11“ — 1öu“
damit vielleicht selbst wahrscheinlich der Marktpreis jener Erzeug⸗ nisse sinken wird. G
Aber unter allen Provinzen des Preußischen Staats ist wohl keine, welche zum Gedeihen in ihrem Wohlstande einer solchen im⸗ mer precairen Huͤlfsquelle weniger bedarf, als gerade Schlesien.
Die Bevoͤlkerung der Provin; ist schon jetzt zu einer Dichtig⸗
keit von 3255 Menschen auf die Shg gediehen und noch
immer im Steigen. Sie hat sich — wie oben erwaͤhnt — in einem Zeitraume von 9 Jahren um 366,496 Menschen vermehrt. Mag man die hierdurch, und durch die Erhoͤhung und bessere Ernaͤhrung des Viehstandes vermehrte Consumtion auf das Geringste nur 1 ¾ Million Scheffel an Koͤrnerfruͤchten oder Surrogaten der letzteren anschlagen, so ergiebt sich schon hierdurch eine Vermehrung der in⸗ nern Consumtion, welche den Betrag der fruͤhern Koͤrner⸗Ausfuhr selbst in den guͤnstigsten Jahren erreicht und uͤbersteigt, und welche selbst zu Besorgnissen uͤber die Ernaͤhrung der vermehrten Men⸗ schenzahl fuͤhren koͤnnte, wenn nicht gleichzeitig noch die Produc⸗ tion der ersten Lebensbeduͤrfnisse in eben dem Maaße sich vermehrt haͤtte, und weiterer Erhoͤhung noch immer faͤhig ist.
Die Bevoͤlkerung Schlesiens ist aber ferner bei weitem nicht allein, noch auch in dem Maaße, als mehrere andere Provinzen der Monarchie, auf Ackerbau ausschließlich angewiesen, vielmehr steht die Gewinnung anderweiter Natur⸗Produecte und die weitere fabri⸗ kative Verarbeitung der gewonnenen Erzeugnisse ebenfalls auf einem fuͤr das Wohl des Ganzen guͤnstigen Punkte; und wenn einzelne Gewerbe mit Hindernissen zu kaͤmpfen haben, welche ihren raschern Fortschritt hemmen, andere vielleicht in Vergleich gegen eine fruͤ⸗ here Zeit selbst zuruͤckgegangen sind, so unterliegen doch auch hierin die allgemein gefaßten Klagen, welche in der staͤndischen Schrift uͤber stockenden Betrieb in allen Gewerbszweigen enthalten sind, mannigfacher Berichtigung. .
Hoͤchst erfreuliche Resultate gewaͤhrt in dieser Beziehung be⸗ sonders der Bergbau und die damit verbundene huͤttenmaͤnnische Fabrikation.
Der Niederschlesische Steinkohlen⸗Bergbau im Schweidnitzer Bergamts⸗Bezirk, welcher im Jahre 1778, wo jenes Bergamt or⸗ ganisirt wurde, nur 87,287 Tonnen Kohlen foͤrderte, harte sich im Jahre 1816 bereits auf ein jaͤhrliches Foͤrderungsquantum von
886,863 Tonnen (also um mehr als das Zehnfache) gehoben, und
ist im Laufe der 10 Jahre von 1816—1825 weiter bis auf 936,407
Tonnen gestiegen. Der Oberschlesische Steinkohlen⸗Bergbau, dessen Betrieb sich kaum fruͤher als vom Jahre 1786 datirt, und der damals 4160 Ton⸗ zu einer
nen Kohlen foͤrderte, hatte sich im Jahre 1816 bereits
jaͤhrlichen Gewinnung von und abermals in den 10 Jahren bis 1825 auf . 1,902,344 Tonnen”“ 8 gehoben. 11616“ 8* “ LE11M1“ Das Eisenhuͤttengewerbe, welches noch im Jahre 1779 so be⸗ schraͤnkt war, daß aus den Oberschlesischen Werken kaum der Be⸗ darf fuͤr Oberschlesten bestritten werden konnte, waͤhrend Nieder⸗ schlesien noch bedeutende Quantitaͤten Schwedisches Eisen einfuͤbrte, beschaͤfrigte im Jahre 1825 auf den Oberschlesiens allein 3 “ Herhefen, “ 8 6 Schlackenpoche,“ 1853 Frischfeuer, “ “ E A311““ “ 8S 64“* deren Production fuͤr 1825 nach den eigenen — also wohl nicht zu hohen — Angaben der Huͤtten⸗Besitzer sich auf I 2245,989 Etnr. Roheisen,
8
1“ 2 1“ 9
⸗ Stabeisen, ⸗ Zain⸗Eisen, ⸗ Gußwaaren,
Die Produetion der Bergamts belief sich:
Koͤniglichen Eisenhuͤtten “
im Jahre 18Ii6. im Jahre 1825. Roh⸗ und Wascheisen 8 38,178.ü. .. Jah 96,221. Gußwaaren aller Art . 20,649. . 38,078. Kolben und geschmiedetes Eisen 22,611.. J.Z“ Schaede Feresühs 1s. EE111“ und im Durchschnitte dieser 10 Jahre jaͤhrli
57,577 Centner Roh⸗ und Beeie icürlich auf
29,903 ⸗ Gußwaaren, 29,087 Kolben⸗ und S 1,246 Bleche.
„Weniger erheblich ist die Zunahme der “ Egb2 na erst vom Jahre 1783 an datirt. Gegentheils hat sich — was indessen in zufaͤlligen Umstaͤnden hann Grund 88 ben mag — die Gewinnung der Koͤniglichen Werke an Silber im Jahre 1825 gegen 1816 von 1495 bis auf 945 Mark vermindert, die Erzeugung von Blei und Glaͤtte hat si
— ich dagegen etwas erhoͤhet: sie betrug im Jahre 1815 17,883, im Fahre 18. 18,347 Centner, und die 5 öb—
. reine Geld⸗Ausbeute von saͤmmtli Producten dieser Betriebsart ist in eben 9- dEegee
24,500 Rtchlr. bis auf 38,100 Rthlr. gestiegen ndlich i
1. ch i noch des Gallmey⸗Bergbaues und Zinkbütten⸗Hettleh Iö mehr zu erwaͤhnen, als die Konjuneturen, welchen dieser Ge⸗ werbszweig in den juͤngst verflossenen 15 Jahren unterlegen hat,
Ausbeute von den deren Wiederauf⸗
daß eine so bedeutende Preissteigerung unmoͤglich von l
wohlgemeinten Rath zu verachten. Seit 1825 ist nun 1a gewerbzweigs hier zu erwaͤhnen,
Wasch⸗Eisen, 11“
1806 und noch bis zum Jahre 1816 meist auf Nieder⸗E
1
Sie stieg in Gruͤneberg, beguͤnstigt insbesondere durch
ken Absatz des Fabrikats nach Rußland und den öͤstliche⸗ dern in den Jahren von 1816 — 1821 zu einer anschei⸗ änzenden Hoͤhe. Hierzu trug insbesondere der Umstand eine Menge in und um Gruͤneberg eingerichteter klei⸗ sehr mangelhafter Spinnmaschinen ungeheure Massen Garns lieferten, welche dann von den Gruͤneberger hern zu nicht minder schlechter Wäare weiter verarbei⸗ hen. Ueberfuͤllung des Markts mit schlechter Waare muß dig Ruͤckschlaͤge herbeifuͤhren, und diese blieben auch in rg nicht aus, wo schon vor dem Erscheinen des neuen en Tarifs bitterlich uͤber stockenden Absatz geklagt nd wo es der Anlage neuer und besserer Lohnspinne⸗ it bedeutender Unterstuͤtzung aus Staats⸗Kassen) bedurfte, bessere Fabrikation zu begruͤnden. Daß unter diesen en die im Jahre 1821 eintretenden anfangs einem voͤlli⸗ bot gleichkommenden Erschwerungen des Handels nach Rußland eine noch mehrere Stockung des Absatzes hren mußten, daß dadurch einige mit großem Betriebs⸗ nicht fundirte Fabrikstaͤtten zum Erliegen gebracht und wiederum in Verbindung mit den Vortheilen, welche eits dargeboten wurden, die Auswanderung mehrerer und Fabrikanten⸗Familien nach Polen und Rußland wurde, mag nicht Wunder nehmen. 4 es aber in dem Wesen einer in sich wohl begruͤndeten der Regierung zwar gepflegten, nicht aber kuͤnstlich her⸗ nen Fabrikation liegt, so ist zu erwarten, daß die Schle⸗ ollbereitung den Nachtheil, welchen die von auswaͤrts enen Beschraͤnkungen ihr zufuͤgten gluͤcklich uͤberwinden,
Tuchfabrikation in Gruͤneberg ergiebt schon jetzt wie⸗
ührlich circa 24,000 Stuͤck, waͤhrend vor 20 Jahren nur 000 Stuͤck dort fabricirt wurden *). Neue und bedeu⸗ uchfabriken und Spinnereien sind in Liegnitz, Trebnitz, g, Gorlitz (zum Theil durch Beihuͤlfen aus Staats⸗ unterstuͤtzt) entstanden und fortwaͤhrend in gutem und n Betriebe. Mit großem Unrecht wird daher behaup⸗ Gewerbe liege gaͤnzlich darnieder; das ist eigentlich der die Fabrikation mit der Zeit nicht gehoͤrig fortgeschrit⸗ nd wo darauf bestanden wird, Waare zu fabrieciren, die Tage unverkaͤuflich ist.
erst den sanguinischsten Hoffnungen, dann den Klagen uͤbe gaͤnzlichen Ruin dieses Gewerbes Raum gegeben haben.
Der Gallmey⸗Bergbau nahm in Ober⸗Schlesien bal Beendigung des siebenjaͤhrigen Krieges — gegen das Jahr seinen Anfang.
Er beschraͤnkte sich damals und lange Zeit hindurch Gewinnung von calcinirtem Gallmey, welcher groͤßten nach Schweden und Rußland versendet wurde. Krug in Werke uͤber den National⸗Reichthum des Preußischen 6 (Berlin 1805.) liefert Thl. I. S. 160 und folgende ein, an fiziellen Quellen geschoͤpftes Tableau von dem Zustand Berg⸗ und Huͤttenwesens im Jahre 1798, welchem zufo gesammte Gallmey⸗Production Schlesiens zu 13,318 Centm gegeben und zu einem Werth von 19,322 ¾ Thaler geschaͤtzt
Zuerst auf der Fuͤrstlich Plessischen Huͤtte zu Wessola, und mehr im Großen auf der im Jahre 1808. in Betrit setzten Koͤniglichen Zinkhuͤtte Lydognia wurde der Gallm Darstellung metallischen Zinks weiter verarbeitet, und dam Beispiel eines ganz neuen Industrie⸗Zweiges fuͤr Schlesien, ben. Von da ab bis zum Jahre 1821 erweiterte sich diese trieb bis auf die Zahl von 7 Zinkhuͤtten, deren Productig 20,000 bis 28,000 und im Jahre 1821 auf 37,000 Cents die Hoͤhe ging. Die um diese Zeit und aus noch nicht gend feststehenden Ursachen plötzlich eintretende erhoͤhete frage nach dem gewonnenen Material steigerte die Prod⸗ im Jahre 1I1I1“ E“ 1822 auf 65,000) “ 1823 ⸗-
1
1824 ⸗ 201,000 88
1825 ⸗ 238,000
Gleichzeitig stieg der Preis des Zinks von 3 ¾ Thaler, wie
Jahre 1820 stand, auf 5 — 6 und im Jahre 1825 auf 8 ler pro Centner.
Dem besonnenen Unternehmer haͤtte nicht entgehen s
E1“”“
ö“
Dauer seyn koͤnne, vielmehr die Ueberfuͤhrung des Marz p aeseransg e. Production ein baldiges Sinkeg Eö“” 11 n aber hoͤchstens gesagt werden kann, das Gewerbe sey Die Erfahrung lag sogar vor: daß schon im Jahrfpt zu 88 Hoͤhe d8s hres 1821 wieder emporgestiegen, der Zink mit 18 — 19 Rthlr. pro Centner auf der Huͤtte 1g nicht undienlich seyn, darauf hinzuweisen, daß in dem wurde, und dann bis 1820 bei einer damals fast um dassiden Frankfurter Regierungs⸗Bezirk, dessen Fabrikation fache geringeren Production wiederum auf 3 ⅔ Thaler zurir Beguͤnstigung noch irgend eines natuͤrlichen Vortheils Vergehlich aber warnte selbst das Ober⸗Bergamt in eschlesischen erfreut, in neuester Zeit sogar jenes glaͤnzende sien und die Ober⸗Berg⸗Hauptmannschaft, wo irgend gh schon uͤberschritten und die Tuchfabrikation von 91,000 Gelegenheit sich ergab, vor der Gefahr einer so ins Weitivie sie damals war, jetzt bis auf ziemlich 120,000 Stuͤck
gedehnten und nur auf die Hoffnung einer laͤngern Dau ist. streben fuͤr das Interresse der Koͤniglichen Zinkhuͤtte ben Fen sale ohtarbn e, d.n äseh 8G e hend, anzusehen und fand eben darin um so mehr Grint, * Secaen daß es um so noͤthiger seyn wird, guch die⸗
wenn gleich Zweck
fuͤrchtete Krisis wirklich eingetreten. Der Preis des Zirg illi rasch heruntergegangen und schwant: weemalgn wischen 3 sne heche. üzand vde2 hederba dete he. e e 88 Rthlr., naͤher an 3 als 4, und ist wohl zu besorgen, d welche darin seit dem Jahre 1806 eingetreten sind, ein⸗
bis auf 3 Rthlr. oder tiefer noch heruntergehen wird. estens Leinwand⸗Handel hatte sich besonders in den 1780er
Daß nun bei einem so bedeutenden Abschlag mehre neuen Zinkhuͤtten, welche mit fremdem Gelde angelegt eine bluͤhende Hoͤhe erhoben. Als das glaͤnzendste von wo ab der Handel schon sank,
und welche ihr Fabrikations⸗Material von weit her mi. auf traͤchtlichen Transportkosten beziehen muͤssen, ohne Gewin Fvl7Zeesccherg im Jabre 1788 nur noch auf die Haͤlfte, beiten, und bei laͤngerer Dauer des gedruͤckten Preises e 1805 nur noch auf ¾ des 1785er anschlug.
Betrieb einzustellen genoͤthigt seyn werden, laͤßt sich woß ts destoweniger versorgte, noch bis zum Jahre 1806, der ve und 88 dabei Verluste an dem Anlage⸗K e Gewerbsfleiß, durch Vermittelung Spaniens vorzugs⸗ ten koͤnnen und werden, ist wohl erklaͤrlich. d ohne wesentliche Concurrenz anderer Nationen, den kommen bei einer jeden gewagten — um nicht zu sagen § Amerikanischen Continents.
eer. vre vne Senes ͤ he Fapitalen wurden hierbei von einzelnen Handelshaͤu⸗ wurde, nur auf Rath und Belehrung beschraͤnken mußtallennen.. jch irr . kann auch nun, wo der Verlust hir rae gh⸗ deh anh Äbe 881⸗ wuͤrde sich Feret haan eöace. gec n n tgenag letzterer trifft, nur Bedauern, nicht aber Unterstuͤtzung au vler Zustand desjenigen bels du nennr gh jentl sten der uͤbrigen Genossen des Staatsvereins 88 wherial tens blbemben Hnggele be ec t Hattf B „Erfreulich dagegen ist hierbei die Wahrnehmung, daf igei gemwesen sey, als 111913* Eö15 bei den jetzigen Preis⸗Conjunkturen die besser fundirten ht schit 8 hin und ungleschen Kampfe mit den weni⸗ huͤtten und besonders diejenigen, deren Besitzer selbst Gal e nnsche eise marktenden Handelsherrn kaum den Gruben haben, noch immer fortarbeiten und Ausbeute U mahsvoltütsche ISeüst wigeege mäͤgevolle Arbeit erstreben koͤnnen, und daß die Production an Zink sich im Ganzmu valftigsten Lohn fü seyn koͤnnte.
- 8 326 182 ih vermin i gerade so druͤckend, wie er jetzt nur seyn “ “ E“ Krieg des Jahres 1806 und die durch ihn herbeigefuͤhrte
218,474 Centner Zink produzirt worden; und wenn gleich E“ brachten diesen bluͤhenden Handels⸗
e. 1 * 8 9½ 3 2 f. 0 en. 6 „ 2 ne, des Pengne h sperngateidendel aech wuebentt, gnf den ands Linnen Fabrikation, frücher schon zuf den merilani⸗ den fruͤber hoͤbern Preisen, so kann es doch, mo es den Mltärkten mit den Schlesischen rivalisirend, hob sich bald zu stand der Provinz gilt, sehr viel weniger hierauf, als aus dahin ungekannten Hohe, und wußte vereint mit der ins
Masse des durch diesen Industrie⸗Zweig der arbeitenden gewaͤhrten Erwerbes, und auf die Zahl der hierdurch nuͤtzlich schaͤftigten Haͤnde ankommen.
„In aͤhnlicher Art fast, als mit der Zink⸗Fabrikation, haͤlt es sich mit einem andern Haupt⸗Zweige des Schlests Gewerbsfleißes, naͤmlich mit der Tuch⸗ und allgemein der] len⸗Fabrikation, hinsichts deren eben so laute Klagen Mpaaßregeln herzuleitenden Conjunctur die Hande in den Schooß zu gaͤnzliches Darniederliegen in neuerer Zeit gehoͤrt oünd ihr Heil von diplomatischen Verhandlungen zu erwarten ge⸗ den sind. Es war diese Fabrikation vor dem Jühnn. 6 ö1ö“
s wird erlaubt seyn, hier an das wesentliche Verdienst zu erinnern, ich in dieser Beziehung der für Schlesiens Industrie leider zu fruüh ne Fabrikant August Forster zu Grüneberg erworben hat. Der Ne ieses Mannes findet sich in den Abhandlungen des Vereins zur ung des Gewerbefleißes in Preußen, Jahrgang 1826. Seite 165, und besonders von denjenigen Gewerbtreibenden gelesen und beherzigt n, welche bei einer jeden widrigen, auf irgend eine Weise aus Regie⸗
sien beschraͤnkt, und dort am bedeutendsten in der Stadt,⸗
“ G 8
8EEEEE11“A“ 11“ .„.1“ 1“ 11“ “
Ungeheure ausgedehnten Baumwollen⸗Fabrikation bald die Luͤcke
zu ergaͤnzen, welche das Ausoleiben der Schlesischen Fabrikate auf den Maͤrkten des neuen mehr und mehr sich von den Mutterlaͤn⸗ dern lossagenden Welttheils verursachte. So war, als der See⸗ handel wieder frei wurde, der Maeckt, welcher bis dahin den Schlesischen Fabrikaten einen sichern und gewinnreichen Absatz gewaͤhrte, besetzt, vielleicht durch Ueber⸗Spekulationen Britischer Kaufleute selbst uͤberfuͤllt eurrent und hatte, um durch mehrere Preiswuͤrdigkeit der angebo⸗ tenen Waaren Vertrauen und Absatz wieder zu gewinnen, eine um so schwerere Aufgabe zu loͤsen, je weiter in jener Zwischenzeit die Industrie seiner Rivale vorgeschritten war und je weniger der Schlesische Gewerbfleiß waͤhrend des verflossenen Zeitraums mit jener gleichen Schritt gehalten hatte. Die Irlaͤndische Leinwand insbesondere hatte nicht sowohl durch großes auf diesen Fabrika⸗ tions⸗Zweig verwendetes Kapital denn erst seit 6 Jahren etwa hat die Flachsmaschinen⸗Spinnerei in England und Schottland Bedeutung gewonnen und ist in Irland noch jetzt kaum zu tref⸗ fen), sondern durch groͤßere Sorgfalt im Spinnen, Sortiren und Weben und in der Appretur, den Vorzug vor dem Schlesischen Fabrikat gewonnen, und nur dadurch, daß Schlesien seinen Ri⸗ val in dieser loͤblichen Sorgfalt zu erreichen und zu uͤberbieten suchen mußte, war eine gluͤckliche Concurrenz unseres Fabrikats wieder herzustellen. 8
Was von Seiten der Regierung geschehen konnte, um den Bestrebungen des Schlesischen Gewerbfleißes foͤrderlich zu seyn, ist nicht versaͤumt worden. S
Die Unternehmungen der Seehandlung, die Beguͤnstigun⸗ gen, welche der Rheinisch⸗Westindischen Compagnie durch Uebernahme eines großen Theils ihres Kapitals auf Staats⸗ fonds zu Theil geworden sind, die Unterstuͤtzungen durch Praͤ⸗ mien und zinslose Vorschuͤsse, welche einzeine sich besonders auszeichnende Fabrikanten erhalten haben, geben Zeugniß hierüber.
Vieles ist uͤber die Unzureichenheit dieser Unterstuͤtzung und nicht minder vieles uͤber deren gaͤnzliche Unnuͤtzlichkeit gesagt und geschrieben worden. Wo ersteres behauptet wird, moͤgen wir darauf aufmerksam machen, daß die mannigfachen An⸗ 8 spruͤche, welche an die Kraͤfte des wieder erstehenden Staats von allen Klassen seiner Einwohner gemacht wurden, eine meh⸗ rere Unterstuͤtzung eines einzelnen Zweiges der Gewerbsamkeit einer Provinz (selbst wenn damit der Zweck haͤtte erreicht wer⸗ den koͤnnen) nicht gestatteten. Von den Verfechtern der letz⸗ teren Ansicht wuͤrde zu erwaͤgen bleiben, ob diese behauptete Unnuͤtzlichkeit lediglich den Zwecken, zu deren Gunsten die Staats⸗ Verwaltung einwirken wollte, oder nicht bei weitem mehr dem Umstande beizumessen sey, daß eine Mitwirkung derjenigen Be⸗ theiligten, fuͤr welche jene Opfer gebracht wurden, nicht in dem Maaße statt gefunden hat, als man dies vorauszuzusetzen — wohl berechtigt war. “
erechecs harch wuͤrde man aber den Zweck der gewaͤhr ten Foͤrderungs⸗Mittel darauf gerichtet glauben, den Schle sischen Handelsherren die Gewinnste wieder zu sichern, welch jener Handel bis zum Jahre 1806 abwarf; da vielmehr nu durch bedeutende Ermaͤßigung der fruͤheren Profitsaͤtze die Wie⸗ dergewinnung der Concurrenz fuͤr das Schlesische Fabrikat sich hoffen ließ. Wer in diesem Irrthum befangen, der mag folge⸗ recht weiter behaupten, die gewaͤhrten Befoͤrderungsmittel seyen unzureichend — aber auch deren Verzehnfachung wuͤrde die⸗ sen Zweck nicht haben erreichen lassen — oder sie seyen unnuͤtz — ja wir wuͤrden dann diesen Ausdruck noch zu milde finden muͤs⸗ sen, da Unterstuͤtzungen, in diesem Sinne gewaͤhrt, fuͤr gemein⸗ schaͤdlich und verderblich gehalten werden muͤpten.
Kann es aber hier nar der Leinwand⸗ und den einer großen Masse der Bevoͤlkerung dadurch gewaͤhrten 5 Arbeitsgewinn gelten, so laͤßt sich ein so gänzliches Darnieder⸗ liegen dieses Erwerbszweiges, noch selbst eine wesentliche Ver minderung desselben in der Wirklichkeit, keinesweges wahrneh⸗ men. Noch jetzt finden wir dort, um nur eines Beisviels zu erwaͤhnen, die Leinwandhandlung der Gebruͤder Kramtsta zu Freiburg, welche bei immer steigendem Betriebe schon jetzt fast eben so viele, wo nicht groͤßere Geschaͤfte — den Quantitaͤten, obgleich freilich nicht dem Gewinn nach — macht, als die ganze Stadt Schmiedeberg in den besten Jahren. Wir finden in Waldenburg eine erst der neueren Zeit angehoͤrige Fabrik deren erfolgreiches Streben insbesondere auf die wohlfeilste Er⸗ zeugung der geringeren Garne und Linnenfabrikate gerichtet ist, und welche durch sinnreiche Vorrichtungen den Materialien welche bis 1806 als voͤllig werthlos betrachtet wurden, einen Werth abzugewinnen, und sie r9 in auswaͤrtigem Handel zur
eren ringen gewußt hat. — 1“ Conaefe⸗ Perner, daß neben der Linnen Exvortation auch die fruͤher verbotene, jetzt gegen eine Ausfuhr⸗Aogabe 1“ 15 Sgr. pro Centner gestattete Exvortation des rohen Garns nach Sachsen und Oesterreich, sich betraͤchtlich gehoben hat.
Sie betrug im Jahre -- — 1 Centner — b
2 2 2 — 29, 2f. — 1 “ 5
8 swirth wuͤnschen, den Zeitpunkt nicht entfernt EX“ 881 Erzeugniß im Lande selbst veraroeitet wird, so ergiebt doch eben⸗ dies, welch weites Feld auch bier unter noch der National⸗Industrie offen stehet und wie wenig selbst bei zunehmender Bevoͤlkerung die Besorgniß um Mange an nuͤtzlicher Beschaͤftigung fuͤr die vermehrte Menge fleißige
Haͤnde einzutreten braucht. inder öö 3 daß ein guter Theil der verminder
Wir bemerken ferner, daß ein gut “ 11“ 8 B
Schlesien erschien dort als neuer Con⸗ 16