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Schulen sind; in Zukunft aber genießen die Zoͤglinge diese Se einerlei Rechte mit den uͤbrigen. 4) Die Zahl der Kronschuͤler ist in einigen Gymnasien zu vergroͤßern, wie dies aus den Etats derselben genauer hervorgeht. 5) Bei den Gymnasien sind nach und nach Pensionen zu errichten, uͤber deren Unterhalt und Eroͤffnung das Reglement die genauern Bestimmungen enthaͤlt. Da der Hauptzweck dieser Pensionen darin besteht, dem Adel und den in den Gouver⸗ nements dienenden Beamten die Erziehung ihrer Kinder zu erleichtern, so ist der Minister der Volks⸗Aufklaͤrung beauf⸗ tragt worden, deswegen mit den Gouvernements⸗Adelsmar⸗ schaͤllen in Verbindung zu treten, und Seine Kaiserliche Ma⸗ jestaͤt erwarten, daß bei den, von der Regierung hergegebenen Mitteln, der Adel nicht unterlassen wird, zu diesem nuͤtzli⸗ chen Unternehmen kraͤftig mitzuwirken. 6) Fuͤr alle obge⸗ nannten Lehranstalten der Universitaͤts⸗Bezirke von St. Pe⸗ tersburg, Moskau, Charkow und Kasan, sollen, bei ihrer Einrichtung, die Gehalte nach der dem Reglement beigefuͤg⸗ ten Berechnung erhoͤht werden. 7) Was das fuͤr die Lehr⸗ anstalten bestimmte Pensions⸗Capital betrifft, so sind zu dessen Vermehrung, nach Maaßgabe der groͤßern Anzahl der Schu⸗ len, im Laufe von 20 Jahren jaͤhrlich 50 Tausend Rubel aus dem Reichs⸗Schatze zu verabfolgen. Ueber die Zeit, wann diese Zahlungen beginnen koͤnnen, wird sich der Mini⸗ ster der Volks⸗Aufklaͤrung mit dem Finanzminister verstaͤndigen. 8) Wegen der Schwierigkeiten, die mit der Einrichtung ver⸗
knuͤpft sind, daß der Kasanschen Universitaͤt die Aufsicht uͤber
die Lehr⸗Anstalten in den Sibirischen Gouvernements aufge⸗ tragen wird, werden diese Anstalten, von den Lehr⸗Bezirken unabhaͤngig, unter die Ober⸗Aufsicht der Sibirischen Civil⸗ Gouverneurs gestellt, und zwar so, daß diese Letztern in Schulsachen so mit dem Minister der Volks⸗Aufklaͤrung in unmittelbare Verbindung treten, wie es die Curatoren der Lehr⸗Bezirke sind. Demnach wird das Amt eines bestaͤndi⸗ gen Visitators, als von nun an unnuͤtz, hiermit aufgehoben. 9) Die Beamten, die in den Sibirischen Gouvernements und in Kaukasien, im Lehrfache angestellt werden, genießen hinsichtlich der Rang-Befoͤrderung dieselben Rechte, die den uͤbrigen dorthin gehenden Civil⸗Beamten zukommen; zu Gun⸗ sten der Lehrer aber, die sich hinbegeben, werden die im Lehr⸗ fache vorgeschriebenen Dienst⸗Termine, zur Erlangung einer Pension fuͤr sie und ihre Familien, um 5 Jahre verkuͤrzt. Ueber⸗ dem erhalten genannte Beamten und Lehrer bei ihrer Abreise nach jenen Orten, außer den Postgeldern, aus dem Reichsschatze die Gage fuͤr ein Jahr, und zwar nicht auf Abrechnung ihres Gehaltes. 10) Wenn von Universitaͤten Kronzoͤglinge als Lehrer uͤber⸗ haupt abgelassen werden, so ist ihnen aus dem Reichsschatze, ebenfalls nicht auf Abschlag ihres Gehaltes, ein Tertial ihrer Gage auszuzahlen; — und diese Verguͤnstigung, zu Gunsten der Lehranstalten, auch auf solche Studenten, die auf eigene Kosten studiren, und auf andere Personen auszudehnen, die zur Annahme von Lehrstellen einen Beruf fuͤhlen, und dazu tuͤchtig befunden werden. 98 Die Kaiserl. Russische Akademie hat, um die Kenntniß der Slavonischen Sprache und den guten Geschmack in den Hervorbringungen der Russischen Literatur zu verbreiten, be⸗ schlossen, alle vier Monate einen Band von Original⸗Auf⸗ saͤtzen und Uebersetzungen herauszugeben. Diese periodischen Abhandlungen werden in philologischen Untersuchungen uͤber die Slavonische Sprache uͤberhaupt, und uͤber ihre verschiede⸗ nen Dialekte, in Bruchstuͤcken aus der Russischen Literatur und kritischen Bemerkungen uͤber dieselbe, ferner in Berich⸗ ten von den Arbeiten der Russischen Akademie in Buͤcheran⸗ zeigen und biographischen Artikeln bestehen. Die Akademie ladet alle Freunde der Literatur ein, Arbeiten einzusenden, fuͤr welche, wenn ertheilt werden.
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Se. Majestaͤt der Kaiser
1 d haben bei dem letzten Feldzug in der Tuͤrkei anwesend gewese⸗
8 Warschau, 16. Febr.
den, 6 nen Polnischen Officieren, dem Fluͤgel⸗Adjutanten Obristen von
Zaluski, den St. Annen⸗Orden 2ter Klasse, und den Haupt⸗
leuten vom General⸗Stabe, Szymanowski und Chrzanowski denselben Orden 3ter Klasse verliehen.
“ Professor Skarbek, welcher im verflossenen Jahre in Berlin anwesend gewesen ist, um dort die Einrichtung 8 der Straf⸗Anstalten und sonstigen Stiftungen kennen zu ler⸗
jen, ist gegenwaͤrtig von der hiesigen Regierung mit der Ein⸗
richtung einer aͤhnlichen Anstalt, wie solche bereits in Ber⸗ in fuͤr verwahr oste Kinder besteht, beauftragt worden. Vom Wohlthaͤtigkeits⸗Vereine der Wojewodschaft San⸗ domir ist in der Stadt Radom ein neues Hospital, welches mzum heiligen Alexander“ benannt worden, angelegt worden.
sie ausgezeichnet sind, Medaillen, Preise ꝛc. “
“ Frankreich. 8
aris, 14. Febr. Der Moniteur enthaͤlt din nigliche Verordnungen vom 18ten, 21sten und 22sten 1 in Betreff der Vertheilung der fuͤr die geistlichen Sechy Schulen ausgesetzten 1,200,000 Fr., und der in diesen len aufzunehmenden Zoͤglinge. Nach der ersten Veror⸗ sollen diejenigen Erzbischoͤfe und Bischoͤfe, deren 8 autorisirt worden sind, jaͤhrlich dem Minister der 90 Angelegenheiten eine Liste derjenigen jungen Leute zur tigung vorlegen, denen sie ein halbes Stipendium be haben. Der zweiten Verordnung zufolge werden Ci pendien fuͤr die Koͤniglichen Gymnasien vom lste nuar dieses Jahres an auf 32 festgesetzt. Die Verordnung bestimmt, daß die Zahl der Zoͤglinge der lichen Schulen in den Dioͤücesen Autun, Beauvais, Dijon, Langres, Lugon, Nevers, Nimes, Orleans, chelle, Rodez, Saint⸗Flour, Straßburg, Valence,
shh et
und Viviers um 539 vermehrt werden sollen, so dih it die Quotidienne will wissen, daß der Hof in diesem
Dioͤcesen, welche bisher 3130 Schuͤler hatten, deren waͤrtig 3669 haben.
In der heutigen Sitzung der Pairs⸗Kammer mnf selben aufs Neue das peinliche Militair⸗Gesetzbuch, sie sich schon im vorigen Jahre beschaͤftigt hatte, i werden.
Gestern versammelten die Deputirten sich in ihn, reaux, um sich mit der vorlaͤufigen Pruͤfung der der vorgelegten Gesetz⸗Entwuͤrfe zu beschaͤftigen.
Sen
116““ e111u.“
zu verbessern. Hierauf sind die Bemuͤhungen Aller, fs. ven gerichtet. Wir werden die neuen Gesetze ’ der Sorgfalt und all' dem Eifer pruͤfen, deren wir immer faͤhig sind, und dabei kein anderes Interesse ver⸗ I, als das des Thrones und des Landes.“
er Courrier frangais enthaͤlt ein langes Schrei⸗ bes Hrn. B. Constant, worin dieser sich gegen die Ver⸗ rung des Tabacks⸗Monopols erhebt, und dieses letztere in Erbtheil des Kaiserlichen Despotismus schildert, wo— der Handel und Gewerbfleiß getoͤdtet wuͤrden.
Messager des Chambres enthaͤlt folgende, dem * -8 amtliche Notiz: „Der Zweck und der Erfolg Sendung des Herrn Jaubert nach Konstantinopel sind immer der Gegenstand vielfacher Betrachtungen in den schen Zeitungen. Wir halten es fuͤr uͤberfluͤssig, zu bemer⸗ daß die meisten dieser Vermuthungen ihnen mehr von
vrbildungesraf ihrer Redactoren, als von der Wahr⸗
per Thatsachen eingegeben werden.“
fruͤher wie gewoͤhnlich das Schloß zu St. Cloud be⸗ „und daß der Koͤnig gegen Anfang des Augusts seine nach der Normandie antreten werde.
Die Marschallin, Fuͤrstin von Eckmuͤhl, hat auf den
vndes Kriegs⸗Ministeriums eine Pension von 10,000 Fr. vten.
Hie verwittwete Fuͤrstin von Carignan, geborne von la
Das Journal des Débats bemerkt in Ihhhayon, ist unlaͤngst in Auteuil auf eine schmaͤhliche die diesjaͤhrige Sitzung der Kammer: „Das Progra. ., ums Leben gekommen; sie hatte sich naͤmlich beim ser Sitzung ist nunmehr bekannt. Wir wissen, mit ulthtlalzusehr dem Kamine genaͤhert; das Feuer ergriff ihre
Gesetzen man sich beschaͤftigen wird. Budget und einige interpretirende Gesetze hinzu, so
die ganze Arbeit der diesjaͤhrigen Sitzung, — eine erm
wichtige Arbeit, selbst wenn das Communal⸗Gesetz nie
darunter gehoͤrte. Die Wichtigkeit dieses Gesetz⸗Enn aber uͤbertrifft alle andern. Er ist es, der der ganzen
einen eigenthuͤmlichen Charakter leihen und aus dem 1829 eine denkwuͤrdige Epoche machen wird. Dir erst kung, welche die Vorlegung des gedachten Gesetzes he
bracht hat, ist auch, wir gestehen es laut, daß sie de
nisterium neue Kraft gegeben hat. Dies ist eine Thatsach Niemand sich verhehlen kann, selbst die Gegner des Minsfen! nicht. Es fragt sich nun: wie werden die Minister sich diesern Kraft bedienen? werden sie sich einen neuen Collegen zugese oder werden sie das Provisorium im auswaͤrtigen Departz fortbestehen lassen? Sie sollten hieruͤber wohl nachde und sich den guͤnstigen Augenblick nicht abermals entscht lassen, um einen Entschluß zu fassen, der jetzt als voͤll abhaͤngig erscheinen wuͤrde. noch Zeit seyn wird? Die Minister moͤgen uͤbrigens jt glauben, daß wir bei diesem Zureden ein persoͤnliches esse im Auge haben.
stand, einzugestehen, daß, wenn sie das Provisorium
ner bestehen lassen wollen, sie solches ohne Gefahr!;
irgend ihre Ehre zu vergeben, koͤnnen. Aber wie lange me dauern? Dies muß man bedenken. Schließlich noch ein uͤber unsere jetzigen Laͤrmschlaͤger; sie behaupten, daß Fre von dem Geiste des Aufruhrs und der Unabhängigkeit sey, und daß ein solches Volk nur mit eisernem Scepter werden koͤnne. Und doch empfaͤngt dieses an Freiheit an unersaͤttliche Frankreich, das, wie seine Feinde behn stets darauf bedacht ist, Alles zu verschlingen, die G. wonach jene Freiheit durch die Ausuͤbung der Koͤnizl walt gemaͤßigt wird, mit Freude und Erkenntlichkeit.
nach darf man wohl nicht sagen, daß das Volk die uut Das Ministerium hat dass
rung an sich reißen wolle. und einfache Geheimniß entdeckt, Frankreich zu reg es giebt weise und billige Gesetze, die einerseits den N Freiheiten guͤnstig sind, waͤhrend sie andererseits den
rechten der Krone nichts vergeben. Was uns betriste koͤnnen wir, wenn wir an unsere fruͤhere Stellung de und die Gegenwart mit der Vergangenheit vergleichen, zu der statt gefundenen Veraͤnderung nur Gluͤck wuͤlst Noch sind kaum zwei Jahre verflossen, daß ein neues
erschien, welches uns einen Kampf auf Leben und Tod reitete. Damals ging man freilich der Freiheit an's Aℳ heute aber ist davon keine Rede; die neuen Gesetz⸗Entm erkennen vielmehr diese Freiheit an.
sie ist eine Art von Conferenz, ein guͤtlicher Vergleich,
Jedermann, in der Hauptsache einverstanden, sich nur sg uͤber Nebenpunkte zu verstaͤndigen sucht, um das Geseh ml
Wer weiß, ob es spaͤterhing
1— -- ie Die Discussion kein Kampf mehr zwischen dem Ministerium und Frankre
Rechnen wir wbhltzr, sie eilte nach der Thuͤre, um Huͤlfe zu rufen, allein
Bewegung fachte die Flamme nur noch mehr an; sie sank, “ in Folge der erhaltenen Brandwunden, ßeist auf. in Toulon ist, wie unterm 7ten d. M. von dorther det wird, der Befehl eingegangen, schleunigst 3 Bom⸗ rSchaluppen auszuruͤsten. Man glaubt, daß dieselben Algier bestimmt seyen. “ —
ee11“ Großbritanien und Irland
ondon, 11. Febr. Es scheint jetzt bestimmt zu seyn, er Koͤnig nicht fruͤher als gegen Mitte Maͤrz nach Lon⸗ ommen werde, es sey denn, daß irgend eine dringende egenheit die Gegenwart Sr. Majestaͤt im Pallaste von zFames fruͤher nothwendig mache.
NKan glaubt allgemein,“ heißt es in der Sun, „daß ll fuͤr die katholische Emancipation im Oberhause werde zewiesen werden.“
hem Morgenblatt zufolge wird der Herzog von Fehwe th Dies ist gewiß nicht der Fall, ugierüͤng stehen, indem er, wie man sagt, die ausdruͤckliche sie davon zu uͤberzeugen, nehmen wir keinen Augenbllghein
aug zuruͤckkehren zu
berland nicht lange an der Spitze der Irlaͤndischen
ng gemacht haehge nach einem Jahr seiner Ver⸗ uͤrfen. gewissen Zirkeln, schreibt man aus Dublin, ist das im Umlauf, als ob Herr Wm. YNates Peel dem des Marquis von Stafford in der Stelle des ersten irs von Irland folgen werde. ch dem Morning⸗Journal haben Lord Lowther, ohn Becket, der General⸗Anwald und Herr Ban⸗ immt resignirt. Herrn Peels Parlaments⸗Sitz fuͤr wird, wie es heißt, Sir Charles Wetherell, oder edieser ihn nicht annehmen sollte, Herr Marsham, riger Gegner der Katholiken, erhalten. vnige Blaͤtter enthalten jetzt das Schreiben des Herrn n den Vice⸗Kanzler der Universitaͤt Oxford, worin es 1, Ich kann nicht zweifeln, daß der Widerstand, den her gegen die Anspruͤche der Katholiken gezeigt, mir chlich das Vertrauen und den Beistand eines großen meiner Constituenten verschafft hat, und wiewohl ich esen Widerstand nur deshalb aufgegeben, weil ich den Glauben erlangt habe, daß ein laͤngeres Beharren bei den nicht allein unnuͤtz, sondern auch denjenigen In⸗ des Landes, deren Aufrechthaltung meine besondere ist, schaͤdlich seyn wuͤrde, so halte ich mich doch fuͤr den, der Universitaͤt das mir anvertraute Pfand ohne wieder zuzustellen. Ich bitte Sie, den Inhalt die⸗ hhreibens den Leitern der Universitaͤt mitzutheilen und gemeinschaftlich mit ihnen zu bestimmen, von wel⸗ eit ab mein Parlaments⸗Sitz als erledigt rachten.“ er bekannte W. Cobbett tadelt in seinem woͤchentlichen hen Register auf das heftigste die beabsichtigte Maaß⸗
— Unmoͤglich!
sich aussetzte,
res Rechts
regel der katholischen Emancipation, und zwar um deshalb, „weil“ (wie er sagt) „die Katholiken, wenn sie fortwaͤhren d vom Genuß aller Rechte und Freiheiten ausgeschlossen bleiben, mit uns vereint auf eine Parlaments⸗Reform hinarbeiten wuͤrden, wodurch man hoffen duͤrfte, Alles auf eine gute Art beendigt zu sehen.“
In der Times liest man: „Fuͤr die katholische Sache erhebt sich jetzt die Stiimme der Nation in ihren wuͤrdigen Repraͤsentanten, und diejenigen Theile der Volks⸗Intelligenz, die außerhalb des Parlaments der Verbreitung buͤrgerlicher und religioͤser Freiheit entgegen sind, werden auch innerhalb desselben von ihren wuͤrdigen Organen vertreten. Vor meh⸗ reren Monaten wurde es als etwas Ausgemachtes angenom⸗ men, daß Hr. Peel das einzige, hinsichts seiner Faͤhigkei⸗ ten zu beachtende Individuum sey, das sich im Unterhause den Anspruͤchen der Katholiken widersetze. Jetzt ist derselbe der amtliche Vertheidiger dieser Anspruͤche geworden; ja, noch mehr, er wird der thaͤtige Agent unserer leidenden Mit⸗ buͤrger, indem er die Bill zu ihrer Erloͤsung in's Parla⸗ ment einbringt. Was hat nun diese merkwuͤrdige Veraͤnde⸗ rung in dem beachtungswerthesten Gegner der Emancipation hervorgebracht? Wir wenden uns mit dieser Frage an die⸗ jenigen, die ihre Bigotterie auf der Landstraße zur Schau tragen, an den Rumpf der nun zerstuͤckelten Braunschwei⸗ ger. Was kann Hrn. Peel zu dieser Aenderung bewogen haben? War es ein abstraktes Raisonnement? — Nein! Denn er bekennt sich noch zu denselben Gesinnungen uͤber die Katholiken, die sonst seine ausschließliche Opposttion ge⸗ leitet haben. — War es irgend ein persoͤnliches Interesse? Denn Hrn. Peel's vornehmstes Interesse, naͤmlich sein Ruhm, ist, seit seiner ersten Theilnahme an der Politik, immer auf Anti⸗Katholicismus begruͤndet gewe⸗ sen. — Also, was sonst hat ihn umgeschaffen? — Die Nothwendigkeit! Er hat es selbst bekannt, das Beduͤrf⸗ niß des Staakes, die Unmoͤglichkeit eines laͤngeren Wider⸗ standes, die Sicherheit des Reiches, welche das erste Regie⸗ rungs⸗Princip bildet, die schreckliche Gefahr, der man
wenn man mehreren Millionen Britischen noch laͤnger die gesetzliche Ausuͤbung ih⸗ verweigerte diese haben ihn bewogen. Was aber, fragen wir weiter, um den Orangisten eine noch vollguͤltigere und entscheidendere Frage vorzulegen, was kann die Ansichten des Herzogs von Wellington uͤber diesen Ge⸗ genstand so sehr veraͤndert haben? Sagt uns das! Ist der Herzog ein Mann, den man aus einer Meinung so leicht vertreiben kann? Von seinem Platze im Parlamente verkuͤn⸗ det er dem Lande, daß es, ohne die große Frage zu erledigen, unmoͤglich sey, weiter zu kommen. Wird diese furcht⸗ bare Erklaͤrung den Clerisei⸗Maͤnnern von Oxford und den Orange⸗Maͤnnern von Bristol nicht genuͤgen? Ist der Her⸗ zog wohl ein Mann, der sich leichter in Furcht jagen, als uͤberzeugen laͤßt?“ —
Die Times enthaͤlt auch ein, aus Dublin vom 2ten d. M. datirtes, sehr langes Schreiben des Hrn. O'Connell an die Mitglieder des Unterhauses, in welchem er auseinandersetzt, daß er berechtigt sey, seine Stelle im Parlamente einzuneh⸗ men, ohne deshalb Eide leisten zu muͤssen, die sich nicht mit den Grundsaͤtzen des katholischen Glaubens vertragen, und ohne daß man ihm irgend eine Strafe auferlegen duͤrfe, im Fall er seinen Sitz einnehme, ohne jene Eide abgelegt zu ha⸗ ben. Nachdem er in der Einleitung die Hoffnung ausge⸗ sprochen, daß man dieses Recht anerkennen werde, wobei er bemerkt, daß im entgegengesetzten Falle die Folgen nur ver⸗ derblich und ungluͤckbringend seyn koͤnnten, geht er auf den Ursprung der, auf die in Rede stehenden Eide sich bezie⸗ henden Gesetze zuruͤck. Diesen urspruͤnglichen Gesetzen zu⸗ folge, die, wie Herr O'Connell sagt, einer fanatischen und barbarischen Zeit ihr Daseyn verdankten, und nur einzig au England sich bezogen, mußte, seiner Angabe nach, ein jedes Mitglied des Hauses der Gemeinen den Huldigungs⸗Eid und den Eid der Anerkennung der Obergewalt des Koͤnigs in Kirchensachen leisten, und zugleich erklaͤren, daß keine Tran substantation statt finde, und daß die Anrufung der, von der Roͤmisch⸗katholischen Kirche anerkannten Heiligen, so wie das Meßopfer, gottlos und abgoͤttisch waͤren. Ferner bestimm⸗ ten sie eine Behoͤrde, welche diese Eide und diese Erklaͤrung entgegennahm; wer sich den Eiden widersetzte, ward fuͤr un⸗ faͤhig erklaͤrt, und dem Sprecher war in diesem Falle das Recht zuerkannt, eine neue Wahl auszuschreiben. Diese Ge⸗ setze blieben nicht nur in Kraft fuͤr England bis zur Union mit Schottland, wo aus einem Englischen Parlamente ein Britisches ward, sondern wurden damals in allen Theilen foͤrmlich auf's Neue bestaͤtigt. So blieb es bis zur Irlaͤndischen Union, wo, in Hinsicht der Eide und der Erklaͤrung, zwar bestimmt
Unterthanen