seit 1814 in Leiria öbt hat. Er beschreibt das Volk als ganz und gar von estern beherrscht. „Jedoch“ sagt derselbe, „sind die Ein⸗ ner verhaͤltnißmaͤßig gluͤcklich, die Regierung erleidet keine
bosition von ihnen, man hat uͤberhaupt wenig Sorge, ein k zu beaufsichtigen, das von Natur schon sich ihren Befeh⸗
unterwirft, in der That, sie haben keine Gelegenheit, auf⸗ rter zu werden.“ — Die Geistlichkeit scheint einen ziem⸗ deutlichen Begriff von dem Grunde zu haben, auf wel⸗ ihre Herrschaft ruhen muß. „Vor meiner Zeit“ (er⸗ t Herr Young) „errichtete ein Englander eine Bandfabrik keiria, hatte aber das Ungluͤck zu falliren und mußte das verlassen. Nachher bemerkte ich bei irgend einer⸗Gele⸗ seit gegen den Bischof, wie sehr dieser Bankerutt zu be⸗ in sei, da ein Etablissement dieser Art von dem groͤßten en fuͤr Leiria gewesen. Seine Antwort war im hoͤchsten de bezeichnend fuͤr die Principien der katholischen Geist⸗ eit: „„Im Gegentheil““, (erwiederte er,) „„ich war er⸗ als er Bankeruͤtt machte, seine Manufaktur brachte mehr nden als Nutzen, sie machte dem Volke Lust weben und nen zu lernen, anstatt den Boden zu bebauen, und viele menarbeitende Personen verderben einander in morali⸗
Beschaͤftigung waren, worauf er entgegnete: „„Es ist Land da, laßt sie das bebauen, dann werden sie nicht Hunger sterben, und uͤberhaupt je weniger Verkehr wir den Fremden haben, desto besser!““ — In Bezug auf die Versammlung, welche von Manufac⸗ en und Modehaͤndlern dieser Tage gehalten worden ist, ber eine, an Se. Maj. zu richtende Bittschrift, wegen rzung der allgemeinen Trauer bei vorkommenden Todes⸗ in der Königl. Familie, zu berathschlagen, aͤußert sich vorgenannte Blatt folgendermaßen: „Die Klagen den Verlust, welchem die Handelsleute durch die allge⸗ Trauer unterworfen werden, sind eben so laut als be⸗ bet. Zahlreiche Individuen sind in der That bei jedem mmenden Fall dieser Art ins Verderben gestuͤrzt. Und lebel hoͤrt nicht einmal bei den Kaufleuten und Manu⸗ isten auf, wir sind uͤberzeugt, daß in Folge der letzten einen Trauer nicht weniger als hunderttausend Arbeits⸗ Es ist dies wirklich ein s Uebel, dessen Ausdehnung hoͤhern Orts unmoͤglich be⸗ seyn kann, denn sonst wuͤrden gewiß schon Vorkehrun⸗ zu dessen Abhuͤlfe getroffen worden seyn. Das Volk Innt der Koͤniglichen Familie keineswegs dasjenige, was erhabene Stellung und Verhaͤltnisse erfordern, und ge⸗ ann man uns am wenigsten schuld geben, in Bezeugung chtung fuͤr das Koͤnigsthum nachlaͤssig zu seyn; aber es int hart, daß tausende von Familien geopfert werden, ein Mitglied der Koͤniglichen Familie aus dem Leben et. — Alle Handelsleute muͤssen sich den Launen der unterwerfen, und sind darauf, als auf etwas in der r der Sache Liegendes, vorbereitet; aber der Befehl zu allgemeinen Trauer kann nicht in dieselbe Klasse mit gebracht werden. Dieses durchgehende Gebot giebt dem hren des ganzen Landes eine bestimmte Richtung, und
les Vorherwissen in dieser Hinsicht unmoͤglich ist, so er⸗
t der Befehl der Trauer oft zu einer Zeit, wenn die ereitungen und Einrichtungen der industrioͤsen Klassen fuͤr die ganze Dauer der Jahreszeit getroffen sind.“ genannte Blatt schließt seine Betrachtung, indem es uversicht ausspricht, daß, wenn die große Ausdehnung urch die Dauer einer solchen allgemeinen Trauer veran⸗ Nachtheile hoͤheren Orts bekannt waͤren, gewiß ab⸗ he Bestimmungen erfolgen wuͤrden. nuf der Universitaͤt in London befinden sich dermalen Studenten; 85 besuchten die juristischen Vorlesun⸗ und zwischen 60 und 70 beschaͤftigten sich mit dem ium der Lateinischen und Griechischen Sprache und mathematischen Wissenschaften. Zur Naturphilosophi⸗ Klasse zaͤhlen sich zwischen 70 und 80, und zur chemi⸗ ungefaͤhr 70. Mediein studiren nicht weniger als 120, Eroͤffnung der Universitaͤt, die im October statt fand, an noch fuͤr 10 neue Actien unterschrieben. Nach dem Canton⸗Register, hat ein Hollaͤnder, dem aubt war, einige Jahre in Japan sich aufzuhalten, reich⸗ ge Materialien zu einer Geschichte dieses Landes und alles Fremde abwehrenden Reaierung, gesammelt. Herrn ison's Chinesisches Woͤrterbuch ist jetzt das Lieblings⸗
Hinsichtlich des Berichts, welchen Herr Young uͤber seine
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Zor — Ich bemerkte, daß nun viele Personen
studium der Japanesische Literatoren, welche besonders die a⸗
phabetische Classtfication anspricht. Das angenehmste Geschenk, das in Nangasaki ein Freund dem andern machen kann, ist ein Faͤcher mit Auszuͤgen aus diesem Woͤrterbuch, mit hinzu⸗ gefuͤgten Definitionen. 2 Niederlande.
Zweite Kammer der Generalstaaten. Sitzung vom 27. Novbr. Nachdem die Kammer, der gewoͤhnlichen Ordnung gemaͤß, das Protokoll der vorigen Sitzung vorge⸗ lesen und angenommen hatte, wurde die Discussion uͤber den Gesetzentwurf eroͤffnet, wonach die bisher gesetzlich an⸗ geordnete Erneuerung der hypothekarischen Einschreibungen nach 10 Jahren aufgehoben seyn soll. — Herr von Mule⸗ naere sprach sich als der erste Redner uͤber das neue Gesetz in folgender Art aus: „Nach dem Artikel 2,154 des Code Napoleon behalten Cinschreibungen auf die Hypothek zehn Jahre lang ihre Kraft; und erloͤschen, wenn sie nach deren Verlauf nicht erneuert werden. Dem neuen Gesetzvorschlage zufalge soll die Einschreibung ohne jene Erneuerung guͤltig bleiben. Ich tadele diese gesetzliche Bestimmung nicht; sie scheint mir sogar der Natur der hypothekarischen Einschrei⸗ bung angemessener, aber die Bestimmung, daß die Einschrei⸗ bung mit Zustimmung der beiden betheiligten und dazu be⸗ rechtigten Partheien geloͤscht werden soll, fuhrt eine Menge von Uebelstaͤnden und Schwierigkeiten herbei, wenn pothek perpetuell ist. welche ihre Zustimmung haben, die einzigen
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den Schuldner entstanden, wenn der Einwilligung zur Loͤschung verweigere, lauftigkeiten, welche eintreten muͤßten, pothek nach einer Reihe von
Glaͤubiger und die wenn die
Menge von Erben gekommen sey, die sie unter sich getheilt
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die Iö] Wer soll entscheiden, ob die n p⸗ 1. zur Loͤschung der Hypothek gegeben Berechtigten und Betheiligten sind?“ — Der Redner entwickelte darauf die Nachtheile, welche fuͤr
seine
Jahren in die Haͤnde einer
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haben, stimmt aber schließlich fuͤr das neue Gesetz. — Auch
der zweite Redner, Hr. Angill, ging in eine
staäͤnden; in manchen Faͤllen, meinte er, werde es dem Glaͤu⸗ biger unmoͤglich werden, zu beweisen, daß er der einzige sey,
der zweite 2 Darstellung der Schwierigkeiten ein, welche dadurch, daß die Hypothek eine perpetuelle Guͤltigkeit erhalte, fuͤr die Loͤschung derselben ent⸗ “]
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der Anspruch an die Einschreibung habe; bei Erbschaftsthei-——
lungen unter Mazjorennen, die tarium geschaͤhen, werde die Schwierigkeit noch groͤßer. — dem noch ein dritter Redner, der Baron von Secus,
den Guͤter gemacht werden, anzulegen,
8 8 :* .5 8 b — . 7 8 mung uͤber den neuen Gesezvorschlag geschritten und derselbe
einstimmig angenommen und der ersten Kammer uͤberwiesen —
Der Praͤsident kuͤndigte darauf der Kammer an, daß Hr.
Bruckere ihm noch eine Entwickelung der Motive seiner Proposition mitgetheilt habe, und machte den Vorschlag, sie sogleich den Seetionen zur Pruͤfung zu uͤbergeben; das Re⸗
oft ohne gerichtliches Inven⸗ Nach⸗ 8 2 er J— den Vor⸗ schlag gemacht, in jeder Commune ein Register aller Ein-⸗ schreibungen, welche auf die in dem Bereiche derselben liegen⸗ wurde zur Abstim-⸗
sultat der Abstimmung waren 98 Stimmen fuͤr, und nur “
6 gegen den Vorschlag des Prasidenten. — Nachdem der Ausschuß fuͤr die Petitionen sodann der Kammer uͤber eine Menge von, Reclamationen gegen die neue Eintheilung der Gerichtsbezirke Bericht erstattet hatte, ging die Kammer um
1 ½ Uhr auseinander.
Bruͤssel, 28. Nov. Eine Koͤnigliche Verordnung vom 19ten d. M. untersagt das Anwerben Niederlaͤndischer Ma⸗-⸗
trosen fuͤr den Dienst auf fremden Schiffen.
Se. Excellenz der Baron von Eeckeren, diesseitiger Bot⸗
schafter bei dem Rus Petersburg abgereist. V
Zwei Gropbritanische Cabinets⸗Couriere, deren einer von London kam und nach
sischen Hofe, ist heute fruͤh nach St.
Deutschland ging, der andere aber
von daher nach London eilte, kamen in verwichener Nacht 28
hier durch.
Amsterdam, 29. Nov. Es fanden sich zu Anfang dieser Woche viele Verkaͤufer fuͤr Staatspapiere, wodurch de⸗ ren Preise etwas zuruͤckwichen; es hieß auch, daß man durch außerordentliche Gelegenheit von London Nachricht von nie⸗ drigeren Coursen erhalten habe; gestern gingen von diesem Platz und auch aus Deutschland wieder hoͤhere Notirungen ein, welches einen guͤnstigen Eindruck auf den Fondsmarkt machte.
Da erneuete Ordres am gestrigen Getreidemarkt noch immer fehlten, wurde im Allgemeinen nur wenig verhandelt; indessen wurden schoͤne Sorten Weizen nicht ausgeboten und gelten bei der mindesten Frage willig die vorigen Preise; geringe und nene Sorten wuͤrde man nur niedriger wie vor⸗ her haben anbringen koͤnnen. Fuͤr Roggen stellte sich eben so wenig Kauflust ein; derselbe wurde zu den juͤngsten Prei