1828 / 329 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 06 Dec 1828 18:00:01 GMT) scan diff

8 um 3 ½ Uhr geschlossen wurde. Das versammelte Publikum gab mehrere Male Zeichen großer Theilnahme au den De⸗ batten.

Bruͤssel, 29. Nov. Der Prinz von Oranien Koͤnigl Hoheit hat ein Grundstuͤck bei seinem Palais gekauft, um

8 dort einen Park anzulegen.

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8 3 Tuͤrkei und Griechenland.

Die Griechische Biene meldet aus Aegina, vom 16. Oct.: Am 13. d. Abends ist Herr Trikupi hierher zu⸗ ruͤckgekommen. In der Nacht vom Dienstag auf den Mitt⸗

vwoch kam die Russische Fregatte Helena von Poros, und

gestern fruͤh verkuͤndete uns die Griechische Flagge, welche uf dem Fockmaste dieses Schiffes wehete, daß Se. Excellenz er Praͤsident am Bord war. Gegen 10 Uhr stieg Se. Exc. an's Land, die Fregatte salutirte in dem Augenblicke, als der Praͤsident den Bord derselben verließ, ein Gleiches thaten nehrere im Hafen liegende Griechische Fahrzeuge. Am Quai empfingen den Praͤsidenten der Clerus und die Notablen des

Landes. Trotz dem regnigten Wetter war eine große Volks⸗

masse zusammen gestroͤmt und die lebhaftesten Gefuͤhle der

Freude, Ergebenheit und eines ehrerbietigen Vertrauens mal⸗

ten sich auf allen Gesichtern. Diese Gefuͤhle wurden noch

urch die schon verbreitete Nachricht erhoͤht, daß alle Forts des Peloponnes der Franzoͤsischen Armee uͤbergeben seyen.

Dieses gluͤckliche Ereigniß und uͤberhaupt das Vorschreiten des gro⸗

ßen Werkes unserer politischen und moralischen Restauration, floͤ⸗

ßen allen Griechen die tiefste Erkenntlichkeit gegen den Mann ein, unter dessen Auspicien und Leitung alles dies geschieht. Die

Einwohnerschaft von Aegina, welche ein Gemisch von Grie⸗

chen aus allen Provinzen ist, hat es bei dieser Gelegenheit

ewiesen. Se. Excellenz wurde auf dem Wege vom Quai nach seiner Wohnung von der Menge umringt, wie ein

Vater von seinen Kindern, und unter dem wiederholten Rufe: Ess lebe der Praͤsident! Es lebe der Retter Griechenlands! Der Russische Staatsrath und Gesandte bei unserer Regie⸗

rung, Graf von Bulgari, ist mit Sr. Excellenz in Aegina

angekommen. Im Gefolge des Praͤsidenten befand sich auch der General Colocotroni, der, wie man sagt, wichtige Auf⸗ raͤge von der Regierung erhalten wird.“ Dasselbe Blatt enthaͤlt nachstehenden, in Folge der von uns bereits mitgetheilten) neuesten Kriegs⸗Ereignisse auf Kandien ergangenen Aufruf:

Der Rath von Kreta an die Kretensischen Auswanderer. „Neue unaufhoͤrlich einander folgende Siege kroͤnen un⸗ Bemuͤhungen, und werden die Freiheit unsers Vaterlan⸗ des befestigen. Dies Vaterland empfindet jetzt mehr als je ddie Abwesenheit so vieler seiner Kinder, es fuͤhlt mehr als je, wie nothwendig ihm ihre Gegenwart ist. Im Augenblicke

seiner Wiedergeburt sieht es sie mit Schmerz hier und dort

zerstreut. Indem es ihnen seine Arme oͤffnet, ladet es sie eein, wieder in seinen Schooß zu kommen, auf seinen blutbe⸗ fleckten Boden zuruͤckzukehren. Kretenser! Die Arme Eurer

Mithuͤrger, Eurer Bruͤder haben das Land unserer Vorfah⸗

rreen von der Gegenwart der Feinde des christlichen Namens und der Menschheit fast ganz gereinigt; sie fahren fort, die— elben aus allen seinen Theilen zu verjagen. Sie haben Pro⸗ vpinzen befreit, deren Wiederaufleben die Mitwirkung Meh⸗ reerer von Euch erfordert, und in welchen Ihr eine Erleich⸗

terung Eures Ungluͤcks finden koͤnnt. Eure Feinde haben hre Kraft erschoͤpft, aber in ihrer Erschoͤpfung hat Gott ihr Herz verhaͤrtet, so wie er das Herz Pharao's, zur Befreiung des Volkes von Israel, verhaͤrtete. Indeß verfolgte Pharao nit seinen Armeen ein Volk, welches sich seiner Tyrannei ntzog, waͤhrend unsere Muselmaͤnner, weit grausamer als

r, unternommen haben, die friedlichen Christen, welche, ih⸗ en Geschaͤften obliegend, in den Aufenthalts⸗Orten der Feig⸗ heit, den festen Plaͤtzen und ihren Umgebungen, zuruͤck⸗ geblieben sind, ohne Mitleid niederzumetzeln. Heraklea Kandia), mehrere umherliegende Doͤrfer, die Districte von Knosso und Chersones, ferner Rethymos und mehrere andere DOrte haben ihre Straßen mit tausenden von zerrissenen Leichnamen, den bejammernswuͤrdigen Opfern der Barbarei, welche Eure Gegenwart dem Schwerdte unserer Feinde haͤtte entziehen koͤnnen, bedeckt gesehn. Die Tuͤrken sind nicht mehr im Stande, unseren Bestrebungen zu widerstehen. Ihnen bleibt fortan kein Stuͤtzpunkt, als die Waͤlle der Festungen; aber wenn wir sie daselbst bedraͤngen, so werden sie uns die⸗ selben ohne Verzug uͤbergeben; sie werden uns endlich das Erbtheil unserer Vorfahren herausgeben, welches sie seit mehr ls anderthalb Jahrhunderten als ungesetzmaͤßige Eroberer in rer Gewalt haben. Kretenser! Laßt Euch nicht durch die Geruͤchte, welche die Organe unserer Feinde uͤber die Unge⸗ wißheit unserer politischen Existenz verbreiten, entmuthigen.

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unsere Anstrengungen, unsere glaͤnzenden Thaten, und auf

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8 1 Unser Entschluß, uns zu befreien oder zu sterben muß seinen Zweck erreichen. Unsere Ausdauer, aber v Allem der Schutz der drei hohen verbuͤndeten Maͤchte werze unser Unternehmen zum Ziele fuͤhren. Sie haben mehre

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Male die Menschheit beschuͤtzt, so wie sie heut unsere heile

Sache beschuͤtzen. Diese erhabenen Herrscher sind dieselbe welche den Sclaven⸗Handel nicht duldeten, wie wuͤrden sie es sich gewinnen, heut so viele Christen, ihre Religionsgenosse wilden Barbaren, welche immer fort bereit sind, sie hinzuopf auf Gnade und Ungnade zu uͤberlassen 2 Wie sollten sie nicht vorziehen, diese Barbaren mit ihren eigenen Waffen vertreiben, um Christen zu retten? Welcher von diesen mi tigen Monarchen weiß nicht, daß es vor und nach unsen Revolution nirgends grausamere und unmenschlichere Tuͤrt gegeben hat, als die der Insel Kreta sind? Oder duͤrft wir daran zweifeln, daß sie auf einer Seite unsere Opf andern unser Ungluͤck, die Stroͤme Bluts, welche wir w gossen, die Selaverei und die Leiden, welche wir erduldet ben, um unsere politischen und natuͤrlichen Rechte wieder erlangen, nicht kennen sollten? Haben die Kretenser en weniger gekaͤmpft, als jedes andere Volk Griechenland Wenn sie auch einige Zeit lang sich Zwang angethan habz in der einzigen Absicht, dem Blutvergießen, welches die Aeg tischen Horden taͤglich veranlaßten, Einhalt zu thun, de man sie deshalb anklagen, nachher einen einzigen Augene gesaͤumt zu haben, den festen Entschluß: ihr ches Joch abzuschuͤtteln oder zu sterben, auf’'s g zendste zu bewaͤhren? Welcher andere Theil Griechenlan bietet so viele und so bejammernswerthe Leiden dar, als die I Kreta, um das mitleidige Interesse der großen christlichen Mit zu erregen?*) Ihr habt daher Nichts zu fuͤrchten. Bea Euch, Eurem Vaterlande in seinem Kampfe zu Huͤlfe zu len, sowohl Ihr, die Ihr durch Eure Einsichten und Erf rungen zur Ordnung seiner Angelegenheiten beitragen, als; die Ihr durch Eure Waffen noch jetzt, wie fruͤher, die Sch chen unter Euren Mitbuͤrgern aufrecht halten koͤnnt. Kon endlich auch Ihr herbei, die Ihr in jedem andern 2 Hunger leidet, kommt, um Euch an der Fruchtbarkeit Em Geburtslandes, Eures einzigen Erbtheils, zu saͤttigen. Komn Ihr seyd Alle dem Geburtslande nothwendig. Diese liche Mutter ladet Euch ein; indem sie Euch bei den heille Manen so vieler Maͤrtyrer ihrer Religion und ihrer Re⸗ bei dem Blute, welches sie vergossen haben, und mit welb fast jede Stelle dieses Landes benetzt ist, beschwoͤrt. Sit schwoͤrt Euch bei der Heiligkeit unsers Kampfes und enmd bei jenem heiligen Wesen, welches uns in unserem Unten men beisteht, Euch nicht taub gegen ihre Stimme zu bezeig Sie protestirt zu gleicher Zeit vor Gott und dem Wäh und vor ihren Kindern, welche fuͤr seine Befreiung kaͤmpf gegen alle Diejenigen unter Euch, welche noch im Sue sind, ihr Ohr zu verschließen und bei dem jetzigen Au gleichguͤltig zu bleiben. dge; 8. Sr Die Mitglieder des Rathh; N. Oekonomus, A. Stephanaky, A. Pappadaky, A. Arct M. Kalondi, Theocare Agataky, A. Jannoukaky, Ge Erzpriester von Sphakia, Andreas Phassouli, Johann! caël, D. Boiazoglai, Georg Rénieri, G. Mariaky. Der Secretair Angelo Paleologu. Der Courrier de Smyrne vom 1. Nov. giebtt gendes Schreiben aus Konstantinopel vom 22. 9. „Die Einnahme von Varna durch die Russen ist nicht m zweifelhaft. Die näͤheren Umstaͤnde dieses Ereignisses den verschieden erzaͤhlt. Die glaubwuͤrdigste Darstell moͤchte folgende seyn: Fast jeden Tag dieses Monats bec⸗ neten heftige Angriffe der Russen, welche aber mit gleit Heftigkeit zuruͤckgewiesen wurden; die Verluste waren d auf beiden Seiten sehr bedeutend. Die Russen, welche! lich Verstaͤrkungen erhielten, hatten zuletzt eine Armee! 50,000 Mann vor Varna zusammengezogen, und den P dergestalt eingeschlossen, daß keine Truppen hineingewol werden konnten. Am 15. Morgens „(wie bekannt am Iten wurde ein Sturm gegen die Festung unternommen. N.

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keit, konnten die Tuͤrken, von allen Seiten umrin

hindern; von der Uebermacht erdruͤckt, vertheidigten sie noch, uͤberall, wo das Terrain nur einigen Widerstand

*) Hier haͤtte man Missolunghi ausnehmen sollen. Anmeckung der Griechischen Bien

nhehmen.

unerhoͤrten Anstrengungen, und nach Wundern der Taps

das Eindringen des Feindes in die Stadt nicht mehr!

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laubt, wurde Mann gegen Mann gekaͤmpft, wobei Sieger und Besiegte gleich viel verloren. Der Kapudan⸗Pascha, der Alle durch sein Beispiel belebte, zog sich, jeden Schritt Landes vertheidigend, mit einer Schaar von Tapfern, die

lihn noch umgaben und mit ihnen sterben wollten, in die

Festung zuruͤck. Da er die Unmoͤglichkeit einsah, sich laͤnger zu halten, so nahm er die ihm angebotene Kapitulation an, laut welcher ihm gestattet wurde, mit Waffen, Gepaͤck und klingendem Spiel abzuziehen. Der Kaiser hat durch diese Kapitulation, welche fuͤr beide Theile in gleichem Grade hrenvoll ist, dem unerschrockenen Krieger seine Bewunde⸗ ung ausgesprochen, der seinen Posten so tapfer vertheidigt hat. Er hat sich daruͤber mehrmals auf eine fuͤr den Tuͤr⸗ kischen Feldherrn hoͤchst schmeichelhafte Weise geaͤußert. is ging hier das Geruͤcht, Jussuf Pascha sey, durch Russi⸗ sches Gold bestochen, als Verraͤther mit 5000 Mann in das Lager des Feindes uͤbergegangen. Dieses Factum ist falsch, eder hat seine Schuldigkeit gethan, und ist nur der Ueber⸗ nacht gewichen; dagegen ist es gewiß, daß ohne die falschen Manoeuvres des Groß⸗Veziers, welche die Festung des Geistandes entbloͤßten, Varna sich heute noch halten wuͤrde. Der Groß⸗Vezier wird daher von der oͤffentlichen Stimme angeschuldigt, und ein Kapidschi⸗Baschi ist nach Adrianopel

heschickt worden; uͤber den Zweck seiner Sendung spricht man sich noch nicht aus.

Ebenso ist ein Bostandschi⸗Baschi abgegangen, um, wie es heißt, die Besitzthuͤmer des Groß⸗ Veziers, deren Confiscation angeordnet ist, in Beschlag zu Sein Harem, der sich bisher in seinem Pallast in Arnaut⸗Kioy, am Kanal, befand, ist nach Kutschuk⸗Wlanga, inem Quartier von Konstantinopel, gebracht worden. Der Pallast scheint von außen nicht verschlossen zu seyn, dagegen ind im Innern die Großherrlichen Siegel angelegt worden. Die Russen haben den Besitz Varna's mit großem Verlust n Mannschaft bezahlt, und die Capitulation des Kapudan⸗ ascha kann den Ruhm seines heldenhaften Widerstandes icht schmaͤlern. Er wird mit jedem Augenblicke hier erwar⸗ et, und man versichert, daß der Großherr ihn an Mohamed elims Stelle zum Groß⸗Vezier ernennen werde. Der Fall arna's hat auf die Muselmaͤnner aller Staͤnde einen tiefen Findruck gemacht; eine ernste Trauer liegt auf allen Gesich⸗ ern; sie ist aber keinesweges eine Folge der Muthlosigkeit, ondern geziemt denen, welche von den Gefahren ihres Va⸗ erlandes durchdrungen sind. Die Recrutirung geht ihren Gang. Es scheint gewiß, daß Friedensunterhandlungen eginnen werden. Der Ort der Conferenzen ist zwar noch

picht bestimmt, man wird sich aber bald uͤber denselben eini⸗

en, und die Pforte wird sich gern bereitwillig zeigen, Be⸗ ollmaͤchtigte dorthin zu senden. Im Tuͤrkischen Ministe⸗ ium herrscht große Thaͤtigkeit; der Divan versammelt sich lle Tage, und der Reis⸗Effendi begiebt sich haͤufig in das kager von Ramis⸗Shifflik zur Conferenz bei dem Groß⸗ herrn. 10,000 Mann sind ungefaͤhr dort versammelt, dar⸗ nter 1500 Reiter von der schoͤnsten Haltung. Die Pforte at vier beladenen Oesterreichischen Schiffen Fermans nach em Schwarzen Meere bewilligt; sie werden in einigen Ta⸗ en absegeln, und man will wissen, das die Durchfahrt bald vieder fuͤr alle Schiffe werde freigegeben werden. In der auptstadt herrscht die vollkommenste Ruhe und Ordnung.

In eben diesem Blatte liest man: „Der Zeitpunkt, wo die Repraͤsentanten der verbuͤndeten Maͤchte uͤber die Feststellung der politischen Existenz Griechenlands berath⸗ chlagen, und eine Frage zu entscheiden suchen, welche durch hrgeizige Bestrebungen aller Art entstellt worden ist, von der aber dennoch die Ruhe Europas abhaͤngt, scheint uns bassend, um durch ein officielles Actenstuͤck zu zeigen, unter welchem Gesichtspunkte das Russische Cabinet, diese wichtige Frage betrachtete, als es foͤrmlich die Absicht einer Inter⸗ bention in der Griechischen Angelegenheit kund gab.“ Der ourrier giebt darauf den Anfang eines Actenstuͤckes, dessen Mittheilung wir uns auf morgen vorbehalten, indem wir ugleich bemerken, daß wir die Authenticitaͤt dieses Docu⸗ nents durchaus nicht verbuͤrgen koͤnnen.

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und Grabmaͤler, und eine große

Aegina.

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geringe Bevoͤlkerung, welche sich zum

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e. Jabre 182 nur öriechischen Ritus bekennt, hat sich bedeutend vermehrt, seit⸗ dem die Insel der Zufluchtsort der aus dem Feacher⸗ He⸗ biete fluͤchtigen Familien geworden ist. An der Spitze der Municipal⸗Verwaltung stehen zwei Primaten, welche jaͤhr⸗ lich erwaͤhlt werden.

Der nicht sehr fruchtbare Boden ist auf's fleißigste be⸗

baut und erzeugt Seide und herrliche Fruͤchte. Die Bewohner ha⸗ ben einen thaͤtigen Antheil an der Insurrection genommen. Hier hat die Griechische Regierung vorlaͤufig ihren Sitz aufgeschla⸗ gen, seitdem der Praͤsident Graf Capodistrias die Leitung der oͤffentlichen Angelegenheiten uͤbernommen hat. 8 Auf dem hervorragendsten und schoͤnsten Punkte der Insel stand ehemals der Tempel des panhellenischen Jupi⸗ ters, von welchem noch fuͤnf und zwanzig Saͤulen nebst ihren Architraven unversehrt erhalten sind. Die unschaͤtzbaren Bild⸗ werke, welche einst die Giebel dieses erhabenen Tempels ge⸗ schmuͤckt hatten, wurden im Jahre 1811 von Deutschen und Englaͤndern entdeckt, und nachher von dem damaligen Kron⸗ prinzen von Baiern gekauft. Sie sind nunmehr in der Glyp⸗ tothek zu Muͤnchen aufgestellt. Smilis war der Stifter der Aeginatischen Kunst.

In geringer Entfernung vom Hafendamme, der noch ein Werk der Alten ist, sieht man mehrere kostbare Truͤmmer 1 Dorische Saͤule, dem ehe⸗ maligen Tempel des Neptun zugehoͤrig.

Koluri, Salamis; ebenfalls in dem Busen von Aegina gelegen, war nur schwach bevoͤlkert, diente aber seit 1821 den vom Festlande fliehenden Griechen, wie zur Zeit des Perxes, als Zufluchts⸗Ort.

Hier war es, wo die Perser 480 Jahre vor Christi Ge⸗ burt ihre Flotte groͤßtentheils verloren und Griechenland durch die Tapferkeit und Klugheit des Themistokles von der Unter⸗ jochung gerettet ward.

Der Griechische Ritus ist der allein herrschende. Die

Bewohner treiben Viehzucht und lieferten vehemals eine be⸗ deutende Quantitaͤt Pech an die Admiralitaͤt zu Konstanti⸗ nopel. Die Municipal⸗Verfassung ist dieselbe, wie auf Die schon von Alters her als geschickte Seefahrer bekannten Bewohner von Salamis haben thaͤtigen Antheil an der Insurrection genommen. Poros, Sphoria, Kalauria; an der oͤstlichen Kuͤste von Argos, unweit des Cap Skyllo, fast gegenuͤber vom ehemali⸗ gen Trezene, dem heutigen Damala, ist der Schluͤssel einer der schoͤnsten Rheden Griechenlands, wo die Schiffe durch zwei Wege bei jedem Winde ein⸗ und auslaufen koͤnnen.

Die, dem Griechischen Ritus folgende Bevoͤlkerung, ist unbedeutend. Die Verwaltung befindet sich in den Haͤnden jaͤhrlich erwaͤhlter Primaten. Die Insel, obgleich nur aus steilen und kahlen Felsen bestehend, erzeugt schoͤne Fruͤchte, welche nach Konstantinopel und dem Schwarzen Meere aus⸗

gefuͤhrt werden; sie besitzt auf dem Festlande von Argos er⸗

giebige Weinberge. Die Bewohner, welche an der Insur⸗ rection Theil genommen haben, treiben bedeutende Kuͤsten⸗ Schifffahrt, und sind aus der fruͤhesten Zeit schon als furcht⸗ bare Piraten bekannt. Hier starb Demosthenes. Tschamlidja, Aristera, Hydra; an der Suͤdspitze von Argos durch eine schmale Meerenge vom Festlande getrennt. Dieser 5 Stunden lange und 2 Stunden breite Felsen ist so kahl, daß es oft, besonders in der Naͤhe der Stadt, an der noͤthigen Erde zum Begraben der Todten gebricht. Dem gaͤnzlichen Mangel an Quellwasser wird durch Cisternen ab⸗: geholfen. zen Kosten zugetragen worden, ist der durchaus unfruchtbare Boden gar keiner Kultur faͤhig. Brennholz muß von der gegenuͤber liegenden Kuͤste herbeigeschafft werden. Die niedere Klasse naͤhrt sich hauptsaͤchlich nur von Fischen, die theils frisch, theils getrocknet genossen werden; die bemittelte bezieht aus Lerna und dem Pyraͤus Alles, was die Gebiete von Ar⸗ gos und Athen Koͤstliches erzeugen. Die anfaͤnglich sehr ge⸗

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Einige Gaͤrten abgerechnet, wo die Erde mit gro-