1829 / 80 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

in England geltenden weil der bisherige Unterschied in den Gesetzen zu vielen Schmuggeleien dieses Productes von Irland aus die Veran⸗ lassung gegeben habe. Der Antrag wurde bewilligt, und eine diesfaͤllige Bill zum erstenmale verlesen. Nachdem noch mmehrere Bittschriften und Local⸗Angelegenheiten beseitigt worden waren, vertagte sich das Haus kurz vor 10 Uhr.

8 London, 11. Maͤrz. Im Oberhause trug gestern der Graf von Winchelsea auf eine Adresse an den Koͤnig an, in welcher Se. Majestaͤt um die Mittheilung des numeri⸗ schen Bestandes der katholischen Geistlichkeit in Großbrita⸗ nien und Irland, desgleichen auch um eine Nachweisung der unter der Tontrolle der Jesuiten und anderer geistlichen Or⸗ den stehenden Kloͤster und Seminarien, gebeten werden soll. Dieser Antrag, dem sich der Herzog von Wellington nicht widersetzte, ward angenommen. Von den beiden Bills, welche Herr Peel am 10ten im Unterhause einreichte, nimmt die erste, welche von den auf⸗ zuhebenden Beschraͤnkungen der Katholiken handelt, im Cou⸗ rier drittehalb Spalten ein. Mehrere Punkte beziehen sich auf die Jesuiten. Jeder Jesuit, der sich in diesem Augen⸗ blicke in England befindet, muß sich, sobald die Bill in Kraft getreten ist, im Laufe der darauf folgenden 6 Monate, bei Strafe von 50 Pfd. Sterl., einschreiben lassen. Kuͤnftig aber kann kein Jesuit mehr nach England kommen, ohne sich eines Vergehens (Misdemeanour) schuldig zu machen, und sich der Verbannung auszusetzen. Kein Superior kann fer⸗ nerhin Jemand als Ordensbruder aufnehmen, oder ihn ver⸗ eiden, ohne straffaͤllig zu werden. Ein Jeder, der fortan das Geluͤbde als Jesuit ablegt, wird mit Ver⸗ bannung aus dem Koͤnigreiche bestraft. Die Aete be⸗ zieht sich nicht auf Nonnenkloͤster. Die zweite Bill, welche die Wahlfreiheit in Irland betrifft, ist auch sehr lang, und nimmt in den Zeitungen zwei Spalten ein.

Auch die Morning Chroniele aͤußert sich in Hin— sicht der katholischen Angelegenheit gegen die Minoritaͤt im Parlamente. „Die Intoleranten“, sagt sie, „beklagen sich uͤber die veraͤchtliche Art mit der sie am letzten Freitage von der Majoritaͤt behandelt worden sind. Wie aber war es moͤg⸗ lich, Reden mit Achtung zu behandeln, die man mit Gruͤn⸗ den nicht bestreiten kann, weil sie nicht als ein Gewebe sinn⸗ losen Geschwaͤtzes uͤber die protestantische Verfassung von 1688 und uͤber vermeintliche Gefahren waren. Unter allen Rednern der Opposition, war auch nicht einer der die Punkte bestritten haͤtte, in welchen Herr Peel behauptet, daß die mißliche Lage Irlands eine Hoͤhe erreicht habe, welche das Einschreiten der Gesetzgebung auf das dringendste erheische; oder der es versucht haͤtte, zu zeigen, daß irgend eine Hoff⸗ nung zur Beruhigung Irlands vorhanden sey, ohne daß man den Katholiken gleiche Rechte mit den Protestanten bewillige.

Das New⸗Monthly⸗Magazine enthaͤlt folgende Bemerkungen: „Der Charakter des Herzogs von Wellington steht jetzt uͤber alle Zweifel erhaben dar: Die Gradheit und Offenheit seines Benehmens haben das oͤffentliche Vertrauen wieder hergestellt. Alle Ungewißheit ist verschwunden; Ir⸗ land wird beruhigt, und 6 Millionen Menschen werden der buͤrgerlichen Freiheit wieder gegeben werden; der Vorwurf der Intoleranz wird das freie England ferner nicht mehr treffen; ein unaufloͤsliches Band wird seine ganze Bevoͤl⸗ kerung umschlingen. Handlungen, und nicht Meinungen, werden allein dem Richterstuhl der Obrigkeit unterwor⸗ fen seyn. Der Beherrscher Großbritaniens wird nicht mehr von seinen angesehen werden, und in ihren Herzen wird aufrichtige Er⸗ gebenheit die Stelle des bisherigen Mißtrauens einnehmen. Wer zaͤhlt die Vortheile, welche fuͤr das Land aus dieser Maaßregel entspringen muͤssen? Sie ist eine Handlung der Liebe, welche die moralische Kraft Englands um Millionen entschlossener Seelen vermehren muß. Nicht zu berechnen ist die zu erwartende Zunahme seiner physischen Kraft; bald wird eine Verminderung der Abgaben eintreten, und das ganze Reiche durch gleiche Gesetze und gleiche Ve fassung re⸗ giert werden koͤnnen. Die unmittelbaren Folgen dieser neuen Ordnung der Dinge werden die Wohlfahrt und der Reichthum des schoͤnen Irlands seyn; der Bewohner dieser Insel wird ein gewerbthaͤtiger Buͤrger werden. Schon denkt man auf Unternehmungen, um die Capitalien Irlands zu benutzen; und obgleich die Emancipation den Hungrigen nicht auf der Stelle Brod, und den Arbeitslosen nicht gleich Beschaͤftigung geben kann, so wird sie doch Mit⸗ tel darbieten, um Beides herbei zu schaffen. In wenigen Jahren wird Irland mit dem uͤbrigen Koͤnigreiche die im⸗ mer vorschreitende Selbststaͤndigkeit und Kraft theilen, durch

welche England sich auszeichnet/"/⁴⁵...e .

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Vorschriften gestellt werden sollen,

Unterthanen als Feind religioͤser Freiheit

Der Marquis von Anglesea hat der Koͤniglich Irlin

schen Akademie der Kuͤnste in Dublin 6 schoͤne Abgusee Apollo von Belvedere, des Discobolus, Antinous, M.

ger, des zum Geschenk gemacht.

zusammen. muͤssen wir es niederschreiben noch hat bis jetzt kein

ziger Irlaͤndischer Edelmann seinem wahrhaft patriotss

Beispiel Folge geleistet.“ Wie es heißt, sagt der M

tragen hat.

Englischen Regierung macht, die Landung derselben int ceira verhindert zu haben, beseitigen. Es scheint, als ob, die Portugiesen auf eine sehr auffallende Weise getaͤuscht hintergangen habe.

Die Gefaͤngnisse im Fort St. Julian in Lissabon so tief liegen, daß zur Fluthzeit das Wasser einen Fußt steigt, und die Gefangenen genoͤthigt sind, sich auf die zu stellen, bis die Ebbe wieder eintritt.

Die zweite Baarzahlung von 200,000 Pfd. welche Spanien, nach der letzten Uebereinkunft, den! schen Reclamanten zu leisten hat, ist nun angekg 200,000 Pfd. zahlt ihnen, nach eben diesem Vertrage, eigene Regierung; dies macht demnach 600,000 Pfl die noch uͤbrigen 300,000 Pfd. giebt Spanien in e scheinen zu 50 pCt.

Die letzten Handels⸗Berichte aus Manchester, Leit andern Orten lauten wieder guͤnstiger. An ersterem hatte besonders die Ausfuhr von Baumwollen⸗Garny nommen, das sich mithin fest auf seinem Preise hielt Leeds haben die geschaͤftslosen Tuchweber wieder Arbt kommen, und in Kilmarnock haben die Fabriken von nen Shawls sehr viel zu thun.

Das Zustroͤmen von Armen nach London war in letzten Zeit groͤßer als jemals. Ganze Haufen von] nern, Weibern und Kindern draͤngten sich zu dem Hause in welchem Wohnungslose auf Kosten des Publikums al nommen werden; sie kamen nicht nur aus den Vorstä Londons, sondern sogar aus anderen Grafschaften. Es die bisherige Gewohnheit dieser Menschen, die Nd. dem erwaͤhnten Hause zuzubringen und des Tages uͤbe den Straßen zu betteln; manche trieben dieses Wesen terbrochen mehrere Wochen lang. Das ward indesse Ausschuß, der dieser Wohlthaͤtigkeits⸗Anstalt vorstand viel, und er nahm Maaßregeln, dem oͤfteren Ruͤckkehr Ziel zu setzen. Einige der kecksten und faulsten Heru ber, die man zuruͤckgewiesen hatte, wandten sich an den Mayor mit dem Begehren, ihnen einen anderen Zufluch anzuweisen. Nachdem dieser erfahren hatte, daß fuͤr großen Theil der Armen in der Nachbarschaft der stadt gesorgt war, wies er sie ab und hieß sie sich ie Kirchspiele zu begeben. Unzufrieden mit dieser Sentn gen sie sich zuruͤck, aber nur, um nach einer kurzen thung die Fenster der Wohnung des Lord⸗Mayors ein fen, worauf Letzterer den Befehl ertheilte, sich aller unnuͤtzen Menschen, deren man habhaft werden koͤm bemaͤchtigen.

Vorgestern hatte sich waͤhrend der Parlaments dem Eingange zum Oberhause gegenuͤber ein Haufen? diebe versammelt, die aus vollem Halse „kein Pape schrieen, als sich die Pairs nach Hause begaben. J. Personen fuͤhlten die Wirkungen eines zufaͤlligen Zust treffens mit dieser schnellfingerigen Koͤrperschaft, wel Eingang beinahe eine Stunde lang belagert hatte.

Der Leichnam des in Paris verstorbenen Graf Bridgewater ward in diesen Tagen durch Canterbe bracht. In Sittingbourne erhielt von Seiten der keit ein Tischler den Befehl, den Sarg zu oͤffnen, chem eine Parthie Juwelen, Uhren und Ringe vorge wurde, fuͤr die man vergessen hatte, den Zoll in Do bezahlen.

London, 13. Maͤrz. Der Koͤnig hat den ungliͤc Webern von Spitalfields ein Geschenk von 1000 P machen geruhet. 1

Der Jonische Staats⸗Bote Contini ist heute m. peschen aus Korfu und Neapel hier eingetroffen.

1 orning Herald, wird derg Saldanha eine Schilderung dessen herausgeben, was sic der Reise Fluͤchtlinge nach Terceirag dan glaubt, sie werde einige ganz außeror i Itt * liche Umstaͤnde enthuͤllen, welche den Vorwurf, den 2 Bill Zncrtke ene

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sterbenden Gladiators und der Venus Anadyonall 8 11“ „Nur wenige Monate“, sagt A E“ itk, . Dubliner Blatt bei dieser Gelegenheit, „war der Marx 11“ unter uns, und hat in dieser kurzen Zeit mehr fuͤr die nen Kuͤnste dieses Landes gethan, als alle seine Vorgzm Ja, was noch mehr ist und mit Errit

Was die Anzahl der katholischen Mitglieder betrifft, die zige der Emancipations⸗Bill ins Parlament treten wer⸗ so glaubt man, daß Irland ungefaͤhr 85 katholische Re⸗ ntanten senden, und die Zahl der in Großbritanien er⸗ en katholischen Parlamentsglieder sich um 5 vergroͤßern Die Englischen Pairs, die in Folge der vorgeschla⸗ Parlament haben werden, sind: Der gg von Norfolk, der Graf von Shrewsbury, die Ba⸗ Stourton, Petre, Arundell, Dormer, Clifford von lich und Stafford; außerdem wuͤrden wahlfaͤhig ge⸗ werden, die beiden katholischen Schottischen Grafen nir und Newburgh, und die Irlaͤndischen Pairs der⸗ Religion. Nach heute eingegangenen Berichten aus Dublin hat der Courier meldet) die Bill wegen der 40 Shillings⸗ ssen bei den dortigen Katholiken großes Mißvergnuͤgen „Es haben Versammlungen uͤber diesen Gegenstand gefunden, in welchen man zu dem Beschluß kam, am en Montag wieder eine Zusammenkunft zu halten, um Bittschrift gegen diese Bill abzufassen. Hr. O'Connell ereits den Dublinern seine Instruction und Meinung cheilt. Er wuͤnscht, daß Protestanten und Katholiken emeinschaftlich der Bill widersetzen. Am 10ten d. M., schreibt man aus Dublin, gab der bg von Northumberland hier seine erste Audienz. Seit en sah man nicht eine so glaͤnzende Versammlung am des Vice⸗Koͤnigs von Irland. Jedermann war ent⸗ uͤber die Aufnahme, die ihm von Seiten des neuen Befehlshabers ward. Tages darauf begaben sich der Mayor und die ersten Beamten der Stadt in Prozes⸗ auf das Schloß, und uͤberreichten dem Herzoge die Be⸗ ommnungs⸗Adresse der Einwohner Dublins. Auch ist Deputation der Koͤrperschaft von Bandon hier einge⸗ en, um dem Herzoge das Buͤrger⸗Diplom dieses Fleckens iner goldenen Kapsel zu uͤberreichen. Wie es heißt, sind en im Schlosse zu gebenden Festen die Dienstage und nerstage festgesetzt worden. Der Herzog sowohl als Gemahlin haben sich uͤbrigens sehr zu Gunsten der Ir⸗ schen Fabriken ausgesprochen, und namentlich ihren sch geaͤußert, daß auf dem Ball, der am 17ten d. M. chlosse statt finden soll, die dazu Eingeladenen in Ir⸗ ischen Fabrikaten gekleidet erscheinen moͤchten. Niederlande. Gruͤssel, 15. Maͤrz. Der Finanz⸗Minister ist mit dem verneur von Geldern, van Heckeeren tot Kell, so wie den Herren von Moor, van Byleveld, Gendebien, bn, van Combrugghe, Nicolai, Le Hoͤn, de Snellinck, ruys und Boreel als Mitgliedern des Syndicats nach terdam abgereist, und dort bereits am 10ten d. M. an⸗

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1. Daͤnemark. Kopenhagen, 14. Maͤrz. Auf Nyholm

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liegen gegen— ig zwei Linien⸗Schiffe und eine Fregatte, und auf Gam⸗ olm eine Corvette auf dem Stapel, welche Schiffe im des naͤchsten Jahres vollendet seyn werden. Die Koͤ⸗ Flotte wird dann sechs Linienschiffe zaͤhlen; uͤberdies

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SDeutschland. Hamburg, 17. Maͤrz. Bei Gelegenheit eines Mit⸗ mahls, welches der Koͤnigl. Preußische Grand-Maitre de zarderobe, außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte nister, Graf von Grote, gestern mehreren angesehenen gen Einwohnern gab, erinnerte man sich zufaͤllig gegen be desselben, daß Se. Excellenz gerade vor 25 Jahren an selben Tage dem hiesigen Senate Ihr Creditiv als Koͤnigl. ußischer Gesandter uͤbergeben haͤtten. Mit Bezug auf e Ruͤckerinnerung brachten Se. Exc. die Gesundheit Sr. ij. des Koͤnigs von Preußen aus, so wie naͤchstdem das hl Hamburgs, des Senats und des eben gegenwaͤrtigen en Syndicus von Sienen, welcher mit dem verewigten 71 Buͤrgermeister Schroͤder damals das Creditiv entge⸗

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Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung Nr.

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Stettin. In Nr. 49 der StaatsZeitung ist einer unverehelichten Anne Catharine Kranz gedacht, welche am 16. Januar in ihrem 106ten Lebens⸗Jahre zu Coͤslin gestor⸗ ben uUnd waͤhrend einer langen Reihe von Jahren und bis zu ihrer Todesstunde mit großer Liebe und Aufmerksamkeit von einer armen Buͤrger⸗Familie gepflegt worden t. Jede gute That findet ihren Lohn, und so haben auch die treuen Pfleger und Ernaͤhrer der ꝛc. Kranz, die Zimmermeister Berndtschen Eheleute zu Coͤslin, durch ihre seltene Menschen⸗ liebe und gebrachten Opfer sich nicht nur die allgemeine Ach⸗ tung und Liebe ihrer Mitbuͤrger erworben, sondern es ist ihnen auch sogar die Freude zu Theil geworden, daß Seine Majestaͤt der Koͤnig hiervon Kenntniß zu nehmen und in landesvaͤterlicher Huld den beduͤrftigen Leuten ein Gnaden⸗ Geschenk von 50 Rthlrn. aus Hoͤchsteigener Bewegung zu verleihen geruht haben. 8

Moͤchte die edele, aus reiner Menschenliebe entsprun⸗ vei Handlung der Berudtschen Eheleute viele Nachfolge er⸗ wecken.

Oppeln. Im Verwaltungs⸗Bezirke der hiesigen Re⸗ gierung betrugen die im Jahre 1828 ausgesetzten Legate und gemachten Schenkungen, welche mit dem religioͤsen Cultus und oͤffentlichen Unterricht in unmittelbarer Verbindung ste⸗ hen, 9183 Rthlr. 4 Sgr., und die Legate und Schenkungen fuͤr milde Stiftungen, welche einen Act der Wohlthaͤtigkeit zum Gegenstand haben, 4849 Rchlr. 20 Sgr., mithin uͤber⸗ haupt 14,032 Rthlr. 24 Sgr. Außerdem legirten: die in der Kreis⸗Stadt Oppeln gestorbene Salz⸗Factor⸗Wittwe Em⸗ merich der dortigen evangelischen Kirche 200 Rthlr., und der in der Stadt Patschkau im Neisser Kreise gestorbene Cano⸗ nicus und Erzpriester, Pfarrer Stehr, auf eine immerwaͤh⸗ rende Fundation fuͤr den Kalkauer Kirchen⸗Bezirk 2550 Rthlr., ferner auf eine immerwaͤhrende Armen⸗Fundation fuͤr Alt⸗ Patschkau und Alt⸗ Wilmsdorf 1000 Rthlr., auf eine Fun⸗ dation fuͤr arme Schulkinder in Patschkau 1000 Rthlr. und fuͤr das Hospital zu Patschkau 1000 Rthlr. Ein Unge nannter schenkte vor seinem Ableben der katholischen Stadt Pfarr⸗Kirche in der Kreis⸗Stadt Grottkau 200 Rthlr.

Naugardt. In der hieselbst befindlichen Provinzial⸗ Straf⸗- und Besserungs⸗Anstalt befanden sich im Jahre 1828 durchschnittlich 330 Gefangene, und zwar 262 maäͤnnlichen und 68 weiblichen Geschlechts. Von diesen waren arbeits⸗ unfahig 12, und zur Verrichtung der Hausdienste bestimmt 29. zum vollen und 30 zum halben Arbeits⸗Pensum. Die so⸗ nach im Durchschnitt zum ganzen Pensum beschaͤftigten 274 Gefangenen verdienten 10,185 Rchlr., mithin jeder Arbeiter 37 Rthlr. 3 Sgr. 1 Pf. Von diesem Verdienste haben die Arbeiter als Ueber⸗Verdienst erhalten a) dürch Consumtibi lien 850 Rthlr. und b) in baarem Gelde 714 Rthlr. Die Kosten der Bekleidung betrugen auf den Kopf der Maͤn ner 5 Rthlr. 24 Sgr. 4 Pf., der Frauen 3 Rthlr. 25 Sgr. die Kosten der Speisung fuͤr die taͤgliche Portion der Kran-⸗ ken 2 Sgr. 9 Pf., der Gesunden 1 Sgr. 2 ½ Pf. DHa die Summe aller Ausgaben fuͤr die Anstalt sich auf 15,776 Rthlr. belief, so betrug die Ausgabe auf jeden Kopf der Ge⸗ sammtzahl uͤberhaupt 47 Rthlr. 22 Sgr., auf jeden Arbeiter zum vollen Pensum nach Abzug seines ganzen Verdienstes 10 Rthlr. 18 Sgr. 10 Pf., auf jeden Kopf der Gesammt⸗ zahl, nach Abzug des auf dieselbe vertheilten etatsmaͤßigen Verdienstes, 26 Rthlr. 29.Sgr. 1 Pf. 8

Duͤsseldorf, 8. Maͤrz. Die hier nach erfolgter Allerhoͤchster Genehmigung in einer General⸗ Versammlung vom 12. Mai 1828 durch die Wahl eines de⸗ finitiven Ausschusses constituirte Gesellschaft zur sitt⸗ lichen und buͤrgerlichen Besserung der Gefange⸗ nen in den Rheinisch⸗Westphaͤlischen Provinzen, hat sich einer vielseitigen Theilnahme und großen Ausbreitung zu erfreuen.

Die Ober⸗Praͤsidenten der Provinzen: der Hr. Geheime Staats⸗Minister von In ersleben zu Koblenz und der wirkliche Geheime Rath 85 v. Vincke zu Muͤnster, so wie der Hr. Staats⸗Minister Freiherr vom Stein zu Cap⸗ penberg, waren gleich anfaͤnglich der Gesellschaft als Mit⸗ glieder beigetreten, und ihnen folgten der Hr. Erzbischof Graf Spiegel zum Desenberg zu Koͤln, die Bischoͤfe Freiherr von Droste zu Vischering zu Muͤnster, Freiherr von Ledebur zu JE1““ Aq.

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gegruͤndete, und

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Zur Verdienst⸗Arbeit blieben daher 289, und zwar 259