Von dem, in unseren Zeitungen erschienenen Bericht uͤber die Aufnahme, welche die junge Koͤnigin von Portugal in Windsor gefunden hat, ist eine Portugiesische Uebersetzung in mehr als tausend Exemplaren in Plymouth abgedruckt
worden; selbige sollen nach Portugal versandt und dort ver⸗
theilt werden. 5.9 8 Da die letzten Handels⸗Ereignisse einiges Mißtrauen in die verschiedenen Bank⸗Inhaber beim Publikum erweckt ha⸗ ben, so ist der Plan gemacht worden, eine vereinigte Actien⸗ Bank (Joint Stock⸗Banks) zu errichten, die aus einer Haupt⸗Bank in London bestehen soll, welche mit ihren ver⸗ schiedenen Unter⸗Banken in den Provinzial⸗Staͤdten — die, nach einer Aecte uͤber die Provinzial⸗Banken v. J. 1826, wenigstens 65 Meilen von London entfernt seyn muͤssen — in Verbindung treten soll. Die Bank in London soll die aͤfte von dem Kapital jeder Provinzial, Bank zeichnen, waͤhrend die andere Haͤlfte in dem Orte selbst gezeichnet wird, in welchem sie etablirt ist; die von der Haupt⸗Bank gezeich⸗ nete Haͤlfte soll aber als ein Fond in ihren Haͤnden blei⸗ ben, der nur in außerordentlichen Faͤllen seine Anwendung erhaͤlt. Jede Bank soll von einem durch ihre Actionnaire erwaͤhlten Ausschuß von Direktoren geleitet werden, und zwar ganz unabhaͤngig von der Gesellschaft in London; doch muß derselben von Zeit zu Zeit eine vollstaͤndige Uebersicht aller Geschaͤfte geliefert werden. Auch wird die Haupt⸗Bank je zuweilen einige Inspectoren, die mit ausgedehnten Voll⸗ machten versehen sind, in die Provinzen schicken, um persoͤn⸗ liche Revisionen zu halten, und um uͤber Alles genau zu be⸗ richten. Jede Bank, sobald sie 25 pCt. ihres Kapitals ver⸗ loren hat, ist ipso facto aufgeloͤst. Die Gesellschaft in Lon⸗ don wird bei Er. Maj. dem Koͤnige die Erlaubniß nachsu⸗ chen, sich den Namen „Koͤnigliche Bank“ und den Provin⸗ zial⸗ Banken die Benennung: Koͤnigliche Bank von dem Orte, worin sie sich befinden, beilegen zu duͤrfen.
Der Globe giebt ein, die Emancipation der Juden in England betreffendes Schreiben eines Bruͤsseler Israeli⸗ ten, zur Widerlegung eines andern Schreibens uͤber den naͤmlichen Gegenstand, in welchem die Besorgniß ausgesprochen war, daß die Verbesserung ihres buͤrgerlichen Zustandes die Ver⸗ nachlaͤssigung ihrer religioͤsen Pflichten zur Folge haben moͤchte.
Unter den kuͤrzlich in England erschienenen Werken, die das Studium der Deutschen Sprache befoͤrdern sollen, wird eine „Deutsche poetische Anthologie“, herausgegeben von Hrn. Bernays, mit besonderem Lobe von den Zeitungen genannt. Naͤchst einer Auswahl Deutscher Dichtungen enthält diese Blumenlese auch die Skizze einer Geschichte der Deutschen Poesie, und kritische Bemerkungen uͤber die Schriftsteller, von denen hier Auszuͤge geliefert werden. Außerdem wird auch eine Sammlung von Deutschen Dialogen, die ein Hr. Rey⸗ mann herausgegeben hat, sehr empfohlen und wird unter Anderm dabei geruͤhmt, daß sich eine faßliche Tabelle aller Deutschen Schriftzuͤge bei dem Werke befinde, was — wie die Zeitungen hinzufuͤgen — von großem Interesse ist, weil
es dem Auslaͤnder gewoͤhnlich so schwer wird, die Handschrif⸗
ten der Deutschen zu entziffern.
Die Times widerspricht dem kuͤrzlich in Englischen Blaͤttern (und auch von uns) mitgetheilten Vorgeben, als habe Lord Liverpool uͤber 700,000 Pfund nachgelassen; ihr zufolge besteht sein Nachlaß nur aus 130,000 Pfund, wovon er 100,000 von seinem Vater geerbt hatte. 30,000 Pfund also, fuͤgt die Times hinzu, waren das Resultat eines 30jaͤh⸗ rigen oͤffentlichen Lebens, und einer 13jaͤhrigen Bekleidung des Postens eines Ersten Ministers gewesen, und zur Ehre des Herzogs von Wellington muß hierbei erwaͤhnt werden, daß er das Amt eines Ober⸗Aufsehers der fuͤnf Haͤfen nur deswegen uͤbernommen hat, um das Schloß Walmer (der einzige Vortheil, den diese Stelle bietet, da sie, nach den letz⸗ ten Festsetzungen, mit keinem baaren Gehalt mehr verknuͤpft ist), so lange als er lebt, der Wittwe des Lords Liverpool zur Benutzung zu uͤberlassen.
„Bei den letzten Gerichts⸗Sessionen in Canterbury ist nicht ein einziger Rechtsfall vorgekommen. Der Sheriff, um ein so seltsames Ereigniß durch ein Andenken zu bezeichnen,
hat dem Re torder ein Paar weiße Handschuhe geschenkt. 8
Niederlande. 13. Januar. Se. Majestaͤt der Koͤnig ha—
Bruͤssel, ben den bisherigen Lector van der Boon Mesch zum außer⸗
ordentlichen Professor der mathematischen nnd physikalischen Wissenschaften an der Leydener Universttat 8.
Die Koͤnigl. Akademie der schoͤnen Kuͤnste und Wissen⸗ schaften hat den als Verfasser des „Atlas universel“ bekann⸗ . decg. van der Maelen, zu ihrem Mitgliede ge— waͤhlt. 8
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Maenutschkanz 8 Miuüuvnchen, 12. Jan. Vorgestern sind Ihre Majep die verwittwete Koͤnigin mit J. K. H. der Prinzessin 9 rie hier eingetroffen. Ihre Majestaͤt bewohnen Ihr me Landhaus zu Biederstein. “ Eerap2s
Seine Majestaͤt der Koͤnig haben in der Abs daß die Theologie⸗Studirenden unentgeltlichen Unten in der Landwirthschaft erhalten, damit sie sowohl he Bewirthschaftung der pfarrlichen Grundstuͤcke das Di Einkommen zu erhalten, als durch Lehre und Beis den Flor des vaterlaͤndischen Landbaues zu foͤrdern sen, — fuͤr jene protestantischen Studenten, die sich der Universitaͤt Erlangen dem theologischen Studium! men, durch den dortigen Prof. Koch einen unentgeltet Unterricht in der Landwirthschaft, mit Benutzung des nisch⸗oͤkonomischen Gartens der Universitaͤt, veransun lassen. 1
Der Koͤnigl. Kaäͤmmerer, Freiherr von Cotta auf Cy dorf hat das Ritterkreuz des Civil Verdienst⸗Ordens, Ober⸗Hofmeister Ihrer Maj. der Koͤnigin, General⸗. nant, Fabricius Graf v. Pocci, das Großkreuz; der K Hofmarschall, Oberst und Fluͤgel⸗Adjutant, Freiheer v. G penberg, und der Koͤnigl. Staatsrath v. Stuͤrmer, das mandeurkreuz; dann der Koͤnigl. Cabinets⸗Secretair! daur, das Ritterkreuz desselben Ordens erhalten. — geistlichen Rathe, Dekan und Stadt⸗Pfarrer Dr. Soc Kellheim ist das Ehrenkreuz des Koͤnigl. Baierschen Luht Ordens verliehen worden.
Der bisherige Minister⸗Resident in der Schweiz herr von Malzen, ist zum außerordentlichen Gesandtz bevollmaͤchtigten Minister bei dem Paͤpstlichen Stut nannt worden.
Hanover, 16. Jan. Se. Majestaͤt der Koͤnig he durch eine Verordnung d. d. St. James, den 27. 1828, die Errichtung eines Credit⸗Vereins fuͤr die Ge besitzer in der Provinz Ostfriesland und Harrlingerla genehmigen und den vorgelegten Plan dieser Anstal bestaͤtigen geruhet.
In Folge des eingetretenen scharfen Frostes ist die sage uͤber die Elbe bei Artlenburg und Hopte, und die fahrt uͤber die Weser bei Leese theils gehindert, theils erschwert und im Postenlaufe aus und nach jenen Ric gen eine Verzoͤgerung eingetreten. In der Elbe hatte nach den letzten Nachrichten, bei den genannten Orten Eis schon so fest gesetzt, daß de gang fuͤr thunlich
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halten wurde. 1 1“
d — Ore st⸗ vr Wien, 14. Jan. Aus dem Vortrag, welchen der verneur⸗Stellvertreter der privilegirten Oesterreichischen tional⸗Bank, Hr. Melchior Ritter von Steiner, a% Bank⸗Ausschuß in seiner Versammlung am 12ten d. halten hat, theilen wir Nachstehendes mit: „Die im abgelaufenen Jahre allgemein gefuͤhlten, und allgeme klagten Hemmungen in den Verhaͤltnissen des Handels der Industrie, welche das gesammte Europa umfassen,! — wie es wohl nicht anders zu erwarten war — auch germaaßen nachtheilig auf die Geschaͤftsthaͤtigkeit des reichischen Bank⸗Institutes eingewirkt. — Die beiden sentlichsten Geschaͤfte der National-⸗Bank mit dem Pub — das Darlehens⸗ und Escompte⸗Geschaͤft, — bliebe Folge dieser unguͤnstigen Conjuncturen, welche laͤhmem den Unternehmungen der commerciellen Welt gelastet! gegen die fruͤheren Jahre zuruͤck. — Demungeachtet d Sie, meine Herren! bei naͤherer Wuͤrdigung des gere Ganges aller Geschaͤftszweige dieser Anstalt, die berul Ueberzeugung gewinnen, daß von Seiten der Bank⸗Dir welcher die Actien⸗Gesellschaft die Verwaltung ihres gs schaftlichen Vermoͤgens anvertraute, nichts versaͤumt! um die Ertraͤgnisse der Anstalt, so weit sie es unter da stehenden Verhaͤltnissen vermochte, moͤglichst zu erheben sie zu einer Hoͤhe zu steigern, welche noch immer nac und in Vergleichung mit den Resultaten anderer aͤhnt Institute des Auslandes, sogar glaͤnzend genannt zu we verdienen. — Eine gedraͤngte Darstellung jedes einzelnen schaftes⸗ zu welcher ich nun schreiten will, wird diese hauptung, wie ich glaube, bestaͤtigen:
Das Escompte⸗Geschaͤft, welches am letzten Dece 1827 in 753 Stuͤcken Efsecten, einen Werth von 18,285,4 30 Kr. darstellte, erhob sich im Laufe des Jahres 1828 2617 Stuͤcke Effecten, im Betrage von 105,239,515 Fl. 20 und weiset nach den stattgefundenen Einkassirungen mit tem Dec. 1828 noch 408 Stuͤcke Effecten, im Werthe
48,152 Fl. 47 Kr. aus.
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E11
zas Leih-Geschaͤft stellte mit 31. December 1827 an
Privatschreiben aus Li ssabo 8,
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rn 15,920,313 Fl. 19 Kr. dar; wofuͤr 7,566,500 Fl. waren. Laufe des Jahres 1828 kamen 11,052,075 Fl. 54 Kr. ündern, gegen einen Vorschuß von 6,337,100 Fl. hin⸗ bHmit letztem December 1828 schmolz dieses wesent⸗ peschaͤft auf 7,431,204 Fl. 30. Kr. an Pfaͤndern zu⸗ ‚worauf die ausstehenden Vorschuͤsse nur 3,404,700 Fl. shaben. e Papiergeld⸗Einloͤsung, welche sich mit letztem Dec. uf 361,640,025 Fl. erhob, vermehrte sich im Jahre r um 18,291,525 Fl., und stellte sich daher mit letz⸗ cember 1828 mit 379,931,550 Fl. dar. esaͤmmtlichen Kassestaͤnde bestanden am 31. Decbr. EEb1114* —. 47,687,019 Fl. 25 ¼ Kr. hre 1828 wurden empfangen 505,206,790 ⸗ 58 ¾ ⸗
nahme erhob sich daher auf 552,893/,810 sgaben stiegen auf. .496,289,256
it 31. December 1828 in
lichen Bank⸗Kassen. 56,604,553 Fl. 314 Kr. n, und sich ein Gesammt⸗Verkehr im Jahr 1828 1,496,047 Fl. 51¼ Kr. ausweiset. Ertraͤgnisse des Instituts im Jahre 1828 waren und zwar: Durch das Escompte⸗Geschaͤft 888,251 Kr. Durch das Leih⸗Geschaͤft 224,894 Fl. 8 Kr. gie Zinsen von dem uͤbrigen Stammvermoͤgen der 82,516 Fl. 20 Kr. Durch Gebuͤhren vom Anwei⸗ schaͤfte 45,511 Fl. 32 Kr. Durch die Zinsen des Fonds 179,725 Fl. Die Ertraͤgnisse stiegen daher
I
n hievon die zur Einnahme des Jahres 1829 gehoͤ⸗ 806 Fl. 9 Kr. und die Regie⸗Auslagen mit 219,098 r. — 305,904 Fl. 33 Kr. abgezogen werden, so er⸗ ein reines Ertraͤgniß von 3,314,994 Fl. 13 Kr. der bestehenden 50,621 Actien erwarb demnach inn von 65 Fl. 29 ½ Kr., und schlaͤgt man hie⸗ r das erste Semester 1828 bereits vertheilte ge⸗ Dividende von 30 Fl. ab, so verbleibt noch fuͤr ein Uebergewinn von 35 Fl. 29 ½ Kr. — Von die⸗ rgewinn sollen fuͤr das zweite Semester 1828, fuͤr e 33 Fl. ausgezahlt, und der sich ergebende Rest von † Kr. in den Reserve⸗Fond gelegt werden.
MNtallien.
renz, 7. Jan. Durch ein Großherzogliches vom br. v. J. datirtes Decret ist der Marchese Andrea tt. Bourbon del Monte zum Gonfaloniere von nannt worden.
hier eingegangenen Nachrichten hat der Russi⸗ hafter, Marquis von Ribeaupierre, am 7. Dec. ussischen Kriegsschiff Konstantin, Poros verlassen*), Malta zu segeln, von wo derselbe, nach uͤberstande⸗
o . der Corvette „Urania“ und der Brigg „Gloria“ i auch das Linienschiff Joao VI. in den vese t ehelh en.⸗ K im October mit einigen Truppen und dem fuͤr Terceira ernannten Gouverneur nach dieser Insel abging. Das ganze Geschwa⸗ der, welches jene Insel unterwerfen sollte, wurde durch einen Sturm zerstreut, als es eben einen Angriff unternehmen wollte. Die Constitutionnellen auf Terceira haben die Insel in so guten Vertheidigungsstand versetzt, daß eine Eroberung berselben unmoͤglich ist. Die dasigen Militair⸗Behoͤrden ste⸗ hen in ununterbrochenem Briefwechsel mit den in England befindlichen constitutionnellen Portugiesen, und es scheint, daß von dieser Insel aus der Regierung Dom Miguel's Gefahr droht. — Die Unzufriedenheit wird hier taͤglich groͤßer. Die Regierung will sich unter den fruͤher vom Mar⸗ quis von Chaves befehligten Truppen Freunde machen. Die gestrige Hof⸗Zeitung enthielt daher eine Aufforderung an alle Officiere, welche unter dem Marquis gedient haben, diesem die Namenslisten saͤmmtlicher Officiere, Sergeanten, Corpo⸗ rale und Gemeinen der fruͤheren royalistischen Armee des General⸗Lieutenant Chaves einzureichen. — Gestern begab sich ein Polizei⸗Commissarius nach dem Post⸗Amte und ließ alle Briefe aus den noͤrdlichen Provinzen Portugals erbre⸗ chen; die aus dem Auslande gekommenen Briefe aber ließ er unangeruͤhrt. Einem Geruͤchte zufolge haben die Chavi⸗ sten und die Anhaͤnger der Koͤnigin Mutter in den Städten Chaves und Villa⸗Real den Infanten Dom Sebastian, Sohn der Prinzessin von Beira, zum Koͤnige von Por⸗ tugal ausrufen wollen, sind aber von den Miguelisten daran verhindert worden; die Details dieses Ereignisses sin L noch nicht bekannt. — In Lissabon herrscht noch immer große 8 Gaͤhrung unter den Partheien, und die Regierung zeigt neochh die naͤmliche Schwaͤche. Eine Reaction wird allgemein fuͤrö unausbleiblich gehalten; man glaubt jetzt aber, sie werde in den Provinzen beginnen.“ 85 92
— Die Auotidienne schreibt aus Lissabon vom 2ẽV7A. Dec.: „Wir hoffen, daß der Koͤnig in wenig Tagen seinen Pallaͤst in der Stadt wieder beziehen wird.“ 2Se.
— Der Constitutionnel hingegen sagt, man behaupte noch immer, Dom Miguel sey todt, oder wenigstens unfähig, 8 zu hoͤren und zu sprechen. Die Hofzeitung meldet zwar, daß der Koͤnig eine Deputation der Lissaboner Munieipalitaͤt vor-⸗ gelassen habe; man versichere aber, die Person, welche diese Deputation empfangen habe, sey der junge Graf Camarin,
welcher Dom Miguel sehr aͤhnlich sehe. 1“ 8 sehr aͤhnlich sehe. s 13 „ 4
1“ Tuͤrkei und Griechenland. von der Allgemeinen Zeitung mitgetheiltes
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Schreiben aus Konstantinopel vom 18. December ent. haͤlt Folgendes: „Durch den“ (letzthin gemeldeten) „Tod des beim Sultan in hoher Gunst gestandenen Hußny Bey glaubt die friedliebende Partei eines ihrer Haupt⸗Widersacher entledigt zu seyn; allein schwerlich bringt er beim Sultan eine Sinnes⸗Aenderung hervor. Alle seit der Absetzung des
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ntaine, nach Neapel sich begeben wird, und wohin auch sche und Franzoͤsische Botschafter gehen werden. Die v. Ribeaupierre, Gemahlin des Botschafters, welche iniger Zeit hier aufhaͤlt, wird mit ihrer Familie ht Tagen nach Neapel abreisen. E16“ 229.
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vom
Srt Fwir. . reibe — t. SPil. in Uebereinstimmung mit den letzthin von uns
letzten Groß⸗Veziers erfolgten Ernennungen haben eine krie⸗ gerische Tendenz, und lassen wenig Hoffnung, daß sich die Pforte zu Concessionen oder Friedens⸗Unterhandlungen, die dem Divan nicht ehrenvoll duͤnken, verstehen werde. Unter⸗ dessen versaͤumen die Unzufriedenen nicht, alle erdenklichen nachtheiligen Geruͤchte uͤber den Stand der Dinge zu ver⸗ breiten. So streuten sie aus, Hussein Pascha sey verschwun⸗ den, allein besser Unterrichtete wußten, daß er nach Silistria aufgebrochen sey. Andere nicht minder unguͤnstige Geruͤchte
ten Nachrichten aus der Times und aus dem bes Débats so wie mit den weiter unten folgenden n des letztgenannten Blattes) Nachstehendes: „Seit 1 sprechen die Truppen laut von einer Regierungs⸗ ing, fuͤr welche der groͤßte Theil der Garnison ge⸗ „Von der Polizei sind die Ober⸗Officiere fuͤr Dom ber 2 der Subalternen seine Gegner. Die Migue— arten zwei Linien⸗Regimenter, die sich in forcirten Lissabon naͤhern. Alle an der Portugiesischen Kuͤste bewaffneten Schiffe sind nach Lissabon zuruͤckbe⸗ den, Johann IV. von 74 Kanonen ausgenommen, hes die Regierung vollkommenes Stillschweigen be⸗ Die erwaͤhnten Schiffe liegen alle in einer Linie dels⸗Platz und der Sodré⸗Straße gegenuͤber.“ as Journal des Débats schreibt aus Lissabon Dechr.: „Nebst der Fregatte „Principessa⸗Real,“
Ff. Nachricht steht mit den gestrigen Mittheilungen esterreichischen Beobachter in Widerspruch, denen zu Stratford⸗Canning erst am 18. Dec. Poros zu ver sichtigte und die Herren von Ribeaupierre und Graf
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verdraͤngten eins das andere. Indessen scheint es gegruͤndet daß der Groß⸗Vezier durch die Winter⸗Witterung von allen Operationen abgehalten wird, und daß in seinem Lager bei Aidos ebenfalls ein Typhus ausgebrochen ist, welcher viele Opfer hinrafft. Auch bemerkt man, daß Asiaten auf Um⸗ wegen bei der Hauptstadt vorbeikommen, und nach den Asta⸗ tischen Ufern zuruͤckkehren. Vermuthlich waren diese Erschei⸗ nungen nicht ohne Einfluß auf die gesteigerten kriegerischen Maaßregeln, die der neulich erwaͤhnte Ferman anordnet.“
— Dasselbe Blatt giebt ferner nachstehendes, eben⸗ falls vom 18. Dec. datirtes Schreiben aus Konstantino⸗ pel: „Immer sind die Unterhandlungen uͤber Griechenland der Haupt⸗Gegenstand der hiesigen Diplomatie, und fast alle Mittheilungen an die Pforte haben darauf Bezug. So we⸗ nig diese sich nun dazu verstehen will, den Ansichten der Maͤchte beizutreten, so hat sie doch ein System angenommen das, ohne Zugestaͤndnisse zu machen, die freundschaftlichen Verhaͤltnisse mit Allen aufrecht zu erhalten verspricht, so lkange man nicht selbst mit ihr brechen, und wie Rußland ihr den Krieg erklaͤren will. Europa hat Gelegenheit gehabt, sich hievon zu uͤberzeugen; die Franzoͤstsche Erpedition nach
t demnaͤchst ebenfalls von da abreisen wollten.
Morea hat eben so wenig als freuͤher die Schlacht bei Na⸗