1829 / 31 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Dennoch ist nichts geschehen, um die Verpflichtu

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8 mit dem Gelde unterstuͤtzen werde, das ssie muͤßig in ihren

Fonds erwaͤhnt der Berichterstatter eines neuen Projektes,

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ng unsere Nation gegen das Ausland hat, zu erfuͤllen; die Fonds, welche das Gesetz zu diesem Zwecke bestimmt hatte, werden noch immer zu den gewoͤhnlichen Ausgaben des Lan⸗ des verwandt; wir haben bis jetzt weder gegen die Glaͤubi⸗ ger, noch gegen die Diener der Nation unsere Versprechun⸗ gen treu erfuͤllen koͤnnen. Alles dies ist nur der großen Ar⸗ muth des oͤffentlichen Einkommens, und diese wieder den fuͤhlbaren Maͤngeln in unserem Finanz⸗System zuzuschreiben. Indem ich, faͤhrt Herr Ravenga brr, bemuͤht war, die⸗ sen Gegenstand genau zu untersuchen, habe ich mir zuerst die Frage vorgelegt, wie ist der Zuschuß anzuschaffen, den unser TCreditwesen bedarf? Und auf diese Weise habe ich ermit⸗ telt, daß wir wohl Zweige genug des oͤffentlichen Einkom⸗ mens besitzen, aber daß jeder derselben, in Folge seiner un⸗ zweckmaͤßigen Verwaltung nicht so viel abwirft, als er ab⸗ werfen koͤnnte.“ Der Berichterstatter geht hierauf zu den Details uͤber und fuͤhrt den Beweis, daß allein die Tabaks⸗ Revenuͤe hinreichen wuͤrde, alle auswaͤrtigen Schulden zu⸗ decken, wenn man den Anbau dieses Produkts mehr beguͤn⸗ stigte, und die Verwaltung seines Einkommens neu organi⸗ sirte. Besonders viel Werth wird auf die Pflanzungen von Varinas gelegt und dargethan, daß die 2,200,000 Dollars, welche jaͤhrlich erforderlich waͤren, um die Zinsen der aus⸗ waͤrtigen Schuld in London zu bezahlen und den sinkenden Fond in gehoͤrigem Stande zu erhalten, durch den Verkauf von 50,000 Quintal*) Varinas⸗Tabak leicht erlangt werden koͤnnen. Es wird hierauf auch von der einheimischen Schuld gesprochen, und der Berichterstatter ist der Meinung, daß der Tredit derselben sich nur dann heben koͤnne, wenn erst die auswaͤrtige auf den Standpunkt gekommen ist, den andere Staatsschulden auf den Europaͤischen Maͤrkten behaupten. Wenn auch die der Republik gehoͤrigen Fonds fuͤr jetzt nicht hinreichen sollten, um selbst die Ausgaben zu decken, die zur Erlangung einer fuͤr den ausgesprochenen Zweck bestimmten Tabacks⸗Erndte nothwendig sind, so duͤrften sich doch die rei⸗ chen Gutsbesitzer und Kapitalisten zu Vorschuͤssen fuͤr den Tabacks⸗Anbau bewegen lassen; besonders da der Befreier selbst sich fuͤr die Sache interessirt, und seine Persoͤnlichkeit, ihnen eine Buͤrgschaft fuͤr die Ruͤckzahlung ihrer Vorschuͤsse, nach dem in Europa beabsichtigten Verkauf des Produktes, sein wuͤrden. Auch von der Geistlichkeit wird erwartet, daß sie zur Gewinnung der ersten Tabacks⸗Erndte die Regierung

Schatzkammern liegen hat. Ist aber einmal erst eine Erndte verkauft, so wuͤrde davon schon der Nutzen so groß seyn, daß nicht allein die Zinsen u. s. w. bezahlt, sondern auch alle Ausgaben fuͤr den ferneren Tabacks⸗Anbau gedeckt wer⸗ den koͤnnen. Behufs der Vergroͤßerung des sinkenden

das von dem jetzigen Columbischen Gesandten in London ge⸗ macht worden, wovon eine Haupt⸗Bestimmnng die ist, daß die jetzt 6 pCt. Zinsen tragenden Obligationen in 3pCtige

verwandelt werden sollen.

Vermischte Nachrichten.

Ein Irläͤndisches Blatt enthaͤlt folgende Noti

Oberst Vallencey hat die Entdeckung gemacht, daß die

Fragmente der Punischen Sprache, die sich im Plautus be⸗ finden, nichts als reines Irlaͤndisch seyen. Die Stelle:

„Handone silli hanum bene silli in mustine“ uͤbersetzt er durch: „Wenn Venus eine Gunst verleiht, ist sie gewoͤhnlich auch von einem Mißgeschick begleitet.“

IFSgonigliche Schauspiele.

Freitag, 30. Jan. 2) Introduction und Variationen uͤber ein Deutsches Thema von Haydn, fuͤr die 8 componirt und ausgefuͤhrt von Dlle. Verttanb⸗ erste Harfenspielerin Sr. Majestaͤt des Koͤ⸗ nigs von Frankreich. 3) Variationen von Rode, gesungen von der Koͤnigl. Saͤngerin Fraͤulein v. Schaͤtzel. 4) Varia⸗

tionen uͤber:

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3:

Im Opernhause: 1) Ouvertuͤre.

Nel cor piu non mi sento, componirt und

vorgetragen von Derselben. Hierauf: Die schoͤne M. komische Oper in 2 Akten, von Paesiello. Im Schauspielhause: Les acteurs français auro- neur de donner, pour le premier début de Mr. 8 teür comique du théaàtre français de Londres: 0) de naissance, comédie en 1 acte et en prose, par] 2) La premieère re börésentation de: IL'Artiste, vaudem 1 acte, par Mr. Mr. Scribe et Perlet. (Mr. Alix . le rôle de l'Artiste.) 3) le comédien d' Etampes ville comique en 1 acte, par Mr. Moreau. (Mr. A’ lira le röle du Comédien.)

lia, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Shakespeare Im Schauspielhause: Les acteurs français auron neur de donner pour le troisième début de Dlle. tre et le première déhut de Mr. Isidore dans em amoureux: 1) La Samnamqule, vaudeville en 2 ag Scribe. 2) La première représentation de: La jem raine, vaudeville nouveau en 1 acte, Seribe la premiêre pièce Dlle. Lancastre remplira le räp Somnambule, et Mr. Isidore celui de Fréderie, q seconde pièce, Dlle. Lancastre remplira le roôle de- Marraine, et Mr. Isidore celui d'Edourd. .

Koͤnigsstaͤdtsches Theater. Freitag, 30. Jan. Zum Erstenmale: Blindet

spiel in 3 Akten, von A. v. Kotzebue. Hierauf, ren: Schuͤlerschwaͤnke, oder: Die kleinen Wilddien

bd.

Berliner Börse. hDhen 29. Jan. 18209. 18

Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preust-

8 rse.

St.-Schuld-Sch. 922 92 ½ Pr. Engl. Anl. 18 103 ½ 102¾ Pr. Engl. Anl. 22 102 102% Bo. Ob. incl. Litt. H 99¾ Kurm. Ob. m. I. C. 9¹½ Neum. Int. Sch.do. 91 Berlin. Stadt-Ob. 101

dito dito 99 ½ Königsbg. do. 9¹⅔ Elbinger do. 101 Danz. do. in Th. Z. 33 ¾ Westpr. Pfdb. A.

dito dito B. Grosshz. Pos. do. Ostpr. Pfandbrf.

95 ½ Fre«hs l- un d Geld-Cours. P;

1 (Berlin, den 29. Jan.) 7

250 Fl. 250 Fl. 300 Mk. 300 Mk. 1 LStl. 300 Fr. 150 Fl. 150 Fl. 100 Thl. 100 Thl. 150 Fl. 100 Rbl. 100 Rbl.

Pomm. Pfandbr. Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Pomm. Dom. do. Märk. do. do. Osipr. do. do. Rückst. C. d. Kmk

do. do. d. Nmk. Zins-Sch. -d. Kmk. dito d. Nmk.

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Holl. vollw. Duc. Friedrichsd'or-. [Disconto

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Kurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. Uso. 2 Mt. 10. 3 Wch. V 3 Wch.

Wien in 20 Xr.. Augsburg

Breslau

Leipzig

Frankfurt a. M. WzZ. .. Petersburg. N..

Auswärtige Börsen.

Metalliq. 93 ½. Bank-Actien 1330 Gert. 85 ½. St. Petersburg, 20. Jan.

Hamburg 3 Mon. 93¾.

HOesterr. 5p Ct. Anl. 85 ½. Russ. Anl. Hamb.

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*) Ein Quintal ist gleich 98 ½ Berl. Pfunden. 8

Inscriptionen 102; 5procentige 85.

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1

Frankfurt a. tial⸗Obligationen 123 ⅛. Paris, 22. Jan.

MNeueste Boͤrsen⸗Nachrichten. 26. Jan. Oesterr. 52 Metalliq. 96 8. Bank⸗Actien 1334. Loose zu 100 Fl. 16 10 Cent. 58 Rente 108 Fr. 85 Cent. 1 1“

Revhacteur John, Mitrehaettur L

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Sonntag, 1. Febr. Im Opernhause: Romeo

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19 Ulin, den 17. Januar 1829.

Amsterdamf, 24. Jan. 1

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Sonnabend den 3lsten

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mtliche Na Kronik des Tages. „Koͤnigl. Hoheiten der Erb⸗Großherzog und Großherzogin von Mecklenburg⸗Schwerin budwigslust hier eingetroffen und auf dem Koͤnigl. in den fuͤr Hoͤchstdieselben in Bereitschaft gesetzten abgestiegen. 111““

Bekanntmachung. Allerhoͤchsten Cabinets⸗Ordre vom 24. April 1824 ammlung Nr. 860), wegen Regulirung des Schul⸗ sens des ehemaligen Freistaats und der Commune zufolge, ist die nach §. 6. a. derselben aus Staats⸗ willigte alljaͤhrliche Tilgungs⸗Summe fuͤr das Jahr Ankauf von 1““

382,509 Rthlrn. 9 Sgr. 2 Pñf.

r Danziger Obligationen verwendet worden, und Effecten, nach vorheriger Cassation und Loͤschung zerifiaations⸗Registern, heute von uns an die Koͤ⸗ Regierung zu Danzig, Behufs der nach §. 9. anbe⸗ Vernichtung, zugesandt worden. so sind die, aus den bei uns im Jahre 1828 ein⸗ n Abschlags⸗Zahlungen der Stadt Danzig auf die nd ihrem ehemaligen Gebiete zu leistenden Tilgungs⸗ angekauften 5 84,182

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chen Effecten, der eben genannten Koͤniglichen Re⸗

nachdem diese Documente in gleicher Weise cas⸗ geloͤscht worden sind als ein Depositum ihrer asse uͤbersandt, um bei dieser bis zur gaͤnzlichen Be⸗ hder von dem Gebiet des ehemaligen Freistaats

jus den Jahren 182 ¼ noch restirenden Beitraͤge as⸗

werden.

pt⸗Verwaltung der Staats⸗Schulden. Rother. von Schuͤtze. Beelitz. Deetz. 11 Fan 18 8 üirGirftzatsn. 1 ekommen: Der Koͤnigl. Daͤnische außerordentliche und bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, hen von Reventlow, von St. Petersburg.

reist: Se. Excellenz der General⸗Postmeister und gs⸗Gesandte, von Nagler, nach Frankfurt a. M.

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5/ . Am 21sten Vormittag er Koͤnig und die Herzogin von Berry dem jaͤhr⸗ kenamte fuͤr Ludwig XVI. und die Koͤnigin Maria⸗ in der Schloß⸗Kapelle; der Dauphin, die Dau⸗ der Herzog von Orleans nebst Familie aber der⸗ eerllichkeit in der Abtei zu St. Denis bei. Hier auch das diplomatische Corps, Deputationen des des Koͤnigl. Gerichtshofes, des Rechnungshofes, fuͤr den oͤffentlichen Unterricht, des Civil⸗ und tibunals, des Pariser Stadt⸗Rathes, viele Generale bofficiere, so wie die Civil⸗ und Militair⸗Behoͤr⸗ gt. Denis eingefunden. In der Schloß⸗Kapelle erzbischof von Bourges das Hochamt, und der Al⸗ bb6 Droz, verlas das Testament des Koͤnigs; in s verrichtete der ehemalige Bischof von Tulle den st, und der Bischof von Taristo las das Testament

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Januar

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LPEoI1“] ““ ab. Um die naͤmliche Stunde wurde auch in d zu Unseren lieben Frauen, so wie in 285 28,29 Hauptstadt, dieselbe Feier begangen.

Seie. sg sc eingefunden.

orgestern vor der Messe stellte der Kriegs⸗Mini b dem Koͤnige den Grafen Maison, Sohn des 8 son, vor, welcher die Ehre hatte, dem Monarchen die in ee 28 Fahnen zu uͤberreichen.

m 20sten wurde die Koͤnigliche medicini 2 durch den Baron Portal dem Könige 888886ℳ8 Magemte Anrede eines der Mitglieder derselben erwiederten Se Majestaͤt: „Die Arbeiten und der Eifer der Koͤniglichen me⸗ dicinischen Akademie sind Mir bekannt; sie sind um so wich⸗ tiger und Meinem Herzen um so theurer, als sie die Ge⸗ dSee. Peag. zum Gegenstande haben. Die

emie fahre damit fort; sie kann Mei il 5 Neiag San 8 nauf Meine Theilnahme er essager des Chambres findet

folgenden Betrachtungen uͤber die Ankunft 8. lignac bewogen: „Das Repraͤsentativ⸗System uͤbergiebt die Handlungen der Regierung und alle Bewegungen der Poli⸗ tik der Oeffentlichkeit. Wir sind weit entfernt, uns jemals gegen diesen freien Gebrauch der Presse bei so wichtigen Ge⸗ genstaͤnden erheben zu wollen; aber es scheint uns, daß in diesen letztern Tagen die Zeitungen das Recht, uͤber nicht hinlaͤnglich bekannte Thatsachen zu urtheilen, ein wenig ge⸗ mißbraucht haben. Noch nie hat vielleicht ein Ereigniß stets zu so vielen Vermuthungen Anlaß gegeben, als die Reisen des Fuͤrsten von Polignac. Dieser Minister mochte nun durch hoͤhere diplomatische Ruͤcksichten, oder nach erhaltenem Urlaube zur Wahrnehmung eines Privat⸗Interesses nach Frankreich beru⸗ fen werden, immer sprengten die oͤffentlichen Blaͤtter sofort aus, daß Se. Exc. nach Paris kaͤmen, um in das Ministerium einzutreten. Wir wollen nicht die Gruͤnde zu so viel Furcht und Hoffnungen untersuchen; es genuͤge uns zu bemerken, daß man in England, wo doch gewiß die Presse der hoͤchsten Freiheit genießt, jenes sofortige Entsetzen der Partheien uͤber eine so unbedeutende Begebenheit, als die Reise eines Ge⸗ sandten nach seinem Vaterlande, schwerlich begreifen wuͤrde Waͤhrend Lords Granville Anwesenheit in Frankreich hat derselbe dreimal Urlaub erhalten; aber die Times und die Morning⸗Chronicle, obschon sie uͤber den diplomatischen Ge⸗ genstand der Reisen des Lords nach London manche Vermu⸗ thungen anstellten, huͤteten sich doch wohl, so gezwungene und von dem eigentlichen Zwecke derselben entfernte Folgerungen srahe zu ziehen, als solches jetzt von unsern Zeitungen ge⸗

hieht.

Letztere haͤtten sich billig bei einer aͤhnlichen Veran- lassung mit groͤßerer Vorsicht waffnen faienh als sie 8 haben, und dies um so mehr, als ihre Prophezeihungen uͤber den Fuͤrsten von Polignaec schon so oft Luͤgen gestraft wor⸗ den waren. Wenn es je einen Zeitpunkt gab, wo die I des Fuͤrsten sich erklaͤren ließ, so war es ge⸗ wiß derjenige, worin wir uns bei der gegenwaͤrtigen Lage Europaͤischen Diplomatie befinden; in eser haͤte 8.. e gewuͤnschten Aufschluß suchen sollen; man wuͤrde sich sodann eine Menge von Muthmaaßungen erspart haben, die sich der gegenwaͤrtigen Lage des Cabinets nicht fuͤglich rechtferti gen lassen.“ „Das Journal des Débats aͤußert uͤber denselben Gegenstand: „Wir haben schon fruͤher gemeldet, daß die Minister die Unmoͤglichkeit erkannt haben, die naͤchste Sitzung 8₰ su eroͤffnen, ohne die, durch die Krankheit des Grafen von 8 a Ferronnays entstandene Luͤcke im Cabinette auszufuͤllen. Eben so haben wir erklaͤrt, daß eine eifrig betriebene Unter⸗ 88 handlung mit dem Englischen Hofe den Fuͤrsten von Polig⸗ 9 nac in diesem Augenblicke nach Paris fuͤhre, und daß er gleich nach Beendigung derselben nach London zuruͤckkehren 889 werde. Beide Behauptungen wiederholen wir noch heute.

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