1829 / 55 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

men,

einige von dieser Maaßregel auszunehmen, wa⸗ ren vergeblich.

—saffelbn Blat meldet aus Bilbao vom 7. Febr.: „Der unter dem Namen des Obersten in Biscaya allge⸗ mein bekannte Pavier Lastra hat in dieser Provinz die Fahne des Aufruhrs erhoben; er ist in Santander geboren und war royalistischer Guerilla⸗Anfuͤhrer. Bei der Aufloͤsung der

Glaubens⸗Armee erhielt auch er unbestimmten Urlaub. Sein unternehmender und unruhiger Geist verwickelte ihn in Ver⸗ haͤltnisse, die ihn in das Gefaͤngniß von Valladolid brachten. Nach seiner Freilassung zog er sich in seine Vaterstadt zuruͤck, erhielt aber Befehl, sich nach Zamora zu begeben, Unter aller⸗ lei Vorwaͤnden verschob er seine Abreise und bildete unter⸗ dessen eine Guerilla aus seinen Vertrauten. b Januars verließ er Santander und ging nach dem Gasthause in Cildas bei Santillana, wo die Verschworenen, vierzig Mann stark, theils beritten, theils zu Fuß, aber alle gut be⸗ waffnet, sich versammelt hatten; Oberst Lastra stellte sich an ihre Spitze und suchte in den Doͤrfern seine Bande zu ver⸗ staͤrken. Als er erfuhr, daß der Commandant von Santan⸗ der ihn mit vier Truppen⸗Abtheilungen verfolge, wendete er sich nach Asturien. Man ist auf den Ausgang dieses Ereig⸗ nisses gespannt, das von ernstlichen Folgen seyn kann.“

Der Oesterreichische Beobachter enthaͤlt im neue⸗

sten Blatte den von uns bereits (in Nr. 50 der St. Z.)

mitgetheilten, am 26. Jan. zu Bucharest erschienenen Kriegs⸗ Bericht, und meldet demnaͤchst weiter: „Spaͤtern Nachrich⸗ ten aus Bucharest vom 2ten d. M. (Febr⸗) zufolge, wurde Turno stark mit Wurfgeschuͤtz beschossen, und Graf Langeron sah von einem Tage zum andern der Uebergabe dieses Plaz⸗ zes um so gewisser entgegen, als die Tuͤrken von Nikopoli ihm nicht leicht zu Huͤlfe kommen koͤnnen. Graf Pahlen war, nach einem langen Aufenthalte in Jassy, wieder nach Bucharest zuruͤckgekehrt. Der Gesundheits⸗Zustand hatte

sich seit der eingetretenen strengen Kaͤlte, sowohl in Bucha⸗ rest als auf dem Lande, merklich gebessert.“

Aus einem in der Allgemeinen Zeitung befindlichen Schreiben von der Servischen Graäͤnze vom 1. Febr. entlehnen wir Folgendes: „Man will in Belgrad wissen, daß der Divan die Erklaͤrung der Maͤchte foͤrmlich angenom⸗

und dem Herrn Jaubert uͤber diesen Entschluß einen officiellen Aet eingehaͤndigt habe. Hingegen heißt es auch, daß die von Russischer Seite vorgeschlagene Auswechselung der Gefangenen, welche fruͤher bei der Pforte Eingang zu finden schien, spaͤter aus unbekannten Gruͤnden verweigert worden sey. Man schreibt auch aus Konstantinopel, Hus⸗ sein Pascha habe Befehl erhalten, in das Lager des Groß⸗ herrn zu kommen, um an den Berathungen uͤber die Opera⸗ tionen des naͤchsten Feldzuges Theil zu nehmen. In jedem Falle scheinen die Tuͤrken in dem einmal angenommenen Kriegsfuͤhrungs⸗Systeme beharren, und ohne sich um die Be⸗ setzung der Fuͤrstenthuͤmer durch die Russen zu bekuͤmmern, sich bei deren Uebergange uͤber die Donau auf die Defensive, und die Vertheidigung ihrer Festungen und Positionen be⸗ schraͤnken, bei dem Ueberschreiten des Balkans durch feindliche Colonnen hingegen den Volks⸗Aufstand in seinem ganzen Umfange proclamiren, und in den Ebenen von Adrianopel das Schicksal des Reichs in einer Hauptschlacht aufs Spiel setzen zu wollen. Der Enthusiasmus der Muselmaͤnner ist noch immer derselbe, sie erwarten mit Ungeduld die Ruͤckkehr der bessern Jahreszeit, um ins Feld ziehen zu koͤnnen. Auf dem linken Donau⸗Ufer sollen, trotz der seit 14 Tagen einge⸗ tretenen großen Kaͤlte, fast taͤglich Scharmuͤtzel zwischen den Besatzungen der Tuͤrkischen Festungen und dem Russischen bservations⸗Corps mit abwechselndem Gluͤcke vorfallen. Aus Bosnien erfaͤhrt man wenig; die Ruhe scheint daselbst voͤl— lig hergestellt. Auch im Innern von Servien herrscht Ruhe und die verschiedenartigsten Gesinnungen werden durch Furcht im Zaume gehalten.

Der Courrier de Smyrne giebt in seinen Blaͤt⸗ tern vom 11. und 18. Januar eine Reihe von Briefen aus Konstantinopel vom 3. bis zum 12. Januar, deren erster

die schon bekannten Nachrichten von der am 29. December erfolgten Ankunft eines Russischen Parlamentairschiffs, so wie von dem gleichzeitigen Eintreffen des Franzoͤsischen Re⸗ queten⸗Meisters Herrn von Jaubert und eines Englischen Couriers u. s. w. enthaͤlt. Folgendes ist der Inhalt der spaͤ⸗ teren Schreiben: „Konstantinopel, 8. Jan. Man hat sich uͤberzeugt, daß die Auftraͤge des Herrn von Jaubert, des Russischen Parlamentairs und des Englischen Couriers, in keiner Verbindung mit einander standen, obschon dieselben zu gleicher Zeit hier ankamen. Am 30. Decbr. erfuhr man,

Gegen Ende

Hofes friedliche Gesinnungen zeige.

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Dragoman in den Pfortenpallast bern worden sey, und daß der Reis⸗Essendi ihm ein an den 2 nischen Gesandten, Baron von Huͤbsch, adressirtes Pag eingehaͤndigt habe, welches der Russische Parlamentair d bracht hatte. Da jener Gesandte, wie allgemein bekannt den Auftrag har, fuͤr die Russischen Gefangenen zu sonn so hat man daraus geschlossen, daß von einer Auswechse der Gefangenen die Rede sey. Am 4. Jan. wurde der! ron von Huͤbsch aufgefordert, sich nach der Pforte zu ben, wo er eine lange Zusammenkunft mit dem Reis⸗Eff⸗ hatte, in welcher, wie man versichert, uͤber die Auswechselun

Gefangenen und die Art, in der dieselbe auszufuͤhren sey,) handelt wurde. Am 6. Jan. verfuͤgte sich der Daͤnische Da man abermals nach dem Pfortenpallaste, und von da in Pah tung eines Officiers des Reis⸗Effendi zu Osman⸗Pascha, Commandanten des Bosporus; worauf sie sich saͤmme nach den Schloͤssern begaben, welche Kawaks genannt den, und bei denen die Parlamentair⸗Brigg „Orpheuz⸗

gelegt hatte. Der Dragoman uͤbergab die Devpeschen Befehlshaber der Brigg, welche sogleich wieder nach 9 scogo unter Segel ging. Aus der schnellen Abfahtt Parlamentairs nach einem so kurzen Aufenthalte list, schließen, daß weder uͤber die Gefangenen, noch uͤber ig Punkte, von denen die Rede gewesen seyn kann, etyee

geschlossen worden ist; man schließt aber auch da au 8 wichtigere Gruͤnde diese schleunige Abfahrt veranlaßt i, 8 8 und daß die Antwort der Pforte auf die durch da .

schen Gesandten uͤberreichten Eroͤffnungen des Rifn Man sieht dahen

gen und wichtigeren Mittheilungen von Seiten dieses l nets entgegen.

gagd⸗Parthie nach Bolgrad beschaͤftigt, wo der nin dem reizenden Landhause eines Englischen Kauf⸗ . Namens Black, wohnen wird. Ein Hatti⸗Sheriff die Ulema's, die Ridgial's (Staatsraͤthe) und alle hmen auf, ihre Soͤhne zur Bildung einer Kaiserlichen von 8000 Mann einschreiben zu lassen, welche den des Generalstabes bilden wird, und aus der die Anfuͤh⸗ Ottomanischen Heere genommen werden sollen. Man Hpecial⸗Schulen fuͤr dieses Corps errichten, in denen uf Kriegskunst Bezuͤgliche gelehrt werden soll. Bei oßen Gelehrigkeit der Tuͤrken darf man von solchen tungen baldige wichtige Erfolge erwarten."”0 gom 12. Jan.: Herr Jaubert hat seinen Courier in cht vom 10ten auf den 11ten nach Paris abgefertigt. Jedoch nicht wahrscheinlich, daß die Pforte auf die Vorschlaͤge anzoͤsischen Agenten eine bestimmte Erklaͤrung gegeben Ha der Sultan auf der Jagd war und der Reis⸗Effendi ten nicht im Pforten⸗Pallaste erschien. Die Jagd⸗ Fnach Bolgrad hat nicht statt gefunden. Der Groß⸗ fand sich in dem, einige Stunden von Bolgrad ent⸗ Dorfe Bogas⸗Kloy, wollte aber wegen des schlechten s den Weg nicht fortsetzen.“ Bereinigte Staaten von Nord⸗Amerikäaä. ew⸗York, 17. Jan. Unser Gouverneur, Hr. Van spricht in seiner (letzthin erwaͤhnten) Botschaft an Legislatur von dem immer mehr uͤberhandnehmenden uche bei den Wahlen, bedeutende Geldsummen anzu⸗ „Um auf die Gesinnungen der Waͤhler einzuwirken.

5 Seit mmherkt dabei, daß, wenn die Ausgaben bei den Wahlen Uebrigens haben die Tuͤrkischen Bestta bisherigen Verhaͤltniß von Jahr zu Jahr zunehmen

am Bosporus den Parlamentair mit aller moͤglichen es mit der Zeit dahin kommen muͤsse, daß der recht⸗

zeichnung behandelt.“

und talentvollste

Kann, wenn er nicht ein großes Ver⸗

„Die oͤffentliche Aufmerksamkeit ist jetzt ausschlt haͤtte, gar nicht mehr wuͤrde gewaͤhlt werden koͤnnen.

darauf gespannt, den naͤhern Inhalt der Auftraͤge des 2

sischen und Englischen Agenten, so wie die Aufnahme zue

ren, welche sie bei der Pforte sinden. Hr. Jaubert ist es heißt, beauftragt, beruhigende Aufschluͤsse uͤber die

zoͤsische Expedition nach Morea zu geben, deren einziges

gewesen sey, den Abzug Ibrahims ohne Blutvergießen veranlassen; ferner soll er die Pforte zum Beitritte zu

pfiehlt dringend, diesem großen Uebelstande abzuhelfen,

er die Hoffnung aͤußert, daß ein zu diesem Behuf zu 6 Gesetz den unausbleiblichen verderblichen Folgen aͤngeren Fortdauer von dergleichen Mißbraͤuchen bei vorbeugen werde.

achrichten aus Philadelphia vom 4ten d. M. zu⸗ wurden daselbst Unterschriften zu einer Denkschrift an

Londoner Tractat bewegen, ihr die unangenehmen Folllongreß der Vereinigten Staaten, Behufs Abschaffung vorstellen, die fuͤr sie und fuͤr ganz Europa aus einem qoklaverei gesammelt. In einer zweiten Denkschrift

gegengesetzten Entschlusse hervorgehen wuͤrden, und endt ihr den Vorschlag machen, Bevollmaͤchtigte, wohin es geeignet scheine, zu schicken, um mit den Bevollmaͤchtzg der andern Cabinette eine Uebereinkunft abzuschließen, fuͤr die Ruhe der Pforte und der großen Mächte so n tig sey.“ V

seyn.

vom 7. Jan. mit. saͤumen, den Franzoͤsischen Courier, der ihn hieher g. hat, zuruͤckzusenden. Der Reis⸗Effendi ist heute nit Pforten⸗Pallaste; er ist in seiner Wohnung mit dem setzen einer schriftlichen Antwort beschaͤftigt und laͤßt mand vor. Frankreich und England wuͤnschen aufrichtn Frieden. Man schlaͤgt den Tuͤrken vor, Bevollmäaͤt zu schicken, um mit den Abgeordneten der beiden Maͤchte die Grundlagen des Friedens zu unterhandeln, woraht Botschafter beider Cabinette nach Konstantinopel zultt ren wuͤrden. Die Pforte wuͤnscht, diese Grundlagn Hrn. Jaubert feststellen zu koͤnnen, weil sie keinen am Unterhaͤndler fuͤr geeigneter zu diesem schwierigen Frtt Auftrage haͤlt. Die erste Bedingung, welche die Pfon die Anerkennung des Londoner Tractats stellt, waͤre, heißt, die Ruͤckgabe der Festungen Morea's in die Haͤnde Tuͤrken. Dieser Vorschlag wurde ihr nach der Schlacht Navarin gemacht. Wird diese Bedingung angenommen, wird man sich leicht uͤber die anderen verstaͤndigen. ¹ das Russische Cabinet will den Frieden, und scheint! ohne Dazwischenkunft der anderen Maͤchte abschließen wollen, so erklaͤrt man wenigstens die schleunige Abreise Parlamentairs.“

„Der Sultan hat sich ganz von den Fesseln bef

welche die alten Gebraͤuche den Ottomanischen Kaisern

legten; er macht haͤufig Jagd⸗Parthieen und uͤbernachtern weilen in den Doͤrfern. Er scheint die Einfuͤhrung den dividuellen Freiheit in seinem Reiche einleiten zu woll indem er damit anfaͤngt, sich selbst frei zu ma Man ist in diesem Augenblicke mit den Anstalten

set

„Vom 10. Jan. Herr Jaubert hatte am FIten gte dreistuͤndige Zusammenkunft mit dem Reis⸗Effendi; etie schienen beim Auseinandergehen wechselseitig zufriedetted Der Englische Courier geht heute ab; und agltze ohne Zweifel eine kurze Inhalts⸗Anzeige von der gebththßen: Herr Jaubert wird wahrscheinlittuther Creek⸗ oder Cherokee⸗Nation leben, soll als guͤlti⸗

HVüber der Gesetzgebung von Georgien wurde im Staats mit 37 gegen 27 Stimmen verworfen.

beiten der dasigen Buͤrger wird der Congreß ersucht

, zu verordnen, daß kuͤnftighin weder Fahr⸗ noch

Posten auch am Sonntage befoͤrdert werden duͤrfen.

ie Gesetzgebung von Georgien hat eine Bill angenom⸗ er zufolge die Staatsgesetze auf die innerhalb ihres wohnenden Creek⸗ und Cherokee⸗Indianer ausgedehnt sollen. Hiernach sind, vom 1. Jun. 1830 an, alle in besagtem Gebiet allen Gesetzen und Verordnungen fen, welche nach dieser Zeit von der Gesetzgebung erden. Der 8te Abschnitt der Bill lautet folgen⸗ n: „Kein Indianer oder dessen Nachkomme, welcher

ge oder als Betheiligter in irgend einer Klage⸗Sache durch die Gesetze des Staats eingesetzten Gerichten n werden, wenn dabei ein Weißer interessirt ist.“ n Hause der Repraͤsentanten von Pensylvanien liegt urtig eine Bill zur Erwaͤgung vor, wonach die jaͤhr⸗ ebungen der Miliz abgeschafft, eine Miliz⸗Steuer nem Thaler auferlegt, zur Bildung von Officieren en ausgesetzt, und die Errichtung freiwilliger Regimen⸗ rdert werden sollen.

ume Bill zur Verminderung des taͤglichen Gehalts der

Senat

ch der Meinung eines Correspondenten des Natio⸗ ntelligencer werden die Vereinigten Staaten, wenn eidenbau die gehoͤrige Sorgfalt gewidmet wird, in 1. Jahren im Stande seyn, eben so viel rohe Seide ’hren, als jetzt Baumwolle ausgefuͤhrt wird. Frank⸗ sagt er, fuͤhrt ein Drittheil der rohen Seide ein, in seinen Manufacturen verarbeitet wird, und an ihm die Vereinigten Staaten ihren besten Kaͤufer haben.

Ulten v. M. verspuͤrte man zu Milledgeville, in en, ein Erdbeben. Die Erschuͤtterungen, denen ein äͤhnliches Getoͤse im Westen voranging, waͤhrten un⸗ fuͤnf Stunden.

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ndoner Blaͤtter geben Nachrichten aus Bogota 8 Dec., und aus Carthagena bis zum 18ten n Monats. Was die (wie bereits gemeldet) im De⸗

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partement Chaueca ausgebrochene Empoͤrung betrifft, so laͤtte, nach Inhalt dieser Nachrichten, der General Obando sich de⸗ Hauptstadt bemaͤchtigt, und sich fuͤr die letzte Verfassung er⸗ klaͤrt. Bolivar hatte Bogota am 30. Nov. verlassen, um, wie es hieß, der Vernichtung der Factionisten naͤher zu seyn. Die Bogota⸗-Zeitung schreibt diese Revolution den Anhaͤngern der letzten Verschwoͤrung gegen Bolivar zu. Obando, hieß es, erwarte Unterstuͤtzung von Peru. Bolivar hatte eine Geldbuße von 200 Dollars fuͤr jede Person festgesetzt, die ihr Haus einer heimlichen Zusammenkunft oͤffnet, und von 100 Dollars fuͤr Jeden, der an einer solchen Theil nimmt. Ferner war ein Decret von ihm erschienen, das denjenigen entwichenen Theilnehmern der Verschwoͤrung, die sich in Zeit von 15 Tagen stellen wuͤrden, Erlaß der To⸗ desstrafe verspricht, mit dem Hinzufuͤgen, daß dieselben sich nur den Maaßregeln zu unterwerfen haͤtten, welche die Re⸗ gierung fuͤr die oͤffentliche Sicherheit geeignet sinden moͤchte. Die Haͤfen von Columbien sind auf Befehl Bolivar's der Einfuhr Spanischer Guͤter unter neutraler Flagge eroͤffnet worden. Aus Guayaquil schreibt man, daß zwar noch keine foͤrmliche Kriegs⸗Erklaͤrung weder von Peru noch von Columbien erschienen sey, die bestehende Blokade aber allen Handel dieses Platzes laͤhme; man erwartete dort jeden Au⸗ genblick den Ausbruch der Feindseligkeiten, und die haͤufigen Truppen⸗Bewegungen hatten alle Waaren⸗Transporte im In⸗ nern des Landes unterbrochen.

11“ 16“ Koͤnigsberg, 18. Febr. Vorgestern wurde der dritte Preuß. Landtag, nachdem die Verhandlungen desselben vier Wochen hindurch unausgesetzt statt gefunden hatten, durch den Wirklichen Geheimen Rath und Ober⸗Praͤsidenten von Preußen, Herrn v. Schoͤn Excellenz, als Koͤnigl. Landtags⸗ Commissarius, geschlossen. In einer feierlichen Rede wurde den versammelten Landstaͤnden fuͤr die bewiesene Umsicht und Beharrlichkeit in der Ausfuͤhrung ihrer wichtigen Geschaͤfte gedankt, so wie fuͤr die Einigkeit und den ruͤhmlichen Ge-⸗⸗ meinsinn, von dem alle drei Staͤnde belebt gewesen sinnd. Die bereits seit 10 Jahren bestehende Graf Buͤlow von Dennewitzsche Blinden⸗Unterrichts⸗Anstalt feierte gestern in dem Institutsgebaͤude bei einer zahlreichen Versammlung ih⸗: ren Stiftungstag. Nach Absingung eines zu dem Ende ge⸗ dichteten Liedes und nach einer von dem Mitvorsteher der Anstalt, Pfarrer Dr. Woltersdorf, gehaltenen erhebenden Anrede an die erblindeten Krieger folgte eine Vorle⸗ sung des Dirigenten der Anstalt, Herrn Polizei⸗Praͤsi⸗ denten und Ritter Schmidt, uͤber „die Mittel, zu einer ununterbrochenen Heiterkeit und Zufriedenheit des Geistes zu gelangen,“ worauf ein Gesang die Feier schloß. Hiernaͤchst wurden die von den Erblindeten gefertigten und vorraͤthigen Fabrikate in Augenschein genommen, und sodann die An⸗ wesenden in den Speisesaal gefuͤhrt, woselbst fuͤr die Erbline⸗ deten eine auch mit Wein besetzte Mittagstafel bereitet war. Hier wurde im Verein mit den erblindeten Kriegern und der ganzen Versammlung des Koͤnigs Majestaͤt ein dreimali⸗ ges Lebehoch gebracht, auch das Andenken an den verewigten Gruͤnder der Anstalt, den Grafen Buͤlow von Dennewitz, besonders erneuert. b Koͤln, 18. Febr. Gestern Morgens um 9 Uhr war die Rheinhoͤhe zu Emmerich 8 Fuß 9 Zoll und das Wasser fortwaͤhrend im Fallen. Das Eis stand noch unbeweglich bis am Essenberg, eine halbe Stunde oberhalb Ruhrort. Eben so war das Eis vor St. Goar noch ohne Bewegung, waͤhrend jedoch an sehr vielen Stellen das Wasser sich mit; ten durch das Eis Bahn gebrochen hatte und dadurch bedeu⸗ tend gefallen war. Alle Sorge wegen eines gefaͤhrlichen Eisganges und uͤbermaͤßig hohen Wassers verschwindet je mehr und mehr,“ und waͤre es sogar moͤglich, daß wir von diesem gefuͤrchteten Eisgange nur sehr wenig oder gar nichts zu sehen bekommen. Die Rheinhoͤhe war heute hier 5 Fuß 5 Zoll. 88

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In dem zu Sauct Petersburg erscheinenden Berg⸗

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werks⸗Journal sindet sich eine geognostische Beschrei⸗

Vermischte Nachrichten.

bung eines in der Provinz Armenien (dem fruͤheren Eri⸗ wan) liegenden Gebirgs, welches Steinsalzminen enthaͤlt. Fruͤher bezogen Georgien und die zu Rußland gehoͤrigen Nachbar⸗Laͤnder den groͤßten Theil ihres Salzbedarfs aus den Seen von Baku und Schirwan; durch die Eroberung der Provinz Armenien ist nun auch fuͤr die Versorgung die⸗ ser Gegenden mit inlaͤndischem Salze gesorgt. Das Gebirge, welches das Steinsalz enthaͤlt, liegt auf dem rechten Ufer