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Beide Antworten scheinen uns peremtorisch zu seyn. Das Ministerium hat durch Thatsachen erwiedert; diese gelten mmehr als Worte und wir halten sie so lange fuͤr gegruͤndet, als uns nicht das Gegentheil bewiesen seyn wird. Wir sind
8 immer der Meinung gewesen, daß die zweite Verordnung vpom 16. Juni kein todter Buchstabe und daß das Sieges⸗ geschrei einiger oͤffentlichen Blaͤtter sonach mindestens zu voreilig sey. Alle Bestimmungen der gedachten Verordnun⸗ gen gehen allmaͤhlig in Erfuͤllung. Die Jesuiten⸗ Anstalten cestehen nicht mehr, wie alle Welt solches weiß. Die kleinen Semi⸗ narien zu Lyon, Rouen und Toulouse, welche sich dem Gesetze nicht unterwerfen wollten, sind geschlossen worden. Wollten andere Metropolen dem gegebenen Beispiele folgen, so wuͤrde sie dasselbe Loos treffen. Wir glauben daher nach Pflicht und
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GSewissen, daß die Verordnungen vollstandig in Ausfuͤhrung
kbommen, und dieser Glaube wird nur Thatsachen weichen. Beei alle dem lassen die Zeitungen, die schon vor acht Tagen ihren Sieg verkuͤndigten, sich durch die amtliche Erklaͤrung des Moniteurs nicht irre fuͤhren, sie behaupten nichts desto⸗ mweniger, daß das Schlachtfeld ihnen verblieben sey. Sollte ddies nicht eine kleine Verstellung von Leuten seyn, die nach Aeinem verlornen Spiele ihren einzigen Trost noch darin su⸗ hecgoeen, daß sie sich nicht fuͤr geschlagen bekennen? Oder ver⸗ e“ jene Zeitungen hinter ihrer Freude und Lust wirklich 8 irgend ein großes Geheimniß? Warum strafen sie alsdann aber den Moniteur nicht durch Anfuͤhrung von Thatsachen Luͤgen? So lange sie sich darauf beschraͤnken, mit dem non possumus der Bischoͤfe zu prahlen, hat es nichts weiter zu bedeuten. Sollte aber hinter ihren Einfluͤsterungen irgend et⸗ was Wahres stecken, so wuͤrden wir die ersten seyn, die von den Ministern neue und vollstaͤndigere Aufschluͤsse verlangten, um diese ganze Angelegenheit klar ans Tageslicht zu bringen.“
8 Der Tourrier francais enthaͤlt Folgendes uͤber die DOrganisation Griechenlands: „Was die Gazette de France 8 uͤber die Begraͤnzung des neuen Griechischen Staates
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agte, daß dieser naͤmlich nur aus Morea und den Cykladen bestehen werde, war eine schon laͤngst von uns geaͤußerte Vermuthung, die sich heute, nach den uns neuerdings zuge⸗ kommenen Nachrichten, zu bestaͤtigen scheint. Man versichert naͤmlich, daß die Unabhaͤngigkeit Griechenlands durch einen, ppon den Botschaftern Frankreichs, Rußlands und Englands üunnterzeichneten Act, feierlich garantirt worden ist; daß diese Srei Maͤchte sich gegenseitig anheischig gemacht haben, ihr Werk zu beschuͤtzen, und daß die Graͤnzen des Landes in der Art, wie die Gazette solches meldet, festgesetzt worden sind. Die Griechenfreunde werden mit dieser engen Begraͤnzung nicht zufrieden seyn; in der That haͤtte das Volk von At⸗ tika und von den Haupt⸗ Inseln des Archipels, als Hydra, Pfara, Samos, Kandien u. A. wohl die Ehre der Emanci⸗ ation verdient, als Lohn fuͤr das in einem achtjaͤhrigen Kampfe mit den Feinden des Christenthums vergossene Blut.
1 . Nur wenn man diese heldenmuͤthigen Voͤlker zu vergessen sucht, darf man sich daher zu der, durch Europas Dazwi⸗ schenkunft herbeigefuͤhrten Loͤsung einer Frage, die so lange
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1 zweifelhaft gewesen war, Gluͤck wuͤnschen. Fuͤr die Griechen Daauf Morea bricht in der That ein schoͤner Tag an. Unter dem Schutze der Europaͤischen Maͤchte werden sie schnell die rerlittenen Unfaͤlle wieder gut machen koͤnnen, und ihre Halb⸗ insel wird ein Zufluchts⸗Ort fuͤr diejenigen von ihren Lands⸗ leuten werden, welche der Freiheit und Unabhaͤngigkeit nicht rktheilhaftig geworden sind. Traurig bleibt es aber immer, daß man Menschen, die ein Recht auf ein Vaterland hatten, nur eine Freistaͤtte anbietet.“ . Die Gazette de France giebt unter der Rubrik: „VPolitische und historische Irrthuͤmer des Herrn Cousin“ eine Uebersicht des Planes, den dieser Professor vor einigen Tagen fuͤr seine diesjaͤhrigen Vorlesungen entwickelt hat. Folgendes sind die Stellen, welche die Gazette als ganz be⸗ spoonders tadelnswuͤrdig daraus hervorhebt: „Die Reforma⸗ tion hat die weltliche Macht der Geistlichkeit vernichtet;“ „ das 18te Jahrhundert hat das mittaͤgliche Europa ernie⸗ 1 b drigt, das noͤrdliche erhoben; warum? weil das mittaͤgliche die Welt und der Schauplatz des Mittel⸗Alters, das Mittel⸗ Alter aber verworfen war, und mithin sein Geist dieses Loos tbheilen mußte; „Spanien und Italien haben ein jedes seit dem MNiittel⸗Alter nur einen großen Mann hervorgebracht, den Marauis von Pombal und Clemens XIV., der einer eben so hartnaͤckigen als schmiegsamen Gesellschaft ein Ende machte, — eine Gesellschaft, die im 18ten Jahrhundert fuͤr immer 3 abgestorben ist, wenn 66 in unsern Tagen ein unbeseeltes Pßhantom derselben sich auf Augenblicke aufs Neue zeigte, um jedoch sofort auf den ersten Wink der Civilisation wieder zu entweichen;“ „Die absolute Moönarchie war in Frank⸗ reich durch die Verachtung, in welche sie gesunken, geschwaͤcht
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worden;“ „Damit die Revolution al mit sie mat tig, damit sie siegreich seh, maste sie von Frankreich ausgh hen.“ — Nachdbem die Bazette diese Stellen in ihrem Sin ausgelegt und commentirt hat, schließt sie ihren Aufsatz; folgender Art: „Dies sind die Grundsaͤtze, in welchen Minister Carls X. die gegenwaͤrtige Generation erziehe lassen! Auf solche Weise empfeylen sie sich Frankreich, Eurog der Nachwelt! Welch' entsetzliche Rechnung werden sie ei abzulegen haben! Welche große Verantwortlichkeit lastet ihnen! War es nicht hinlanglich, daß die Ausschweifung! Meinungen, die Entartung des Geistes, die Verderbniß Herzens sich allein auf tausendfache Weise verkuͤndigt mußte der boͤse Saamen dazu auch noch von den Haͤnden! Verwaltung selbst ausgestreut werden und dadurch das sehn bekommen, daß die Regierung ihn fuͤr ersprießlich halte
In den ministeriellen Salons ist man allgemein Meinung, daß die naͤchste Sitzung der Kammern am 27.] nuar werde eröffnet werden. Das Journal du Commen glaubt, daß einer der ersten Gesetz⸗Entwuͤrfe, welcher! Kammern vorgelegt werden wird, die Verhaftung Schuldner betreffen werde, und daß, nach dem Inhalte selben, Kaufleute allein wuͤrden gesetzt werden koͤnnen; all auch fuͤr diese wuͤrde die Einsperrung sich nicht uͤber 3 Jgh hinaus erstrecken duͤrfen; Auslaͤnder wuͤrden den gebor Franzosen gleich gestellt werden und die Verhafteten wuͤn monatlich von ihren Glaͤubigern 45 Fr. fuͤr ihren Untenze bekommen.
Man versichert, daß in einer Versammlung der Aecti nairs der hiesigen Bank, welche vorgestern stattfand, Direktor derselben, Herr M. J
J. Laffitte, vorgeschlagen hu den Disconto von 4 auf 3 pCt. herabzusetzen, und daß Gesellschaft einstimmig dahin uͤbereingekommen sey, Vorschlag in Erwaͤgung zu ziehen.
Die Notare des Seine⸗Departements haben zur! richtung eines allgemeinen Armenhauses, um der Betteli steuern, eine Summe von 6000 Fr., und die Advocaten den Koͤnigl. Gerichts- und am Cassationshofe 1200 Fr.; Seee hae und an die Polizei⸗Praͤfektur gelan assen. —
Die Bevoͤlkerung des Departements des Nordens steht nach den letzten Zaͤhlungen aus 962,648 Seelen. z zehn Staͤdte haben mehr als 5000 Einwohner; die Hau stadt Ryssel zaͤhlt deren 68,860.
— Großbritanien und Irland.
London, 28. Nov. Der Koͤnig hat, der fruͤheren! sicht entgegen, am letzten Montage die Staats⸗Zimmer Schloß von Windsor noch nicht bezogen; es ist uͤbrign Alles zum Empfange Sr. Majestaͤt bereit. Wie es hen ist es des Koͤnigs Wunsch, daß die Einwohner von Wi sor bei Seinem Umzug in's Schloß keine oͤffentlichen Fe lichkeiten veranstalten moͤchten, und man schreibt diesem! stande das Stillschweigen zu, das bisher uͤber diesen Gegf stand beobachtet ward.
Seit einigen Tagen wird hier ein praͤchtiger Lande Wagen oͤffentlich gezeigt, der fuͤr die junge Koͤnigin von tugal verfertigt worden ist.
Der Times zufolge geht im Publikum ein, jedoch we
Glauben verdienendes, Geruͤcht von einer Veräaäͤnderung
Ministerium, die noch vor Eroͤffnung des Parlaments finden solle. Lord Lowther, heißt es, verlaͤßt das Forstz partement, um einen Sitz im Cabinet einzunehmen. 2 dem, sagt das genannte Blatt, sich derselbe als Gesche⸗ mann gezeigt hat, duͤrfte es vielleicht nicht uͤberraschen, vorwaäͤrts schreiten zu sehen. Er ist aber kein Redner; was das Cabinet betrifft, wenn dort ein Freund der Kat liken ausscheiden soll, um ihm, der ein Anti⸗Katholik! Platz zu machen, wie will man eine solche Maaßregel! den gegenwaͤrtigen Bestrebungen und Ansichten des Herzt von Wellington in Uebereinstimmung bringen? Indessen Lord Lowther vielleicht seine Meinung uͤber die katholit Angelegenheit geaͤndert; wenn das der Fall ist, so haben! einen neuen Beweis vor Augen, daß er sich richtigere! sichten in der Politik erworben hat. Ferner sagt man, 26 Melville werde die Admiralitaͤt mit dem Controll⸗Amt tauschen. Dagegen haben wir durchaus nichts, da wir neswegs wuͤnschen, wieder einen Dundas in der Admirali zu sehen. Bei Allen, die zum Seewesen gehoͤren, findet ! ses Geruͤcht Glauben.“ 1
Der Globe sagt gleichfalls: „Es geht die Rede, daß Lh Sidmouth wieder eine Stelle im Cabinet erhalten und! Marquis von Salisbury wahrscheinlich in's Amt treten wi Die Stelle, welche dem Lord Sidmonth angewiesen ist, die des Siegelbewahrers, welche er ohne Zweifel so gut, viele Andere, die ihm vorangegangen sind, behaupten wil
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„Parlament noch Popularitaͤt zu seiner Empfehlung be⸗ tt. Wenn sein hoͤfliches und freundliches Betragen in Ge⸗ hafts⸗Sachen, und sein eigenthuͤmliches feierliches Beneh⸗ en im Parlament Alles waͤre, was man sich von Lord Sidmouth erinnern kann, so wuͤrde er wahrlich befugt seyn, it vielen der jetzigen Cabinets⸗Glieder eine Vergleichung uszuhalten; aber sein Andenken ist fuͤr die Nation mit Er⸗ nerungen an Zeiten verknuͤpft, welche sie wohl gern ver⸗ ssen moͤchte. Die Unbedachtsamkeit, welche aus seinen ir⸗ gen Maaßregeln, als er an der Spitze des Departements s Innern stand, hervorgegangen ist, offenbart sich am Be⸗ en in dem Erfolge, welchen das entgegengesetzte Verfahren nes Nachfolgers gehabt hat, dessen allgemeine politi⸗ hhe Ausichten fast dieselben waren, wie die des Lord Sid⸗ outh. Von dem Marquis von Salisbury, der keinen aus⸗ zeichneten oͤffentlichen Charakter und keinen Ruf im Par⸗ mente hat, kennen wir nur als das Beste von ihm seine muͤhungen, die Jagd⸗Gesetze zu verbessern; das Schlech⸗ ste hingegen ist offenbar seine Abstimmung gegen die Eman⸗ pation der Katholiken.
Der Verfasser eines (in hiesigen Blaͤttern enthaltenen) hr ausfuͤhrlichen Schreibens aus Dublin vom 23. Nov. klagt sich auf das Lebhafteste daruͤber, daß die verderblichen zrundsaͤtze des Absonderungs⸗Systems zwischen Protestanten nd Katholiken, sogar bis zur Universitaͤt von Dublin ge⸗ ungen seyen. Ohngefaͤhr 7 Mitglieder derselben haben ge⸗ cht, sich durch eifrige Verbreitung derselben bekannt zu ma⸗ en, und sich, ihrem Beruf zuwider, in die Reihe der Po⸗ iker zu stellen, worunter sich besonders ein Herr Boyton urch die Heftigkeit seiner Reden auszeichnet. Die Braun⸗ hweiger haben dort einen solchen Einfluß zu erlangen wußt, daß sich diejenigen von den, unter dem Namen lleows bekannten, Collegiaten, denen nach der Sitte Eng⸗ cher Universitaͤten die specielle Aufsicht uͤber die Studenten nvertraut wird, in den Fall gesetzt sehen, sich entweder zu m Absonderung⸗System zu bekennen, oder der bedeutenden innahme zu entsagen, die ihnen fuͤr jene Aufsicht von heiten der Studenten zu Theil wird, weil man sie nur zu in giebt, die es mit den Braunschweigern halten. Außer sem unmittelbaren Nachtheil fuͤr die erwaͤhnten Collegia⸗ n (sagt der Verfasser unter anderm) muß dieses abscheu⸗ hhe System auf das Verderblichste auf die allgemeine Volks⸗ asse von Irland fuͤr eine kuͤnftige Generation einwir⸗ a, indem die jetzt in Dublin studirenden protestantischen heologen, denen man solche hoͤchst intolerante Grund⸗ tze gleichsam einimpft, einst als Religionslehrer in allen eilen Irlands angestellt, und natuͤrlich in ihren Kirchspie⸗
das ihrige zur Verbreitung des Systems der Braun⸗ hweiger beitragen werden. Mit einem Worte, der Unter⸗ cht in Irland wird in seiner Quelle vergiftet. — Die imes bittet bei Mittheilung dieses Schreibens die Mini⸗ r Sr. Maj. auf das Angelegentlichste, ihre Aufmerksam⸗ it auf diesen so wichtigen Gegenstand, und zwar ohne Auf⸗ hub, zu richten, um dem vorzubeugen, daß der Zweck, zu m die protestantische Universitaͤt von Dublin durch die Koͤ⸗ gin Elisabeth gestiftet ward, nicht gaͤnzlich verloren gehe, s der Fall seyn wuͤrde, wenn man sie nicht auf das Bal⸗ gste von dem verderblichen Absonderungs⸗System reinigte.
Zu Manchester hat sich eine antikatholische Gesellschaft
bildet, welche beschlossen hat, sich aus aller Macht den An⸗ kuͤchen der Dubliner Association zu widersetzen.
In einer katholischen Versammlung aͤußerte Hr. O Con⸗ [vor einiger Zeit, in Irland wuͤrden verhaͤltnißmaͤßig eit weniger Verbrechen begangen, als in England. Nichts, merkt die Morning⸗Chroniele beidieser Gelegenheit, kann ungenuͤgend seyn, als die bloße Angabe der Anzahl von erbrechen, die in dem einen und dem andern Lande began⸗ n worden. Die menschliche Natur ist uͤberall dieselbe, und nden Vergleich belehrend zu machen, muͤssen wir wissen, elchen Umstaͤnden der Unterschied zuzuschreiben ist. Hr. Connell wuͤnscht Irland mit England gleichzustellen. Allein eenn seine moralischen Irlaͤnder sich in gleichen Umstaͤnden faͤnden, so wuͤrden sie Diebe und Betruͤger wie die Englaͤn⸗ r werden; waͤhrend es vielleicht weniger blutige Koͤpfe bei ahrmaͤrkten und an Festtagen geben wuͤrde.
Die Versammlung zur Berathung uͤber die, den gefluͤch⸗ lten Spaniern und Italienern zu reichende Unterstuͤtzung, t gestern in der Löondon⸗Tavern, unter Vorsitz des Lord⸗ kayors statt gefunden. Dieser machte in seiner Rede, mit elcher er die Sitzung eroͤffnete, darauf aufmerksam: daß be⸗ its vor 4 Jahren eine Summe von mehr als 20,000 Pfd.
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Wellington bewogen haben koͤnnte, in das Staats⸗
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zum T . fluͤchteten gesammelt worden, ß
diese Summe, so ansehnlich sie auch gewesen, nicht hingereicht habe, Allen eine angemessene Huͤlfe zu leisten. Der in die⸗
ser Angelegenheit niedergesetzte Ausschuß sahe sich daher ge⸗ noͤthigt, sich auf's Neue an die Großmuth des Publikums
zu wenden. Aus dem uͤbrigen Theil der Rede des Lord⸗ Mayors sowohl, als aus den Aeußerungen mehrerer anderer Anwesenden geht hervor, daß die Zahl derjenigen, die Bei⸗ stand beduͤrfen, sich auf hoͤchstens 300 Personen belaͤuft, wor-⸗ unter sich aber viele Kranke, Frauen und Kinder befinden. Anfangs waren der Beduͤrftigen gegen 1500 gewesen; ohnge- faͤhr 700 indessen sind sendem einem thaͤtigen Leben wiedere⸗, gegeben worden. Fuͤr 350 hat die Regierung seit 1823 eine jaͤhrliche Unterstuͤtzung von 18,000 Pfo. ausgesetzt, auf die sie sich zu beschraͤnken genoͤthigt gesehen hat, indem sie den noch erforderlichen Beistand der Theilnahme des Publikums mit vollem Vertrauen uͤberlaäͤßt. Der Lord⸗Mayor sowohl, als einige andere Redner erwahnten, daß der Herzog von Wellington sehr wohlwollend fuͤr die Gefluͤchteten ge⸗ stimmt, und jederzeit bereit sey, fuͤr seine Person zu ihrer Huͤlfe nach besten Kraͤften beizutragen, so wie er es schon fruͤher gethan habe. Es wurde in Folge der Verhand⸗ lungen einstimmig beschlossen: daß, da die Spanischen und Italienischen Fluͤchtlinge gerechte Anspruͤche auf die Unter⸗ stuͤtzung wohlwollender Personen haͤtten, eine neue Subscrip⸗ tion in der Hauptstadt eroͤffnet werden solle, in der Hoff⸗ nung, daß man diesem Beispiel auch in andern Theilen Eng⸗ lands folgen werde. Schließlich kam man dahin uͤberein, mehrere Dank⸗Adressen an Personen abzufassen, die sich in
der in Rede stehenden Angelegenheit ausgezeichnet hatten,
und unter andern an einen Besitzer von Landkutschen, der sich erboten hatte, alle ihn vom Ausschuß empfohlene Fluͤcht. linge kostenfrei allenthalben in Großbritanien hinzufuͤhren, wo ihre Geschaͤfte sie hinriefen. Ehe die Versammlung aus⸗ einanderging, waren 2200 Pfund unterzeichnet worden; ein anderes Zimmer stand zu ferneren Unterzeichnungen offen.
Der Globe laͤßt sich uͤber die in Frankreich statt sin⸗ denden Berathungen wegen des Handels, dahin aus: „Eine Pariser Zeitung (der Courrier⸗français) prophezeiht: daß die niedergesetzte Commission mit einer Mystification endigen werde — sie werde dem Geschenk gleichen, welches im Luste spiel ein Mann seinen Sohn macht: „Da hast du eine Trom- mel und Trompete; amüsire dich damit, aber mach keinen Laͤrm.“ Man muß gestehen, daß das sehr der Art gleicht, mit welcher man mit der Anwendung der Grundsaͤtze des freien Handels in einem Lande verfaͤhrt, wo bisher. Ein⸗ schraͤnkungen bestanden und gewirkt haben. Volle Freiheit wird gegeben, jeden Schutz, der nichts beschuͤtzt, so wie jede Einschraͤnkung, die faktisch Niemanden beschraͤnkt, zu entfer⸗ nen. Die hoͤchste Freiheit sollte, wie jeder zugiebt, auf den auswaͤrtigen Handel und auf den Schutz des inlaͤndischen Er⸗ trages ausgedehnt werden; aber dann ist der Schutz des in⸗ laͤndischen Ertrages, d. h. der Schutz einer Klasse auf Ko⸗ sten der andern, eben das Uebel, welchem die Freiheit entge. genarbeiten soll. Allein noch duͤrfen wir nicht zu eilig schlie⸗ ßen, daß, obgleich kein großes gegenwaͤrtiges Gute durch Ent⸗ fernung von Einschraͤnkungen hervorgebracht wird, sobald dieselben nicht denen einigen Schaden zufuͤgen, welche durch diese Beschraͤnkungen beschuͤtzt sind, eine Pruͤfung des verbie⸗ tenden Systems nutzlos ist. Es ist nuͤtzlich, selbst solche Ein⸗ schraͤnkungen zu entfernen, welche gegenwaͤrtig unschaͤdlich sind, weil sie in den Veraͤnderungen des Handels bald nach⸗ theilig werden koͤnnen. Zum Beispiel die Erneuerung der
Auflage auf fremde Baumwolle in England ist gegenwaͤrtig
nicht von der geringsten Wichtigkeit, aber wenn einige neue Baumwollenfabriken entstehen, so daß biese Waare außerhalb wohlfeiler als im Landegekauft werden kann, so sind die niedrigen Auflagen auf die Einfuͤhrung eine Sicherheit dagegen, daß die Consumenten nicht genoͤthigt werden, das Sinken des natio⸗ nalen Wohlstandes in diesem besondern Fall zu unterstuͤtzen. Selbst in Fallen, wo eine Auflage auf die Einfuͤhrung einer fremden Waare, hinlaͤnglich die große Masse der inlaͤndischen Producenten derselben zu schuͤtzen, an die Stelle eines gaͤnz5. lichen Verbots gesetzt wird, wird es immer der Fall seyn, (wenn die Auflage nur fuͤr diesen Zweck nicht unnoͤthig hoch ist), daß einige der falschesten Anwendungen der Industrie im Lande werden vertrieben werden. So scheint es mit der Seidenfabrikation der Fall gewesen zu seyn; sie hat sich im Ganzen vermehrt, aber die bei ihr angewandte oberste Lei⸗ tung hat sich geaͤndert, seitdem fremde Seide ins Land ge⸗ lassen wird. In Frankreich sind einige der bestehenden Be⸗ schraͤnkungen des Handels, wie die der Einfuͤhrung verschie⸗ dener Arten von Cisen, so ungerecht gegen die gante Masse „ g — 8 9* VM“ EeeNas, r 8
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