In Manchester ist es sehr still in Geschaͤften, besonders was gesponnenes Baumwollen⸗Garn anlangt; nach weißen Kattunen ist zwar Fraͤge, doch beschraͤnkt sich diese nur auf einige von Speculanten gekaufte Parthieen. Uebrigens kann man in dieser Jahreszeit keinen lebhaften Handel erwarten, der sich indessen hoffentlich im Laufe einiger Wochen wieder einstellen wird. Auch in Nottingham geht es schlecht mit dem Twist⸗Handel, so daß die Fabrikanten das Arbeitslohn haben herabsetzen muͤssen. Der Colonial⸗Handel in London befindet sich in großer Stockung, und wie es scheint, haupt⸗
saͤchlich aus Mißtrauen von Seiten der Verkaͤufer, die nicht
auf Credit verkaufen wollen; das letzte Falliment von Frys
und Chapman mag wohl einige Veranlassung zu diesem Miß⸗
Heaͤuser folgen wuͤrden.
trauen gegeben haben, weil man fuͤrchtete, daß ihnen mehrere Da diese Furcht sich bisher nicht
bestäͤtigte, so wird sich auch wohl das Zutrauen bald wieder
einfinden.
Die Preise von Zucker, Kaffee, Indigo, Baum⸗ wolle, Talg und Brandtwein halten sich, obgleich nur wenig
b darin umgesetzt wird. Das kaufmaͤnnische Publikum beschaͤf⸗ tigt sich viel mit einem Plan zu einem mit Frankreich abzu⸗
schließenden Handels⸗Tractat, den man bei den gegenwaͤrti⸗ gen Ansichten der Franzoͤsischen Regierung nicht fuͤr unaus⸗ fuͤhrbar haͤlt, wenn England sich nur etwas nachgebend zei⸗
gen will. Im Anfange des vorigen Jahrhunderts wurden verschie⸗
dene Zeitungen zu den niedrigen Preisen von einem, und
einem halben Pence das
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Zweite Kammer der Generalstaaten.
Praͤsident erklaͤrte
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Zeit unmoͤglich gewesen sey,
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G nister) b Note die Rede sey, unbekannt; er halte uͤbrigens die darin
Blatt verkauft (1 Silbergroschen Diese Blaͤtter waren von der Eine Zeitung unter dem Titel:
oder die Londoner tägliche Post“ kostete sogar nur ½ Pence das Exemplar.
sogaf Jetzt kostet ein Blatt von den meisten Zeitungen 7 Pence. 98 Niederlande. 8
hat ungefaͤhr 1 ½ Pence). Groͤße der London⸗Gazette. „Alles munter und lustig,
Sitzung Der Justiz⸗Minister war zugegen. Der die allgemeine Discussion uͤber die Ge⸗ setze wegen Eintheilung der Provinzen in gerichtliche Arron⸗ dissements und Kantous fuͤr eroͤffnet. Die Gesetze fuͤr jede
vom 11. Dec.
einzelne Provinz werden nach der durch das Grundgesetz be⸗
8 stimmten Ordnung an die Reihe kommen. nister trat zuerst auf und erklaͤrte, daß es b die Note der Deputixten des
Der Just iz⸗Mi⸗ ihm in so kurzer
Hennegaus, welche ihm der Präͤsident gestern mitgetheilt habe, dem Koͤnige vorzulegen, und bei Sr. Maj. die noͤthi⸗ gen Verbesserungen in Vorschlag zu bringen; ihm (dem Mi⸗ seyen die Lokalttaͤten des Kanton's, von dem in jener
vorgebrachte Beschwerde der Deputirten fuͤr gerecht. Dasselbe sey mit einigen Bemerkungen der Fall, die man ihm diesen Morgen mitgetheilt habe. So richtig dergleichen seyn moͤge, so duͤrfe nach seinem Dafuͤrhalten die Annahme der Ge setze üͤber die Gerichtsbezirke nicht aufgeschoben werden, da⸗
mit der Staat endlich die vollskaäͤndigen Grundlagen einer
8519, Sn. Gerichts⸗Organisation erhalte.
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N 5*
Hauptorte der Kantone Se. Maj. sich, dem Artikel 117 des
aamtliche Antwort darauf
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aufgeworfen worden, ob
1 Herr von Stassart sagte er habe gehofft, recht vielen den vorliegenden Srere ece⸗ Zustimmung geben zu koͤnnen, weil er vorausgesetzt habe, daß man die Hauptorte der Kantone zweckgemaͤß bestimmen werde ; er habe sich aber geirrt. In einer der Sectionen sey die Frage die Gemeinden, welche an der Spitze die Hauptorte seyn sollten? Die sey gewesen, daß man uͤber die noch nichts bestimmt habe, sondern 65 ich, dem Ar Gesetzes vom 18. April 182 gemaͤß, die weitere Verfuͤgung daruͤber vorbehalte; er habe aber den genannten Artikel aufgeschlagen, und nur di Worte gefunden: „Sobald die Sitze der verschiedenen Justiz⸗Behoͤrden bestimmt sind, koͤnnen sie nur durch ein Gesetz veraͤndert werden.“ „Wie kann,“ fuhr der Redner fort, „man aus diesem Satze folgern, daß der Regierung die Bestimmung der Hauptorte der Kantone vorbehalten sey? Nach einigen bittern Bemerkungen gegen die Minister rieth er der Kammer, die 19 vorgelegten Gesetze zu verwerfen; es sey den Ministern ein leichtes, dieselben in einigen Tagen mit Angabe der Hauptorte der Kantons aufs Neue der Kam⸗ mer vorzulegen. Herr Fockema stellte allgemeine Betrach⸗ tungen uͤber die Ruͤcksichten an, welche die Regierung bei der Einthetlung in Gerichts⸗Bezirke leiten muͤßten. Herr Don⸗ 82* Curtius bekaͤmpfte die Errichtung von 18 Gerichts⸗ hoͤfen; auf diese Weise wuͤrden 1200 Richter, die Kanton⸗Rich⸗ ter ungerechnet, auf eine Bevoͤlkerung von 6 Mill. kommen. In Fehien Nachbarstaate, der 30,000 Mill. Einwohner zaͤhle, bestaͤn, 8 . 8Serschtohoöfe⸗ Hr. v. Schooneveld lenkte von dem Seg nde der Discussion ganz ab, und fragte, ob ein von er Kammer angenommenes Gesetz auch als von der
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der Kantone stehen, auch
werben von Freiwilligen zu verstaͤrken.
hoͤher mit viel Handel. nachstehende Preise an.
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11“ ritaͤt, die sich dagegen ausgesprochen habe, gebilligt zu betre ten sey, oder ob diese Minoritaͤt nicht, nach den Umstände den daraus abgeleiteten Gesetz⸗Entwuͤrfen seine Zustimmm versagen koͤnne? Nach seiner Ansicht habe dieselbe dir Recht, und er werde daher gegen die vorliegenden Gese stimmen, weil er das Haupt⸗Gesetz der Gerichts⸗Eintheiln aus dem sie herfloͤssen, mißbillige. — Es erhoben sich n heftige Debatten unter mehreren Deputirten fuͤr und mit die Ansicht des Herrn von Schooneveld, welche auch we Justiz⸗Minister nachdruͤcklich bekaͤmpft wurde. Hiermit scht die allgemeine Discussion und kamen die einzelnen Provinz an die Reihe. Nach kurzen Eroͤrterungen wurde die 8 richts Eintheilung fuͤr Suͤd⸗ und Nord⸗Brabant, so wie fuͤr Limburg, angenommen und die Sitzung geschlossen.
Bruͤssel, 12. Dec. Wir haben die Journale aus g. tavia bis zum 29. Juli erhalten. Mehrere Haͤupter der surgenten haben sich unterworfen. In Samarang sind h Ternate aus Verstaͤrkungen angekommen und werden me andere erwartet. Die Gouverneure von den Molucken n von Macassar haben von der Regierung Befehl ech ten, die aus Eingebornen bestehenden Truppen durch; Diese Manz⸗ gel verspricht den guͤnstigsten Erfolg. In Samarnm wird auch die Flotte des befreundeten Sultans von Bem ine die aus 10 Schiffen und 500 Mann Huͤlfstrup
esteht.
In der heutigen Sitzung der zweiten Kammer der neralstaaten wurde die Eintheilung in Gerichts⸗Bezirke Geldern, Ost⸗Flandern, Nord⸗Holland und 6 Holland angenommen, dagegen die fuͤr Luͤteit West⸗Flandern und Hennegau verworsen
Amsterdam, 13. Dec. In Staats⸗Papieren fej waͤhrend verflossener Woche wenig Umsatz statt und blie die Preise auf einem flauen Stand; Geruͤchte mancherlei moͤgen denselben wohl verursacht haben; an gestriger M. waren die Preise Anfangs weichend, erhielten sich jedoch
Ende derselben wieder. Der Handel in Weizen war im Lauf dieser Woche e
lebhaft, da bedeutende Parthieen, sowohl zur Verschifft wie zum Verbrauch, umgesetzt wurden. Fuͤr schoͤne Son konnte man am gestrigen Markte Fl. 15 à 20 mehr bedim als am verwichenen Montag; auch in Roggen war viel l satz, und der Preis gegen Montag Fl. 5 hoͤher anzunehm Gerste und Hafer blieben preishaltend. Buchweizen Fl. Ruͤbsaat ohne Umsatz. Man ieh ch ei Weizen unter Schloß: 128 ft. weißbunter Polnischer Fl. 430; 126 pfüund. bunter Fl. . und Fl. 420 nach Guͤte; eine Parthie sehr schoͤner weißbn ter Poln. 127 pf̃nd. zu Fl. 450; 129 pfünd. rother Koͤnige Fl. 403; in Verbrauch: 126 pfuͤnd. weißbunter Poln. Fl. A 128 pfuͤnd. bunter dito Fl. 400; 120. 122 pfpVnd. dito h 348.360; 129 pfuͤnd. Pommerscher Fl. 377; 129 pfuͤndi Demminer Fl. 375; 128 pfuͤnd. alter Mecklenburger Fl. I 127 pfgỹnd. gemeiner Luͤbecker Fl. 350 und. 124 pfuͤnd. dh Mecklenburger Fl. 326; 120. 121. 122. 123 pfuͤnd. Pras toggen in Verschluß Fl. 175. 178. 180. 182; 116. 11 120 pfünd. dito in Verbrauch Fl. 170.186. 188; 105 pft Koͤnigsb. Gerste Fl. 150; 84 pfünd. feiner F afer Fl. 13 8 1 1 thz ufij Fl. 135 bei Parthie; 73. 75. 76 pfünd. Futterhafer Fl. 40 110. 112; Ruͤboͤl angenehm; pr. ord. Fl. 59; pr. Mai 59 à Fl. 59 ⅔¾; pr. September Fl. 58 ¾ à Fl. 59. Colonial⸗Waaren sind hinsichts Preise und Umsatz 1 veraͤndert geblieben. 8Ses zech Wuͤrzburg, 12. Dec. Das Intelligenz⸗Blatt enthe nun auch eine hoͤchste Verfuͤgung der Koͤniglichen Kteb Regierung in Ansehung der kirchlichen Verhaͤltnisse Israeliten. Nachstehendes sind einige der Hauptbestimmun gen: Der Gottesdienst der Israeliten, welcher die Grenze der einfachen Hausandacht uͤberschreitet, darf von nun 1 bloß durch gepkuͤfte und bestaͤtigte Rabbiner verrichtet wel den. Wo es den einzelnen Indenschaften zur Zeit noch ni moͤglich ist, einen eigenen Rabbiner anzustellen, wird dense ben gestattet, sich mit mehreren Judenschaften in benachbat ten Polizei⸗Bezirken zu vereinigen und einen Districts⸗Na biner zu bestellen. dieser Erlaubniß Gebrauch Verpflichtung, fuͤr sich einen Vorsaͤnger anzustellen. schaften, welche diesen Anordnungen nicht entsprechen, siml
auf die einfache Hausandacht beschraͤnkt, und ihre Synage
gen oder sonstigen Versammlungs⸗Orte werden ohne Na sicht geschlossen. 1 und Leitung des Gottesdienstes
in seinem Bezirke zu fuͤhren Die Vorsaͤnger sind 8 zu fah
31 112 * 4à „„ ⸗ ihm untergeordnet.
Fuͤr diejenigen Judenschaften, welche vof machen wollen, besteht jedoch dü Ju den
Der Distrirts⸗Rabbiner hat die Auffich
Derselbe versteh
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„ Gottesdienst in seinem Wohnorte, und begiebt sich ab⸗ hechselnd in die Orts⸗Synagogen seines Distriets, um dort in Sabbath und an Feiertagen neben dem bisherigen Got⸗ sdienste Vortraͤge in deutscher Sprache uͤber die Vorschrif⸗ en der Religion und der Sittenlehre zur Erbauung der Er⸗ hachsenen zu halten und der Jugend durch katechetische Er⸗
kärung jener Vorschriften Unterricht zu ertheilen.
In Abwesenheit des Distrikts⸗Rabbiners haͤlt diese Vor⸗ iͤge und ertheilt diesen Unterricht der Vorsaͤnger nach An⸗ stung des Ersteren. 1 .
Den Districts⸗Rabbinern und Vorfaͤngern wird zur be⸗ ondern Pflicht gemacht, die Theilnahme der unverheirathe⸗ en und verheiratheten Frauen an diesen Vortraͤgen zu be⸗
Pirken. Die Rabbiner muͤssen a) Inlaͤnder, b) ohne Ma⸗
ll des Wuchers oder eines betruͤglichen Bankerotts und sonst on einem sittlichen Lebenswandel seyn.
Es wird von denselben wissenschaftliche Bildung gefor⸗ rt. Dieselben muͤssen sich zugleich auch durch ein Zeugniß nes als gebildet anerkannten Rabbiners daruͤber ausweisen, aß sie sich die erforderlichen Kenntnisse der juͤdischen Reli⸗ ion in Beziehung auf Lehre und Kultus erworben haben. die Vorsaͤnger haben dieselben Vorbedingungen und dieselbe Aualifikation wie die juͤdischen Religions⸗Lehrer nachzuwei⸗ n. Sie muͤssen aber noch außerdem Kenntniß und Uebung es Gesangs darthun. —
Frankfurt, a. M., 14. Dec. Im Verlauf der ab⸗ twichenen Woche hielten unsere Course der Oesterreichischen ffeeten mit den nur unbedeutend schwankenden Notirungen rfremden Haupt⸗Boͤrsenplaͤtze gleichen Schritt, wobei denn, hie sich voraussehen ließ, ziemliche Geschaͤfts⸗Ruhe zu bemer⸗ en war. Dabei fanden aber gedachte Effecten taͤglich fuͤr aar willige Nehmer, und zwar geschahen die meisten Ankaͤufe on den Baissiers. Metalliques variirten zwischen 95 16 und b5 , also nur um ½, was den ruhigen Zustand des Fonds⸗ Narkts am besten bezeichnet; Bank⸗Actien zwischen 1313. 816, und in demselben fast unmerklichen Verhaͤltnisse alle brigen Effecten. Die Stockung, welche dies verraͤth, hatte hre Quelle in den verschiedenartigen Zeitungs⸗Geruͤchten, eenn im Uebrigen lauteten die Mittheilungen von allen Han⸗ ls⸗Plaͤtzen guͤnstig genug fuͤr das Steigen der Staats⸗Pa⸗ jere, und zwar ist dies der Fall selbst an den Boͤrsen, wo icht Geld⸗Ueberfluß und Mangel an effectiven Stuͤcken die esseren Notirungen ohnehin hervorrufen. Unter diesen Um⸗ aͤnden ziehen unsere Speculanten auf’s Fallen ihre Segel emlich ein, und bleiben sehr zuruͤckhaltend in nenen Opera⸗ onen. — Baierische, Nassauische, Darmstaͤdtische 4ptige hblig. sind fortdauernd begehrt; auch fuͤr Preußische Effec⸗ n, sowohl von der Englischen Anleihe, als Staats⸗Schuld⸗ hheine, ist viel Gesuch. Von Letzteren ist wenig am Platz, d sie scheinen fast nur in festen Haͤnden zu ruhen. — etalligues gegen baar stehen ½ pCt. hoͤher als auf fixe Lie⸗ rung in einem Monat; Bank⸗Actien baar und auf Liefe⸗ ng stehen in gleichem Cours. Gegen Hinterlegung von btaats⸗Papieren ist von allen Seiten Geld zu 4 pCt. Zin⸗ n pr. Jahr zu haben. — Disconto 3¼ pCt. Geld. Im
bechsel⸗Handel sehr stille; alle Devisen merklich ausgeboten. “ ö1““ Acberreisch.
Wien, 12. Dec. Am 2. Jan. 1829, um 9 Uhr Vor⸗ ittags, wird, in Folge des allerhoͤchsten Patentes vom 1. Maͤrz 1818, die sechszigste Verloosung der aͤltern, in Dapiergeld verzinslichen Staatsschuld, in dem hierzu bestimm⸗ en Locale in der Singerstraße im Franciscaner⸗Klostergehaͤude orgenommen werden.
Unmittelbar nach diesem Acte wird die sechste Verloosung ts im Jahre 1821 eroͤffneten Anlehens von 37,500,000 Fl. .M. beginnen und
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Der Messager des Chambres giebt nach dem Dhhare du Havre die Nachricht, daß eine Brigg, welche issabon am 1. Dec. verlassen, mit Briefen in Haͤvre ange⸗ emmen sey, aus denen sich schließen lasse, daß die Brief⸗ eller gezwungen seyen, uͤber die Ereignisse zu schweigen.
Mach den Berichten einiger Seeleute hat die Krankheit Dom
Niguel's den Verhaftungen keinen Einhalt gethan. Die Re⸗ serung schickt Agenten in den Gasthaͤusern umher, um uͤnstige Nachrichten uͤber Dom Miguel's Gesundheits⸗Zustand uter dem Volke zu verbreiten. Nur leise und mit Zittern agte man, sich unter einander zu sagen, daß er in den letz⸗ n Zuͤgen liege, wofern er nicht schon todt sey. — Die sranzoͤsische Fregatte „Thetis“ und die Brigg „Falke“, belche gegen die Korsaren gekreuzt hatten, waren in den aso zuruͤckgekehrt.
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Ko istan inopel, 12. Nov.
in den darauf folgenden Tagen fortge⸗
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Varna leben wir hier in voͤlliger Unwissenheit uͤber die Vor⸗
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falle auf dem Kriegs⸗Schauplatze; indem einer Seits die 3 Tuͤrken das tiefste Stillschweigen uͤber den Stand der Dinge
beobachten, und anderer Seits, da seit ungefaͤhr vier Wochen
kein Schiff aus Odessa angekommen ist, alle Details uͤber die
Operationen der Russischen Heere fehlen. Der Niederlaͤn⸗ dische Gesandte hat sich seines Auftrages hinsichts einer offi-⸗ ciellen Anzeige von der Russischer 8 kade der Dardanellen erledigt. Pertew Efenbi hat die die⸗ faͤllige Eroͤffnung mit gewohnter Kaltbluͤtigkeit entgegen genommen und darauf erwiedert: „Die Hauptstadt sey auf 5 bis 6 Monate mit Allem reichlich versehen, und fuͤr di Zukunft werde Gott auch helfen (Aliah Kérim).“ Der nach Gallipoli verwiesene Groß⸗Vezier hat (wie bereits gemeldet worden) Izzet Mehmed Pascha, den bisherigen Groß⸗Admi⸗ ral, zum Nachfolger erhalten. Dieser letztere Posten ist bis jetzt noch nicht desinitiv besetzt, indessen ist Papoutschi Ahmed Bey einstweilen zum Vekili (Stellvertreter) ernannt worden, welches ihm den Rang eines Pascha von zwei Roßschweifen giebt, und die gewisse Aussicht eroͤffnet, bald zum Groß⸗ Admiral befoͤrdert zu werden. — Die Flotte, welche bisher bei Bujukdéré lag, ist in das Arsenal zuruͤckgekehrt, wo solche dem Vernehmen nach abgetakelt werden wird.
Der Großherr hat das Lager von Rami Tschifflik ver⸗
lassen und sein Winterquartier in einem der Kaiserlichen
Pallaͤste zu Eyoub aufgeschlagen. Die regulairen Truppen sind in den Kasernen untergebracht worden, und alle Con⸗ seribirten sind zu Hause gegangen. Diese Maaßregel wird der ungewoͤhnlich regnigten Witterung, welche seit einem Monat herrscht und die erst-in diesen Tagen aufgehoͤrt hat, zugeschrieben. Tschapan Oglou ist in verwichener Woche hier angekommen, hat sich aber sofort mit ungefaͤhr 10,000 Mann Cavallerie ins Hauptquartier begeben. recht, die Truppen dieses Pascha's zu ruͤhmen; sie zeichnen sich nicht nur durch ihre aͤußere Haltung, sondern auch durch die besondere Guͤte ihrer Pferde vortheilhaft aus. Es sollen noch einige andere Pascha's aus Asien anlangen.
8 Brasilien. Die Bremer Zettung meldet aus Bremen vom 13. Dec.: Durch ein aus Rio Janeiro eingetroffenes Schiff haben wir Nachrichten daher bis zum 30. Sept. erhalten. Die Ratification des mit Buenos⸗Ayres abgeschlossenen Frie⸗ dens⸗Vertrags war bis zu der Zeit noch nicht erfolgt, und die Bedingungen desselben waren noch nicht bekannt geworden.
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Vermischte Nachrichten. “ Wissenschaftliche Expedition nach Aegypten. Unter dieser Rubrik giebt der Globe vom 10. Decem⸗
ber folgende Briefe eines jungen Architekten, Ch. Lenor⸗ mant, welcher an der von Herrn Champollion d. J. geleite⸗ 1 ten Reise Theil nimmt: 1
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„Auf dem Nil, Nadir gegenuͤber, „Am 14ten d. M. um die Mittags⸗Stunde reisten wir von Alexandrien ab, und verließen den 15ten um 7 Uhr den Kanal Mahmudié, den wir in seiner ganzen Laͤnge beschifft hatten. Diese Fahrt bietet wenig Interesfantes dar; man segelt ununterbrochen zwischen zwei hohen Sandufern hin, hinter welchen man nichts als eine duͤrre Wuͤste und die großen mit Salzkrystallen bedeckten Suͤmpfe erblickt, welche Mariotis und der See von Etkou genannt werden. An einigen Stellen wird der Kanal von diesen großen Moraͤsten eingeeugt, wie der Po bei Ferrara von den Reisfeldern. Von Zeit zu Zeit bezeichnen einige mit Sand bedeckte Huͤ⸗ gel die Stellen der alten Griechischen Stationen, welche am Ufer des damaligen Kanals angelegt waren, der fast densel⸗ ben Lauf nahm, wie der heutige. Aber die Bewohner sind uͤberall verschwunden und kaum sieht man alle Stunden weit einen kleinen Rasen-Fleck, zwei bis drei Palmen⸗Baͤume, Huͤtten und einige Menschen⸗Gestalten. Gegenwaͤrkig ist die Schifffahrt leicht und belebt, da der Nil seine groͤßte Hoͤhe erreicht hat und dem Kanal von seiner Fuͤlle mittheilt; wenn aber das Wasser voͤllig abgelaufen ist, kommen nur die kleinen Bar⸗ ken da fort, wo jetzt ungeheure Fatrzeuge umherrudern, und Stillschweigen herrscht auf der Strecke, die jetzt von man⸗ nigfachem Geschrei wiederhallt. .... Ein Land, wie das hie⸗ sige, wuͤrde unter dem noͤrdlichen Himmelsstriche etwas Ab⸗ scheuliches seyn. Dieses Elend, diese voͤllige Entbloͤßung ließe sich bei Regen und Frost nicht ertragen. Aber unter diesem schoͤnen Himmel macht die Natur unermuͤdet die Fehler der Menschen wieder gut, und verwischt durch ihre wohlthaͤtige
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Seits beschlossenen Blo⸗ ““
Man hatte nicht un-