1829 / 85 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

igkeit haben, und das dortige Landgericht in Wechsel⸗⸗ ben das allein competente Gericht erster Instanz seyn sol ..

amburg, 22. Maͤrz. Die Schifffahrt der ganzen ser⸗Elbe ist nun wieder hergestellt; die Schiffe, welche zu aven uͤberwintert haben, sind bereits groͤßtentheils hier

durch den Koͤniglichen Namen bestimmen zu wollen; in endigte die Sache fuͤr jetzt. Der alte Cobbett hat t in den Kopf gesetzt, die Tory⸗Aristokratie zur Radical⸗Rii zu bekehren, indem er sie versichert, daß sie nichts weitn thun haͤtten, als dem Volke die laͤngst verlangte Reing des Unterhauses zu bewilligen, um dieses auf ihre Sein

wofuͤr sie vielen Dank verdienen. Die ee Oepositko aber, die sich schon uͤber die Verminderung der frei wit gen 2 882 Corps beschwert, wird ihnen gewiß auch dieses uübe neh 895 und einen neuen Beweis darin finden, daß der Herzog Wellington eine militatrische Regierung einzufuͤhren suche.

4 P o r t A. a 9 3 -““

1 Courier giebt folgende bis zum 8ten Maͤrz gehende Nachrichten aus Lissabon: „Die Confisca-⸗ tionen und Hinrichtungen dauern in dieser ungluͤcklichen Hauptstadt noch immer fort. Fuͤnf, in der Sache Moreira's

Der Londoner

Der Koͤnig hat (wie bereits gemeldet worden) zur Unter⸗

eas 88 8 Seidenweber 1000 Pfund an den hie⸗ sigen Lord⸗Mayor geschickt; die Minister aber scheinen bün so entschlossen als je, nicht zu dem alten Ausschteepungecvstes

zuruͤck zu kehren, oder auch nur die Abgaben zu . g a sie uͤberzeugt sind, daß sie dadurch, ohne den intaͤndischen Fabrikanten zu nuͤtzen, nur den Schleichhandel ermuntern

8 en. Diesen Abend wird Hr. Peel das zweite Verle⸗ e ee 18; 8 Ohne Zweifel aber

i der Emancipations⸗Bill vorschlagen. 8 88

des wieder 868 sehr viele Bittschriften dafuͤr ngs 85 gegen eingereicht werden, so daß die Debatten sseenke ls eüft spaͤt Abends ihren Anfang nehmen durften. Unter 8 zureichenden Bittschriften ist eine von den Einwohnern . dons und der Umgegend, welche 100,000 Unterschriften ha⸗ ben soll. Wie dieselben erlangt worden, daruͤber heree manche laͤcherliche Anekdoten ans Licht kommen. In.. en letzten Sitzungen sind wieder in beiden Haͤusern eine Menge Bittschriften eingereicht worden, die wie immer zu . sionen Anlaß gegeben haben, welche im Ganzen zu nichts mweeiter fuͤhrken, als abermals zu zeigen, daß die eitie Seite meist nur die Declamation, die andere dagegen die Gruͤnde des Rechts und der Politik fuͤr sich hat. Im Unterhause hatte indessen gestern ein neubekehrter Beguͤnstiger der Eman⸗ cipation die vielleicht ehrliche Unvorsichtigkeit, zu gestehen, oder vielmehr auseinander zu setzen, was er schon fruͤher ge⸗ standen, daß die gegenwaͤrtige Maaßregel nur die Sache zur Haͤlfte thue, und daß Irland nicht eher beruhigt seyn hee als bis der dortigen Anglikanischen Geistlichkeit ein Thei ihres großen Reichthums entzogen seyn, und die arme katho⸗ lische Geistlichkeit damit besoldet wuͤrde. Wie viel Wahres

und Geheimen Rath in Windsor.

hierin liege, mag dahin gestellt bleiben; aber die Anhaͤnger der Emancipation, welche recht wohl wissen, warum die Geistlichkeit gegen sie kaͤmpft, raͤumen es nun einmal nicht ein, sondern suchen die Geistlichkeit zu uͤberzeugen: daß die Masse der Katholiken, froh, ihre Aristokratie im Besitz ihrer alten Rechte zu wissen, sich es gern gefallen lassen wird, die reichen Pfruͤnden, obwohl sie groͤßtentheils von ihren nen herruͤhren, ihren jetzigen Besitzern erhalten zu sehen. dan kann sich also denken, daß willkommen i

ehs ein Mann wie Hr. Rice, welcher, ohne es gestehen zu wollen, die Emancipation um jeden Preis wuͤnscht, ihn fuͤr einen verkappten Gegner erklaͤrte. Freitag Graf Eldon von den istern allen Katholiken verlangt, welche seit einer gewissen den Eid geleistet, wodurch jeder Unterthan verpflichter dir Thronfolge in den protesta ntischen I eirgliedern des Hauses Hannover anzuerkennen. Er wollte dadurch zeigen, daß die Katholiken sich mit Fleiß dieses Eides enthielten, um jene Thronfolge nicht foͤrmlich anzuerkennen, nachdem man ihm aber zeigte, daß dieser Eid von Niemanden geleistet wuͤrde, der nicht in ein Amt tritt, wo das Gesetz ihn bei Strafe erheischt, und Lord Plunkett zu diesem Ende auch das Verzeichniß der Pro⸗ testanten verlangte, welche den Eid in jener Periode geleistet, so nahm er seinen Vorschlag zuruͤck. Seine Haupt⸗Absicht aber hatte er erreicht; er wollte naoͤmlich zu verstehen geben, der Koͤnig haͤtte von den Maaßregeln, welche die Minister vorgeschlagen, nichts gewußt, als er durch die Rede bei der Parlaments⸗Eroͤffnung die Untersuchung der Irlaͤndischen Angelegenheiten empfahl. Wegen des diesfaͤlligen Bestrebens, nämlich durch Seitenwinke auf das Publikum zu wirken, gab ihm der Lord⸗Kanzler einen derben Verweis, woruͤber er sich sehr gekraͤnkt fuͤhlte. Gestern Abend fing man dieselben Scharmuͤtzel aufs Neue an, und der Herzog von Wellington brachte Alle zum Schweigen durch die neue Erklaͤrung, daß der Koͤnig die ganze Bill, und zwar noch vor der Eroͤffnung des Parlaments, gesehen und gebilligt habe. Dies macht nun den Machinationen der Opposition, wie sie seit ein Paar Tagen wieder angefangen, abermals ein Ende. Der Herzog von Newcastle war naͤmlich mit einigen Bittschriften zum Koͤnige gegangen, und hatte ihm, als Pair, seinen Rath an⸗ geboten; seitdem hatte seine Parthei allerlei Geruͤchte verbrei⸗ tet, welche vermuthen lassen sollten, der Koͤnig sey von seinen Ninistern getaͤuscht worden, und werde den von denselben vorgeschlagenen Maaßregeln seine Zustimmung versagen. Graf Grey, welcher mit großer Strenge uͤber die Aufrecht⸗ haltung aller parlamentarischen Formen wacht, gab beiden Theilen eine derbe Lection wegen des verfassungswidrigen Verfahrens, die Gesinnungen der Parlaments⸗Mitglieder

Ah⸗

Petition von

erwaͤhlt zu erklaren, oͤffentliches Verfahren

Verletzung und

ein solcher Alltirter nicht st, und darf sich daher auch nicht wundern, zugleich ein langes

Majestaͤt mit dem B Im Oberhause hatte am N

,„758. in Verzeichniß von Ministern ein Verz dno ode moͤchte, ist,

der die Wahlfaͤhigkeits⸗Bill machen sollten, um de sal der Relief⸗Bill nicht zu gefaͤhrden.

neue Lehrstuͤhle, und zwar einen

bringen, und dasselbe zu entschlossenen Gegnern der cipation der Katholiken zu machen. er 2 . 2

Resorm oder Emancipation

Zu diesem Behuf Stuͤcke seines Political⸗Register

eHn

in dem letzten

London, 18. Maͤrz. Heute hielten Se. Majestitt Der erstern wohnt Lord⸗Kanzler, die Lords Wellington, Bathurst, Abc Melville und Ellenborough bei. b 8 Lord Farnham uͤbergab gestern im Oberhanse eim katholische Petition von 36,795 Einwohnern Glasgovg unter mehrere der angesehensten. Auf Antrag des 9h. von Wellington ging das Haus in einen Ar Mutiny⸗Bill, deren Artikel von 163 auf 77 vetm den. 8 Im Unterhause ward gestern Abend nach Vorlegm verschiedenen Petitionen, die bis 8 Uhr waͤhrte, der auf die zweite Lesung der Bill wegen Aufhebung den Katholiken lastensen nk . macht, woruͤber die Debatten diesen Morgen ½ abgebrochen wurden, um heute Abend um 6 Uhr zu werden. Als Herr Peel auf die zweite Lesung gen hatte, sprach zuerst Herr Benson fuͤr, dann Knarchbun wider, hierauf der Kanzler der S he mer fuͤr, dann Hr. G. Bankes wider, Lord Castlc aber fuͤr und demnaͤchst Herr Sadler, das neue ¹ fuͤr Newark, wider die Maavbregel. Herr Sadler besonders hervor, daß das Parlament dei aller seiner Autoritaͤt in der Gesetzgebung doch unmoͤglich befug koͤnne, die altherkoͤmmlichen Rechte, die Grundsest Volkes aufzuheben, so wenig wie es mit einigen Fedens die Constitution aͤndern koͤnne, z. B. sich fuͤr lebenslt und Gesch w.; aus diesen Gruͤnden sey er geg Vernichtung der protestantischen CTo Moore legte gestern eine antikaͤch 147,000 Irlaͤndischen Protestanten - Nach der Times haͤtte der Herzog von Ne wust Majestaͤt dem Koͤnige bei der (vorgestern erwaͤhnten)! in Windsor mehrere antikatholische Petitionen uͤberrat Memorial vorgelesen, fey jedoch w emerken entlassen worden, daß! Ihnen feraer etwas in der Angelegenheit mitzutheile er solches er- die Haͤnde des Herzogs ve ington gehen lassen solle. 88 Zu Wublin am Montag in einer Verse von Katholiken, unter Vorsitz des Banquiers Latong Leader den Antrag, daß die Katholiken keine Oppos

a 8

zu vernichten u. s.

tion. Herr G.

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Hruͤssel, 20. Maͤrz. Die Herren Le Hon 1“ Ulübe⸗ in ihrem (in Nr. 73 der Staatz enthaltenen) Entwurf zu einer Adresse an den Kau Bemerkungen der Sectionen gemäaͤß, einige Aenderu genommen. Diese Adresse wird daher nochmals mg neuen Redaction gedruckt und unter die Mit h Kammer vertheilt werden.

8 Dem Belge zufolge hat der Staats⸗Rath de von der Commission der Gesetzbuͤcher abgefaßten Gj· wurf genehmigt, und wird dieser unverzuͤglich der

Kammer der Generalstaaten vorgelegt werden.

Athenaͤum in Nam fuͤr die Franzoͤsische Physik und Mechal

Die Regierung hat bei dem

den andern fuͤr die angewandte richtet. Auch in Amsterd 6 Cappaccini ein Todten⸗Amt fuͤr Leo XII. Der Vicomte von Canellas traf

von Paris kommend, hier ein.

1 Deutschland.

Darmstadt, 19. Maͤrz. Das heut erschiene vI Allerhoͤchste Vero

rungs⸗Blatt Nr. 11 enthaͤlt eine Allerh vereich das Wechsel⸗Recht und der Wech el⸗Prozeß Stadt Frankfurt in der Stadt Offenbach 1essrh mit mehreren Ausnahmen und Modificationen,

am ist in Gegenwart des M gehalten if in den letzten

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Ausschuß rs

Beschraͤnkungen (Relief⸗T Feru

mder Naͤhe liegende eiserne Kruͤcke, womit gewoͤhnlich Värter den Unrath dieser Thiere wegschafft, und bringt AA“ Baͤren wiederholte Hiebe auf den Kopf bei, und da die⸗

6 1 1 usslenungeachtet seine ungluͤckliche Beute nicht fahren lassen

ie Stadt gekommen, so wie auch eine ziemliche Anzahl aus der See; die Schiffe welche am 19ten d. von hier angen sind, haben am 20. Morgens schon die See er⸗ Da das Cis der Ober⸗Elbe noch immer ununterbro⸗ in unserer Gegend vorbeitreibt, so wird auch diese Fahrt nigen Tagen frei seyn. 1 s

82 1I1I1““ Wien, 18. Maͤrz. Se. K. K. Majestaͤt haben dem agl. Modenesischen Oberst⸗Kaͤmmerer, Staatksrath und ster der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Marchese Joseph Molza, das Commandeur⸗Kreuz des Oesterreichisch⸗Kai⸗ en Leopold Ordens zu verleihen geruhet. be. Majestaͤt haben der Saͤngerin Judith Pasta, in gster Anerkennung jener seltenen Virtuositaͤt im Ge⸗ welche dieser Kuͤnstlerin in einem so hohen Grade ist, und von der sie in Gegenwart des Allerhoͤchsten so bewundernswerthe Proben abgelegt hat, den Titel Ihrer ersten Kammer⸗Saͤngerin taxfrei zu verleihen t. m 15. Maͤrz Vormittags ereignete sich in der K. K. gerie zu Schoͤnbrunn nachstehender Ungluͤcksfall: Der paͤrter, Johann Franz, erhielt am Eingange in die erie bei dem eisernen Gitterthore von der daselbst auf⸗ n Hofburg⸗Wache mehrere duͤrre Brodtkrumen, um die damit zu füttern. Der Waͤrter nahm diese Krumen „um den Leib gebundene Schuͤrze, und ging, ohne sich halten, geraden Wegs nach jener Loge, in der sich zwei h besinden, die eben Junge haben. Aus Vorsicht, daß aͤnnliche Baͤr nicht seine Jungen auffresse, wie sich die⸗ all schon einmal ergeben hat, wurde er von der Baͤrin hren Saͤuglingen abgesperrt. Dieser isolirte Zustand en Grimm des Thieres gereizt haben. In dem Augen⸗ also, als der Waͤrter, wie gewoͤhnlich, sich ganz nahe eisernen Stangen der Loge hinstellt, und die erhalte⸗ hrodtkrumen aus der Schuͤrze nimmt und sie dem maͤnn⸗ haͤren vorwirft, haut dieser mit der rechten Tatze nicht len Brodtkrumen, sondern nach der Hand des Waͤrters, sie zwischen die eisernen Stangen hinein, beißt sie ab, erschlingt sie. Durch diesen eben so unerwarteten als igen Anfall zu Boden geworfen, kommt der Waͤrter er liegenden Stellung dem Baͤren so nahe, daß dieser ie der auf das Nothgeschrei des Ungluͤcklichen herbei⸗ Thierwaͤrter Aman und die in geringer Entfernung K. K. Hofburg⸗Wache aussagen, nun schon mit bei⸗ tzen packen, und ihm an den Armen, an der Seite dem Gesichte tiefe und gefaͤhrliche Wunden beibrin⸗ nn. Noch ein Paar Augenblicke, und dieser Mensch nes der jaͤmmerlichsten Opfer seiner Unvorsichtigkeit en. Bei diesem schrecklichen Anblicke ergreift Aman

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dstoͤßt er ihm mit diesem Werkzeuge an die, in der der Lenden liegenden empfindlichen Theile, bis das ige Thier endlich den, nach allen Seiten Verwundeten laͤßt. Nachdem durch die auf das Schleunigste an⸗ heten kalten Umschlaͤge, und Verbindung der Wunden, rblutung gestillt wurde, ließ die Menagerie⸗Direktion agluͤcklichen sogleich in das Wiener allgemeine Kran⸗ s zur ferneren Behandlung bringen.

gram, 14. Maͤrz. Die Witterung variirt noch im⸗ f eine in hiesiger Gegend ungewoͤhnliche Weise. te d. M. war ein heiterer Tag, jedoch kuͤhl, so auch Der gte war truͤb und zeigte Abends auf Schnee; ninder war der 10te und der 11te heiter, jedoch kuͤhl indig; der 12te ein angenehmer Sommer⸗Tag mit war⸗ onnenschein; der 13te truͤb und empfindlich frostig.

8 Shweizz.

uͤrch, 18. Maͤrz. Durch Kreisschreiben aus Bern z. Maͤrz uͤbermacht der voroͤrtliche Geheime⸗Rath den rungen der evangelischen und paritaͤtischen Cantone eine ift des Schweizerischen General⸗Consuls in Genua, as Gesuch der Vorsteher der seit fuͤnf Jahren daselbst zunten evangelischen Gemeinde, die fuͤr ihre kirchlichen fnisse in bedruͤckter Lage sich befindet, und die theil⸗ de Unterstuͤtzung der Glaubens⸗Genossen im eidgenoͤs⸗

verwickelt gewesene Officiere, worunter ein General und ein Oberster, sind gehangen und ihre Koͤpfe auf dem Galgen zur oͤffentlichen Schau ausgestellt worden. Zwei andere Perso⸗ nen hatte man aus ihrem Gefaͤngnisse auf den Richtplatz hingefuͤhrt, um Augenzeugen dieser Hinrichtungen zu seyn. Die Kinder der Ungluͤcklichen sind nach Afrika verbannt worden; man hatte die Grausamkeit so weit getrieben, sie zu zwingen, rund um das Schaffot zu gehen. In mehreren Theilen der Stadt erheben sich neue Galgen, so daß man taͤglich neuen Hinrichtungen eutgegen sieht. Terceira ist (wie bereits gemeldet) in Blokade⸗Zustand erklaͤrt worden; am 5ten d. M. wurden in Lissabon im Beiseyn Dom Mi⸗ guel's Truppen eingeschifft, um die Eroberung dieser Insel zu versuchen.“ .

Tuͤrkei und Griechenland.

Konstantinopel, 26. Febr. Es sind nunmehr Maaß⸗ regeln getroffen worden, die in Smyrna angelangten Getreide⸗ Vorraͤthe zu Lande hierher zu schaffen; bis zu deren Ein⸗ treffen langen andere Korn⸗Transporte aus Niromedien und mehreren anderen Punkten Asiens an, so daß den, in vori⸗ ger Woche eingetretenen Verlegenheiten, wegen gehoͤriger Verproviantirung der Hauptstadt, abgeholfen ist. Ein Zei⸗ chen, daß kein Mangel in dieser Hinsicht gefuͤrchtet wird, er⸗ giedt sich daraus, daß die vor einiger Zeit beschlossene Maaß⸗ regel, die Griechen und Juden ven hier zu entfernen, noch nicht zur Ausfuͤhruns gekommen ist. Nichts desto weniger scheinen das Volk und die Regierung den Frieden zu wuͤn⸗ schen.

Am 23sten d. M. ist ein Regiment regulairer Infante⸗ rie eingeschifft worden, um nach Silistria transportirt zu werden, von wo es nach Schumla marschiren soll. Zwoͤlf Bataillone sollen außerdem noch dieselbe Bestimmung haben. Der Groß -Vezier Reschid Pascha ist noch nicht bei der Ar⸗ mee angelangt; es heißt, er werde zuerst hieher kommen, um die Befehle des Großherrn zu empfangen; Letzterer hat auf seiner letzten Excursion auf einem Dampfboote den abgesetzten Groß⸗Vezier zu Radosto gesprochen.

Im Arsenal wird an der Instandsetzung der Flotte eifrig gearbeitet; es befinden sich jetzt 4 Linienschiffe, 2 Fregatten und 4 Corvetten im Hafen. In der Kanonengießerei wer⸗ den alte Stuͤcke von großem Caliber umgegossen, und acht⸗ zig Feldstuͤcke sind bereits fertig.

Eine, vor einigen Tagen erlassene Kaiserl. Verordnung befiehlt den Griechischen Erzbischoͤfen, Bischoͤfen und Metro⸗ politen, so wie den Tuͤrkischen Kadi's, sich in ihre Residenz zu begeben und keine Stellvertreter fuͤr die Ausuͤbung ihrer Aemter mehr zu ernennen.

Der Sultan ist seit einigen Tagen unpaͤßlich; seit gestern aber befindet sich Se. Hoheit, in Folge des Gebrauchs von

Blutigeln, in der Besserung.

Der Courrier de Smyrne meldet in seinem neuesten Blatte aus Smyrna vom 15. Februar: „Am 12ten d., als an dem Geburtstage des Kaisers von Oester⸗ reich, gab das im hiesigen Hafen liegende Admiral⸗Schiff „Bellona“ Morgens und Abends die uͤblichen Salven, welche von den auf der Rhede liegenden Kauffahrtei⸗Schiffen erwie⸗ dert wurden. Der General⸗Consul Questiaux wohnte fruͤh, in Begleitung seiner saͤmmtlichen Landsleute, der Messe bei, welche der hiesige Erzbischof Cardelli las. Der Contre⸗Ad⸗ miral Dandolo gab am Bord seines Schiffes ein Mittags⸗ mahl, an welchem die fremden Befehlshaber, mehrere Con⸗ suln und die commandirenden Officiere seines Geschwaders Theil nahmen. Am Abend gab der General⸗Consul einen glaͤnzenden Ball. Am Abende desselben Tages traf der Blitz den großen Mast des Linienschiffes „Conquerant“, auf welchem sich der Vice⸗Admiral von Rigny befindet, glitt je⸗ doch an der Blitz⸗Ableiterkette in das Meer hinab und zer⸗ schlug nur eine Stange an derselben.“

Die Allgemeine Zeitung meldet in einem Schrei⸗ ben von der Servischen Graͤnze vom 4. Maͤrz Fol⸗ gendes: „Fuͤnfhundert Reiter von den Haus⸗Truppen des Pascha's von Trawnik sind schon nach dem Lager von Schumla aufgebrochen; ein Corps Arnauten, von einem Renegaten be⸗ fehligt, soll ebenfalls dahin ziehen. Auch der Pascha wollte sich zur Armee begeben, doch scheint dessen Abreise noch un⸗

1“

Vaterlande in Anspruch nimmt.

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bestimmt. Die Aushebung in Bosnien geht jetzt regelmaͤßig