„Art. 5. Gegenwaͤrtiger Vertrag soll ratificirt, und die Ratificationen sollen binnen sechs Wochen, oder, wenn es moͤglich ist, fruͤher ausgewechselt werden.“ 8
„Zu Urkund dessen haben die beiderseitigen Be⸗ vollmaͤchtigten, kraft ihrer Vollmachten, gegenwaͤrtigen Ver⸗ trag unterzeichnet und mit ihren Siegeln versehen.“ „ Doppelt ausgefertigt in Madrid, den 30. Dec. 1828.“
8 „(gez.) Emanuel Gonzalez Salmon.“ 8 „(gez.) Der Vicomte von Saint⸗Priest.“ „ Das Supplement zur heutigen Madrider Zeitung fuͤgt obigem Actenstuͤcke folgende Betrachtungen hinzu: Wie durch einen Zauber wurde ein Heer organisirt und gekleidet, um eine fruͤher nuͤtzliche und einige Zeit lang sogar nothwendige Occupation durch fremde Truppen zu beendigen. Waͤhrend dessen ist eine starke Flotten⸗Abtheilung ausgeruͤstet worden, welche, bei der reichsten Insel unter den Antillen stationirt, den Mexikanischen Meerbusen von Feinden saͤubert und die Rebellen Neu⸗Spaniens in Schrecken setzt. Waͤhrend Spa⸗ nien diese Wunder leistete, denn bei seiner jetzigen Lage muß man sie als solche betrachten, schuf es zugleich ein Finanz⸗ System, welches durch Budgets fuͤr die einzelnen Ministe⸗ rien vervollstaͤndigt wurde. Dadurch wurden die zur Be⸗ streitung der Staatsbeduͤrfnisse noͤthigen Huͤlfsquellen ver⸗ mehrt, und diese Beduͤrfnisse selbst so beschraͤnkt, daß sie durch die Einnahmen gedeckt sind. Dieser Ordnung verdanken wir es, daß wir uns jetzt der Sicherheit erfreuen, und daß die Dienstgehalte jetzt mit einer Puͤnktlichkeit bezahlt werden, wie sie seit 1808 ohne Beispiel ist. Um das System der Reorga⸗ nisirung zu vollenden, und den neuen gegen Frankreich und England eingegangenen Verbindlichkeiten zu genuͤgen, bedarf es zwar noch neuer Anstrengungen und vielleicht auch eini⸗ ger kleinen Opfer; durch Erfuͤllung seiner Verpflichtungen verbreitet man aber Zutrauen, dieses erzeugt den Credit, wel⸗ cher den Gang der Regierung erleichtert, und dadurch eine Wohlfahrt hervorbringt, welche die fruͤheren Opfer mit Zin⸗ sen zuruͤckerstattet.“ 113““
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Das Journal des Dobats meldet aus Lissabon vom 25. Jan.: „Die Koͤnigin Mutter ist seit einigen Ta⸗ gen in Folge eines Schlagflusses bettlaͤgerig. — In Porto fanden zwischen dem 12ten und 15ten d. M. einige Unruhen statt, die aber bald unterdruͤckt wurden und kein anderes Re⸗ sultat hatten, als daß man einige vierzig Personen, meist Geistliche und Moͤnche, deportirte. Am 16ten hat man in Porto vier ansaͤßige Franzosen verhaftet, und bisher waren alle Bemuͤhungen des Franzoͤsischen General⸗Consuls fuͤr ihre Befreiung fruchtlos; der Minister der auswaͤrtigen Angele⸗ genheiten hat ihm nicht einmal auf seine Beschwerde geant⸗ wortet. Diese Behandlung trifft aber nicht bloß die Fran⸗ zosen, auch der Englische Consul, Matthiews, findet mit seinen Reclamationen kein Gehoͤr. — Die im Tajo liegen⸗ den Franzoͤsischen Kriegsschiffe sind durch den „Mesange”“ von 10 Kanonen verstaͤrkt worden. Dieses Schiff war von Brest aus nach Cadix gegangen, wo es aber nur zwei Stun⸗ den verweilte; am 23sten lief es in den hiesigen Hafen ein, und brachte der Regierung hoͤchst wichtige Depeschen, worauf noch an demselben Abende in Queluz ein langer Minister⸗ Rath gehalten wurde. — Der General⸗Polizei⸗Intendant hat der Regierung berichtet, der constitutionnelle Joseph Borges und seine Mitschuldigen haͤtten am Bord der im Tajo vor An⸗ ker liegenden Fregatte ihren Plan zu dem Aufstande entworfen. Die Portugiesische Regierung hat sich daher bei dem Fran⸗ zoͤsischen Agenten in Lissabon daruͤber beschwert, daß ihre Feinde auf den Franzoͤsischen Schiffen eine Zuflucht faͤnden. — Die Minister haben von dem commandirenden General der Provinz entre Duero e Minho wichtige Nachrichten erhalten. Vor Kurzem versuchte zwischen den Staͤdten Viauna und Eaminha (letztere liegt an der Muͤndung des Portugal und Spanien scheidenden Minho) ein fremdes Schiff mit Engli⸗ scher Flagge, sich heimlich der Kuͤste zu naͤhern. Dasselbe Schiff hat schon einen aͤhnlichen Versuch an der Galicischen ezuͤste gemacht, war aber mit Kanonen zuruͤckgewiesen wor⸗
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Abtheilungen. Im Opernhause: Redoute
dem Kastellan
den. Die Mannschaft landete am Ufer des Minho, ze jedoch in ihr nach England geflohene Constitutionnen kannte, so wurden einige Detaschements gegen sie abgese ein Theil von ihnen schiffte sich darauf wieder ein, retteten sich nach Galizien, wo sie aber gefangen und den Gefaͤngnissen von Porto abgefuͤhrt wurden.“
Inland.
„Febr. Se. K. H. der Herzog v. C land ist gestern hier angekommen und hat heute nach London fortgesetzzt. “
seine
Konigliche Schauspiele.
Dienstag, 17. Febrw. Im Schauspielhause, zum male: Mathilde, oder: Der letzte Wille einer Englan Schauspiel in 3 Abtheilungen, nach dem Franzöͤsischen P. A. Wolss. Hierauf, zum Erstenmale wiederholt Platzregen als Eheprocurator, dramatisirte Anekdorn⸗
„Einlaß⸗Billets zu
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Dienstag, 17. Febr.
schen; Musik von Rossini. Mittwoch, 18. Febr. tet,
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Den 16 Febr. 1829.
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fuͤr jede Person, sind bis Dienstag Nachmittag 5 9 Herrn Sattler im Opernhause, bei dem lan Herrn Adler im Schauspielhause, und Abends n oͤffnung des Hauses an den beiden Kassen zu haba
Kodnigsstaͤdtsches Theater. Zum Erstenmale Graf Ory, komische Oper in 2 Akten, nach dem l Gewinn von 6000 Rthir. auf Nr. 32,340; 2 Ge⸗
Zum Erstenmale: Die A kelodrama in 3 Abtheilungen, von W. Alexis
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und Geld-Cours-Zettel. (Preuss.
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St.- Schuld- Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr.-Engl. Anl. 22 Kurm. Ob. m. I. C. Neum. Int. Sch do. Berlin. Stadt-Ob. dito dito Königsbg. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. Z. Westpr. Pfdb. A. dito dito B. Grosshz. Pos. do. Ostpr. Pfandbrf.
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Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Pomm. Dom. do. Märk. do. do. Ostpr. do. do. Rückst. C. d. Kmk
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waͤhnten vorgestrig Ausstattung der Pa nicht strigen mit dem Inhalte de Ctige Rente 110 Fr. 15 Cent.
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Amsterdam, 11. Febr. Oesterr. 5p Ct. Metalliqq. 94 ¼. 100 Fl. 198. Part. Oblig. 377. Russ. Engl. Anl. 87 ¾. I
Bank-Actien 1355.
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irs⸗Kammer vor, der bereits im vergangenen rathung gekommen war. bei Gelegenheit der Mittheilung des neuen! sselben groͤßtentheils zufrieden sey.
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vn, aus Mangel an 3 Par. Er unterstuͤtzte denselben durch die naͤmlichen Gruͤnde,
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geiten Klasse 59ster Koͤnigl. Klassen⸗Lotterie siel der
zu 2000 Rthlr. fielen auf Nr. 37,586 und 74,088; inne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 45,006. 73,748 und „4 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 20,460. 42,752. und 78,916; 5 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr.
.31,519. 43,502. 78,607 und 85,128; 10 Gewinne
Rthlr. auf Nr. 36,199. 40,513. 41,944. 48,657. .69,331. 73,007. 80,599. 87,344 und 88,272.
er Anfang der Ziehung dritter Klasse dieser Lotterie
den 17ten Maͤrz d. F. festgesetzt. ülrrherh. berlin, den 17. Februar 1829. —
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gl. Preußische General⸗Lotterie⸗Direktion. bgereist: Der Koͤniglich Großbritanische Cabinets⸗
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Le Blanc, nach Frankfurt am Main.
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eputirten⸗Kammer. In der Sitzung vom 9.
(deren wir bereits gestern erwaͤhnt haben) waren iche Minister, mit Ausnahme des Grafen von Caux, . Nach der Vorlesung und Annahme des Protocolls rigen Sitzung theilte der Praͤsident der Versammlung hreiben mehrerer Deputirten mit, die sich entschuldi⸗ us verschiedenen Gruͤnden vor der Hand an den Be⸗ gen der Kammer noch nicht Theil nehmen zu koͤnnen. Ninister des Innern zeigte hierauf den Tod des Ba⸗ pvon Cauna an. Herr Aimé⸗Martin reichte seine Ab⸗ g als einer der redigirenden Secretaire der Kammer Herr Pavée de Vandoeuvre berichtete uͤber die Wahl errn Dumans (Mayenne), und trug auf dessen Zu⸗ d an. Hierauf bestieg der Finanz⸗Minister die rbuͤhne *), und legte der Versammlung neuerdings den Entwurf uͤber die Dotation der Pairs⸗Kammer vor, reits im vergangenen Jahre in die Kammer gebracht eit aber nicht zur Berathung gekom⸗
damals zu dessen Gunsten angefuͤhrt hatte; daß, wenn lich einerseits nach der Verfassung nothwendig eine erbliche „Kammer geben muüͤsse, andererseits der Reichthum nicht den Ruhm und das Talent begleite, und daß man hder unbemittelten Lage dieses oder jenes Pairs zu kommen muͤsse, um ihm die Mittel zu verschaffen, hohe Wuͤrde anstaͤndig zu bekleiden. Der Minister er⸗ e demnaͤchst an den im vergangenen Jahre vorgelegten „Entwurf uͤber diesen Gegenstand (S. Nr. 176 der
Erst nach dem Finanz⸗Minister ergriff der Vicomte von r. Wort, wonach unsere gestrige Meldung zu be⸗ ist.
zus. s 1 bvecsl⸗- “ c. Koͤnigl. Majestaͤt haben dem Regierungsrath von ff, zu Stralsund, den Charakter als Geheimer Re⸗ bsrath zu verleihen, und das fuͤr denselben in dieser Patent Allerhoͤchsteigenhaͤndig zu
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Die betressende Commission
n EET enh 7 111 . EE11““ 114“ 1 vorjaͤhrigen Staats⸗Zeitung).
chte, den sie daruͤber in der Sitzung
hatte nach dem Berich vom 19. Juli abstatten ließ, nur den ersten und letzten Ar⸗ tikel beibehalten, die uͤbrigen aber theils veraͤndert, theils
durch ganz neue Artikel ersetzt, namentlich aber das Maxi⸗
mum der zu bewilligenden Dotationen von 12,000 auf 1 8 Fr. herabgesetzt. Der Graf Roy erklaͤrte jetzt, daß Leeen 8 nisterium mehrere der damals vorgeschlagenen Aenderungen angenommen, daß es jedoch die Herabsetzung auf 10,000 Fr. nicht gut geheißen, und sonach in dem neuen Entwurfe den urspruͤngli’- chen Betrag von 12,000 Fr. beibehalten habe. Der Minister verlas hierauf den veeen Kiper: selbst, welcher statt aus 9, jetzt aus 13 Artikeln besteht). Nachdem die Versammlung den Empfang desselben bescheinigt und ihn den Bureauxr zur Pruͤfung uͤberwiesen hatte, bestieg der Minister des In⸗ nern die Rednerbuͤhne, um der Kammer das neue Commu⸗ nal⸗ und Departemental⸗Gesetz vorzulegen. Auch dieser Ent⸗ wurf wurde an die Bureaux verwiesen und die Sitzung um 6 Uhr aufgehoben. Fuͤr den folgenden Tag kuͤndigte der Praͤsident der Versammlung noch andere Mittheilungen der Regierung, (wahrscheinlich einen Gesetz⸗Entwurf uͤber das Tabacks⸗Monopol und einen zweiten uͤber den Buchhandel), an. Paris, 11. Febr. Am 8ten d. M. hatte der Herzog von Mortemart seine Abschieds⸗Audienz beim Koͤnige. Der kuͤrzlich zu einem der Praͤsidenten des Rechnungs⸗ hofes ernannte Vicomte Harmand d'Abancourt ist an die Stelle seines Vorgaͤngers, des Barons v. Surgch auch zum
Mitgliede der Commission zur Aufsicht uͤber die Tilgungs⸗
Kasse ernannt worden. „Die Kammer,“ aͤußert das Journal des Débats,
„hat den neuen Communal⸗Gesetz⸗Entwurf mit gerechtem Moͤge eine ruhige und unparthei⸗
Beifalle aufgenommen. 1 ische Berathung uns solche freie und monarchische Institu⸗ tionen vorbereiten, woran die Hoffnungen des Partheigeistes fuͤr immer scheitern.“ — Das Journal du Commerce sagt uͤber denselben Gegenstand: „Wir werden spaͤterhin zahl⸗ reiche Bemerkungen uͤber die Befugnisse der Munieipal⸗Raͤthe zu machen haben. Der Tadel, zu dem uns eine oberflaͤch⸗ liche Pruͤfung einiger Bestimmungen der beiden neuen Ge⸗ setz⸗Entwuͤrfe veranlaßt hat, hindert uns indessen nicht, das Befriedigende des Gesammt⸗Inhalts derselben anzuerkennen.“ — Auch der nel ist mit den beiden Gesetz⸗ Entwuͤrfen sehr zufrieden, und kann nicht lebhaft genug den guͤnstigen Eindruck schildern, den die Mittheilung derselben und der beredte Vortrag des Ministers des Innern auf die große Mehrzahl der Mitglieder der Deputirten⸗Kammer ge⸗ mächt hat. 1
Bei der zweiten Kammer ist eine mit mehr als 200 Unterschriften versehene Petition eingegangen, worin die Zuruͤckweisung des Herrn von Bully als Deputirten, da derselbe niemals wahlfaͤhig gewesen sey, verlangt wird.
Herr J. Lefebvre, einer der Pariser Deputirten, hat auf das Bureau eine Proposition niedergelegt, worin er darauf antraͤgt, daß die Ablesung geschriebener Reden hinfuͤhro nur im Laufe einer allgemeinen Berathung ge⸗ stattet, den Deputirten aber uͤberdies erlaubt werde, bei ge⸗ woͤhnlichen Discusstonen, wie in England, von ihren Plaͤz⸗ zen aus reden zu duͤrfen.
Das Journal des Débats stellt Betrachtungen uͤber die in der Deputirten⸗Kammer gepflogenen Berathun⸗ gen in Betreff der Adresse an. „Die Redner“, sagt dasselbe unter andern, „sind alle dem Gange der Thron⸗Rede gefolgt; sie haben zuerst von unserer auswaͤrtigen Politik und dann von den inneren Angelegenheiten gesprochen. Nach außen hin war die Griechische Frage die wichtigste. Morea und
——
*) Bei den Berathungen daruͤber werden wir den Inhalt des Gesetz-⸗Entwurfes mittheilen. 6“
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