1829 / 118 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 29 Apr 1829 18:00:01 GMT) scan diff

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diesem Gerede etwas Wahres sey oder nicht, ist, in sofern guͤltig. Die großen Europaͤischen Maͤchte wuͤrden eine sol⸗

8 besondere und unabhaͤngige Staaten bleiben.“

bis jetzt noch in dieser Weise versucht worden ist.

Volks⸗Privilegien, verworfen worden. Nach der

der das Öber⸗Commando dort uͤbernehmen wird, im Monat

weder muß der gegenwaͤrtige Stand der Dinge, oder das ganze Daseyn des kleinen Koͤnigreichs aufhoͤren.“ Die Re⸗ gierung, faͤhrt der Courier fort, hegt augenscheinlich große Besorgnisse. Aus dem Eifer, mit dem sie sich so viel Baar⸗ schaft als moͤglich zu verschaffen sucht, will man schließen, daß sie anfaͤngt, an die Moͤglichkeit einer Flucht zu denken. Man spricht sogar davon, daß Dom Miguel, im Fall er nicht im Stande seyn sollte, die Koͤnigliche Wuͤrde zu be⸗ haupten, es vorziehen wuͤrde, Portugal mit Spanien ver⸗ einigt zu sehen, als es unter irgend einem andern Gliede des Hau⸗ ses Braganza allein fuͤr sich dastehend zu wissen. Ob an

sich Dom Miguel's Gesinnungen darin aussprechen, gleich⸗ che Vereinigung nie zugeben. Spanien und Portugal muͤssen

Der Koͤnig hat die von Turnerelli verfertigte Buͤste der jungen Koͤnigin von Portugal in Augenschein genommen G 2 uͤber die Aehnlichkeit sein Wohlgefallen zu erkennen ge⸗ geben. t 8 Der Courier ruͤhmt die kuͤrzlich im Haag vom Dr. Heine aus Wuͤrzburg errichtete orthopaͤdische Anstalt; er empfiehlt dieses Etablissement dem Vertrauen der Kranken und der Protection der Gesunden. Ein Herr Burford zeigt jetzt ein großes Panorama von dem Pandemonium (dem Pallaste des Satans), wie es in Miltons verlornem Paradiese geschildert wird. Es ist dies (sagen die Londoner Blaͤtter) eine praͤchtig⸗schreckliche Dar⸗ stellung zu nennen, die in ihrem Effekt Alles uͤbertrifft, was

4 Unsere Nachrichten aus Canada reichen bis zum 17ten Maͤrz. Zu Montreal sind in der legislativen Versammlung mehrere Gesetze, die zur wesentlichen Verbesserung der Colo⸗ nie gereichen, durchgegangen. Es gehoͤrt dazu eine Bill in Betreff der innern Communication und eine andere zur Auf⸗ munterung des Elementar⸗Unterrichts. Aus officiellen Nach⸗ weisen geht hervor, daß seit dem Jahre 1825 üJber 11,000 Kisten Thee aus China dort eingefuͤhrt wurden; die Eingangs⸗Zoͤlle davon haben 64,970 Pfd. Sterl. betragen. In Quebec sollen zwischen dem legislativen Rath und der gesetzgebenden Versammlung Mißhelligkeiten statt finden; namentlich sind alle Bills, die von der Versammlung zur Abhuͤlfe bestehen⸗ der Uebel und Mißbraͤuche, so wie zur Bestaͤtigung der ausgingen, von dem legislativen Rathe amtlichen Zeitung von Que⸗ bec duͤrfte Lord Combermere im Monat October von Öst⸗ indien abgehen, und General⸗-⸗Lieutenant, Graf von Dalhousie,

Juli sich dahin einschiffen.

Die Getreide⸗Zufuhr war in dieser Woche, mit Aus⸗ nahme von Irlaͤndischem Hafer, wieder sehr gering; auch vom Innern ward vorgestern nur wenig an Markt gebracht. Nach bester Gattung auslaͤndischen Weizens fand zu den Preisen vom vorigen Montag ziemliche Frage statt, dagegen war es in andern Getreidesorten sehr still, so daß sich die fruͤheren Preise kaum hielten. Mit Gerste blieb es unver— aͤndert, indessen war darin kein Umsatz. Mit Hafer ging es lebhafter und man kann die Preise im Allgemeinen 1 Shill. hoͤher notiren. An Markt gebracht wurden: Aus Eng⸗— land: 2339 Quarter Weizen, 2144 Q. Gerste, 5005 Q. Malz, und 5381 Q. Hafer; vom Auslande: 5494 Q. Weizen, 1200 Q. Gerste und 165 Q. Hafer; aus Ir⸗ land: 20 Q. Weizen, 25 Q. Gerste, und 8577 Q. Hafer;

nglisches: 3726 Saͤcke; Amerikanisches: 3244 Faͤsser.

E1ö1“ .“ zufolge zaͤhlt man auf dortiger Messe bereits 41 Einkaͤufer aus E zaher und Ihssy) 2 gleichen 6 aus Tiflis; so daß man sich schon in dieser Be⸗ ziehung eine, wenn auch nur leidliche Messe versprechen zu duͤrfen glaubt.

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N chrichten aus Leipzig

Das Journal des Débats enthaͤlt Folgendes: „Man wird sich erinnern, daß in den Monaten Juni und Juli des vor. Jahres in dem principato citeriore, einer Provinz des Koͤnigreiches Neapel, eine Menge von Individuen we⸗ gen Raͤubereien und Unordnungen verhaftet wurden, wozu sich noch der Verdacht politischer Verbindungen gesellte; auf die Entscheidung eines niedergesetzten Militair⸗Gerichts wur⸗ den mehrere derselben zum Tode, Andere zu lebenslaͤnglicher oder temporairer Eisen⸗ und Gefaͤngnißstrafe und noch An⸗ dere zu starken Geldstrafen verurtheilt. Dieses Militair⸗Ge⸗

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mengetreten, um uͤber die noch nicht Gerichteten zu den, und hat mittelst Urtheilsspruchs vom 3. April 9 viduen zu Gefaͤngniß⸗ und Geldstrafe und 7 ander ter 2 Weltgeistliche, zum Tode verurtheilt. Der Köͤni- diese, so wie einen Maler und einen Fleischhaͤndlen digt. Die 3 Anderen, ein bei dem Secretariat der sitaͤt angestellter Minorit, ein Kaufmann und ein Ein mer, sind am 4. April hingerichtet worden. Zwei

zig Angeklagte sind vorlaͤufig in Freiheit gesetzt un 9 lich losgesprochen worden)5 1“

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In London eingelaufene Briefe aus Lissabn 11. April sprechen von einem im Tajo statt gehabten 1 Sturm, und vom Anschwellen des Duero bei Por so stark gewesen seyn soll, daß man sich genoͤt igt g hatte, die dortige Schiffbruͤcke abzunehmen. „Waͤhm Niederungen,“ heißt es ferner in jenem Briefe, „mit ser bedeckt sind, hat man bei uns auch die Wirkunme in Valencia und Murcia gewesenen Erdbeben verspehe einigen Bezirken ist der Boden eingesunken, und woj waren, sieht man jetzt Wasser. Dagegen ist zwischa baga und den Calacs ein bedeutender See ploͤtzlich vens den. Noch hat man seinen Grund nicht untersuchen um zu erfahren, ob er Fische enthalten hat, die Verbindung desselben mit dem Tajo oder dem M schließen lassen koͤnnten. Die Beeintraͤchtigung d thums dauert immer fort, und erstreckt sich seit Kuf gar auf Personen, die sich durch ihr Zuruͤckhalten von Ala. die Politik betrifft, fuͤr sicher hielten; wer Vermoͤgen hat daͤchtig, und wird, vielleicht von seinen Dienern venn ins Gefaͤngniß geschleppt. Ueber Dom Pedro's Nisf sind die widersprechendsten Geruͤchte im Umlauf. Die Regierung sucht die Nachricht zu verbreiten, daß im chen Brasilien Unruhen ausgebrochen waͤren, welche w merksamkeit des Kaisers hinlaͤnglich in Anspruch w. wuͤrden, und was Terceira betrifft, sagt sie, daß dort! Verwirrung und Anarchie, und die groͤßte Furcht y durch ein Erdbeben verschlungen zu werden. Dagegen vi sich die constitutionnelle Parthei den gluͤcklichsten Erse dem außer der Gaͤhrung, die auf St. Michael und ihrem Gunsten statt findet, sich die Insel Graciost Dom Miguel erklaͤrt habe. Das nach Terceira be

Spaniens zum außerordentlichen Gesandten und bevoll tigten Minister am hiesigen Hofe ernannte Dom Jol Da Costa Monte Allegre, und der zur Gesandtschaft ge⸗ Secretair Dom Vincenlan Maria Sierra, sind hier kommen.“

LTarkei un d Griechenland.

Konstantinopel, 26. Maͤrz. Die Gesin des Großherrn bleiben unveraͤndert dieselben. Die P

Thaͤtigkeit betrieben. Reschid⸗Pascha, welcher am 20sten d. M. hier anget ist, hat die Nachricht uͤberbracht, troffen seyn werde. und Khalil⸗Pascha mit dem groͤßten Theile des reg⸗ Heeres zu Schumla. Die Flotte, aus funfzehn Sch stehend, ist nach Bujukdere unter Segel gegangen. Ih ken meinen, daß sie ihren Lauf nach dem Schwarze

seyn behaupten, versichern, sie werde ihre Richtung 90 Dardanellen hin nehmen, um die Russen zur Aufhedusste Blokade zu noͤthigen. Die Unordnung und Verwit

welche auf den Schiffen herrschen, sind in der That!

kungswerth, und glaubwuͤrdige Personen haben Geltw gehabt, sich selbst, und zwar am Bord des Schiffes den pitana Bey, hiervon zu uͤberzeugen. Letzterer ist ein il interessanter Mann, der bei der Katastrophe von Nut zugegen war, und der sein Fach aus dem Grunde zu

hen scheint. Er verhehlt sich selbst die Gefahren der d dition mit einer in einem so klaͤglichen Zustande sich denden Flotte nicht, und soll mehr als einmal schon dien ßerung gemacht haben: „Wir laufen aus, um nicht

der zuruͤckzukehren.“ Paputchi⸗Ahmed, der ki mit dem Range eines Pascha's von zwei Roßsch fen zum Kapudan⸗Pascha⸗Vekili ernannt worden hat seitdem den dritten Roßschweif erhalten. Pelzes ist er mit einem Tuch⸗Mantel mit einem in

richt ist nun in den ersten Tagen des April wieder zusam⸗

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Geschwader liegt noch immer im Tajo. Der von

gen zu dem bevorstehenden Feldzuge werden mit der Alt

Ein Tartar des neuen Groß⸗VRttttng daher fur⸗ 9 p tiz in den Kaffeehaͤusern nach Sonnen⸗Untergang streng

daß dieser am Muhtthlgen zu lassen, und Jeden fuͤr seine Reden verant⸗ mit einem zahlreichen Corps Albaneser in Schumtetibetih Hussein⸗Pascha befindet sich s

richten werde; Personen dagegen, welche gut unterrittlh

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ßischen Staat

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Ilgemeinen Preu

kten Kragen bekleidet worden; er ist bestimmt, in seiner

schaft als Groß⸗Admiral die Expedition zu commandi⸗ welche jetzt ausgeruͤstet wird. Die Regierung hat so eine Kleider⸗Ordnung fuͤr die Beamten bekannt machen in Folge deren alle Pelze und Shawls auf das ite verboten sind. Man siehet uͤberall nur rothe Kap⸗ mit einer sehr großen seidenen Quaste und breite Tuch⸗ 4Der Großherr selbst besucht nur in diesem Co⸗ die Moscheen, ohne selbst die Europaͤischen Sporn⸗ l abzulegen. Der Beiram wird in diesem Costuͤme et werden. Aller dieser Neuerungen ungeachtet, an sich gegen die Ansichten uUnd Vorurtheile der Na⸗ berstoßen, ist der Sultan dergestalt Herr des Volkes, at diesem eine solche Furcht einzufloͤßen gewußt, daß klassen desselben, weit entfernt, daruͤber im Geringsten üeren, sich vielmehr mit, wenn auch nur erkuͤnsteltem uͤgen in seine Auordnungen fuͤgen. Die Dauer dergleichen Zustandes der Dinge laͤßt sich freilich nicht gen; denn das Volk leidet wirklich, und duͤrfte allerdings die erste ihm guͤnstig erscheinende Ge⸗ heit gern benutzen, das neue Gebaͤude uͤber den n zu werfen. Aus Aleppo schreibt man, daß him Pascha dort an der Spitze eines bedeutenden Aegyptier erwartet werde, um auf Erzerum zu mar⸗ g. Der Getreide⸗Mangel war seit den letzten zwei ten, und zwar auf eine sehr beunruhigende Weise, fuͤhl⸗ kllein jetzt, wo die schoͤne Jahreszeit den Land⸗Trans⸗ bes Asiatischen Getreides sehr erleichtert, lebt man der ung, daß die Hauptstadt bald hinreichend verprovian⸗ yyn werde. Gemuͤse, Fleisch, und alle sonstigen Lebens⸗ werden zu ungeheuern Preisen verkauft; wahr ist es, lt an Nichts, aber man muß auch Alles mit Geld

egen. Kaffee und Zucker sind die einzigen wohlfeilen

1. Die heutigen Wechsel⸗Course sind folgende: holländische. Fl. 31 Tage Sicht 219 Para is ondon. Pfd. Sterl. 65 ½ Piaster; 88

Nie 3 8 8 hn Fl. Conv. Muͤnze. 267 Para; rie st

8 sle ¹ Francs. 104 Para; 4

Narsei G Dessa. 22 Tage Sicht. Rubel Papier 35T..

Die Allgemeine Zeitung giebt im neuesten Blatt

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chreiben aus Konstantinopel vom 26. Maͤrz, worin

er andern heißt: „Seit der Landung der Russen bei lis, und den Verheerungen, die sie begleiteten, sind inwohner der Hauptstadt in große Fuͤrcht gesetzt, e beaͤngstigendsten Geruͤchte werden verbreitet. Der a hat es daher fuͤr zweckmaͤßig gehalten, die Versamm⸗

h zu machen. Wirklich wurden mehrere Individuen fet, die sich beigehen ließen, die Anordnungen der Re⸗ - zu tadeln, und uͤber die Theuerung zu klagen. Der

nat des Brodtes und dessen schlechte Beschaffenheit uͤber⸗ nan alle Begriffe; es ist nur zu wünschen, daß die bessere

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szeit den Transport der Lebensmittel zu Lande beguͤn⸗

lum der Noth einigermaaßen abzuhelfen. Die Repres⸗

welche die Pforte gegen die Blokade des Bosporus er Dardanellen vor einigen Wochen ausuͤbte, indem sie aus Russischen Haͤfen kommenden Schiffen das Ein⸗

untersagte, kommen ihr nun theuer zu stehen, ich diese Maaßregel auch der Schleichhandel mit zmitteln unterbrochen wurde. Man behauptet, daß Nagazine nur noch auf vier Wochen mit Mehl Hulsenfruͤchten versehen sind, und daß, wenn bis zum if; dieser Zeit keine andere Einrichtung zur Verpslegung upstadt zu Stande koͤmmt, deren Ruhe hoͤchlich gefaͤhr⸗ y. Viele Fraͤnkische Kaufleute haben es daher fuͤr rath⸗ gehalten, einstweilen nach Smyrna zu ziehen. Vom 8⸗Schauplatze erfaͤhrt man nichts. Fuͤr Giurgewo, wel⸗ ug eingeschlossen seyn soll, ist man sehr besorgt; von cheffsate dieses Platzes duͤrfte jenes von Rustschuck

1. nannter Festung beordert seyn, wenn es jedoch den n gelaͤnge, den Platz bold einzuschließen, so wuͤrde er us Mangel an Lebensmitteln nicht lange halten koͤnnen, bei dem strengen Winter die Verproviantirung der festen e unmoͤglich war. Der Ankunft des Groß⸗Veziers Re⸗

aus Triest, daß das Schloß von wegen einer Capitulation

Es sollen zwar bedeutende Verstaͤrkungen nach

schid⸗Pascha sieht man mit Sehnsucht entgegen, allein man fuͤrchtet, daß der Aufstand der Albaneser ihn noch in Thes⸗ salien zuruͤckhalte. Ueberhaupt erregt dieses gerade jetzt bei der Wieder⸗Eroͤffnung des Feldzuges eingetretene Ereigniß 8 große Besorgnisse, denn nicht allein werden dadurch die Tuͤr⸗ kischen Streitkraͤfte zersplittert, sondern die benachbarten Provinzen koͤnnten leicht zur Nachahmung gereizt werden, da in Bosnien noch immer Unzufriedenheit herrscht, und in Servien alle Symptome, welche gewoͤhnlich Volks⸗Aufstän⸗ den vorausgehen, sich zeigen. Die Verordnung, welche allen Ober⸗ und Unterbeamten, die Ulema's nicht ausgenommen, eine neue Staatstracht vorschreibt, mißfaͤllt ungemein, und ungeachtet der Rede, welche der Sultan deshalb am 15ten Tage des Ramazan, bei Gelegenheit des Besuches der Klei⸗ der des Propheten hielt, hoͤrt man laut uͤber diese Maaß⸗ regel klagen, und die meisten Ulema's suchen sich derselben zu entziehen.“ . Die genannte Zeitung enthaͤlt auch nachstehende Correspondenz⸗Mittheilungen: „Von der Servischen Graͤnze, 6. April. Bei Ka⸗ lefat soll ein großes Russisches Corps im Lager stehen, und es wird immer wahrscheinlicher, daß daselbst ein Haupt⸗ Uebergang uͤber die Donau stattsfinden werde. In Belgrad war man uͤber die letzten Nachrichten aus Konstantinopel betroffen, weil der dort steigende Mangel an Lebensmitteln fuͤr die Ruhe der Hauptstadt fuͤrchten laͤßt. Auch haben alle Sendungen von Waaren dahin aufgehoͤrt; denn Niemand will sein Vermoͤgen wagen. Besonders hat die Auswande⸗ rung der Juden aus Konstantinopel auf ihre hiesigen Glau⸗ bensgenossen einen uͤbeln Eindruck gemacht, und bei ihrer 3 bekannten Aengstlichkeit fuͤrchten sie große Verluste. Anderer⸗ seits hegte man zu Belgrad Friedens⸗Hoffnungen, die doch wohl nur auf die Individualitaͤt des neuen Groß⸗Veziers gebaut sind, da man wissen will, daß er sehr fuͤr den Frie⸗ den gestimmt sey, und in Griechenland mit den Englaͤndern im

vertrauten Verkehr gestanden habe. Daraus schließt man, daß er, von der Europaͤischen Politik genau unterrichtet, Alles

aufbieten werde, um der Pforte eine Katastrophe zu erspa⸗ ren. Bei der Tuͤrkischen Armee sind alle Corps in Bewe⸗ gung. In Servien sind Tuͤrkische Truppen eingeruͤckt, und es werden noch andere nachfolgen.“ 8 b „Ancona, 10. April. Briefe aus Korfu melden, daß der Aufstand der Albaneser einen sehr ernstlichen Charakter annimmt, und daß Albanien und Thessalien in voͤlliger 8 surrection sind. Nicht der ruͤckstaͤndige Sold, den die Alba- neser reklamiren, soll die wahre Ursache der Empoͤrung seyn, sondern ausgetheiltes Geld und allerlei Versprechungen von Seiten Griechischer Emissarien. Man nennt einen Griechen, welcher der Vertraute eines vornehmen Griechischen Chefs ist, als Hauptanstifter. Die Albaneser, die gewoͤhnlich nur dem Meistbietenden dienen, verlangen jetzt auf einmal ihre Frei⸗ heit, und wollen, gleich den Griechen, unabhaͤugig seyn. Die⸗ ser Umstand wird die Unterhandlungen uͤber die Griechische Frage noch verwickelter machen, und alle gehofften Zugestaͤnd⸗ nisse der Pforte zu Gunsten der Griechen vereiteln, weil das Beispiel der Albaneser fernere Nachahmer finden, und die Pforte bald nichts mehr zu bewilligen haben koͤnnte. Emin Pascha, Sohn des jetzigen Groß⸗Veziers, der von Letz⸗ terem zur Aufrechthaltung der Ruhe in Thessalien gelassen wurde, soll den Albanesern nicht mehr gewachsen seyn, und bereits große Verluste erlitten haben. Man glaubt also, daß diejenigen Tuͤrkischen Truppen, welche aus Epirus und van dien auf dem Marsche nach der Donau sind, Befehl erhal⸗ . ten werden, nach Thessalien zuruͤckzukehren, um Emin Pascha zu verstaͤrken.“ - Blaͤtter melden nach einem Schreiben Lepanto von 1 Srescht. schen Truppen eingenommen worden sey, ferner, daß die; 1e Missolunghi mit dem Bruder des Praͤsidenten 2 unterhandle, und daß General Church die Gebirgspaͤsse besetzt halte, wodurch der Füeüh EMetretnbumerhn. e 1shlo0 Der Censor von Vera⸗Cruz enthaͤlt folgenden, vom 29. Januar datirten Artikel: „Eine Englische Brigg ist hier 3 von der Kuͤste von Guatemala angekommen, und hat uns

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