1829 / 102 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

luͤcks, sagen 1. H 8— 8 als Ihre vortrefflichen Eigenschaften: als diese

milde Wuͤrde, die, ohne der Hoheit etwas zu vergeben, ihr alles Druͤckende benahm: diese feinen Lebenskenntnisse, die bis in des Alters Herbst Ihren Umgang von allen denen, die das Gluͤck tten, sich Ihr zu naͤhern, so hoch geschaͤtzt machten: diese muster⸗ fete Ruhe, womit Sie waͤhrend eines an Abwechselungen reichen Lebens jedes widrige Geschick vor der Welt zu ertragen und 8 dessen Wirkungen in sich zu verbergen verstand: dieses kluge und vorsichtige Vermeiden aller Beruͤhrung mit den großen Begebenheiten, die sich fast unter Ihren Augen entwickelten: dieser vaterländische Sinn, der, nur von dem waͤrmsten Ei⸗ fer fuͤr Schwedens Wohl belebt und nur von Schwedens 8 Ungluͤck verwundet, Sie, bei allen Abwechselungen, dem Schwe⸗ dischen Volke so werth machte: diese bestaͤndige Neigung fuͤr nuͤtzliche Beschaͤftigungen, wovon Sie so schoͤne Beweise hin⸗ terlassen hat, endlich dieses ununterbrochene stille Wohlthun, das die Segnungen der verborgenen Noth so vielfaͤltig auf Sie herabrief. 8 Mit Huͤlfe der gluͤcklichsten Natur⸗Anlagen, unter den Augen einer aufgeklaͤrten Mutter erzogen, erwuchs Sie an dem frohen Hofe, wo der liebenswuͤrdige Charakter Adolph Friedrichs und der helle Geist Louisa Ulrika's, mitten unter einer rasenden Volks⸗Gewalt, begluͤckende und befolgte Ge⸗ setze stifteten. Ihre froͤhliche Jugend verfloß in den glaͤn⸗ zenden Gesellschafts⸗Cirkeln Gustav des Dritten, wo Sie, von den Eigenschaften des Koͤrpers und der Seele gleich ausgezeichnet, freiwillig alle die Huldigungen gewann, die jemals Ihrem Alter, Ihrem Stande und Ihrem Geschlecht dargebracht werden konnten. Waͤhrend dieses

sboorgenfreien Zeitraums knuͤpfte Sie mit der liebenswuͤrdigen

Hedwig Elisabeth Charlotte *) das enge und vertrauliche Frrreundschafts⸗Band, das weit mehr als die Verwandtschaft, in 44 Jahren diese schoͤnen Charaktere vereinte, den Genuß Ihrer frohen Begebenheiten erhoͤhete und das Unangenehme der truͤberen milderte. Ihrem fortschreitenden Alter wa⸗ ren dagegen bittere Sorgen und Verluste aufbewahrt. Aber uͤber Ihren langen Lebens⸗Abend (so wie uͤber den Ihrer zu⸗ etzt hingeschiedenen Verwandten) ward eine milde Anmuth verbreitet durch die hohe Aufmerksamkeit, die Ihr der große Mann widmete, welchem eine wachende Vorsehung, zur Ret⸗ tung und zum Gluͤcke Schwedens, dessen Schicksals⸗Leitung anvertraut hat. Die zarten Vorsorgen, die Er der geliebten Fuͤrstin unaufhoͤrlich eignete, und die die hohen Mitglieder Seiner Familie ebenfalls wetteifernd Ihr bewiesen, verschoͤ⸗ nerten Ihr ehrwuͤrdiges Alter, und wurden auch bis zu den letzten Stunden Ihres irdischen Lebens fortgesetzt.“

Heute Abend findet die Beisetzung der irdischen Ueber⸗

reste der verewigten Prinzessin statt. Die feierliche Bestat⸗ tung derselben wird aber erst im Mai vor sich gehen.

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3 8 Hamburg, 8. April. Gestern und heute sind hier drei

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Die AQuotidienne meldet aus Madrid vom 23. *) Gemahlin des Herzogs von Suͤdermanland, nachher

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wir, zeichneten Ihre Koͤnigl. Hoheit weit we⸗

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thaͤtig. Da er das Vertrauen des Khnigs besitzt, so er sich uͤber gewisse persoͤnliche Ruͤcksichten hinwegsetzen, welchen seine beiden Vorgaͤnger sich nur zu sehr bestin ließen. Sein bisheriges Benehmen, seine politische Ven nisse und seine Talente berechtigen zu großen Erwartn Einer unserer ersten Kaufleute, Herr Riera, ist zum rine⸗Intendanten ernannt worden; diese Wahl eines, seine dem Staate geleisteten Dienste so ausgezeichneten! nes, ist ein neuer Beweis dafuͤr, daß die Vertheilum Koͤnigl. Gnadenbezeugungen nicht mehr in den Haͤnden Lotterie ist, welche dem Staate so viele Millionen hat. Der interimistische Minister der auswaͤrtigen „. genheiten, Herr Salmon, wohnte wegen Unpaͤßlichkeit

dem Handkusse bei Hofe am St. Josephstage bei.

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Kinigliche Schauspiele.

Sonnabend, 11. April. Im Schauspielhause, zum

male wiederholt: Die Royalisten, Schauspiel in 4 M.

Sonntag, 12. April. Im Opernhause: Don Oper in 2 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Mäghl Im Schauspielhause: Genovefa, Trauerspiel in theilungen, von E. Raupach.

von E. Raupach.

2 E1“ 2 Koͤnigsstaͤdtsches Theater. Zum Erstenmale wiede

DSonnabend, 11. April. Das Alpenroͤschen, das Patent und der Shawl, Lusts 3 Abtheil., nach Claurens Erzaͤhlung, von Holbein. He

Der Dovppelpapa.

Sonntag, 12. April. Elodie, oder: Der Klausme dem wuͤsten Berge. Hierauf: Truͤbsale einer Pos EEEII1I1n1

Berliner Börse.

Am

u. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. Preuss. 2 vM.TrII. Bri

94 ½ 94 2 [Kur- u. Neum. do. 10 /1. 104 Schlesische do. G Pomm. Dom. do. 1071 e Märk. do. do. 1074¼

Oapr. do. do. 5 (106 Rückst. C. d. Kmk. 60¾ do. do. d. Nmk. 60¾ Zins-Sch. d. Kmk. 61 dito d. Nmk. 61 18¾

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St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Kurm. Ob. m 1. C. Neurm. Int. Sch do. Berlin. Stadt-Ob. dito dito Königsbg. do. Elbinger do. Danz. do. in Th Z. Westpr. Pfdb, A. dito dito B. Grosshz. Pos. do. Ostpr. Pfandbrf. Pomwm. Pfandbr.].

Holl. vollw. Duc. Friedrichsd'or. Disconto

99¾ 95¾½

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Auswärtige Börsen.

Hambarg, 8. April. Metallique⸗s 98 ½. Bank-A

esterr. 5p Cent.

Engl. Anl. 93 ⅜.

8 Dampfboͤte aus London angekommen, naͤmlich „Sir Eduard Banks“, der „Courier“ und der „Nottingham.“”“ 1 Gpanten. Maͤrz: „Der neue Direktor der Tilgungs⸗Kasse, Hr. de la Piedra, zeigt sich auf dem ihm uͤbergebenen Posten aͤußerst Koͤnigs Karl XIII. 11““

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wahrer und der Minister des oͤffentlichen Unterrichts, auf,

Innern, den Departemental⸗Gesetz⸗Entwurf zu vertheidigen.

morgen fortgesetzt werden, wo dann der Schluß erfolgen duͤrfte. Zedgis ste. hindeutet, daß das Gesetz von den Ministern wurde

lichen Artikel uͤber die dermalige Krisis, worin er auf die genommen werden koͤnnte. In der gestrigen Sitzung Kammer und uͤüber verschiedene bei der Deputirten⸗Kammer Gestern schloß Zp Ctige. Nente 80 Fr.

Frankfurt a. M., 7. April. Oesterr. 55

Paris, 5. April. In der vorgestvigen Sitzung der Deputirten Kammer traten um in demselben Sinne, wie zwei Tage vorher der Minit

zwei Minister, de

Die Discussion ist indessen noch nicht geschlossen, ¹ Mittlerweile enthaͤlt der Globe einen sehr a

uͤber den Gesetz⸗Entwurf wegen der Dotatien

der eingegangene Bittschriften Bericht abgestattet. 5pCtige. 109 Fr. 15 Cent. Metallig. 98 ⅛.

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Bank⸗Actien 1328.

Redacteur John, Mitredacteur 69

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Amtliche Nachrichten.

Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Schiffs⸗Capitain lis zu Greifswalde, und dem Steuermann Breiten⸗ zu Wolgast, das Allgemeine Ehrenzeichen erster Klasse, Matrosen Drews, Moͤller aus Wyk bei Greifswalde, chroͤder aus Reddevitz auf Ruͤgen das Allgemeine gichen zweiter Klasse zu verleihen geruhet.

1

Pittaena“ zur Befoͤrderung des Absatzes der inlaͤndischen W die Seehandlungs⸗Societaͤt, nach den ihr von mehre⸗ Beiten geaͤußerten Wuͤnschen, ihr Woll⸗Beleihungs⸗ und frungs⸗Geschaͤft auch in diesem Jahre in Breslau und

fortsetzen lassen. bi- unter welchen dies geschieht, werden den Woll⸗Comtoiren in Breslau und Berlin ausgegeben. Diejenigen, welche sich die Theilnahme sichern wollen, n sich von jetzt an, unter ungefaͤhrer Angabe der zu de⸗ enden Quantitaͤten, bei erwaͤhnten Comtoiren schriftlich n, und wird bei sodann erfolgender Einlieferung der ‚sowohl was die Beleihung als die Sortirung betrifft, ehefolge der geschehenen Anmeldungen beobachtet werden. Per die Sortirung verlangt, hat, wie im vergangenen hei der Anmeldung zugleich 10 Sgr. fuͤr jeden Cent⸗ kaar einzuzahlen. Dieser Betrag wird den Eigenthuͤ⸗ bei der wirklichen Ablieferung gutgeschrieben; dagegen derselbe den Sortirungs⸗Anstalten zur Deckung der ver⸗ h gemachten Auslagen anheim, wenn die zur Sortirung eldete Wolle nicht in den bestimmten Terminen einge⸗

t werden sollte. Die Niederlegung der Wolle kann zur Erhaltung der

an den Markttagen, sondern nur vorher vom Mai c. ab, und nachher in den drei naͤchsten Tagen den Maͤrkten geschehen, doch soll denen, welche ihre e schon fruͤher angemeldet haben, auf besonderes schrift⸗ Ansuchen, ausnahmsweise noch eine laͤngere Einliefe⸗ ffrist bis zum 30. Juni c. gestattet seyn. 9 Gerlin, den 2. April 1829. 8e Der Chef des Seehandlungs⸗Instituts H. Ses. n 1

Abgereist: Der Fuͤrst von Hatzfeld, nach Breslau. er, Großherzoglich Hessische Wirkliche Geheime Rath Proͤsident des Zinans⸗Ministeriums „vo n Hoffmann, Darmstadt.

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eitungs⸗Nachrichten.

geankrieich Deputirten⸗Kammer. S vom 3. April. tzung der Berathungen uͤber den Gesetz⸗Entwurf wegen gtisation der Bezirks, und Departements⸗Conseils. Géranger, von der linken Seite, bemerkte, die Haupt⸗ der gegenwaͤrtigen Verwaltung seyen die Verschwen⸗ in den Ausgaben, die Langsamkeit in der Abmachung Peschaͤfte, und die Entfernung der Buͤrger von Dingen, se am naͤchsten angingen; es komme nun vor Allem fean, zu untersuchen, ob der vorgelegte Gesetz⸗Entwurf dreien Uebeln abhelfe. Der Redner bestritt dies in ausfuͤhrlichen Eroͤrterung des Entwurfes, an derem

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Schlusse er sich also aͤußerte: „Ich weiß, wie viel Vorsicht und Maͤßigung der Gegenstand erheischt. In der Gesetz⸗ gebung, wie in jeder andern Sache, ist es ein großer Fehler, wenn man den guͤnstigen Augenblick ungenuͤtzt voruͤbergehen laͤßt. Die getaͤuschte Erwartung des Ministeriums giebt Stoff zu ernstem Nachdenken. Wenn Gesetze guͤnstig auf⸗ werden sollen, so muͤssen sie vorher reiflich uͤber⸗ egt werden. Ist dies aber mit dem vorliegenden Entwurse der Fall gewesen? Hat der Staats⸗Rath seine jäͤhrlichen 700,090 Fr. redlich verdient? Und wenn dies nicht der Fall, ist jemals ein bittererer Tadel seiner innern Organisation aus⸗ gesprochen worden? Ich weiß, daß einige achtbare Maͤnner Anderen, deren Grundsaͤtze eben nicht geeignet sind, dem Lande

Vertrauen einzufloͤßen, zum Deckmantel gedient haben. Aber

welche Resultate sind auch aus der Berathung hervorgegan⸗ gen! Wer vermag vorauszusehen, wie die gegenwaͤrtige Ses⸗ sion endigen wird? Vielleicht hat das Ministerium, in dem eigenen Gefuͤhle seiner Schwaͤche, den Entwurf nur vorgelegt, weil es voraussah, daß, wenn es noch laͤnger damit zoͤgerte,

es im naͤchsten Jahre der gebieterischen Forderung der Kam⸗ 8

mer wuͤrde nachgeben muͤssen. einer solchen Forderung vorausgesehen, warum hat es denn nicht auch nach den Gruͤnden dazu geforscht? Diese Gruͤnde koͤnnen ihm jetzt, nachdem dem Departemental⸗Gesetz⸗Entwurfe die Prioritaͤt zuerkannt worden ist, nicht mehr unbekannt seyn.“ Nach Herrn Béranger verlangte der Groß⸗

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siegelbewahrer das Wort:

„Meine Herren,“ aͤußerte derselbe, „diese Kammer bhietet seit mehreren Tagen dem Lande ein seltsames Schauspiel dar. Ein Gesetz⸗Entwurf, der seit den ersten Tagen nach der Wiederhex⸗ stellung der Monarchie von allen Seiten instaͤndigst verlangt, ein Gesctz⸗Entwurf, dessen bloße Ankuͤndigung als eine Wohlthat auf⸗ genommen worden war, ist seit der Vorlegung desselben der Ge⸗ genstand lebhafter Angriffe von fast allen Rednern geworden, die sich auf dses Tribune gefolgt sind. Hat sich denn irgend ein

Wenn es aber die Moͤglichkeit

großes politisches Ereigniß zugetragen, das diese schnelle Aende rung in den Gemuͤthern bewirkt haͤtte? Wie geht es zu, daß Das⸗

gesetzgebenden Versammlungen zu den Vertheidigern der monar⸗ chischen Grundsaͤtze aufwarfen, begehrt wurde, in deren Augen ploͤtzlich seine Natur veraͤndert, und sich in einen toͤdtlichen An⸗ griff auf die Koͤnigl. Praͤrogative, in eine offenhare Verletzung der Charte verwandelt hat? Weshalb ist das laͤngst niß, die Buͤrger an der Wahrnehmung ihrer oͤrtlichen Interessen Theil nehmen zu lassen, mit einemmale verschwunden? oder ande⸗ rerseits, weshalb wird diese Theilnahme ploͤtzlich zu einem der

jenige, was seit 15 Jahren von Denen, die sich in allen unseren

Revolution gemachten Zugestaͤndnisse gestempelt? Wie geht es zu, daß in dem Angenblicke, wo die Krone sich ihres 8 15 Jahren

ausgeuͤbten Wahlrechtes zu Gunsten der Buͤrger freiwillig begiebt, man diese Entsagung veraͤchtlich als eine List zuruͤckweist, woͤdurch die RMefe eng die Gesammtheit der Buͤrger ihrer Rechte berauben wolle, um sie einer privilegirten Klasse zuzuwenden? Was ist

der Grund, daß, waͤhvend der Koͤnig der Provinzial⸗Verwaltung

ein so wesentliches Zugestaͤndniß macht, das Land, in einem sel samen Vorurtheile befängen, ihm, wie es scheint, dafuͤr nicht den

mindesten Dank weiß? Es ist schwer, sich die Besorgnisse der Ei⸗ nen und die Anforderungen der Andern auf eine befriedigende

Weise zu erklaͤren. Auch haben wir uns solches nicht vorgenom⸗ men; unsere Worte, die mit der Redlichkeit unserer Gesinnungen uͤbereinstimmen, sollen Niemanden beleidigen; wir werden uns damit begnuͤgen, gewisse Widerspruͤche hervorzuheben, und nament⸗ lich, in dem Gefuͤhle dessen, was wir dem Koͤnige und uns selbst 1- uldig find, die ernsten Vorwuͤrfe zur cfumeihen, die man sich unaufhoͤrlich gegen uns erlaubt. Mein trefflicher Freund, der Minister des Innern, hat dies bereits gethan. Sic werden mir erlauben, meine Herren, daß ich mich seinen Bemuͤhungen an⸗ schließe/ und die wichtigen Fragen, die man mit eben sy vieler Kunst als Affectation entstelt hat, unter ihren richtigen Gesichtspunkt zuruͤck fuͤhre. Wenn fuͤr gewisse Redner die Stunde gekom⸗ men ist, sich gegen das Ministerinm frei und 4991 erklaͤren, so ist auch der Augenblick fuͤr das Minzste

da, sich so und offen gegen ste auszusprech

efuͤhlte Beduͤrfe⸗