1828 / 330 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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so unerwartete Ursach, als die ist, welche Dom Miguel aufs Kranken⸗Lager gebracht hat, vernichtet, ein Funke kann zur

hellen Flamme werden in Lissabon kann eine Bewegung stattfinden. Es sind in der That hinlaͤngliche Veranlassun⸗ gen zu dergleichen Besorgnissen vorhanden, und jede Pro⸗ vinzial⸗Stadt wuͤrde wohl dem von der Hanuptstadt gegebe⸗ nen Beispiele zu folgen bereit seyn.

Das neulich verbreitete Geruͤcht, als habe man die Ab⸗ sicht gehabt, die zu Plymouth befindlichen Portugiesen in verschiedene Staͤdte im Westen Englands zu vertheilen, hat viel Unruhe verursacht, und zwar nicht bloß unter den Fluͤcht⸗ lingen selbst, sondern auch unter den Bewohnern und Hand⸗ werkern von Plymouth, welche großen Nutzen von dem da⸗ sigen Aufenthalte jener Individuen ziehen. Man sagt/ daß sie nicht weniger als 3000 Pfd. Sterl. woͤchentlich ausgeben, obgleich ihre Zahl nicht so groß ist, als man anfaͤnglich ge⸗ meint hatte, sondern nur 3000 betraͤgt. Das Plymouth⸗ and Devonport⸗Weekly Journal ertheilt den Fluͤcht⸗

lingen die glaͤnzendsten Lobspruͤche wegen ihres ruhigen Be⸗ tragens. Seit der Zeit, wo sie si ch dort befinden, ist noch keine Klage gegen sie vor die Obrigkeit gekommen.

Die Geistlichkeit der Dioͤcese von Canterbury hat be⸗ scchlossen, das Parlament zu bitten, den Katholiken keine weiteren Zugestaͤndnisse zu machen.

In der letzten Versammlung der Medico⸗Botanischen

Seesellschaft hieselbst, wurden der Graf Ofalia und der Preu⸗ ßijsche Gesandte, Baron von Buͤlow, in dieselbe eingefuͤhrt. Amerikanische Blaͤtter bis zum 10ten d. M. sind nur mit Berichten uͤber die Praͤsidenten⸗Wahl angefuͤllt. Die Mehrzahl neigt sich auf Adams Seite. Laut Nachrichten vom Vorgebirge der guten Hoffnung bis zum 27. Aug. ist der Koͤnig Chaka von den T mbookies unter Beicand des Englischen Majors Dundes geschlagen woöorden, und befindet sich jenseits des Ensemboo⸗Flusses. Man 1 daß er bald Friede machen wuͤrde. G Preis des Getreides ganz Aus England sind 3650 7500 Q. Hafer; aus

vermuthet, Auf dem Kornmarkte ist der derselbe wie am Montage geblieben. Quarter Weizen, 3600 Q. Gerste, IFrland 1100 Q. Weizen, 1450 Q. Gerste, 1900 Q. Hafer; an Mehl sind 490 Saͤcke eingegangen. 18 1 England hat bis jetzt hinsichtlich der Abschaffung des 5,000,000 Pfd. ausgegeben. 8 Deutschland. Geßern Mittag nahmen Se. die Aufwartungen zu Hoͤchst⸗ Bei dieser Veranlassung ha⸗

Scelaven⸗Handels

8 Muͤnchen, 29: Nov.

Koͤnigl. Hoh. S.

Ihrem 17ten Geburtsfeste an. 1“ Se. Maj. der Koͤnig Ihrem erlauchten Sohne den Haus⸗ Drden des heiligen Hubertus zu verleihen geruhet.

8 Hesterreich.

. Die Allgemeine Zeitung meldet aus Wien, vom 24. Nov.: „Gestern Abend verschied nach langen. Leiden J. Durchl. die verwittwete Fuͤrstin von Metternich, Mutter unsers hochverehrten Staats⸗Kanzlers, des Fuͤrsten Clemens von Metternich, in einem hohen Alter. Die Verewigte ge⸗ noß wegen ihrer seltenen Eigenschaften des Herzens und Geistes die allgemeinste Verehrung. J. J. M. M. der Kai⸗ ser und die Kaiserin haben der hinterbliebenen Familie ihr hohes Beileid bezeugen lassen.“ Das genannte Blatt 12 „Hermannstadt, 14. Nov. sigen General⸗Commando's ist, nach E voon verdaͤchtigen Todesfaͤllen in Kronstadt, strengen Contumaz⸗Zustand erklaͤrt worden. sen hier in Betracht unserer vortrefflichen Sanitaͤts⸗Anstal⸗ ten durchaus ohne Besorgniß. (Die neuesten Briefe aus Kronstadt vom 10. Nov. erwaͤhnten noch nichts von der An⸗ ordnung solcher Maaßregeln.)“ [S. auch Art. Tuͤrkei.]

Portugal. Londoner Blaͤtter theilen folgende Nachrichten aus Lissabon vom 16ten November mit:*) „Die Berichte aus Queluz melden heute, daß Dom Miguel noch immer starkes Fieber hat; auch hat er Blut gespieen; man weiß nicht, ob aus dem Magen, oder aus der Brust. Bei dem starken Anschwellen des verletzten Theiles und dem heftigen Fieber war der Schenkel noch nicht eingerichtet worden. Die Buͤl⸗ letins, welche den Krankheits⸗ Zustand des Infanten als nicht gefaͤhrlich darzustellen suchen, finden keinen Glauben.

Der Bein⸗Bruch ist 8 Zoll uͤber dem Knie. Auch mehrere.

Riibben sind gebrochen. Die Anhaͤnger des Infanten ha⸗ ben die Einkerkerungen und Verfolgungen verdoppelt, um Schrecken zu verbreiten; aber nichtsdestoweniger waͤchst

enthaͤlt ferner Folgendes: Durch Verordnung des hie—

Eingang der Nachricht diese Stadt in

*) Die nouesten Pariser Blaͤtter enthalten nur Nachrichten 9

bis zum 16. November. 1““

Man ist indes⸗

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Zahl ih rer Reihen vermindern.

die eigenen nicht mehr. im Pallast von

Den Truppen Ungsfaͤhr hundert Koͤniglichs Freiwillige si Queluz bestaͤndig auf Wache. Man tha ihnen regelmaͤßig 30 Patronen aus. Im ganzen Kaͤri reiche haben die Civil⸗ und Militair⸗Behoͤrden, so wie Geistlichen und Moͤnche Befehl erhalten, das Volk glaut zu machen, Dom Miguel werde bald wieder hergestellt me den, und regiere von seinem Bette aus. Der Anschein indessen der Fortdauer des gegenwaͤrtigen Zustandes entgegs Man findet jeden Morgen eine Menge anonymer Proc mationen angeheftet, in welchen die Nation aufgeforze wird, sich aus ihrer Unthaͤtigkeit empor zu raffen. Mane derselben sind in den niedern Klassen von großer Wirksa keit. In welchem Zustand dieses ungluͤckliche Land befinde, kann man aus der Hofzeitung vom letzten Diens ersehen, in welcher zwei ganze Seiten mit Verkaufsanzeig von Haͤusern, Landsitzen und Grundstuͤcken angefuͤllt si ein Beweis, wie viele Personen das Land entweder; lassen, oder sich, aus Mangel an andern Subsistenz⸗M. teln, von ihrem Eigenthum trennen muͤssen. Schon Dom Miguel's Unfalle war die Regierung eifrig muͤht, die Bewohner des Inneren, besonders des M. dens zu den Waffen aufzuregen, da das Decret Orgauisation der Koͤniglichen Freiwilligen sich, trot

ihnen gewaͤhrten Vorzuͤge, als gaͤnzlich unwirksam erm sen hatte. Graf San Lourenco, Gouverneur von Pa Dom Alvaro, Gouverneur der Provinz Minho, und par Teixeira, Gouverneur von Tras os Montes haben Aeußerstes gethan, um sich den constitutionnellen Guerll zu widersetzen; allein sie sind bereits von den Letztern Minho⸗District geschlagen worden. Man will die Ben ner nicht nur gegen die bereits im Lande befindlichen, dern auch die von England her befuͤrchteten Feinde aus zen. An denjenigen Theilen der Kuͤste, wo man Landum erwarten duͤrfte, besonders an der Kuͤste der Algarven; nahe bei Viana, legt man Batterieen an, welche aber Minute lang einer regelmaͤßigen Macht widerstehen wuͤnh Die Nachricht von dem Frieden des Kaisers von Brast mit Buenos⸗Ayres hat hier viel Freude verursacht, da

nun noch einen Grund mehr hat, anzunehmen, daß die Regierung bald werde gestuͤrzt werden.“ 1

Tuͤrkei und Griechenland. Die Allgemeine Zeitung enthaͤlt folgende (c

spondenz⸗Mittheilungen:

Herrmannstadt, 18. Nov. Der Gesundheitszu in Kronstadt verbessert sich, und man hat alle Hofft daß das Uebel in einigen Wochen ganz gehoben seyn, die Verbindungen mit genannter Stadt ohne Hindernisse finden werden. Bisher ist der Kordon sehr streng, und hat die Aufmerksamkeit gegen die Grenzen der Wallachei doppelt, daher wir nur muͤhsam und spaͤt Nachrichten der Tuͤrkei und vom Kriegstheater erhalten. 6 heißt es hier, daß der Groß⸗Vezier abgesetzt, und seine dem Kapudan⸗Pascha verliehen worden sey, und daß das Betragen des Paschas von Widdin untersucht me solle, weil ihm Nachlaͤssigkeit bei dem Vordringen des nerals Geismar zur Last gelegt werde, welchem Lektztenn

gelungen ist, sich bei weniger zahlreichen Streitkraͤfte Kalefat festzusetzen.

Es heißt ferner, Omer⸗Vrione den Oberbefehl in Widdin erhalten. Auch wollen C. wissen, daß der neue Groß⸗Vezier mit Macht zum

Ent von Silistria heranruͤcke. Officiell ist hieruͤber nichts!

gangen, alle diese Mittheilungen gruͤnden sich auf Han

briefe, so wie das Geruͤcht von einer am 8. Nov. f schlagenen Bestuürmung von Silistria durch die Russen. Jassy, 14. Nov. Seit wenigen Stunden verlc daß das Hauptquartier des Feldmarschalls Grafen von? genstein, welches sich in der letzteren Zeit zu Kallarasch weit Silistria, auf dem linken Donau⸗Ufer, befunden und wie es hieß, nach Galacz verlegt werden sollte, noch hier eintreffen werde. Man sagt sogar, der Chef Generalstabs, Graf Diebitsch, und einige andere Rus Generale, seyen bereits hier angelangt. Zu gleicher spricht man von einem Gefechte, welches am 8. d. der Gegend von Silistria statt gefunden haben soll; die gaben hieruͤber sind jedoch so schwankend und unsichen, es schwer ist, das Wahre vom Falschen zu unterschen Nach den gangbarsten Erzaͤhlungen sollen Hussein⸗Pe nach Andern Omer Vrione, und Einigen zufolge soga Widdin Versuche gemacht haben, Sillistr

sind j e dieses Krieges

Bel

Gegner taͤglich an, waͤhrend sich ine trauen

Seit 9

ur Allgemeine

ilsche oder uͤbertriebene Nachrichten jeder Art schon so oft ntergangen worden, daß wir Gruͤnde haben, in die ganze hachricht das groͤßte Mißtrauen zu setzen.

Semlin, 14. Nov. Nach Briefen aus Bucharest hat beneral Geismar sich einiger Donau⸗Inseln gegenuͤber von biddin bemaͤchtigt, und beschießt von da aus die Festung. inige vermutheten, daß er, um zu Gunsten der Belagerungs⸗ rmee vor Silistria eine Diversion zu machen, wo moͤglich löst uͤber die Donau gehen werde. In den letzten Tagen ll viel Schnee in Bulgarien gefallen seyn, wodurch die ommunicationen, und selbst die Belagerungs⸗Arbeiten bei bilistria sehr erschwert wurden.

Der Nuüͤrnberger Correspondent meldet in nem Schreiben von der Italienischen Graͤnze vom 2. Nov.: „Das von Malta abgegangene Russische Geschwa⸗ runter Admiral Ricord, das zur Blokade der Dardanellen nd Konstantinopels bestimmt ist, soll aus zwei Linienschiffen, ei Fregatten, einer Brigg und einigen Transportschiffen stehen. Der Admiral Ricord selbst hat seine Flagge auf m Linienschiffe Fore Champenoise aufgesteckt. Man glaubt dessen, daß diese, fuͤr den beabsichtigten Zweck wohl nicht nuͤgende Seemacht durch mehrere Schiffe des Geschwaders erstaͤrkt werden wird, das unter dem unmittelbaren Befehl 6 Admirals Heyden verblieben ist, und das ebenfalls auf wachs zu rechnen scheint. Die naͤchsten Berichte aus den vantischen Gewaͤssern muͤssen nun uͤber die wirkliche Er⸗ fnung der Blokade, so wie uͤber die politischen und com⸗ erziellen Wirkungen derselben bestimmte Auskunft ertheilen.“

Folgendes ist in woͤrtlicher Uebersetzung der Anfang des hm Courrier de Smyrne mitgetheilten (gestern erwaͤhn⸗ n) Memoire's des Russischen Cabinets uͤber die Pacifica⸗ ’on Griechenlands:

„In dem Augenblicke, wo die verbuͤndeten Hoͤfe, fuͤr Zweck des Friedens und der allgemeinen Wohlfahrt,

Begriff stehen, eine der schwierigsten Fragen in Erwaͤ⸗ ing zu ziehen, welche die Politik in unseren Tagen darbie⸗ „glaubt das Kaiserlich Russische Cabinet vor Allem be⸗ eisen zu muͤssen, welch hohen Werth es diesen wichtigen erathungen beilegt. Es betrachtet dieselben als eine heil⸗ me Anwendung der Grundsaͤtze der Europaͤischen Allianz;

findet darin fuͤr diese Allianz das Vorzeichen eines neuen uͤcklichen Erfolges, und zweifelt nicht, daß die Wuͤnsche des

NFonarchen, dessen Organ es ist, den unwiderlegbaren Be⸗ eis einer vollkommenen Uneigennuͤtzigkeit geben werden. n seinem letzten Schreiben an den Vicomte von Strang⸗ Ird hat das Russische Cabinet bereits auf die Nothwendig⸗ it einer Unterhandlung aufmerksam gemacht, deren Ziel die hacification der Inseln und des Continents von Griechen⸗ nd seyn muͤsse. In gegenwaͤrtigem Memoire wird es einige Be⸗ achtungen entwickeln, von denen die ersten aus der Stellung Ruß⸗ nds selbst, die darauf folgenden aus den gemeinsamen Euro⸗ zischen Interessen geschoͤpft sind, und welche, die einen wie die undern, ihm darzuthun scheinen, daß eine solche Unter⸗ ndlung nicht laͤnger verschoben werden duͤrfe, vielmehr mit m groͤßten Eifer und Beharrlichkeit zu verfolgen sey. Als er Kaiser in Czernowitz erfahren hatte, daß die Geschick— chkeit und Energie des Lord Strangford uͤber die langen oͤgerungen des Divan gesiegt habe, und daß der Handel uf dem Schwarzen Meere endlich von den Hindernissen be⸗ eit werden solle, durch welche sein Gang fast unterbrochen bar, eilte er, den ersten Schritt zur Versoͤhnung zu thun. Heine Kaiserliche Majestaͤt schickten den wirklichen Staats⸗ th Minciaky nach Konstantinopel und ließen erklaͤren: Daß, wenn die Pforte ihren Versprechungen in Bezug auf ie freie Schifffahrt nachkomme, und die Raͤumung der Fuͤr⸗ benthuͤmer an der Donau vollstaͤndig ausfuͤhre, unverweilt in Gesandter Rußlands in der Hauptstadt des Tuͤrkischen Reichs wieder erscheinen werde.“ auͤt beharren in Ihren wohlwollenden Absichten und beauf⸗ ragen Ihr Cabinet, Ihren Verbuͤndeten hierunter die be⸗ immtesten Versicherungen zu ertheilen, glauben jedoch zugleich, Dieselben auf einen Umstand aufmerksam machen zu muͤssen,

ber Seiner Majestaͤt wichtig erscheint und entscheidend wer⸗

ben kann. Wenn naͤmlich zu der Zeit, wo der Kaiserlich

Russische Gesandte in Konstantinopel erscheint, noch kein ebereinkommen in der Angelegenheit Griechenlands ge⸗ roffen seyn sollte, wenn noch kein vorlaͤufiger Schritt we⸗ igstens die Zulaͤssigkeit desjenigen Princips vorbereitet

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und erleichtert haben moͤchte, auf welches sich di 9 einer Wiederherstellung des Friedens Se, I dann nicht zu befuͤrchten seyn, daß der Gesandte des Kaisers die Beziehungen Rußlands zu der Pforte nur unvollkommen und unter unguͤnstigen Vorbedeutungen wieder anknuͤpfen werde? Er wird den Kampf gegen die Griechen fortdauern sehen, und dieser Kampf kann nur zwei Resultate haben: entweder behaupten die Griechen im naͤchsten Jahre die Art von Unabhaͤngigkeit, welche sie erworben haben, oder sie wer⸗ den mit Gewalt der Waffen unterworfen. Im ersteren Falle koͤnnte das Cabinet Sr. Kaiserl. Majestaͤt, ohne blinden Vorurtheilen Gehoͤr zu geben, wenigstens nicht das Zeugniß seiner eigenen Erfahrung von der Hand weisen, und diese ist es grade, welche seine Besorgnisse rechtfertigt. Mehrere That⸗ sachen berechtigen es zu dem Glauben, daß die Pforte die Anwesenheit eines Russischen Gesandten als das sichere Un⸗ terpfand eines Sieges uͤber die Insurgenten betrachten moͤchte. Die Dringlichkeit, mit welcher sie die Ruͤckkehr desselben ver⸗ langt, scheint diese Meinung zu unterstuͤtzen, welche sie durch ihre Sprache bei mehr als einer Gelegenheit verrathen hat. Wenn daher die Erwartung der Tuͤrken getaͤuscht wird, wenn ihre neuen Anstrengungen von keinem Erfolg gekroͤnt werden, muß man nicht befuͤrchten, daß sie dieses Mißlingen den hinterlistigen Erweckungen und geheimen Einverstaͤndnissen des Ministeriums Sr. Kaiserl. Maj. Schuld geben werden? Das Mißtrauen wird dann lebhafter und gefaͤhrlicher als jemals wieder erwachen. Man wird sich erinnern, daß ein aͤhnlicher Argwohn und gleichartige Vermuthungen die Eroͤrterungen des Baron Stroganoff mit der Pforte veranlaßten, daß die Versiche⸗ rungen des Kaisers in Bezug auf das verbrecherische Unter⸗ nehmen des Fuͤrsten Ypsilanti nicht hinreichten, um sie ei⸗ nes Bessern zu belehren und daß der Gesandte Sr. Maj. zuletzt genoͤthigt war, Konstantinopel zu verlassen. Aber auch der zweite Fall werde die traurigsten Verwickelungen befuͤrch⸗ ten lassen. Wenn naͤmlich Griechenland durch die Gewalt der Waffen unterworfen wird, werden dann der Russische Gesandte und die Minister der verbuͤndeten Hoͤfe unbeweg⸗ liche und stumme Zuschauer der Ausschweifungen bleiben koͤn⸗ nen, welche stets die Siege der Ottomanischen Truppen be⸗ gleitet haben, und welche in diesem Falle die Rache noch steigern duͤrfte? Ist aber der Augenblick des Sieges derje⸗ nige, in welchem die Pforte auch den billigsten Vorstellun⸗ gen Gehoͤr giebt? Und wuͤrde man es uͤber sich vermoͤgen koͤn⸗ nen, ihr gar keine dergleichen zu machen? Nach den Worten der Erklaͤrungen des Kaisers und der Protokolle von Ve⸗ rona betreffen die Angelegenheiten Griechenlands alle Mit⸗

Seine Kaiserliche Maje⸗

glieder der Allianz und ist man uͤbereingekommen, dieselben vereinigt zu vermitteln. Die Gesandten derselben, so wie der Sr. Kaiserl. Maj., wuͤrden ihre Pflicht versaͤumen, wenn sie unthaͤtig bleiben wollten; wollten sie dagegen sich einer solchen Unkhaͤtigkeit nicht uͤberlassen, so haͤtten sie zu befuͤrch⸗ ten, daß ihre Antraͤge abgewiesen und ihre Beziehungen zu der Pforte wesentlich beeintraͤchtigt wuͤrden. Die verbuͤndeten Hoͤfe werden die Gruͤnde wuͤrdigen, aus denen der Kaiser wuͤnschen muß, eine solche Alterna⸗ tive zu vermeiden. In dieser Hinsicht ist das Interesse Rußlands und das der anderen Europaͤischen Maͤchte ganz dasselbe. Alle Cabinette haben der Nothwendigkeit eines Krieges vorbeugen wollen und wollen es noch. Die⸗ sen Grundsaͤtzen getreu, hat der Kaiser bis jetzt der Auf⸗ rechthaltung des Friedens alle die Ruͤcksichten untergeordnet, welche aus den unbestreitbaren Rechten Seiner Krone und aus der besonderen Lage Seines Reiches herfließen. Unter solchen Umstaͤnden die Forderungen andeuten, unter welchen ein Ge⸗ sandter Rußlands nach Konstantinopel zuruͤckkehren kann, ohne daß dieser Ruͤckkehr neue Eroͤrterungen folgen duͤrfen, und darauf bestehen, daß diese Forderungen mit Vorsicht, aber auch mit Festigkeit gemacht werden, das heißt ohne Zweifel, die Garantie der friedlichsten Gesinnungen geben, je⸗ den Verdacht eines Ruͤckfalls entfernen, das heißt, weniger fuͤr die Sache Rußlands, als fuͤr die von ganz Europa sprechen. k4“*“ Der Londoner Courier meldet: „Das letzte Mexikani⸗ sche Packetbvot hat Briefe aus Mexiko bis zum 23sten und aus Vera⸗Cruz bis zum 30. Sept. mitgebracht, und mit ih⸗ nen die Bestaͤtigung der Wahl Pedraza’'s zum Praͤsidenten.

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Die Yorkinos, zu denen derselbe gehoͤrt, bilden eine der gro⸗