1829 / 61 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 02 Mar 1829 18:00:01 GMT) scan diff

18.) Dezember der Vorsteher des Paschaliks von Achal⸗ Generalmajor Fuͤrst Hebutow, zur Feier des Namens⸗ Seiner Kaiserl. Majestat gab, erschien ein Derwisch, Thatensaͤnger, deren Sagen die Astaten so gerr⸗ und besang nach der Weise des Koͤr⸗Ogli*) den Nussen in der Astatischen Tuͤrkei, ihen Arpatschai, die Einnahme von Kars, mit einer Ausfuͤhrlichkeit und Ge⸗ nauigkeit, die alle Anwesenden in Erstaunen setzte. I. er aber an die Gefechte des 5. (17.) und 9. (21.) XSSn kam, und an die Erstuͤrmung Achalzichs, so konnten die anwesen⸗ den Aeltesten jener Stadt ihren Unwillen nicht bergen, daß

er zwar den Russen die gebuͤhrende Gerechtigkeit bewiesen, allein der Thaten und des beharrlichen Widerstandes der Pa⸗ scha's Kios Mechmed und Mustapha,

6. ( festes einer der lauschen, letzten Feldzug der Uebergang uͤber den At Achalkalak und Hertwiß,

so wie der verzweifel⸗ ten Gegenwehr der Einwohner, mit keiner Sylbe Erwaͤhnung

gethan hatte.“

„Auf der Linie haben die Operationen des Generals von

der Cavallerie, Emanuel, jenseits des Kuban, gegen die Aba⸗ zechen und fluͤchtigen Kabardiner, bis zum 13. (25.) Dec. v. J., den erwuͤnschten Fortgang gehabt. Einige der Berg⸗ fuͤrsten haben sich, voͤllig nach dem Beispiele der Bisleneje⸗ ver, zur Unterwuͤrfigkeit bequemt, andere ihre Widerspenstig⸗ keit an ihren Zeltdoͤrfern buͤßen muͤssen. Am genannten Tage sind die activen Truppen wieder uͤber den Kuban zuruͤckge⸗ kehrt.“ Dorpat, 14. Febr.

den 12ten d. M. brach hier

In der Nacht vom 11ten auf im großen Universitaͤts⸗Gebaͤude und zwar im zweiten Stock und dem dortigen militairischen Cabinet, Feuer aus. Dasselbe ging wahrscheinlich von der im Innern schadhaft gewordenen Unterlage eines Ofens her⸗ vor, und drang durch den Fußboden in den ersten Stock, wo sich das zoologische Museum befindet. Hier drohte, bei der Menge leicht entzuͤndlicher Stoffe, keine geringe Gefahr. Da⸗ zu noch eine Kaͤlte von 20 Grad, welche die Herbeischaffung und Anwendung der Loͤschmittel erschwerte. Dennoch siegte gluͤcklich die fuͤnfstuͤndige Anstrengung vereinter und mit Ord⸗ nung zweckmaäͤßig geleiteter Kraͤfte, bei der unsere Studiren⸗ den, von mehreren Professoren angefuͤhrt, sich in ihrem be⸗ harrlichen Eifer durch die Polizei, und viele brave Einwoh⸗ ner der Stadt erfolgreich unterstuͤtzt sahen. Se. Excellenz der Herr Rector ꝛc. Ewers waren bis zum Morgen dabei gegenwaͤrtig. Die Seltenheiten in den Sammlungen sind gerettet, uͤberhaupt ist das Meiste aus beiden Cabinetten ge⸗ borgen. Der Schaden koͤnnte sich indeß doch auf 12 15,000 Rubel B. belaufen. Odessa, 14. Februar. Die Witterung ist von Neuem streng geworden. Am 10ten d. M. hatten wir 100, am 11ten 12° und am 12ten 8 ½0 Kaͤlte. In der Nacht vom 11ten auf den 12ten wurde das eiserne Dach eines Hauses auf dem Boulevard vom Winde fortgerissen. Vorgestern hielt die oͤkonomische Gesellschaft ihre vierte Sitzung, in welcher unter andern eine Denkschrift uͤber die Erzeugung des Chlors und dessen Anwendung bei den Vieh⸗Krankheiten, und eine Abhandlung uͤber den Anbau der Baumwolle in Suͤd⸗Rußland vorgelesen wurde. Im Monat November des vorigen Jahres sind vier mit Lebensmitteln beladene und nach Mingrelien bestimmte Russische Schiffe an der

Suͤdkuͤste des Schwarzen Meeres gescheitert.

Polen.

Warschau, 24. Febr. Des Kaisers von Hesterreich

Majestoͤt haben dem K. Polnischen Commissarius zur Re⸗

88 Liquidations⸗Angelegenheiten, Staatsrath v. FFrabowski, den Leopold⸗Orden 1ster Klasse nebst einer kost⸗ baren Tabatiere, und dem Kaiserl. Russ. General⸗Consul in Danzig, von Tegoborski, denselben Orden 2ter Klasse und gleichfalls eine Tabatiere zu schenken geruhet.

Der ruͤhmlichst bekannte Componist und Musik,Direktor am Hofe des Koͤnigs Stanislaus Augustus, hier, 81 Jahr alt, mit Tode abgegangen.

1 Frankreich.

Deputirten⸗Kammer. In der Sitzung vom 21.

Februar kamen mehrere bei der Kammer eingegangene

Bittschriften zur Sprache. Die Eingabe von 91 Kaufleuten

zu Hapre, Fecamp, Muͤhlhausen und Saint⸗Mihiel, worin

die Bittsteller verlangen, daß den Mißbraͤuchen des Hausi⸗ 98

BBWö— 111A11X“*“ I“ *) Ein in Asien uͤblicher Helden esang. Kor⸗Ogti heißt: „ein einaͤugiger Knabe“ oder: „des Einaͤugigen Sohn. S9. wurde ein beruͤchtigter Freibeuter genannt, dessen Burgtruͤmmer noch jetzt einige Werst von Tiflis schtbar sind, und dessen grau⸗

jenhaftes Andenken in den Liedern der Ra fortwaͤhr 8 6 e“

gulirung der

H8*9

Stephani, ist

rens gesteuert werde, und sich daruͤber beschweren, daß die Abschaͤtzungs⸗Commissarien gesetzwidrigerweise Waaren⸗Auctio⸗ nen veranstalteten, wurde in ihrem ersten Theile durch die Tages⸗Ordnung beseitigt, in ihrem zweiten aber dem Groß⸗ siegelbewahrer uͤbergeben. Herr Carl Dupin, der bekannte Statistiker, nahm sich bei dieser Gelegenheit des Hausirhan⸗ dels an, und stellte eine Ansicht auf, die von dem groͤßten Theile der Versammlung gemißbilligt wurde; er meinte naͤm⸗ lich, man habe sehr Unrecht, wenn man die Geschaͤftslofig⸗ keit in den Manufacturen dem Hausirhandel beimesse, und dieses dadurch beweisen wolle, daß jener Handel den Absatz schlechter Waaren erleichtere; gerade dadurch, daß der Hausir⸗ handel diesen Absatz beguͤnstige, leiste er dem Handel und den Manufactuten einen wesentlichen Dienst; Alles muͤsse verkauft werden, und nur, was unverkauft bleibe, sey ein unbedingter Verlust; von keiner Waare koͤnne man behaup⸗ ten, daß sie nichts werth sey; nur wenn eine schlechte fuͤr eine gute ausgeboten werde, sey Betrug vorhanden; werde sie aber fuͤr das ausgeboten, was sie ist, so sey der Hausirhandel der beste Weg, die unbemittelten Klassen, die sich nichts Besseres anschaffen koͤnnten, damit zu versehen. Ueber den Vorschlag, Ludwig XVIII. in allen guten Staͤdten Frankreichs Statuen zu errichten, und seine Buͤste in saͤmmtlichen Raths⸗ und Gerichts⸗Saͤlen aufzustellen, wurde zur Tages⸗Ordnung geschritten. Meh⸗ rere Eigenthuͤmer von Kalk⸗ und Ziegel⸗Oefen im Mosel⸗De⸗ partement verlangten, daß man den fremden Kalk mit einer Abgabe von 1 ½ Fr. auf das Hectoliter belege, um die Con⸗ currenz mit dem Preußischen Kalk aushalten zu koͤnnen; ihre Eingabe wurde dem Handels⸗Minister uͤberwiesen. Ein gewisser Legrand trug auf die Ausfuͤhrung des Gesetzes vom 29. Nivose des Jahres XIII an, wonach 6400 Kinder solcher Eltern, die eine starke Familie haben, auf Kosten des Staats in den Lyceen und Kunst⸗ und Gewerbschulen Un⸗ terricht erhalten sollen. Herr von Vatimesnil bemerkte: dieses Gesetz gehoͤre, wie so viele tausend andere, unter die Zahl derer, die, ohne foͤrmlich aufgehoben doch schon laͤngst nicht mehr befolgt werden, weil man sich seitdem von ihrer Unangemessenheit uͤberzeugt habe. „Es liegt“, fuͤgte der Redner hinzu, „weder in dem Interesse der Familien, noch in dem des Staates, den klassischen Unter⸗ richt, vorzuͤglich unter den Kindern von der arbeitenden Klasse, in solchem Maaße auszudehnen; denn wenn das ge⸗ dachte Gesetz in Ausfuͤhrung kommen soll, so haben alle Buͤrger ohne Ausnahme, auch die armen Familien, die in der Regel die meisten Kinder haben, Anspruch daran. Hier⸗ mit kann aber weder der Gesellschaft, noch diesen Familien selbst gedient seyn; die Kinder dieser Letztern wuͤrden, wenn sie die Gymnasien verließen, sich ungluͤcklicher fuͤhlen, als wenn sie im Schooße der Ihrigen geblieben waͤren. Ploͤtzlich weit uͤber ihren Stand erhoben, muͤßten sie jetzt auf ihre Kosten die Rechlh die Medicin oder sonst eine Wissenschaft studiren. Es levche⸗ tet ein, daß die Wenigsten von ihnen die Mittel dazu haben wuͤrden. Was daher der unbemittelten Klasse mehr frommt, ist die Stiftung von Elementar⸗Freischulen, wo ihre Kinder unter dem Schutze der Religion und Moral einen ihrem Stande angemessenen Unterricht erhalten und namentlich Le⸗ sen, Schreiben, Rechnen und die Anfangsgruͤnde des Zeich⸗ neus sernen. So nur kann das zukuͤnftige Gluͤck dieser jun⸗ gen Leute dauerhaft begruͤndet werden, und wenn daher das mehrerwaͤhnte Gesetz vom Jahre XIII. nicht vollzogen wird, so geschieht dies bloß, weil dasselbe sich an ein 5— knuͤpft/ welches man, als nachtheilig fuͤr die Gesellschaft, allmaͤhlig aufgegeben hat.“ Ungeachtet dieser Bemerkungen wurde die Bittschrift des Legrand, dem Antrage des Berichterstatters gemaͤß, doch dem Minister des oͤffentlichen Unterrichts uͤber⸗ wiesen. Die wichtigste Discussion im Laufe der Sitzung wurde durch die Eingabe eines gewissen Breffort, Eigenthi⸗ mers zu Meulan, veranlaßt; derselbe verlangte, daß die Kam⸗ mer die Minister auffordere, sich daruͤber zu erklaͤren: wa⸗ um die im vorigen Jahre in mehreren Bittschriften bezeich⸗ neten falschen Waͤhler noch nicht gerichtlich belangt worden seyen, und daß sie (die Kammer), in Ermangelung anwend⸗ barer Gesetze, solche. Maaßregeln ergreife, wodurch die schnelle Bestrafung der Schuldigen herbeigefuͤhrt werde. Der Berichterstatter stimmte fuͤr die Tagesordnung. Herr⸗ Marchal aber ersuchte den Minister des Innern, be⸗ vor man uͤber die vorliegende Bittschrift entscheide, der Ver⸗ sammlung Auskunft zu geben, was Bittschriften, worin, außer mehreren falschen Waͤhlern, au noch einige Praͤfekte als Theilnehmer an dem Wahlbetruge

bezeichnet wurden, geworden sey. Der Vicomte von Mar⸗ rignac bestieg sofort die Rednerbuͤhne. Nachdem derselbe die Eingabe des Breffort gepruͤft und sie in sofern als un—

ustiz⸗Beamten nieder,

worden zu seyn,

gem erheblichen Interesse.

mit den vorjaͤhrigen

8 8 S. . 8 8

8 EEEI .

dargestellt hatte, als das neue Wahlgesetz jedem ferne⸗ Mißbrauche vorbeunge, aͤußerte er sich naͤher uͤber die im kangenen Jahre ihm und dem Justiz⸗Minister uͤberwiese⸗ Bitrschriften wegen statt gefundener Wahl⸗Unterschleife. hhabe schon fruͤher, bemerkte er „die Erklaͤrung abge⸗ n, daß ich, im Laufe dieser Sitzung, der Kammer mit nuͤgen alle von ihr gewuͤnschten Aufschluͤsse geben wuͤrde; em vorliegenden Falle finde ich kein Bedenken, meinem sprechen nachzukommen. Es ist wahr, daß im vorigen re etwa 30 Bittschriften dem Großsiegelbewahrer und uͤberwiesen wurden; wir setzten eine Untersuchungs⸗Com⸗ jon, bestehend aus 3 Mitgliedern des Staats⸗Raths und der wir alle die Aufschluͤsse ga⸗

die wir uns nur immer verschaffen konnten. Diese nmission hat die ihr vorgelegten beiden Fragen, naͤmlich keinerseits die Bittsteller als Verlaͤumder, oder anderer⸗ s mehrere Praͤfekte als Pflichtvergessene zu betrachten n, mit großer Sorgfalt gepruͤft; sie hat erkannt, daß von iten der Bittsteller einige Uebertreibung statt gefunden e, daß indessen ihre Beschwerden doch gegruͤndet genug n, um sie nicht gradezu als Verlaͤumder betrachten zu nen. (Beifall.) Was die Verwaltungs⸗Beamten betrifft, hat die Commission sich üͤberzeugt, daß eine große Anzahl Praͤfekten nicht der mindeste Vorwurf treffe, wenn gleich, ch ohne ihr Wissen, einige Unregelmaͤßigkeiten in der An⸗ gung der Wahllisten statt gefunden haͤtten, und einige hler zur Ungebuͤhr in dieselben eingetragen gewesen waͤ⸗

(Unterbrechung zur linken Seite.) Hoͤren Sie mich, ne Herren; es ist anerkannt worden, daß diese Irrthuͤmer

hl eine Folge der Uebereilung, womit die Documente her⸗

seschafft worden, haben seyn koͤnnen, und daß man sonach Praͤfekte anweisen muͤsse, sich besser von dem Geiste der sezgebung zu durchdringen, um diesen Theil ihrer Func⸗ nen kuͤnftig mit groͤßerer Vorsicht verrichten zu koͤnnen. nsichtlich anderer Praͤfekte habe ich dem Koͤnige uͤber es, was ihre Dienstleistungen und ihre Verwaltung be⸗ t, Bericht erstattet, und unter meiner persoͤnlichen Ver⸗ vortlichkeit die Befehle vollzogen, die Se. Maj. mir in die⸗ Peziehung ertheilt hatten (die vor einiger Zeit statt gefundene setzung und Entlassung mehrerer Praͤfekte), und die ich, was anbetrifft, stets puͤnktlich, treu und redlich befolgen werde.“ rdie Bittschrift des Breffort wurde hierauf zur Tages⸗ nung geschritten. Die Eingabe eines ehemaligen Ca⸗ rie Obersten, welcher die Abschaffung der Abzuͤge von den itair-Pensionen zum Besten der Invaliden⸗Anstalt ver⸗ at, wurde, obgleich der Graf Roy die Forderung mit Bemerken zuruͤckwies, daß, wenn man dieselbe bewilligte, Summe von Millionen anderweitig aufgebracht wer⸗ muͤßte, an die Minister der Finanzen und des Krieges wiesen. Die uͤbrigen Bittschriften, die noch zur Sprache en, betrafen bloße Privat⸗Reclamationen, und waren von Am Schlusse der Sitzung te Hr. Viennet noch uͤber die Eingabe eines ehemaligen amten, mit Namen Schirmer, welcher die Versetzung in Anklagestand des jetzigen und des vorigen Finanz⸗Mini⸗ „so wie aller hoͤhern Beamten dieses Ministeriums, ver⸗ t, Bericht abstatten. Kaum aber hatte die Versamm⸗ den Namen Schirmer vernommen, als ein allgemeiner bruch statt fand, und Alles sofort den Saal verließ. der naͤchsten Sitzung sollte uͤber die (vorgestern erwaͤhnte) position des Herrn Marchal berathschlagt werden; auch artete man den Commissions⸗Bericht uͤber die 26 Gesetz⸗ wuͤrfe wegen der Territorial⸗Cireumseriptionen verschie⸗ r Gemeinden. Herr Auber wird sich, wie es heißt, um die durch den des Componisten Gossee kuͤrzlich erledigte Stelle eines gliedes des Instituts bewerben. Durch ein sonderbares mmentreffen haben gleichzeitig alle 4 Klassen des Insti⸗ eine erledigte Stelle neu zu besetzen: die Franzoͤsische demie, die Stelle des Hrn. Auger; die Academie der enschaften, die des Hrn. Lefévre⸗Gineau; die Academie Inschriften, die des Hrn. Gail, und die Academie der nen Kuͤnste, die des Hrn. Gossec. „Kaum ist die Nachricht von dem Tode des Papstes engegangen,“ aͤußert der Messager des Chambres, hat die oͤffentliche Stimme ihm auch schon einen Nach⸗ 1 gegeben; man spricht von dem Cardinal Giustiniani, of von Imola, als dem Candidaten Oesterreichs, und dein Cardinal Macchi, Legaten von Ravenna, welcher e Zeit Paͤpstlicher Nuntius am hiesigen Hofe war, als Landidaten Frankreichs:“ Haris, 23. Febr. Der Erzbischof von Paris hat bei genheit des Todes Leo's XII. und der Wahl eines neuen stes oͤffentliche Gebete angeordnet.

Der Cardinal von la Fare wird sich, ungeachtet seiner geschwaͤchten Gesundheit, dennoch nach Rom begeben; man glaubt, daß, sowohl er, als der Cardinal von Isoard, uͤber⸗ morgen die Reise antreten werden.

Der Constitution nel will wissen, daß die Eroͤffnung des Conclave bestimmt auf den 23sten d. M. festgesetzt sey. Das letzte Conclave (bei der Wahl des verstorbenen Pap⸗ stes) dauerte 28 Tage; man glaubt indessen, daß diesmal die Cardinaͤle sich schneller einigen werden.

Der Messager des Chambres nimmt sich des, von

einem Aufsatze an, aus dem wir Folgendes entlehnen: „Die Gazette behauptet von jenem Gesetze, daß es sich mit der moralischen Wirkung des Zweikampfes gar nicht beschaͤftige; die Rechte Gottes und des Fuͤrsten waͤren darin nicht be⸗ 84 Nruͤcksichtigt und nur die zufaͤlligen Umstaͤnde, nicht aber das Duell an und fuͤr sich, habe man in Erwaͤgung gezogen. Wir 8

ren Gesetze uͤber das Duell beschaffen waren, und wie sie 8 verbessert werden sollen. Die juristische Ansicht der Gerichts⸗

mord bestrafen, oder es als eine That betrachten, die von dem Gesetze nicht als Verbrechen qualificirt wird. Widersprechende Urtheile der Gerichte machten eine Ergaͤnzung der Gesetze noth⸗ 6

Entweder die Gesetzgebung in dem Sinne einer einseitigen juristischen Ansicht auslegen, oder eine neue, unseren Sitten entsprechende und das Vergehen unterdruͤckende Maaßregel in Vorschlag bringen. b entschlossen. Zunaͤchst ist die Straffaͤlligkeit des Zweikam⸗

durch das Gesetz bestraften Vergehen, gerechnet. den.

druͤckung eines Duells hinreichend ist. Je trauriger die 9 Folgen eines Zweikampfes sind, desto schwieriger wird auch die Entschuldigung, und das Gesetz schreibt dann d” die Strafe buͤrgerlicher und politischer Degradation vor. Es ist nothwendig, die aus einem falschen Ehrgefuͤhle und

der Ehre und der Vortheile der Gesellschaft zu be⸗ rafen. Rechte Gottes und des Fuͤrsten. Wir verstehen diesen Ein⸗ wand nicht. 8

staäͤnde wuͤrden dabei bestraft. Das ist ein Irrthum; in je⸗

Mord betrachtet, es werden Besserungsstrafen angewendet

war, so ist der Verlust der buͤrgerlichen und politischen Rechte die Folge. Mord, so kann es allerdings scheinen als ob das System

uͤberschreite; aber ist der Zweikampf nicht selbst ein Verbre⸗ chen, das eine Ausnahme vom gemeinen Rechte macht?“ „Ddie oͤffentlichen Blaͤtter sind voll von Betrachtungen 8 uͤber die Wendung, welche die Anklage gegen die vorigen 4 Minister in der Deputirten⸗Kammer genommen hat. Die 4 liberale Parthei tadelt den Minister des Innern, daß er die vorgelegt worden, fuͤr unzulaͤssig erklaͤrt habe. Die Gazette 8 der Kammer den Beweis finden, daß sich gegen das Villdle⸗

sche Ministerium auch nicht der mindeste Tadel habe auffin⸗

den lassen. Der Constikution nel macht ihr indessen be⸗ merklich, sie moͤge ja nicht zu fruͤh frohlocken, da die Lage 5* der Dinge noch jetzt immer dieselbe sey, die sie am Schlusse 88 der vorigen Sitzung gewesen, indem Hr. Labbey de Pom⸗

behalte zuruͤckgenommen habe, sie ehestens wieder zur Sprache 8 zu bringen. 3 Herr Mauguin hat auf das Buͤreau der Deputirten⸗

Kammer die Bittschrift mehrerer Waͤhler von Figeae (De⸗

part. des Lot) niedergelegt, worin sie gegen die Aufnahme 89 des dem bei dessen Wahl notorisch einige 40 falsche Waͤhler fuͤr ihn mitgestimmt haͤtten.

Einem Beschlusse des hiesigen Polizei⸗Praͤfekten zufolge, muͤssen alle hier bestehenden sogenannten Gesellschafts⸗Thea⸗

ter, die von der Regierung nicht autorisirt sind, und sich . 1

der Gazette de Frauce anugegriffenen Duell⸗Gesetzes it

wollen uns damit begnuͤgen, zu untersuchen, wie die fruͤhe⸗

hoͤfe uͤber das Duell war getheilt; sollte man es als Selbst⸗ g wendig. Was konnte die Regierung unter diesen Umstaͤnden thun?

Die Regierung hat sich zu dem letztern

pfes festgestellt worden; man hat es unter die bestimmten, 8neage: 8 Die Sache muß bei den Assisenhoͤfen anhaͤngig gemacht werden, und diese haben das Urtheil zu faͤllen, und die Strafe anzuwen⸗ 8 Das Gesetz erlaubt den Assisen, die That fuͤr eine zu entschuldigende zu erklaͤren, und unser peinliches Gesetzbuchh schreibt fuͤr diesen Fall eine Strafe vor, welche zur Unter⸗

aus einer unrichtigen Vorstellung von den gesellschaftlichen 8 Pflichten entsprungenen Verbrechen durch den Verlust des

Man wirft dem Gesetze vor, es bewahre nicht die

nicht. Ferner sagt man, das Duell an sich sey nach 1. dem Gesetz⸗Entwurfe so gut als nichts; nur die Neben⸗Um⸗e⸗

dem Falle wird der Zweikampf als ein zu entschuldigender und wenn die That von erschwerenden Umstaͤnden begleitet Betrachtet man das Duell als einen absoluten

des Gesetz Entwurfes die Vorschriften des gemeinen Rechtes 8

Proposition des Herrn Salverte, in der Form, wie dieselbe

de France dagegen triumphirt, und will in dem Beschlusse .

pidres seine Proposttion nur unter dem ausdruͤcklichen Vor⸗

bekannten Hrn. Syrieys de Mayrinhae protestiren, in-⸗ 8