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nen geleiteten Trophaͤen, mit klingendem Spiel und wehenden Hauptstadt ein, umringt von Tausenden
Fahnen, in dieser ihrer Bewohner. Am solgenden Morgen um 9 Uhr wurden (bwie letzthin bereits gemeldet worden) die mitgebrachten Sie⸗
geszeichen, begleitet von einer Ehrenwache, und beim Klange dder Trompeten, durch die Hauptstraßen der Stadt gefuͤhrt,
und alsdann die Kanonen auf dem Czar⸗Platze, der Thron
in der Waffenpfalz aufgestellt, worauf im Tschudow⸗Kloster
ein Dankgebet gehalten wurde, waͤhrend dessen Glocken⸗Ge⸗ laͤute und Kanonendonner ertoͤnte.
55 Die Kanonen fuͤhren die Inschrift: „Waͤhrend des Auf⸗
enthalts der Russisch Kaiserlichen Truppen in Tauris 1827, ggegossen von Persischen Meistern;“ der Thronsessel, von an⸗ eciker Arbeit, besteht aus vergoldetem Schnitzwerk; das Kis⸗ efen, die Arme und die Ruͤckenlehne sind mit carmoisinfarbe⸗
nem Sammet uͤberzogen. Er ist in der Waffenpfalz, die reich an antiken Schaͤtzen der Russischen Fuͤrsten und Czaren ist, taͤglich zu sehen, und die Bewohner Moskwas freuen sicch, bei dem Anblicke dieser glaͤnzenden Trophaͤen, der Hel⸗ denthaten ihrer Mitbhuͤrger, und preisen die Gnade des Mo⸗ narchen, deren Unterpfaͤnder im Schooße der alten Haupt⸗ stadt aufbewahrt werden. Frankreich. 3 Paris, 7. Dec. Vorgestern bewilligte der Koͤnig dem Bisschofe von Amiens, Grafen von Chabons, und dem mit der Cadixer Division zuruͤckgekehrten General⸗Major, Vi⸗ comte von Saint⸗Geniès, Privat⸗Audienzen. Um 1 Uhr prraͤsidirte der Dauphin im obersten Kriegs⸗Rathe. 1 Jqh Der bisherige K. Sardinische Botschafter am hiesigen Hofe, Marquis Alfieri di Sostegno, ist am 4ten d. M. nach Turin abgereist, um daselbst den ihm uͤbertragenen Ober⸗ Kammerherrn⸗Posten zu uͤbernehmen. Z Die letzten Nachrichten aus Morea sind vom 16ten v. 5* M.; sie bestaͤtigen die fruͤheren, enthalten im Uebrigen aber ÜKber die Bewegungen der Expeditions⸗Armee nichts Neues.
Der Messager des Chambres enthaͤlt Folgendes:
R„ Der Constitutionnel spricht heute von zwoͤlf neuen Wah⸗ len *), die durch Abdankung und Todesfaͤlle unter den Mit⸗
glliedern der Deputirten⸗Kammer, noͤthig geworden sind. Wenn gleich diese Zahl nur unbeträͤchtlich ist, so bleibt nichts desto⸗
weniger die Sache wichtig, da es sich um die Ausuͤbung des vornehmsten unserer verfassungsmaͤßigen Rechte handelt. .11 periodische Presse kann den Waͤhlern nicht genug die Ppflichten einschaͤrfen, zu denen sie in dem Interesse
.
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8 treibung, die Frankreich nicht theilt.
Aller berufen sind. Wir werden daher stets die Schrift⸗ steller loben, die zu diesem Behufe den Eifer der Bewoh⸗ ner anspornen; unsere verfassungsmaͤßige Ausbildung kann dabei nur gewinnen. Die Wachsamkeit der Presse muß indessen zugleich mit Mäßigung und Unpartheilichkeit ge⸗ poaart seyn, und in dieser Beziehung scheint es uns, als ob der Constitutionnel in seinem (gestern erwaͤhnten) Artikel 8 nicht das Maaß beobachtet habe, welches bei der Ertheilung allgemeiner Rathschlaͤge noͤthig ist, denn er hat nicht sowohl den Wäaͤhlern Candidaten empfohlen, als ein graͤmliches Bild vpoon dem Ministerium entworfen. Man moͤchte fast behaup⸗ ten, daß er den Gesinnungen des Landes und dem Eifer der Buͤrger in der Ausuͤbung der ihnen zustehenden ehrenvollen Befugnisse mißtraue, und daß er daher eine unzweifelhafte dc Bereitwilligkeit durch Vorhaltung grundloser Gefahren habe woecken wollen. Erscheint denn das jetzige Ministerium der oöffentlichen Meinung wirklich in der ungewissen, schwanken⸗ den Lage, die der Constitutionnel ihm leiht? Sind die Miaaßregeln einer Verwaltung, die so viel wieder gut zu machen hatte und hntrei auch viel wieder gut gemacht hat, denn wirklich so unzulaͤnglich, als jenes Blatt es be— heauptet? Daß manche Wuͤnsche sich noch uͤber das bereits beywirkte Gute hinaus erstrecken, ist begreiflich; wenn man aober den gegenwaͤrtigen Gang der oͤffentlichen Angelegenhei⸗ ten mit dem vorigen vergleichen will, so ist dies eine Ueber⸗ Unser Land ist zu auf⸗ geklaͤrt, zu vernuͤnftig, als daß die Pfaͤnder, die das Mini⸗ sterium bereits dem Throne und der Verfassung gegeben 2 hat, ihm nicht ein unbedingtes Vertrauen in die Zu⸗ kunft einfloͤßen sollten. Maͤßigung ist keine Schwaͤche, und die Kammer so wenig, als das durch sie unter⸗
*) Es sind nur neun Deputirten⸗Stellen erledigt, naͤmlich fuüͤr die Departements der Ardèche, der Haiden, der niedern Seine, des Aude, des Doubs, der Ille und Vilaine, der Oise, der Mayenne und der niedern Seine. In den 6 ersteren sind die Wahl⸗Collegten resp. auf den 22ͤsten und 26sten d. M zu sammenberufen worden, um an die Stelle der verstorbenen De⸗ putirten, Graf von Granoux, Marquis du Lyon, Graf Malar⸗ tic, Graf Andreossy, und Herrn Jobez, so wie des ausgeschiede⸗ nen Herrn Rallier, neue Mitglieder der Kammer zu waͤhlen.
stuͤtzte Ministerium, haben noͤthig, daß man sie aufs g haͤrte; beide sind gestaͤhlt genug, um dem gesezl Systeme seine Fortdauer und fernere Ausbildung zu sch Im Uebrigen, so sind ja die Wahl⸗Collegien, denen die derbesetzung der im Schooße der Deputirten⸗Kammer erle ten Stellen obliegt, ein Theil jenes aufgeklaͤrten Vos dem nicht minder das Gefuͤhl der Gerechtigkeit als das seß Befugnisse inne wohnt. Waͤhrend sie diese ausuͤben, den sie nicht vergessen, was jenes in dem Interesse der narchie, der sie allein die Wiederherstellung der Wahl⸗z heit verdanken, von ihnen erheischt. Moͤgen sie dieser vergessen, und die Deputirten⸗Kammer wird die der und dem Thron ergebene Majoritaͤt, welche sich im von Jahre bei jeder wichtigen Frage so glaͤnzend zeigte, durc bevorstehenden Wahlen noch vermehrt sehen.“
Eben dieses Blatt (der Messager) erklaͤrt das ruͤcht von der Abschaffung von fuͤnf Militair⸗Divisionen destens fuͤr voreilig; es sey natuͤrlich, daß auch dieser 6 stand gegenwaͤrtig im Obersten Kriegs⸗Rathe verhan werde; allein man habe bis jetzt baruͤber noch keinen schluß gefaßt, und die Zeitung, welche jenes Geruͤcht Publikuüͤm gebracht (das Journal du Commerce), sey schlecht unterrichtet gewesen.
Die Quotidienne meint, das Ministerium koͤnge!
moͤglich die Kammern eroͤffnen, bevor es sich nicht auf eine oder die andere Weise den Royalisten genaͤhert habe sey denn, daß es dem Beispiele jenes Kreuzfahrers seü wolle, der, um seine Richter von seiner Unschuld zu übe gen, sich in einen brennenden Scheiterhaufen stuͤrzte, uͤberzeugt, daß die Flamme ihm nicht schaden koͤnne., fragen aber“, fuͤgt die Quotidienne hinzu, „ob der U liche diese Feuer-Probe wohl gluͤcklich bestehen konnte, Der Messager seiner Seits versichert fortwaͤhrend, die groͤßte Einigkeit im Ministerium herrsche. Der Cy tutionnel zweifelt jedoch hieran, denn, meint er, Ein gebe Kraft, und er muͤsse sonach mit ganz Frankreich! ben, daß die Minister nicht einig seyen. In einem Schreiben aus Metz vom 3ten d. M., w. der Courrier francais mittheilt, wird mit Bestimn versichert, daß das dortige kleine Seminar noch 80 b Extranen habe, daß die Lehrer bei demselben die in der ordnung vom 16. Juli verlangte Erklaͤrung nicht abge haͤtten, und daß, wenn der dortige Bischof daher, we Moniteur solches seiner Zeit behauptet, sich in die zal Verordnung gefuͤgt habe, solches nur in einer aus wachms Art geschehen seyn koͤnne. vn
Ein Adjutant des Kriegs⸗Ministers ist vor einige gen nach Morea abgegangen. Er soll der Ueberbringer! zahlreichen Liste von Ordens⸗Verleihungen unter die Ge und Ober⸗Officiere des Expeditions⸗Heeres seyn.
Am 28sten Abends sind von Toulon aus zwoͤlf politanische mit Lager⸗Geraͤthschaften u. dergl. belh Transportschiffe und drei Franzoͤsische, fuͤr Rechnung 4 Handlungshaͤuser mit Mundvorrath aller Art befxas Fahrzeuge, unter Bedeckung eines Linienschiffs und eine vette nach Navarin unter Segel gegangen. Am Borlz erstern befinden sich mehrere Aerzte.
Die Gazette de France nennt in ihrem Zorne Messager des Chambres das jammervollste Blatt, das Menschengedenken herausgegeben worden ist.
Briefe aus Madrid melden, daß der Gouvernemt Gibraltar den Hafen von Tanger in Blokadestand eg habe, und zwar aus dem Grunde, weil der Kaiser von
rokko sich geweigert, den gerechten Entschaͤdigungs⸗Fordgh
gen des Befehlshabers der Britischen Seemacht in Gewaͤssern fuͤr die unlaͤngst nach Tanger aufgebrachten zeuge zu genuͤgen.
Die Quotidienne behauptet, es sey vorgestern ein außerordentlicher Courier mit Depeschen aus Liss vom 26. Nov. Abends eingetroffen, worin der Gesundee Zustand Dom Miguels fortwaͤhrend als hoͤchst befriedt geschildert werde. Das gedachte Blatt fuͤgt hinzu, da das Leben Dom Miguels nunmehr außer aller sey, die liberalen Blaͤtter wahrscheinlich schon morgen kuͤndigen wuͤrden, er liege in den letzten Zuͤgen. Großbritanien und Irland.
8 F — ,— Eijt London, 5. Dec. Im Standard heißt es: „Fnl
Behauptung eines Morgenblattes, daß Hr. Huskisson’
scheinlich wieder ins Cabinet treten werde, findet sich
der mindeste Grund. Dieses falsche Geruͤcht ruͤhrt verm
lich daher, daß Herr Planta vor Kurzem auf Herrn *
kissons Landsitz auf der Nes. gewesen war. So vit
indessen wissen, hatte dieser Besuch nichts mit der p 1u“
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ueber die diesjaͤhrige Sitzung der Niederlaͤndischen Kam
in aͤußert sich die Times folgendermaaßen: „Die zweite ammer der General⸗Staaten der Niederlande hat zu allen iten, seit Einfuͤhrung des Koͤnigthums, einen lobenswer⸗ in Geist der Freiheit und der Vaterlandsliebe, in ihren erhandlungen uͤber die Gesetze, und in ihren Verhesserungs⸗ orschlaͤgen, an den Tag gelegt. Die vorgeschlagenen Maaß⸗ zeln des vortrefflichen Monarchen werden sehr genau un⸗ esucht, und auf noͤthig befundenen Abaͤnderungen besteht man it ausdauerndem Ernst.“ Nach dieser Einleitung giebt die mes einen Auszug der letzten Debatten uͤber die Presse. Es ist eine parlamentarische Schrift erschienen, die ei⸗ in Bericht uͤber die Arbeiten der, mit Untersuchung der ohlthaͤtigkeits⸗ und Erziehungs⸗Anstalten in ganz England auftragten Commissarien enthaͤlt. Ueber 15 Grafschaften England und Wales sind noch keine Berichte eingelaufen, er in den bereits untersuchten Grafschaften und Staͤdten, er welche Bericht erstattet wird, belaͤuft sich die jaͤhrliche nahme zum Besten dieser Anstalten auf die ungeheure nme von 480,000 bis 500,000 Pfd. Vor einigen Tagen fand in einer Kapelle in der Naͤhe Westminster⸗Abtei die jaͤhrliche Versammlung der in West⸗ nster einheimischen Missions, Gesellschaft statt; sie be⸗ no groͤßtentheils aus sehr jungen und sehr alten Frauen⸗ nmmern. Die Sitzung ward mit einem geistlichen Liede er⸗ et. Hierauf sprach der Praͤsident groͤßtentheils von den strengungen Wesley's und Whitfield's, die Heiden⸗Missio⸗ nzu befoͤrdern, die zu nichts weiter als zu Reactionen in igland gefuͤhrt haͤtten, und ruͤhmte den Zweck der gegen⸗ rtigen Gesellschaft, sich auf Missionen im Inneren zu be⸗ ränken. Nach ihm las ein Mitglied den Bericht der Ge⸗ schaft seit ihrer Gruͤndung im Jahre 1826 vor, nach wel⸗ die verrufensten Umgebungen von Westminster besucht dungefaͤhr 5000 religioͤse Abhandlungen unter die verdor⸗ sten Klassen von Leuten ausgetheilt worden waren. Die Fgaben waren seit 1826:19 Pfd. 15 Sh. 6 Pence, und Einnahmen 16 Pfd. 5 Sh. 5 Pence gewesen, wonach Gesellschaft dem Kassirer 3 Pfd. 10 Sh. 1 Pence schul⸗ geworden war. Der Redner sprach die Hoffnung aus, durch die heutige Einnahme das Deficit gedeckt werden rde. Ein anderes Mitglied bemerkte, daß eigentlich ein r Hausvater ein inlaͤndischer Missionair werden muͤsse; n wuͤrden sich die Missionen unterhalten koͤnnen, ohne aͤngstlich nach Huͤlfe zu ihrer heiligen Arbeit umsehen zu fen. Uebrigens sey es auffallend, daß die Gesellschaft so glichen Fonds besaͤße, da sie von dem Reichthum und Anz des schoͤnsten Theiles von London umgeben waͤre, und Prachtgebaͤude (die Westminster⸗Abtey) als Nachbarschaft te, in dem die Asche von Koͤnigen, Fuͤrsten und Helden laͤge. Aus Verhandlungen geht uͤbrigens hervor, daß die Missio⸗ re, je zwei und zwei, von Haus zu gehen, um ihre Ab⸗ dlungen und fromme Lehren zu verbreiten. Die Kapelle nur zur Haͤlfte gefuͤllt. „Herr Cobbett,“ sagt die Morning⸗Chroniele, heint in seinem interessanten Werk uͤber das Indische Ge⸗ ide uͤber die wunderbaren Kraͤfte der Collectiv⸗Weisheit z in Erstaunen versunken zu seyn. „Die Collectiv⸗Weis⸗ t,“ aͤußert er, „ist ein Universal⸗Genius; gewoͤhnliche te leben fuͤr besondere Zweige der Gelehrsamkeit, oder fuͤr
ondere Geschaͤfte des Lebens, aber die Collectiv⸗Weisheit
in jeder Sache gleich erfahren.“ So wie der Ruͤs⸗ dieses wunderbaren Thiers, des Elephanten, eine unglaub⸗ he Kraft besitzt, und zugleich ein so zartes Gefuͤhl hat, daß die kleinsten Gegenstaͤnde zu zergliedern faͤhig ist, so kann ein einem Augenblick Millionen von National⸗Geldern beischaffen, Pallaͤste und Kirchen aufrichten und ein Vier— il des Festlandes befestigen lassen, oder befehlen, daß Ker⸗ und Gefaͤngnisse aufsteigen, um die Englaͤnder aufzuneh⸗ n, die der Staats⸗Secretair fuͤr verdaͤchtig halten will r soll; und in dem naͤchsten Augenblick kann sie, so hur⸗ wie eine Biene von der Margnolia zu der Pimpernelle, den geringsten Gegenstaͤnden fliegen, und kann denen, die s Gluͤck haben, unter ihrer Aufsicht zu leben, genau die efe eines Ladenfensters angeben; auch kann sie genau die hl der Passagiere bezeichnen, welche eine Landkutsche auf⸗ hmen muß, wenn die, welche gefahren seyn wollen, nicht ssen oder sich nicht darum kuͤmmern, ob sie in Gefahr sind er nicht. Das Wunderbarste aber ist, daß diesen besonde⸗ Zugang zur Gelehrsamkeit diejenigen in ihrer Collectiv higkeit besitzen, welche sich in ihrer besondern Faͤhigkeit von n meisten ihrer Landsleute gluͤcklicherweise dadurch unter seiden, daß sie nicht noͤthig haben, irgend etwas zu verste⸗ no— ein Privilegium, dessen Werth sie vollkommen aner⸗ nnen. Ihre besondere Faͤhigkeit in der Besteuerung hat
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eine gleichzeitige Pruͤfung bestanden, welche fuͤr die Briti⸗ sche Gesetzgebung das ist, was dem Demosthenes bei der Beredsamkeit die Gesticulation war. So wie der Cid beim Molière in Prosa sprach, ohne davon etwas zu verste⸗ hen, so haben unsere Collectiv⸗Weisen die Besteuerung ganz herrlich eingerichtet, ohne die Grundsaͤtze derselben zu kennen. Sie koͤnnen nicht einmal ihr Privat⸗Vermoͤgen verwalten, und von Hundert sind Neun und neunzig mit dem Zustand ihres Vermoͤgens unbekannt, und werden von Verwaltern und an⸗ dern Leuten hintergangen. Dagegen aber besitzen sie die glaͤn⸗ zendsten Faͤhigkeiten, das Vermoͤgen des Staats zu verbessern, und dieses Lob gebuͤhrt ihnen, daß die Englaͤnder unter ihrer Leitung von allen Voͤlkern in der Welt am Besten besteuert sind. Ist doch fuͤr unsere Wohlfahrt nichts nothwendiger als dies. Ein Volk, was wenig Steuern bezahlt, moͤchte vielleicht schwer zu beherrschen seyn, denn nur die, welche stets thaͤtig seyn muͤssen, haben wenig Zeit und weniger Neigung, Unfug anzurichten. Deshalb haben denn auch tausend Ge⸗ setzgeber ohne Studium, aus reinem Instinkt als das Aller⸗ heiligste in der Gesetzgebung den Grundsatz gefunden, daß man sich den groͤßtmoͤglichen Betrag des Geldes beisteuern lassen muͤsse. Vor der glorreichen Revolution scheint iht Genius irgend wie gefesselt gewesen zu seyn; aber dieses gröo⸗ ße Ereigniß, welches uns unsere protestantische Verfassung gegeben hat, gab den Gesetzgebern Muth und Freiheit zu handeln, ner Verfassung auf das Befriedigendste zu bestaͤtigen. Ist es denn doch in jedem Falle besser, daß die Leute be⸗ steuert und zufriedengestellt sind, als daß sie ohne Besteue⸗ rung mißvergnuͤgt werden. So lange daher die Collectiv⸗ Weisen in der Besteuerung wie bisher fortfahren koͤnnen, brauchen sie sich durchaus keine Sorgen zu machen; sie koͤn⸗ nen ja die Zeit zwischen einer Besteuerungs⸗Bill und der andern mit den gewoͤhnlichen Bills der kleinen Gesetzgebung ausfuͤllen, mit solchen Bills, die die Strafen auf den Han-⸗ del mit Rebhuhn⸗Eiern oder auf den Wilddiebstahl erhoͤhen; oder sie koͤnnen eine Tonne fuͤr einen Wallsisch auswerfen, in Gestalt einer Commission zur Untersuchung der Miß⸗ braͤuche des Gesetzes.“
Ein Brief in der Times spricht sich uͤber die Art und Weise aus, wie die Gutsherren die benachbarten 40 Shil⸗ lings⸗Freisassen zu bewegen wuͤßten, immer fuͤr jene oder ihre Freunde zu stimmen. Sie geben ihnen näͤmlich von ihrem Grund und Boden eine Pacht, welche viel mehr werth ist, als ihr freies Eigenthum, fuͤr welches aber auch zugleich die Freisassen bei den Parlaments⸗Wahlen dem Willen der Verpaͤchter unterworfen sind. aͤhnliche Weise wird die Art der Bestechung auch in Irland getrieben. Die Times meint indeß, daß der bloße Instinct des eigenen Interesse die Irlaͤndischen Gutsbesitzer jetzt, wo die Freisassen sich aller jener Vortheile ungeachtet gegen sie erklaͤrten, bewegen wuͤrde, die bisherigen Verhaͤltnisse zu aͤndern.
„Wir leben,“ bemerkt der Examiner, „in einem Zeit⸗ alter politischer Widerspruͤche. Vor weniger als 12 Mona⸗ ten freuten wir uns uͤber die Zerstoͤrung der Tuͤrkischen Flotte. Das Wort „„widerwaͤrtig““ in des Koͤnigs Rede erregte Unwillen; die Darstellung der Tuͤrken als „ „unserer alten Bundesgenossen““ empoͤrte Viele. zaͤrtlich gegen die Pforte geworden und hegen lebhafte Be-⸗ sorgniß, daß eine so interessante unglaͤubige Macht fuͤr Eu⸗ ropa verloren gehen sollte. Sonst war es eine gute, liberale Lehre, sich nicht in die inneren Angelegenheiten anderer Na⸗ tionen zu mischen; jetzt sind die Minister sehr getadelt wor⸗ den, weil sie die Ordnung nicht in Portugal wieder herge⸗ stellt haben. Fruͤher betrachtete die Aufklaͤrung den Geist des Aberglaubens mit feindseligen Blicken;
Hand gegangen. Ehedem waren politische Clubs, als Kin⸗ der des Satans und Jacobinismus, verdammt, doch jetzt haben wir Braunschweig⸗Clubs; sonst war ihnen der Herzog von Wellington das Ideal eines Kriegers und Politikers, jetzt muͤssen ihm oͤffentliche Versammlungen zu Aufsehern ge⸗ setzt werden. Ein Theil der Tory’s hat seinen starken Un⸗ willen uͤber die Errichtung von Clubs ausgesprochen, welche dem Premier⸗Minister Befehle ertheilen wollten. Man eifert gegen die Clubs, nicht weil uͤberall der Friede der Na⸗ tion am Herzen liegt, sondern weil man jeder Entwickelung der Volkskraft abhold ist. Die Braunschweiger spielen hie⸗ bei die traurigste Rolle. Herr O Connell dagegen ist, wie Shakespeare’'s Mercutio, ein Mann, welcher mehr in einer Minute sagen wird, als er in einem Monat verantworten
kann; das Drohen mit der Rebellion von seiner Seite ist Nichts als eine rhetorische Floskel.”“
und so wurden sie befaͤhigt, die Verdienste je-⸗
Auf andere aber
Seitdem sind wir ganz
1 seit Kurzem ist der Liberalismus mit der Irlaͤndischen Geistlichkeit Hand in