nicht weniger nuͤtzlich waͤre, wenn diese Vergaͤnstigung auch auf die Stadtwahlen ausgedehnt würde, bei welchen den Kaufleuten und Buͤrgern sowohl der Mangel an sachkundi⸗ gen Maͤnnern, als auch die mit einer dreijaͤhrigen Dienst⸗ verrichtung verbundene Unterbrechung ihrer Geschaͤfte, viele Schwierigkeiten in den Weg legen. — In Ruͤcksicht dessen ist mit Allerhoͤchster Bestaͤtigung verfuͤgt worden: 1) daß es erlaubt seyn solle, in Fäͤllen, wo es in den Stadt,⸗ oder Dorf⸗Gemeinden zur Besetzung von Wahl⸗Aemtern an Sub⸗ eten aus der Gemeinde selbst fehlt, solche Stellen sowohl nit Edelleuten als auch mit Kron⸗Beamten zu besetzen, je⸗ doch nicht anders, als durch die Wahl der Gemeinden und mit Einwilligung der Gewaͤhlten. 2) Daß solche gewaͤhlte Edellente oder Kron⸗Beamte, wenn sie uͤbrigens tadelfrei
sind, von den Gouvernements⸗Regierungen zu ihren Wahl⸗ stellen bestaͤtigt werden sollen.
3) Daß der Edelmann oder Kron⸗Beamte, der freiwillig ein durch die Wahl ihm ange⸗ tragenes Gemeinde⸗Amt uͤbernimmt, dasselbe vor Ablauf der festgesetzten drei Jahre nicht anders solle niederlegen duͤrfen, als nachdem die Gemeinde einen Andern an seine Stelle er⸗ waͤhlt hat. 4) Daß die Besetzung der erkedigten Stellen bloß voon der Gemeinde abhaͤngen, die Gouvernements⸗Regierung aber nur das Bestaͤtigungs⸗Recht haben solle. 1 Zur Verbreitung und festen Begruͤndung der Manufac⸗ tur⸗Industrie haben Se. Majestaͤt der Kaiser fuͤr gut erach⸗ tet, ein praktisches technologisches Institut hieselbst zu er⸗ richten. . Odessa, 24. Dec. Mehrere, von Varna kommende Transvport⸗Schiffe legten sich gestern nach zwei oder drettaͤgi⸗ er Ueberfahrt auf der hiesigen Rhede vor Anker. Nach der Aussage der Schiffs⸗Capitaine ist der Schnee in den Umge⸗ bungen von Varna ganz verschwunden, und das schoͤnste Wekter beguͤnstigt die Communication unserer Truppen⸗Laͤger mit der Festung. — Ju den letzten vierzehn Tagen hat sich der Gesundheits⸗Zustand in der Wallachei sehr verbessert, und Alles berechtigt zu der Hossnung, daß die zur Hemmung der Pest getroffenen Anstalten von dem wirksamsten Erfolge seyn G w erden. 8 1 ““ “ b 8 68 C1“““ F r a n ker . i bö11““ 1“ Paris, 2. Jan. Vorgestern nach der Messe brach⸗ ten die hügsigen Civil⸗ und Militair⸗Behoörden dem Koͤ⸗ nige ihre Gluͤckwuͤnsche zum neuen Jahre dar. Der Groß⸗ meister der Universität, Herxr von Vatimesnil, sagte bei die⸗ ser Gelegenheit im Laufe seiner Rede: „Geruͤhrt von der vaͤterlichen Sorgfalt Ew. Majestaͤt fuͤr die Vervollkommnung des oͤffentlichen Unterrichts, wissen die Mitglieder der Uni⸗ versitat sehr wohl, was die Gegenwart Ihnen verdankt, und die Zukunft Ihnen noch verdanken wird. Ihre Weisheit, Sire, ist die Veranlassung, daß in allen Schulen der Unter⸗ richt auf die Religion, ohne welche es fuͤr die Monarchie Fein Heil, fuͤr die oͤffentliche Ruhe und Ordnung keine Ge⸗ waͤhr geben wuͤrde, gegruͤndet ist. In allen Schulen ist man darauf bedacht, nicht bloß den Geist auszubilden, sondern auch die Reinheit der Herzen zu bewahren; in allen trachtet man nach den nuͤtzlichsten Methoden, und richtet den Studien⸗Plan so ein, daß er den verschiedenen Bestimmungen des Menschen entspricht.“ Der Koͤnig erwiederte: „Mit großem Vergnuͤgen empfange Ich den Ausdruck der Gesinnungen des Koͤnigl. Rathes des Fffentlichen Unterrichts. Sie haben die Grundsaͤtze, nach welchen Sie handeln muͤssen, sehr richtig aufgefaßt: beginnen
8 wir stets mit Gott und der Religion; zu ihnen muß man
siich in allen Dingen erheben; von ihnen erhalten wir Kraft, Vernunft, Sittlichkeit und Ausbildung. Gestuͤtzt auf diese uunerschuͤtterliche Grundlage, duͤrfen wir uns versichert hal⸗ ten, großmuͤthige und treue Herzen zu bilden, und wichtige Dienste, nicht bloß dem gegenwaͤrtigen, sondern auch den kuͤnftigen Geschlechtern zu leisten. Ich bin uͤberzeugt, daß Sie Sich dieser Pflichten mit Eifer und Festigkeit unterziehen woerden. — Der Praͤsident des Handels⸗Tribunals erwaͤhnte in seiner Anrede, man koͤnne sich nicht verhehlen, daß der Handel im Allgemeinen manche schwere Opfer habe bringen muͤssen, nichts desto weniger sey er jedoch von dem lebhaftesten Vertrauen zu der Regierung beseelt, und werde KdKdoaher seine Unternehmungen mit Beharrlichkeit fortsetzen. Der Koͤnig antwortete: „Ich erkenne die Gefuͤhle, welche Sie Mir ausdruͤcken. Sie wissen, Meine Herren, welche wichtige Pflichten Ihnen in dieser so betriebsamen Haupt⸗ stadt obliegen. Auch wissen Sie, wie gern Ich den Handel und Gewerbfleiß beguͤnstige; doch kann Ich Ihnen nicht ge⸗ „nug Klugheit und Vorsicht empfehlen; es ist dies das ein⸗ zige Mittel, Ungluͤcksfaͤlle zu vermeiden, die Mich um so mehr betruͤben, als es nicht in Meiner Macht steht, ihnen abzuhelfen. Rechnen Sie darauf, Meine Herren, daß Ich Sie, insoweit solches von Mir abhaͤngt, nach allen Meinen Kraͤften un⸗
terstuͤtzen werde. ¼ — Dem Praͤsidenten des Consistoriums Augsburgischen Coͤnfession erwiederten Se. Maj.: „Mit P. gnuͤgen empfange Ich den Ausdruck Ihrer Gefuͤhle; 2
rechne auf die Treue und Anhaͤnglichkeit Meiner Unterah
nen vhn der Augsburgischen Confessiong. Auf Meiner N im Elsaß habe Ich sie mit Freuden gesehen.“ Lange schon nießen sie des Schutzes ihrer Koͤnige, und der Meinige m ihnen gewiß nicht entstehen. Jeder gute Franzose hat gle Anspruͤche auf Mein Herz.“
Am 29sten v. M. beehrte der Dauphin mit Seiner mahlin das neue See⸗Museum, welches den Namen Koͤnigl. Hoheit fuͤhrt, mit einem Besuche. Die zur P schmuͤckung desselben bestimmten Plaͤne, Modelle, Seekar Gemaͤlde u. f. w. befinden sich hier bereits in großer Anzg obgleich sie noch nicht gehoͤrig geordnet sind. Se. Koͤm Hoheit nahmen die verschiedenen Saͤle in Augenschein, fanden sich bewogen, dem Conservator der Anstalt fuͤr bereits von ihm getroffenen Anordnungen Ihre vollkomma
Zufriedenheit zu bezeigen.
Der Messager des Chambres enthaͤlt in seinen ten vorjaͤhrigen Nummer eine allgemeine Uebersicht der Cf nisse des Jahres 1828, worin er unter andern sagt: „
Jahr 1828, welches wir heute noch zu den Lebenden zaͤt
gehoͤrt morgen den Todten an; es laͤßt sich sonach mit g rer Unabhaͤngigkeit als bisher von ihm sprechen, denn n man dem Lebenden Ruͤcksichten schuldig ist, so gebuͤhrt Todten bloß Wahrheit. Da im Uebrigen das neue 9 das alte beerbt, so duͤrfte es auch gut seyn, sich von Stande der Nachlassenschaft zu unterrichten. Zwei D. nehmen eine Stelle in den Activis von 1828 ein: die aͤuf und die innere Politik Frankreichs. Wir wollen beide
tersuchen. — Im Oriente haben zwei große Reiche, das
mit dem Fanatismus des Ruhms, das andere mit dem Religion und Selbsterhaltung, einen furchtbaren Kampf gonnen. Die anfaͤnglichen Fortschritte der Russen sind gen das Ende des Feldzuges gehemmt worden, und 0 den Erfolg des Krieges auf unbestimmte Zeit hinausgt
Ein zweiter Feldzug koͤnnte allein zu einer Entscheidungg
ren. Wir wollen indessen hoffen, daß es noch auf ande Wege gelingen werde, dem Blutvergießen vorzubeugen. — naͤher steht England, das durch die Lage Irlands mehr je bewegt worden ist. Mit jedem Tage hat es sich inde deutlicher gezeigt, wie gerecht und nothwendig, zugleich 4 auch, wie schwierig es sey, Irlands zu erledigen; gleichwohl laͤßt sich annehmen, daß in den letzten zwoͤlf Monaten weit genug vorgeruͤckt ist, zu der Erwartuͤng zu berechtigen, daß bis zu ihrer Entsc dung nicht noch ein gleicher Zeitraum verfließen werde. — Suͤden hat Spanien die Huͤther, die Frankreich ihm seiner innern Sicherheit gelassen hatte, das Land raͤut sehen. zugetragen; moͤge es
als das der Ruhe und — Spanien ist Portugal fruchtbar an Ereignissen gewe
uns nie ein
welche die Geschichte des verflossenen Jahres sich
nicht zum Ruhme anrechnen wird. Das alte Prote rat Englands hat sich augenblicklich von einem St abgewendet, wo von zwei gegenuͤberstehenden Partheien n als Gesetzlosigkeit verbreitet worden ist. Ein junger F
hat daselbst die Diplomatie getaͤuscht und zugleich die
Gesetze des Reiches uͤbertreten. Unter solchen Umstaͤnden es unmoͤglich, daß Portugal sofort der Ruhe und dem nern Frieden zuruͤckgegeben werden sollte. — wo der Absolutismus die Fackel schwingt, wendet das 2.
des Beobachters sich, des Contrastes wegen, auf Belgh
dessen verfassungsmaͤßige Regierung ebenfalls einige Be⸗ gungen erfahren hat. Man darf behaupten, daß das nach den Zwistigkeiten, die juͤngst daselbst statt gefunden, groͤßere Wichtigkeit als bisher erhalten hat. — Mittlern
g88 Frankreich den Europaͤischen Maͤchten seine voͤllig u 9
aͤngige Stellung dadurch bewiesen, daß es sich mit der V
hung des Vertrages vom 6. Juli befaßt und Griechenland bi hat. Die Expedition nach Morea hat einem unterdre Volke neues Leben gegeben, und unserm Cabinet sein Ge
und seine Wuͤrde erhalten. — Aus allen jenen Thatse geht hervor, daß, in der kitzeligen Lage Europas, Franft eine wuͤrdige und doch vorsichtige Stellung behauptet und daher zur Erhaltung des allgemeinen Friedens wesen beitragen kann.“— Nach einer kurzen Erwaͤhnung des g9c⸗h waͤrtigen Zustandes der Suͤdamerikanischen Staaten geht Messager zu der innern Lage Frankreichs uͤber. „Eine
Zeitrechnung,“ sagt er in dieser Beziehung, „hat fuͤr Fre reich begonnen. Eine neue Kammer, ein neues Ministel! sind an uͤnserm politischen Horizonte aufgegangen und h
die Frage wegen der Emancipacegenwaͤrtige politische
1“
Polkenheer verscheucht, welches dem Lande Licht und ime entzog. Die Cinigkeit der Gewalten, diese erste Be⸗ ung der Reprasentativ⸗Regierung, ist ohne Maͤhe erzielt den; ihr verdanken wir drei neue Gesetze, das Interpre⸗ us⸗, das Wahl⸗ und dgas Preß⸗Gesetz. Das Band schen der Regierung und der Nation ist noch enger ge⸗ pft worden, durch die Reise des geliebten Monarchen in woͤstlichen Provinzen. Was indessen vor Allem den letz⸗ zeit⸗Abschnitt, den wir durchlaufen, als einen gluͤcklichen jhnet, ist die Vernichtung des Buͤndnisses mit einer Con⸗ ation, deren Existenz mit unseren Gesetzen im Widerspruch d, und die Wiederherstellung des Uunterrichtswesens auf fruͤheren Fuß. Mit einem Worte, das Jahr 1828 hat des Guten viel gebracht, aber auch manche Frage eroͤr⸗ die erst von dem neuen Jahre zu loͤsen seyn wird. h bletbt uns uͤbrig, den Tribut unseres Bebauerns all⸗ ausgezeichneten Maͤnnern zu zollen, von denen das Va⸗ nd sich im verflossenen Jahre hat trennen muͤssen. Die es⸗Kammer hat einen Deséèze, Riviere, Lavaugnyon, olles, Lauriston, Abrial, Ruty, Gassendi, Saint⸗Aignan; Deputirten⸗Kammer, die Herren Graunour, Du Lyon, Malartic, Tronchon, Andréossh, Bryas, Champion⸗ Leclere de Beaulien verloren. Andere Todesfaͤlle, wie ines Gall, Francois aus Neufchzteau, Bosc und Hou⸗ schließen diese traurige Namenreihe.“ An die Stelle des verstorbenen Herrn Jobez hat das rks⸗Wahl⸗Collegium zu Besangon (Doubs) den constitu⸗ hellen Candidaten Herrn von Gréat zum Deputirten ge⸗ Fn der naͤchsten Sitzung der Kammer wird Herr Le⸗ „Gineau, Deputirter des Departements der Ardennen, salteste Mitglied der Versammlung seyn und als solcher, zur Ernennung des Praͤsidenten, den Stuhl desselben hmen. üse has Der Constitutionnel zeigt, nach einem Provinzial⸗ te, an, es habe sich bei Anfertigung der neuen Wahl⸗ mergeben, daß allein in dem einen Bezirk von Figeac partement des Lot) 43 falsche Waͤhler, worunter 33 zte, in die fruͤhere Liste eingetragen gewesen sind; un⸗ biesen Letzteren waren 1 Unter⸗Praͤfekt, 1 Koͤnigl. Pro⸗ tor, 12 Maires, 12 Adjuncte und 3 Friedens⸗Richter. Herr Benjamin Constant hat abermals einen langen atz in den Courrier frangais einruͤcken lassen, worin er Lage Frankreichs beleuchtet; Frank⸗ meint er darin, habe sich noch nicht all' der Garantieen, Gleichheit und der guten Ordnung, so man ihm verspro⸗ zu erfreuen; die naͤchste Sitzung der Kammern werde in in dieser Beziehung entscheidend seyn. Der Constitutionnel giebt in seinem vorgestrigen tte das (gestern mitgetheilte) Schreiben des Herrn An⸗
In seiner Politik hat sich seitdem nichts wichtigto de Uriarte uͤber die Spanischen Finanzen, begleitet mit anderes Schavyschiedenen Bemerkungen, welche ihn aufs Neue zu dem des Friedens darbieten. — Relusse fuͤhren, daß, wer sein Geld lieb hat, es nicht in
panischen Rente anlegen muͤsse. „Wir ersuchen das ikum dringend,“ sagt derselbe, „der obigen Discussion ganze Aufmerksamkeit zu widmen. Es handelt sich um s Geringeres, als um die Frage: 1) ob wir gutmuͤthig g seyn wollen, an England fuͤr Rechnung Spaniens 23 jonen zu zahlen; 2) ob einem klugen Kapitalisten damit int seyn koͤnne, sein Geld dem Zahlungs⸗Vermoͤgen der nischen Regierung anzuvertrauen, die notorisch zahlungs⸗
shig ist? Das von dem Banquier Aguado aufgefuͤhrte
Von Portuchiude wird
Node abgegangen.
im naͤchsten Jahre zusammenstuͤrzen; Jeder⸗ moͤge daher bei Zeiten auf seine Sicherheit bedacht spaͤterhin moͤchte es zu spaͤt seyn.“
Dem Bischof von Marseille war, auf sein Ansuchen neue Frist zur Vollziehung der Verordnungen vom 16.
gesetzt worden; diese Frist ist mit dem Zlsten v. M. aufen.
Der General⸗Major Genty, commandirender General
Hepartement der Dröme, ist am 24sten v. M. ploͤtzlich
Man wird sich erinnern, daß vor einiger Zeit in dieser btstadt falsche Bankzettel zum Vorschein kamen. Ein ser Gastel, den man in Verdacht hatte, daß er der Ver⸗ er derselben sey, wurde eingezogen und erschien deshalb stern vor dem hiesigen Assisenhofe. Er wurde von dem
graten Barthe vertheidigt, und mehr als 50 Zeugen
hen in der Sache abgehoͤrt. Das Urtheil ist indessen
Anicht erfolgt.
Der Baron Pasquier hat der Commission fuͤr den ßen⸗ und Kanalbau einen zweiten Bericht abgestattet, ner 25 auf den Straßenbau bezuͤgliche Fragen aufstellt
und
1
beantwortet. Dieselben zerfallen in fuͤnf Hauptpunkte,
gierung hielt diese g g h
welche der Berichterstatter nach einander durchgeht. In Be⸗
treff der Eintheilung der Straßen ist derselbe der Meinung,
daß die bisherige Classiftration in Koͤnigliche und Departe⸗ mental⸗Stkaßen, obgleich ihre Mangelhaftigkeit anerkannt Hin⸗ Instandhaltung der Straßen, haͤlt er dafuͤr, daß mit der Bauart und dem Profile der Englischen Chausseen ein groͤßerer Versuch zu
sey, vor ber Hand noch beibehalten werden muͤsse. sichtlich des Baues, der Ausbesserung und
machen, und im Fall des Gelingens, die Englische Art bei den neuen Straßenhauten anzuwenden sey. Eine Anwendung auf die bereits bestehenden Chausseen wuͤrde zu kostspielig seyn. Die Chaussee⸗Graͤben, welche ein wesentlicher Punkt fuͤr die gute Erhaltung der Chausseen sind, muͤßten kuͤnftig
so schmal und so flach als moͤglich angelegt werden; dagegen
muͤsse die abschuͤssige Anlage derselben sorgfaͤltiger beobachtet werden als bisher. Alle zur Unterhaltung der Straßen ge⸗
8
hoͤrigen Arbeiten waͤren in jedem Departement unter der Lei⸗
tung des Praͤfekten und ohne Dazwischenkunft der General-⸗
Direction der Bruͤcken und Chausseen zu vertheilen und aus⸗ zufuͤhren. Der Praͤfekt koͤnnte eine gewisse Anzahl von Wege⸗ Aufsehern anstellen, welche das Recht haͤtten, alle Unterhal⸗
tungs⸗Arbeiten in den Arrondissements und Kantons zu in⸗
spiciren. Taͤgliches Arbeiten an den Straßen sey die einzige sichere Weise ihrer Instandhaltung, weshalb es noͤthig sey, die Anzahl der Chanssee⸗Arbeiter zu verdoppeln. andern Fragen beziehen sich auf specielle Bestimmungen hin⸗ sichtlich der Mittel fuͤr den Bau, die Wiederherstellung und Unterhaltung der Straßen, der Central⸗Verwaltung der Bruͤcken und Chausseen und des Dienstes der Ingenieure. Am Schlusse seines Berichts macht der Baron Pasquier noch anf einen wichtigen Punkt aufmerksam, naͤmlich auf die schweren Ladungen der Frachtwagen; so lange diese nicht leichter wuͤrden, seyen gute Straßen in Frankreich un⸗ möglich.
Der gestrige Messager des Chambres giebt seinen Abonnenten Folgendes zur Nachricht: „In dem Augenblicke,
„wo der Messager unter der Herrschaft des neuen Preßge⸗
setzes erscheinen soll, halten wir uns verbunden, unsern Le⸗ sern die Pflichten ins Gedaͤchtniß zuruͤckzurufen, die wir uns gleich zu Anfang aufgelegt haben. In dem Geiste des Blattes geht keine Veraͤnderung vor, und die Hrn. Cape⸗ figue und Malitourne bleiben die Redarteure des politischen Theils. Die Preßfreiheit, in deren Besitze wir endlich sind,
sen, der uns die Charte verliehen hat. wird uns stets leiten. oͤffentlichen Freiheiten seyn, und wir werden uns stets als constitutionnelle Royali⸗ sten bekennen. Wir werden auch ferner die politischen Gespenster⸗Seher bekaͤmpfen, die ewig von Revolutio⸗ nen traͤumen, aber zugleich werden wir das Koͤnigthum seine Vorrechte vertheidigen. Die der Presse koͤnnen noch manche Wunden schlagen, aber die Presse wird sie auch heilen, denn sie ist die gewissen⸗ hafte Vertheidigerin aller verletzten Interessen, und als solche wird sie stets das Ziel seyn, wonach wir vorzugsweise streben. Unsere Spalten sollen allen auf zuverlaͤssigen Aeten⸗ stuͤcken beruhenden Klagen und der Vertheidigung der Staats⸗
Beamten jeden Ranges offen stehen, deren Handlungen ver⸗
kannt oder falsch ausgelegt werden sollten. Wir werden zur Beschuͤtzung der Religivnsfreiheit beitragen, indem wir Alles bekannt machen, was unsere Leser uͤber den wahren Hergang von Vorfaͤllen aufklaͤren kann, welche durch Haß und Leiden⸗
bloßen Geruͤchten entgegen zu stellen suchen. Stark durch unser gutes Bewußtseyn, wollen wir uns bemuͤhen, der Preß⸗ freiheit selbst bei ihren Gegnern Liebe zu verschaffen, da wir uͤberzeugt sind, daß diese schaͤtzbare Gedanken⸗Mittheilung
Die
ist nicht nur ein Beduͤrfniß der Zeit, sie ist zugleich eine Wohlthat des weisen Monarchen, des wuͤrdigen Erben des⸗
Dieser Gedanke Die Einigkeit des Throns mit den wird auch ferner unser Wahlspruch
Verirrungen
schaft entstellt werden; wir werden authentische Doeumente
bald die Ansichten aller Wohlgesinnten verschmelzen, und ohne
eine gewaltsame Erschuͤtterung zu der Loͤsung des Problems,
das Koͤnigthum auf die Volksfreiheiten zu stuͤtzen, fuͤhren werde. *⁸*
Der bekannte Lustspiel⸗Dichter Piecard, Mitglied der Franzoͤsischen Akademie, ist vorgestern, kaum 60 Jahr alt, hieselbst mit Tode abgegangen. ““ Großbritraunien und Irland.
London, 30. Dec. Ueber die Einschiffung der in Ply⸗ month befindlichen Portugiesen aͤußert das Morning⸗Jour⸗ nal Folgendes mit dem Bemerken, 8S Angaben voͤllig in der Wahrheit begruͤndet seyen: „Im Anfange war den Aus⸗
Lande als Privat⸗Personen zu vertheilen und in Engtand zu bleiben, oder anderwaͤrts Zuflucht zu suchen. Die Re⸗ Maaßregel fuͤr unzertrennbar von einer
221
gewanderten die Wahl gelassen worden, sich entweder im