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Se. Majestaͤt der Koͤnig hielten Minister⸗Rath, bei welchem
in einigen Tagen zu Randan im
Paris, 14. Mäͤrz. vorgestern einen vierstuͤndigen
der Dauphin zugegen war. Der Herzogh von Orleans wird sich
mit seiner Familie 8 18 Sech afe
artement des Puy de Doͤme begeben. Der 15te “ des 12. Maͤrz 1814, wo der jez⸗ zige Dauphin in Bordeaux seinen Einzug hielt, wurde vor⸗ gestern von den hier anwesenden Bordeauxern durch eine Messe in der Kirche von St. Germain⸗ Auxerrois gefeiert, nachdem der Graf von Cheverus, Erzbischof von Bordeaux, den Anwesenden in einer trefflichen Rede die denkwuͤrdige Veranlassung zu ihrer Vereinigung ins Gedaͤchtniß zuruͤckge⸗ rufen hatte. Dieselben Personen, auf deren Veranstaltung die kirchliche Feier stattgefunden hatte, wurden um 3 Uhr, den Grafen von Lynch, ehemaligen Maire von Bordeaux, an der Spitze, von dem Minister des Innern, ihrem Lands⸗ manne, bei Sr. Majestaͤt dem Koͤnige eingefuͤhrt. Auf die bei dieser Gelegenheit von dem Grafen Lynch, Namens der Deputation, an den Monarchen gerichteten Worte, erwieder⸗ ten Se. Majestaͤt: „Ich empfange stets mit Vergnuͤgen von allen Meinen Unterthanen den Ausdruck ihrer guten Gesin⸗ nungen; aber Ich verhehle Ihnen nicht, daß die Huldigung, welche Mir heute die Bordeauxer darbringen, ganz besondere Anspruͤche auf Meine Theilnahme hat. Ich werde nie ver⸗ gessen, daß es die in Bordeaux stattgefundene Bewegung war, die den damaligen freudigen Aufschwung in Frankreich ver⸗ anlaßte, und die, indem sie Uns in Ihre Mitte zuruͤckfuͤhrte, Uns die Mittel an die Hand gab, das Gluͤck der Franzosen zu begruͤnden und zu befestigen.“ Von dem Koͤnige begab die Deputation sich zu dem Dauphin und der Dauphine. Der eeae von Berry konnten die Mitglieder derselben ihre Aufwartung nicht machen, da J. K. H. sich in Rosny befinden; dagegen wurden sie dem Herzoge von Bordeaux und seiner Schwester vorgestellt.
Der Moniteur enthaͤlt nunmehr die Ernennung des Herzogs von Fitz⸗James zum Gouverneur des Schlosses zu Compiègne (nicht Fontainebleau) an die Stelle des, zum Ober⸗Kammerjunker befoͤrderten Herzogs von Maillé. —
Der Courrier frangais klagt uͤber die Nachlaͤssigkeit, womit die Deputirten den Sitzungen der Kammer beiwohn⸗ ten; man habe Unrecht, wenn man die Laͤnge der Sitzungen als Grund dieser Fahrlaͤssigkeit angebe, denn die constitui⸗ rende Versammlung sey 2½¼ Jahr, die gesetzgebende Versamm⸗ lung beinahe 10 Monate, der Convent uͤber 3 Jahre, und der gesetzgebende Koͤrper im Jahre 1814 — 1815 laͤnger als 9 Monate versammelt gewesen, ohne daß jemals so fruͤhzei⸗ tige Zeichen der Ermuͤdung wahrgenommen worden seyen, als in diesem Jahre; nicht in der Laͤnge der Sitzungen, sondern in der Jahreszeit, worin sie gehalten wuͤrden, liege das Uebel, da Jedermann den Fruͤhling und Sommer lieber auf dem Lande als in der Hauptstadt zubringe; wenn man daher die Sitzungen schon gegen Ende des Monats December eroͤffnete, und die Berathungen thaͤtig betriebe, so wuͤrden die Depu⸗ tirten in 4 Monaten ganz fuͤglich ihre Geschaͤfte beendigt ha⸗ ben, und sich nach ihrer Heimath zuruͤckbegeben koͤnnen, ohne die Kammer vor der Zeit zu verlassen.
Der Messager des Chambres 5 Betrachtungen uͤber die gegenwaͤrtigen politischen Verhaͤltnisse Europa's an. „Die Berathungen in den Kammern,“ aͤußert derselbe un⸗ ter andern, „und die hohen Interessen, welche dort verhan⸗ delt werden, duͤrfen unseren Geist nicht von dem gegenwaͤr⸗ tig so belebten Bilde der auswaͤrtigen Politik abziehen. Frankreich ist kein isolirter Staat, der nur fuͤr seinen Egois⸗ mus lebte; Alles, was in Europa vorgeht, beruͤhrt und inter⸗ essirt ihn. Es kann daher von Nutzen seyn, von den Hauptfragen der fremden Politik einen kurzen Abriß zu ge⸗ ben. — England wird von einer großen inneren Angelegenheit gleichsam absorbirt. Das Parlament und die Englischen Journale beschaͤftigen sich ausschließlich mit der Emancipa⸗ tion der Katholiken. Diese Uebereinstimmung der Regie⸗ rung mit der oͤffentlichen Meinung hinsichtlich solcher Maaß⸗ regeln, die das Gewissen und die Freiheit der Menschen in⸗ teressiren, gewaͤhrt ein unterrichtendes Schauspiel. Die ka⸗ tholische Frage ist lange Zeit in dem Britischen Cabinet er⸗ wogen worden, und so groß das Resultat ist, welches durch sie jetzt herbeigefuͤhrt wird, so vielfach und schwer zu uͤber⸗ winden waren die Schwierigkeiten, welche der Erledigung dieser Frag⸗ bisher im Wege standen. Man mußte den Geist der Englischen Verfassung schonen, die zugleich den Staat und die Kirche, die Eide der Krone und die Rechte und die Freiheiten der Geistlichkeit umfaßt. Die Aufgabe war, Gewissensfreiheit zu bewilligen und ein ganzes Volk von 5 Millionen Seelen zu emancipiren, ohne
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mit dem Praͤsidenten Griechenlands. Es heißt, jener auf Morea eine rein militairische Regierung einfuͤhren n, um die Nation zu staͤhlen, und sie in den Stand zu hinfuͤhro den Tuͤrken die Spitze zu bieten; der Graf distrias dagegegen habe dem gegenwaͤrtigen Regierungs⸗ me den Vorzug gegeben; hieraus sey eine Veruneini⸗ Beider hervorgegangen, in deren Folge der Oberst Fab⸗ owohl, als eine große Anzahl von Philhellenen den Ent⸗ gefaßt haͤtten, nach ihrem Vaterlande zuruͤckzukehren. der Admiral von Risny hat sich auf dem Linienschiff onquérant“ nach Neapel begeben, um sich daselbst mit Gotschaftern der drei Maͤchte zu besprechen; er wollte vort nach Paris gehen; der „Conquérant“ aber sollte der Levante zuruͤckkehren. Das auf der hiesigen befindliche Linienschiff „die Stadt Marseille“ wird ab⸗ lt, die Fregatte „Venus“ dagegen geht so eben nach unter Segel, um von dort mehrere Truppen nach eich zuruͤck zu bringen.“ der General Sancho, welcher im Jahre 1823, zu der wo Carthagena sich an die Franzoͤsischen Truppen er⸗ n dieser Festung commandirte, seitdem aber in Frank⸗ ebte, hat endlich von seiner Regierung eine Pension 900 Fr. erhalten; etwa 10 andere Officiere, die, wie neral Sancho, seit jener Zeit ihren Wohnsitz in Frank⸗ ufgeschlagen hatten, sind gleichzeitig mit einem ange⸗ n Jahrgelde bedacht worden. err Scribe hat zu der hieselbst eroͤssneten Subscription
eine Anarchie herbeizufuͤhren. Diese Aufgabe soll durch eingebrachte Bill geloͤst werden, welche nur bei den Yn gern der alten Englischen Vorurtheile und der proteste schen Constitution Widerstand finden wird. Was die Fre der Emancipation betrifft, so werden sie nicht, wie uns zu geschehen pflegt, die Bewilligungen der Regien als unvollstaͤndig schildern und sie unpopulair zu machen chen, sondern sich den Ministern zugesellen. Der §n wird nur zwischen den entschiedenen Anhaͤngern und nern der Emancipation statt finden. Ueber die Details man sich im Englischen Parlamente zu verstandigen mie und die von der Regierung im Namen der Verfassung langten Garantieen werden eine uͤberwiegende Majoritzt den. Die katholische Frage beschaͤftigt dermaaßen die Gh in England, daß man in London von gar nichts Amd spricht. Man koͤnnte sagen, Großbritanien habe sich Continente getrennt, um sich vorerst von einem heftigen ber zu befreien. — In den Niederlanden ist ein Kamyf schen der Regierung und der oͤffentlichen Meinung auzg
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Wir theilen keinesweges die von den Blaͤttern die Niederlaͤndischen Minister ausgebreitete unguͤnstige nung, sondern glauben, daß die Ursache zu den dortige ruhen einzig in der Unvertraͤglichkeit einer Repraͤsen Verfassung mit Ausnahme⸗Gesetzen zu suchen ist. — Wh diese beiden Staaten mit inneren Angelegenheiten best sind, wendet Rußland sein ganzes Augenmerk auf den mit der Pforte. Ob diese den friedlichen Rathschlaͤg Cabinette endlich Gehoͤr geben, oder den Krieg Choristen und Unter⸗Beamten des Odeons 1000 Fr. werde, daruͤber kann nur die Zukunft entscheiden. nert. läßt sich voraussehen, daß bei der gegenwaͤrtigen L. .“ Dinge eine “ zwischen “ ae b Froßbritanien und IrlandG. schwerlich zu Stande kommen wird. er letzte Feldashharlaments⸗Verhandlungen.*) Im Oberhause die Schlichtung dieser Angelegenheit eher erschwert als ste am 12. Maͤrz Lord Roßlyn “ 66 18 tert. Es ist jetzt nicht mehr ein bloß politisches Hinunft alle diejenigen Lords, die Bittschriften einzurei⸗ zu bekaͤmpfen, der Krieg ist gleichsam zu einer Ehreben, ihre Namen sollen verzeichnen lassen, damit sie geworden; es ist ein Kampf zwischen der Kraft der Goohn, in der Ordnung wie dies geschehen, dem Hause sation und dem Enthusiasmus der Barbarei. Geht seinen Secretair mitgetheilt werden. — Bittschriften aber aus dem Kreise des Wahrscheinlichen heraus, wenn katholischen Angelegenheit wurden hierauf wieder in voraussagt, daß die Barbarei zuletzt unterliegen muͤssen b
Barbare Menge eingereicht, ohne daß es dabei zu einer inter⸗ Portugal befindet sich in einem unruhigen Zustande, non Debatte kam. — Auf den Antrag des Grafen von es die letzte Revolution versetzt hat.
. Es liegt im Chargstesbury wurde die Bill zur Ausgabe von 12 Millio⸗ der rechtmaͤßigen Dynastie, uͤberall Ordnung und Freihesßfd. Schatzkammer⸗Scheinen zum . verlesen, begruͤnden. Alle Interessen und Rechte draͤngen sich Ir Bestimmung, am naͤchsten Tage in den Ausschuß zu einen Thron, dessen Schatten ihnen Schutz gewaͤhrt. Phhn. Eben so erhielt auch die Bill, in Bezug auf die aber eine Revolution ausbricht, und ein Abentheurer 0d Disciplin, ihre zweite Lesung. Heia sich eine Krone auf's Haupt setzt, auf die er kein 2¶ Im Unterhause wurden zu Anfang der Sitzung at, so erbebt die Erde. Welches Recht darf sich da h. Maͤrz ebenfalls nur Bittschriften in der katholi⸗— sicher glauben, wo der Thron gegen alles Recht usurpirt sängelegenheit eingereicht, wobei eine von dem aͤcht ist — Rom wird durch die Papstwahl der Schaß constitutionellen Club in Derbyshire, wider die Ka⸗ einer imposanten Feierlichkeit. Die Geruͤchte von Unrnsg, neuerdings einigen Mitgliedern Gelegenheit gab, durch welche das Roͤmische Volk die festlichen Ceremoßszungen uͤber die verwerflichen Mittel zu machen, de⸗ des Conclave gestoͤrt haben sollte, haben sich nichsan sich bediene, um Unterschriften zu erhalten. Von staͤtigt. Die Zeit der Volks⸗Auflaͤufe auf den oͤffenttzgtestantischen Geistlichkeit in Norfolk wurde eine Bitt⸗ Plätzen ist voruͤber. Das jetzige Roͤmische Volk im Zust zu Gunsten der Katholiken, uͤbergeben; sie war von der Empoͤrung wuͤrde nur eine Karrikatur der alten Nf Archidiaconen und 70 andern Geistlichen unterzeich⸗ seyn, welche nach dem heiligen Berge auswanderten. Lord Althorp trug darauf an, daß alle Mittel⸗Alter glaubten sich die Roͤmer auf Augenblicke aungen, die Bezug auf die Verwendung oͤffentlicher weil sie einen Tribun erwaͤhlten und sich um die Truͤg in der Bank von England haben, dem Hause vorge⸗ des Forums versammelten. Die Freiheit laͤßt sich nichzden. — Hr. E. Davenport machte den Antrag, ahmen, sie ist nur so lange dauerhaft, als sie in den (iiul einbringen zu duͤrfen, wonach mit jungen Ver⸗ und Ansichten der Zeit begruͤndet ist.“ die sich kleiner Diebereien schuldig machen summarisch, Die mit der Untersuchung der Denkmaͤler Aegesn werden soll. Der Ueberfuͤllung der Gefaͤngnisse, beauftragten Franzoͤsischen Gelehrten und Kuͤnstler besp, wuͤrde durch ein solches Gesetz vorgebeugt werden, sich am 8. Dec. v. J. seit 3 Tagen auf der Insel Plöͤrden wuͤrden dadurch mehr Macht uͤber die jungen (Elephantine). Die Briefe des juͤngeren Herrn Chaiher, so wie die Gerichte einen bessern Maaßstab fuͤr lion, woraus der Moniteur naͤchstens einen Auszug verstheile erhalten. Zu diesem Zwecke sollen zwei oder sind fuͤr die Geschichte von hohem Interesse. Eine auf Magistrats⸗Personen von allen kleinen Verbrechen, same Untersuchung des beruͤhmten Hermontis⸗Tempels personen, die unter 16 Jahrealt sind, begehen, Kenntniß ihm die Feeengenls geweckt, daß dieses große Denkm und sie summarisch durch eine kurze Einsperrung bestra⸗ Alterthums bei Gelegenheit der Geburt des Ptolemaͤusgen. Der Antragende bezog sich dabei auf den Grundsatz sarion, Sohnes der Koͤnigin Kleopatra und des Juliuszscher Bestrafung, den auch Herr Peel in seinen sar, erbaut worden ist. Die gedachten Briefe enthalten ißur Verbesserung der Criminal⸗Gesetze geltend dies noch interessante Aufschluͤsse uͤber die Aegyptisches habe. — Herr Peel erwiederte hierauf, er wuͤrde terthuͤmer zu Esne, Elethyaͤ, Edsu, Ombos, Syeneiß der Einbringung einer solchen Bill nicht wi⸗ Philae. da sie einen Gegenstand von hoher Wichtig⸗ Der Cardinal von Clermont⸗Tonnerre hatte am peffe, doch glaube er, daß die Macht, welche eine d. M. seine Reise nach Rom noch nicht angetreten. sche Gerichtsbarkeit der Art verleihen wuͤrde, nur Die Wittwe Barras hat von dem gegen sie ergangsißer Vorsicht ausgeuͤbt werden duͤrfte. Er wolle in⸗ zuchtpolizeilichen Erkenntnisse, wegen Auslieferung der y piere ihres verstorbenen Gatten, an den Koͤnigl. Ger W“ hof appellirt.
uf außerordentlichem
kar Wege ist uns ein Londoner Blatt Der Constitutionnel enthaͤlt das nachstehende Seir 4 zugekommen; wir sind dadurch in den Stand ge⸗
ben aus Toulon vom 7ten d. M.: „Briefe aus Morec aec Sitzung vom 12ten d. Einiges mitzutheilen, muͤs⸗
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dessen noch keine bestimmte Meinung abgeben, ehe er die an⸗ gekuͤndigte Bill in ihren Details kenne. Ein anderes Mit⸗ glied war der Meinung, man duͤrfe der Jury auch uͤber die Unerwachsenen ihre Jurisdiction nicht nehmen, wogegen Sir T. Baring bemerkte, er koͤnne unmoͤglich zugeben, daß Kin⸗ der in derselben Weise bestraft werden sollen, wie Erwachsene. Dies bestritt jedoch wieder Hr. Peel, welcher sagte: wenn man hier irgend einen Unterschied im Gesetze gestatten wollte, und z. B. das sechszehnte Jahr als dasjenige bestimmte, bis zu welchem Alter die Strafen geringer seyn sollen, so duͤrfte leicht der Fall eintreten, daß Kinder unter diesem Alter von verschmitzten Betruͤgern dazu abgerichtet werden, diejenigen Verbrechen zu begehen, deren Bestrafung sie da⸗ durch minder ausgesetzt seyn wuͤrden. Er gebe indessen zu, daß fuͤr Kinder eine andere Gefaͤngniß⸗Disciplin noͤthig sey, als fuͤr Erwachsene, wobei er bemerke, daß er sich waͤhrend des letzten Sommers aufmerksam mit den Vorbereitungen zu einer Bill beschaͤftigt habe, die eine bessere Ausuͤbung der Polizei in der Hauptstadt bezwecke. Was inzwischen die fruͤher gewuͤnschte Einrichtung von besondern Gefaͤngnissen fuͤr Knaben betreffe, so muͤsse er die Bemerkung machen, daß die Kosten einer solchen Einrichtung nicht sowohl von der Re⸗ gierung, als von den Grafschäfts⸗Magistraͤten zu tragen seyen. Nachdem noch einige Bemerkungen von einem andern Mit⸗ gliede hit⸗zugefuͤgt worden, erhielt Herr Davenport die Erlaubniß zur Einbringung seiner Bill. — Hr. Warburton trug darauf auf eine Bill an, wodurch die Ausuͤbung der Anatomie gesetzlich gestattet werde, und zwar in solchen Or⸗ ten, wo sich entweder Universitaͤten befinden, oder Hospitaͤ⸗ ler, die groß genug sind, um wenigstens 50 Kranke auf ein Mal aufzunehmen. Ein Comité, das zur Untersuchung dieses Gegenstandes im vorigen Jahre ernannt worden, habe seine Aufmerksamkeit besonders auf das Verfahren
im Auslande gerichtet; deshalb sey auch die jetzt vor⸗ geschlagene Maaßregel fast ganz nach dem Muster der
in Paris bestehenden Einrichtungen, entworfen worden.
Er schlage demnach vor, daß die Aufseher von Armen, und Arbeits⸗Haͤusern, so wie die Vorsteher vvn Hospitaͤlern er⸗ maͤchtigt werden sollen, diejenigen Koͤrper der in solchen An⸗ stalten verstorbeneon Personen, die in einer bestimmten Frist von Freunden oder Verwandten nicht reclamirt werden, an
die Wundaͤrzte und Lehrer der Anatomie zu uͤberliefern. Wenn auf der einen Seite gegen diesen Vorschlag einge⸗ wandt werden moͤchte, daß die ganze Last der Maaßregel die aͤrmeren Volksklassen treffen wuͤrde, so ist andererseits
zu erwiedern, daß dieselben Volksklassen dadurch, daß die Wundaͤrzte mehr an Erfahrung gewaͤnnen, daß diese die großen Ausgaben fuͤr Leichen uͤberhoben seyn wuͤrden, wodurch also auch die Einholung eines aͤrztlichen Rathes nicht mehr so theuer bezahlt zu werden brauchte, ebenfalls gewinnen wuͤrden. Er fuͤhle sich, sagte Hr. W., besonders gedrungen zu seinem Vorschlage, damit den Aerzten Gerech, tigkeit widerfahre, und man nicht mehr den ungerechten Verdacht auf sie waͤlze, daß sie mit Moͤrdern gemeinschaft⸗ liche Sache machen. — Dieser Vorschlag wurde von mehre⸗ ren Mitgliedern, namentlich vom Lord⸗Advocaten unter⸗ stuͤtzt, welcher die Mißbraͤuche, die das bisherige Verfahren san Folge gehabt, mit lebendigen Farben schilderte. Man abe bereits eingewandt, sagte er, baß arme Leute durch eine Maaßregel, wie die vorgeschlagene, abgeschreckt werden moͤchten, zu Hospitaͤlern ihre Zuflucht zu nehmen. Dies sey jedoch ganz grundlos; denn die Leute gingen in das Hospital, um kurirt zu werden, nicht aber um zu sterben; kaͤme aber der Tod heran, so glaube er, daß sich Wenige um das kuͤmmern, was mit ihrem Leichnam spaͤter geschehen werde. Herr Peel sprach sich darauf ebenfalls fuͤr die Maaßregel aus, deren Nothwendigkeit sowohl aus den bisherigen Mißbraͤu- chen als aus der Befoͤrderung einer Wissenschaft, wie die Anatomie, leicht hervorgehen. Aus dem Comité⸗ Bericht uͤber diesen Gegenstand sey zu ersehen, daß alle Leichname, welche zu dem Zwecke der Anatomie jetzt verkauft werden, den aͤrmeren 8 lassen angehoͤren; diese wuͤrden daher durch die vorgeschlagene Maaßregel eher gewinnen, als benachtheiligt seyn, weil da-“.“ durch, daß man die Anatomie befoͤrdert, die aͤrztliche Kunst auch mehr verbreitet werde, und der Arme alsdann nicht noͤthig haben wuͤrde, zu Qnacksalbern, wie bisher, seine Zu⸗ flucht zu nehmen. Wenn man daher nur, bei Abfassung der Bill, moͤglichen Mißbraͤuchen vorbeuge und darauf sehe, 2 daß das Gefuͤhl im Allgemeinen dadurch nicht beleidigt werde, so wolle er (Hr. Peel) ihr ebenfalls seine herzliche Beistimmung geben. Die Erlaubniß zur Einbringung der Bill wuͤrde hierauf ertheilt. — Hr. Dawson machte alsdann den Antrag, daß die Gesetze, in Bezug auf den
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— 3 Pedoch vorbehalten, uͤber die fruͤheren Si n staͤtigen die Nachricht von der Entzweiung des Obersten der Blätteran vedihhtsesens aPeren
Irlaͤndischen Tabacksbau, auf gleichen Fuß mit den