Sie stehen zu einzelnen kleinen Commando's von 5— 8 Leu⸗ ten im ganzen Kirchenstaate herum. Ihre Pferde fand ich in sehr gutem Stande, gehoͤrig gestriegelt, stark gebaut, kraft⸗ „voll und gut in Athem. Die besten Nummern in der Dili⸗ genee sind Nr. 1. 3. 4 und 6; es sind die Ecksitze. Zu be⸗ dauern ist, daß man mit der Diligence nicht schneller befoͤrdert wird. Von Rom bis Ancona rechnet man 200 Miglien. Diese haͤtten sehr gut in 48 Stunden zuruͤckgelegt werden koͤnnen; wir brauchten aber dazu 63 Stunden, d. h. wir suhren am Sonnabend Abend 8 Uhr aus, und kamen erst am Dienstag Vormittag in Ancona an. Diese Verzoͤgerung hat indessen keinesweges ihren Grund im langsamen Fahren, sondern in einer schlechten Vorrichtung auf den Sta⸗ tionen. Die Diligence hielt naͤmlich volle 9 Stunden in Foligno an, von Sonntag Abend 10 Uhr, bis Montag Fruͤh 7 Uhr. Eben so verweilt sie auf mehreren Stationen 2 Stunden, waͤhrend hoͤchstens ½ Stunde dazu erforderlich waͤre. Der Conduttore war bescheiden und gefaͤllig. Ich belohnte ihn mit 4 Paoli; 7 Paoli mußte ich am Ende der Reise fuͤr Postillon⸗Trinkgelder bezahlen. Die Wirthshaͤuser sind ertraͤglich, nur Terra valle kann ich nicht empfehlen. Es ist ein elendes Gebirgs⸗Dorf, wo man nichts als Brod, schlechten Schinken, schlechten Wein und warmes Wasser mit Brod unter dem Namen Suppe erhaͤlt. Die Diligence
faͤhrt woͤchentlich zweimal. 1“ “
Columbien.
Die Bremer Zeitung giebt folgenden Auszug aus
einem Handels⸗Briefe aus La Guayra vom 28. Jan. 1829: „Wir machen Ihnen die Mittheilung, daß in sehr kurzer Frist wiederum eine Aenderung im Gouvernement stattfinden wird Die ausgebrochenen Unruhen in Popayan und Kauka sind der Art, daß Bolivar nicht im Stande seyn wird, sie zu daͤmpfen. Diese Gelegenheit scheint General Paez nicht voruͤber gehen lassen zu wollen, um sich beruͤhmt und Vene⸗ zuela gluͤcklich zn machen; man scheint daher entschlossen, Venezuela unabhaͤngig von dem uͤbrigen Columbien zu ma⸗ chen, und heißt es sehr geheim, daß diese Aenderung in eini⸗ gen Monaten stattfinden werde. Es scheint uns nicht, daß die Ruhe dadurch hier im Mindesten gefaͤhrdet werden wird, und von außen braucht man auch nicht bange zu seyn, da Bolivar genug mit seiner Selbsterhaltung zu thun haben wird. Das sind Mittheilungen, die wir durch unsere Ver⸗ bindungen erfahren. Ob sie aber durchaus wahr sind, ver⸗ buͤrgen wir nicht.“ 1114A4“]
vk1“ ““ Vereinigte Provinzen vom La Plata.
Die Berichte aus Monte Video (in Englischen Blaͤttern) gehen bis zum 1. Januar. Der Gouverneur der Banda Oriental, General Rondeau, war bereit, die Zuͤ⸗ gel der Regierung zu ergreifen. Mann waren alle Brasilische und Buenos⸗Ayres⸗Truppen
ahmarschirt. Die Fahne der Banda Oriental sollte unver⸗ zuͤglich aufgezogen werden; sie ist weiß, mit neun blauen Streifen, und einer strahlenden Sonne in der obern Ecke.
“
“
“ — * LE11A““ Koͤln, 30. Maͤrz. Die Exequien fuͤr Se. Poaͤpstliche Heeiligkeit Leo XII. wurden heute auf Anordnung des Hrn. Erzbischofs sowohl in der hiesigen Domkirche als in den uͤbri⸗ gen Kirchen der Erzdioͤcese gehalten. Das hohe Chor der Domkirche war dazu besonders ausgeschmuͤckt; in der Mitte desselben stand der Katafalk, mit den Insignien der paͤpstli⸗ chen Wuͤrde geziert. Der von den Mitgliedern des hiesigen Singe⸗Vereins aufgefuͤhrten, und von dem Kapellmeister Leybl componirten, Trauermesse wohnte eine zahlreiche Versamm⸗ lung bei. Morgen wird darauf die Heilige Geistmesse ge⸗ halten werden. Am hiesigen Dome werden die Reparaturen unausge⸗ setzt betrieben. Man ist jetzt bereits so wait vorgeschritten, daß die herrlichen Fenster wieder eingesetzt werden konnten, die man seit dem Beginnen der Reparaturen hatte herausneh⸗ men muͤssen, damit diese unschaͤtzbaren Glas⸗Malereien nicht beschaͤdigt wuͤrden. Jetzt ist ein Fenster bereits ganz einge⸗ setzt, man hofft bald auf die Herstellung der uͤbrigen.
II
Die St. Johannis⸗Kirche, welche die Aussicht auf den
Ansicht des Doms sehr fuͤr die Beschauer gewinnen. Wiederherstellung dieses Doms und die Erhaltung großartigen Baues, fuͤr den unter der Franzbfischen rung wenig oder gar nichts geschah, verdankt die Stadt lediglich dem Kunstsinn und der Freigebigkeit unseres gnaͤdigsten Monarchen.
Mit dem 1sten April werden auch die Preußisch⸗N. schen Dampfschiffe „Friedrich Wilhelm“, die „Con dia“ und „Prinz Friedrich von Preußen“ ihr gelmaͤßigen Dienst wieder antreten. Se. Koͤnigl. Hoh⸗ Prinz Friedrich von Preußen hatte naͤmlich unter der Maͤrz huldreichst gestattet, daß eins der Schiffe der ßisch⸗Rheinischen Dampfschiffahrts⸗Gesellschaft seinen N fuͤhren duͤrfte. Die Dampfschiffahrt zwischen Koͤln und Niederlanden wird auch im April wieder ganz regeln vor sich gehen. .
Fuͤr die Taubstummen der hiesigen Stadt, deren zehn zaͤhlt, so wie auch fuͤr die der naͤchsten Umgegen jetzt durch den menschenfreundlichen Eifer des Hrn. Gy wald, ordentlichen Lehrers an der hiesigen hoͤheren Bi schule, gesorgt worden. Derselbe, fruͤherhin Mitarbeit dem Taubstummen⸗Institut zu Berlin, hat sich naͤmlic dem Dec. v. J. diesem Unterrichte mit eben so viel und Liebe als Uneigennuͤtzigkeit unterzogen, und bereits
Billets,
Bis auf ungefaͤhr 1500.
erfreuliche Resultate desselben herbeizufuͤhren gewußt.
Königliche Schauspiele.
Montag, 6. April. Im Schauspielhause: Der pfehlungs⸗Brief, Lustspiel in 4 Abtheilungen, vom D. Toͤpfer. Vorher: Die Zerstreuten, Lustspiel in 1 Au von Kotzebue. u dieser Vorstellung werden Schauspielhaus⸗Bi ienstag bezeichnet, verkauft. Dienstag, 7. April. Im Opernhause: Die St von Portici, große Oper in 5 Abtheilungen, mit B Musik von Auber. b Preise der Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Platz in den Logen zweiten Ranges 20 Sgr. Ein Platz in den Parquerz 1 Rthlr. Ein Platz in den Logen des dritten Ranges 15 Ein gesperrter Sitz 1 Rthlr. Ein Platz im Parterre 20 Amphitheater 10 Sgr. Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung. Zu dieser Franzoͤsischen Vorstellung sind Schauspielhh mit Montag bezeichnet guͤltig.
82
mit
1
Königsstaͤdtsches The Montag, 6. Maͤrz. Der Mann von vier Frauen. auf: Elodie, oder: Der Klausner auf dem wuͤsten Berg Dienstag, 7. Maͤrz. Zum Erstenmale: Das Alpe chen, das Patent und der Shawl, Lustspiel in 4 Akten, Clauren. Hierauf: Klatschereien. E1““
Auswartige Börsen.
E1 Amsterdam, 31. März. Oesterr. 5p Ct. Metalliq. 94 ⅞. Bank-Actien 1334 100 Fl. 194. Part. Oblig 377. Russ. Engl. Anl. 88. Anl. Hamb. Cert. 86 ½. 8G“ 1111414“ Ks he Oesterr. 5pCt. Metalliq. 97 5. Bank -Actien pr. ult Part.-Oblig. desgl. 125. Russ. Engl. Anl. 92 ½. Russ. Anl. Certif. 86 ⅞.
e
2.
1“ II 5pCt. Metall. 97 1.2. Bank-Actien 1093 “ 8
86 7
Berich tigung. er Im gestrigen Blatte der Staats⸗Zeitung, Artikel † laments⸗Verhandlungen, in der 10ten Zeile st.
England“ l. „in London“. 1 8.
“ 9 889 ⸗ 8
Neueste Boͤrsen⸗Nachrichten.
Metalliq. 95 87. Bank⸗Actien 1327.
öö1ö1 ankfurt a. M., 2. April. Oesterr. 58 aris, 30. Maͤrz. ZpCtige R
ente 70 Fr. 25 Cent.; 5pCtige Rente 108 Fr. .
emn n EbEEöö1“ Partial⸗Oblig. 125. —““;
ei hnn John, Mit
Redacteur
eur Cot
8
verdeckte, wird bald ganz abgebrochen seyn und dadurg
Pläaͤtze: Ein Platz in den Logen des uul
Tamlhwmmen wurden,
1114A1XA“X“
111“ . — 8„ Berlin, Dienstag den 7
8
1““
1““
Kronik des Tages.
ngekommen: Der Landgraͤfl. Hessen⸗Homburgsche int von Raunfels, als Courier von Homburg.
Zeitungs⸗Nachrichten.
“
1A“ aris, 31. Maͤrz. Vorgestern nach der Messe hatten den Botschafter und Gesandten die Ehre, dem Koͤ⸗ e Aufwartung zu machen. — Um 1 Uhr hielten Se. t einen Minister⸗Rath, nach dessen Beendigung der 1Marquis von Lasalle, in seiner Eigenschaft als Gou⸗ 8udes Schlosses zu Compisègne, den uͤblichen Eid⸗ in de des Monarchen ablegte. — An demselben Tage en Se. Majestaͤr den Besuch des, von seiner Reise kehrten, Herzogs von Orleans. r Koͤnig hat den Abgebrannten des Bazars Bouff⸗ seine Chatulle eine Unterstuͤtzung von 2000 Fr. an⸗ n. as Bezirks⸗Wahl⸗Collegium zu Trevoux (Departe⸗ es Ain) hat an die Stelle des ausgeschiedenen Herrn et den constitutionnellen Candidaten, Herrn Rodet, Stimmen unter 132, zum Deputirten gewaͤhlt. as Koͤnigliche Gymnasium zu Angouléme wurde im 1816 als eine Special⸗Schule fuͤr solche junge Leute „ die sich dem Seedienste widmen wollten. Im Mo⸗ li 1826 gestattete indeß der Koͤnig, daß die Marine⸗ he zugleich auch in die See⸗Officier⸗Corps aufgenom⸗ nd nach Ablegung des, jaͤhrlich in allen Hauptstaͤdten eichs stattfindenden, oͤffentlichen Examens unmittelbar em Uebungs⸗Schiffe zu Brest angestellt wuͤrden. Diese ung, welche hoͤchst beifaͤllig aufgenommen wurde, ver⸗ te inzwischen bald die Meldungen zu dem Gymnasium putéme dergestalt, daß im Jahre 1828 nur 30 Zoͤglinge und es sonach nicht mehr moͤglich war, auf ihrem urspruͤglichen Fuße fortbestehen
vnstalt 8 Der Koͤnig hat daher unterm 26sten d. M.
maten.
Perordnung erlassen, vodurch das Gymnasium voͤllig
ganisirt wird; sie befindet sich im gestrigen Blatte Foniteurs und enthaͤlt im Wesentlichen Folgen⸗ Die Anstalt soll hinfuͤhro den Namen „Koͤnigliche eitungs⸗Schule fuͤr die Marine“ fuͤhren. Der zu er— de Unterricht soll hauptsaͤchlich auf die Gegenstaͤnde t seyn, die den jungen Leuten, welche sich dem See⸗ widmen wollen, zu wissen noͤthig sind, als Religion, gs⸗Gruͤnde der Lateinischen und Franzoͤsischen Sprache, matik, Geschichte, Geographie, Englische Sprache, Zeich⸗ bchwimmen, gymnastische Uebungen. Die Zahl der Zoͤg⸗ oll hoͤchstens 150 betragen, wovon 100 ganz oder theilweise osten des Marine⸗Departements dergestalt unterstuͤtzt koͤnnen, daß 20 von ihnen ganze und 80 halbe iertel Stipendien erhalten. Die Vertheilung dieser ndien geschieht jaͤhrlich durch den Seeminister. Sie vorzugsweise den Soͤhnen der See⸗Officiere zu Theil Kinder, die fuͤr Rechnung ihrer Eltern aufgenom⸗ erden, bezahlen jaͤhrlich 900 Fr., und bei ihrer Auf⸗ ein fuͤr allemal 600 Fr. Man hat sich deshalb an Heeminister zu wenden. Das Schuljahr beginnt mit 5. November und schließt mit dem 15. September. oͤglinge werden nicht aufgenommen, wenn sie noch keine
volle
des Schatzkammer⸗Gerichts folgen werde.
AeE14““
111““ 11111A1A1AA“*“ 9 Jahr a ereits uͤber das 13te Jahr hinaus sind; sie koͤnnen nur bis nach zuruͤckgelegtem 16:en Jahre in der Anstalt verbleiben. Einer der Examinatoren der poly⸗ technischen Schule soll jaͤhrlich eine Pruͤfung derjenigen Zoͤg⸗ linge vornehmen, welche in das Koͤnigliche Marine⸗Corps eintreten wollen. Die Anstalt koͤmmt unter die obere Leitung 3 eines Stabs⸗Officiers von der Marine zu stehen, welcher den Titel eines Befehlshabers der Koͤniglichen Vorbereitunge⸗ Schule fuͤr die Marine annimmt. Unter seinen Befehlen gr. stehen 1 Studien⸗Direktor, ein Almosenier, ein Quartier⸗ meister, ein Gesundheits⸗Beamter, und die noͤthigen Lehrer. Die Schule wird jahrlich von einem, von dem Koͤnige be⸗ sonders zu ernennenden Stabs⸗Officiere von der Marine in⸗ spicirt, welcher sich von den Fortschritten der Schuͤler zu unterrichten hat. 2 Frau von Souza berichtigt das kuͤrzlich von den oͤffentli⸗ chen Blaͤttern verbreitete Geruͤcht, daß sie den zum Besten der Portugiesischen Fluͤchtlinge gegebenen Ball veranstalter gehabt habe, dahin, daß die erste Idee dazu nicht von ihr, 4 einer bejahrten Frau, die an Ballen und Festlichkeiten schwer⸗ lich noch Vergnuͤgen finden koͤnne, sondern von ihrer Stief⸗ † tochter, der Graͤfin von Flahault, ausgegangen seyx. Großbritanien und Irland. 8 u London, 27. Maͤrz. „Man jagt“, (heißt es im Globe) I
„daß Lord Plunkett dem Lord Rockba ton als Erstem Baron— Diee Stette ih
in Hinsichs des Ranges nicht so hoch, als die, welche Lord Plunkett jetzt bekleidet; man giebt indessen als Ursache diee ser Veraͤnderung an, daß die Ernennung zu dieser Stelle als ein Schritt zum Kanzler⸗Amte betrachtet werden kann, zu welchem der Lord ganz vorzuͤglich geeignet ist.“
Der Globe sagt, mit Hinsicht auf die bevorstehende Wiedereroͤffnung des Kampfes zwischen den Russen und Tuͤr⸗ ken: „Die Uebersicht, die wir am Schlusse des vorigen Feld⸗ zuges von dem Stande der gegenseitigen Streitkrafte gege⸗ ben haben, ist durch die seirdem bekannt gewordenen That⸗ sachen vollkommen gerechtfertigt worden. Die Russen haben nicht allein Varna im Laufe des Winters nicht verloren, 8* sondern sind auch Herren aller ihrer festen Cantonnirungen geblieben, und haben sich den Besitz des ganzen Terrauns, das zu occupiren ihnen nuͤtzlich erschien, zu erhalten gewußt. Sie haben selbst im Winter zwei Festungen weggenommen und wurden dadurch in Stand gesetzt, den Feldzug mit allen h. Vortheilen, die Stellung und Erfahrung ihnen gewaͤhren können, wieder zu eroͤffnen. Wenn nun einerseits auch klar ist, daß die reißende Schnelligkeit, die man fruͤher von den Fortschritten der Russen erwartet hat, uͤberschaͤtzt wurde, so ist doch andererseits der Begriff von den Streitkraͤften der Tuͤrken, den man sich, seit ihrer hartnaͤckigen Vertheidigung Varna's und seitdem die Belagerung Silistria's aufgehoben wurde, gemacht hat, ein sehr uͤbertriebener gewesen. Der Kaiser Nikolaus hat, wie es scheint, nicht die Absicht, sich zur Armee zu begeben, doch ist der neue Ober⸗Befehlshaber, von dessen Talenten der vorjaͤhrige Feldzug Beweise gegeben. hat, fuͤr den diesjaͤhrigen mit ausgedehnter Vollmacht verse⸗ hen worden.“ 1 8 8
Die Bittschrift der Irlaͤndischen Protestanten, welche der Herzog von Cumberland im Parlament aͤberreichte, nahm, dem Star zufolge, 1800 Pergamenthaͤute ein, und wuͤrde, wenn man sie auseinandergelegt haͤtte, sich 1½ Englische Mei-⸗ len weit erstreckt haben. “
Unter den Politikern der Eity finden manche Specula- tionen in Bezug auf den wahrscheinlichen Zeitpunkt start, wenn die Concessions Bill durch das Oberhaus gehen, und in Folge dessen die Koͤnigliche Bestatigung erhalten werde; denn daß sie mit einer starken Maoritaͤt durchgehen werde, daran zweifelt man nicht mehr. Nas⸗ rmeineren
“]