Staatsschuld⸗Scheine hielten sich die ganze Woche uͤber in starker Frage, und waren selten offerirt. Auch alle uͤbrigen Staatspapiere. hielten sich in steigenden Coursen, und waren
willig begehrt. Disconto 2 pCt. Geld. Fuͤr Neapoltta⸗
nische Fonds zeigte sich dieser Tage her ziemliche Kauflust Platze; es finden sich aber selten Abgeber dieses
Effects. — Im Wechselhandel ergaben sich im Laufe der
Wwoche keine bemerkenswerthe Aenderungen. Alle fremden De⸗
visen hielten sich in ziemlicher Frage. Langsichtige Briefe
mwmogren bei dem bestehenden niedern Disconto nur selten
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vWhrt. “ 1“ 11114“*“ 1 I“ Sahe11“ x 11116““ 14“ „RNom, 24. Maͤrz. Die heiligen Geistmessen, oͤffentli⸗ chen Gebete, Prozessionen und Colleeten pro eligendo summo
pontisice dauern ununterbrochen fort. Capi d' Ordine wer⸗ dden im Conclave vom 26sten bis zum 28sten die Cardinaͤle Castiglioni, Dandini und Cacciapiatti seyn. Heute wird der Cardinal Gravina, Erzbischof von Palermo, in Rom er⸗ wmartet. — Am 16ten d. geruheten Se. Maj. der Koͤnig von Baiern, ein Mittagsmahl bei dem Grafen und Milady Shrewsbury einzunehmen, welchem der groͤßte Theil des zu Rom befindlichen Englischen Adels beiwohnte. — Der Eng⸗ lische Gesandte beim Florentiner Hofe, Lord Burgersh, ist
“ 1A1XeX“ Pariser Blaͤtter melden aus Lissabon vom 18.
Maͤrz: „Der Brasilianische Consul, Herr Silva, hat die Weisung erhalten, Portugal binnen drei Tagen zu verlassen. Der Spanische Botschafter, Marquis von Campuzano, ist vorgestern nach Madrid abgereist. Auf den oͤffentlichen Plaͤtzen und in den Hauptstraßen sollen Schaffotte erbaut werden, umzwei und zwanzig Liberale hinzurichten. Die verhafteten Frauen wer⸗ den jetzt in die Klostergefaͤngnisse gebracht, da alle andern Kerker angefuͤllt sind. Die Expedition gegen Terceira ist noch nicht abgegangen. 146 Officiere von allen Graden sind
44 2 „
1 0
neuerdings abgesetzt worden; einige sollen, als constitution⸗
neller Gesinnungen verdaͤchtig, vor Gericht gestellt werden. Da aus dem Gefaͤngniß von Estremoz einige dreißig Gefan⸗ gene entflohen sind, so hat man ihre naͤchsten Anverwandten als Geiseln verhaftet. Ein Englisches Schiff hat die Nach⸗ richt ebracht, daß sich auf San⸗Miguel zwei Guerilla's gebildet haben; wenn die Regierung nicht sehnelle Huͤlfe sen⸗ det, so werden die dortigen Einwohner sich fuͤr die Koͤnigin Donna Maria erklaͤren. Der General⸗Lieutenant Luiz von Rego, welcher im Jahr 1822 die Constitutionnellen gegen Chaves anfuͤhrte, ist in Viana verhaftet und hierher gebracht worden. ach Porto sind Truppen abgegangen, um die Einwohner bei der Hinrichtung von achtzehn Constitution⸗ nellen in Ruhe zu erhalten.5”5I “;
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Tuͤrkei und Griechenland.
Ein von der Allgemeinen Zeitung mitgetheil Schreiben aus Livorno, vom 23. Maͤrz, meldet: „Briefe aus Malta vom 11ten d. behaupten, daß der Englische Ad⸗ miral Malcolm Kriegs⸗Schiffe nach Neapel gesandt habe, um die Botschafter nach Konstantinopel uͤberzufuͤhren. Die wenigen noch in Malta befindlichen Russischen Schiffe schick⸗ ten sich an, nach Poros abzugehen, wo die Russische Flotte ihre Fenpestation haben wird. — Kuͤrzlich wurden Griechische Seeräaͤuber nach Malta gebracht, welche die Dreistigkeit ge⸗ habt hatten, auf die Schaluppe einer Englischen Kriegs⸗
Brigg zu feuern, von welcher sie hierauf genommen wurden.“
Freitag, 10. April. Im Opernhause: Oberon, Koͤnig 3 Abtheilungen, mit eber.
Ein Platz in den Logen des ersten
der Elfen, romantische Feen⸗Oper in Ballets; Musik von C. M. von W
Preise der Plaͤtze: Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr.
zweiten Ranges 20 Sgr. Ein Platz in den Paraue 1 Rthlr. Ein Platz in den Logen des dritten Ranges! Ein S.gernen Sitz 1 Rthlr. Ein Platz im Parterre N Amphitheater 10 vecs
Im Schauspielhause: Pour la huitième représey de Mr. Dufour: 1) Michel et Christine, vaundevill acte, par Scribe. 2) Monsieur Jovial, vaudevil- actes, par Théaulon. E“
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Kooͤnigsstaͤdtsches Theater
Frrreitag, 10. April. Holtei: Der Dichter im Versammlungs⸗Zimmer. 1) Arie aus der diebischen Elster, gesungen von Mle⸗ 2) Terzett von Goͤtz (bella dea de Numi amore), w gen von Mlle. Gehse und den Herren Diez und ze Zum Beschluß: Erinnerung.
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8e. 2286h. E. “ 8 HDen 9. April. 19
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Amtl. F er2
und Geld-Cours-Zettel. Preusa
ZEIrEIPä TUen. 94 ⅔ 1,94 104 [103 — [103 ¾ 93 ⅔ 9³ ⅔ 99 ½ 93 ⅔ 100
Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Pomm. Dom. do. Märk. do. do. Ostpr. do. do. Rückst. C. d. Kmk. do. do. d. Nmk. Zins-Sch. d. Kmk dito d. Nmk.
St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Kurm. Ob m I. C. Neum. Int. Sch do. Berlin. Stadt-Ob. dito dito Königsbg. do. Elbinger do. Danz. do. in Th Z. Westpr. Pfdb. A. dito dito B. Grosshz. Pos. do. Ostpr. Pfandbrf. Pomm. Pfandbr.
mecksel- und Segg 2 EeE n a⸗ (Berlin, den 9. April.)
250 Fl. 250 Fl. 300 Mk. 300 Mk. 1 LsStl. 300 Fr. 150 Fl. 150 Fl. 100 Thl. 100 Thl. 150 Fl. 100 Rbl. 100 Rbl.
Holl. vollw. Duc. Friedrichsd'or. ”
945 99 ¾ 95 ¾
PHAeE;oEUEESn
Amsterdam ee““ Hamburg .
FFitw. ..3 London. eö“ Wien in 20 Xr... e11“ EEEee* TD Z1““ Frankfurt a. M. WZ.. Petersburg. BN.. Higa., SWMWMü...
Kurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mte. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. Uso.
2 Mt. 10⁄¾ 3 Wch. 3 Wch.
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“ Auswartige Börsen. 86“ Amsterdam, 4. April. HOecsterr. 58 Metalliq. 945. Russ Engl. Anl. 88. London, 3. April.
Consols baar 87 ⅞. 3; auf Rechnung 87 ⁄. Russ. 97% 54 ¾. ½. Portug. 42 ½. Mexic. 214. 3. Columb. 16 ½ %
14.15. Span. 9 ½ .1. Schatzkammer-Scheine 60. 61.
St. Petersburg, 31. März. Hamburg, 3 Mon. 9 ⅛. Silber - Rubel 367 ¾ Kop. centige I
nscriptionen 88 ¾. 1“
wWwien, 4. April. .97 ½ 6. Bank-Actien 1100.
Im gestrigen Blatte der Staats⸗Zeitung, S.
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Ein Platz in den Logen des
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“ 8 8 u“ 8 “ “
Paris, 4. April.
Z. 32 v. o. st. „gegruͤndet“ l. „geaͤndert.“
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In der vorgestrigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer, wo die Discusston uͤber den
mental⸗Gesetz⸗Entwurf fortgesetzt ward, traten nach einander 8 Mitglieder (die Herrn Girod, v. la Bourdonnaye,
borde, von Conny, Ch. Dupin fuͤr dessen Amendirung stimmten.
Frankfurt a. M. 100 Fl. 162. 8
— Gestern schloß „ 6. April. 9 g
von Schonen, von Brigode und Viennet) auf, welche theils wider den Entwurf, 3 pCtige Rente 79 Fr. 70 Cent. Oesterr. 58 Metalliq. 98 ¼. Bank⸗Aectien
5p Ctige Rente 108 Fr. 80 C.9 Partial⸗Oblig. 125 ½. 48
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5 . 8 ““ 8 Mitredacteur Co
Reda
um Benefiz fuͤr Herrn
ümnasio zu Posen das Ffe z verleihen geruhet.
* Frankfurt a. O., den 17. März 1829. 8 30% G acnngt. Regierung⸗ Abtheilung des Innern.
heee 1n 16 8 8 1“ 8 . ꝙ8 8 8* — 8 8 4 2* 4 4
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mtliche Kronik des Tages.
Majestaͤt der Koͤnig haben dem Banquier und Wilhelm Christian Benecke den Abeistane men: Benecke von Groͤditzberg, zu ertheilen ge⸗
ine Koͤnigliche Majestaͤt haben dem Schlesischen Ge⸗ nschafts⸗Syndikus, Hofrath Scholtz zu Breslau, arakter als Justiz⸗Rath zu verleihen geruhet. Koͤnigliche Majestaͤt haben geruhet, dern Kaufmann ege dem Aelteren, in Lieg⸗ Titel eines Commerzien⸗Raths zu verleihen.
Majestaͤt der Koͤnig haben dem Pedell Schaal fge ec1c Algzmein⸗ Ehrenzeichen zweiter
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unter
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„Durchlaucht der regierende Landgraf von Hes⸗ o mburg, General der Infanterie und Gouverneur emburg, ist von hier nach Dessau abgegangen. e.
ö11e44“ Sperrung des Friedrich⸗Wilhelms⸗ anals. r Friedrich⸗Wilhelms⸗Kanal wird, wegen Ausfuͤhrung ndiger Reparaturen, vom 11. Mai d. J. ab fuͤr die ahrt und Flößerei gesperrt werden, und diese Sperrung
16. Juni d. J. einschließlich dauerr.
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“ WI1“ bgereist: Seine Excellenz der Graf Heinrich zu
gerg⸗Wernigerode, nach Wernigerode.
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hs keten, 6 om, 31. Maͤrz. Die Papstwahl hat sich diesen schieden. Dieselbe ist auf den allgemein verehrten al Castiglioni gefallen, welcher den Namen Pius VIII. immen hat. Derselbe ist zu Cingoli, in den Paͤpstli⸗ btaaten, geboren und befindet sich jetzt in seinem 68sten Er ist im Jahre 1816 zum Cardinal und Bischof ascati ernannt worden und hat sich jederzeit durch Kenntüiste, seinen bischoͤflichen Eifer und durch die ung und Festigkeit seines Charakters ausgezeichnet. den Paͤpsten Pius VII. und Leo XII. in ihren letzten
hen beigestanden. “ 88 8 4 2 8 8 1— 8 8 8
— F r a n E r e i “ vi111“ ““ deputirten⸗Kammer. In der Sitzung vom
woruͤber Frankreich eben so verwundert als besorgt ist, darf
tet, so haben wir auch fuͤr dieses die Prioritaͤt verlangt.“
der Commission, den Entwurf in der verseggches Art zu
ten eine
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rii, we dir Rovrarkunaen uͤher den Gesetz⸗Entwurf
UU Uev 1,v’enne 282577
wegen der Bezirks⸗ und Departements⸗Conseils fortgesetzt wurden, ließen sich abermals acht Redner vernehmen. Herr Girod, von der linken Seite, aͤußerte sich etwa in folgen⸗ der Art: „Als im Jahre 1827 die Kammer neu zusammen: gesetzt, und in Folge dessen auch ein neues Ministerium ge⸗ bildet wurde, glaubte Jedermann, daß dieses letztere sich frei und ofsen zu der Majoritaͤt jener Kammer halten, die Mi⸗ noritaͤt fuͤr dieselbe gewinnen, und durch die Annahne ei⸗ nes mit Beharrlichkeir verfolaten politischen Systems gleich⸗ zeitig dem Koͤnige einen unzweideutigen Beweis seiner Treue und dem Lande die sicherste Buͤrgschaft fuͤr die Zukunft geben wuͤrde. Hat diese Hoffnung sich verwirklicht? Ist nicht vielmehr jene Majoritaͤt, die das Ministerium haͤtte befesti⸗ gen sollen, mit jedem Tage veraͤnderlicher
1t eworden? Scheint es nicht sogar, daß der Geist, der sie Anfaugs beseelte, mehr oder weniger von ihr gewichen sey? Dieser Zustand der Dinge,
ohne Gefahren fuͤr das Land nicht laͤnger dauern. Leicht koͤnn⸗ ten die Buͤrger, durch die Vorspiegelungen einer Parthei,⸗ von dem rechten Wege abgeleitet werden, und zwar um so mehr, als die Provinzial⸗Verwaltung so ziemlich noch die⸗ selbe ist, die sie unter dem vorigen Ministerium war. Es ist Zeit, daß dieser Zustand endlich aufhoͤre, und da die Dis⸗ cusston uͤber das Departemental⸗Gesetz ein Mittel dazu bie⸗
**
ͤaͤͤZͤͤIZZͤ
Nach diesem Eingange ließ der Redner sich in eine nähere Untersuchung des vorliegenden Gesetz⸗Entwurfes ein, und er⸗ klaͤrte sich zu Gunsten der von der Commission in Vorschlag gebrachten Amendements, unter Anfuͤhrung der Gruͤnde, die ihn 2 dazu bewoͤgen, und mit dem Bemerken, daß er es fuͤr uͤberfluͤssig
halte, das (von dem Minister des Innern bestrittene) Recht
aͤndern, noch besonders zu beweisen, da dieses Recht aus den Präͤrogativen der Kammer-und aus der ganzen Theorie des Amendirens hinlänglich hervorgehe. — Nach Hrn. Girod er⸗
griff der Graf von la Bourdonnaye, bekanntlich das Haupt der aͤußersten rechten Seite, das Wort. Die lebhaf teste Neugierde bemaͤchtigte sich sofort der Versammlung und es trat die tiefste Stille ein. „Meine Herren,“ aͤußerte der Redner, „eben deshalb, weil die verfassungsmäßige Regierung nur durch die Mitwirkung und das Gleichgewicht der Ge-⸗ walten, welche alle Interessen der Gesellschaft darstellen, be⸗ steht; eben deshalb, weil das Verhaͤltniß in welchem ein je⸗ des dieser Interessen dargestellt wird, das Wesen jener 2. gierung ausmacht und ihre groͤßere oler mindere Hinnei⸗ gung zur Demokratie, zum Absolutismus pder zur Aristokra⸗ tie bestimmt, — ist auch die verfassungsmaͤßige Regierung von Allen diejenige, die am schwersten in der ihr von dem Gesetzgeber verliehenen urspruͤnglichen Gestalt zu erhalten ist. Es reicht hin, daß irgend eine ernste Begebenheit, ein neues Gesetz, nur noch das geringste Gewicht in die politi, sche Waagschale der einen dieser Gewalten lege, um sofort
das Gleichgewicht zu stoͤren, und das Wesen der Regierung
zu aͤndenn. Wie schwierig muß nun aber vollends die Bee festigung der Verfassung in einem Lande seyn, wo sie, wie⸗
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1u
bei uns, auf die verschiedenartigsten Regierungsformen gefolgt.
ist und die widerstrebendsten Interessen vorgefunden hat. Darf man sich da wundern, daß das Volk, von so vielen Erinnerungen und vorgefaßten Meinungen befangen, inmit⸗ r sgets wachsenden Wohlfahrt eine gewisse Unbehag⸗ lichkeit empfindet, die es in dem Schooße des Friedens und in dem Genusse der Freiheit behindert, das Gluͤck zu genießen, das es in den Saturnalien der Ausschweifung und den sturm⸗.— bewegten Zeiten des Ruhmes vergeblich gesucht hatte ge⸗ wiß nicht. Ist nun aber, fragen wir, der gegenwaͤrtige Augenblick, wo jene morglische Unbehaglichkeit durch die Goͤh⸗ rung der Leidenschaften einen ernsteren Charakter gewonnen hat, als je, dazu geceignet, die Krone des Rechtes, ihre Agen ⸗
—