rektoren sind die Herren Valladolid, Guintano, beide schon lange sehr kraͤnklich, Carranza hochbejahrt, und Juana Pi⸗ nilla, der außer seiner Kraͤnklichkeit fast immer bei dem Fi⸗ nanz⸗Ministerium beschaͤftigt ist. Als ihre Nachfolger wer⸗ den bis jetzt nur die Herren Joseph Ymaz, fruͤher Finanz⸗ Minister par interim, und Iuan Gallo, Intendant von Ca⸗ talonien, genannt. — Man hat hier eine Diebsbande nebst ih⸗ rem Anfuͤhrer gefangen, und außer einer Summe von 130,000 Realen mehrere kostbare gestohlene Effecten bei ihnen gefun⸗ den. Die Arbeiten an der Bruͤcke von Almaraz, welche im Unabhaͤngigkeits⸗Kriege zerstoͤrt wurde, beginnen in einigen Wochen. W
derselben fuͤr 1,240,000 Realen binnen zwei Jahren uͤber⸗ nommen. Der Rechnungsfuͤhrer von Valladolid und mehrere Beamten seines Buͤreau's sind abgesetzt worden, weil sie nicht zu der bestimmten Zeit ihre Rechnungen eingesendet haben. Der General Latre ist vom Koͤnige fuͤr gereinigt erklaͤrt worden und hat außerdem eine Pension erhalten; er war Gouverneur und politischer Chef von Cadix, als der Koͤnig im Jahre 1823 dort als Gefangener lebte, und leistete diesem damals einige Dienste. — Die oͤffentlichen Blaͤtter aus der Havana enthalten die durch Privatbriefe bestaͤtigte Nachricht, der Admiral Laborde habe auf sicherem Wege erfahren, daß Ad⸗ miral Porter demjenigen eine Summe von 750,000 Fr. zur Belohnung versprochen habe, der die beiden im Hafen von Havana liegenden Linienschiffe vom Geschwader des Admirals Laborde in die Luft sprengen wuͤrde. Dieser hat Vorsichts⸗ Maaßregeln getroffen. Auf der Insel Leon hat man einen der Raͤdelsfuͤhrer gefangen, welche das Linienschiff Asiag den Amerikanischen Insurgenten uͤberliefert haben. — Der Fran⸗ zoͤsische Botschafter, Vicomte von Saint⸗Priest, gab vor Kur⸗ zem ein großes diplomatisches Diner, und bald darauf ein zweites, welchem mehrere Spanische Granden und die aus⸗ gezeichnetsten Personen der Hauptstadt beiwohnten."”²0 Portugal.
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aus Lissabon vom 1. Januar: „Dom Miguel lebt, und wurde gestern, wiewohl er noch schwach ist, in einem Palan⸗ Lin in den Park des Pallastes von Queluz getragen, um frische Luft einzuathmen. Er kann bereits das Bein bewe⸗ gen, sieht aber sehr bleich aus.“
„Ein Englisches Packetboot, so wie ein von San⸗Michael angekommenes Schiff haben Depeschen mitgebracht, welche eine vierstuͤndige Versammlung des Minister⸗Raths veran⸗ laßten. Nach derselben schickte der Marine⸗Minister drin⸗
gende Befehle an den General⸗Direktor des Arsenals, um die Kriegsschiffe, welche an den Expeditionen gegen Madeira und Terceira Theil genommen haben, schnell in dienstfaͤhigen Zustand zu setzen. Briesen von der Insel San⸗Michael zu⸗ folge, ist dort eine Reaction ihrem Ausbruche nahe. Der Befehlshaber Prego, welcher in Dom Miguel's Namen dort commandirt, meldet, er habe am 18. Dec. seine Truppen versammelt, um ihre Stimmung zu untersuchen, sie haͤtten aber seinem Rufe: „Der absolute Koͤnig lebe!“ durch Mur⸗ ren geantwortet. — Gestern lief ein Schiff aus Madeira mit 56 Staatsgefangenen und einer Menge kostbarer Effec⸗ ten, welche der Gouverneur der Insel der Regierung schickt, in den Tajo ein. Privat⸗Briefe von dorther schildern eine Reaction auf dieser Insel fuͤr unvermeidlich. — Die Koͤnig⸗
lichen Freiwilligen in Lissabon fahren in ihren Excessen fort.
In der Nacht vom 28. auf den 29. December haben sie einen Zollbeamten, einen Spanischen Kaufmann und zwei
andere Individuen ermordet.“ —
1 Das Journal des Débats sagt: „Ueber den am 31. Dec. im Pallaste von Queluz gehaltenen Cabinets⸗Rath sind im Lissaboner Publikum folgende Geruͤchte im Umlauf: Der Vicomte von Asseca hat aus London gemeldet, daß die
Portugiesischen Fluͤchtlinge auf der Insel Terceira landen wuͤrden, obgleich der Marquis von Palmella dem Herzoge von Wellington die foͤrmliche Versicherung gegeben habe, sie wuͤrden nach Fernambuco segeln. Da die gegen Terceira geschickte Flotte von einem Sturme zerstreut und diese In⸗ sel dadurch entbloͤßt wurde, so hatte Dom Miguel dem Vi⸗
comte von Asseca Instructionen geschickt, er moͤge alle Mit⸗ tel anwenden, um das Englische Cabinet zu bewegen, die
Portugiesischen Fluͤchtlinge escortiren zu lassen, und sie von
einer Landung auf Terceira abzuhalten. Der Vicomte hat
aber in seinen Depeschen angezeigt, daß seine Unterhandlun⸗ gen nicht gelungen seyen.“
— Die AQuotidienne meldet aus Lissabon vom 31.
December: „Am 28sten d. hat der Koͤnig Dom Miguel zum
erstenmale das Bett verlassen und wurde in einen bequemen
Lehnsessel gebracht, wo der Fuß eine horizontale Lage erhielt.
empfangen. Zwei hiesige Architekten haben den Wiederaufbau
Der Constitutionne lenthaͤlt folgendes Privatschreiben
A
Man kann sich kaum eine Vorstellung von dem Zuhe der Menschen aller Staͤnde machen, welche taͤglich nac Pallaste von Queluz gehen, um Se. Masestaͤt zu sehen zu begruͤßen; ich selbst war unter den Gluͤcklichen,
diese Ehre hatten, und konnte bei dem Anblick diesen meinen Theilnahme meine Thraͤnen nicht zuruͤckhalten revolutionaire Parthet, welche das Volk gern uͤben
wollte, Dom Miguel sey todt, ist jetzt widerlegt. Vor
erhielt die Regierung uͤber England Depeschen aus R. neiro, und mehrere hiesige Einwohner haben Privat; Die Depeschen muͤssen sehr wichtig gewesen denn gestern Mittag war in Queluz ein großer Staats⸗Ratz welchen man vielerlei Geruͤchte verbreitet hat, von denen keins wahr seyn mag. Aus London schreibt man uns, Engl. Regierung genoͤthigt gewesen ist, die in Phm befindlichen Portugiesen nach Brastlien fortzuschicken, alle Vorschlaͤge des Großbritanischen Cabinets zuruͤckze haben. Sie gehen, wie man sagt, nach Terreira, behaupten aber, daß, nach den von England get Maaßregeln, die erste Abtheilung nach Rio⸗Janein wird. Die uͤbrigen kehren vielleicht, mit Genehmigg sers großmuͤthigen Souverains, bald in ihr Vatte ruͤck. — Die heutige Zeitung macht folgendes Acten kannt:“
„Cabinet des Ministeriums der geistlicher
fünor genheiten und der Justiz.“
„Der Koͤnig, unser Herr, hat erfahren, daß ein fangene uͤber die, durch das Gesetz bestimmte Zeit, gehalten worden sind, ohne daß die hoͤhere Genehmizmn nachgesucht worden waͤre; diese Verletzung des hat namentlich einige Unterthanen Sr. Grobbrita Majestaͤt getroffen. Der Koͤnig hat darauf befohle mit der groͤßten Sorgfalt die Wiederholung aͤhnliche. vermieden werde, besonders bei Auslaͤndern, gegen Ne die Gesetze der Gastfreundschaft beohachten muß.“
„Pallast von Aueluz, den 30sten December 18 8
„(gez.) Luiz de Mendoca.
„Es hat sich heute das Geruͤcht verbreitet, die
rung werde den Gouverneur von Madeira zuruͤckrufe EFuͤrkei und Griechenland.
Der Courrier de Smyrne vom 13. Dec. folgende Nachricht: „Man macht dermalen hier Smyrna) eine Aushebung von 200 Matrosen zum 3 auf den Tuͤrkischen Kriegsschiffen; einer derselben hat! Trunkenheit einen Pistolenschuß auf einen Griechen; und letzterer ist an der Wunde gestorben. Man hat si bald des Thaͤters bemaͤchtigt und er wird die verdientes erleiden.“
— Das vorgenannte Blatt fuͤhlt sich auch s berufen, seine Ansichten uͤber das jetzt so allgemeit delte Thema der kuͤnftigen Begraͤnzung Griechenlands ab chen, und zwar in einem langen, diesen Gegenstand au lich gewidmeten Artikel, aus dem wir Folgendes aus
„Die Grundidee, welche bei der Feststellung der eines Staates vorherrschen muß, ist ohne Zweifel, de vor feindlichen Einfaͤllen des Nachbar⸗Staates sicher len, ja ihn selbst so in sich abzuschließen, daß angt Voͤlker nicht einmal versucht werden, dergleichen zu wagt
in Poros anwesenden Bevollmaͤchtigten haben nilt
dieser Idee gemaͤß gehandelt, wenn sie, oder doch we
zwei derselben, dem Vernehmen nach, die Continentag
Griechenlands zwischen die Meerbusen von Arta und Vol
und so das Land, welches diese Golfe umschließen, als da
liche Griechenland bezeichnet haben. Diesem Project
wir, selbst im Interesse der Griechen, nur widerrathen
wenn es der Hauptzweck des Tractats vom 6. Juli sem Volk ruhige Wohnplaͤtze und denen, die sich der! schen Oberherrschaft entziehen, sichere Zufluchtsoͤrtag schaffen, so scheint es uns klar, daß eine solche t dem Plane des Tractats keinesweges entspricht. begnuͤgt man sich nicht mit dem, was man d durch Stroͤme von Blut, ungeheure Summen und duaß jagen der Tuͤrkischen Unterthanen aus ihren Besitzund reicht? ein kleineres aber eben darum sichereres Terrin Warum will man den Krieg in jene Provinzen traget melien, Attika und die Insel Euboͤa vom sogenannten befreien, oder, richtiger gesagt, ebenfalls verwuͤsten! solches Verfahren wuͤrde einem Vertilgungskrieg zu
sehen, als daß die erhabene Pforte sich nicht mit 8es sten Kraft-Anstrengung demselben widersetzen sollte. 2o¹ bietet Morea in sich selbst eben so sichere als stark
6 E1111“ 80 8
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rr Allgemeinen Preußischen Staats⸗
von fast allen Seiten mit Meer umgeben, durch 9 starke ngen geschuͤtzt, ist es allen Feinden unzugäaͤnglich, bis auf Isthmus von Korinth, der mit der geringsten Anstren⸗ Hunangreifbar zu machen ist. Die Inseln des Archipe⸗ sind gewissermaazen als mit Morea verbunden zu be⸗ gten, da das Griechische Volk ein seefahrendes und da— fortwaͤhread in Verbindung mit denselben ist und seyn
So wuͤrde sich die jetzt unvermeidliche Trennung zweier er, die durch gegenseitig veruͤbte Greuel nicht laͤnger ne⸗ inander leben koͤnnen, leicht und schnell ausfuͤhren lassen. n man glaubt, daß Morea ein zu kleines Land fuͤr das chische Volk sey, so erlaube man uns zu erwidern, daß eben Land, gut angebaut, 2 Mill. Menschenernaͤhren kann, waͤh⸗ es jetzt kaum den vierten Theil dieser Zahl enthaͤlt, da mit Inseln im Ganzen 800,000 Griechen gezaͤhlt werden, em neuen Staat angehoͤren wuͤrden. Aber auch politi⸗ Rͤcksichten von der groͤßten Wichtigkeir scheinen einer oßen Ausdehnung der Graͤnzen entgegenzustehen. Han⸗
s sich etwa darum, ein Reich zu gruͤnden, welches als
ebenbuhler des Ottomanischen auftreten kann? Das einen Krieg veranlassen, der nicht anders endigen wuͤrde, nit der gaͤnzlichen Vertilgung eines der Kaͤmpfenden. der einen Seite droht neues Blutvergießen, von der meine Krisis, die leicht eine Umwaͤlzung des ganzen schen Zustandes von Europa herbeifuͤhren koͤnnte. Die des Londoner Tractats ist Frieden! und der darin mmene status quo der Befreiung gewaͤhrt den Grie⸗ Alles, was sie verlangen koͤnnen; er stellt ihre Freiheit Wohlfahrt sicher, und gestattet der jetzigen Generation, die Revolution gemacht hat, die Höoffnung, schnell die te ihrer Anstrengungen zu genießen. Je kleiner man Kreis der Griechischen Unabhaͤngigkeit macht, um so „sicherer und dauerhafter wird disfelbe, indem es um hhter wird, die Zustimmung der Pforte zu erlangen, und jede Idee von Furcht oder Eifersucht aus dem Geiste ivans entfernt wird.“ achrichten aus Poros vom Ende November zufolge, tete daselbst noch nichts von den Verhandlungen der dien uͤber die Festsetzung der Graͤnzen Griechenlands, vurde fuͤr gewiß gesagt, der Englische Gesandte habe t, es sey die Absicht seiner Regierung, daß man bei a stehen bleibe. us Salonichi wird unterm 6. Dec. gemeldet: daß die
s von Macedonien in einer lebhaften Unruhe waren, das Geruͤcht ging, die Franzosen wuͤrden bald nach
lien vorruͤcken und jene Provinz angreifen.
Britisches Nord⸗Amerika.
pndoner Blaͤtter enthalten Nachrichten ans Ta⸗ his zum 11. Dec. Die legislative Versammlung von Canada hat ihre Verhandlungen thaͤtig fortgesetzt; des sind die wichtigsten Beschluͤsse, die gefaßt worden und der Großbritanischen Regierung vorgelegt werden „Die Versammlung hat ungern bemerkt, daß man Art der Verwendung des oͤffentlichen Einkommens, e letzte Administration sie fuͤr gut befunden, auch fer⸗ ueharren denkt; unter keinen Umstaͤnden wird sie das ihr zustehende constitutionnelle Recht, die Interessen
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gblonie wahrzunehmen und die Controlle uͤber oͤffentliche
hme und Ausgabe zu fuͤhren, jemals aufgeben. Darum ber auch keine legislative Aete, die von dem Parlamente ritaniens, in welchem die Unterthanen von Canada bvertreten werden, ausgegangen ist, bindend fuͤr die e seyn, so bald sie irgend einem einheimischen Inter⸗ n Wege ist. Nur die Befugniß hat das Britische ent, daß es diejenigen Conflicte schlichten kann, die n aͤußeren Verhaͤltnissen des Mutterlandes zu der Co⸗ stattfinden; keinesweges aber steht ihr ein Einschreiten
bestehende Constitution und die Gesetze dieser Pro⸗ zu. Ein solches Einschreiten wuͤrde nicht sowohl die denden Mißverstaͤndnisse beseitigen, als sie noch viel verstaärken. — Es wird aber auch die Versammlung, eSchwierigkeiten, welche sich bei den finanziellen Ange⸗ eiten des folgenden Jahres ergeben sollten, zu beseitigen, und wohlwollenden Absichten Sr. Großbrit. Maj. entgegen zu n, den ihr vorzulegenden Ueberschlag aller noͤthigen ben des Civil⸗Gouvernements, der alsdann als eine
te Festsetzung diese angesehen sehn soll,
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Zeitung Nr. 24. 8
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auf das Achtungsvollste erwaͤgen; doch hegt sie dabei die Hoff⸗ nung, daß man bei jener Bestimmung die gehoͤrige Ruͤcksicht auf die dem Lande Noth thuende Sparsamkeit nehmen wird. In jenem als permanent geltenden Ueberschlage soll das Ge halt des Gouverneurs, so wie aller Regierungs⸗ und richter⸗ lichen Beamten, nach dem statu quo angesetzt wer⸗ den; die jaͤhrliche Votirung des Hauses hat alsdann nichts mehr damit zu thun. — Die Versammlung erkennt es mit großem Danke, daß die Britische Regierung dem schon seit 20 Jahren in diesem Lande geaͤußerten Verlangen, einen Agenten in England zu besitzen, der dort persönlich dio Wuͤnsche der Colonie bezeichnen soll, endlich nachgiebt.“ — Nach mehreren anderen, bloß locales Interesse habenden, Resolutionen haͤlt es die Versammlung auch noch fuͤr wuͤn⸗ schenswerth, Folgendes, als der Wohlfahrt des Landes unum⸗ gaͤnglich usthig, zu bestimmen: „Die Unabhaͤngigkeit der Rich⸗ ter und ihre Entfernung von den politischen Geschaͤften; die Verantwortlichkeit der oöffentlichen Beamten; eine min- dere Abhaͤngigkeit von den oͤffentlichen Einkuͤnften und eine ge- nauere Kenntniß der Interessen des Landes, in der Zusammen. setzung der legislativen Gewalt; die Verwendung des fruͤher den Jesuiten gehoͤrigen Eigenthumes zu den Zwecken der Volks⸗Erziehung und endlich die Abschaffung verschiedener Mißbraͤuche; durch welches Alles dem Lande die Wohlthaten einer unpartheitschen, versoͤhnlichen und constitutionellen Re⸗ gierung gesichert werden sollen und ein wohlbegruͤndetes, ge⸗ genseitiges Vertrauen zwischen dem Gon it und de Colonie wieder hergestellt wird.“ — 8 arʒbhnbes
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- der heutigen Zeitung enthaltenen Monats⸗Berichts sind im De⸗ cember in Pillau 26 Schiffe eingelaufen, und 13 von da ausgegangen; in Memel kamen an 7 und es liefen von da aus 14 Schisse. Von Brannsberg aus sind vom 18. November bis 18. December 4562 Schock Leinen Garn und 119 Lasten 3 Stein Flachs verladen worden. Auf die hiesigen Handlungs⸗Speicher sind aufgemessen, vom inlaͤndi⸗ schen Getreide: 400 Lasten Weizen, 481 Lasten Roggen, 461 Lasten Gerste, 919 L. Hafer, 53 L. weiße und 28 L. graue
—. Erbsen; vom auslaͤndischen Getreide: 20 L. Weizen, 472 L.
Roggen, 85 L. Hafer. Abgemessen sind, nach dem Inlande: 22 L. Roggen, 20 L. Gerste, 211 L. Haser, 2 L. weiße und 2 L. graue Erbsen; nach dem Auslande: 588 L. Weizen, 94 L. Roggen, 651 L. Gerste, 242 L. Haser, 31 L. weiße und 19 L. graue Erbsen.
Die vielen Stuͤrme haden aufs Neue den Verlust meh⸗ rerer Schiffe zur Folge gehabt. Das Danziger Schiff „El⸗ bing“, welches von London beballastet zuruͤckkehrte, strandete an der frischen Nehrung 3 ½⅞ Meile von Pillau und ging ver⸗ loren; die Mannschaft wurde gerettet. Ebden so verungluͤck⸗ ten keine Menschen bei den Strandungen von 4 Lichter⸗ Fahrzeugen, welche Waaren nach der Rhede herausgebracht hatten und den Hafen von Pillau nicht mehr gewinnen konnten. Bei Memel strandete 1) das Schiff der „junge Jacob“, welches, nachdem es bei dem heftigen Sturme in der See das Steuerruder und einen Mann verloren hatte, nach Polangen getrieben war und nach Memel bugfirt wer⸗ den sollte; 2) Das Schwedische Schiff „Versonkel“, dem Mast und Bogspriet gebrochen waren. Sowohl von diesen Schiffen als auch von einem Memler Bording, der von der Rhede in die offene See bis nach Labiau getrieben wurde, sind die Mannschaften geborgen.
Der Eigenkaͤthner Florian Sawatzki aus Warkallen, Allen⸗ steiner Kreises, hat dem Unterfoͤrster Backhaus, welcher beim Be⸗ lauf feines Reviers in der Schoͤneberger Forst des Abends in ein sumpfiges Bruch gerieth und bis an den Hals versank, mit großer Anstrengung und eigener Gefahr das Leben ge⸗ rettet. Sawatzki fuhr naͤmlich in der Nacht die Straße un⸗ weit dieses Bruchs und entdeckte den Backhaus, dessen mattes Geschrei um Huͤlfe er vernahm. Da es keine Moͤg⸗ lichkeit war, den Sumpf zu begehen, trug er mehreres Ge⸗ hoͤlz herbei, um so zu dem Verungluͤckten zu gelangen, das Holz versank jedoch gleich bei seinem Auftreten. Er entschloß sich daher, auf dem Bauch zu ihm zu kriechen, wo es ihm denn gluͤckte, reits erstateten Dackhans aus dem Sumef