An allen See Kuͤsten haben Stuͤrme in diesen Tagen viel Schaͤden gethan. — b 8 Ein des Pord Dormer widerspricht in einer Zei⸗ tung der von einigen andern Blaͤttern gegebenen Nachricht, Lord kein Wort Englisch reden koͤnne. Zwar habe
ine Richtigkeit, daß derselbe von der fruͤhesten Jugend
an im Auslande gelebt habe, denn sein Vater, der General in Oesterreichischen Diensten gewesen, habe sich in Ungarn mit einer Dame von hohem Range vermaͤhlt, doch nichts⸗ destoweniger verstehe und spreche der Lord das Englische ganz vollkommen. Demois. Sontag, die wieder hier eingetroffen ist, hatte kaum von dem Benesiz gehoͤrt, das morgen in Guildhall
zum Besten der ungluͤcklichen Seidenweber statt finden soll, als sie auf die artigste und verbindlichste Weise ihre Mit⸗ wirkung anbot. Die Gaceta Mercantil von Buenos⸗Ayres vom 23. Februar meldet, daß Briefen aus Santa⸗Fé und Entre⸗
Rios zufolge, der Dictator von Paraguay, Dr. Francia, seine Haͤfen allen Provinzen Suͤd⸗Amerika's, mit Ausnahme von Buenos⸗Ayres, geoͤffnet habe; das genannte Blatt zwei⸗ felt indessen an dieser Nachricht und bemerkt zugleich, daß die erwaͤhnte Ausnahme nur ehrenvoll fuͤr Buenos⸗Ayres seyn koͤnnte, deren Bewohner eine Allianz mit Francia ver⸗ abscheuen.
Obgleich die Zufuhr seit Montag nur gering war, so herrschte heute dennoch eine große Stille am Getreide⸗Markt, und die Verkaͤufer wuͤrden gern im Preise nachgelassen ha⸗ ben, wenn man ihnen nur Gebote gemacht haͤtte; indessen blieben die Preise fuͤr Weizen, Gerste und Hafer nominell wie vorigen Montag. An Markt gebracht wurden: aus England: 1500 Q. Weizen, 1100 Q. Gerste und 3350 Q.
Hafer; vom Auslande: 150 Q. aus Irland: 1900 Q. Hafer; Mehl: 4500 Sañͤcke.
Deutschland. “
Darmstadt, 30. April. Des Großherzogs K . haben den Kammerherrn und Major, Wolf Horst Freiherrn von Uttenrodt, Herrn zum Scharffenberg, fuͤr sich, seine Ehegattin und gegenwaͤrtige und zukuͤnftige eheliche Nachkom⸗ men beiderlei Geschlechts in den Grafenstand des Großher⸗ zogthums erhoben, und befohlen, daß sich derselbe kuͤnftig „Graf von Uttenrodt, Herr zum Scharffenberg“ nennen solle. Karlsruhe, 30. April. Aus Muͤnsterthal bei Staufen vom 24. April wird gemeldet: „Gestern Abends 9 ½˖ Uhr fand hier eine ziemlich heftige Erderschuͤtterung statt. Diese war mit einem Donner aͤhnlichen Getoͤse begleitet, und dauerte einige Sekunden. Die Erderschuͤtterung war so stark, daß selbst die Moͤbel im Zimmer in eine zitternde Bewe⸗ gung geriethen. Die Richtung schien von Suͤd-West nach Nord⸗Ost zu gehen. Die um diese Zeit in den hiesigen Bergwerken beschaͤftigten Bergleute versichern einstimmig, eine heftige Erderschuͤtterung des Gesteins und ein Donner aͤhnliches Getoͤse im Innern der Grube vernommen zu ha⸗ ben.L“ Auch in Freiburg wurde zur naͤmlichen Zeit eine mehr oder minder starke Erderschuͤtterung bemerkt. Gestern fruͤh aber sah man daselbst, nachdem es die ganze vorherige Nacht aus Nordwesten gestuͤrmt hatte, das ganze Schwarz⸗
wald⸗Gebirge bis an den Fuß hinab mit Schnee bedeckt. Muͤnchen, 30. April. Bei der Belehrung und man— nigfaltigen Unterhaltung, die dem Kunstfreunde die unun⸗ terbrochenen Ausstellungen neuer Gemaͤlde im Kunstvereine theilweise verschaffen, sieht man nun mit der gespanntesten Erwartung der großen Kunst⸗Ausstellung entgegen, deren Er⸗ öͤffnung von der Koͤnigl. Akademie der bildenden Kuͤnste fuͤr den 12. October des laufenden Jahrs festgesetzt ist und die uns in Stand setzen wird, die neuesten Erzeugnisse des bil⸗ denden Geistes in unserm Vaterlande mehr im Ganzen und mit Einemmale uͤbersehen und so den Aufschwung und die Fortschritte uͤberhaupt gehoͤrig wuͤrdigen zu koͤnnen, welche die Kunst seit dem Regierungs⸗Antritte eines Koͤnigs ge⸗ nommen, der sie mit um so groͤßerm Eifer ermuntert und beschuͤtzt, als Er Selbst zu den Auserlesenen gehoͤrt, denen der begeisternde Funke, die schoͤpferische Kraft innewohnt, Schoͤnes aus sich zu gestalten. Unter so wohlthaͤtigen Ein⸗ fluͤssen darf die Kunst ihren erhabnen Standpunkt nicht erfehlen, der hauptsaͤchlich darin besteht, sich vorzugsweise durch Behandlung religioͤser und nationaler Stoffe ihrer
selbst voͤllig wuͤrdig zu zeigen.
Tuͤrkei un d Griechenland. 8
Der Oesterreichische Beobachter enthaͤlt Folgendes: Konstantinopel, 12. April. Am 5. April in aller Fruͤhe verfuͤgte sich der Groͤßherr, wie gewoͤhnlich am Vai⸗
aufgefuͤhrt werden. Weizen und 900 Q. Gerste 3
rams⸗Feste, im feierlichen Zuge nach der Moschee; dies aber nicht, wie sonst, vom Serail aus uͤber den Hippodrm nach der großen Moschee Sultan Ahmeds, sondern von se nem Hauptquartier in der Kaserne von Ramis⸗Tschist nach der Moschee von Ejub in der Vorstadt gleichen M mens. Der Sultan erschien dabei sammt seinem gang Hofstaate, den Ministern und den Ulema's, in der neu militairischen Tracht; statt des Turbans bedeckte nun allgemein eingefuͤhrte rothe Haͤubchen (Fes) das Haupt; war dieses beim Sultan am Rande mit einer Einfassa von Brillanten, bei den Pascha's und Vezieren mit reic Goldstickerei verziert. Sonst herrschte uͤberall militairise Einfachheit, wobei nur die Großherrlichen Garden zu
und zu Pferde eine Ausnahme machten, die durch ihre,
mehr der Europaͤischen Kleidung naͤhernden reichen Unisel⸗
men sich auszeichneten. Nach der religioͤsen Ceremonie keht der Sultan mit demselben Gefolge wieder in die Kase von Ramis⸗Tschiftlik zuruͤck, wo das Ministerium, der H. staat und die vornehmsten Officiere. ihre Aufwartung me ten. Das diplomatische Corps Sultan wohl bemerkt, dem feierlichen Zuge nach der Mosc in der Naͤhe derselben zu. Am dritten Bairams⸗Tage schien, dem Herkommen gemaͤß, das Tewdschihat, oder Liste der jaͤhrlichen Veraͤnderungen in den Staats⸗Aemte und Statthalterschaften des Osmanischen Reiches, woh da die Besitzer saͤmmtlicher Staats⸗Aemter und Gouven ments bestaͤtigt worden sind, blos bemerkt zu werden dient, daß das Paschalik von Morea in der Liste nicht nannt ist, waͤhrend die in Asien vom Feinde besetzten P vinzen unter den Rubriken ihrer bisherigen Gouvernen Am dritten Bairams⸗Tage wurden an die Minister, Buͤreau⸗Chefs und Corps⸗Commandanten, wie die Agenten der verschiedenen Statthalter bei der Pfon in Gegenwart des Kaimakan⸗Pascha, mit Kaftanen, Zeichen der Bestaͤtigung in ihren Wuͤrden, bekleidet.
Kurz vor dem Bairams, Feste erhielt die Pforte Nachricht von der am 31. März erfolgten Ankunft Groß⸗Veziers Reschid Mehmed Pascha im Haupt⸗Lager n Schumla. Er war, wie verlautet, nur von einem klein Trupp Albaneser begleitet, doch sollten betraͤchtliche Abtz lungen derselben in Kurzem nachfolgen. Auch aus Bosni Skutari und Macedonien werden zahlreiche Verstaͤrkung im ö“ erwartet; durch die Hauptstadt ziehen il lich Truppen aus Asien.
Seitdem die Russen in den letzten Tagen des Febr in der Naͤhe des Golfs von Burgas gelandet, und sc d Sisipolis festgesetzt haben, ist man ernstlich darauf bend gewesen, die der Hauptstadt naͤher liegenden Kuͤsten⸗Puͤn welche feindlichen Landungs⸗Versuchen ausgesetzt seyn koͤ ten, in Vertheidigungsstand zu setzen. rew Pascha ist gleich nach dem Bairams Feste mit einemn deutenden Truppen⸗Corps nach Kara⸗Burnu (zwischen †. dia und Konstantinopel) aufgebrochen, wobei er von m ehemaligen Koͤniglich Bairischen Rittmeister Julius von Uh begleitet wurde, den er in seinem Generalstabe angestellt, w mit der Leitung der Anlage der dortigen Verschanzungen auftragt hat.
Die auf der Rhede von Tuͤrkische Flotte erhaͤlt fortwaͤhrend aus dem nale Verstaͤrkungen an Mannschaft und Schiffen, so wie ren Ausruͤstung vollendet ist; neuerlich sind wieder zwei den Werften von Sinope erbaute Corvetten in den phorus eingelaufen, um in dem hiesigen Arsenale vol ausgeruͤstet zu werden.
Aus Asien hat die Pforte von dem Statthalter Trebisond die Anzeige von einem an den Ufern des Tscha welcher sich zwischen Gonieh und Batum ins Schwll Meer ergießt, gelieferten Gefechte erhalten, wobei sich! Tuͤrken den Sieg zuschreiben; ein anderes bei Schickwel vorgefallenes Gefecht soll gleichfalls den Tuͤrkischen Waff guͤnstig gewesen seyn. Die Haupt-Armee der Tuͤrken Asien, die sich bei Erzerum sammelt, scheint jedoch, so n die letzten Nachrichten reichen, ihre Operationen noch 1 begonnen zu haben.
Der Brod⸗Mangel hatte in den masan bei dem großen Andrange zu den Baͤcker⸗Laden, mentlich von Seiten der Tuͤrkischen Weiber aus der aͤrme Volks⸗Klasse, einige tumultuarische Auftritte veranlaßt.2 Suttan hat sich waͤhrend dieser Epoche fast taͤg schiedenen Quartieren der Stadt, auch in Pera, bald 9. allein ohne Gefolge und Bedeckung, bald von Wenigen ner Hofleute begleitet, gezeigt, mit eigenen Augen den
Bujukdere vor Anker liege
letzten Tagen des!
sah incognito, doch von
Der Seraskier C
lich in 1h
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ur Allgemeinen Preuß
if bei den Baͤcker⸗Laͤden beobachtet, und manche Maaßre⸗ zur Wiederherstellung und Aufrechthaltung der Ruhe selb st wordnet. Schon glaubte die Regierung zu der bereits hrere Male angeordneten, aber immer wieder aufgeschobe⸗ Maaßregel der Entfernung einer großen Anzahl Grie⸗ scher, Armenischer und Israelitischer Raaja's und ihrer zilien endlich schreiten zu muͤssen. Wirklich hatten schon ige Hunderte derselben sich aus Konstantinopel nach Asien fernt, als das Einlaufen mehrerer mit Getreide beladener hiffe aus Sinope, Amaßerah, Trebisond und anderen Tuͤr⸗ hen Haͤfen an der Asiatischen Kuͤste des Schwarzen Mee⸗ , welche uͤber hundert tausend Kile Getreide nach der uptstadt brachten, und die beinahe gleichzeitig erfolgte An⸗ aft einiger Europaͤischen Schiffe aus dem Archipelagus mit ehnlichen Vorraͤthen an Reis und Huͤlsenfruͤchten, der irlegenheit der Regierung ein Ende machten. Was jedoch meisten beitrug, die Gemuͤther zu beruhigen und ferne⸗ Besorgnissen ein Ziel zu setzen, war die von der Pforte die Vorstellungen des ehemaligen Mauth⸗Direktors Ta⸗ Bei, eines in Handels⸗Angelegenheiten sehr erfahrenen annes, beschlossene und angekuͤndigte Freigebung des Han⸗ z mit Victualien, wodurch Jedermann, der Getreide, ehl, Reis, Oel und andere Lebens⸗Beduͤrfnisse, welche bis⸗ ein Gegenstand des Monopols der Staats⸗Verwaltung vesen waren, nach der Hauptstadt fuͤhrt, nicht ferner ge⸗ lten ist, solche in die oͤffentlichen Magazine zu liefern, son⸗ n damit frei und ungehindert zu verkehren befugt wird. Bekanntmachung bieser Verordnung hat eine allgemeine, wer zu schildernde Freude und Zufriedenheit verbreitet, und heilsamen Folgen dieser wichtigen Maaßregel haben sich f der Stelle gezeigt, indem dadurch bedeutende Vorraͤthe Reis, Mehl und Getreide auf den Maͤrkten erschienen, d zu sehr maͤßigen Preisen zum Verkaufe ausgeboten wor⸗ sind. Unterdessen hat man hier erfahren, daß Admiral jcord neuerlich seine Blokade⸗Maaßtegeln von den Darda⸗ hen auf die Suͤdkuͤste von Rumelien bis an den Golf von atessa ausgedehnt, und verschiedene Jonische Handels⸗ hiffe, die in den Haͤfen von Enos und Saros einlaufen liten, angehalten hat. Da jedoch diese Ausdehnung der okade auf keiner oͤffentlichen Bekanntmachung beruht, so meichelt man sich, daß sie keine weiteren Folgen haben de. vA1“ b
— Die neuesten Blaͤtter der Griechischen Biene, bis zum 24. Maͤrz (neuen Styls) reichen, enthalten in em aus Salona vom 14. Maͤrz datirten Buͤlletin beinahe rtlich dieselben Nachrichten von den Fortschritten und tellungen der Griechen in den Provinzen des Continents, e sie bereits (in Nr. 123 der Staats⸗ eitung) aus der rfu⸗Zeitung mitgetheilt worden sind. Das einzige Neue obgedachtem Buͤlletin ist, daß sich der bevollmaͤchtigte
hiesigen 1 ellvertreter (August Capodistrias) des Praͤsidenten, nach⸗—
dein er eine Proclamation an die Truppen in Ost⸗ und gest⸗Griechenland erlassen hatte, am 14. Maͤrz an Bord itt Goelette „Athenais“ einschiffte, um sich zum Admiral ütaulis nach den Gewaͤssern von Lepanto zu begeben. — üzaf Johann Capodistrias war am 3. Maͤrz zu Nauplia elangt. Als er bei Hydra vorbeikam, fuhren die Gebruͤ⸗ den Kondurioti und Herr Demetrius Tsamado (bekannte pdrioten) auf einem Boote eiligst an die Fregatte „He⸗
a0 heran, um dem Praͤsidenten ihre Aufwartung zu aachen, der sie auf das Freundlichste empfing, und da das
etter waͤhrend ihres Aufenthalts am Bord der „Helena⸗
ürmisch geworden war, auf dem Dampfschiffe „Hermes“ ch Hydra zuruͤckfuͤhren ließ.
1. Die Nachricht von nahe bevorstehender Einberufung der liechischen National⸗Versammlung wird durch die genannte aitung vom 24. Maͤrz bestaͤtigt. Dieses Blatt enthaͤlt meh⸗ re sich hierauf beziehende Actenstuͤcke, von welchen wir das on dem Praͤsidenten erlassene Einberufungs⸗Decret und ein Proclamation desselben an die Griechen mittheilen..
Einberufungs⸗Decret. “ Der Praͤsident von Griechenland. In Betracht dessen, z die Vertagung der Einberufung der Repraͤsentanten, elche bis jetzt, wie Wir der Nation mittelst Unserer un⸗ rm 14. April v. J. an das Panhellenion erlassenen Bot⸗ haft angezeigt haben, durch die ungluͤcklichen Zeitumstaͤnde thwendig gemacht worden war, nicht laͤnger fortdauern
i schen Staats⸗
kann; in Erwaͤgung des in Betreff der Repraͤsentanten⸗Wahl bestehenden Gesetzes; — und nachdem Wir die Meinung entgegengenommen, welche uns das Panhellion auf unser Begehren in seinen Mittheilungen unter Nr. 15 vom 4. Maͤrz 1829 uber diesen Gegenstand auseinander gesetzt hat, ver⸗ ordnen Wir: 1) Die Versammlung des vierten National⸗ Congresses von Saie ehnn soll am 27. Mai 1829 (neuen Styls) im Sitze der Regierung (also zu Aegina) stattsinden. 2) Die Provinzen Griechenlands, welche das Recht genießen, ihre Bevollmaͤchtigten zum National⸗Congreß zu schicken, sol⸗ len zur Wahl der Bevollmaͤchtigten fuͤr den vierten Natio⸗ nal⸗Congreß schreiten, und dabei die in den Instructionen, welche gegenwaͤrtiges Decret begleiten, angegebenen Formen beobachten. 3) Die Waͤhler der Staͤdte, Flecken und Doͤr— fer, werden von den stimmberechtigten Buͤrgern ernannt. Die Anzahl der Waͤhler wird nach der Zahl der Familien bestimmt. An den Orten, wo die Bevoͤlkerung zwischen 15 und 50 Familien betraͤgt, wird ein Waͤhler ernannt. An denen, wo sie zwischen 50 und 100 betraͤgt, werden zwei er⸗ nannt. werden drei ernannt, und so fort immer in derselben Pro⸗ portion eines Waͤhlers fuͤr jede Centurie von Familien mehr. Die Anzahl von Bevollmaͤchtigten jeder Provinz soll das Doppelte der Zahl der Repraͤsentanten betragen, die sie zum Gesetzgebungs⸗Rathe (Ho zu senden berechtigt war. Die Einwohner der Provinzen, die noch nicht definitiv organisirt sind, sollen dort, wo sie wohnhaft sind, ihre Waͤhler ernen⸗ nen, und diese sich in der Stadt oder an dem Orte, wo sich der groͤßte Theil besagter Einwohner aufhaͤlt, versammeln, um die Bevollmaͤchtigten der Provinz zu ernennen. 5) Da⸗ mit die Wahlen in den moͤglichst regelmaͤßigen Formen statt finden, und bis ein Gesetz definitiv uͤber diesen Gegenstand bestimmt haben wird, uͤbertragen und
schen Gouverneurs, der der Provinzen, die Instructionen, welche mit gegenwartigem Decrete bekannt gemacht welche die Waͤhler ernennen sollen, und darnach richten koͤnnen.
An denen, wo sie zwischen 100 und 200 betraͤgt,
werden, damit sich die Buͤrger, die Bevollmaͤchtigten
Krht nd empfehlen Wir der Auf. merksamkeit der außerordentlichen Commissaire, der provisori⸗ .
*
Demogeronten und der Einwohner
6) Die außerordentlichen Commis⸗
saire der Departements und die provisorischen Gouverneurs
werden gegenwaͤrtiges Deecret nebst den darin erwäaͤhnten In⸗
structionen durch das Organ der Demogeronten zur Kennt⸗ niß der Einwohner der Staͤdte, Flecken und Doͤrfer jeder Provinz bringen. Nauplia, am 16. Maͤrz 1829. Der Praͤ⸗
“
sident J. A. Capodistrias. — In Abwesenheit des Staats⸗ 11““
Secretairs: P. Spanopulo. 8 Proclamation
des Praͤsidenten von Griechenland an die Hellenen. Augenblicke an, wo Wir Uns den Pflichten
Von dem unterzogen, die Ihr Wir das sehnliche Verlangen, Euere einem National⸗Congreß zu versammeln. Es ist bereits ein Jahr verflossen, und kaum koͤnnen Wir noch heute auf die Erfuͤllung dieses Wunsches rechnen. Die Ursachen dieser Verzoͤgerung sind Euch bekannt, und Wir zweifeln nicht, daß Ihr, selbige nach Gebuͤhr wuͤrdigend, das Leidwesen voll⸗ kommen theilt, das Wir daruͤber empfinden. — Der vierte Congreß, zu dem Ihr Eure Bevollmaͤchtigten zu senden ein⸗ geladen werdet, wird sich mitten unter den wichtigsten Um⸗ staͤnden, im Angesichte der civilisirten Welt, unter den Au⸗ gen der Maͤchte versammeln, welche Griechenland mit ihrem Schutze beehren. — Eure Repraͤsentanten werden hochwichtige Fragen, woran sich alle Eure rechtmaͤßigen Hoffnungen knuͤpfen, zu untersuchen und zu entscheiden haben. Ihr werdet sie als Depositaire Eures vollen Vertrauens constituiren, und sie werden selbiges durch die Weisheit ihrer Berathungen zu rechtfertigen haben. — Die Wahl, die Ihr zuvoͤrderst hin⸗ sichtlich der Waͤhler, und dann der Bevollmaͤchtigten zu tref⸗ fen berusfen seyd, legt Euch sonach eine unermeßliche Verant⸗ wortlichkeit auf. — In Ermangelung von Gesetzen haben Wir Alles gethan, was in Unserer Macht stand, um die Bildung des National⸗Congresses unter die Obhut schuͤtzen⸗ der Formen zu stellen. Dadurch haben Wir, so viel von Uns abhing, Eure Verantwortlichkeit erleichtert. — Als Eure erste Obrigkeit konnten Wir nicht mehr thun, um Euch ge⸗ gen die Gefahr zu schuͤtzen, Wahlen zu treffen, die in ihren Folgen unfehlbar Eure edlen und loyalen Gesinnungen gefaͤhr⸗ den muͤßten. 1 blei t ich 5
Uns zu uͤbertragen beliebt habt, hegten Bevollmaͤchtigten zu