1828 / 337 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Stockholm, 28. Nov. Im Adels⸗Plenum am 20 sten d. M. kam der Gegenstand wegen Zulassung fremder Zuhoͤ⸗

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Am Dienstag ward hier eine Versammlung des Clubs der „wahren Hochlaͤnder“ gehalten, dessen Zweck es ist, dem Nothstande alter und ungluͤcklicher Schotten abzuhelfen und die Sprache und Sitten der Hochläaͤnder zu bilden.

Die beabsichtigte Bruͤcke von Westminster nach Lambeth wird auch zu mehreren anderen wichtigen Verbesserungen fuͤhren. Es wird ein neuer Weg von Churchstreet nach Vaurhall und Kennington⸗Lane eroͤffnet werden.

Vom Cap der guten Hoffnung sind Zeitungen bis zu Mitte Septembers eingegangen. Sir Lowry Cole, der neue Gouverneur, war mit seiner Familie und seinem Gefolge in der Colonic angekommen. Die Zeitung der Colonist vom 16. Sept. giebt folgenden Bericht uͤber die dortigen militai⸗ rischen Angelegenheiten: „Oberst Somerset ist zur Stadt gekommen und hat ein großes Raͤthsel geloͤst. Alle die huͤb⸗ schen Geschichten uͤber Chaka sind ungegruͤndet; er und seine Zoolas essen ihr Rindfleisch ganz ruhig in ihrem Gebhiet. Ein blutiges Gefecht hat uͤbrigens mit einem Stamme statt

efunden, der sich Sootoos oder Masootu nennt, und dessen

nfuͤhrer Matuaka heißt. Die naͤheren Umstaͤnde dieses Ge⸗ fechts werden bekannt gemacht werden. Bis dahin beschraͤnke ich mich auf die Bemerkung des Obersten Somerset, daß die Anfuͤhrer der Kaffern ihn zum Beistand aufgefordert haͤtten, den er ihnen auch versprach, wenn sie sich verbindlich machen wuͤrden, Weiber und Kinder zu schonen. Man wurde dar⸗ uͤber einig, und am 27sten glaubte Major Dundas die weiß— beschildeten Zoolas zu sehen. Capitain Atchinson ward zum Unterhandeln abgesandt, wiewohl vergebens. Ein Haufen von 7000 Mann stuͤrzte auf ihn los, verwundete seinen Dol⸗ metscher und machte Miene, ihn einzuschließen; er mußte Feuer geben lassen; das Gefecht ward allgemein und es fielen beinahe 1000 Mann. Die schaͤndlichen Tambookies blieben unthaͤtig und ergriffen die erste Gelegenheit, uͤber die Weiber und Kinder herzufallen, die sie graͤßlich verstuͤmmelten und mordeten. Oberst Somerset, um diesem Gemetzel ein Ende zu machen, zog seine Truppen zuruͤck, und drohte den Tam⸗ bookies, auf sie feuern zu lassen, wenn sie nicht aufhoͤrten. Unsere Armee kehrt zu ihrem Standquartiere zuruͤck.“

Nach der Malacca⸗Zeitung vom 20. Mai ist dort vor Kurzem die erste Nummer einer mit Chinesischer Schrift ge⸗ druckten Zeitung erschienen. Sie soll gemischten Inhalts, und darauf berechnet seyn, unter den Chinesen verbreitet zu werden. So viel man hoͤrt, hat sich kein Chinese fuͤr dieses Blatt unterzeichnet; doch wenn es auch unentgeltlich ausge⸗ theilt wuͤrde, so duͤrfte schon der Vortheil daraus entspringen, den Chinesen uͤber manche Dinge hellere Begriffe beizubringen, und sie allmaͤhlig zu veranlassen, andere Schriften zu lesen, als die alten Buͤcher ihrer Weisen, die wenige verstehen. Die erwaͤhnte Zeitung ist auf einer Seite gedruckt und der Bo⸗ gen ziemlich groß.

An der Kuͤste von Chili im Suͤden von Cognimbo, hat man eine Salz⸗Incrustirung gefunden, die sich 30 Englische Meilen weit erstreckt, und einige Meilen breit ist. den aͤußern Anschein von dichtem Eis, so wie es sich auf der Oberflaͤche der Amerikanischen Seen und Fluͤsse gegen die Mitte des Winters bildet, und ist ohngefaͤhr 2 Fuß dick. Die große Landstraße laͤuft eine bedeutende Strecke laͤngs dem Rande dieser merkwuͤrdigen Salzmasse. Es hat sich oft getroffen, wenn Maulthiere, Pferde und selbst Menschen in diesen Gegenden starben, daß ihre Koͤrper noch lange Z

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Schweden und Norwegen.

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rer bei den Sitzungen wieder zur Sprache, und Graf Froͤlich erwaͤhnte, wie die Oeffentlichkeit bei den Discussionen im ein⸗ zelnen Stande ein Gegenstand der Stand sey, der von dessen eigenem Gutbefinden abhaͤnge, und, so weit es den Adelsstand angehe, weder eine Aende⸗ rung der Ritterhaus⸗Ordnung, noch einen Zusatz zu derselben erfordere. Demzufolge schlug er vor, daß, wenn der stand auf diesem Reichstage seine besonderen Discussionen halte,

nnter gewissen Bedingungen und Foͤrmlichkeiten Platz auf

dem Ritterhause fuͤr 100 Personen jedesmal gelassen werde, welche Zuhoͤrer sogleich abzutreten haͤtten, so oft der Land⸗ marschall mit Beipflichtung der Versammlung es fordre.

Freiherr Boye trug darauf an, den Vorschlag auf die Tafel zu legen, und merkte dabei an, der Antragsteller wolle hier weiter gegangen wissen, als es selbst in England geschehe, wo der Ruf: „reines Haus (clear house)“ von einem einzigen Mitgliede hinreichend sey, die Gallerie hinauszuweisen. Graf Froͤlich erwiederte: Die Zulassung von Zuhoͤrern sey in England nicht gesetzlich bestimmt, ja die Oeffentlichkeit verboten, allein die

Achtung fuͤr das Recht de Volkes habe das Verbot in Vergessen⸗

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r hier ein Gesetz fuͤr die Zulassung

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heit gebracht; wuͤrde abe dem Eigensinn oder der servilen?

sen, so koͤnne es von die ganze Versamy

weise eines Mitgliedes abhaͤngen, hinauszuweisen. Frhr. Boye: Die Worte des Ra braͤchten ihn in Wallung; man berufe sich auf das; des Volkes; das Irrereden uͤber das Recht des Volkes dreißig Jahre lang die Welt in Blut gestuͤrzt; hunder sonen aus der großen Masse seyen nicht das Schwe Volk. Hier vernahm man heftiges Stam fen, und Et mit dem Hammer des Landmarschalls. Frhr. Boye seine Replik ab, indem er sich weitere Aeußerung vorbet und der Antrag ward auf die Tafel gelegt. 1

Am 24sten war Plenum in allen Staͤnden, umd dem Ritterhause siel unter Anderm eine lebhafte Dise vor, uͤber eine behauptete Mischung im Reichs⸗Comptei der Austheilung an die Landes⸗Hauptleute, des zur gung der Regierung in Mißwachs⸗ Jahren gestellten 0. Fonds mit dem unter Liquidation begriffenen Magazin

Daͤnemark.

Kopenhagen, 6. Dec. Die Korn⸗Ausfuhr ist i sem Jahre, besonders waͤhrend des letzten Herbstes, seh deutend gewesen.

Die diesjaͤhrige sehr gut ausgefallen.

In dem Berichte des Admirals v. Rigny an den

Kinister uͤber die Einnahme des Forts von Morea, i ter den Officieren, welche sich ausgezeichnet haben, auch unserer Landsleute, der Daͤnische See⸗Lieutenant van 9. genannt, der einen Theil des Geschuͤtzes commandirte ches von dem „Conquérant“ zur Bresche⸗Batterie biß war. Derselbe junge Mann war auch bei der Schlat Navarin, zeichnete sich dabei ruͤhmlichst aus und erhi Orden der Ehren⸗Legion. Er ist ein Sohn des Vice⸗Admirals van Dockum.

Von St. Thomas sind hier Briefe vom 11ten eingegangen, wonach die Witterung auf allen drei Cl ganz außerordentlich fruchtbar ist. Da die Orkan⸗Zah voruͤber war, hatte man die beste Aussicht, daß die 1 Erndte sehr gesegnet ausfallen wuͤrde. In diesem betrug sie 20,000 Faͤsser Zucker, welches man als einer betrachtet. Die Kriegsbrigg „St. Thomas“ war October von der Kuͤste des festen Landes nach St.

zuruͤckgekehrt. Deutschland. Leipzig, 9. Dec. Die durch Verfuͤgungen der e Regierung zu Breslau, so wie der Oberamts⸗Regiene Budissin im Anfange v. M. „wegen der in Gallisa Hesterreichisch⸗Schlesien ganz nahe an der Preußischen, unter Rindviehheerden, welche aus der Moldau dachc bracht worden, ausgebrochenen Rinderpest““ anget gaͤnzliche Sperre der Grenze gegen Boͤhmen und das ßische Herzogthum Sachsen fuͤr den Eintrieb von⸗ Schaafs⸗ und Schwarzvieh, ingleichen fuͤr die Einfet Häaͤute, Wolle und anderer gifttragenden Stoffe, ist ci rer Beweis davon, daß die Geruͤchte uͤber den Ä. von Viehkrankheiten in Gallizien und Oestreichisch sien nicht ungegruͤndet gewesen sind. Auf erhaltene

Erndte in Norwegen ist im 6

innern Polizei fuͤr den

Adels⸗ . tigkeit, durch Vorzeigung

hernach sich ganz wohlerhalten vorfanden.

zeugung von der Sorgfalt, mit welcher auch Preußet Grenze gegen die Einschleppung dieses furchtbaren! gedeckt hat, ist die Sperre gegen selbiges bereits durc fuͤgung vom 18. v. M. vollstaͤndig aufgehoben worden gegen Oesterreich ist dieselbe nach genommener Kenntun den dort ergriffenen Maaßregeln dahin gemildert ug daß der Eintrieb des Rind⸗, Schaaf⸗ und Schwan mit Ursprungs⸗ und Gesundheits⸗LCertisicaten und d

fuhr der gifttragenden Stoffe mit obrigkeitlichen B gungen, welche durch Angabe von Ort und Zeit der rung jeden Verdacht entfernen, erlaubt ist. Ruͤcksicht Haͤute und Wolle ist neuerlich auch nachgelassen i statt obrigkeitlicher Certificate den Beweis der Unt 3 der auf jene Gegenstaͤnde habenden kaufmaͤnnischen Correspondenz oder Factun fuͤhren. Nach neueren Handelsbriefen aus Czernowitz der Grund zu ferneren Besorgnissen und Vorsichts geln noch keinesweges voͤllig gehoben zu seyn. Frankfurt a. M., 9. Nov. Gestern Abend wnn nachdem die Theater⸗Direction lange zuvor mit den wir⸗ stigen Saͤngern unterhandelt hatte die Oper Ro „die Belagerung von Korinth“ gegeben. Bevor der hang aufging, wurden die zwei Saͤnger Nieser und als krank und unpaͤßlich der Nachsicht empfohlen.

Anzeige erreichte ihren Zweck, das Publikum sah diese

solcher Einschraͤnkung, wie Frhr. Boye angedeutet, best

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11116“ —die zehn Tage sich geweigert hatten, ihre Pflicht zu 1n euitreten, ohne ihnen Zeichen der Mißbilligung zu en. Man vernimmt nun, daß die Saͤnger zwar fortspie⸗ aber puncto der Gesetze, die ihnen aufgelegt werden sollen, Rechtsweg gegen die Direction einschlagen. Tuͤrkei. Die Allgemeine Zeitung giebt folgendes Schreiben „Bucharest vom 20. Nov.: „Wir sind hier ohne sichere chrichten von den Armeen. Wie es scheint, wurde die lagerung von Silistria, schon ehe sich Hussein Pascha von humla her naͤherte, aufgehoben. Die fuͤrchterlichsten Re⸗ hatten eine solche Ueberschwemmung herbeigefuͤhrt, daß Russischen Truppen im Wasser standen, und viele Offi⸗ e sich auf Faͤhren retten mußten. Als hierauf dieser Re⸗ in heftigen Frost uͤberging, war die Armee, die zuͤgleich angel an Lebensmitteln litt, in einem solchen physischen ande, daß die Belagerung unmoͤglich fortgesetzt werden nte. Seit dem Abzuge der Russen soll Hussein Pascha Silistria, und der neue Groß⸗Vezier, welcher Varna ein⸗ teßen will, bei Paravadi angekommen seyn. Wo sich der chfalls gegen Silistria aufgebrochene Pascha von Widdin tzt befand, weiß man hier nicht.“ SFolumblen. Die Philadelphia⸗Zeitung vom 10. Nov. und mit uͤbereinstimmend das Journal du Commerre vom Dec. bringen uͤber die neuesten (im Supplemente zum rigen Blatte der Staats⸗Zeitung auszugsweise mitgetheil⸗ Begebenheiten in Bogota folgende Nachrichten: Carthagena, 14. Oct.

Ein wichtiges Ereigniß hat in der Hauptstadt Columbiens zugetragen; es ist daselbst Verschwoͤrung ausgebrochen, in welcher der General

ntander, der noch vor Kurzem die

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zweite Stelle in der Hublik bekleidete, und der General Padilla verwickelt sind; erer machte erst unlaͤngst in Carthagena einen aͤhnlichen such, in Folge dessen er in Bogota im Gefaͤngniß saß. Zweck dieser Verschwoͤrung war, den Praͤsidenten Bd⸗ zu ermorden und die Regierung zu aͤndern. Diejeni⸗ welche schon so viele mehr oder weniger wirksame Mit⸗ angewendet hatten, umi die Republik und ihren Beschir⸗ zu vernichten, versuchten das verwegenste von allen in Nacht vom 25. auf den 26. Sept. Die Garnison von gota besteht aus der ersten Schwadron der Gre⸗ iere zu Pferde, aus dem Bataillon Vargas und r Artillerie-Brigade. Den Verschworenen gelang es, Brigade zu gewinnen, und sie machte dieselbe Grundlage ihrer Operationen. In einer Versamm⸗

g, welche an demselben Abende um acht Uhr statt fand,

ein Theil des Geschuͤtzes den Pallast reifen sollte, ein anderer das Quartier Vargas, wo einige angene saßen, ein dritter endlich das Quartier der Gre⸗ iere. Diejenigen, welche zum Angriffe auf Vargas befeh⸗ waren, sollten sich wieder theilen und zu gleicher Zeit General Padilla in Freiheit setzen, damit dieser sich an Spitze des Aufstandes stellen koͤnnte. Der Entfernung Wichtigkeit des Punktes wegen begann man mit einem urme au den Pallast, welchen der Commandant Carrijo, rment, Florentino Gonzaleès, und die Hauptleute Lopez dH Wenceslaus Quilaivar an der Spitze der Moͤrder aus⸗ rten. Horment stieß mit eigener Hand drei Schildwachen der und gelangte mit den uͤbrigen, welche ihm folgten, in oberen Fäle, wo ihnen der Hrdonnanz⸗Officier des Be⸗ ers, Andreas Ibarra, trotz seiner großen Jugend, den un⸗ chrockensten Widerstand leistete, bis ein Saͤbelhieb in die te Hand ihn zum Kampfe unfaͤhig machte, worauf die bellen bis zum Schlafgemach des Praͤsidenten dringen nten. Bolivar ging ihnen entgegen, da er sich aber allen rschworenen allein gegenuͤber sah, versuchte er anfangs, hin seinem eigenen Zimmer zu vertheidigen, sprang aber, laͤngerer Widerstand unmoͤglich wurde, von einem Bal⸗ auf die Straße hinab, und entkam nach dem Quartier Vargas. Der Angriff auf dieses Quartier war begon⸗ n worden, sobald man von dem Sturme auf den Pallast untniß hatte; der Commandant Silva, der ihn leitete, htete eine Kanone gegen das Thor, aber die Wachen ver⸗ idigten ihren Posten mit Energie und warfen, unterstuͤtzt n den Soldaten desselben Bataillons, welche aus den obe⸗ Fenstern auf die Angreifenden feuerten, die Verschwor⸗

zuruͤck, nahmen ihnen die Kanone ab, und

de bestimmt, daß

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sie nach verschiedenen Richtungen. Unterdessen waren schon

einige Artilleristen in das Gefaͤngniß des General Padilla gedrungen; unter Anfuͤhrung der Hauptleute E. Brueno und R. Mendoza waren sie uͤber die Mauer des Hofes gesprun⸗

rascht, den sie mit einem Pistolenschusse toͤdteten. Als die Rebellen, welche den Pallast gestuͤrmt hatten, denselben ver⸗ ließen, trafen sie an dem Thore mit dem Oberst Ferguson, dem Ad⸗ jutanten des Befreiers, zusammen. Dieser wuͤrdige Officier war bei der ersten Anzeige der Unruhen aus seinem Hause herbeigeeilt und erhielt in dem Augenblicke seiner Ankunft vor dem Pallaste einen Pistolenschuß in die Brust, von der Hand des Com⸗ mandanten Carrijo, an dessen neulicher Befoͤrderung er gro⸗ ßen Antheil hatte. Eine Abtheilung des Regiments von Vargas, unter dem Befehle des Lieutenants Forrealoa, wel⸗ che von dem Kriegsminister, General Urdaneta, und den Ge⸗ neralen Paris, Cordova Velez und Ortega angefuͤhrt wurde und mit Munition versehen war, stellte sich auf dem Haupt⸗ platze auf, von wo aus die Befehle zur Vertheidigung der Stadt und zur Verfolgung der Aufruͤhrer gegeben wurden. ier stieß der Befreier zu ihnen, der von saͤmmtlichen Offi⸗ cieren und Gemeinen mit offenen Armen und enthustiastischen Freudensbezeugungen empfangen wurde. Am Lbsten hielt der Erzbischof zum Dankke eine feierliche Hochmesse. Die betref⸗ fenden Behoͤrden sind beauftragt, die Prozesse gegen die Ver⸗ schwornen einzuleiten. Das Volk hatte sich, 4000 Mann stark, bewaffnet, und ihren Anstrengungen gelang es, noch manche von denen, die den verfolgenden Truppen entgangen waren, einzufangen. Folgendes ist das Verzeichniß der bedeu⸗ tendsten gefangenen Mitglieder der Verschwoͤrung: J. Hor⸗ mens, ein Franzose, der in Verdacht steht, ein Spanischer Spion zu seyn; Wenceslao Zulaivar, ein Kaufmann, aus Antiochien; Capitain Lopez von der Artillerie, der nach dem Urtheilsspruche des Obergerichtshofes degradirt worden war; General Padilla, in Richacha geboren, welcher wegen der Verschwoͤrung von Carthagena im Gefaͤngniß saß; Ge⸗ neral F. P. Santander, aus Cucuta; Oberst⸗Lieutnant T. Welshew, unwuͤrdig, ein Englaͤnder zu seyn, und R. Mar⸗ ques, beide Adjutanten des genannten Generals; General Obunpo u. A. Am folgenden Tage hat der Intendant der Provinz, Pedro Herran, folgende Proclamation erlassen:

„Bewohner von Cundinamara! In der verwichenen Nacht war diese Stadt und die ganze Republik am Abgrunde des Verderbens. Konnte man glauben, daß selbst hier, in unse⸗ rem eigenen Herzen, noch Verraͤther uͤbrig waͤren, welche einen Mordanschlag gegen den Befreier zu machen vermoͤchten? Sie verfuͤhrten die, in unserer Stadt befindliche Artillerie⸗ Brigade, und drangen, von ihr unterstuͤtzt, in die eigene Wohnung Sr. Excellenz, wo sie viel Blut vergossen. Aber der Vorsehung gefiel es, daß nur die Obersten Ferguson und Bolivar, Ersterer bei seinem Eintritt in den Pallast, Letzterer in dem Hause des General Padilla, wo er den Dienst hatte, fallen sollten. Der Seconde⸗Lieutenant Ibarra wurde nebst einigen Andern in den Zimmern des Pallastes verwundet. Der Befreier, bis zu dessen Zimmern die Moͤrder gedrungen waren, rettete sich auf eine wunderbare Weise. Mehrere von den Rebellen sind verhaftet, die Entflohenen werden verfolgt. Die ganze Verzweigung des Verbrechens wird enthuͤllt wer⸗ den. Die erste Schwadron der Grenadiere zu Pferde und das Bataillon Vargas hat waͤhrend der ganzen Nacht den Eifer und Enthusiasmus bewiesen, welchen so oft selbst das Lob der Feinde zu Theil geworden ist. Die Artillerie begann ihr hochverraͤtherisches Unterneh⸗ men damit, die Feuerschluͤnde gegen die Quartiere der Trup⸗ pen zu richten und abzufeuern, deren Muth durch diesen An⸗ griff nur noch mehr entflammt wurde. Sie schlugen die Empoͤrer in die Flucht und stuͤrzten, theils allein, theils un⸗ ter Anfuͤhrung ihrer Officiere, auf die Straße, wo sie ein⸗ ander zur Rettung des Befreiers Gluͤck wuͤnschten. Se. Ex⸗ cellenz hat waͤhrend der Nacht alle Theile der Stadt besucht und wurde uͤberall mit Aeußerungen des Abscheues gegen jene Verbrecher empfangen. Landsleute, Freunde! Wir glau⸗ ben nicht, daß die Urheber Buͤrger Bogota's seyen; Hor⸗ ment ist es nicht, Carrijo ist es nicht, noch alle die, welche diese Moͤrderbande anfuͤhrten und leiteten. Bogota ist sei⸗ nem Geluͤbde treu und dankbar gegen den Befreier. Bogota

verfolgten

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ist noch ganz columbisch. Was sollte aus dieser Republik

gen und hatten den Oberst Bolivar in seinem Bette uͤber,