1829 / 126 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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den Beistand Gottes fuͤr Euch anzurufen. Der Himmel gebe,

deaß allein die Stimme des Gewissens, daß ausschließend die In⸗ teressen Griechenlands Eure einzigen Leitsterne bei den Wahlen seyn moͤgen, zu denen Ihr nach Euern Pflichten nicht min⸗ der, wie nach Euern Rechten, zu schreiten berufen seyd. Mlodgen solchergestalt die unberechenbaren Opfer nicht vereitelt werden, welche Ihr gebracht habt, damit unser Vaterland, unter der Herrschaft der Gesetze, einen ehrenvollen Rang un⸗ ter den Nationen einnehme. Nauplia, den 16. Maͤrz 1829. Der Praͤsident J. A. Capodistrias. In Abwesenheit des Staats⸗Secretairs P. Spanopulööo. Dem Messager des Chambres zufolge wird aus Navarin unterm 1sten d. M. Folgendes gemeldet: „Wir haben schon mehrmals von der Abneigung des Grafen Capodistrias gesprochen, die Dienste des Obersten Fabvier anzunehmen; es ist jetzt entschieden, daß die Mitwirkung des Obersten bei dder Organisation der regelmaͤßigen Truppen zuruͤckgewiesen, uund daß sogar der zu diesem Behufe von ihm eingereichte Plan von dem Praͤsidenten gaͤnzlich aufgegeben worden ist. Nachdem der Oberst Fabvier sich sonach uͤberzeugt hatte, daß es ihm nicht gelingen wuͤrde, den Widerstand des Grafen Capodistrias zu besiegen, hat derselbe Aegina verlassen, und sich hieher in das Hauptquartier der Franzoͤsischen Armee be⸗ geben, wo er in dem Generalstabe des Marschalls Maison aitge“ 11““

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—=—ꝛ Der Courrier francais enthaͤlt zwei Schreiben aus Navarin, vom 30. Mäarz und 1. April, aus denen wir Folgendes entnehmen: „Der Praͤsident Griechenlands, dessen Ankunft mit jedem Augenblicke erwartet wird, ist noch nicht hier; er hat Napoli di Romania verlassen und bereist das Innere von Morea, wie Einige behaupten, um die Ver⸗ waltung zu organisiren, nach Andern will er die Gemuͤther zur großen National⸗Versammlung vorbereiten, die erst gegen Ende des Monats Mai zusammentreten soll. Uebrigens er⸗ freut sich Morea der tiefsten Ruhe, und man hoͤrt auch nicht von dem geringsten Raube, obgleich die schrecklichen Wege nach allen Richtungen hin und bei Tage wie bei Nacht be⸗ reist werden. Die Griechische Regierung will den Baron

Reyneck von Kandia zuruͤckrufen. Die Corvette „Vo⸗ lage“, welche den Herrn Ovide, Commandanten der Instructions⸗Corvette, nach Aegypten gebracht hatte, sst vor drei Taͤgen hierher zuruͤckgekehrt, aber schon gestern wieder abgegangen, um dem Russischen Admiral entgegen zu segeln. Gestern kam die Fregatte „Circé“, von der Station vor Alexandrien, hier an, wo sie durch die „Galathée“ er⸗ setzt worden ist. Bei ihrem Abgange herrschte in Aegypten voͤllige Ruhe. Ibrahim war in Alexandrien unablaͤssig mit der Bildung eines Jaͤger⸗Regiments beschaͤftigt; es liegt ihm, wie man glaubt, nicht viel daran, Truppen gegen die Rus⸗ sen zu schicken, und am allerwenigsten will er sie in Person anfuͤhren. Morgen segeln aus dem hiesigen Hafen ab: die „Amphitrite“ mit Truppen nach Frankreich; die „Maria Theresian, „Syrene“ und „Cybèle“ nach Patras, die „Ar⸗ mide“ kehrt nach ihrer Station bei Attica zuruͤck. Mit dem 15. April werden alle Truppen, die nach Frankreich zuruͤck— kehren sollen, abgegangen seyn; nur der Marschall Maison bleibt noch in Morea und wird einen Monat im Innern des Landes zubringen. In den von den Franzosen besetzten Gegenden sind keine Fieber mehr; die Befestigung von Mo⸗ don und Navarin wird von unseren Truppen fortgesetzt; man kennt diese Orte kaum wieder.“

„Vom 1. April. Das Franzoͤsische Geschwader ist jetzt theilweise in Navarin beisammen. Herr von Rosamel, welcher jetzt statt des Admirals von Rigny die Franzoͤsische Flotte in der Levante befehligt, befindet sich auf dem r

dent“. Eine Menge von Schiffen liegt auf der hiesigen Rhede; die Fregatten „Dido“, „Syrene“, „Armide“, „Circén, „Maria Theresia“, „Cybèle“, „Fleur de Lys“; außerdem liegen der „Scipio“, die Gabarren „Volcan“ und „Vesuve“ und andere Fahrzeuge auf der Rhede. Das Russische Geschwader, aus 10 Linienschiffen und mehre⸗ ren Fregatten bestehend, kreuzt vor den Dardanellen; die Englische Escadre wird in Malta ausgebessert. Mehrere Regimenter kommen von Koron und Modon hierher, um sich einzuschiffen. Man weiß noch nicht, welche Regimenter bestimmt sind, hier zu bleiben. In Navarin herrscht großes Elend. Das 16te Linien⸗Regiment, einige kleine Detasche⸗ ments und eine Ingenieur⸗Compagnie bilden die hiesige Gar⸗ nison; nur selten sieht man Griechen auf der Straße. Mo⸗ don ist in besserem Zustande, und zaͤhlt auch mehr Einwoh⸗ ner; der Marschall Maison und der General Durrieu haben dort ihr Quartier; Ersterer wird spaͤtestens in zehn Monaten

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auf der Fregatte „Dido“ nach Neapel absegeln. Obe Fabvier befindet sich mit Herrn Molière in Modon. Griechischen Truppen gewinnen immer mehr Regelmaäͤßigken und manoeuvriren schon recht gut. Es sind drei Schwadre nen Uhlanen gebildet worden, deren Officiere fast saͤmmtin aus Philhellenen bestehen. Die Brigg „Volage“ ist m. Depeschen nach Smyrna abgegangen.“

Die Florentiner Zeitung meldet aus Kors vom 12. April: „Die Griechischen Blaͤtter enthalten eine umstaͤndlichen Bericht uͤber die von den Griechischen Tru pen bewirkte Einnahme der festen Stellung von Litada der Kuͤste von Negroponte, dem Golf von Zeituni gegenübe Die Griechen legten in diesem Gefechte viel Tapferkeit me Kriegszucht an den Tag; den Tuͤrken, welche die Batteriem vertheidigten, ward freier Abzug mit den Waffen gestatt Der Arzt Bronton behandelte mit großer Sorgfalt die we wundeten Griechen, so wie auch die schwerverwundeten T ken, welche auf die Corvette „Perseverance,, gebracht wurden Die Griechen brachten die in den Batterieen befindlichen 8. nonen und Munitions⸗Vorraͤthe in Sicherheit, und schleifte darauf die Batterie gaͤnzlich, da sie ihnen zu den ferner Operationen nichts helfen konnten. Auch die Stadt Livad ist in den Haͤnden der Griechen, welche nun das ganze i liche Griechenland inne haben.“

Die Allgemeine Zeitung meldet in einem P vat⸗Schreiben aus Ancona vom 15. April: „Schon se einiger Zeit sagt man, daß die Nord⸗Amerikanischen Agente welche mit der Pforte uͤber die freie Schiffahrt in doe Schwarze Meer, und uͤber die Abtretung einer Tuͤrkische Insel im Mittellaͤndischen unterhandelt haben, um letztt

als Station fuͤr Amerikanische Schiffe benuͤtzen zu koͤnnen

in ihrem Geschaͤfte zu Konstantinopel nicht gluͤcklich gewes sind. Eine andere große Seemacht wuͤrde eine Uebereinkunf

mit Mißvergnuͤgen angesehen haben, welche der Amerikam

schen Schiffahrt auch in den Gewaͤssern des Mittelmee eine groͤßere Bedeutsamkeit gegeben haͤtte, als sie bereits hat und als sich mit den Interessen jener Seemacht vertraͤgt, demnach allen ihren Einfluß in Konstantinopel aufgebotn haben soll, um den Erfolg der Unterhandlung zu hintertrn ben. Man vermuthet jetzt, daß die Nord⸗Amerikanischer Staaten sich an die Griechische Regierung wenden duͤr ftm um von dieser gegen vortheilhafte Bedingungen eine MW zu erhalten, und daß sie den Gang der Ereignisse abwaste werden, um spaͤter auf die Erreichung ihrer Absicht hinsichtät der Beschiffung des Schwarzen Meeres zuruͤckzukommen. D. gegenseitigen Vortheile einer solchen Uebereinkunft, wo durne die vereinigten Staaten einen festen Platz im Mittellin dischen Meere, und einen Stapelplatz fuͤr ihren Handel, ie neue Griechenland einen neuen maͤchtigen Alliirten, und a Vortheil, seine Marine mittelst treflicher in Amerika gedzl. ter Schiffe ohne große Kosten zu vermehren, gewinnen wi den, sind zu einleuchtend, als daß man zweifeln sollte, d Griechische Regierung werde (in sofern solches nur irgen mit ihrer Stellung, und den Verhaͤltnissen gegen die Eutnt paͤischen Maͤchte vereinbar ist) diesen Antrag benutzen, . sich der gedachten Vortheile zu versichern. Denn noch 1

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Die Unterzeichneten haben im gesamm

zolkes der Insel Syra die Ehre, ihre Wuͤnsche und Bit⸗

n ehrfurchtsvoll zu den Fuͤßen Eurer Heiligkeit niederzu⸗ gen, damit Dieselbe geruhen moͤge, zu ihren Gun⸗ en Fuͤrsprache bei den verbuͤndeten Maͤchten einzulegen. die Griechen haben sich gegen ihren Souverain em⸗ irt. Drei christliche Maͤchte haben beschlossen, einen eil Griechenlands unabhaͤngig zu machen, und wir erfah⸗ nmit dem 9— Bedauern, daß unsere Insel dazu hoͤrt. Heiliger ater! Wir sind unserm Souverain, der orschrift unserer heiligen Religion folgend, stets getreu ge⸗ eben. Es hat uns kein Bofer gekostet, diese Pflicht zu uͤllen, und wenn es wahr ist, daß die Treue kein Ver⸗ echen ist, warum sollen wir mit Gewalt unter die Rebellen zaͤhlt und deren Gesetzen unterworfen werden? In diesem alle (und Gott moͤge ein solches Ungluͤck von uns abwen⸗ n) werden wir gezwungen seyn, eutweder unser Vaterland verlassen, oder unsern Ritus zu aͤndern, um mit einem unduldsamen Volke zusammen leben zu koͤnnen. Wir meicheln uns aber mit der Hoffnung, daß die christlichen aͤchte, wenn sie Beweggruͤnde gehabt haben, die Griechi⸗ eRevolution zu unterstuͤtzen, darum ein armes Volk nicht tden zwingen wollen, gegen seinen Willen untreu zu seyn. der suͤßen Hoffnung, daß durch die Fuͤrsprache Eurer iligkeit die verbuͤndeten Maͤchte uns gestatten werden, un⸗ den Gesetzen unsers legitimen Souverains ruhig zu le⸗ haben wir die Ehre, die Fuͤße Eurer Heiligkeit ehr⸗ chtsvoll zu kuͤssen. Syra, den 1ͤsten Januar 1829. sSgolgen die Unterschriften des Erzbischofs, im amen der gesammten Geistlichkeit, und die der Primaten, im Namen des Volks.“ „Die katholischen Einwohner, welche vor der Revolu⸗ n die ganze Bevoͤlkerung der Insel ausmachten, sind seit hreren Jahren die Opfer des Hasses und der Rache der iechen gewesen. Die Gruͤndung einer geregelteren Regie⸗ g hat ihr Loos nur wenig gemildert, und sie werden je⸗ „Augenblick durch Ungerechtigkeit und Willkuͤhr bedruͤckt. enden sie sich an die Gerichtshoͤfe, so finden sie dort nur elaͤcherliche Comoͤdie und Ermuthigung fuͤr ihre Unter⸗ ücer. Auch werden ihre Besitzthuͤmer verletzt, Vertraͤge rochhen, und ihre Interessen unaufhoͤrlich beeintraͤchtigt, ie daß Jemand daran daͤchte, zu Gunsten einer Klasse ein⸗ chreiten, welche von rechtswegen und nur darum proseri⸗ zu seyn scheint, weil sie einer andern Kirche als der jechischen angehoͤrt. In dieser Beziehung wenigstens hat das neue Griechenland dem alten genaͤhert, und die Zeit Heloten ist wieder erschienen. Sogar das Eigenthum katholischen Bischofs wird nicht respectirt, und es waͤre eine Verguͤnstigung der Gewalthaber, wenn sie irgend Uebereinkunft bewilligen wollten, denn es ist anerkannt, zalles Eigenthum in die Haͤnde der Hellenen gekommen ist.“ „Diese Bedruͤckungen haben einen Briefwechsel zwischen katholischen Gemeinde und dem gegenwaͤrtigen Oberhaupte Regierung herbeigefuͤhrt. Vielleicht muß man nur den

wengebungen desselben die Schuld beimessen, aber es ist und vlebt wahr,

daß die heiligsten Rechte keinen Schutz erlangt

der Praͤsident Graf Capodistrias in Griechenland angeke zen, und daß die Reclamirenden sich mit dem falschen

men war, hatten einige Philhellenen die Absicht, sich an Regierung von. Washington mit Anerbietungen zu wend welche fuͤr die Amerikanischen Freistaaten sehr vortheilh gewesen waͤren. Fremde Agenten sollen diesem Plane

gegen gearbeitet, und auch

Existenz Griechenlands ihn unausfuͤhrbar gemacht habn

herigen neuen Verhaͤltnisse der Griechen.

Der Courrier de Smyrne enthaͤlt in seinat nn sich daran erinnert, sieche in Syra ansaͤssig war,

Blatte vom 22. Maͤrz folgendes Schreiben aus Syra, vom sh Maͤrz: „Der Praͤsident hat diese Insel endlich vom Graft Metaxa, welcher bisher als außerordentlicher Commissar hier residirte, befreit. Derselbe ist einige Tage vor der 1 kunft seines Nachfolgers bei Nachtzeit abgereist, gleichsa als wollte er den Verhoͤhnungen des Volkes entgehen, we

ches nicht unterlassen haben wuͤrde, ihm auf eine vielleich Weise die Gefuͤhle auszudruͤcken, die

etwas gefaͤhrliche durch seine tyrannische und hat. Seinem Nachfolger, Herrn Nicolas Kalergi, leicht werden, sich nach einem solchen Vorgaͤnger

verkaͤufliche Verwaltung erwec wird

ren wird uͤberdem ein allgemeines Lob ertheilt.“

„Die Bevoͤlkerung von Syra hat im Geheimen folgende

Bittschrift an den Papst gerichtet:

daneben die damals sehr prekieegf der Katholiken von Syra geschieht, zeigt ihnen, daß es

Die Ankunft des Lords Cochrane in Griechenland und . b sie unmoͤglich ist, mit Denen zu leben, welche sie als

eingetretene Vermittelung der Maͤchte bestimmten die nach

at Russischen Regierung das Versprechen asland fuͤr das Drittheil einer Anleihe von 30

beliebt machen; der Gerechtigkeit und Charakter⸗Festigkeit des Erstn

rsprechen einer Genugthuung begnuͤgen muͤssen, welche nie Fübaͤhrt wird. Sollte die Sache einer ganzen Bevoͤlkerung, ncher die Griechen nichts als ihre Religion vorwerfen

en, gar keinen Vertheidiger finden? Alles, was hinsicht⸗

nde betrachten und in ihrer Kirche nur einen fortdauern⸗ Grund zu Haß und Verfolgung erblicken. Untersucht n, wem die Insel rechtmaͤßig zuerkannt werden muͤsse, so die Entscheidung dieser Frage nicht zweifelhaft, wenn daß vor acht Jahren nicht ein waͤhrend die Katholiken, che mit den Tuͤrken stets in vollkommener Eintracht ge⸗ haben, diese Insel seit undenklichen Zeiten bewohnen.“ „Der Praͤsident hat vor seiner Abreise von Aegina von erhalten, daß Millionen Buͤrgschaft leisten wolle, und zugleich die Hoffnung, daß nkreich wahrscheinlich fuͤr ein zweites Drittheil garanti⸗ werde. Was England betrifft, so weiß man nicht, ob dem Beispiele seiner Verbuͤndeten zu folgen Willens seyn de. Diese Anleihe soll, wie es scheint, Pariser Haͤusern getragen werden. Fuͤrst Ypsilanti hat seine Entlassung gereicht und der Praͤsident dieselbe angenommen. Es ist bekannt, wer an seiner Stelle das Commando der krieg⸗

fuͤhrenden Armee in Livadien erhalten werde. Die von der Franzoͤsischen Cavallerie abgetretenen Pferde sollen zur Bildung von drei Schwadronen in den drei Festungen, Modon, Patras und 28 verwendet werden. Der erstere dieser Plaͤtze enthaͤlt bedeutende Futter⸗Vorraä⸗ the. Die Franzosen sagen, diesmal wuͤrden nicht die Reiter die Pferde, sondern umgekehrt die Pferde die Reiter bilden. Als die von der Griechischen Regierung zur Caval⸗ lerie bestimmten 100 Mann in Modon beim General Mai⸗ son ankamen, konnte dieser nicht umhin, seine Unzufrieden⸗ heit uͤber den gaͤnzlichen Mangel an Kriegszucht und Ord⸗ nung bei ihnen auszudruͤcken; ihre Uniform bestand aus al⸗ len moͤglichen Zusammenstellungen Europaͤischer und Griechi⸗ scher Kleidung. Mit Bedauern denke ich daran, sagte er, daß alle diese Pferde und dieses schoͤne Sattelzeug in kurzer Zeit in den Haͤnden der Griechen zunichte gemacht, und wie so viele andere Opfer, welche Frankreich fuͤr dieses un⸗ gluͤckliche Land dargebracht hat, nutzlos werden sollen. Sich dann zu den Soldaten wendend, fuͤgte er hinzu: Es ist wahr, daß nicht Ihr, sondern nur der, welcher Euch regiert, die Schuld davon traͤgt. Und was der General voraus⸗ gesehen, beginnt schon, sich zu verwirklichen. Die von der Franzoͤsischen Armee an Griechenland abgetretenen Maul⸗ thiere sind in Napoli di Romania, wo Niemand sie verpflegt; man laͤßt sie fast verhungern, und sie sind beinahe unfaͤhig, irgend einen Dienst zu leisten.“ 89 89 8

Rio Janeiro, 24. Februar. Das Diario Flumi⸗ heutigen Tage enthaͤlt in 8 Columnen ein Kai⸗

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nense vom

serliches Decret mit Instructionen fuͤr die verschiedenen Ab⸗ theilungen des National⸗Schatzes und des Finanz⸗Ministe⸗ riums.

Die gesetzgebende General⸗Versammlung von Brasilien ist zu einer außerordentlichen auf den ersten April anberaum⸗- ten Sitzung zusamn

Berlin, 6. Mai. Es ist den Stadt⸗Gemeinden von des Koͤnigs Majestaͤt die Berechtigung ertheilt worden, auf das Halten der Hunde eine besondere Stener mittelst Ge⸗ meinde⸗Beschlusses einzufuͤhren, wobei nach folgenden Be⸗ stimmungen, welche durch die Amtsblaͤtter zur oͤffentlichen Kenntniß werden gebracht werden, verfahren werden soll: 1) Der Steuersatz bleibt dem Communal⸗Beschluß mit Ruͤck⸗ sicht auf die Orts⸗Verhaͤltnisse vorbehalten, darf aber in keinem Falle das Maximum von drei Thalern jaͤhrlich fuͤr jeden an der Mutter nicht mehr saugenden Hund übersteigen. 2) Die Steuer wird mittelst Vorausbezahlung in halbjaͤh⸗ Irigen Terminen, die in jeder Gemeinde fest zu bestim, men sind, entrichtet. Wer innerhalb des halben Jahres eeinen Hund anschafft, hat die volle Steuer des laufen⸗ den Termins zu bezahlen. 3) Die Einfuͤhrung der Steuer muß von der Communal⸗ Behoͤrde Acht Wochen zuvor angekuͤndigt werden. 4) Von der Steuer sind die Eigenthuͤmer solcher Hunde frrei, die entweder zur Bewachung oder zum Gewerbe unentbehrlich sind. Bei wem das Beduüͤrfniß der Bewa⸗ chung oder des Gewerbes eintritt, muß jederzeit nach den Orts⸗Verhaͤltnissen im Communal⸗Beschlusse beson⸗ ders ausgesprochen werden. Wenn hieruͤber Differenzien entstehen, so hat an Orten, wo eine besondere Polizei⸗ Behoͤrde, außer dem Magistrat besteht, diese, andernfalls aber die vorgesetzte Regierung auf die Reclamation des Eijgenthuͤmers, ohne weitern Recurs, zu entscheiden. Zum Gewerbe sind solche Beschaͤftigungen nicht zu zaͤh- sen, die nur, wie z. B. die Jagd, zum Vergnuͤgen ge⸗ errieben werden. 1 8 5) Persoͤnliche Exemtionen finden nur fuͤr die accreditirten Gesandten und Geschaͤftstraͤger auswaͤrtiger Hoͤfe zu Berlin, und fuͤr diejenigen an den Handelsplaͤtzen fun⸗ girenden Confuln statt, welche nicht Preußische Unter⸗ thanen sind. 8 6) Wer sich durch Verheimlichung eines Hundes der Steuer zu entziehen sucht, wird mit dem dreifachen Betrage der Steuer bestraft. Im Falle des Unvermoͤgens tritt ver haͤltnißmaͤßige Gefaͤngniß⸗Strafe, so wie der Verlust de verheimlichten, der polizeilichen Verfuͤgung zu uͤberlassen den Hundes ein. Die Bestrafung der Militair⸗Perso